den aus Böhmen vertrieben wurden. Tu renne aber
bewirkte bei Gießen seine Vereinigung mit den Schwe-
den unter Wrängel, und drang unaufhaltbar gegen
Baiern vor. Nach furchtbaren Verwüstungen,
welche Baiern erlitten haue, schloß der Churfürst Max
zu Ulm (16. März 16-17) einen Waffenstillstand,
in weichem er Neutralität, die Zurückberufung seiner
Truppen von der kaiserlichen Armee, und den freien
Durchmarsch der beiderseitigen, kriegenden Heere durch
seine Länder versprach. Dies erbitterte den Kaiser, und
er erlaubte sich nun das Ungerechteste gegen Maxi-
milian: den Versuch destreubruchcö der baie-
rischen Truppen. Der Abfall wurde aufgeboten, und
der baierische Obergcneral Johann von Werth, ver-
anlaßt durch Ferdinands geheime Unterhänd-
ler, stand schon im Begriffe, mit der baicrischen Ar-
mee zu dem Kaiser überzugehen! — Sein verrätheri-
scheg Vorhaben ward dem Churfürsten entdeckt, der auf
Werth6 Kopf einen Preis von 10,000 Thalern setzte.
Werth und der mit ihm einverstandene General Spork
sahen sich genöthigt, aus dem Lager zu Dilshofen zu
den Oesterreichern zu entfliehen; denn Tod schrien
Baierns treue Kriegsleute über die Verräther. — Doch
Cdurfürst Mart mit ran verzieh dem undankbaren Erz-
hause, versöhnte sich wieder mit dem Kaiser; um
bet dem nahen Abschlüsse des Friedens nicht alle Vor.
theile zu verlieren. Er hob am 14. September 1647
den Waffenstillstand mit den Schweden unter dem
Dorgeben auf, daß die Schweden den Abschluß des Frie-
dens durch Forderungen binderten, welche die katholische
Religion und die Verfassung Deutschlands bedrohen.
Mit Frankreich wünschte er den Waffenstillstand
beizubebalten, welches ihm aber nicht gelang. — Der
größte Thetl seiner Armee, vom Grafen von Grans-
seld angeführt, vereinigte sich mit der kaiserlichen, wel.
che die Schweden unter Wränget bereits auö Böhmen
vertrieben Hane. Da sich Wränget in die Wesergegen-
den zog; so folgten ihm die Oesterreicher und Baiern
nach Die letzteru verheerten die Länder des Landgrafen
von Hessen.kassel. — Im Jahre 1648 war es die Ab-
TM Hauptwörter (50): [T2: [Schweden Friedrich Heer Schlacht Sachsen König Gustav Kaiser Krieg Schlesien], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand]]
TM Hauptwörter (100): [T85: [Friedrich Schlacht Heer Sachsen Schlesien Sieg König Böhmen Feind Kaiser], T86: [Kaiser Protestant Katholik Fürst Kurfürst Land Kirche Karl Reichstag Krieg], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T96: [Ludwig Karl König Frankreich Kaiser Xiv Napoleon Krieg Franz Italien], T23: [Stadt Feind Tag Heer Mauer Mann Lager Nacht Kampf Soldat]]
TM Hauptwörter (200): [T30: [Gustav Schweden Adolf Wallenstein Kaiser Heer Tilly König Krieg Schlacht], T9: [Frieden Napoleon Krieg Kaiser Frankreich Friede Preußen Rußland Jahr Franz], T55: [Friedrich Kaiser Kurfürst Herzog Sachsen Johann Karl Land Bayern Wilhelm], T75: [Strom Elektrizität Ende Eisen Magnet Elektricität Körper Draht Funke Leiter], T33: [Gott Liebe Mensch Herz Leben Volk Ehre Vaterland gute Zeit]]
Extrahierte Personennamen: Max März Johann_von_Werth Johann Ferdinands Spork
224
o
lid) seiner edlen, eifrigen Wißbegier. Max Joseph
trat im jugendlichen Aller dle Regierung Bayerns an,
er führte auch die Relchsverweserfchaft, big der Großher-
zog von Toökana, als Franz l , zu Frankfurt am Main
den 4. Wcinmonat 1745 die Krone der Deutschen empfing.
