Ii. Die Verwaltung Va^c-rns.
Skizze.")
A. Darbietung.
Wir reden heute davon, wie der König (Prinzregent
Luitpold) unser Vaterland regiert.
I. Gründliche Vorbereitung der Schüler aus das Neue
durch Erinnerung an den hieher gehörigen Stoff aus der Heimat-
künde des Vorjahres und zweckmäßige Ordnung des re-
produzierten Wissens im Anschluß au drei Fragen.
a. Wie verwaltet der Bürgermeister unsere Stadt?
1. Er schützt Eigentum und Leben der Stadtbewohner
und sorgt für Ordnung und Ruhe: Polizei, Feuerwehr u. s. f.
2. Er sorgt dasür, daß der Verkehr nicht gestört wird: Straßen
und Wege, Brücken, Kanäle, Straßenlaternen, Sandstrenen bei Glatteis,
Schneeräumen-u. s. f.
3. Er sorgt für Bildung und Erziehung der Jugend:
Schulhäuser, Lehrmittel n. f. f.
4. Er sorgt auch dafür, daß Arme und Kranke nicht Not lei-
den: Krankenhaus, Pfründnerhaus, Rettungshaus, Stadtgeschenk an Hand-
Werksburschen u. s. f.
5. Er trägt dazu bei, daß die Stadt verschönert wird: Krieger-
denkmal, Stadtpark, Trottoirs, Alleen u. s. w.
b, Wer hilft dem Bürgermeister bei der Verwaltung
der Stadt?
1. Männer, welche von den Bewohnern der Stadt gewählt
worden sind, die Gemeindevertretung (Magistratsräte und Gemeinde-
bevollmächtigte). Sie versammeln sich oft auf dem Rathause,
beraten und beschließen, was für die Stadt zu thun ist.
2. Die Beamten der Stadt: Schulrat, Baurat, Stadtschreiber,
Stadtkämmerer u. s. w.
*) Mit Anlehnung an Tischendorf, I. p. 126.
TM Hauptwörter (50): [T3: [Stadt Schloß Straße Berlin Kirche Haus Gebäude Platz Garten Universität], T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer], T26: [Recht König Stadt Staat Bauer Gesetz Beamter Adel Land Bürger]]
TM Hauptwörter (100): [T72: [Bauer Arbeiter Steuer Jahr Stadt Staat Abgabe Gemeinde Land Verwaltung], T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit], T76: [Stadt Straße Haus Schloß Kirche Gebäude Mauer Platz Garten Dorf], T39: [Kind Vater Mutter Frau Mann Haus Jahr Eltern Sohn Knabe], T69: [Kirche Kloster Stadt Schule Bischof Gemeinde Orden Land Priester geistliche]]
TM Hauptwörter (200): [T99: [Stadt Verwaltung Provinz Gemeinde Beamter Kreis König Spitze Land Angelegenheit], T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte], T12: [Wagen Wasser Stein Rad Fuß Maschine Pferd Bewegung Hand Schiff], T116: [Vater Kind Mutter Sohn Bruder Herr Mann Auge Frau Hand], T151: [König Volk Kaiser Reich Fürst Land Gott Wilhelm Deutschland Frieden]]
236
Bayern unter Maximilian I.
Fürstenthümern versorgt waren, für deren Erhaltung großes
Interesse tragen mußte. Die ersten Eröffnungen ließ er den
Gesandten der geistlichen Kurfürsten und anderer katholischer Stände
auf dem Ncichstage zu Regens bürg vom Jahre 1608 machen.
Bald darauf schickte er einen eigenen Abgeordneten an die Höfe
von Mainz, Köln und Trier, um die Sache zu betreiben.
Den Wünschen des Kurfürsten von Mainz nachgebend, welcher
nicht gerne den Anfang machen wollte, bestrebte sich Maximilian
vor Allem, die oberländischen Stände zu einer näheren Vereinigung
zu bewegen, und nach vielfachen Bemühungen wurde am Io. Juli
1609 in München der erste Bundcsvertrag von den Bevollmäch-
tigten des Herzogs von Bayern, des Erzherzogs Leopold
als Bischofs von Straßburg und Passau, dann der Bischöfe
von Würzburg, Konstanz, Augsburg und Regensburg,
des Propstes von El lw an gen und des Abtes von Kempten
unterzeichnet. Als Zweck des Bündnisses erklärte man die Erhal-
tung des katholischen Glaubens, die Abwendung besorgter Gefahren,
die Handhabung des Religionsfriedenö und anderer Reichsgesetze.
Die Verbündeten sollten einander gegen jeden Angriff vertheidigen;
zugleich wurde ein Geldvorrath gebildet und Herzog Maximilian
zum Bund es-Obersten ernannt.
