52 Die Deutschen Landschaften.
Tas Westdeutsche Tiesland ist von sehr verschieden-
artiger Bodenbeschassenheit und im ganzen ein Gebiet
der Landwirtschast.
Westfälische Hochzeit. 3? i e d e r s ä ch s i s ch e s T r a ch t e n b i l d.
Tic reiche Tracht der Braut mit der eigenartigen Brautkrone verrät den Wohlstand des Landes.
Tie Bevölkerung ist der Abstammung nach rein deutsch: in der kölnischen
Bucht f r ä n k i s ch , in den übrigen Gebieten n i e d e r s ä ch s i s ch.
Ter Marsch und dem größten Teile des norddeutschen Tieflandes
ist das nied er sächsische Haus eigentümlich (s. (5.46). (5s ist das alter
tnmlichste deutsche Bauernhaus, wie denn der sächsische Stamm mit
den Friesen und Hessen an: zähesten die alte Heimat und die alten
Sitten bewahrt hat. Wie das bayerische Haus vereinigt es alle für
die Wirtschaft nötigen Gebäude unter einem Dache, ist also auch ein
(5 i n h e i t s h a u s. Tie Mitte des Hauses nimmt die Diele ein,
zu der von der Giebelseite ein großes Eingangstor führt. Zu beiden
Seiten der Tiele sind die Pferde und Kühe untergebracht, doch so,
daß sie vou der Tiele aus gefüttert werden. Über der Tiele und den
Ställen bis zum Tachfirst wird die Ernte aufgespeichert. Ten Hinter-
grund der Tiele schließt ein niedriger Herd ab. Der Ranch durch-
Grundriß des nieder- zieht, ohne Esse aufsteigend, den Dachraum und sucht sich seinen Aus-
sächsischen Hauses. ti)eg_ Die Wohn- und Schlafräume liegen auf der Rückseite des Hauses.
Ter N i e d e r s a ch s e ist erust und gemessen, bedächtig und wortkarg, aber tatkräftig
und freiheitsliebend. Treu hält er an den hergebrachten Sitten fest (s. das Bild oben) und
rühmlich ist feine Anhänglichkeit an sein Herrscherhaus (Besreiuugskriege). Diesen: Stamm
oblag die Neugestaltuug des Reiches, und seine Aufgabe ist heute besonders der^Schutz der
deutschen ^st- und Nordgrenze und die Ausbreitung des Deutschtums gegen Csteit.
Saübe
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Pferde
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£ngang
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Tuidl (Jifnmrf) 253 m
Wartburg 426 m
Thüringer Wald. Eijenach mit der Wartburg.
Der Thüringerwald ist ein Lieblingsziel des deutschen Reiseverkehrs. Ein dichtes, schattiges Waldkleid deckt seine Gehänge bis zu den Gipfeln, zu denen bequeme Wege
und Straßen emporführen. Die Brust atmet beseligt die reine stärkende Waldluft und der Blick schweift von den Höhen des Gebirges zu den gesegneten Landschaften
im Norden und Süden. Zahlreiche Stätten, so insbesondere die Wartburg, sind geweiht durch die Geschichte und die Erinnerung an unsere großen Dichter.
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Extrahierte Personennamen: Surabaja
Extrahierte Ortsnamen: Australien Sumatra Borneo Niederländisch-Jndien Timor Amerika Manila China Japan Zentralasiens China
Australien. 95
Schönheit und Liebenswürdigkeit der Bevölkerung, die dort unter Palmen wandelt.
Körperliche und geistige Anmut, die Einfachheit eines Naturvolkes und der poetische
Adel homerischer Menschen treten uns in ihnen entgegen. Ebenso wie die Kinder, mit
denen man sie reiferen Kulturvölkern gegenüber gern vergleicht, ermangeln sie der Fehler nicht; allein ich kenne keinen unbefangenen, offenherzigen Beobachter, der sie in längerem Umgange nicht auch liebgewonnen hätte.
