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1. Vom Beginn des Dreißigjährigen Krieges bis zum Tode Wilhelms I. - S. 18

1902 - Erlangen [u.a.] : Deichert
Einmischung Frankreichs. Charakter des Krieges: nicht mehr^, Religion^ krieg. 18 Vii. Der Dreißigjährige Krieg. treue und daher behielt der Friebe den Charakter eiues Souber-friebeus. § 77. Der Schwedisch-französische Krieg 1636—1648. 1. Die sowohl vou dem Kaiser als auch vou anbereu Fürsteu au den Prager Separatfrieden geknüpfte Hoffnung, er werbe die Einleitung zu einem allgemeinen Friebensznstanb bilben, ging nicht in Erfüllung. Vielmehr entbrannte bald darauf der Kampf mit neuer Heftigkeit; er zog sich sogar noch 12 lange Jahre hin und nahm bet der immer größer werbenben Versilberung der Truppen eine so grauenhafte Gestalt an, daß die letzte Periobe des 30 jährigen Krieges zu den trübsten und unheilvollsten Zeiten gehört, welche das beutfche Volk zu erleben hatte. Die Verantwortung, die Kriegsflamme von neuem angefacht und fortwährenb genährt zu haben, hat Frankreich zu tragen, befseit leitender Minister Richelieu danach strebte, die Macht Habsbnrgs zu schwachen und Frankreichs Grenzen bis an den Rhein auszudehnen. Frankreich ermunterte Schweden zur Fortsetzung der Feindseligkeiten, ermöglichte dem hochstrebenben Bern har b von Weimar durch finanzielle Unterstützung die Werbung neuer Truppen und brachte selbst ein Heer auf, das unter Zuxeinte und Goitbe in Deutschland einfiel und namentlich im Süden große Verheerungen anrichtete. Durch die Beteiligung Frankreichs erhielt der Krieg ein anderes Gepräge. Bisher hatte es sich um den Gegensatz zwischen Katholizismus und Protestantismus gehandelt; dem unversöhnlichen Haß beiber Religionsparteien waren die ersten blutigen Scenen in Böhmen entsprungen und die ernste Gesährbung des Protestantismus durch das Restitutionsedikt war einer der Grünbe gewesen, welche Gustav Aböls zur Einmischung bestimmt hatten. Jetzt aber trat das religiöse Moment in den Hintergrund. Keine der fremden Möchte dachte mehr an Verteidigung kirchlicher Interessen; jeder war es nur um Eroberung zu tun. Der Krieg artete aus zu einem Kampf Fremder gegen Fremde; denn außer Schweden und Franzofen tauchten Wallonen, Kroaten, Ungarn, Spanier zc. als Streitende auf. Das unglückliche Deutschland bot nur den blutgetränkten Schauplatz dar, auf welchem die Leidenschaften und Roheiten der verwilderten Massen zur Entfaltung kanten. Die geworbene Soldateska sah es als ihre Hauptaufgabe an, die Vorräte der Bürger und Bauern zu verbrauchen, das Land gänzlich auszusaugen und dem nachziehenden Gegner alle Hilfsquellen zu entziehen. So ward Deutfchland mit seinen einst blühenden Gefilden und volkreichen, wohlhabenden Städten und Dörfern