Nachdem dieß geschehen, ward den drei geistlichen Kurfürsten
Nachricht ertheilt mit der Einladung, dem neuen Vereine beizu-
treten. Maximilians Vater, der alte Herzog Wilhelm, machte eine
Reise an den Rhein, angeblich um eine Brunnenkur zu gebrauchen,
in Wirklichkeit aber, um den Eifer der drei geistlichen Kurfürsten
zu beleben. Zu Mainz, wo sie sich am 23. August 1609 ver-
sammelten, erschien auch ein bayerischer Gesandter, der Jäger-
meister Lorenz von Wensin, um jede Bedenklichkeit zu besiegen,
welche die geistlichen Herren von dem Eintritte in den katholischen
Bund abhalten konnte. Die Vorstellungen, welche dieser machte,
fanden um so eher Eingang, als die gewaltthätige Behandlung,
welche sich kurz vorher der Kurfürst von der Pfalz gegen das
Hochstift Speyer erlaubt hatte, den geistlichen Fürsten die Ge-
fahr zeigte, welcher sie sich aussetzten, wenn sie ferner abgesondert
und wehrlos blieben. Am 30. August Unterzeichneten sodann die
Kurfürsten von Mainz, Köln und Trier die Urkunde ihres
TM Hauptwörter (50): [T25: [Kaiser König Reichstag Recht Reich Verfassung Staat Regierung Jahr Fürst], T8: [Stadt Rhein Schloß Kreis Mainz Einw. Dorf Main Frankfurt Einwohner], T47: [Friedrich Wilhelm Kaiser König Iii Kurfürst Jahr Preußen Brandenburg Johann]]
TM Hauptwörter (100): [T86: [Kaiser Protestant Katholik Fürst Kurfürst Land Kirche Karl Reichstag Krieg], T73: [Stadt Schloß Augsburg Grafe Nürnberg Reichsstadt Bischof Sitz Regensburg Fürst], T60: [Preußen Reich Staat Bund Kaiser deutsch Reichstag König Deutschland Regierung]]
TM Hauptwörter (200): [T40: [Protestant Kaiser Kirche Katholik Reichstag Jahr Lehre Reformation Augsburger Land], T55: [Friedrich Kaiser Kurfürst Herzog Sachsen Johann Karl Land Bayern Wilhelm], T144: [Stadt Frankreich Münster Straßburg Metz Mainz Elsaß Bischof Frieden Trier], T9: [Frieden Napoleon Krieg Kaiser Frankreich Friede Preußen Rußland Jahr Franz], T179: [Gott Mensch Wort Welt Erde Glaube Herr Sünde Himmel Satz]]
Extrahierte Personennamen: Maximilian_I. Maximilian Maximilian Leopold Leopold Maximilian Maximilian Maximilians Wilhelm August Lorenz_von_Wensin August
343
Bayern unter Maximilian Iy Joseph.
Lands Hut (17. Mai 1800). Die Überweisung der Güter von
drei Klöstern an dieselbe gestattete die Mehrung der Lehrer und
ihrer Bezüge, die Berufung namhafter Gelehrten vom Auslande,
die Verbesserung der Bibliothek, der verschiedenen Sammlungen
für Naturkunde und anderer Lehrmittel, fand aber die gehoffte
Anerkennung nicht, weil bei der Besetzung der Lehrstühle arge
Mißgriffe gemacht wurden^"). Die Angelegenheiten des Unter-
richts, welche seit 1782 der kurfürstliche geistliche Rath neben
den geistlichen Angelegenheiten geleitet und überwacht hatte, wur-
den nach Aufhebung dieses Nathes (16. Dezember 1802) einem
unter die Leitung des Freiherrn von Fraunberg gestellten
General-Schul- und Studien-Direktorium überwiesen,
welches für die Verbesferung des deutschen Schulunterrichts, für
die Mehrung der deutschen Schulen, für die Ermunterung der
Geistlichen zur Thätigkeit für den Unterricht viel Zweckmäßiges
verordnete. Nur der von demselben ausgegangene Lehrplan für
die gelehrten Schulen erwies sich unbrauchbar, weil durch ihn
die sogenannten Realien (Mathematik, Geschichte, Geographie
u. dgl.), für welche eigene Fachlehrer angestellt wurden, zu sehr
auf Kosten der alten Sprachen bedacht waren.