Neben den Tonganern gelten die Samoaner als die wohlgebildetsten unter den polynesischen Völkern. Sie sind auch nach unseren Schönheitsbegriffen höchst wohlgefällig gebildet. Nicht gerade immer die Gesichter, wohl aber Körperwuchs und Haltung. Berühmt und von allen Reisenden begeistert gepriesen ist die Schönheit der Frau. Allein vom rein ästhetischen Standpunkt sind die Männer mindestens ebenso schön. Es sind hochgewachsene, oft das Durchschnittsmaß des Europäers erheblich überragende Erscheinungen von schlankem, kraftvollem Wuchs und prangender Gliederfülle. Das vornehme Rostbraun oder hellrötliche Braun der Haut gibt den mit würdevoll gelassenen Bewegungen dahinwandelnden Gestalten das Gepräge lebendig gewordener antiker Bildwerke. Das Haar ist schwarz und schlicht, das Auge dunkel und voll Leben, die Backenknochen stehen etwas hervor, die Nase ist kurz und breit; nicht die Höhe und Schärfe des Nasenrückens gilt, wie bei uns, als Schönheit, sondern die Plattheit, der infolgedessen im Kindheitsalter gelegentlich nachgeholfen werden soll. Die Frauen sind kleiner, aber von wohlproportioniertem Bau und in der Jugend oft von überraschendem Reiz. Beiden Geschlechtern kommt zugute, daß ihr eingeborener Stolz sie bis heute noch ihre wunderbar kleidsame, den natürlichen Wuchs nirgends einengende Tracht hat beibehalten lassen und daß die Gewohnheit sich wohlanständig in Haltung und Gebärden zu geben im Laufe der Generationen den Körper gleichsam mit natürlicher Anmut durchtränkt hat. Nie hat sich ein eamoaner bisher wie ans den meisten anderen Inseln zu der widerlichen Sitte europäischer Jgoseu und Stiesel herbeigelassen. Nur wenige, namentlich ältere Männer sieht man den Oberkörper mit einer Jacke bedecken, sonst tragen sie nur das kunstreich und geschmackvoll geknüpfte Lawa-Lawa, das Hüfttuch, das vom Gürtel bis nahe an das Knie den Körper bekleidet Dasselbe tun die Frauen. Die ursprüngliche Hüftenbekleidung aus Blättern oder geflochtenen Matten weicht mehr und mehr den europäischen Kattunen.
Nur in der Umgegend der Hauptstadt Apia haben sich die Frauen daran gewöhnt einen langen hemdartigen, den ganzen Körper lose umgebenden Rock zu tragen und beim Gottesdienst in der Kirche tragen sie europäische Damenhüte der billigsten und schauderhaftesten Art. Sonst besteht der Schmuck der Frau vorwiegend aus natürlichen Blumen und Fruchten, die sie mit wunderbar poetischem Geschmack um das Haupt, um den Hals, den Gürtel, Arme und selbst Füße zu winden versteht.
Die Samoaner sind eine ungewöhnlich liebenswürdige Nation von heiterem, fröhlichem Gruudzug, hochentwickelter Gastlichkeit und vielfach ritterlicher Gesinnung. Daß daneben auch Züge eines naiven Egoismus und gelegentlich aufflammender Grausamkeit zu erkennen find, darf bei einem der Natur der Kinder nahestehenden Naturvolke nicht auffallen, und daß ein kriegerischer Zug in ihnen lebt, wie sie durch die vielen und hartnackigen Parteikämpfe der letzten Jahrzehnte besonders gezeigt haben, wird der Angehörige f’ner Ertüchtigen 9?ati0n e^er ols ein Lob, denn als einen Tadel ansehen. Ihre geistige T' oegüchkeit, ihr natürlicher, bildungsfähiger Verstand erheben sie weit über das Niveau der Volker die unsere melanesische Kolonie bewohnen. Die zahlreichen, von dort ein-6«rten, Arbeiter auf den famoanifchen Plantagen ermöglichen den unmittelbaren Ver-gleich. Die Samoaner selbst betrachten diese durchaus als eine ganz untergeordnete Men-ichenart, wahrend sie gegenüber den Weißen ein Gefühl der Unterordnung kaum emp-^urteilslose Reisende kommt sehr rasch dazu, sie selbst in bezug auf geistige Verwandtschaft weit mehr auf die weiße als auf die schwarze Seite zu stellen.
