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1. Geschichte des Mittelalters - S. 4

1901 - München [u.a.] : Franz
4 Germanien und die Germanen. Waffen: Speer, Schild und Schwert, die schönste Zierbe des Weibes Wohnweife. war ihr langes, golbgelbes Haar. Aus Lehmerde und Holz bauten sie ihre mit Stroh gebeckten und bunt bemalten Häuser, die sie gern inmitten des Grundbesitzes errichteten.1) Städte kannten sie nicht, und selbst ihre Dörfer ^) legten sie so weitschichtig an, daß Geistige niemand sich vom Nachbarn belästigt fühlte. Sie waren gastfreund-Ergenschasten. lich^ treu, von kriegerischem Mute, ausgeprägtem Rechtsgefühl und menschlich milder Sinnesart gegen Schwache und Untergebene. Sie neigten aber auch zu Würfelspiel und gaben sich gern, „auf der Bärenhaut liegend", dem Trunke hin. Im trunkenen Zustande fingen sie dann oft Streit an. Im ganzen jedoch zeigten sie sich als ein einfaches, unverdorbenes Naturvolk, bei welchem „gute Sitten mehr vermochten als anderswo gute Gesetze." Stellung Ihre Sittenreinheit muß ganz besonders in ihrem Verhältnis der Frauen zum weiblichen Geschlechte hervorgehoben werden. Kein Volk kam Er-iehunq derben alten Deutschen in der Verehrung der Frauen gleich. Daher Kinder. 9°^ es auch keine Vielweiberei. „Sie sind fast die einzigen Barbaren," -jagt ein römischer Schriftsteller, „welche sich mit je einer Häusliches Frau begnügen." Die Frau führte im Hause die unumschränkte ^ und Oberherrschaft; sie gebot den Knechten und Mägden, sie pflegte und leben!'11 = er3°S die Kinder, sie besorgte die Arbeiten in Haus und Feld. In ihrer Gegenwart setzte sich niemand; alles schwieg, wenn sie das Wort ergriff. Man sah in der Frau etwas Höheres, Heiliges, und fast göttlich verehrte man biejentgen Frauen und Jungfrauen, beuen die Sehergabe verliehen war. „Weise Frauen" ober Alruuen3) hießen die berühmten Wahrsagerinnen, beren Rat namentlich in Kriegszeiten gesucht würde. Eine der bekanntesten war Veleba, die durch ihre Siegesweissagungen die niederrheinischen Stämme zur Tapferkeit und Einigkeit in ihrem Freiheitskampfe gegen die Römer (um das Jahr 70 n. Chr.) anfeuerte. Die Ehe würde ganz befonbers heilig gehalten; äußerst selten würde sie gebrochen. Der Ehebruch würde aufs härteste bestraft. L-cheibung kam nicht vor; bis in bert Tod hielt das Weib die Treue, die es gelobt. Bei manchen Stämmen bürste eine Witwe nicht wieber heiraten. „Wie es nur ein Leben gebe, so müsse es auch nur eine Ehe geben." Ehen bürsten nur zwischen Angehörigen des gleichen Staubes eingegangen werben. So bestaub bei den Sachsen noch bis zum 9. Jahrhundert das Verbot der Eheschließung *) Sieh: Lehmanns kulturgeschichtliche Bilder, Germanisches Gehöft. 2) Wiener Bilderbogen für Schule und Haus. Nr. 10. „Germanisches Dorf." 3) Rnna — Geheimnis; daher Alrune oder Alraune — Allwissende. Nach Einführung des Christentums wurden derartige Seherinnen später oft als „Hexen" verfolgt und verbrannt.

