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1. Die außereuropäischen Erdteile, Die Ozeane und ihre Bedeutung im Völkerleben - S. 21

1912 - München : Oldenbourg
Ost- und Zentralasien. 21 Meeres noch regelmäßig mit Eis, dafür aber trägt der von S. und So. kommende S o m m e r m o n s n n fast tropische Hitze und reichlichen Regen bis nach dem N. des Reiches. Sehr begünstigt ist sonach China in klimatischer Beziehung. Die Haupterzeugnisse sind in Nordchina Weizen, in Südchina Reis, Tee, Baumwolle und besonders auch Seide. Infolge des Bienenfleißes seiner Bewohner und seiner günstigen klimatischen Verhältnisse ist China eines der fruchtbarsten Länder der Erde; der Ackerbau genießt dort von alters her hohes Ansehen. Auch das Gewerbe war bei den Chinesen schon frühzeitig entwickelt. So kannten sie lange vor den Europäern die Buchdruckerkunst, das Papier, das Porzellan, das Schießpulver, die Magnetnadel und das Papiergeld. Noch heute liefern sie ausgezeichnete Banmwoll- und Seidenwaren, vortreffliche Elfenbeinschnitzereien und Lackwaren, unübertroffenes Porzellan und vorzügliche Tusche. Doch ist das chinesische Gewerbe noch nicht vom Handbetrieb zum Maschinenbetriebe fortgeschritten. Die bedeutendsten M i n e r a l f ch ü tz e des Landes bilden Steinkohlen-, Eisen- und Kupferlager; erstere sind die ausgedehnte st endererde. Das Land besitzt ferner ausgedehnte Lager von Porzellanerde. Dem chinesischen Reiche steht daher, wenn dortselbst einst Eisenbahnen und Industrie mehr Eingang gefunden haben, ein großer Aufschwung bevor. Ein Hauptverkehrsmittel sind neben den Straßen die zahlreichen Kanüle; unter ihnen ist der wichtigste der Kaiserkanal, der im O. des Reiches von S. nach N. zieht. Eisenbahnen und Telegraphen finden mehr und mehr Eingang. Dank den reichen Naturgaben des Landes haben die Chinesen schon früh eine bedeutende Kultur erreicht. Aber diese geriet allmählich infolge eines unvorteilhaften Absperrnngsshstems in Erstarrung, die erst jetzt unter dem Druck der europäischen Großmächte zu Weichen beginnt. Von den 350 Mill. des ganzen Chinesischen Reiches entfallen auf das e i g e n t -l i ch e China (4 Mill. qkm) 320 Mill. Es gibt Distrikte mit 300—400 Eiuw. auf 1 qkm. Diese große Dichte der Bevölkerung nötigt übrigens alljährlich Tausende zur Auswanderung, vielfach als „Kulis", d. H. auf mehrere Jahre gemietete Arbeiter. — Der Abstammung nach sind die Chinesen Mongolen. Ihre körperlichen Hauptmerkmale sind: weizengelbe Hautfarbe, quadratisches Gesicht, hervorstehende Backenknochen und kleine, enggeschlitzte und schiefgestellte Augen. — Staatsreligio n ist die Lehre des K o n sn z i n s (Ahnendienst). Das Volk bekennt sich jedoch meist zum Buddhismus. — Alt der Spitze des Staates stand bisher ein Kaiser; jetzt ist China eine Republik. — Den Fremden sind mehrere Häfen, die sog. Traktat- oder Vertragshäfen geöffnet. Die Chinesen. Das Wort Karl Ritters: „Die Erde ist das Erziehungshaus der Menschheit findet seine volle Bestätigung im Wesen des Chinesen, in dem sich die eigenartige Natur des Landes widerzuspiegeln scheint. Dies gilt schon von der körperlichen Beschaffenheit des chinesischen Volkes. Die Monsune erzeugen den schroffen Gegensatz von polarer Winterkälte und tropischer Sommerhitze. Ein solches Klima duldet mt „Reich der Mitte" keinerlei Menschen von schwächlicher Beschaffenheit; nur solche Jmturen erweisen sich hier als lebensfähig, die gewissermaßen die Körperleistung von