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Ost- und Zentralasien. 21
Meeres noch regelmäßig mit Eis, dafür aber trägt der von S. und So. kommende S o m m e r m o n s n n fast tropische Hitze und reichlichen Regen bis nach dem N. des Reiches. Sehr begünstigt ist sonach China in klimatischer Beziehung.
Die Haupterzeugnisse sind in Nordchina Weizen, in Südchina Reis, Tee, Baumwolle und besonders auch Seide. Infolge des Bienenfleißes seiner Bewohner und seiner günstigen klimatischen Verhältnisse ist China eines der fruchtbarsten Länder der Erde; der Ackerbau genießt dort von alters her hohes Ansehen.
Auch das Gewerbe war bei den Chinesen schon frühzeitig entwickelt. So kannten sie lange vor den Europäern die Buchdruckerkunst, das Papier, das Porzellan, das Schießpulver, die Magnetnadel und das Papiergeld. Noch heute liefern sie ausgezeichnete Banmwoll- und Seidenwaren, vortreffliche Elfenbeinschnitzereien und Lackwaren, unübertroffenes Porzellan und vorzügliche Tusche. Doch ist das chinesische Gewerbe noch nicht vom Handbetrieb zum Maschinenbetriebe fortgeschritten. Die bedeutendsten M i n e r a l f ch ü tz e des Landes bilden Steinkohlen-, Eisen- und Kupferlager; erstere sind die ausgedehnte st endererde. Das Land besitzt ferner ausgedehnte Lager von Porzellanerde. Dem chinesischen Reiche steht daher, wenn dortselbst einst Eisenbahnen und Industrie mehr Eingang gefunden haben, ein großer Aufschwung bevor.
Ein Hauptverkehrsmittel sind neben den Straßen die zahlreichen Kanüle; unter ihnen ist der wichtigste der Kaiserkanal, der im O. des Reiches von S. nach N. zieht. Eisenbahnen und Telegraphen finden mehr und mehr Eingang. Dank den reichen Naturgaben des Landes haben die Chinesen schon früh eine bedeutende Kultur erreicht. Aber diese geriet allmählich infolge eines unvorteilhaften Absperrnngsshstems in Erstarrung, die erst jetzt unter dem Druck der europäischen Großmächte zu Weichen beginnt.
Von den 350 Mill. des ganzen Chinesischen Reiches entfallen auf das e i g e n t -l i ch e China (4 Mill. qkm) 320 Mill. Es gibt Distrikte mit 300—400 Eiuw. auf 1 qkm. Diese große Dichte der Bevölkerung nötigt übrigens alljährlich Tausende zur Auswanderung, vielfach als „Kulis", d. H. auf mehrere Jahre gemietete Arbeiter. — Der Abstammung nach sind die Chinesen Mongolen. Ihre körperlichen Hauptmerkmale sind: weizengelbe Hautfarbe, quadratisches Gesicht, hervorstehende Backenknochen und kleine, enggeschlitzte und schiefgestellte Augen. — Staatsreligio n ist die Lehre des K o n sn z i n s (Ahnendienst). Das Volk bekennt sich jedoch meist zum Buddhismus. — Alt der Spitze des Staates stand bisher ein Kaiser; jetzt ist China eine Republik. — Den Fremden sind mehrere Häfen, die sog. Traktat- oder Vertragshäfen geöffnet.
Die Chinesen.