2. Geschichte des Mittelalters - S. 111

1901 - München [u.a.] : Franz
Karl der Kühne von Burgund. — Übersicht der franz. Gesch. Karl der Kühne von Burgund. Burgund hatte sich im letzten Jahrhundert zum mächtigsten Fürstentum in Frankreich aufgeschwungen. Denn seine Herzoge hatten zur Bourgogue noch die Franche-Comte oder die Freigrasschast Die Herzöge Burgund und die N i e d e r l a n d e nebst Luxemburg erworben, die von Burgund, mit ihren gewerbetreibenden Städten damals die reichsten Länder Europas waren. Der letzte von ihnen, Karl der Kühne (1467—1477), trug sich mit dem Plane, seine Besitzungen noch zu erweitern und den Königstitel dasür zu erwerben. Hiedurch geriet er in unglückliche Kriege, namentlich mit den Schweizern, die ein bur- Die Schweizer, gundisches Heer vor den Mauern von Nancy vernichteten, wobei Karl Karlderkühne der Kühne selbst das Lebeu verlor (1477). Die burgundische t 147'• Macht zerfiel, da Karl keinen Sohn hinterließ. Die Bonrgogne zog der französische König als erledigtes Lehen ein, die Frei- Die Nieder-grasschast und die Niederlande brachte Karls des Kühnen^kommen Tochter Maria ihrem Gemahl Maximilian zu, dem Sohne £Q£§bui!Lr. Friedrichs Iii. Auf Maximilian beruhte nun überhaupt die Hoffnung des Maximilian, habsburgischen Hauses. Erbesiegte die Franzosen, welche ihm die Niederlande entreißen wollten, und vertrieb die Ungarn aus Wien und Niederösterreich. Da er in demselben Jahre auch Tirol erhielt, kamen beim Tode Friedrichs Iii. wieder alle habsburgischen Besitzungen unter einen Herrn, den jugendlich rührigen Maximilian, der seinem Vater auch als Kaiser (Max 1. 1493—1519) folgte und als der letzte deutsche König des ausgehenden Mittelalters wegen seiner glänzenden Eigenschaften gern der letzte Ritter genannt wird. Übersicht der geschichtlichen Entwickelung Frankreichs im Mitte! alter. Im Altertum war Frankreich von den keltischen Galliern be- Gallier, wohnt, die durch Cäsar 58—51 v. Chr. dem römischen Reich unter- Römer, worsen wurden und rasch römisches Wesen annahmen. Während der Völkerwanderung drangen die Franken ein, welche bald die Herren Franken, von ganz Gallien und einem großen Teil von Deutschland wurden. Aus diesem Frankenreich, das unter den Merowingern, später unter den Karolingern stand, löste sich durch den Vertrag von Verdun 843 ein eigenes französisches Reich oder Frankreich, das noch bis 987 unter einer Linie des karolingischen Hauses staud. 911 nahm Karolinger Karl der Einfältige die in das Mündungsland der Seine ein- 843—987. gedrungenen Normannen zu Vasallen an, die bald im französischen Volk aufgingen. — Wie unter den letzten Karolingern Capetinger blieb die Macht des Königtums auch unter den ersten Capetingern, 987—1328.

