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1. Vom Beginn des Dreißigjährigen Krieges bis zum Tode Wilhelms I. - S. 18

1902 - Erlangen [u.a.] : Deichert
Einmischung Frankreichs. Charakter des Krieges: nicht mehr^, Religion^ krieg. 18 Vii. Der Dreißigjährige Krieg. treue und daher behielt der Friebe den Charakter eiues Souber-friebeus. § 77. Der Schwedisch-französische Krieg 1636—1648. 1. Die sowohl vou dem Kaiser als auch vou anbereu Fürsteu au den Prager Separatfrieden geknüpfte Hoffnung, er werbe die Einleitung zu einem allgemeinen Friebensznstanb bilben, ging nicht in Erfüllung. Vielmehr entbrannte bald darauf der Kampf mit neuer Heftigkeit; er zog sich sogar noch 12 lange Jahre hin und nahm bet der immer größer werbenben Versilberung der Truppen eine so grauenhafte Gestalt an, daß die letzte Periobe des 30 jährigen Krieges zu den trübsten und unheilvollsten Zeiten gehört, welche das beutfche Volk zu erleben hatte. Die Verantwortung, die Kriegsflamme von neuem angefacht und fortwährenb genährt zu haben, hat Frankreich zu tragen, befseit leitender Minister Richelieu danach strebte, die Macht Habsbnrgs zu schwachen und Frankreichs Grenzen bis an den Rhein auszudehnen. Frankreich ermunterte Schweden zur Fortsetzung der Feindseligkeiten, ermöglichte dem hochstrebenben Bern har b von Weimar durch finanzielle Unterstützung die Werbung neuer Truppen und brachte selbst ein Heer auf, das unter Zuxeinte und Goitbe in Deutschland einfiel und namentlich im Süden große Verheerungen anrichtete. Durch die Beteiligung Frankreichs erhielt der Krieg ein anderes Gepräge. Bisher hatte es sich um den Gegensatz zwischen Katholizismus und Protestantismus gehandelt; dem unversöhnlichen Haß beiber Religionsparteien waren die ersten blutigen Scenen in Böhmen entsprungen und die ernste Gesährbung des Protestantismus durch das Restitutionsedikt war einer der Grünbe gewesen, welche Gustav Aböls zur Einmischung bestimmt hatten. Jetzt aber trat das religiöse Moment in den Hintergrund. Keine der fremden Möchte dachte mehr an Verteidigung kirchlicher Interessen; jeder war es nur um Eroberung zu tun. Der Krieg artete aus zu einem Kampf Fremder gegen Fremde; denn außer Schweden und Franzofen tauchten Wallonen, Kroaten, Ungarn, Spanier zc. als Streitende auf. Das unglückliche Deutschland bot nur den blutgetränkten Schauplatz dar, auf welchem die Leidenschaften und Roheiten der verwilderten Massen zur Entfaltung kanten. Die geworbene Soldateska sah es als ihre Hauptaufgabe an, die Vorräte der Bürger und Bauern zu verbrauchen, das Land gänzlich auszusaugen und dem nachziehenden Gegner alle Hilfsquellen zu entziehen. So ward Deutfchland mit seinen einst blühenden Gefilden und volkreichen, wohlhabenden Städten und Dörfern