2. Vom Beginn des Dreißigjährigen Krieges bis zum Tode Wilhelms I. - S. 20

1902 - Erlangen [u.a.] : Deichert
20 Vii. Der Dreißigjährige Krieg. 1646—1648 namentlich dem bayerischen Lande durch furchtbare Verheerungen tiefe Wunden. Der fchwedifche General Königsmark sollte die kaiserlichen Erbstaaten erobern. Er drang ins Herz von Böhmen vor und machte 1648 einen Angriff auf Prag. Schon hatte er die sog. Kleinfeite der Stadt weggenommen, da verkündeten Trompeten unter dem Geläute der Glocken dem Lande die längst ersehnte Botschaft von dem allgemeinen Frieden (Oktober 1648). Grollend zogen die Schweden von Prag ab. Sie schleppten aber reiche Beute mit heim und darunter befand sich die Handschrift von Ulfilas' gotischer Bibelübersetzung, der berühmte Codex argenteus (jetzt in der Universitätsbibliothek von Upsala). Paul Gerhardt saug: „Gott Lob, nun ist erschollen Das edle Fried- und Freudewort, Daß nunmehr ruhen sollen Die Spieß' und Schwerter und ihr Mord." § 78. Der Westfälische Friede 1648. Verhandlungen 1. Schon auf dem Regensburger Reichstag vorn Jahre 1640 zu Osnabrück und ^ ™ r , i ^ ' ns.. . Münster, kam der Wunsch nach Beendigung des Krieges zum Ausdruck. Allein die hieraus bezüglichen Beratungen verliefen resultatlos und der Kampf tobte weiter. Ernstlicher wurden die Friedensverhandlungen von 1645 an in Angriff genommen und zwar zu Osnabrück zwischen dem Kaiser und den Schweden, die zugleich die protestantischen Stände ver- traten, und in Münster zwischen dem Kaiser und den Franzosen. Aber auch jetzt noch fehlte es den beteiligten Parteien an dem rechten Eiser. Unbedeutende Vor- und Formfragen und die Selbstsucht der auswärtigen Mächte, die mit möglichst reicher Beute den deutschen Kriegsschauplatz verlassen wollten, bewirkten eine derartige Verzögerung der Verhandlungen, daß der endgültige Abschluß des Friedens erst am 24. Oktober 1648 erfolgte. Die Friedensbestimmungen zerfallen in 3 Gruppen: 1) in solche, welche sich auf territoriale Verhältnisse, 2) in solche, welche sich auf religiös-kirchliche Verhältnisse und 3) in solche, welche sich auf verfassungsrechtliche Zustände beziehen. Territoriale Be- 2. I. Xemtormte Bestimmungen. stimmungen. a. Frankreich erhielt: das österreichische Elsaß, den Sundgau, die Festung Breisach, das Besatzungsrecht in Philippsburg, die Bestätigung des Besitzes der Städte und Bistümer Metz, Tonl und

3. Vom Beginn des Dreißigjährigen Krieges bis zum Tode Wilhelms I. - S. 66

1902 - Erlangen [u.a.] : Deichert
66 Viii. Vom Westfälischen Frieden bis zur Französischen Revolution. Thronbesteigung. Macchiavell"), worin er seine Ansichten über die Stellung und die Pflichten des Königs barlegte und wo u. a. die Worte stehen: „Nicht nur um der Fürsten willen sinb die Völker, sondern jene um dieser willen ba. Die Könige sinb die ersten Diener des Staates und sinb von jeder Verwendung ihrer Zeit und Kraft Rechenschaft schuldig. Kein Vergnügen kann den Regenten so glücklich machen, als das Bewußtsein, seine Pflicht erfüllt zu haben. Wer sein Glück in etwas anberem sucht, ist unwert, auf der hohen Stelle des Oberhauptes eines Volkes zu sein. — Der König muß sich dem Staate unbedingt opfern." — Im Jahre 1734 würde Friebrichs Aufenthalt in Rheinsberg auf kurze Zeit unterbrochen. Der Polnische Throufolgekrieg führte den Prinzen an den Rhein, wo er unter dem gealterten Engen von Savoyen das österreichische Kriegswesen kennen lernte und sich mit Stolz von der Überlegenheit der Preußen über die kaiserlichen Truppen überzeugen konnte. 5. 1740 schloß Friedrich Wilhelm I. die Augen, Friedrich bestieg den Thron, begrüßt von vielen, die die Hoffnung hegten, es werde nun ein goldenes Zeitalter des Friedens, der Künste und Wissenschaften anbrechen. Gleich die ersten Regierungshandlungen bekundeten, daß Friedrichs Seele noch von den Grundsätzen erfüllt war, die er als Kronprinz hatte. Er schaffte die Folter ab, milderte das Los der Leibeigenen, machte den Offizieren eine menfchliche Behand-luug der Soldaten zur Pflicht, empfahl den Ministern „genaue Wahrung des Lanbesinteresses", berief den Philosophen Wolff, welcher von Friedrich Wilhelm I. abgesetzt und verbannt worben war, wieber an die Universität Halle und gewährte den religiösen Sekten Dulbnng, indem er auf eine Anfrage des geistlichen Ministeriums den Besch eib erteilte: „In meinem Staate kann jeder nach seiner Fa^on selig werben" — lauter Akte der Humanität, der Aufklärung, der Toleranz. § 93. Die beiden ersten Schlesischen Kriege und der österreichische Erbfolgekrieg. a. I. Schlesischer Krieg 1740—1742. 1. Noch hatte Friedrich kein Jahr das Zepter in der Hand, da führte ihn feine Politik zum Kriege. Sein Gegner war Österreich, das schon seit mehreren Generationen Preußen hintergangen und dessen Hingebung an das Haus Habsburg mit Undank gelohnt hatte. Das Streitobjekt war Schlesien. Um einen Einblick in die Ursachen des