3. Geschichte des Mittelalters - S. 113

1901 - München [u.a.] : Franz
Übersicht der geschichtlichen Entwickelung Englands im Mittelaller. 113 Azin court 1415, worauf er mit der Hand von Karls Vi. Tochter die Zusicherung der Thronfolge in Frankreich erhielt. — Karl Vii. Karl Vii. um herrschte nach dem Tode seines gleichnamigen Vaters nur südlich 14°0, der Loire, während alles übrige Land den Engländern gehorchte, die 1429 auch Orleans angriffen. Da trat ein begeistertes Hirtenmädchen aus Dom Remy in Französisch-Lothringen, Jeanne Jeanne d'arc/) an die Spitze der Franzosen, rettete Orleans und ge- d Arc. leitete Karl Vii. mitten durch feindliches Gebiet nach Reims, wo er gekrönt wurde. Später von den Engländern gefangen genommen, wurde sie auf dem Marktplatze von Rouen als Here und Ketzerin verbrannt. Nichtsdestoweniger ist ihr Anstreben der Wendepunkt im Kampfe der Franzosen mit den Engländern, welch letztere alle Eroberungen in Frankreich bis aus Calais und die normannischen Inseln verloren und bald nach 1453 durch Ausbruch des Krieges der roten und der weißen Rose an jeder Wiedereroberung französischen Gebietes gehindert wurden. — Ludwig Xi. zog nach dem Untergange Karls des Kühnen die Ludwig Xl Bourgogue ein und hob die Macht der Krone den großen Vasallen 11 m 1 j u• gegenüber so, daß bereits gegen Eube des Mittelalters der Grund zur unumschränkten Monarchie in Frankreich gelegt nmr. Übersicht der geschichtlichen Entwickelung Englands im Mittelaller. Im Altertum war England von den keltischen Britannen be- Britanneu. wohnt, die 44—88 der römischen Herrschaft unterworfen wurden. Römer. Während der Völkerwanderung drangen 449 die Angelsachsen ein Ar,gelsachsen. und gründeten mehrere Reiche, die 827 zu dem Königreich England, d. i. Angelland, vereinigt wurden. Der bedeutendste unter den angelsächsischen Königen (827 bis ... 1066) war Alfred der Große (um 888), der vorletzte derselben 'H tömcflcuh Eduard der Bekenner, der in verwandtschaftliche Beziehung zu 827—1066. dem Herzog der Normandie trat und normannische Günstlinge an seinen Hos rief. Nach seinem Tod wurde Harald zum König erhoben, aber bald von Herzog Wilhelm von der Normandie in der Schlacht bei Hastings 1066 besiegt, wo Harald fiel?) Wilhelm „der Eroberer" ließ sich im Westrninster zu London krönen und errichtete eine Gewaltherrschaft, indem er die angelsäch- Norman-sischen Großen ihrer Güter beraubte und ihre Besitzungen an seine normannischen Ritter vergab. Durch diesen sremden Lehensadel io66°—1154. wurden die unterworfenen und hart bedrückten Angelsachsen im ’) Schillers Trauerspiel „Die Jungfrau von Orleans." ") Gedicht: „Tailleser" von Uhlaud. Stöckel-Ullrich, Mittelalter. §