Das Wort Karl Ritters: „Die Erde ist das Erziehungshaus der Menschheit findet seine volle Bestätigung im Wesen des Chinesen, in dem sich die eigenartige Natur des Landes widerzuspiegeln scheint. Dies gilt schon von der körperlichen Beschaffenheit des chinesischen Volkes. Die Monsune erzeugen den schroffen Gegensatz von polarer Winterkälte und tropischer Sommerhitze. Ein solches Klima duldet mt „Reich der Mitte" keinerlei Menschen von schwächlicher Beschaffenheit; nur solche Jmturen erweisen sich hier als lebensfähig, die gewissermaßen die Körperleistung von
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Extrahierte Personennamen: Karl_Ritters Karl
Extrahierte Ortsnamen: Zentralasien China Nordchina Südchina China China China
Nordafrika. 39
bis schwarzer'.Hautfarbe, sind in die Gebirge und Urwälder zurückgedrängt und waren früher das Ziel der Sklavenjagden. Sie treiben meist Rinderzucht. Ihre Erziehung zu einer regelmäßigen und lohnenden Arbeit ist das Hauptziel der Kolonisation. — Garten- und Haübau erfordern feste Wohnsitze und haben im Sudan unter Einwirkung des Islam eine Art Halbkultur erzeugt *).
Staatliche Einteilung. Im West- und Mittelsudan hat Frankreich, im Ostsudan England die Vorherrschaft — An der Atlantischen Küste liegt die französische Kolonie Senegambien am Senegal und Gambia, die große Mengen üott Erdnüssen liefert. — Hauptort des französischen Sudan ist die Wüstenstadt T i m b u 11 u am Oberlauf des Niger, der Mittelpunkt zahlreicher Karawanenstraßen. — Den Engländern gehören das Reich der A s ch a n t i und Nigeria. Nigeria erzeugt reichliche Mengen von Kakao. Hauptort ist Lagos, der bedeutendste Platz der ganzen Guineaküste. Zwischen dem "englischen Reich der Aschanti und dem französischen Dähome liegt die deutsche Kolonie Togo. An der Küste von Oberguinea die Negerrepublik Liberia.
Der Ost- oder ägyptische Sudan. Den Mittelpunkt des Ostsudan bildet C h a r t u m am Zusammenflusse des Weißen und Blauen Nil.
Die Neger (s. Abb. S. 38).
Wie Amerika so ist auch Afrika eine gewisse Einheitlichkeit der Bevölkerung eigen. Auch dem dunklen Erdteil fehlen wie der Neuen Welt scharf trennende Grenzmarken. Trotz der Wüste bilden Neger seit uralten Zeiten einen Bestandteil der nordafrikanischen Küstenbevölkerung; schwarze Soldaten zogen mit Haunibal über die Pyrenäen und die Alpen gegen Rom. Die bemerkenswerteste körperliche Eigenschaft der Neger ist ihre dunkle Hautfarbe. Sie ist vorwiegend ein Dunkelbraun, ganz schwarze Völker gibt es überhaupt nicht. Handteller und Fußsohlen bleiben heller. Die Hautfarbe der Neugebornen ist fast so hell wie bei Europäern; erst nach einigen Wochen werden sie „vollkommene" Neger. Die Haare sind wollig und verfilzt, die Lippen wulstig, Gesichtsund Gebißteile stark entwickelt, die Stirne fällt zurück. Die Mus kulatur der Neger ist schwächer als die der normal entwickelten Europäer. Ihrer Größe nach gehören sie zu den höher gewachsenen Menschen, ja in Ruanda zwischen dem Viktoria- und Tanganjika-See gibt es wohl die größten Menschen auf der Erde; Graf Götzen traf dort Riesen von 2 m bis 2,20 m. Nur im äußersten Süden wohnt eine hellbraune