2. Vom Beginn des Dreißigjährigen Krieges bis zum Tode Wilhelms I. - S. 20

1902 - Erlangen [u.a.] : Deichert
20 Vii. Der Dreißigjährige Krieg. 1646—1648 namentlich dem bayerischen Lande durch furchtbare Verheerungen tiefe Wunden. Der fchwedifche General Königsmark sollte die kaiserlichen Erbstaaten erobern. Er drang ins Herz von Böhmen vor und machte 1648 einen Angriff auf Prag. Schon hatte er die sog. Kleinfeite der Stadt weggenommen, da verkündeten Trompeten unter dem Geläute der Glocken dem Lande die längst ersehnte Botschaft von dem allgemeinen Frieden (Oktober 1648). Grollend zogen die Schweden von Prag ab. Sie schleppten aber reiche Beute mit heim und darunter befand sich die Handschrift von Ulfilas' gotischer Bibelübersetzung, der berühmte Codex argenteus (jetzt in der Universitätsbibliothek von Upsala). Paul Gerhardt saug: „Gott Lob, nun ist erschollen Das edle Fried- und Freudewort, Daß nunmehr ruhen sollen Die Spieß' und Schwerter und ihr Mord." § 78. Der Westfälische Friede 1648. Verhandlungen 1. Schon auf dem Regensburger Reichstag vorn Jahre 1640 zu Osnabrück und ^ ™ r , i ^ ' ns.. . Münster, kam der Wunsch nach Beendigung des Krieges zum Ausdruck. Allein die hieraus bezüglichen Beratungen verliefen resultatlos und der Kampf tobte weiter. Ernstlicher wurden die Friedensverhandlungen von 1645 an in Angriff genommen und zwar zu Osnabrück zwischen dem Kaiser und den Schweden, die zugleich die protestantischen Stände ver- traten, und in Münster zwischen dem Kaiser und den Franzosen. Aber auch jetzt noch fehlte es den beteiligten Parteien an dem rechten Eiser. Unbedeutende Vor- und Formfragen und die Selbstsucht der auswärtigen Mächte, die mit möglichst reicher Beute den deutschen Kriegsschauplatz verlassen wollten, bewirkten eine derartige Verzögerung der Verhandlungen, daß der endgültige Abschluß des Friedens erst am 24. Oktober 1648 erfolgte. Die Friedensbestimmungen zerfallen in 3 Gruppen: 1) in solche, welche sich auf territoriale Verhältnisse, 2) in solche, welche sich auf religiös-kirchliche Verhältnisse und 3) in solche, welche sich auf verfassungsrechtliche Zustände beziehen. Territoriale Be- 2. I. Xemtormte Bestimmungen. stimmungen. a. Frankreich erhielt: das österreichische Elsaß, den Sundgau, die Festung Breisach, das Besatzungsrecht in Philippsburg, die Bestätigung des Besitzes der Städte und Bistümer Metz, Tonl und

3. Vom Beginn des Dreißigjährigen Krieges bis zum Tode Wilhelms I. - S. 127

1902 - Erlangen [u.a.] : Deichert
§ 110. Ii. Koalitionskrüg. Der Reichsdeputationshauptschlus; 1803. 127 4 Aber nun offenbarte sich wieder der Mangel an Überein- Sn Suworows p i * . , von Jtalren tn stimmung unter den Verbündeten und dieser Umstand wirkte lahmend die Schweiz 1799. ans den Fortgang der Ereignisse. Infolge der Einwirkungen des Wiener Kabinetts wurde S u w orow mitten aus seinem Triumphzug gerissen und m die Schweiz geschickt, wo unterdessen Russen und Österreicher gegen den gemeinsamen Feind in Nachteil geraten waren. Unter den denkbar größten Opfern und mit Anstrengungen ohnegleichen, sührte er auf unwegsamen Pfaden, über Schnee und Eis den Übergang über den St. Gotthard aus und stieg, indem er fortwährend mit fast unüberwindlichen Hindernissen zu kämpfen hatte, die ihm die natürlichen Gewalten und der Feind (namentlich an der Teufelsbrücke) entgegensetzten, in das Reußtal hinab. Sein Marsch über das Hochgebirge gehört zu den beschwerlichsten, von welchen die Geschichte zu erzählen weiß. Die kühne und bewundernswerte Tat des jugendsrischen Greises war jedoch vergeblich. Noch vor Suworows Ankunft in der Schweiz waren die befreundeten Truppen bei Zürich geschlagen worden (September 1799). Abermals erklomm er von Altdorf aus (in der Nähe der Mündung der Neuß in den Bierwaldstädtersee> mit seinen schon erschlafften Kriegern steile, von Eis umstarrte Höhen und vollzog den Übergang ins Vorderrheintal, von wo er dann auf Befehl Pauls L, der mit Österreich und England zerfallen war, den Rückzug in die russische Heimat antrat. B. Die Machtherrschnft Napoleons 1799 1812. § 110. Ii. Koalitionskriea (Fortsetzung!. Der Reichsdeputations-hauptschluß 1803. 1. Nachdem Snworow vom Kriegsschauplätze abberufen worden Sturz des^ war, trat ein anderer Mann in den Vordergrund. Napoleon Bonavarte Napoleon"7ster » Äon[ui 1.799 war im Oktober 1799, unentdecft von den auflauernden Engländern, aus Ägypten zurückgekehrt, hatte durch einen „soldatischen Gewaltstreich" das Direktorium, dem die Stimme des Volkes die Verantwortung für die in Italien erlittenen Unfälle der französischen Truppen zuschrieb, gestürzt, an die Stelle desselben 3 Konsuln mit zehnjähriger Amtsdauer gesetzt, sich zum ersten Konsul wählen und mit außerordentlichen Machtbefugnissen bekleiden lassen und so den Staat, der nur noch dem Scheine nach eine Republik war, in Wirklichkeit in eine Militärmonarchie