Düster waren die Verhältnisse Baterns. Den unverläßigen
Bundesgenossen seines Vaters treu, behielt Mar Jo-
seph zur Behauptung seiner Erbrechte und Ansprüche
den ererbten Titel eines Erzherzogs von O e st e r r e i ch
bei. Da erhielten alle Fahnen Maria Therefiens
Befehl wieder nach Vaiern aufzubrechen. — Bald sah man
die Hälfte dcö Landes, dem Feinde wieder preiögegeben als
einem neuen jammervollen Schauplatz deö Krieges! Graf
Bakhyani besiegle bei Pfaffenhofen (15. Avril
4745) die Franzosen und Pfälzer. Diese neuen Unfälle
machten den Münchner Hof verzagt und zwiespältig; einige
rieihen zum Frieden, andere zur Fortsetzung des Kriegs;
nicht mehr auf Eroberung war eö von Letzter» abgese-
hen, nur noch um Selbstrettung und Beschirmung der
alten Erblande sollte der blutige Kampf fortgeführt wer-
den. Nachdem Frankreichs treulose Staatskunst Baiern
ins Elend geworfen, Preußen nur für Schlesien focht,
Churpfalz und Hessen sich bereits neutral erklärten, so
mahnten die Gesandten von Mainz und Cöln dringend
zum Frieden, die Mucker des jungen Churfürsten unter-
stützte ihre Worte, und Mar Joseph entschied für
die Aussöhnung mit Oesterreich. Im Frieden
zu Füssen (22. April 1745) entsagte er allen Ansprü-
chen auf die österreichische Erbfolge, trat der vom deut-
scheu Reiche übernommenen Garantie der pragmatischen
Sanktion bei, sicherte dem Großherzoge Franz von Tos-
kana seine Summe zur Kaiserwahl zu, wie auch jeder-
zeit in Reichöangelegenheiten aufrichtig mit Oesterreich
zu geben, und erhielt dagegen alle von Oesterreich in
Baiern gemachte Eroberungen zurück, ohne Entschädigung
dafür zu geben.
Frg. 163) Wodurch gewann Maximilian
Joseph die Liebe seines Volkes, — was that er
für die Rechtspflege, — wie war der Staats-
Haus-
TM Hauptwörter (50): [T35: [Preußen Königreich Bayern Sachsen Staat Hannover Baden König Provinz Land], T31: [König Ludwig Karl Sohn Maria Frankreich Kaiser Tod England Philipp], T34: [Krieg Frankreich England Deutschland Preußen Frieden Rußland Napoleon Kaiser Jahr]]
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Extrahierte Personennamen: Max_Joseph Max Franz_l Franz Maria_Therefiens Maria Bakhyani Joseph Franz_von_Tos- Franz Maximilian
Joseph Maximilian
0
255
München Len 19. Juny 1774 zwischen beiden Churfür-
sien zu Baiern und zu Pfalz am Rhein ein gegen,
fettiger Schenkungsvertrag abgeschlossen, von bei-
Len Churfürften unterzeichnet und besiegelt, nach wel-
chem Einer dem Andern schon gegenwärtigen Mitbesitz
gesammler, beiderseitiger Lande einräumte; doch also,
daß derselbe zwar gegen jede Anmaßung des Besitzthrims
von einem Dritten volle Wirkung haben, aber, so lange
der beiderseitige Mannssiamm daure, zu keinem Gebrauch
gegen einander dienen könne. Diese Uebereinkunft
war im engsten Hausgeheimniß bewerkstelligt/ und Herzog
Carl von Zweibrück trat selber am 8. März 1778
bei. Schon wollte man die Gewährleistungen des Haus-
Vertrags bei Frankreich und Preußen nachsuchen, als
Churfürst Maximilian Joseph, unerwartet die Nähe
feines Todes fühlte.
Frg. 170) Wie und wann verschied Max Jo-
seph, — welche Trauer erfüllte Baiern über den
Verlust des Allgeliebten?