§ 107. Die Thätigkeit der bayerischen Regierung nach
Innen wurde im Jahre 1805 neuerdings durch Kriegsunruhen
gehemmt. Napoleon Bonaparte, vormals Cónsul der fran-
zösischen Republik, hatte die seinem Leben bereiteten Nachstellungen
dahm zu benutzen verstanden, daß man ihn (18. Mai 1804)
zum Kaiser der Franzosen, und ein Jahr darnach (26. Mai
1805) zum Könige von Italien erhob. Schon vor und noch
mehr nach dieser Erhebung verletzte er, besonders in Italien,
die eingegangenen Friedensverträge, weshalb England, Ruß-
land und Oesterreich eine neue, die dritte Coalition
gegen Frankreich bildeten. Die Lage Bayerns ward bei dieser
Gelegenheit aufs neue gefährdet. Oesterreich enthielt sich jeder
Mittheilung über seine Absichten und jeder Annäherung gegen
den bayerischen Kurfürsten, während Napoleon Vertrag
und Bündniß anbieten ließ. Erst dann, als der Kurfürst in
Wien das Gesuch stellte, neutral bleiben zu dürfen, brach
TM Hauptwörter (50): [T34: [Krieg Frankreich England Deutschland Preußen Frieden Rußland Napoleon Kaiser Jahr], T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer], T1: [Geschichte Dichter Zeit Buch Werk Jahr Gedicht Nr. Bild Geographie]]
TM Hauptwörter (100): [T74: [Frankreich England Spanien Krieg Frieden Rußland Italien Holland Preußen Deutschland], T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit], T46: [Universität Berlin Jahr Schule Wissenschaft Leipzig Professor Akademie Hochschule Gymnasium], T68: [Gericht Recht Richter König Strafe Gesetz Urteil Sache Person Verbrechen], T69: [Kirche Kloster Stadt Schule Bischof Gemeinde Orden Land Priester geistliche]]
TM Hauptwörter (200): [T9: [Frieden Napoleon Krieg Kaiser Frankreich Friede Preußen Rußland Jahr Franz], T165: [Kunst Wissenschaft Handel Gewerbe Bildung Land Stadt Schule Zeit Volk], T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte], T194: [Kirche Kloster Schule geistliche Gottesdienst Gemeinde Geistliche Leben Staat Priester], T62: [Gericht Recht Gesetz Richter Jahr Volksversammlung Senat Plebejer Beamter König]]
Extrahierte Personennamen: Maximilian_Iy_Joseph Maximilian Napoleon Napoleon
Extrahierte Ortsnamen: Fraunberg Italien Italien England Oesterreich Frankreich Bayerns Oesterreich Wien
336 Bayern unter Maximilian Iv Joseph.
war der Feldzug von den Oesterreichern unter Erzherzog
Karl in Deutschland, und von den Nüssen unter Suwarow
in Italien siegreich eröffnet. Um Bayern eine Achtung gebietende
Stellung zu geben, war eine Mehrung seiner Strcitkräfte um
so dringender nothwendig, weil Kaiser Paul I von Rußland
nach dem unglücklichen Treffen, welches seine Truppen unter
Korsakow gegen die Franzosen unter Massen« bei Zürich
(24. September 1799) lieferten, seine Gesinnung gegen Frank-
reich änderte und seine Truppen zurückzog. Zur Mehrung des
bayerischen Heeres mangelten aber die Mittel, und dieselben im
Lande aufzubringen, bestand keine Hoffnung. Deshalb nahm
Bayern von England Hilssgelder und rüstete mit denselben
zu dem bisherigen Heere von 14,000 Mann ein zweites von
12,000 Mann. Die Verpflegung dieser Truppen übernahm
England durch einen in Amberg (15. August 1800) abge-
schlossenen Vertrag, in welchem es auch dem Kurfürsten den
ungeschmälerten Besitz seines Gesammtgebiets gewährleistete. Die
verstärkte bayerische Armee rückte nun in Verbindung mit öster-
reichischen Truppen an den Mail: und Rhein, aber ein großes
französisches Heer unter Moreau drängte die Verbündeten bis
in's Innere von Bayern zurück. Zn gleicher Zeit war Napo-
leon Bonaparte nach seiner Rückkehr vom ägyptischen Feld-
zuge und seiner Ernennung zum ersten Cónsul der französischen
Republik mit einer ungeschwächten Armee über den großen
St.bernhard gedrungen und hatte in der Schlacht bei Marengo
(14. Juni 1800) gesiegt. Auf die Nachricht von diesem Erfolge
der französischen Waffen drang Moreau in Bayern vor, nahm
(27. Juni 1800) München und bald darauf (7. Juli 1800)
Landshut. Kurfürst Maximilian Iv hatte sich nach dem
Falle Münchens nach Amberg zurückgezogen (27. Juni 1800)
und erließ von dort aus (10. November 1800) ein Toleranz-
Edikt, welches auch den Nichtkatholiken die Niederlassung in
Bayern gestattete.
Unterdessen hatte Oesterreich, um von dem siegreich vor-
dringenden Moreau Waffenstillstand zu erhalten, den Franzosen
durch die Verträge zu Parsdorf (unweit Ebersberg) vom 15. Juli
und zu Hohenlinden (acht Stunden von München) vom 20. Septbr.