2. Donaugebiet und Rheinpfalz - S. 40

1898 - Schwabach : Schreyer
- 40 — Porzellanerde, die in der Porzellanfabrik verarbeitet wird, gräbt man bei Amberg aus der Erde. — Amberg beschäftigt viele Lem, mehr als Schwabach; daher hat Amberg anch mehr Einwohner, 2^009. Zusammenfassung: Amberg, eine Fabrik stadt. Amberg besitzt viele Fabriken. Die wichtigsten derselben sind: die Gewehr-, die Porzellan- und die Emailwarenfabrik. b. Oberhalb Amberg ist ein Eisenbergwerk. Ein langer Gang, den man Schacht nennt, führt in den Berg. Bergleute in rotbrauner Kleidung gehen hinein und schlagen mit dem Pickel bei dem Schein ihrer Berginannslampe das Erz in großen Stücken ab. ivorzeigen!) Ans Rollwägen, die in Schienen laufen, fahren sie das Erz heraus. Sie schaffen dasselbe in den Hvchosen, in welchem es geschmolzen wird. Dann fließt das geschmolzene Eisen heraus, und man fängt es auf. Welches nützliche Metall wird also bei Amberg gesunden? Eisen. Wir kennen noch andere Mineralien, die in Ambergs Nähe gefunden werden? Porzellanerde, Fluß-, Schwer- und Kalkspat. In der Umgegend von Amberg, wie im ganzen Randgebiet, gewinnt man noch andere nutzbare Mineralien. Aus vielen Äckern werden farbige Erden gegraben, ans denen Farben für den Tüncher bereitet werden. Wir fehen, die Umgegend von Amberg, sowie das ganze Naabgebiet, sind reich an nützlichen Mineralien. Zusammensassnng: Mineralreichtum des Naabgebiets. Das Naabgebiet ist reich an nutzbaren Mineralien. Dort werden Eisen, Porzellanerde, Flnß-, Schwer- und Kalkspat und farbige Erden gewonnen. c. In etwa 3 Stunden erreichen wir den Markt K a st l. (Zeigen!) Wir besuchen diesen Ort wegen seiner Kirche; in derselben ruht näm- lich der Feldhauptmaun des Kaisers Ludwig des Bayeru, dem wir erst vor kurzem aus der Trausnitz begegnet sind. Ihr erinnert Euch noch seines Gegners? Friedrich. — Ihr wißt auch noch, wo die Schlacht war? Mühldorf und Ampfing. — Wer hat gesiegt? Ludwig. — Ludwig hatte diesen Sieg hauptsächlich seinem tapfern Feldhauptmaun Schweppermann zu verdanken. Nach der Schlacht waren die Krieger- hungrig. Es gab nur Eier. Bei der Teilung zeigte sich, daß ein Ei mehr da war, als Krieger. Da sprach der dankbare Kaiser: „Jedem Mann ein Ei, dem frommen Schweppermann zwei!"*) Dieser Schwepper- mann alfo liegt in der Kirche zu Kastl begraben. Eine Gedenktafel erzählt von dem tapfern Schweppermann und trägt die Kaiserworte: „Jedem ein Ei — Dem srununen Schweppermann zwey." Zusammenfassung: Seysried Schwepper man n. — *) Die Teilnahme Schweppermanns an der Schlacht bei Mühldorf ist nicht erwiesen.