Antw. Am 8. Christmonat 1777 verspürte Max
Joseph ein Uebelbefinden, fein unwissender Leibarzt
nannte den sich bald zeigenden Ausschlag die Rötbelu,
es waren aber die Kinderpocken» wozu sich eine gefähr-
liche Entzündung gesellte, der erlauchte Kranke empfand
den schnellen Schluß seiner Tage, er nahm Abschied von
seiner Gemahlin» und sprach noch mit sterbender Lippe: —
„Leb wohl, ewig wohl Liebe.' — Du mein schö-
„nes Land, meine lieben Unrerthanen, ihr
„lieget mir am Herzen! Betet für mich, auch
„ich will euch Segen bei Gott erflehen." —
Nach diesen Worten verschied der ewig theuerste Vater
seiner Baiern. *) — Schon während seiner Krankheit
hörte man in Pallästen und Hütten nur Stimmen deö
tiefesten Wehklagens, man sah nur Augen voller Thrä-
«en, Tempel voller Betenden, es war nicht, als wenn
*)^chlözers Briefwechsel. 1778. Hl. Theil. Heft Xv.
S. 177 bis 192. Krankheit und Tod Ehurfürst Maxirá
tianö von Baiern.
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TM Hauptwörter (200): [T152: [Auge Haar Gesicht Nase Krankheit Körper Mensch Mund Ohr Kopf], T55: [Friedrich Kaiser Kurfürst Herzog Sachsen Johann Karl Land Bayern Wilhelm], T100: [Gott Herr Herz Wort Leben Hand Himmel Vater Kind Mensch], T9: [Frieden Napoleon Krieg Kaiser Frankreich Friede Preußen Rußland Jahr Franz], T116: [Vater Kind Mutter Sohn Bruder Herr Mann Auge Frau Hand]]
Extrahierte Personennamen: Len_Churfürften Carl_von_Zweibrück Maximilian_Joseph Maximilian Max_Jo- Max Max
Joseph Max Ehurfürst_Maxirá
Extrahierte Ortsnamen: Baiern Rhein Frankreich Baiern Baiern
sentative Verfassung; — und durch welche
Grundzüge zeichnet sich selbe aus?
Antw. Schon im Jahre 1808 erhielt Baiern eine
Constitution (Frage 192.). Der Rheinbund war aber
ein Vertrag Frankreichs mit den deutschen Fürsten, in
welchen, unter der Bedingung: Contingcnte zu liefern,
den Fürsten volle Gewalt über ihre Völker gegeben ward.
Lange ward daher die Belebung der bereits im Jahre <808
zugesichertcn und ausgesprochenen Rational.re Präsen-
tation gehofft und mit großer Sehnsucht erwaxret. Die
Waffengewalt, welche Napoleon in Europa üble, der
schwankende Zustand der Fürsten und Völker verhinder.
len das frühere Erscheinen eines grundhaften Frei-
heitübriefes für unser Vaterland. Als eine der schön,
sten Früchte des Wiener Congresscs ward im xm.