TM Hauptwörter (50): [T35: [Preußen Königreich Bayern Sachsen Staat Hannover Baden König Provinz Land], T28: [Schlacht Heer Feind Mann Armee Napoleon Franzose General Truppe Preußen], T34: [Krieg Frankreich England Deutschland Preußen Frieden Rußland Napoleon Kaiser Jahr]]
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TM Hauptwörter (200): [T9: [Frieden Napoleon Krieg Kaiser Frankreich Friede Preußen Rußland Jahr Franz], T198: [Friedrich Schlacht Heer Schlesien Sachsen Armee Sieg General Mann Feind]]
Extrahierte Personennamen: Maximilian_Iv_Joseph Maximilian Karl Karl Suwarow Paul_I_von_Rußland Bayern_von_England_Hilssgelder August Maximilian_Iv Maximilian
Extrahierte Ortsnamen: Deutschland Italien England Amberg Rhein Marengo
( Bayern Amberg Bayern Oesterreich Ebersberg
338
Bayern unter Maximilian Iv Joseph.
war, daß Oesterreich so hochgehende Forderungen stelle, ohne die
Zustimmung Frankreichs für sich zu haben, so warb der bayerische
Kursürst um die Freundschaft und Hilfe des Kaisers Alexander
von Rußland, des Sohnes und Nachfolgers Paul I. Oester-
reichs Gelüsten fand am Petersburger Hofe allgemeine Mißbillig-
ung, und bald darauf (18. August 1802) ließ Rußland und
Frankreich im Einverständniße mit dem deutschen Kaiser dem
Reichstage zu Re g eus bürg einen durch den französischen
Minister Talleyrand und den russischen Kanzler Kurakin
bearbeiteten Plan über die Entschädigung der deutschen Fürsten
für ihre Verluste am linken Rheinufer und über die künftige
Gestaltung Deutschlands vorlegen, der einem Ausschüße von acht
Reichsstanden, Reichs députation genannt, zur Prüfung und
Berichterstattung überwiesen wurde. Rach vielen Unterhandlungen
erschien (am 23. November 1802) das Endresultat der Ausschuß-
Berathungen in einem Hauptentschädigungsplan, dessen Inhalt
der deutsche Reichstag am 25. Februar 1803 unter dem
Namen des Neichsdeputations-Hauptschlusses (aus 89
Paragraphen bestehend) annahm.
Der Kurfürst von Psalzbayern, welcher unter alleu
Reichsständen durch den Luneviller Frieden am meisten, nämlich
alle pfälzischen Besitzungen jenseits und diesseits des Rheins mit
Ausnahme des Herzogthums Berg verloren hatte, erhielt dafür
als Ersatz:
a) die Hochftister Würzburg, Bamberg, Augsburg (doch nicht
die Reichsstadt), Freysing, einen Theil von Eichstädt und
Passau nebst den mittelbaren Klöstern innerhalb dieser Gebiete;
b) die 13 Reichsabteien: Kempten, Ebrach, Elchingen, Irrste,
Kaisheim, Ottobeuren, Roggenburg, Söflingen, St. Ulrich
und Afra (im Hochstiste Augsburg), Ursberg, Wettenhausen,
Wengen (in Ulm) und Waldsassen. Kurfürstliches Bcsitz-
ergreifungspatent vorn 26. November 1802;
e) die 15 Reichsstädte: Bopsingeu, Buchhorn, Dinkelsbühl,
Kausbeuren, Kempten, Leutkirch (mit Heide), Memmingen,
biet bis an den Lech vorzurücken, und würden zur Folge gehabt
haben, Bayern ganz aus der Zahl der Mächte zu vertilgen."
Ob diese Anschuldigung begründet gewesen, steht dahin; Oesterreich stellte der
französischen Note die Behauptung entgegen, „daß es nur ein Vorrücken
bis an die Isar mit Ausnahme Münchens beabsichtigt habe."
TM Hauptwörter (50): [T8: [Stadt Rhein Schloß Kreis Mainz Einw. Dorf Main Frankfurt Einwohner], T25: [Kaiser König Reichstag Recht Reich Verfassung Staat Regierung Jahr Fürst], T34: [Krieg Frankreich England Deutschland Preußen Frieden Rußland Napoleon Kaiser Jahr]]
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TM Hauptwörter (200): [T70: [Stadt Donau München Stuttgart Neckar Nürnberg Ulm Schloß Augsburg Regensburg], T67: [Preußen Bund Staat König Regierung Deutschland Verfassung Frankfurt Reichstag Bundestag], T9: [Frieden Napoleon Krieg Kaiser Frankreich Friede Preußen Rußland Jahr Franz], T55: [Friedrich Kaiser Kurfürst Herzog Sachsen Johann Karl Land Bayern Wilhelm], T176: [Frankreich England Rußland Deutschland Preußen Krieg Italien Spanien Schweden Holland]]
Extrahierte Personennamen: Maximilian_Iv_Joseph Maximilian Alexander
von_Rußland Alexander August Ulrich Buchhorn
43. Ergnzungen zur Kulturgeschichte des ausgehenden Mittelalters. 125
Unter den volkstmlichen Rechtsbchern des Mittelalters genossen das meiste Ansehen der Sachsenspiegel und der Schwabenspiegel, jener in niederdeutscher, dieser in schwbischer Mundart abgefat, beide im 13. Jahrhundert niedergeschrieben. Erst im 15. Jahrhundert bricht sich von den Univer-sitten aus das Rmische Recht allgemeiner neue Bahn.