4. Geschichte des Mittelalters - S. 24

1901 - München [u.a.] : Franz
Stärkung der königlichen Gewalt. Entartung der späteren Merowinger. Fredegunde und Brunhilde. Majordomus Pippin. Germanische Reiche. Eindringen der Slaven. 24 Erweiterung des fränkischen Reiches. - Ergebnisse der Völkerwanderung. T hü rin g^e rund Bayern; selbständig standen ihm hier jetzt nur noch die «Lachsen und die Friesen gegenüber. J F Mit der Ausbreitung der Franken über Gallien war naturgemäß eine Stärkung der königlichen Gewalt verbunden; vor allem erschien Chlodowech durch Annahme des ihm von Byzanz vermachen" Kaisers ^ ^ ®teödertreter ober Nachfolger des rö= Wenn auch das Reich unter Chlodowechs Söhnen und Nachfolgern seme Grenzen immer noch erweiterte, so zeigten sich doch im wdm^pa? i ^F p u^ e n tie f e n V e rsalles. Selten wurden ohl Recht und Billigkeit so mit Fufzen getreten, nahmen Sinn-Kchkelt und Sütenlojtgm so überhand als im damaligen Gallien. Hierin gingen gerade die Könige und ganz besonders die beiden Königinnen Fredegunde und Brunhilde aus Chlodowechs Stamm ihren Unterthanen voran. Sie ergaben sich immer mehr einem weichlichen Leben und walzten alle Regrerungslasten ans die Schultern ihrer Hosbeamten, unter denen der Majordomus oder Hausmeier schließlich der mächtigste, der Vertreter des Königs, ja der eigentliche Regent des Reiches wurde. Das Reich löste sich mehr und mehr in die vier Bestandteile. Austrasien, d. i. Ostland, das sich von Schelde und Jjtoas bis tn die Rhemgegendm erstreckte, Neustrien (= Neu-toeffcta, d. i das neu im Westen eroberte Land) zwischen Loire und Ärmelmeer, Aquttanten, das den Westgoten abgenommene Gebiet zwischen Lmre und Pyrenäen, und Burgund, die Rhonegegenden. m1-J i Q etit ^klt sich deutsches Wesen, in den drei anderen Jtetchötetlen romanisierten sich die Franken und Burgunder mehr und Ehr und gingen so der deutschen Nationalität verlustig. Diese Trennung gefährdete den Fortbestand des fränkischen Reiches. Die Gefahr wurde jedoch dadurch beseitigt, daß Pippin der Mittlere sich zum alleinigen Majordomus machte (um 700) und diese Würde in feinern Hanse vererbte. Ergebnisse der Völkerwanderung. Die Völkerwanderung hat in Europa die bedeutendste Umgestaltung herbeigeführt, indem sie unsern Erdteil so unter drei große Völker-verteilte, wie wir es im wesentlichen noch heute finden. Wahrend die Karte Europas vorher ein einziges großes Reich, nämlich das römische, aufweist, wurde dieses letzte und mächtigste von den Weltreichen des Altertums durch die Völkerwanderung zerstört, und auf fernen Trümmern entstanden neue und zwar germanische Reiche Die Germanen gaben alle Länder östlich der Elbe und des auf und rissen das vorher römische Westeuropa an M. Während in die von den Germanen verlassenen Gebiete die bis dahin noch unbekannten Slaven nachrückten, blieb jedoch auch

5. Geschichte des Mittelalters - S. 32

1901 - München [u.a.] : Franz
Absetzung des Bayernherzogs Tassilo. — Karls Awarenkriege. gewandten Widnkind, und kämpfte den Entscheidungskampf für feine Freiheit. Aber Karl siegte durch feine überlegene Kriegskunst bei Schlacht an Detmold und entscheidend an der Hase 783. Da er auch ganze der Hase 783. Dorsschaften in audere Reichsteile verpflanzte und die Lücken im Sachsenland mit Franken ausfüllte/) mußten sich die Sachsen schließ-Unterwerfung lich unterwerfen. 785 erschien ihr tüchtigster Führer Widnkind Wrdukinds. Qm Hoflager Karls, huldigte ihm und ließ sich taufen?) Das gauze Sachsenland wurde dem fränkischen Reich einverleibt. Karl stiftete 8 Bistümer daselbst, worunter das später zum Erzstift erhobene Bremen das wichtigste wurde. Absetzung ves Bayernherzogs Tassilo 788. Die erste Einigung aller deutschen Stämme wurde noch während der Sachsenkriege Karls in Frage gestellt durch die Versuche des Bayernherzogs sich selbständig zu machen. Er wurde von einem Gericht fränkischer Großen wegen Herisliz (Fahnenflucht) zum -iobe verurteilt, von Karl aber mit dm ©einigen ins Klo st er verwiesen. Danach setzte Karl keinen Herzog mehr über Bayern, sondern ließ das Land durch Grasen verwalten. Karls Awarenkriege 791—799. Die Awaren. Nach Tassilos Sturz sielen die mongolischen Awaren aus Ungarn über die Enns in Bayern ein. Karl leitete den Krieg, das erste gemeinsame Unternehmen der geeinten deutschen Stämme, anfangs selbst. Im Laufe des Kampfes faßte er den Versuch eines Plan, Donau und Main durch einen Kanal3) zu verbinden, Tonau-Mam- um leichter Kriegsbedarf nachliefern zu können, mußte aber wegen 'lstust ' 1 der Schwierigkeit der Sache davon abstehen. Das eroberte Land von der Enns bis zur Raab schlug Karl zu seinem Reich, indem er daselbst eine Mark einrichtete, welche die awarische oder, weil sie Die^bayerische größtenteils Bayern als Ansiedler erhielt, die bayerische Ostmark Ostmark, genannt wurde. So erweiterte Karl das bayerische und damit das deutsche Sprachgebiet nach Osten und legte den Keim zum späteren Österreich. Entstehung des mittelalterlichen Kaisertums 800. Infolge seiner Kriege beherrschte Karl d. Gr. ein Reich, wie es seit dem Untergange des römischen in Europa nicht mehr bestanden; es erstreckte sich vom Ebro bis zur Theiß, von der Eider *) Z. B.: Sachsenburg bei Frankenhausen in Thüringen und Sachsenhausen bei Frankfurt a. Main. — Gedicht von A. Kopisch : Frankfurt am Main. 2) Gedicht: „Das weiße Roß" von M. v. Oer. S) Die „Fossa Carolina“ (Karlsgraben) in der Nähe der Station Grön-hard bei Weißenburg am Saud ist ciit Überrest des damals begonnenen Werkes, das erst durch Ludwig I. von Bayern 1836—1845 vollendet wurde.