Artikel der dort abgeschlossenen Bundesacte zu Gunsten
der Völker verbindlich festgesetzt: «daß in allen Buu-
dcöstaaten eine landständische Verfassung
statt finden soll:" — Run, da der Welt dauernder
Friede geworden, und die Fesseln fremden Einflusses ihre Lö-
jung erhielten, trat durch die Humanität des theuer-
stenkönigö Maximilian Joseph die neue Ver-
fassung Baierns, ganz unabhängig vom Bundestag
in Frankfurt, am 26. Mai 1818 in die Welt, und ver-
breitete überall, wohin ihre Kunde reichte, Jubel,
Dank und Freude.' Nicht unter dem gefährlichen We-
hen einer stürmenden Volksversammlung kam in Baiern
der 18. Artikel der Bundesacte in Erfüllung, still
und geräuschlos, reif berathen, mit freiem und festem
Regenten Willen ging die heilige Urkunde hervor
aus dem Herzen des erhabensten, besten Königs, mit
offenbarem redlichem Sinn, mit einer Weisheit, die be-
währt, daß ihr edelmüthiger Schöpfer in die Herzen
des Volkes gesehen, und darin seine geheimsten Wünsche
gelesen habe: die Freiheit des Volkes mit der monar-
chischen Rrgierungöform innigst zu vereinigen. Alle
Baiern erhielten durch diese Acte die kräftigste Gewähr,
leistunq der landeöväterlichen Gesinnungen, nach denen
Maximilian Joseph keine bevorrechteten Feudal,
stände des Mittelalters zurückrufen wollte, wie sie im
Jahre
TM Hauptwörter (50): [T25: [Kaiser König Reichstag Recht Reich Verfassung Staat Regierung Jahr Fürst], T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand]]
TM Hauptwörter (100): [T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T60: [Preußen Reich Staat Bund Kaiser deutsch Reichstag König Deutschland Regierung], T41: [Staat Recht Volk Adel König Land Verfassung Gesetz Stand Verwaltung], T98: [Volk Land König Krieg Zeit Feind Mann Macht Freiheit Kaiser], T86: [Kaiser Protestant Katholik Fürst Kurfürst Land Kirche Karl Reichstag Krieg]]
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Extrahierte Personennamen: Napoleon Maximilian_Joseph Maximilian Maximilian_Joseph Maximilian
Extrahierte Ortsnamen: Baiern Frankreichs Europa Frankfurt Baiern
— 66 —
blauen Farbe des Himmels, als die Meere in höheren
Breiten.
Die weiße Farbe des Meeres bey Veracruz rührt
von den weißen Kalkfelsen des Bodens bey einer großen
Durchsichtigkeit des Wassers her.
Otto von Kotzebue fand das Meer an der Küste
von Brasilien von einer rothen Farbe, welche durch eine
Menge kleiner Krebse bewirkt wurde.
An andern Orten wird diese rothe Farbe durch Fische,
oder auch durch Seepflanzen hervorgebracht.
Das gelbe Meer bey China hat diesen Namen von
seiner gelben Farbe, welche es von der ungeheuren Menge
gelben Schlammes erhalt, den ihm der gelbe Fluß
(Hoang-ho) zuführt.
Andere Meere, z. B. das rothe, das weiße, das schwarze,
u. s. w. haben diese Benennungen nicht von besondern Far-
den ihres Wassers, sondern aus andern, jetzt meistens unbe-
kannten Ursachen erhalten.
Die Durchsichtigkeit des Meerwassers ist eben
so, wi"e die Farbe desselben, nicht überall gleich, an man- ^
chen Orten jedoch in einem sehr hohen Grade bemerkbar.
Dieß ist besonders bey den westindischen Inseln der Fall,
wo das Wasser bis auf den Boden in eine Tiefe von
120 F. durchsichtig ist. Das Boot scheint hier auf der
Oberflache des Wassers, wie in der Luft, zu hangen, so
daß demjenigen, der hieran nicht gewohnt ist, leicht schwin-
delt. Dabey erblickt man alle Gegenstände auf dem Grunde
deutlich und in den schönsten Farben.
§. 66.
Leuchten des Meeres.
Eine herrliche Erscheinung bietet bey Nacht das
Leuchten des Meeres dar, dessen Ursachen aber, ob-
TM Hauptwörter (50): [T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht], T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden]]
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Erster Zeitraum. Von 151t bis i78g, 707
1634) bei Nördlingen den glänzendsten Sieg
über sie. ,
3) Der Friede zu Prag. Nach dem Siege bei
Nördlingen trat Chursachsen öffentlich auf die Sene
des Kaisers, und söhnte sich mit demselben durch ei-
nen förmlichen Friedens-Vertrag aus. Dieser Frie-
de wurde zu Prag am 30. May 1ö35 geschlossen.