3. Donaugebiet und Rheinpfalz - S. 43

1898 - Schwabach : Schreyer
— 43 — und schaut gegen den Dom; in der andern Hand hält er einen Zettel mit der Inschrift: „Schuck, wie heiß!"*) Das Brückenmännchen soll den Baumeister der Brücke darstellen. Warum aber schaut dieser gegen den Dom? Darüber erzählt uus die Sage**) folgendes: Der berühmte Baumeister des Domes hatte mit dem der Brücke eine Wette vereinbart, daß derjenige, welcher seinen Bau früher vollende, dem Besiegten eine harte Leibesstrafe auserlegen dürfe. Er sollte ver- urteilt werden, den Eselsritt zu machen. Es war aber das kein lustiges Reiten; denn der Granschimmel war eigentlich ein Folterwerkzeug, ge- spickt mit scharfen Eisenspitzen. Wie rührten sich da Meister und Gesellen! Sichtlich schien der Dombau gesegnet. Höher und höher hoben sich die gewaltigen Mauern. Die Brücke jedoch schritt langsam vorwärts. Ins- besondere zur Frühlingszeit und nach heftigen Regengüssen, wenn die Wasser schwollen, mußte die Arbeit oftmals eingestellt werden. In seiner Not rief der Meister den Teusel zu Hilse. Dieser war schnell zur Stelle. Der Teusel versprach, die Brücke zu vollenden, wenn ihm die Seele dessen gehöre, der zuerst über die Brücke gehe. Mit schwerem Herzen ging der Meister darauf ein. Nun ging die Arbeit an der Brücke rasch vorwärts. Bald war das Werk vollendet. Am Tage der Einweihung warf der Meister, ehe jemand von dem herandrängenden Volk die Brücke betrat, seinen Hut weit iu die Fahrbahn. Bellend sprang sein abgerichteter Pudel nach, den Hut zu holen. Ter betrogene Teusel aber packte das Tier und riß ihm den Kopf ab. Das steinerne Männlein aber ließ der Erbauer der Brücke hinsetzen, dem Dombaumeister zum Spott. Jetzt wissen wir, warum das Brückenmännchen gegen den Dom schaut. Zusammenfassung: Die steinerne Brücke. Herzog Heinrich der Stolze erbaute die steinerne Brücke. Diese hat 15 Bögen und ist 300 m lang und 6 m breit. Aus der Brücke steht das Brückenmännchen. e. Das hochragendste, ausfälligste Gebäude Negensburgs ist sein stattlicher Dom. Zwei mächtige, 107 m hohe Türme streben gen Himmel. Das Gotteshaus hat eine Länge von rund 90 m, eine Breite von 40 m und eine Höhe von 40 m. Das westliche Hauptportal ist reich mit kunstvollen Steinhauerarbeiten geschmückt. Das Innere dieses Gotteshauses ist schlicht und einfach. Unter den Altären ist der silberne Hochaltar der kostbarste. — Vor mehr als 000 Jahren wurde der Grund zum Dome gelegt. Jedoch wurde der Bau durch Kriege oft unterbrochen. So standen die Türme 400 Jahre unfertig da. Erst König Ludwig I. brachte diese zur Vollendung. — Nicht weit vom Dome entfernt steht das alte Rathaus mit *) Ohne Zweifel eine Beziehung auf die Dürre des Jahres 1135, welche den Brückenbau ermöglichte. **) Nach einem Aufsatz iu: Weiß und Blau.