4. Lehrbuch der bayerischen Geschichte - S. 85

1888 - Erlangen : Deichert
34. Das Haus der Wittelsbacher zur Zeit Ferdinand Marias zc. 85 te deutschen Städte hatten schon von jener Zeit an schwer ge-litten, seit welcher der Welthandel neue Bahnen auf dem atlantischen Meere gefunden hatte. Doch behaupteten sich Nrnberg und Augs-brg noch der ein Jahrhundert lang durch .jenen strebsamen Geist, der sie groß gemacht hatte, und manche mit groen Kosten aufgefhrte ffentliche Bauten geben Zeugnis, wie hoch diesen freien Brger-fchaften noch immer ihr Gemeinwesen stand. So lie die Stadt Augsburg um die Zeit des Beginnes des dreiigjhrigen Krieges durch den Baumeister Elias Holl ein Rathaus auffhren, das zu den schnsten Deutschlands gehrt. Aber durch eben jenen Verderb-lichen Krieg wurde demunternehmungsgeistundwohlstand der Städte die letzte und schwerste Wunde geschlagen. Augsburg und Drnberg sind von nun an nur noch der Schatten ihrer frheren Gre. 3n Bayern war der Einflu des Adels schon im 16. Jahr* ndert im fortwhrenden Abnehmen begriffen. Dann richtete der lauge und verwstende Krieg seinen Besitz wie seine Macht vol-lends zu Grunde, während eben dieser Krieg den Fürsten ein starkes Heer und die umfassendste Gewalt in die Hnde gab. Seit 1612 tft in Bayern mit einer einzigen Ausnahme unter Maximi-lians Nachfolger kein Landtag mehr gehalten worden. Der bleibende.ausschu, den die Stnde zu Mnchen hatten, sank zu einer ohnmchtigen Verwaltungsbehrde herab. Fast berall bil-dete sich in den weltlichen Territorien die unumschrnkte Landes-hoheit der Fürsten in jenen Zeiten aus. Vi. Selbstndigkeit der landesherrlichen Gewalt nach auen und der Zerfall des Reichs. 1651-1806 (1813). 84. Das Haus der Wittelsbach^ zur Zeit Ferdinand Marias und Karl Ludwigs. Seit durch den dreiigjhrigen Krieg die frstliche Gewalt fast uberall unumschrnkt und die der Stnde bedentnngslos geworden Wurbc fei)r bald das Interesse der Frstenhuser der Mittel-