berhaupt vollzieht sich seit der Mitte dieses Jahrhunderts im gesamten wissenschaftlichen Lehrbetrieb ein gnzlicher Umschwung durch das Eindringen des Humanismus, der allmhlich die theologische Scholastik durch das wieder-belebte Studium des lateinischen, griechischen und hebrischen Schristentums ver-drngt (vgl. 47).
7- Die Dichtkunst war seit 1300 (vgl. S. 103, 5) von den Hfen der Fürsten und den Burgen der Ritter in die Werksttten und Gildenhuser der brgerlichen Handwerker herabgestiegen und zum zunftmigen Meister-gesang geworden. Vornehmlich religis-biblischen Stoffen zugethan und die Kunst mehr in der Form als im Inhalte erstrebend, verlor sich derselbe in die Bahnen einer leeren Reimspielerei (und erhob sich erst im folgenden Zeitraum durch Hans Sachs zu einer wirklichen Dichtung).
Eine eigentmliche neue Dichtungsart bilden die seit dem 14. Jahrhundert aufkommenden Mysterien, dramatische Auffhrungen biblischer Stoffe, nament-lich der Passion (oder Leidensgeschichte) Christi. Dieselben wurden an den ent-sprechenden Festtagen ursprnglich in der Kirche im Anschlu an den Gottesdienst, spter vor derselben oder auf dem Marktplatz auf eigens errichteten Bhnen-gersten gespielt.
;
Ergnzungen ans der Geschichte der anerdentschen Lnder.') I. Frankreich.
1. Die Karolinger bis 987. Nach dem Vertrage zu Verdun von 843, in welchem das Frankenreich als selbstndige Herrschaft unter Karl dem Kahlen be-grndet worden war, regierte dessen Haus unter unfhigen Knigen noch bis zum Jahre 987. Unter einem derselben, Karl dem Einfltigen, setzten sich die Normannen nach oftmals wiederholten Plnderungszgen in den Gegenden an der unteren Seine fest; ihr Fhrer Rollo lie sich taufen, wobei er den Namen Robert annahm, und wurde als Herzog der Normandie" belehnt (911). Nach dem Tode Ludwigs V. des Faulen folgte der angesehenste der frnkischen Grafen, Hugo Kapet, als König.
2. Die Kapetinger 9871328. Die Könige dieses Hauses hatten den mch-tigen Vasallen gegenber anfangs nur geringe Macht. Erst dadurch, da sie die greren Lehen zu Krongtern erwarben, erhhten sie ihren Einflu. Eine neue Einbue erlitten sie, seitdem die Herzge der Normandie zugleich Könige von England waren (vgl. S. 126, 2) und allmhlich fast alle Kstenprovinzen des nrdlichen und westlichen Frankreichs als franzsische Lehen mit der englischen Krone
i) der die Aussprache fremdsprachlicher Eigennamen siehe Verzeichnis am Schlsse des Buches.
TM Hauptwörter (50): [T1: [Geschichte Dichter Zeit Buch Werk Jahr Gedicht Nr. Bild Geographie], T46: [Heinrich König Otto Kaiser Sohn Herzog Karl Ludwig Sachsen Jahr], T4: [Reich Zeit Staat Volk Deutschland Jahrhundert Land Macht deutsch Geschichte]]
TM Hauptwörter (100): [T83: [Karl Heinrich König Otto Sohn Reich Kaiser Sachsen Ludwig Herzog], T25: [Wissenschaft Kunst Zeit Sprache Geschichte Schrift Buch Werk Jahrhundert Erfindung], T35: [Dichter Zeit Gedicht Lied Dichtung Schiller Poesie Werk Goethe Sprache], T9: [Krieg Deutschland Reich Frankreich Preußen Macht Zeit Kaiser Jahr Frieden], T69: [Kirche Kloster Stadt Schule Bischof Gemeinde Orden Land Priester geistliche]]
TM Hauptwörter (200): [T118: [Karl Ludwig Reich Sohn Lothar König Lothringen Frankreich Herzog Tod], T172: [Dichter Zeit Gedicht Schiller Werk Goethe Maler Dichtung Lied Hans], T173: [Sprache Wort Name Schrift Zeit Buch Form Kunst Art Werk], T31: [Jahrhundert Schweden Norwegen Dänemark König Ende Jahr Anfang England Mitte], T91: [Geschichte Krieg Zeit Zeitalter Mittelalter Revolution Reformation deutsch Jahrhundert Ende]]
Extrahierte Personennamen: Hans_Sachs Karl Karl Karl Robert Ludwigs_V. Ludwigs_V. Hugo_Kapet
Extrahierte Ortsnamen: Christi Frankreich England Frankreichs
- 73 —
Ii. Die Kirche.