4. Donaugebiet und Rheinpfalz - S. 54

1898 - Schwabach : Schreyer
— 54 — bei günstiger Witterung bis Ende September verbleiben. Hier weiden sie, ohne unter Dach zu kommen, gehütet von einem kräftigen Hirten, welchen man Senn heißt. Sennhütten mit angebauten Ställen sind an geschützten Orten errichtet, auch sieht man allenthalben Heustadel. Ein paar Ziegen, welche der Senne mit sich führt, liefern ihm die nötige Milch; in Zwischenräumen von 10—12 Tagen wird ihm Brot auf den Berg geschickt. Das ist während des Sommers seine einzige Nahrung. Zusammenfassung: Der Wal dl er treibt Ackerbau und Viehzucht. c. Aber noch immer reicht dies nicht hin, alle Lente des Waldes zu ernähren. Weiteren Verdienst sucht sich der Waldler in seinem Wald. Womit wird ihn dieser in erster Linie versorgen? Holz. — Ja, Holzhauer finden wir in großer Zahl. Sie erklimmen die steilen Berge, um die Bäume zu sällen. Das Holz von den schroffen Abhängen der Berge auf ihren Schlitten thalwärts zu fördern, ist ein schweres Stück Arbeit. Trotz grimmigster Kälte dringt den zähen Gestalten unter der großen Last ihrer Schlitten, die sie selbst hinausschleppeu müssen, in warmen großen Tropsen der Schweiß aus allen Poren. Das Herabsahren ist eine halsbrecherische Arbeit. Mit einer halben Klaster Scheit und mehr hinter sich fährt der „Anzieher" mit seinem Holzschlitten pfeilschnell zwischen den Bäumen hindurch den Berg hinab. Ein geringes Ausgleiten schmettert ihu an einen Baum, oder bringt ihn unter den eigenen Schlitten, und so kostet jeder Winter viele Menschenleben. Mit Tieren kann man diese gefährliche Arbeit nicht verrichten; daher wagt der Waldler sein Leben, um sein Brot zu verdienen. Nachts geht er in seine eiskalte Blockhütte, zündet ein Feuer an, röstet sich einen „Semmel- schmarrn", löscht den Durst mit Wasser und legt sich auf ein hartes Lager vou Streu. Am Ende der Woche zieht der arme, geplagte Holz- Hauer heimwärts zu Weib und Kind. Unten im Thale wird das Holz weiter verarbeitet. Wir wissen schon teilweise, was der Waldler daraus zu machen versteht? Holzschuhe, Haus, Schindeln. — Das ist aber nicht alles. Er verfertigt auch Bretter, Zündhölzer, Siebränder und mancherlei hölzerne Gegenstände. — Der Holzhandel schafft das Holz in andere Gegenden. — Und was macht endlich der Waldler aus dem Buchen- schwamm? Mützen. Zusammenfassung: Was der Waldler seinem Wald ver- dankt. d. Endlich weiß der Waldler auch seine Bodenschätze ansznnutzen. Welche Bodenschätze dieser Gegend sind uns schon bekannt? Granit. — Aus diesem Gestein macht der Waldler Pflastersteine, die in den Städten Verwendung finden. — Namentlich in der Nähe von Zwiesel, am Lüsen und Rachel, findet man ein weißes Gestein, das man Quarz nennt. Aus demselben wird in den Glashütten Glas bereitet, wozu der Wald billiges Holz liefert. — Der südliche Teil des Böhmerwaldes,

5. Donaugebiet und Rheinpfalz - S. 62

1898 - Schwabach : Schreyer
3. Im Moos. Lehrmittel: Einige Stückchen Torf. a. Fahren wir mit dem Flusse weiter. Zu beiden Seiten des Stromes erblicken wir eine einförmige Ebene. Was sagt uns die Karte über die nördliche Begrenzung derselben? Der schwäbische Jura. — Im Süden? Hier wird die Ebene bald wellig. — Am linken Ufer bei Leip- heim liegt das kleine Donauried, am rechten Ufer, oberhalb Donauwörth, das großedouauried. Das Wort Ried bedeutet eiue feuchte, fumpfige Stelle des Erdbodens. Das Donauried ist nur stellenweise fruchtbar. — Auf den Ackern wächst schweres Getreide, die Wiesen geben saftiges Gras. Unter der Rasendecke liegt ein größerer Reichtum, der Tors. Eben ist der „Torfmann" mit Torfstechen beschäftigt. Wir sehen, wie er mittelst eines Stech- scheites die Rasendecke abhebt. Unter derselben erscheint die braune Moormasse. Mit kräftigem Ruck drückt der Torfmnnn das lang- stielige Torfscheit in die Moorerde. Der Hauptbestandteil dieses Werk- zeuges ist eiu rechteckig geformtes, spateuförmiges Eisenstück, dessen Seitenründer aufgebogen sind. Man erhält mittelst desselben die ge- wünschten, stets gleichgroßen Stücke Torfes. Bald liegen lange Reihen von Torfstückchen da. Diese werden nun mit einem Karren weg- gefahren und, immer 6 Stücke kreuzweise übereinander, in langen Reihen auf der Torfwiese, der sogenannten Torsmahd, znm Trocknen ansge- schichtet. Sind die oberen Stückchen dürr, dann werden die Häuscheu „umgebockt", das heißt die Stückchen werden so umgelegt, daß die unteren zum Trocknen nach oben zu liegen kommen. Sind die Torfstücke trocken, so werden sie zu Hausen von je 1000 Stück zusammengetragen und können nun verkauft werden. Bei dem Bahnhof in Leipheim sind große Torf- Magazine, von welchen der Tors im Winter mit der Eisenbahn verschickt wird. Die Arbeit des Torsmannes ist sehr anstrengend; er verlangt daher guten Lohn. Am Ende des großen Donauriedes liegt Donauwörth, wo sich von links her die Wörnitz in die Donau ergießt. Zusammenfassung: Das Ried. Zwischeu Ulm und Donau- Wörth liegt das Donauried. Dasselbe ist stellenweise fruchtbar. Es liefert auch eiu nützliches Brennmaterial, den Torf. Yb. Der Mohrenkopf im Lau inger Wappen. — Im Donau- ried liegt die Stadt Lauingen. Diese führt in ihrem Stadtwappen einen Mohrenkopf. Wie die Stadt zu diesem Wappen gekommen ist, erzählt uns folgendes Gedicht: 1. Ein Schuster war iu Lauiugen; im Frieden flickt er Schuh; im Kriege schlug er ritterlich mit seiner Klinge zu. 2. Da kamen die Hnngaren von Osten in das Land anf ihren schnellen Rossen mit Morden und mit Brand.