Vermöge desselben sollten alle Stifter, welche nach
dem Paffauer Vertrage, und alle unmittelbare Stif-
ter, die auch vorher eingezogen worden, noch vier-
zig Jahre lang in dem Zustande bleiben, in welchem
sie am 12. November 1627 gewesen waren. Dabei
sollte es auch in Zukunft sein Bewenden haben, wo-
fern man in diesen vierzig Fahren sich nicht eines an-
dern vergliche. Von 1630 an sollte eine allgemeine
Amnestie, nur mit Ausschluß der böhmischen und
pfälzischen Angelegenheiten, Statt finden. Chursach-
sen behielt überdieß die Lausitz. — Die meisten andern
protestantischen Stande traten diesem Frieden halb
gezwungen bei. Der Herzog Bernhard von Weimar
hingegen und der Landgraf Wilhelm von Hessen-Cas-
sel beharrten im Bunde mit den Schweden.
Vierte Periode 1635- 1648. Der schwedisch-
französische Krieg. Krieg und Friede.
1) Schwanken des Glücks beider Parteien
1ü35-164o. Nach der Schlacht bei Nördlingen
und dem Frieden zu Prag schien die Sache der Schwe-
den in Teutschland ganz verloren zu seyn. Nun aber
trat Frankreich wieder in die Mitte. Eine Mißhand-
lung des Churfürsten Philipp Christoph von Trier,
welche sich Spanien und Österreich erlaubt hatten,
gab dem Cardinal Richelieu die erwünschte Gelegenheit,
der Krone Spanien (ly. May 1635) den Krieg an-
zukündigen , und sonach auch mit dem Kaiser zu bre-
chen. Kurz vorher (23. April 1635 ) hat^ Frank-
reich den Bund mit Schweden erneut. Nach eini-
gem Wechsel des Kriegs traten daher die Schweden
schon gegen das Ende des Zahreö 1626 wieder sieg-
reich im nördlichen Teutschland auf. Banners
45 *
TM Hauptwörter (50): [T34: [Krieg Frankreich England Deutschland Preußen Frieden Rußland Napoleon Kaiser Jahr], T2: [Schweden Friedrich Heer Schlacht Sachsen König Gustav Kaiser Krieg Schlesien], T21: [Erde Sonne Tag Jahr Mond Zeit Stunde Punkt Abschnitt Periode]]
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TM Hauptwörter (200): [T30: [Gustav Schweden Adolf Wallenstein Kaiser Heer Tilly König Krieg Schlacht], T9: [Frieden Napoleon Krieg Kaiser Frankreich Friede Preußen Rußland Jahr Franz], T40: [Protestant Kaiser Kirche Katholik Reichstag Jahr Lehre Reformation Augsburger Land], T182: [Krieg Jahr Zeit Land Deutschland Regierung Frankreich Volk Folge Revolution], T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte]]
Extrahierte Personennamen: Bernhard_von_Weimar Wilhelm Philipp_Christoph_von_Trier Philipp Cardinal_Richelieu
Erster Zeitraum. Von 15 i 7 bis 173y. 709
Weg nach Mähren und Österreich. Das französische
Heer war zwar bei Duttlingett (24. November
1643) von den Baiern geschlagen worden; aber nach-
dem Tu renne den Oberbefehl über dasselbe erhal-
ten hatte, und tu Verbindung mit dem schwedischen
Feldherrn Wrangel (10*40) in Baiern eingedrun-
gen war, wurde Maximilian I. von Baiern (14.
Marz 1647) zu einem Waffenstillstände genöthigt,
dessen Brechung (14. Sept. 1ö47) einen neuen verein-
ten Einfall der Franzosen und Schwedenin Baiern mit
furchtbaren Verwüstungen im Frühjahre 1648 nach sich
zog. Wenige Wochen nachher (Zuly 1ö48) überfiel der
schwedische Feldherr Königsmark die kleine Seite von
Prag. Schon waren die Schweden Willens, auch die
übrige Stadt zu stürmen, als die Unterzeichnung des
westphalischen Friedens dem Jammer des langen Krie-
ges eine Grunze setzte.
Ii. Der w eftp Hali sch e Friede. Schon seit 1636
ward der Friede betrieben, aber die Unterhandlungen
wurden immer wieder unterbrochen. Erst am 11. Iu-
niuö 1645 erfolgte die wirkliche Eröffnung der Frie-
dens-Handlung; allein es dauerte über drei Fahre,
bis der Friede (24. October 1 643) Unterzeichner wurde.