In des Ortes Mitte steht das liebe Gotteshaus; frommer
Christen Sitte schmückt es einfach, lieblich aus.
Zu dem Kirchlein wallen Alt und Jung mit Kindessinn; cs
gehöret Allen; Reich' und Arme zieh'n dahin.
Ihr Beglückten kommet, tretet her vor euer» Gott; was der
Seele frommet, das und das allein ist Noth.
Ihr Bedrängten leget hier die Sorgen auf den Herrn; der
uns schützt und pfleget, er, der Vater ist nicht fern.
Ihr Betagten weilet gern in diesem Heiligt hum; unser Leben
eilet; bringet hin cs Gott zum Ruhm.
Du, o Jugend, ehre diesen theuern Vaterort; deine Seele
nähre hier sich oft an Gottes Wort.
Kniee am Altare vor dem heil'gen Sakrament gerne, wo der
wahre Gott sich opfert ohne End.
Kirchlein, nimm sie Alle, Reich und Arm in deinen Schooß;
Gottes Lob erschalle laut in dir von Klein und Groß!
12. Der Sonntag.
Am Sonntage hört man nicht das Geklapper der Mühle, auch
nicht den Hammerschlag des Schmiedes. Hobel und Säge werden
nicht gebraucht; der Webstuhl steht verlassen, und aus dem hohen
Schornsteine der Fabrik steigt nicht, wie sonst, die schwarze Rauchwolke
auf. Die Werkstätten bleiben geschlossen. Einsam steht der Pflug.
Man begegnet weder muntern Kindern, die mit Tafel und Buch zur
Schule wandern, noch ernsten Bergleuten, die mit ihrer Lampe in die
Grube gehen. Alle Arbeit ruht; denn Gott hat gesprochen:
„Sechs Tage sollst du arbeiten, aber am siebenten
sollst du ruhen! "
Wenn am Sonntag Morgen die Glocken erschallen, dann eilt von
allen Seiten rings umher die Gemeinde herbei: Männer und Frauen,
Kinder und Greise, Reiche und Arme, Hw he und Niedrige.
Alle eilen zur Kirche, zum gemeinsamen Vaterhause. Allesind reiner
und schöner gekleidet, als an Werktagen; aber beim Eintritt
in das Gotteshaus erinnert sie das Weihwasser, daß man auch mit
reinem Herzen vor Gott erscheinen soll. Nach und nach füllt sich die
Kirche und das Geläute hört auf. Aus der Sakristei tritt der Priesters
in kirchlicher Kleidung; vor ihm her schreiten die Meßdiener zum
Altare: die heilige Messe beginnt. Jetzt ertönt die Orgel,
und Gesang und Gebet steigen zum Himmel empor. Von der
Kanzel herab verkündigt der Priester Gottes Wort. Er erklärt
das vorgelesene Evangelium, welches uns von den schönen Lehrcit
und liebevollen Thaten des Heilandes erzählt, oder er redet vorn
Gott, von dessen Liebe zu den Menschen. Er ermahnet in ernsten
TM Hauptwörter (50): [T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd]]
TM Hauptwörter (100): [T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume], T39: [Kind Vater Mutter Frau Mann Haus Jahr Eltern Sohn Knabe], T26: [Gott Christus Christ Volk Herr Jahr Kirche Land Zeit Jude], T69: [Kirche Kloster Stadt Schule Bischof Gemeinde Orden Land Priester geistliche]]
TM Hauptwörter (200): [T100: [Gott Herr Herz Wort Leben Hand Himmel Vater Kind Mensch], T102: [Glocke Stimme Wort Hand Auge Ohr Kirche Ton Fenster Herr], T33: [Gott Liebe Mensch Herz Leben Volk Ehre Vaterland gute Zeit], T12: [Wagen Wasser Stein Rad Fuß Maschine Pferd Bewegung Hand Schiff], T111: [Kind Mutter Vater Eltern Frau Jahr Knabe Schule Haus Mann]]
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Regionen (OPAC): Franken
Inhalt Raum/Thema: Heimatkunde
Geschlecht (WdK): koedukativ
— —
hervorbrachen, die Umgegend plünderten und deren Bewohner auf Lösegeld gefangen wegführten. Diesem Unwesen zu steuern, zog Bischof Gerhard an Pfingsten ^393 vor das Raubschloß, belagerte dasselbe mit allem Kraftaufwands vermochte es aber nicht zu erobern und mußte an 5t. Michaels-Tag nach manchen Verlusten wieder abziehen.