bis gelbliche kleine Abart der Neger, die Buschmänner und Hottentotten, wahrscheinlich Reste der Urbevölkerung wie die Zwergstämme Jnnerafrikas. Im Norden der Sahara bis zur Mittelmeerküste sind mehr Mischvölker als reine Neger, so die Ägypter und die Berber oder Kabylen in den Atlasländern. An Arbeitstüchtigkeit erweisen sich die Neger den Indianern weit überlegen, wie ihre Tätigkeit in Amerika, wo über 8 Millionen großenteils als Arbeiter leben, und ihre Inanspruchnahme als Träger, Soldaten und Bergleute in Afrika lehrt. Der Neger läßt sich zu geregelter Arbeit erziehen, wenn auch diese große Ausgabe geraume Zeit erfordert. Die Lebenskraft der Neger muß ungeheuer groß fein, denn trotz der Verluste durch den Sklavenhandel und eingeschleppte Krankheiten ist keine Entvölkerung des Erdteils wahrnehmbar. Die geistige Begabung des Negers ist nicht gering; gerühmt werden sein Nachahmungstalent und seine Gelehrigkeit. Geschmack und Schön-
/) Der Gartenbau der Neger erstreckt sich auf Bananen, süße Kartoffeln, $)am§ und Maniok (diese letzteren ebenfalls Knollengewächse wie die Kartoffel), Bohnen und Erdnüsse; der Hackbau auf Mais und Durra, diese das wichtigste afrikanische Getreide. Alle Garten- und Feldarbeit obliegt den Frauen, die Männer sind Krieger oder Viehzüchter und treiben Jagdsport.
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Extrahierte Personennamen: Lagos
Extrahierte Ortsnamen: Nordafrika Frankreich Ostsudan_England Atlantischen Senegal Gambia Niger Nigeria Nigeria Aschanti Togo Oberguinea Negerrepublik_Liberia Amerika Afrika Rom Ruanda Viktoria- Tanganjika-See Jnnerafrikas Amerika Afrika Durra
Nordafrika. 41
und Palisanderholz. Das Binnenplateau ist zumeist Savanne, in der vereinzelt Affenbrotbäume oder Baobabs auftreten.
Die Eingeborenen, Ewe genannt, zählen zu den Sudannegern; sie sind friedliche und fleißige Ackerbauer und Viehzüchter. Togo ist daher auch die einzige deutsch-afrikanische Kolonie, die bisher von Kampf und politischen Erschütterungen verschont geblieben ist. Der Handel liegt größtenteils in den Händen von Hamburger und Bremer Firmen, die an der Küste ihren L>itz haben.
An der Küste liegt der Regierungssitz Lome; von hier führt eine Eisenbahn nach dem Marktorte A n e ch o. Am Gebirgssaume: die Gesundheitsstation M i s a -höhe; tief im Innern: Bismarckburg. An der Stelle, wo der Volta für kleinere Dampfer schiffbar wird, liegt Kete-Kratfchi, der volkreichste Ort der Kolonie, wo sich zahlreiche Karawanenwege vereinigen. Bei Banjeli, ö. von Jendi, im Norden der Kolonie finden sich reiche Eisenerzlager; ihre Verwertung ist aber erst möglich nach besserem Ausbau der Schienenwege.
Im ganzen hat Togo bis jetzt eine günstige wirtschaftliche Entwicklung genommen. Es war auch von Kriegen nie beunruhigt und hat keine Schutztruppe u nötig.
Verkehrswege in Togo.
Dank den tadellosen Straßen, die die deutsche Regierung in mustergültiger Weise planmäßig durch die ganze Kolonie hin angelegt hat, konnten wir, abgesehen von eigentlichen Gebirgsgegenden, unsere Reise größtenteils auf dem Fahrrad ausführen, was eine ungemeine Erleichterung und Kostenersparnis bedeutete.