Die französischen Gesandten d'avaux und Servien,
die schwedischen Orenstierna und Salvius, der
päpstliche Gesandte Chigi, besonders aber der kaiser-
liche Gesandte Graf Maximilian von Traut-
mannsdorfzeichneten sich bei dem Friedens-Geschäfte
vornehmlich aus.
Die vornehmsten Gegenstände des Frieden-
waren folgende: I. Hebung der gegenseitigen
Beschwerden. 1. Der kirchlichen Beschwerden:
der Friede setzte die völlige Gewissens-Freiheit und die
politische Gleichheit der Catholiken und Augsburgischen
Confessions - Verwandten, zu welchen letztern auch
sämmtliche Reformirte gezählt wurden, fest; jus eurt~
di in partes; Normal-Jahr 1624. 2. Der poli-
tischen Beschwerden: Allgemeine Amnestie und Wie-
derherstellung; der Churfürft von der Pfalz erhielt, die
TM Hauptwörter (50): [T2: [Schweden Friedrich Heer Schlacht Sachsen König Gustav Kaiser Krieg Schlesien], T25: [Kaiser König Reichstag Recht Reich Verfassung Staat Regierung Jahr Fürst]]
TM Hauptwörter (100): [T86: [Kaiser Protestant Katholik Fürst Kurfürst Land Kirche Karl Reichstag Krieg], T85: [Friedrich Schlacht Heer Sachsen Schlesien Sieg König Böhmen Feind Kaiser], T34: [Schweden König Gustav Dänemark Preußen Krieg Polen Adolf Frieden Holstein], T16: [Ende Körper Strom Bild Hebel Hand Auge Wasser Gegenstand Seite], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde]]
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Extrahierte Personennamen: Maximilian_I._von_Baiern Maximilian_I. Königsmark Chigi Maximilian_von_Traut- Maximilian
Erster Zeitraum. Von i517 bis 1739. 70i
von ganz Böhrnen nur noch das einzige Budweis
übrig. Den Winter über wurden Unterhandlungen
gepflogen, die aber durch des Kaisers Matthias Tod
(20. Marz l Gl Q) vereitelt wurden.
2) Friedrich V. vo n der Pfalz zum Könige
in Böhmen erwählt. Ferdinand von Stewr-
mark, ein Enkel Ferdinands I., der Nachfolger des
Kaisers Matthias in den österreichischen Erbstaaten,
den Protestanten wegen seines unerbittlich - strengen
Eifers für die catholifthe Religion, welchen er bereits
durch Vertilgung des Protestantismus in Steiermark
erprobt hatte, ein Gegenstand des Hasses und der
Furcht, wurde von den Böhmen, nachdem diese
den Krieg wider ihn (Inny löly) bis vor Wien ge-
tragen hatten, des böhmischen Thrones, dessen Besitz
ihm schon einige Jahre vorher (Inny 1g 17) feierlich
zugesichert worden war, (17. August 1o19) verlustig
erklärt. Statt seiner wurde Friedrich V. von der
Pfalz (5. September lölq) zum Könige in Böhmen
erwählt.