5. Lehrbuch der deutschen Geschichte - S. 161

1874 - Erlangen [u.a.] : Deichert
Der dreiigjhrige Krieg. A. Die bhmisch-pflzische Periode, 1618-24. 161 frmlich ausgetilgt, war auch anderwrts Beeintrchtigung der Reli-gionsfreiheit zu frchten. Bald darauf wurde auch auf Befehl des Kaisers, der sich mit Ferdinand in Ungarn aufhielt 'und Bhmen in-zwischen von zehn Reichsrthen oder Statthaltern (darunter sieben ka-tholische) verwalten lie, eine Kirche der Protestanten in der zum Erz-bisthnm Prag gehrigen Stadt Kl oft er grab (bei Teplitz) niederge-rissen und eine andere in der dem Abte von Braunau untergebenen Stadt Braunau (au der schlesischeu Grenze) geschlossen. Als sich die Protestanten darber, als der eine Verletzung des Majesttsbriefes, bei Matthias beschwerten, aber einen ungndigen Be-scheid erhielten, glaubten sie, die katholischen Neichsrthe htten densel-ben veranlat. Daher begaben sich Abgeordnete (die sog. Desenso-reit oder Beschtzer) der protestantischen Stnde unter Anfhrung des Grafen Matthias von Thurn auf die Schlokanzlei zu Prag und warfen nach kurzem Wortwechsel zwei der katholischen Statthalter, Marti-nitz und Slavta nebst dem Geheimschreiberfabrieins zum Fenster hinunter (den 23. Mai 1618). Diese Gewaltthat war die nchste Veranlassung zu dem Kriege, der nun Deutschland dreiig Anfang d-s Jahre lang verheerte. gujet 2. Die bhmischen Protestanten setzten sofort eine Regierung von 30 Directoren ein und whlten die Grafen von Thurn und Ernst von Mansseld zu Heerfhrern; letzteren hatte ihnen die Union zu Hilfe geschickt. Thurn rckte bis vor Wien, wo die sterreichischen, grtentheils protestantischen Stnde sich mit ihm gegen Ferdinand vereinigten und diesen nur eine pltzlich im Burghof von Wien ange-kommene Reiterschaar unter Dampierre aus seiner Bedrngni rettete. Als aber Mansseld bei Bndweis eine Niederlage erlitt, zog sich auch Thurn wieder zurck. Inzwischen wurde Ferdinand Ii. (16191637) als Nachfolger des am 20. Mai 1619 verstorbenen Matthias zum deutschen Kaiser gewhlt. Die bhmischen Stnde aber erklrten ihn des bhmischen Knigsthrones fr verlustig und whlten den Fhrer der protestantischen Union, den Kurfrsten Friedrich V. von der Pfalz, den Schwiegersohn Jakob's I. von England, zu ihrem König. Gegen den neuen König Friedrich (V.), der mit Bethleu Gabor von Siebenbrgen ein Bndni schlo, aber durch Begnstigung des Calvinismus, durch Zurcksetzung der Bhmen, durch Sorglosigkeit in der Regierung und durch Prachtliebe und Stolz seiner Gemahlin Elisabeth bald auch bei seinen Whlern sich unbeliebt machte, verbndete sich Ferdinand Ii. mit dem staatsklugen und tapfern Herzog Maximilian I. von Bayern, als dem Haupt der Liga, mit Spanien und selbst mit dem lutherischen Kurfrsten Johann Georg von Sachsen und verstndigte sich mit der Union. Der Kursrst von Sachsen unterwarf dem Kaiser Schlesien und die Lausitz, die ebenfalls Friedrich gehuldigt hatten, der Spanier Gutmann, Deutsche Geschichte.