6. Donaugebiet und Rheinpfalz - S. 116

1898 - Schwabach : Schreyer
— 116 — Fremden viel besucht werden: Gar misch und Partenkirchen. (Zeigen!) Hier ist, wie in Berchtesgaden, die Holzschnitzerei zu Haus. Die 2 Orte haben eine sehr schöne Lage, und man kann von hier aus viele lohnende Bergtouren unternehmen. Südwestlich von Garmisch sehen wir auf der Karte einen uns bekannten hohen Berg, nämlich? Die Zugspitze. — Sie wird gewöhnlich von Garmisch aus bestiegen. An ihrem Nordfuß liegt ein See. Lies seinen Namen! Eibsee. — Auch der Eibsee wird von Fremden gern besucht. Er hat sehr schönes, klares Wasser. 9 kleine Inseln liegen in der Nähe seines Nordusers. Von ihnen aus hat man den großartigsten Blick auf die Zugspitze, die vom See aus noch unge- sähr 2000 m in die Höhe steigt. Ein aus den Inseln abgegebener Böllerschuß ruft ein Echo hervor, das einem lang fortrollenden Donner gleicht und das berühmte Echo des Königssees noch übertrifft. Zusammenfassung: Von Mittenwald an den Eibsee. Wir gehen von Mittenwald nach Nordosten ins Loisachthal. Dort liegen die vielbesuchten Orte Garmisch und Partenkirchen. Manche besteigen von hier aus die nahe Zugspitze; viel mehr noch gehen an den schönen Eibsee. — In Partenkirchen beginnt eine Eisenbahn. Nach welcher Himmels- gegend sährt sie? Nach Norden. — Wir fahren mit ihr bloß bis Oberau. (Zeigen!) Eben kommt auch ein Zug von der entgegenge- fetzten Richtung, von München, an. Er bringt eine ungeheure Anzahl von Reifenden mit. Es ist ja der Vorabend des Passionsspiels, und sie alle wollen nach Oberammergau. Ein buntes Gewühl von Menschen sehen wir da vor uns; wie im Weltbad Kissingen, so tönen auch hier fremde Sprachen an unser Ohr. Eine große Zahl von allerlei Fuhr- werken steht für die Angekommenen bereit. Bald bewegen sich Wagen und Fußgänger gleich einem Heerzug auf der schönen Bergstraße nach Westen zu, ins Thal der Ammer, dann nach Norden, nach Ober- a mm er g au. Zusammenfassung: Von Partenkirchen nach Oberammer- gau. Von Partenkirchen fahren wir mit der Bahn bis Oberau. Hier treffen wir viele Fremde, die von der entgegengesetzten Richtung hergekommen sind. Zu Wagen und zu Fuß ziehen sie aus einer schönen Straße nach Oberammergau. — 2. Oberammergau und seine Umgebung. Seheu wir uns heute uoch Oberammergau und seine Umgebung etwas an. Oberammergau ist ein großes Psarrdorf. Die Häuser gleichen zum Teil denen von Mittenwald. (Wie werden sie also aussehen? Vor- springende Dächer n. s. w.) Andere Häuser aber geben dem Dorf ein städtisches Aussehen. In schönen Läden sind die Erzeugnisse der Oberammergauer Bildschnitzerei ausgestellt, allerlei Sachen aus Holz und Elsenbein wie Kruzifixe, Heiligenbilder, Möbel, Spielwaren. Heute wimmelt es in den Gassen des Dorfes von Fremden. Jedes c