4. Lehrbuch der bayerischen Geschichte - S. 107

1888 - Erlangen : Deichert
42. König Maximilian I. Joseph :c. 1806-1813. 107 schalteten. Bei den fortwhrenden Kriegen Napoleons aber hr-ten franzsische Durchzge fast nicht auf. Auch die Bayern hatten an allen diesen Kriegen teil zu nehmen. So kmpften sie in den Jahren 1806 und 1807 gegen Preußen und Rußland. Als dann sterreich im Jahre 1809 einen neuen Krieg gegen Napoleons bermacht wagte, war die Herrschaft Maximilians unmittelbar bedroht. Denn die fter-reicher drangen in Bayern ein, und zugleich erhoben Tirol und Vorarlberg fr ihr altes Herrscherhaus die Waffen. Aber Napoleon, welcher aus Spanien herbeigeeilt war, siegte mit den bayerischen Truppen der die sterreicher bei Abensberg und diese muten nach neuen Niederlagen bei Eckmhl und Regens-brg Bayern rumen. Whrend nun Napoleon gegen Wien zog, drangen die Bayern unter Wrede bei Lofer in Tirol ein, siegten bei Wrgl und nahmen Innsbruck. Da hiemit der Aufstand unterdrckt schien, so zog Wrede mit dem Hauptteile der bayerischen Truppen nach der unteren Donau und gewann dort ruhmvollen Anteil an dem Siege Napoleons bei Wagram. Inzwischen aber hatten sich die Tiroler von neuem erhoben, den Rest der bayer-ischen Truppen unter General Deroy am Berge Jsel bei Inns-brck besiegt und die Bayern zur Rumung des Landes gezwun-gen. Erst nachdem Osterreich zu Schnbrunn Frieden geschlossen und die Bayern, welche von neuem vorgedrungen waren, den Berg Jsel erstrmt hatten, war die Kraft des Tiroler Aufstandes gebrochen. Von deu Lndern, welche sterreich im Frieden zu Schnbrunn verlor, erhielt Bayern einen nicht unbetrchtlichen Anteil: es gewann Salzburg und Berchtesgaden, das Jnnviertel, einen Teil des Hausruckviertels und im I. 1810 die Markgrafschaft Bayreuth und die Stadt Regensburg. Dafr trat es Sdtirol an das Knigreich Italien und eine Anzahl frnkischer Städte (Schweinfurt) und Ortschaften an das Groherzogtum Wrzburg ab. Bayern hatte infolge dieser Besitzvernderungen eine Vergrerung von etwa 200 Quadratmeilen erhalten. Dagegen teilten die Bayern in dem Feldzuge gegen Rußland