6. Donaugebiet und Rheinpfalz - S. 20

1898 - Schwabach : Schreyer
- 20 — Welchem Kaiser gehorchten diese? Augustus. — Die Römer besaßen aber nicht nur Weisseuburg, sie hatten einen größeren Landstrich nörd- lich der Donau, erobert. (Zeigen!) Nördlich von diesen den Römern gehörigen Ländern wohnten Germanen. Diese wollten die Römer ver- treiben und fielen ost in ihr Land ein. Daher kam ein späterer rö- Mischer Kaiser aus den Gedanken, an der Grenze gegen die Germanen eine Mauer zu erbauen, und diese römische Grenzmauer nannte man nachmals die Tenselsmauer. Sie nahm ihren Anfang bei Kelheim, zog sich in einem großen Bogen um die Eichstätter Alp, überschritt bei Günzenhausen die Altmühl, strich um den Hahnenkamm und Hesselberg an die Wörnitz und lief nach Nordwesten an den Rhein. Zeigen! Zusammenfassung: Wer die Teuselsmaner erbauen ließ, und wie sie zog. Durch Günzenhausen lies die Teufelsmauer. Diese wurde von den Römern erbaut. Sie begann bei Kelheim, zog in einem großen Bogen um die Eichstätter Alp, den Hahnen- kämm, den Hesselberg, überschritt Altmühl und Wörnitz und strich nach Nordwesten an den Rhein. Wie mag nun diese Teufelsmauer ausgesehen haben? Heute köunen wir sie nicht mehr sehen; denn sie ist ganz zerstört! Woher weiß man wohl, daß die Mauer dagewesen ist? - Hinweis aus die Ausgrabungen bei Weissenburg a/S. — Wie sie ausgesehen hat, das können wir uns am besten vorstellen, wenn wir unsern Eisen- bahndamm betrachten. Woraus ist dieser erbaut? Steine, Erde, Kies und Rasen. — Auch die Teuselsmauer war ein Wall, aus Steinen, Erde, Rasen und Kies ansgeworsen. Wo finden wir den Eisenbahn- dämm gemauert? Fluß- und Thalübergänge. — Ebenso war es bei der Teufelsmauer. Wie ist^s mit der Höhe des Eisenbahndammes? Bei Thälern hoch, an Bergen niedrig. — Gerade so war es bei der Ten- selsmauer. Sie war je uach Beschaffenheit des Bodens bis zu 3 in hoch, also viel niedriger als der Eisenbahndamm. Was wißt Ihr über die Breite des Eisenbahndammes? Überall gleich breit. — Bei der Teufelsmauer war dies etwas auders. Sie war 3—6 m breit. Was sehen wir oben auf dem Eisenbahndamm? Schienen. — Aus der Teuselsmauer lies eine gepflasterte Straße dahin. Wie aus dem Eisenbahndamm die Eisenbahn sährt, so fuhren auf der Teufels- mauer die römischen Soldaten mit Wägen. Wie am Eisenbahn- dämm viele kleine Bahnwärterhäuschen und größere Stationsgebäude stehen, so dehute sich aus der iunern Seite der Teuselsmauer eine fort- laufende Kette von kleineren Wachthänsern und größeren Türmen aus. In diesen hielten die römischen Soldaten Wache. — Wäre aber die äußere Seite der Teuselsmauer genau so gebaut gewesen, wie die an unserem Bahndamm gegen Penzendorf hin, so wäre es den Germanen leicht gewesen, den Wall zu erklimmen und darüber zu steigen.