7. Donaugebiet und Rheinpfalz - S. 17

1898 - Schwabach : Schreyer
— 17 — 5. Aufsätze: a. Die Kinderzeche. b. So G'sell, so! In Nördlingen ruft nachts jede halbe Stunde der Nachtwächter zum Turmwächter hinauf: „So Gesell, so!" Der Turmwächter läßt dieselben Worte hören. Das kommt von folgender Geschichte. Einst hatten die mächtigen Grafen von Ottingen mit der freien Reichsstadt Nördlingen im Ries eine Fehde. Aber sie konnten die Stadt nicht erobern. Da versprachen sie dem Thorwächter viel Geld, wenn er das Thor offen ließe. Der Thorwächter sperrte nicht zu, sondern lehnte das Thor nur au. Mit klopfendem Herzen ging er in sein Tnrmstübleiu hinaus. — Zum Glück entlief einer armen Frau ein Schwein. Es rannte grunzend an das Thor. Dieses gab sogleich nach. Die Frau erschrak ordentlich, wie sie sah, daß zur Kriegszeit nachts das Thor offen war. Zornig rief sie zum Thorwächter hinauf: „So G'sell, so!" Dann lief sie zum Bürgermeister und erzählte ihm alles. Sosort wurde das Thor zugesperrt. Als die Feinde an das Thor kamen, war es versperrt, und sie mußten mit leeren Händen umkehren. Der Verräter aber erhielt seinen verdienten Lohn. (Nach einem Schüleraussatz.) c. Vom Riessee. Das Ries war in alter Zeit ein See. Juraberge bildeten sein Gestade. Endlich durchbrach der See bei Harburg den Jura. Darüber erzählt eine Sage das Folgende: Als Jesus in Jerusalem ans Kreuz geschlagen wurde, besand sich dort ein Öttinger Graf. Derselbe teilte dieses traurige Ereignis seinem Bruder daheim mit. Dieser ließ ihm als Neuigkeit melden, daß der Riessee nach Süden abgelaufen sei. Der fruchtbare Riesboden und viele Versteinerungen geben heute uoch Kunde von dem Riessee. Geographie von Bayern.