3) Die Schlackt a n f d e m weißen Berge bei
Prag. Noch eher als Friedrich V. zum Könige von
Böhmen, war Ferdinand (28. August 1619) zum
Kaiser gewählt worden. Überhaupt wandten sich dis
Umstände des Letztern, welche allerdings bei dem To-
de des Kaisers Matthias sehr mißlich gewesen waren,
bald zum Bessern. Er erhielt (Oktober 1o19) eine
vortreffliche Stütze an Maximilian I. von Baiern,
dem Haupte der Liga, der Papst versprach ihm Hülfs-
gelder, auch Spanien unterstützte ihn, ja, sogar der
Churfürst Johann Georg I. von Sachsen trat aus Ei-
fersucht gegen die Reformirten auf seine Seite. Min-
der glücklich war Friedrich V. Sein Schwiegerva-
ter Jacob I. verließ ihn, die Union wollte sich nicht
in den Kampf wegen Böhmens mischen, und vermoch-
te nicht einmal die Unterpfalz gegen die Verheerungen
des spanischen Feldherrn Spinola zu schützen, ja, im
Augenblicke der dringendsten Gefahr verließ Fried-
rich V. sich selbst. So geschah es denn, daß die ein-
zige Schlacht ans hem weißen Berge bei
TM Hauptwörter (50): [T2: [Schweden Friedrich Heer Schlacht Sachsen König Gustav Kaiser Krieg Schlesien], T31: [König Ludwig Karl Sohn Maria Frankreich Kaiser Tod England Philipp], T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland]]
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Extrahierte Personennamen: Matthias Friedrich_V. Friedrich_V. Ferdinand Ferdinands_I. Ferdinands_I. Matthias August Friedrich_V. Friedrich_V. Friedrich_V. Friedrich_V. Ferdinand_( Ferdinand August Matthias Maximilian_I._von_Baiern Maximilian_I. Churfürst_Johann_Georg_I._von_Sachsen Johann Friedrich_V. Friedrich_V.
Erster Zeitraum. Von 1517 bis 1739. 817
Fjvp V zu Wien (So. April 1725) einen Frieden und ein
Schukbündniß mit einander schlossen. Philipp erneuerte
seine Verzichtleistungen auf die italienischen Provinzen und
d-.e Niederlande, eben so der Kaiser die seinigen auf Spa-
nien und dessen außereuropäische Besitzungen. Ferner wur-
de die Anwartschaft des Prinzen Don Carloö auf Parma,
Piacenza und Toscana bestätigt. Auch übernahm Phi-
lipp v/die Gewährleistung für die sogenannte „pragma-
tische Sanction," durch welche Kaiser Carl Vi. seiner
Tochter Maria Theresia die Erbfolge in allen seinen
Staaten zusicherte. Allein eben Liese Aussöhnung und das
^u gleicher Zeit errichtete Schutzbündniß zwischen den Hö-
fen zu Wien und Madrid erregte die Eifersucht der^ übrigen
P>öfe. Frankreich, England und Preußen schlossen daher
(3- Sept. 1725) einen Bund mit einander, welcher unter
dem Namen des hannoverschen bekannt ist. Dieser
Bund stellte sich dem Bunde des Wiener und Madrider Ho-
fes gegenüber. Bald nahmen die meisten europäischen Staa-
ten an einem oder dem andern der beiden Bündnisse Theil.
Ein allgemeiner Krieg schien nahe zu seyn. Doch schon im
Jahre 1728 sollten die verschiedenen, gegen einander ver-
bündeten, Parteien auf einem Congresse zu ^ 0 issons völ-
lig versöhnt werden. Allein auch Dieser Congreß hatte kei-
nen glücklichen Erfolg: denn ein Vertrag, welchen, so lang
noch zu Soissons unterhandelt wurde, Spanien ( 9. No-
vember 1729) mit Frankreich und England zu Sevilla
abschloß, und der dem spanischen Hofe gestattete, daß der-
selbe sich der festen Platze in Toscana und Parma sofort
versichern dürfte, erbitterte den Kaiser so sehr, daß er als-
bald alle Verhältnisse mit Philipp V* abbrach, und von
dem Herzogthume Parma, als der letzte Herzog demselben,
Antonio Farnese, 1731 gestorben war, sogleich mit
bewaffneter Hand Besitz ergriff. Indessen da Carl Vi.