7. Lehrbuch der bayerischen Geschichte - S. 6

1868 - München : Lindauer
6 Die Süd-Donauländer v. d. Herrsch, d. Agilolf. iu Bajoariern. 540 in diese Gegend kam, um für die Erhaltung des hier noch bestehenden Christenthums zu wirken. Rupert, dem Lorch unter bcu angetroffenen Verhältnissen für einen Bischofssitz nicht mehr geeignet erschien, suchte mib erhielt von dem austrasischen 'Könige die Erlaubniß, den Sitz des Bisthnms Lorch zu verlegen und den hiefür geeignetsten Ort ansznsnchen. Auf seiner zu diesem Zwecke unternommenen Wanderung gelangte er die Donau abwärts bis an die Grenze des unteren Pannoniens, ging voie da wieder zurück über Lorch in diewildniß des Wall er se es (ein kleiner See am rechten Ufer der Salzach, unweit Salzburg), wo er dem hl. Petrus zu Ehren ein Kirchlein, Seekirchen, er- baute. Doch schlug er nicht hier, sondern auf den nahen Ruinen der einst (475) von den Herulern und Rugiern zerstörten Römer- stadt Juvavia bcu Sitz des Lorch er Bisthnms auf und gab so dem jetzigen Erzbisthume Salzburg den Ursprung. Nachdem er ans Franken zwölf fromme Männer als Gehilfen beigezogen, baute er am Fuße des Berges H, ans dem heutigen Tags ein umfangreiches Schloß steht, zu Ehren des hl. Petrus eine Kirche und ein Kloster für Männer, auf dem Berge selbst aber ein Frauenkloster, dem er seine Nichte Ehrentrude als erste Vor- steherin gab. Ob der hl. Rupert dem Bisthume Salzburg bis zu seinem Lebensende vorgestanden habe, ist ungewiß, die mehreren Gründe sprechen dafür, daß er sein Leben (um 550) zu Worms beschlossen habe. Zweiter Zeitraum. Bcijoarien unter den Agilolsingern *) (554_788). § 6. So lange die Longobarden, welche sich (in den Jahren 525 itub 548) von ihren Wohnsitzen an dem linken Ufer der *) Die Herzöge Bajoariens Garibald I 554—595. Tassilo I 595—610. Garibald Ii 610—640. Theodo I 640—652? Hugobert 652? — 680. Theodo 11 680—717. aus dem agilolfingischen Hause sind: Theodoald 702—712(713?), Thco- dcbert 702—724, Grimoald 702—725. Hu gib er t 725—737. Odilo 737—748. Tassilo Ii 748-788.