6. Lehrbuch der deutschen Geschichte - S. 169

1874 - Erlangen [u.a.] : Deichert
Rckblick auf die Kultur Dcutschlaud. Folge des dreiigjhrigen Kriegs. 169 . 81. Mcktick auf die Knttur des deutschen Wolkes seit dem Weginn der Weformation. Iotgen des dreiigjhrigen Krieges. 1. In der Kirche war durch die Beschlsse des Tridentiner Eon-cils eine vllige Scheidung zwischen der katholischen und der evan-gelischen Lehre herbeigefhrt, durch den westflischen Frieden auch die ueren Rechtsverhltnisse beider Kirchen geordnet worden. Aber immer mehr wurden die kirchlichen Angelegenheiten in die politi-schen verwickelt. In den protestantischen Staaten vornehmlich gewan-nen die Fürsten durch ihre Stellung als oberste Bischfe der einzelnen Landeskirchen tiefgreifenden Einflu in die kirchlichen Angelegenheiten. Auf die Zeit regen Glaubenslebens folgten in der evangelischen Kirche mancherlei Lehrstreitigkeiten, der denen vielfach das evan-gelische Glaubensleben auer Acht gelassen wurde (s. Nr. 5). Doch belebte die Noth des Krieges in manchen Gemthern den evangeli-schen Glauben aufs neue (s. Nr. 7). 2. Das deutsch e Reich, dessen Kaiser im ganzen Mittelalter und noch zur Zeit der Reformation als. der erste Herrscher der christlichen Nation galt, hatte durch den dreiigjhrigen Krieg seine Machtstellung nach auen verloren; im Innern aber war die Einheit des Reichs durch die selbstndige Stellung der Reichsfrsten zerrissen, die Macht und das Ansehen des Kaisers aufs tiefste gesunken. Zwar machte der westflische Friede durch Abgrenzung der Lndergebiete und durch Grndung eines neuen Rechtszustandes den mancherlei Verwir-rnngen ein Ende, allein die nachtheiligen Folgen des schrecklichen Krie-ges zeigten sich noch lange Zeit in allen Stnden und Verhltnissen des deutscheu Volkes. Auf dem Reichstag in Regensburg waren 234 Stnde, nmlich 8 Kurfrsten, 69 geistliche, 96 weltliche Fürsten und 61 Reichsstdte vertreten. 3. Da die von den Fürsten an ihre Vasallen ergehenden Ausge-bte lngst keine Beachtung mehr fanden, so wurden in dieser Periode die Kriege nur durch Sldner gefhrt. Roh und beutelustig, aber auch tapferen und rnnthigen Sinnes zeigten sich die fahrenden Lands-knechte unter einem Georg von Fruudsberg, Schrtliu von Bnrtenbach it. a. Als aber die Kriege sich in die Lnge zogen und die Fürsten nicht mehr vermochten, ihre Heere zu besolden, da mute der Krieg den Krieg ernhren". Die Heere waren auf Brandschatzung, Plnderung und Erhebung von Eontributionen angewiesen. Daher nahm der Krieg eine immer mehr furchtbarere Gestalt an. Erst nach dem dreiigjhrigen Kriege, als die Fürsten fortwhrend darauf bedacht sein muten, ihre durch den westflischen Frieden erlangte selbstndige Stellung sich auch zu erhalten, wurden die stehenden, aus der Mitte