5. Lehrbuch der deutschen Geschichte - S. 167

1874 - Erlangen [u.a.] : Deichert
D. Schwedisch-franzsische Periode, 16361648. Der westflische Friede. 107 (1639), worauf die Franzosen sofort seine Eroberungen an sich rissen. Als sich die Fürsten im Winter 1640 auf dem Reichstag zu Ne gens-brg versammelten, fate Baner den verwegenen Plan sie insgesammt zu berfallen und aufzuheben, er wurde jedoch durch pltzlich emgetre-teues Thauwetter zum Abzug geuthigt. Nach Baner's Tod (1641) machten der Sieg, den sein khner Nachfolger Torstenson der die Oesterreicher unter Piccolomini bei Breitenfeld 1642 errang, und die Kreuze und Querzge, in denen dieser schwedische General, obwohl bestndig an Gichtschmerzen leidend, Deutschland dreimal durchzog (von Jtland nach Bhmen, Mhren und Wien), die Gegner zur ernstlicheren Bedachtnahme auf den Ab-schln des Friedens geneigt, der den man seit 1643 in den westflischen Stdten Osnabrck und Mnster verhandelte. 7. Inzwischen drangen die Franzosen unter Tnrenne und dem Herzog von Eng h ien (nachmaligem Prinzen von Conds) am Rheine vor, besiegten die Bayern bei Al er he im unweit Nrdlingen (1645), nthigten Maximilian zu dem Nlmer Waffenstillstand (1647)und verheerten, als er denselben bald darauf wieder kndigte, im Verein mit dem tapfern Wrangel, dem der kranke Torstenson bereits 1645 den Feldherrnstab bergeben hatte, Bayern aufs Schrecklichste. Von Bayern aus drangen die Schweden in Bhmen ein und schon hatte der General Knigs mark die Kleinseite Prag's eingenommen, als endlich die Friedenskunde erscholl 1648. s. 80. Der westflische Zsriede 1648. Nach den fnfjhrigen Verhandlungen zu Osnabrck zwischen dem Kaiser und den Schweden, als den Vertretern der Protestanten, und zu Mnster zwischen dem Kaiser und Frankreich, kam endlich be-sonders durch die Bemhung des kaiserlichen Abgeordneten Grafen von Trautmannsdorf am 24. Oktober 1648 der westflische Friede unter folgenden Bestimmungen zum Abschlu: lull"!/1 und Poli tische Angelegenheiten: ,) Aenerliche: Mnster. 1. An Entschdigungen, die theils durch die Einziehung Pom-merns, dessen Herzogshaus ausgestorben war, theils durch die Scula-risation geistlicher Gter ermglicht wurden, erhielt: 1) Frankreich: Das sterreichische Elsa, den Snndgan, die Festung Breisach, das Besatzuugsrecht in Philippsburg, die souverne Hoheit der Metz, Toul und Verdnn und die Landvogtei der zehn elsische Reichsstdte, während die brigen, besonders Straburg, frei und reichsunmittelbar blieben. 2) Schweden: Vorpommern mit der Insel Rgen, einen Theil von Hinterpommern, dann Stettin, Wismar, die Stifter Bremen (nicht

6. Abriß der bayerischen Geschichte - S. 44

1884 - Erlangen : Deichert
44 rheine her sollte ein Heer durch Franken, vom Oberrheine her ein an-deres durch Schwaben und Bayern, von Italien her ein drittes durch Steiermark gegen Wien Vordringen. Die zuchtlosen Banden des er-sten Heeres unter General Jonrdan plnderten Franken auf eine 1796 furchtbare Weise, bis sie dem sterreichischen Erzherzoge Karl bei Amberg und Wrzburg erlagen. Ihre Niederlage halfen dann die erbitterten Bauern der Rhn und des Spessart vollenden. Von dem oberrheinischen Heere, das unter dem General Moreau bis Mnchen vordrang, hatte eben noch Karl Theodor einen Waffen-stillstand um hohen Preis erkauft, als auch dieses vom Erzherzoge Karl zum Rckzug der den Rhein gentigt wurde. Dennoch endete der Krieg in Folge der Siege Bonapartes in Italien fr sterreich unglcklich und jetzt gab auch sterreich im Frieden von 1797 Campo Formio 1797 das linke Rheinufer an Frank-reich preis, ja es lie sich sogar von Bonaparte als Ersatz fr seine Verluste einen Teil Bayerns versprechen. Mit solchen Ver-lusten und Befrchtungen endete Karl Theodors Regierung, welche einst in der Pfalz so glnzend begonnen hatte. 30* Maximilian Iv* Joseph. 17991806. 1799 Als Karl Theodor im I. 1799 gestorben war, kam die Herr-Zwei^ bn* Bayern mit Maximilian Joseph an die Linie brcken-Zweibrcken-Birkenfeld, welche von demselben Wolfgang von le^etts Zweibrcken stammt, von welchem auch die Neuburger und Sulz-bacher Liuie ausgegangen war. Da Preußen und sterreich deutsche Reichslnder den Franzosen preisgegeben hatten, um fr sich selbst gnstigere Bedingungen zu erhalten, so hielt Maximilian Joseph dafr, da es um der Erhal-tung Bayerns willen besser sei, sich mit Frankreich zu verbinden, als dem Eigennutze der beiden Gromchte zum Opfer zu fallen. Zwar mute sich der Kurfürst dem Gebot der Umstnde fgen und in dem z w e i t e n K r i e g e, den sterreich kurz vor Maximilian Josephs Re-gierungsantritt mit Frankreich begonnen hatte, auf derseite sterreichs und seiner Verbndeten kmpfen, und ungnstig ge-