3.
3m Freigerichte Alzenau finden wir in der unruheoollen Zeit Deutschlands nicht wenige Ritter, die plündern und Hauben als einträgliches Gewerbe betrieben. Besonders waren es die Herren von Bonneburg, die viele der Märker in ihren Wohnungen anfielen und plünderten, oft zu Fehde zogen, Steuern erpreßten und das Ländchen feindlichen Reisigen preisgaben, obwohl in ihrer „edelsten" Z}and das Amt des Landrichters ruhte. Wiederholt setzten deshalb die freien Märker diese unwürdigen Vögte ab (H36l[ und ^386).
Aber auch nach dem Aussterben dieser Familie nahmen die Räubereien kein Ende. Die Schelrisse von Wasserlos, die Herren der Womburg bei Mömbris und Ulrich von Bergheim auf Z?üttelngefäß waren kecke Stegreifritter und vergewaltigten Bauern und Bürger, Kaufleute und pilger, so daß König Ruprecht in Verbindung mit den benachbarten Reichsstädten Ruhe schaffen mußte. Am Sonntag, den 22. Februar ^05, wurden die Burgen der Strauchritter von Reisigen eingenommen und verbrannt. Damit war den raublustigen Rittern für längere Zeit das Handwerk gelegt.
4. Aus fehdereicher Zeit.
Au Beginn des ^5. Jahrhunderts herrschte in Franken auf den Straßen große Unsicherheit, allenthalben hörte man von Mord, Raub und Brandschatzung. Um diesem Übel zu steuern, schlossen die fränkischen Bischöfe, der Abt von Fulda, der Burggraf von Nürnberg und Abgesandte der fränkischen Reichsstädte im )ahre ^03 zu Mergentheim ein Bündnis, „Landfriede zu Franken" genannt. Aus den Bestimmungen des Vertrages kann man auf die Vergehen gegen Person und (Eigentum sehr leicht Schlüsse ziehen. So mußte ein Artikel vorschreiben: Alle pilger und Wallfahrer, die Kaufleute und die Ackerbauer, welche Feldfrüchte und Edein bauen, sollen in ihren Wohnungen und Gewerben sicher sein; frei sollen sein alle Straßen, Kirchen, Klöster, Geistliche, Kaufleute, Kirchhöfe, Mühlen, Pflüge mit ihren Pferden, Gchsen und Zugehör, alle Ackerleute und Weinbauer. Wer diese beschädigt, soll als Verletzer des Landfriedens und Räuber bestraft werden.
Bald mußte denn auch der Bischof von Würzburg gegen Landfriedensbrecher zu Felde ziehen. Noch im gleichen )ahre belagerte er das Raub-schloß Werberg, dessen Inhaber die Stiftsuntertanen in den Ämtern
TM Hauptwörter (50): [T36: [Stadt Mauer Tag Dorf Haus Burg Land Bauer Feind Bürger], T39: [Jahr Million Geld Mark Arbeiter Arbeit Zeit Summe Staat Thaler]]
TM Hauptwörter (100): [T73: [Stadt Schloß Augsburg Grafe Nürnberg Reichsstadt Bischof Sitz Regensburg Fürst], T54: [Haus Feld Bauer Dorf Pferd Stadt Vieh Land Wald Mensch], T68: [Gericht Recht Richter König Strafe Gesetz Urteil Sache Person Verbrechen], T59: [Heer Mann Soldat Krieg Jahr Offizier Land König Truppe Waffe], T69: [Kirche Kloster Stadt Schule Bischof Gemeinde Orden Land Priester geistliche]]
TM Hauptwörter (200): [T97: [Heinrich Herzog Graf Erzbischof König Grafe Kaiser Stadt Herr Mainz], T50: [Haus Pferd Bauer Herr Wagen Mann Tag Kind Weg Leute], T93: [Bayern Baden Hessen Württemberg Königreich Sachsen Franken Schwaben Land Rhein], T154: [Meister Handwerker Geselle Arbeit Lehrling Handwerk Arbeiter Jahr Kaufleute Stadt], T177: [Volk Recht Gesetz Freiheit Land Strafe Mensch Gewalt Leben Staat]]
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Regionen (OPAC): Franken
Inhalt Raum/Thema: Heimatkunde
Geschlecht (WdK): koedukativ
— Ho —
getreuen Untertanen nicht in den Lall zu setzerr, bei Unserer etwaigen Gefangennahme Unsere Freiheit mit zu drückenden Kosten zu ersaufen . . _ Würzburg, 30 August \800. Georg Karl."
Diesmal begab sich der Fürstbischof nach Meiningen. Die Ordnung des Reisezuges teilt uns ein gleichzeitiges Schriftstück mit:
V Chaise: 6 Eeibpferbe (6 Happen) { Sürst, Gesandter 0°,, Schlick,
| von Fechenbach, oon Speth.