nichts so sehr am Herzen lag, als seine pragmatische San-
ction , so geschah es auf Betrieb Georgs Ii. von England,
daß schon am 16. Mar; 1751 zu Wien ein Verkommniss
zwischen dem Kaiser, England und Holland unterzeichnet
wurde, vermöge dessen die Engländer und Holländer die
Gewährleistung für die pragmatische Sanction übernahmen,
der Kaiser aber in Ansehung der italienischen Herzogthümer
52
TM Hauptwörter (50): [T34: [Krieg Frankreich England Deutschland Preußen Frieden Rußland Napoleon Kaiser Jahr], T31: [König Ludwig Karl Sohn Maria Frankreich Kaiser Tod England Philipp]]
TM Hauptwörter (100): [T74: [Frankreich England Spanien Krieg Frieden Rußland Italien Holland Preußen Deutschland], T20: [König Sohn Maria Heinrich Tochter Karl Herzog England Haus Gemahlin], T86: [Kaiser Protestant Katholik Fürst Kurfürst Land Kirche Karl Reichstag Krieg], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel]]
TM Hauptwörter (200): [T9: [Frieden Napoleon Krieg Kaiser Frankreich Friede Preußen Rußland Jahr Franz], T150: [Maria König Theresia Kaiser Franz Karl Friedrich Joseph Frankreich Sohn], T103: [England Krieg Frankreich Spanien Franzose Engländer Flotte Jahr Holland Frieden], T16: [König Heinrich Karl Frankreich Neapel Sohn England Philipp Herzog Bruder], T43: [Haus Frau Kind Mann Arbeit Wohnung Familie Zeit Zimmer Kleidung]]
Extrahierte Personennamen: Philipp Philipp Carl_Vi Maria_Theresia Maria Theresia Philipp_V* Philipp Antonio_Farnese Carl_Vi
Extrahierte Ortsnamen: Wien Piacenza Wien Madrid Frankreich England Spanien Frankreich England Sevilla Parma Georgs England Wien England Holland
----------- . 46t
welcher in der reformirten Religion erzogen worden
war; zum Haupt der Liga wurde der Herzog Ma-
ximilian 1. aus Baiern gewählt.
Im I. 1618 kam endlich der entsetzlichste aller
Kriege (er dauerte volle dreyßig Jahre, nämlich bis
1648) zum Ausbruch. Den Protestanten inbohmen
hatte der Kaiser und Kdnig von Böhmen und Un-
garn, Rudolph Ii., die freye Religionsübung zu-
gesagt; was'abfr von den katholischen Geistlichen dar
selbst in der Folge dahin ansgelegt wurde, als wenn
der Kaiser seine Bewilligung allein auf seine könig-
lichen Kammergüter ausgestellt hatte, und gemäß
dieser Auslegung schrankten sie die freye Religions-
Übung ihrer Elaubensgegner, wo sie konnten, ein.
Hierüber wurden die böhmischen Protestanten der-
gestalt aufgebracht, daß sie nicht nur einige kaiser-
liche Commissarien, welche derk. Mathias (Nachfol-
ger des im I. 1612 verstorbenen K. Rudolph Ii.)
im 1.1618 nach Prag absandte, sehr mißhandelten *),
sondern sich nach dem (im I. 1619 den 20. Marz
erfolgtem) Hintritt des K. Matthias sogar erklärten,
daß sie dessen Nachfolger Ferdinand Ii. nicht mehr
als König von Böhmen erkennen würden. Sie wähl-
ten sich auch sogleich einen neuen Kdnig, den Chur»
fürsten, Friedrich V. von der Pfalz. (Nachfolger des
imj. 16io verstorbenen Churfürsten Friedrichs Iv.)
Nun war ein Krieg einer Seits zwischen Böhme»
und der Pfalz, und andrer Seits zwischen Oester-
reich unvermeidlich. Beyde Theile suchten den Her-
zog Maximilian von Baiern, welcher sehr reich, und
mit einem vortrefflichen Kriegsheere versehen war,
auf ihre Seite zu ziehen. Churfürst Friedrich.y,
. — von
') Sbeutz S irt.
TM Hauptwörter (50): [T47: [Friedrich Wilhelm Kaiser König Iii Kurfürst Jahr Preußen Brandenburg Johann], T31: [König Ludwig Karl Sohn Maria Frankreich Kaiser Tod England Philipp], T25: [Kaiser König Reichstag Recht Reich Verfassung Staat Regierung Jahr Fürst]]
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Extrahierte Personennamen: Rudolph_Ii Mathias_( Rudolph_Ii Matthias Ferdinand_Ii Ferdinand Friedrich_V. Friedrich_V. Friedrichs_Iv. Maximilian_von_Baiern Maximilian Friedrich.y Friedrich