7. Abriß der bayerischen Geschichte - S. 46

1884 - Erlangen : Deichert
46 Kurde mit Napoleons Stiefsohne Eugen, dem Viceknig von Italien, 1806 vermhlt 1806. In demselben Jahre vereinigte sodann Na-Poleon Bayern und 15 andere deutsche Staaten zu dem sogenannten Rheinbunde, dessen Protektor er wurde. Im innern sollten diese Staaten selbstndig sein, in ihren auswrtigen Beziehungen aber muten sie die Aufsicht und die Be-fehle Frankreichs sich gefallen lassen. Nach kurzer Zeit erklrten diese Staaten ihren Austritt aus dem deutschen Reichsverbande und damit war das Reich nach fast tausendjhrigem Bestnde aufgelst. 1809 Als im I. 1809 sterreich gegen Napoleon einen nenenkrieg begann, drangen seine Heere in Bayern ein und zugleich erhoben sich dietirolergegendie bayerischeherr-schaft. Aber Napoleon drngte die sterreicher durch die Schlachten bei Abensberg, Eckmhl und Regensburg aus Bayern zurck und General Wrede besiegte mit den bayerischen Truppen die Tiroler bei Wrgl und nahm Innsbruck. Als er aber dann mit einem Teile des Heeres Napoleon zu Hilfe zog, der die sterreicher bei Wagram schlug, wurde der Rest des bayeri-scheu Heeres unter Deroy in Tirol besiegt und gezwungen das Land zu rumen. Die Kraft des Tiroler Ausstands war erst gebrochen, als sterreich mit Napoleon zu Schnbrunn bei Wien Frieden schlo, und die Bayern von neuem vordrangen und den Berg Jsel bei Innsbruck erstrmten. Tirol kam zur Hlfte wieder an Bayern, zur Hlfte an Italien. Fr den Verlust des an Italien abgetretenen Teiles empfing Bayern Salz-brg und Berchtesgaden, das Jnnviertel und einen Teil des Hausruckviertels, die Markgrafschaft Bay-reuth und die Stadt Regensburg. Dagegen teilten die Bayern in dem Feldzuge Napoleons gegen 1812 Rußland im I. 1812 das Unglck der groen Armee. Zwar kmpften sie ruhmvoll bei Polozk an der Dna, wo ihr General Deroy fiel; aber von den 36000 Kriegern, welche Bayern nach Rußland gesendet hatte, sahen nur etwa 2000 die Heimat wieder. Mit der groen Niederlage des franzsischen Heeres auf den Eisfeldern Rulands waren nun aber auch die Bande gelst, welche