8. Donaugebiet und Rheinpfalz - S. 74

1898 - Schwabach : Schreyer
— 74 — Pfeifen der Lokomotiven, das Klirren der Ketten und Puffer, das Ächzen der schwerbeladenen Güterwagen. — Und erst die Menschenmenge in den Hallen, im Durchgang, aus dem Bahnsteig, in den Wartesälen und am Bahnhofplatz! — ähnlich auch in München. Je mehr wir uns den riesigen Ein- und Aussteigehallen nähern, desto breiter wird die Fahrbahn. Nicht nur nebeneinander laufen die Schienenstränge, auch übereinander. Der Lärm ist betäubend. Taufende von Wagen, teils in Ruhe, teils in Bewegung, sind hier zu sehen. Aussallend groß ist die Zahl der weiß angestrichenen Bier wagen. Wir lesen im Vorbeifahren : Löwen- bräu, Hackerbräu, Hosbräuhaus und andere Ausschristen. Ihr habt diese Wagen oft dnrch Schwabach fahren sehen. Gleichzeitig mit unserem Zug fahren mehrere Züge ein; andere verlassen gerade die bayerische Königsstadt. — Wer zur Nachtzeit in München einfährt, wird staunen über die Bahnhofbeleuchtung. Hunderte von elek- trifchen Bogenlampen verbreiten Tageshelle. Viele, viele Signallaternen und die Glutaugeu der Lokomotiven bringen Abwechslung in das Bild. — Schon eine Viertelstunde bewegt sich der Zug im Bahnhos. Da — ein letzter Pfiff, und bald fahren wir in die riefige Bahnh ofhalle. Weitgefpannte eiserne Bogen tragen das schwere Glasdach. — Wir steigen ans. Ungefähr 4 Stunden brauchte unfer Schnellzug von Schwabach nach München. Zusammenfassung: Einfahrt in München. .Unsere Königs- stadt hat einen sehr großen Bahnhos. 2. Mit einem ganzen Menschenstrom werden wir den Ausgängen zugeschoben. Endlich stehen wir an der äußeren Säuleuhalle. Vor uns liegt der große Bahnhosplatz. rings umgeben von riesigen Gebäuden, meist Gasthöfen. Ist das ein Leben auf diesem Platze! Fuhrwerke aller Art, Droschken, Straßenbahnwagen, Hotel-, Paket-, Hand- und Lastwagen weichen geschickt einander aus. Wenn wir uns jetzt iu das Durcheinander von Fahrzeugen wagen, müssen wir auf der Hut sein, damit uns kein Unfall zustößt. Nun haben wir genug vou dem Trubel! Aber wohin? Fächerartig führen mehrere Straßen in das Stadtinnere. Doch wir haben ja einen Plan") und finden uns bald zurecht. Zusammenfassung: Reges Leben herrscht am Bahnhvsplatz. 3. Ium Marie,»platz und zum Königsschl'oh. Wir gehen jetzt dahin, wo nnser Prinzregent wohnt. 1. Wo wird er wohnen? In einem großen und schönen Schloß, *) Während des Unterrichts entsteht eine einfache Skizze an der Wandtafel.

9. Donaugebiet und Rheinpfalz - S. 154

1898 - Schwabach : Schreyer
— 154 halten, Waren ein- und ausladen können. Ludwigshasen wurde eine Hafenstadt, eine Handelsstadt am Rhein. Noch bedeutender wurde der Handel der jungen Stadt am Rhein, seitdem Eisenbahnen von allen Richtungen in die Stadt führen und eine Fabrik uach der andern entstand. Heute künden die vielen, vielen rauchenden Fabrikschlöte dem Reisenden an, daß Lud- wigshafeu auch eine bedeutende Fabrik st adt geworden ist. Unter den Fabriken in Ludwigshasen verdient besonders eine genannt zu wer- den, die badische Anilin- und Sodasabrik (kurze Erklärungen), in der gegen 5 000 Arbeiter beschäftigt sind. Sie dehnt sich im Norden von Ludwigshafen den Rhein entlang ans und bildet mit den vielen netten Arbeiterwohnungen eine Stadt für sich, wie die Fnggerei in Augsburg. Diese Färb- und Sodasabrik ist die größte ihrer Art aus unserem Erdteil. Die Erzeugnisse dieser Riesenfabrik, sowie die vielerlei Waren, die in den andern Fabriken hervorgebracht werden, auch die Bodeufrüchte des Pfälzer Landes werden durch hunderte von Schiffen und Eisenbahnzügen in die weite Welt geführt. — Zu den Sehenswürdigkeiten Ludwigshafens gehört die große eiserne Brücke, welche das bayerische Ludwigshafen mit feiner badischen Nach- barstadt Mannheim verbindet. Diese Brücke, ein Riesenbau, ruht bloß aus einem Pfeiler, den man kunstvoll mitten in das Bett des rauschen- den Rheines baute. Diese Rh ein brücke ist so breit, daß über die- selbe zwei Eisenbahnzüge nebeneinander fahren können sdoppelgeleife); außerdem kann man mit der elektrischen (Pferde-) Bahn über die Brücke gelangen oder zu Fuß hiuüberspazieren. Wer diese Brücke überschreiten will, muß in Ludwigshafen etliche Pfennig Brückenzoll entrichten. Warum wohl? — Zusammensassung: Bedeutung von Lndwigshafen. Ludwigshasen verdankt fein rafches Wachstum seiner Lage. Die- felbe ist sehr günstig für den Handel. Im großen Rheinhasen der Stadt halten jährlich viele hundert Handelsschiffe. Ludwigs- Hafen ist eine große Handelsstadt. Dieselbe hat auch viele große Fabriken. Ludwigshafen ist eine bedeutende Fabrikstadt. Von allen Seiten laufen Eisenbahnen in Lndwigshafen zusammen. Mit seiner Nachbarstadt Mannheim ist Lndwigshafen durch eine riesige eiserne Brücke verbunden. c, Gcrmersheim. Welche pfälzische Rheinstadt haben wir nun noch zu besuchen? Ger Mersheim. — Zeigen! — Wie kommen wir von Ludwigshafen nach Germersheim? Schiff — Eifenbahn. — Was sagt uns die Karte von Germers heim? Germersheim ist eine Festung. - Gewaltige Erdwälle und dicke Mauern, die die Stadt umgürten, seste Thore, Kauoueu, Kasernen und Soldaten aller Art er-