7. Lehrbuch der deutschen Geschichte - S. 158

1874 - Erlangen [u.a.] : Deichert
158 77. Die neuere deutsche Geschichte. V. Periode, 15171648. die Reichsverwaltung in Deutschland aber seinem Bruder Ferdi-nand I. und bezog eine Wohnung im Kloster St. Just (in Estre-madnra), woselbst er am 21. Sept. 1558 starb. 77. Deutschtand vom Kode Karl's V. liis zum Weginn des dreiigjhrigen Krieges, 15581618. 1. Ferdinand I (1556) 15581564, seit dem Tode seines Schwa-gers Ludwig Ii. (1526; . 75, 3) König von Bhmen und Ungarn, seit 1531 rmischer König, wurde 1558 durch die Wahl der Kurfr-sten in der schon 1556 von seinem Bruder Karl V. ihm berlassnen Kaiserwrde besttigt. Mit mildem und wohlwollendem Sinne war er bestrebt, den Religionsfrieden zu erhalten. Seine Bemhung, ganz Ungarn sich zu unterwerfen, gelang ihm nicht; er mute vielmehr den Trken die Theile Ungarns, welche sie 154147 besetzt hatten, in einem Waffenstillstand frmlich berlasten und ihnen fr den Rest, der ihm verblieb, noch Tribut zahlen (. 75, 5). . Whrend der Regierung Ferdinand's I. kam das Tridentiner Con-cil (. 74) zum Abschlu (1563), welches zwar die Lehre der Pro-testanten verwarf, aber fr die katholische Kirche viele weise Verord-nnngen gab; auck die reformirte Kirche erhielt in demselben Jahre in dem von Urfinus und Olevianus aus des Pflzer Kurfrsten Friedrich Iii. Anordnung herausgegebenen Heidelberger Katechismus ihre hauptschlichste Bekenntnifchrift. Das Bekenntnis der lutherischen Kirche gegenber der reformir-ten wurde erst einige Jahre spter nach manchfachen Streitigkeiten zwi-fchen Lutheranern und Calvinisten in dem auf Betreiben des Kurfr-sten August von Sachsen unter Mitwirkung des Tbinger Kanzlers Jacob Andrea 1580 herausgegebenen Concordienbuch zu einem Abschlsse gebracht. 2. Maximlian Ii. (15641576), Ferdinand's I. Sohn, war eben so milde und friedliebend wie sein Vater. Er gestattete dem sterrei-chischen, meist der lutherischen Lehre zugewendeten Adel volle Cultus-sreiheit, steuerte in seinen eigenen Lndern dem bertriebenen Bekeh-rnngseiser der Jesuiten und mibilligte laut die greuliche Verfolgung der Protestanten, die damals in der Pariser Bluthochzeit (1572) und in der Bedrckung der Niederlnder durch die Spanier (1558 1608) ihren Hhepunkt erreichte. In Ungarn erneuerte gegenber den Ansprchen Oesterreichs auf dieses Land der Fürst von Siebenbrgen Johann Sigismund, Sohn des Johann Z a p o l y a, 1555 und 1566 den Krieg und gewann wieder die Hilfe des Sultans Soliman. Der Sultan aber starb im Lager vor der Festung Szigeth 1566, von der die Trken nach dem Heldentode des Grafen Zrin y, des tapferen Befehlshabers der Festung, nur die rauchenden Trmmer erobern konnten. Zwischen Soliman's Nachfolger Selim Ii. und dem Kaiser wurde Friede geschlossen.

8. Lehrbuch der deutschen Geschichte - S. 167

1874 - Erlangen [u.a.] : Deichert
D. Schwedisch-franzsische Periode, 16361648. Der westflische Friede. 107 (1639), worauf die Franzosen sofort seine Eroberungen an sich rissen. Als sich die Fürsten im Winter 1640 auf dem Reichstag zu Ne gens-brg versammelten, fate Baner den verwegenen Plan sie insgesammt zu berfallen und aufzuheben, er wurde jedoch durch pltzlich emgetre-teues Thauwetter zum Abzug geuthigt. Nach Baner's Tod (1641) machten der Sieg, den sein khner Nachfolger Torstenson der die Oesterreicher unter Piccolomini bei Breitenfeld 1642 errang, und die Kreuze und Querzge, in denen dieser schwedische General, obwohl bestndig an Gichtschmerzen leidend, Deutschland dreimal durchzog (von Jtland nach Bhmen, Mhren und Wien), die Gegner zur ernstlicheren Bedachtnahme auf den Ab-schln des Friedens geneigt, der den man seit 1643 in den westflischen Stdten Osnabrck und Mnster verhandelte. 7. Inzwischen drangen die Franzosen unter Tnrenne und dem Herzog von Eng h ien (nachmaligem Prinzen von Conds) am Rheine vor, besiegten die Bayern bei Al er he im unweit Nrdlingen (1645), nthigten Maximilian zu dem Nlmer Waffenstillstand (1647)und verheerten, als er denselben bald darauf wieder kndigte, im Verein mit dem tapfern Wrangel, dem der kranke Torstenson bereits 1645 den Feldherrnstab bergeben hatte, Bayern aufs Schrecklichste. Von Bayern aus drangen die Schweden in Bhmen ein und schon hatte der General Knigs mark die Kleinseite Prag's eingenommen, als endlich die Friedenskunde erscholl 1648. s. 80. Der westflische Zsriede 1648. Nach den fnfjhrigen Verhandlungen zu Osnabrck zwischen dem Kaiser und den Schweden, als den Vertretern der Protestanten, und zu Mnster zwischen dem Kaiser und Frankreich, kam endlich be-sonders durch die Bemhung des kaiserlichen Abgeordneten Grafen von Trautmannsdorf am 24. Oktober 1648 der westflische Friede unter folgenden Bestimmungen zum Abschlu: lull"!/1 und Poli tische Angelegenheiten: ,) Aenerliche: Mnster. 1. An Entschdigungen, die theils durch die Einziehung Pom-merns, dessen Herzogshaus ausgestorben war, theils durch die Scula-risation geistlicher Gter ermglicht wurden, erhielt: 1) Frankreich: Das sterreichische Elsa, den Snndgan, die Festung Breisach, das Besatzuugsrecht in Philippsburg, die souverne Hoheit der Metz, Toul und Verdnn und die Landvogtei der zehn elsische Reichsstdte, während die brigen, besonders Straburg, frei und reichsunmittelbar blieben. 2) Schweden: Vorpommern mit der Insel Rgen, einen Theil von Hinterpommern, dann Stettin, Wismar, die Stifter Bremen (nicht