8. Vom Westfälischen Frieden bis zum Ausbruch des Weltkrieges - S. 56

1918 - Erlangen [u.a.] : Deichert
56 Vii. Vom Westflischen Frieden bis zur Franzsischen Revolution. erlangt und die Stellung Preuens im Reiche erschwert haben. Um nun Josephs Plan zu hintertreiben, veranlate er auf den Hilferuf der Herzogin Klemens von Bayern, der Schwgerin Karl Theodors, die Erben der bayerischen Krone,.die Herzoge Karl August und Max Josephvonzweibrcken (Karl Theodor hatte keine legitimen Kinder), gegenjenes Abkommen zu protestieren, indem er ihnen zugleich zum Schutze ihrer Erbrechte seine Untersttzung in Aussicht stellte. Da Joseph Ii. den Protest nicht beachtete, so drang ein preuisches Heer gegen Bhmen vor und der Bayerische Erbfolgekrieg (17781779) begann. Der Verlauf desselben war ein unblutiger. Weder Friedrich der Groe noch Maria Theresia wollten am Abend ihres Lebens ihre Streit-krfte noch einmal in mrderischen Schlachten messen. So gingen die Heere einem ernsten Zusammensto aus dem Wege und der Feldzug bestand nur in einer Reihe von Mrschen und kleinen Scharmtzeln. (Kartoffelkrieg.) Als Rußland auf Friedrichs Ersuchen Miene machte, sich zu Ungunsten sterreichs in den Streit zu mischen, zeigte sich Joseph Ii. zu Friedensunterhandlungen bereit. Der Friede kam in Friede^Tesche Teschen im sterreichischen Schlesien 1779 zustande. sterreich bekam das Jnnviertel (einen fruchtbaren Landstrich zwischen Donau, Inn und Salzach), entsagte hingegen allen weiteren Ansprchen auf Bayern; die Markgrafschaften Ansbach und Bayreuth sollten, nachdem die dortige Dynastie ausgestorben, mit Preußen vereinigt werden. Maria Theresia gestorben und Joseph Ii. Alleinherrscher 9?anbei5u?ertr= *n seinen Erbstaaten geworden war (1780), kam er auf seinen Lieblingstauschen. gedanken, Erwerbung Bayerns, zurck. Von der berzeugung durch- drungen, da sterreichs Besitz an der weit abgelegenen Nordsee (die Niederlande) immer eine gewisse Abhngigkeit von Frankreich mit sich bringe, dagegen die Abrundung durch Bayern fr den Kaiserstaat nach jeder Hinsicht vorteilhaft sei, machte Joseph Ii. dem bayerischen Kurfrsten den Vorschlag, ganz Bayern abzutreten und dafr die sterreichischen Niederlande (Belgien) in Besitz zu nehmen, die dann mit den wittelsbachischen Besitzungen am Rheine (Pfalz. Jlich, Berg) unter dem stolzen Titel eines Knigreichs Burgund htten ver-einigt werden knnen (vgl. die Bestrebungen Karls des Khnen). Karl Theodor war damit einverstanden;Karlaugustvon Zweib rcken aber war nicht zum Verzicht auf sein angestammtes Erbe zu bewegen; er lie vielmehr 1784 zum Schutze der deutschen Mittel- und Klein-ftaaten den Entwurf einer Union ausarbeiten, in die alle deutschen Fürsten auer dem Kaiser aufgenommen werden sollten. Selber macht-los, wandte er sich 1785 an Friedrich Ii. mit der Bitte, das geplante Tauschgeschft zu verhindern. Damit nun der Vergrerungssucht Josephs Ii. ein frallemal ein Damm entgegengesetzt werde, trat Friedrich Ii. mit dem schon von Karl August von Zweibrcken gehegten Gedanken einer

9. Vom Westfälischen Frieden bis zum Ausbruch des Weltkrieges - S. 98

1918 - Erlangen [u.a.] : Deichert
98 Viii. Von der Franzsischen Revolution bis zum Wiener Kongre. einige Monate spter brachte er durch eine neue Waffentat auch dem westlichen Teil der Schweiz in die Gewalt der Verbndeten. Am be-deutendsten aber waren die Erfolge, welche der 70jhrige, mit dem Feuer der Jugend und der Tatkraft des Mannes ausgerstete russische Feldherr Suworow in Italien erzielte. Verwegen in seinen Eut-schlssen, rasch und gewaltig in der Durchfhrung derselben, begann er von der Etsch aus einen glnzenden Eroberungszug durch Ober-Italien. Er bezwang Mailand. Turin, Alessandria, zertrmmerte die Napoleonischen Schpfungen der Jahre 1796 und 1797 (Cisalpinische Republik) und machte sich in wenigen Monaten zum Herrn des Ge-bietes, in welchem vorher die siegesstolzen Franzosen in despotischer Weise alle Einrichtungen umgestaltet hatten. Zug^Suworows 4. Aber nun offenbarte sich wieder der Mangel an berein-die Schweiz 1799. stijniflmtg unter den Verbndeten und dieser Umstand wirkte lhmend auf den Fortgang der Ereignisse. Infolge der Einwirkungen des Wiener Kabinetts wurde Suworow mitten aus seinem Triumphzug gerissen und in die Schweiz geschickt, wo unterdessen Russen und sterreicher gegen den gemeinsamen Feind in Nachteil geraten waren. Unter den denkbar grten Opfern und mit Anstrengungen ohne-gleichen fhrte er auf unwegsamen Pfaden, der Schnee und Eis den bergang der den St. Gotthard aus und stieg, indem er fortwhrend mit fast unberwindlichen Hindernissen zu kmpfen hatte (namentlich an der Teufelsbrcke), in das Reutal hinab. Sein Marsch der das Hochgebirg gehrt zu den beschwerlichsten, von welchen die Geschichte zu erzählen wei. Die khne und bewundernswerte Tat des jugendfrischen Greises war jedoch vergeblich. Noch vor Suworow s-Ankunft in der Schweiz waren die befreundeten Truppen bei Zrich von Mafsena geschlagen worden (September 1799). Abermals erklomm er von Altdorf ans (in der Nhe der Mndung der Reu in den Vierwaldstttersee) mit seinen schon erschlafften Kriegern steile Hhen und vollzog den bergang ins Vorderrheintal, von wo er dann aus Befehl Pauls I., der mit sterreich und England zerfallen war, den Rckzug in die russische Heimat antrat. B. Die Machtherrschaft Napoleons 1799-1812 111 Ii. Koalitionskrieg (Fortsetzung). Der Reichsdeputationshauptschlu 1803. Sturz des 1. Nachdem Suworow vom Kriegsschauplatz abberufen worden s^poleon"e?ster war, trat ein anderer Mann in den Vordergrund. Napoleon Bonaparte Konsul 1799. toar im Oktober 1799, unentdeckt von den auflauernden Englndern, aus gypten zurckgekehrt, hatte durch einen soldatischen Gewaltstreich "