(Herr von Ittofell, Bofmar^ schall von Reigersberg, 6of-kaplan Leibes.
Z. Chaise: 2 Postpferde .... — Bediente.
| Zerrn Gesandten von Schlick, Chaije: . J Beichtvater, \ Kammer-
diener.
5. Chaise: , Postpferde . . . , / 2geheimeko„zlisten, ,Kam-
\ merötener, \ Kammerlarei.
6. Chaise: 4 Tier.......................— \ Küchenmeister, 3 Koch.
7. Lhoise: 2 Postpferd (neue Kalesche) j ' «‘unt-fchenf , Kammer-
| laset, \ btlberdtener.
8. Chaise: Küchenfalesche mit * Tieren i ' Küchenschreiber, 2 pfört-
9. Chaise: £ine „tourst" mit » Geren | '
^o. Chaise: Kanzleiwagen mith Tieren— \ Kanzleidiener.
2 Silberwagen mit H Tieren, \ Küchenwagen, \ Kellerwagen, \ Wagen für die Koffer, \ Ipageti für die Gardistenbagage.
9. Der Landsturm im Spessart (1799—1800).
Der kurmainzische Kanzler Frhr. v. Albini leitete bei der abermaligen Annäherung der Franzosen gegen das Mainzer Land mit großem (Eifer und seltener Ausdauer die Ausstellung des Landsturmes. Der Landsturm sollte keine regellose Freischar, sondern eine Mannschaft sein, welche nach militärischen Gesetzen einem verantwortlichen Führer, dem Amtsvogt, zu gehorchen, erkennbare Abzeicken zu tragen und bei allen Unternehmungen die allgemeinen Kriegsregeln zu beobachten hatte. Das erste Aufgebot umfaßte meist ledige Leute, das zweite verheiratete und mehr als 50 Jahre alte Männer. Da das Mainzer Crzftift noch die uralte Zenteinteilung, hatte, wurden hiernach Zentkompagnien zu je 300 Mann gebildet. Die Bewaffnung bestand anfänglich oft aus Sensen und Heugabeln, später
TM Hauptwörter (50): [T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd], T12: [König Paris Jahr Napoleon General Frankreich Mann Tag Kaiser Minister], T39: [Jahr Million Geld Mark Arbeiter Arbeit Zeit Summe Staat Thaler]]
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Extrahierte Personennamen: August Georg_Karl. Fechenbach Speth Chaije Koch
Frage 178, 179.
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b) Luther erkannte in all diesen Bewegungen nur Verzerrungen seiner Lehre und lehnte, auch wo er in seinem Sinne Evangelisches fand, die Durchsetzung durch Aufruhr ab.
c) Alle drei Bewegungen scheiterten an dem Widerstand der fürstlichen Gewalten:
Sickingen wurde nach einem vergeblichen Angriff auf den Erzbischof von Trier von diesem und seinen Verbündeten auf seiner Feste Landstuhl eingeschlossen und tödlich verwundet (1523).
Die Bauern wurden nach anfänglichen Erfolgen in Süddeutschland vom Schwäbischen Bunde bei Königshofen, in Mitteldeutschland von den Fürsten von Sachsen, Hessen und Braunschweig bei Frankenhausen geschlagen (1525).
Die Wiedertäufer in Münster wurden von Köln, Kleve und dem Bischof von Münster vernichtet (1535).
Ij8. a) Welche Streitpunkte bestehen zwischen Karl V. und Franz I.? b) Welchen Ausgang nimmt der Streit?
a) Der Streit zwischen Karl V. und Franz I. dreht sich um den Besitz des Herzogtums Burgund und des Herzogtums Mailand.
Burgund war von Ludwig Xi. beim Tode Karls des Kühnen als erledigtes französisches Lehen eingezogen worden, Mailand hatte Ludwig Xii. als mit den Visconti verwandt beansprucht und erobert und Franz I. hatte es, nach Vertreibung der Franzosen durch die heilige Ligue, 1515 wiedergewonnen. Karl beansprucht Burgund als Teil der burgundischen Erbschaft, Mailand als deutsches Reichslehn und Erbe Maximilians, der in zweiter Ehe mit einer Sforza vermählt gewesen war.
b) Der Streit wurde nach vier Kriegen (1521—44; 1525 Pa via!) dahin entschieden, daß Frankreich das Herzogtum Burgund erhielt und Karl Mailand für Spanien erwarb.
iyg. Durch welche Momente wird die Stellung des Papsttums zu Karl V. bestimmt?
Die Stellung des Papsttums zu Karl V. wird durch zwei sich widersprechende Momente bestimmt: Für den Papst als Oberherrn der Kirche ist Karl V. der natürliche Verbündete im Kampfe gegen die Reformation. Für den Papst als italieni-
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