9. Lehrbuch der deutschen Geschichte - S. 184

1874 - Erlangen [u.a.] : Deichert
184 84. Die neuere deutsche Geschichte. Vi. Periode, 16481806. richtete er sein Augenmerk, besonders als er in den Besitz von Emden in Ostfriesland kam (welches Frstenthum im Jahre 1744 ganz an Brandenbnrg-Preuen fiel). Die Pflege der Knste und Wissenschaften lie sich Friedrich Wilhelm angelegen sein; auch beschtzte er die evangelische Lehre. Ins-besondere nahm er gegen 20,000 Hugenotten, denen durch Aufheb-ung des Edictes von Nantes (1685) die Ausbung des evangelischen Bekenntnisses in Frankreich verboten war, in sein Land auf. Im huslichen Leben zeigte er sich einfach und schlicht und bewhrte, wie seine schne und geistreiche, erste Gemahlin Louise Henriette <f 1667) eine chte, christliche Frmmigkeit. Bei Friedrich Wilhelms Tode hatte das Kurfrstenthum 3036 Quadr.-Meilen und Millio-neu Einwohner. a. Die brigen Waffeuth aten des groen Kurfrsten sind grtenteils bereits erwhnt worden. Als König Ludwig Xiv. Holland angriff 1672, eilte Friedrich Wilhelm letzterem zu Hilfe (.82,3). Nur vorbergehend lie er sich durch den Frieden von Vossem 1673 vom Kampfe zurckhalten. Schon 1674 erschien, als das deutsche Reich in den Kampf eintrat, auch Friedrich Wilhelm mit seinen Truppen am Rhein. Siegreich trat er den Schweden, die durch Ludwig Xiv. aufgereizt, in die Mark eingefallen waren, bei Fehrbellin (18. Jnni 1675) entgegen, nahm ihnen Vorpommern, Stettin und Stralsund und trieb sie 1678, als sie von Lievland aus mehrmals nach Preußen eindrangen, anf's neue zurck. Als aber Kaiser Leopold ohne Rcksicht auf den bis-her treu mit ihm verbndeten Kurfrsten in Nymwegen (1678) Frieden schlo, so sah sich Friedrich Wilhelm im folgenden Jahre zum Frie-densschluffe von St. Germain en Laye (1679) genthigt, in welchem er alle seine Eroberungen an Schweden zurckgab. Auch mute er sich's gefallen lassen, da der Kaiser nach dem Aussterben des Herzogshauses von Liegnitz, Brieg und Wohlan diese Lnder als bh-mische Lehen einzog (1675), obwohl sie Kurfürst Joachim Ii. 1537 durch einen Erbvertrag fr Brandenburg erworben hatte. Doch entschdigte ihn der Kaiser spter durch den Kreis Sch Wiebus. b. Rckblick auf die Geschichte Brandenburgs.: 1. Grndung der Nord in a r k. Kaiser Heinrich I. grndet 928 nach Unterwerfung der wendischen Wilzen die Nordmark (Eroberung von Brennabor . 44); zur Zeit K. Otto's I. deginnt daselbst die Einfhrung des Christenthums 950. 2. Asfciittfche Markgrafen (aus dem Hause Balleustdt, 11341319 s. . 63, 5). Brandenburg Regierungssitz. Albrecht der Br nennt sich Markgraf von Brandenburg (1147). Verbreitung deutscher Sitte und christlicher Bildung durch die Askanier. Aussterben des askanischen Hauses 1320. 3. Wittelsbacher Markgrafen und Kurfrsten 1324 1373. Brandenburg durch die goldene Bulle ein Kurfrsteuthum 1356 (. 58, 6). Ludwig der Brandenburger 132451, fein Bruder Ludwig der Rmer 135165, der dritte Bruder Otto der Faule (136573) tritt die Mark au Karl's Iv. Sohn Wen-zel ab.