Unsere Träger brachen morgens in aller Frühe, gewöhnlich zwischen 2 und 3 Uhr aus. Wenn der Tag zu grauen begann, schwangen wir uns aus die Räder und holten die Vorausgegangenen bald ein. Gegen 9 Uhr vormittags wurde meist die Hitze schon so stark, daß man weder fahren noch gehen konnte. Unter Bäumen, wenn es solche gab, oder im Schatten von Negerhütten pflegte sich unsere Karawane zur Mittagsrast zu sammeln und diese mußte wegen der Hitze oft bis gegen Abend ausgedehnt werden. Dann galt es noch einige Kilometer vorwärts zu bringen und ein Nachtquartier auszusuchen. Häufig trafen wir auch auf die überall längs der Karawanenftraßen zweckmäßig angelegten Rasthäuser der Regierung, die jebem Reisenden zur Verfügung stehen. Im Bezirke Sansamte-Mangu sind bereu mehrere Hunbert, hauptsächlich um den durchreisenden Hauffahänblern Unterkunft zu gewähren. An biescn Straßen haben die Beamten eigenhändig mitgearbeitet, um die Eingeborenen, die den Nutzen solcher Kunstbauten zuerst nicht einsehen wollten, zur Arbeit anzuspornen. Jetzt seufzt kein Eingeborener mehr über die Fronarbeit, die er bamals hat leisten müssen, bertrt die schönen Straßen kommen nun jedermann zugute. An den neuen Verkehrswegen liegen die Must erpslanzungende r Regie rungs-st o t i o n e n, wo Versuche mit dem Anbau tropischer Nutzpflanzen gemacht werden. Setzlinge überläßt man den (Singebornen um sie zu ähnlichen Kulturen aufzumuntern. Eifrige Pflege erfährt in diesen Stationen auch die Viehzucht! (Bilder aus den deutschen Kolonien.)
Die Nilländer.
1. Habejch oder Abessinien. Es ist ein in Stufen aufsteigendes Hochgebirgs-land, dessen Gipfel fast bis zur Höhe des Montblanc (der Ras Daschan, 4600 m) aufragen. Aus dem T a n a s e e kommt der Blaue (— dunkle, trübe) Nil, der zum Weißen Nil durchbricht. Die dunkelfarbigen Bewohner sind
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Extrahierte Personennamen: Jendi Habejch
Extrahierte Ortsnamen: Nordafrika Lome Bismarckburg Togo Togo Abessinien
Druck u. Sserlog von <H. Olbenbourg, Berlin it.
ttanadtschcr obtr Hujeiscnsall, 578 m breit, 44 m hoch
yttgtntnitl
Der Niagarafall.
Der Niagarafall ist der großartigste Wasserfall der Erde und liegt in einem canonartigen Tal. Seine Wassermasse (30 Mill. cbm in der Stunde) stürzt über ein 25 m dickes, horizontales Kalklager, unter dem weiche, leicht zerstörbare Tonschiefer liegen. Daher fehlen dem Falle Stufen und er weicht infolge der Unterspülung immer mehr zurück, im Jahre etwa l/3 m. Nach 7000 Jahren müßte er den Eriesee erreicht haben.
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Südamerika. 85
Kamel fehlen Amerika gänzlich, desgleichen die menschenähnlichen Affen. An wichtigen Knltmpflanzen schenkte die Neue Welt der Alten den Mais, die Kartoffel, den Tabak, den K a k a o , die V a n i l l e und den C h i n a b a u m. Heute bietet Amerika der Entwicklung von Kulturpflanzen und Haustieren so günstige Verhältnisse wie kaum ein anderer Erdteil. Im übrigen zeigt Nordamerika in seiner Pflanzen- und Tierwelt große Ähnlichkeit mit der Alten Welt; man schließt daraus auf den vormaligen Zusammenhang beider Landmassen an der Bermgsftraße. Südamerikas Pflanzen- und Tierwelt gemahnt teilweise an Südafrika und Australien. In bezug auf nützliche und edle Metalle besitzt Amerika im Vergleich zu allen anderen Kontinenten den größten Reichtum. (Zähle sie auf!)