10. Vom ersten Auftreten der Germanen bis zum Beginn des Dreißigjährigen Krieges - S. 181

1904 - Erlangen [u.a.] : Deichert
§ 68. Die Kriege Karls V. mit Franz I. 181 entbrannte ein blutiger Krieg, der mit geringen Unterbrechungen von 1521—1544 dauerte. 2. Wir führen hier nur die wichtigsten Vorkommnisse desselben an. 1525 kam es bei Pnvia zur Schlacht. Karl V. erfocht mit deutschen Landsknechten unter Führung des Georg von Fruuds-b e r g einen herrlichen Sieg. Franz' I. Heer wurde vernichtet und er selbst als Gefangener nach Spanien verbracht. In dem für ihn demütigenden Madrider Frieden (1526) mußte Franz I. eidlich versprechen, seinen Ansprüchen auf Mailand zu entsagen und Burgund herauszugeben. Aber nun nahm sich der Papst, der Karls wachsende Macht in Italien fürchtete, der Sache des französischen Königs an. Er entband ihn seines Eides und Franz begann im Bunde mit dem Papste und anderen Fürsten die Feindseligkeiten von neuem (1527). Der Kampf war jetzt auch gegen den Papst gerichtet. Infolgedessen strömten viele lutherisch gesinnte Landsknechte herbei und Georg von Fruudsberg konnte bald ein stattliches Heer über die Alpen führen. Er drang bis Rom vor, eroberte 1527 die Stadt und brachte den Papst in arge Bedrängnis. In lächerlichem Aufzug verhöhnten die rohen deutschen Landsknechte das Papsttum. 1529 schloß Karl Y. mit Franz I. den Frieden zu Cambray. Derselbe hatte jedoch nur die Bedeutung eines Waffenstillstandes; denn schon in den dreißiger Jahren erfolgte der Wiederausbruch des Kampfes. 1544 gelangte das kaiserliche Heer bis in die Nähe von Paris und zwang Franz I. zum Frieden zu Cresph (bei Paris), durch den ein endgültiger Abschluß der Kriege herbeigeführt wurde. Franz I. verzichtete auf Italien, Karl V. auf Burgund (westlich der Saone). § 69. Tchmalkaldischer Krieg 1546—1547» Augsburger Interim 1548 1. Die Beendigung des Krieges mit Franz I. war von Bedeutung für das Auftreten des Kaisers in Deutschland: Auswärtige Verwicklungen, die ihn zur Mäßigung hätten mahnen können, standen zunächst nicht bevor; jetzt gab es für ihn den protestantischen Fürsten gegenüber keine Rücksichten mehr. Er war fest entschlossen, unter allen Umständen die Einheit der Kirche wiederherzustellen und die Selbständigkeit der Reichsstände zu brechen. So rückte die Entscheidung durch die Gewalt der Waffen immer näher und unvermeidlich heran, bis sie in den Jahren 1546 und 1547 erfolgte. Den Anlaß zum Ausbruch des blutigen Kampfes gab das Verhalten der protestantischen Fürsten gegen das von dem Papst auf des Kaisers Be- Verlauf. Friede zu Crespy 1544. Ursache: Streben des Kaisers nach Einheit der Kirche. Anlaß.
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