8. Lehrbuch der bayerischen Geschichte - S. 9

1868 - München : Lindauer
Bajoarien unter den Agilolf. Tassilo I u. Gart bald Ii. 9 der arianischen Irrlehre zum Katholizismus zurückführte. Ob dieses Verdienstes weihte ihr Papst Gregor der Große eine Lebensbeschreibung der Heiligen in vier Büchern, schickte ihr hei- lige Reliquien und kostbare Oele, sowie die nachmals so berühmte eiserne Krone, welche ihren Namen von einem eisernen Ringe erhalten hat, der sich inwendig bcfiubct u). Die große Anhänglichkeit, die Garibald bei jeder Gelegenheit gegen den longobardischeu Hos an den Tag legte, namentlich aber Die trotzige Haltung, die er beim Ausbruche eines Krieges zwischen den Longobarden und Franken (590—591) gegen die Letzteren beobachtete, reizte den Frankcnkönig Childebert Ii zu einem Einfalle in Bajoarien, der (595) den Sturz Garibalds nach sich zog. Die königliche Würde ward abgeschafft, und Tassilo, ein Sprößling der jüngeren Linie des agilolfingischcn Geschlechtes 8 * * * 12), zum Herzoge Bajoariens erhoben, und zwar deshalb, weil er sich unter Garibalds Regierung den Franken stets günstig erwiesen hatte. § 8. Tassilo I (595 — 610) hatte bald nach dem An- tritte seiner Regierung einen harten Kampf mit den Slavcn zu bestehen, die über den Jnnfluß in Bajoarien einfielen (596). Sie wurden von Tassilo zwar zurückgewiesen und in ihrem eigenen Lande geschlagen, doch wurden zweitausend Bajoarier, die sich zu weit vorgewagt, durch die von Böhmen herbeieilenden Avaren gänzlich aufgerieben (597). 8 9. Auf Tassilo I folgte sein Sohn Garibald Ii (610—640). Dieser wurde im Jahre 611 l'ou den neuerdings Anfallenden Slaven bei Aguntum (jetzt Jnnichen im Puster- thal nahe den Quellen der Drau) geschlagen, übte aber dafür (631) in Verbindung mit den Alemannen aus slavischcm Bo- den eine höchst blutige Vergeltung und wehrte mit Hülfe des Frankenkönigs Dagobert I (König d. g. Reiches 628—638) auch die drohenden Angriffe der Avaren und Bulgaren ab. lieber diesen. Kämpfen versäumte Garibald Ii die Sorge für die Verbesserung der inneren Verhältnisse seines Landes nicht und erwarb sich ein bleibendes Verdienst namentlich dadurch, daß er

9. Lehrbuch der bayerischen Geschichte - S. 28

1868 - München : Lindauer
28 Bajoarien unter Karl dem Großen. Karl durch die Avaren beunruhigt, welche auf die Kunde von der Entsetzung Tassilos mit zwei Heeren in Bajoarien eindrangen. Karl besiegte sie (788) in drei Schlachten und nahm, als die mit ihnen gepflogenen Unterhandlungen fehlschlugen, im Jahre 791 den Kampf aufs neue auf. Im Laufe dieses Krieges ließ Karl (792) in Regensburg eine Militär-Schiffbrücke (Pontons) anfertigen und strebte (793) der vortheilhaftern Bewegung und Verpflegung der Truppen halber eine Verbindung des Rheins und der Donau mittels eines zwischen der Regnitz und Alt- mühl zu grabenden (300' breiten) Kanales (Fossa Carolina) an, dessen Bau nach einer Länge von 10,000 Fuß theils wegen der anhaltend nassen Herbstwitterung, theils wegen der technischen Unkunde jener Zeit wieder aufgegeben wurde. (König Ludwig I führte das unterbrochene Werk großartig zu Ende.) Der Hanpt- schlag auf das Avarenreich erfolgte erst 794 — 796 von der Lombardei aus. Drei Heere, geführt von Pippin, dem Sohne Karls, dem Herzoge Erich von Friaul und dem Grafen Ge- rold, drangen gleichzeitig in Pannonien ein und erstürmten und plünderten die Hauptbefestigung der Avaren zwischen Donau und Theiß, den sogenannten Ring, welcher fast alle Schätze in sich barg, die von den Avaren durch eine Reihe von Jahren erbeutet worden waren *). Der Krieg endete (799) mit der gänzlichen Vernichtung dieses räuberischen Volkes, welches über zwei Jahrhunderte lang die Plage des Abend- und Morgenlandes gewesen war. Unter den Helden, welche ans Seite Karls fielen, war Bajoariens Präfekt Gerold, den ein vergifteter Pfeil getroffen hatte. Seine irdischen Ueberreste wurden im Kloster Reichenau am Bodenfee beigefetzt21), Das den Avaren ab- gewonnene Land von der Enns bis zur Raab, bisher Pannonia, Hunnia, Avaria, plaga orientalis geheißen, ward zu der im Jahre 788 von Karl d. Gr. errichteten „Ostmark"**) ge- *) Emen Theil dieser Schätze soll Karl der Gr. zur Errichtung und Ausstattung des Klosters Metten verwendet haben. **) Die Ostmark begriff anfänglich (788) nur zwei an der Enns gele- gene Gaue in sich, den Traungau diesseits und den Grunzwiti jenseits der Donau. Etliche Jahre später ward sie bis zur Raab erweitert und zer- fiel seitdem in die obere und untere Mark. Auf Gerold, der die noch