Bevölkerung. Zahl und Dichte. Die Bevölkerung ganz Amerikas ist im Vergleich zur Größe des Erdteils noch sehr gering; sie beträgt 170 Mill. Einw., d. i. nicht einmal die Hälfte der Einwohnerzahl Europas auf einem Raum, der dieses au Größe mehr als 4 mal übertrifft. — Dichte Bevölkerung weisen die nordöstlichen Staaten der Union auf; in den bevölkertsten davon steigt sie ans 140—150 auf 1 qkm. (Warum?)
Abstammung. Ihrer Herkunft nach zerfallen die Einwohner in:
1. Ureinwohner; diese sind: a) die Polarvölker, deren bedeutendsten Stamm die Eskimos bilden; b) die Indianer (18 Mill.).
2. Eingewanderte und zwar a) Weiße: sie zählen 90 Mill., d. i. mehr als die Hälfte der ganzen Bevölkerung Amerikas. In N.-Amerika bilden sie weitaus die Mehrzahl und zwar überwiegen hier die germanischen Nationen, in Mittel- und S.-Amerika bagegen die romanischen, die sich vielfach mit der eingebornen Bevölkerung vermischt haben, b) Neger, Mulatten usw., besonders im S. der Union, aus Westinbien und in Brasilien (30 Mill.); c) Mongolen, besonders Chinesen und Japaner und zwar vorzugsweise an der Pazifischen Küste (200 000). Außerdem gibt es noch zahlreiche Mischlinge von Weißen und Indianern, Mestizen und von Negern und Indianern, Zambos.
Religion. Heidnisch sind nur noch manche Jndianerstämme; sonst herrscht das Christentum, doch mit dem Unterschiede, daß in N.-Amerika der Protestantismus, in S.- und Mittelamerika der Katholizismus überwiegt.
Staatliche Verhältnisse. In den selbstänbigen Staaten Amerikas finbet sich überall die republikanische Staatsform. (Besitzungen der Europäer?)
Die Indianer.
Amerika war vor seiner Entdeckung durch Kolumbus mit Ausnahme des arktischen Gebietes, wo die Eskimo leben, nur von einer einzigen Menschenrasse bewohnt, den Indianern oder Rothäuten. Es erklärt sich diese Tatsache ans der leichten Verbreitung der Menschen in diesem Erdteile, wo Querschranken gänzlich fehlen. Die Indianer stehen an Größe den übrigen Völkern nicht nach; besonders die nordamerikanischen Jndianerstämme weisen imposante Gestalten mit großer Muskelkraft auf. Das Gesicht zeigt stark entwickelte Backenknochen wie das der Mongolen, doch im Gegensatz zu diesen die sprichwörtliche „Adlernase". Auch die Augenwinkel sind wie bei den Mongolen etwas nach oben gezogen, die Augen braun und schwarz, das Haar schwarz und straff, der Bartwuchs durch künstliches Ausreißen verhindert. Die körperliche Leistungsfähigkeit der Jnbianer bleibt inbessen weit gegen die der Neger zurück, die im Tropenklima besser fortkommen als jene; daher der Vorschlag Las Casas, Neger aus Afrika nach Amerika einzuführen, was unbeabsichtigt die Veranlassung zum Sklavenhandel wurde. Alex. von Humboldt rühmt am Indianer große Leichtigkeit des Lernens und die Fähigkeit feiner Unterscheidung; daraus begreift sich ihre bilderreiche Sprache, besonders in Eigennamen, z. B. die große Wolke, der graue Adler u. a. Eine hohe Entwicklung des Kunst ge werbes erreichten namentlich die alten Peruaner
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Extrahierte Ortsnamen: Amerika Amerika Nordamerika Südafrika Australien Amerika Amerikas Europas Amerikas N.-Amerika Westinbien Brasilien_( Mittelamerika Amerikas Amerika Afrika Amerika
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Extrahierte Personennamen: Konrads Ernst Werner_von_Kiburg Ernst Konrad_Ii Konrad Ernst Werner Konrads Konrad Konrad Lehensgesetz_Zehu Konrad_Ii Konrad Konrads Konrads Konrad_Ii Konrad Ernst