10. Donaugebiet und Rheinpfalz - S. 167

1898 - Schwabach : Schreyer
— 167 — e. Km pfälzischen Kohtengcöiet. 1. Der Bliesgauer Westrich. In welchen Gegenden unseres Vaterlandes werden Stein- kohlen gesunden? Frankenwald, Penzberg n. s.w. — Viele Kohlen werden auch in der Pfalz gegraben. Das pfälzische Kohlengebiet liegt im füdwestlichen Winkel der Pfalz bei der Stadt St. Jng- bert. Zeigen! — Wer führt uns von Zweibrücken nach St. Ingbert? Eisenbahn. — In welchem Thal läuft die Eisenbahn eine Zeitlang? Im Thal der Blies. — Zeige die Blies! — Die Blies kommt aus Preußen und eilt nach Süden. In der Nähe von Zweibrücken empfängt sie das Wasser mehrerer Westricher Bäche und fließt dann nach Westen. Plötzlich wendet sie sich in einem Bogen nach Süden und mündet in die Saar. Zeige dieselbe! - Das Land, das von der Blies durchflössen wird, heißt der Bliesgauer Westrich. Das ziemlich breite Thal der langsam dahinfließenden Blies zeigt üppigen Graswuchs und ist von vielen Dörsern belebt. Die Höhen des Bliesgauer Westrich sind von schönen Waldungen bedeckt, und die Hänge zeigen viele fruchtbare Acker> felder. Im ganzen ist der Bliesgauer Westrich fruchtbarer und des- halb auch zahlreicher bewohnt als der waldige und felsenreiche Westrich. Der wichtigste Ort des Bliesgauer Westrich ist St. Ingbert, im äußersten Westen der Pfalz gelegen. Hohe rauchende Schlöte künden dem Fremden die große Fabrikthätigkeit der Stadt an. Mehrere taufend Menschen sind in den St. Jngberter Eifen- und Stahlwerken, in den großen Glashütten und Spinnereien beschäftigt. St. Jng- bert ist eine bedeutende Fabrikstadt. Aus dem Boden gräbt man bei St. Ingbert den wertvollsten Schatz des ganzen Westrich, Steinkohlen. Das Steinkohlenbergwerk ist die größte Sehens- Würdigkeit von St. Ingbert. Zusammenfassung: Der Bliesgauer W e st r i ch. Im Südwesten der Pfalz ist der Bliesgauer Westrich. Derselbe ist von der Blies bewässert und ziemlich fruchtbar. St. Ingbert ist eine bedeutende Fabrikstadt und besitzt ein Steinkohlenbergwerk. 2. In eine in Kohlenbergwerk. Ein Bergwerk haben wir schon früher kennen gelernt? Berchtes- gaden — ein Salzbergwerk. — Was wißt Ihr noch davon? Er- Zählung der Schüler. Anders ist es nun in einem Kohlenbergwerk. „Große, von Kohlenstaub geschwärzte Gebäude und rauchende Schornsteine bezeichnen die Stelle, wo die Kohlen aus der Tiefe der Erde geholt werden." Ein tiefer Schacht führt bis auf das Steinkohleuläger hinab, das sich zuweilen 300 m unter der Oberfläche der Erde befindet. „Vom unteren Ende des Schachtes aus haben die Bergleute Gänge gegraben, die laufen wie die Straßen der Stadt ungefähr wagrecht und werden
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