10. Abriß der bayerischen Geschichte - S. 44

1884 - Erlangen : Deichert
44 rheine her sollte ein Heer durch Franken, vom Oberrheine her ein an-deres durch Schwaben und Bayern, von Italien her ein drittes durch Steiermark gegen Wien Vordringen. Die zuchtlosen Banden des er-sten Heeres unter General Jonrdan plnderten Franken auf eine 1796 furchtbare Weise, bis sie dem sterreichischen Erzherzoge Karl bei Amberg und Wrzburg erlagen. Ihre Niederlage halfen dann die erbitterten Bauern der Rhn und des Spessart vollenden. Von dem oberrheinischen Heere, das unter dem General Moreau bis Mnchen vordrang, hatte eben noch Karl Theodor einen Waffen-stillstand um hohen Preis erkauft, als auch dieses vom Erzherzoge Karl zum Rckzug der den Rhein gentigt wurde. Dennoch endete der Krieg in Folge der Siege Bonapartes in Italien fr sterreich unglcklich und jetzt gab auch sterreich im Frieden von 1797 Campo Formio 1797 das linke Rheinufer an Frank-reich preis, ja es lie sich sogar von Bonaparte als Ersatz fr seine Verluste einen Teil Bayerns versprechen. Mit solchen Ver-lusten und Befrchtungen endete Karl Theodors Regierung, welche einst in der Pfalz so glnzend begonnen hatte. 30* Maximilian Iv* Joseph. 17991806. 1799 Als Karl Theodor im I. 1799 gestorben war, kam die Herr-Zwei^ bn* Bayern mit Maximilian Joseph an die Linie brcken-Zweibrcken-Birkenfeld, welche von demselben Wolfgang von le^etts Zweibrcken stammt, von welchem auch die Neuburger und Sulz-bacher Liuie ausgegangen war. Da Preußen und sterreich deutsche Reichslnder den Franzosen preisgegeben hatten, um fr sich selbst gnstigere Bedingungen zu erhalten, so hielt Maximilian Joseph dafr, da es um der Erhal-tung Bayerns willen besser sei, sich mit Frankreich zu verbinden, als dem Eigennutze der beiden Gromchte zum Opfer zu fallen. Zwar mute sich der Kurfürst dem Gebot der Umstnde fgen und in dem z w e i t e n K r i e g e, den sterreich kurz vor Maximilian Josephs Re-gierungsantritt mit Frankreich begonnen hatte, auf derseite sterreichs und seiner Verbndeten kmpfen, und ungnstig ge-
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