10. Lehrbuch der bayerischen Geschichte - S. 236

1868 - München : Lindauer
236 Bayern unter Maximilian I. Fürstenthümern versorgt waren, für deren Erhaltung großes Interesse tragen mußte. Die ersten Eröffnungen ließ er den Gesandten der geistlichen Kurfürsten und anderer katholischer Stände auf dem Ncichstage zu Regens bürg vom Jahre 1608 machen. Bald darauf schickte er einen eigenen Abgeordneten an die Höfe von Mainz, Köln und Trier, um die Sache zu betreiben. Den Wünschen des Kurfürsten von Mainz nachgebend, welcher nicht gerne den Anfang machen wollte, bestrebte sich Maximilian vor Allem, die oberländischen Stände zu einer näheren Vereinigung zu bewegen, und nach vielfachen Bemühungen wurde am Io. Juli 1609 in München der erste Bundcsvertrag von den Bevollmäch- tigten des Herzogs von Bayern, des Erzherzogs Leopold als Bischofs von Straßburg und Passau, dann der Bischöfe von Würzburg, Konstanz, Augsburg und Regensburg, des Propstes von El lw an gen und des Abtes von Kempten unterzeichnet. Als Zweck des Bündnisses erklärte man die Erhal- tung des katholischen Glaubens, die Abwendung besorgter Gefahren, die Handhabung des Religionsfriedenö und anderer Reichsgesetze. Die Verbündeten sollten einander gegen jeden Angriff vertheidigen; zugleich wurde ein Geldvorrath gebildet und Herzog Maximilian zum Bund es-Obersten ernannt. Nachdem dieß geschehen, ward den drei geistlichen Kurfürsten Nachricht ertheilt mit der Einladung, dem neuen Vereine beizu- treten. Maximilians Vater, der alte Herzog Wilhelm, machte eine Reise an den Rhein, angeblich um eine Brunnenkur zu gebrauchen, in Wirklichkeit aber, um den Eifer der drei geistlichen Kurfürsten zu beleben. Zu Mainz, wo sie sich am 23. August 1609 ver- sammelten, erschien auch ein bayerischer Gesandter, der Jäger- meister Lorenz von Wensin, um jede Bedenklichkeit zu besiegen, welche die geistlichen Herren von dem Eintritte in den katholischen Bund abhalten konnte. Die Vorstellungen, welche dieser machte, fanden um so eher Eingang, als die gewaltthätige Behandlung, welche sich kurz vorher der Kurfürst von der Pfalz gegen das Hochstift Speyer erlaubt hatte, den geistlichen Fürsten die Ge- fahr zeigte, welcher sie sich aussetzten, wenn sie ferner abgesondert und wehrlos blieben. Am 30. August Unterzeichneten sodann die Kurfürsten von Mainz, Köln und Trier die Urkunde ihres
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