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u. s. w., gemalt sind. Aus dem Innern der Bude ertönt bald ein
Krächzen oder Pfeifen, bald ein Brüllen oder Grunzen, und nun,
mein lieber Jakob, wirst Du misten, daß ich von einer Thierbude oder
Menagerie (Menascherie) rede. Und so kleines Volk, wie wir, kann
für 1 Sgr. das Alles besehen. Das wird für uns lehrreich fein.
Es erwartet Dich Dein Freund
Esten, den 18. Oktober 1856. Otto Kraft.
7. Die zwei Wanderer.
Zwei Wanderer zogen gemeinsam über Land. Und als sie unterwegs aus-
rührten in einer Herberge, erscholl plötzlich ein Geschrei, daß eine Feuersbrunft
im Dorfe sei. Da sprang der eine Wanderer auf, warf seinen Stab und Bün-
del von sich, um eilends zu helfen; der andere aber hielt ihn zurück und sprach:
Wesbalb sollen wir hier verzögern? Sind nicht Hände genug zum Helfen? Was
kümmern uns die Fremden? Aber jener hörte nicht auf die Reden, sondern lief
hinaus zu dem brennenden Hause; nun folgte der andere langsam, und stand
und sah zu von ferne.
Vor dem brennenden Hause aber stand eine Mutter, wie erstarrt, und rief:
Meine Kinder! meine Kinder! Als der Fremdling solches hörte, sprang er in das
brennende Haus zwischen die krachenden Balken, und die Flamme schlug um ihn
her und über ihm zusammen. Das Volk aber rief: Der ist verloren! Als man
aber harrete eine Weile, siehe, da trat er hervor mit versengtem Haar und trug
zwei Kindlein auf den Armen und brachte sie der Mutter. Da umarmte sie die
Kinder und fiel dem Fremdling zu Füßen. Dieser aber hob sie tröstend auf,
und unterdessen stürzte das ganze Haus zusammen. Als nun sein Gefährte
sagte: Wer hieß dich doch, ein so kühnes Wagestück zu beginnen? antwortete er:
„Der Herr des Feuers, der auch des Hauses Herr und der Kinder Vater und
Retter ist, der hat mir's befohlen in meinem Herzen."
8. Was bin ich mehr, als ihr?
Das Wasser Tauscht’, das Wasser schwoll — nämlich das Wasser der
Oder, die am 27. April 1785 aus ihren Ufern trat, Dämme durchbrach,
Brücken abriss, Häuser umwarf und vielen Menschen ihren Sitz auf den
Dächern oder den Bäumen anwies, wo selbst die Vögel nicht mehr sitzen wollten.
Kinder schrieen, Mütter jammerten, Männer klagten : Alles ringsumher war voll
Jammer und Noth. Edle Menschenherzen eilten von allen Seiten herbei, um
den Armen zu helfen. Und es muss viele Herzen dazu getrieben haben :
denn Kähne fuhren ab und zu und setzten Greise und Weiber aufs Trockne,
und Hände von Schwimmenden ragten aus den Fluthen empor und trugen
Kinder zu ihren Müttern an’s Land, — kurz, Noth und Hülfe suchten’»
einander zuvorzuthun; aber die Noth hatte lange die Uebermacht.
Das edelste Menschenherz unter allen schlug aber diesmal in einer Herzogs-
brust. Diese öffnete sich zusammt Börse und Haus für Hunderte von Un-
glücklichen. Nicht genug 1 Bald stand der Herzog auch am Ufer und zog
her vor den Anderen als rettender Engel. Kaum erschien er, so umringten
ihn Flehende von allen Seiten. Eine Mutter fiel vor ihm nieder und flehte
jammernd um den Befehl, ihre Kinder zu retten. Er bot Geld aus, aber
Niemand hatte das Herz, es zu verdienen; denn gar zu schaurig rauschte
die immer höher steigende Fluth, und eigenes Leben stand gegen fremdes
ln der Wage. Da wiederhallte in Leopolds Herzen das mahnende Wort :
„Wer sein Leben findet, der wird es verlieren; und wer sein
Lebon verlieret um meinetwillen, der wird es finden." — Und
schon stand er selbst im Kahne und antwortete denen, die ihm abriethen : „Was
bin ich mehr, als ihr? Ich bin ein Mensch, und hier gilt’s Menschenleben!" Und
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124
alsdann ein Fluß. Wenn ein kleiner Fluß in einen größern mündet,
so heißt dieser der Hauptfluß und jener der Nebenfluß. Wenn
ein solcher Hauptsiuß nun aber in einen andern mündet; so wird er
zum Nebenfluffe, der andere aber zum Hauptflusse. —
Fließt auch ein Bach oder ein Fluß durch unsere Gemeinde? — Wie beißt
der Bach? (der Fluß?) — Auf welchem Ufer dieses Baches (Flusses) liegt
unsere Schule? — unser Wohnort? —
3.
Oft theilt sich ein Fluß in zwei Arme, so daß ein Theil de8
Waffers in dem einen Bette, ein anderer Theil in dem andern fließt.
Kommt nun nachher das getheilte Wasser wieder zusammen, oder ver-
einigen sich die beiden Arme wieder zu einem Flusse; so ist das
zwischen den Armen liegende, überall von Wasser eingeschlossene Land
eine Insel. Sehr große Flüsse nennt man Ströme. Die Ströme
münden in die See oder das Meer — ein gewaltig großes Wasser.
„Und Gott nannte das Trockene Erde, und die Sammlung der Wasier
nannte er Meer." (1. Mos. 1, 10.) Die Flüsse und Ströme haben
ebenso, wie die Bäche, eine Quelle, ein Bett, zwei Ufer und eine Mündung.
Zwischen der Quelle und der Mündung befindet sich der Lauf oder das
Gefälle. In ebenen Gegenden haben die Bäche, Flüsse und Ströme ein
schwaches Gefälle und daher einen ruhigen Lauf; in bergigen Gegenden
haben sie gewöhnlich ein starkes Gefälle und daher kommt es, daß
sie hier plätschernd, brausend, rauschend und reißend dahin
eilen. Sehr kleine Bäche, welche schnell fließen, lasten einen ange-
nehmen Ton hören, welchen man Nieseln nennt. Fällt aber ein Bach
oder ein Fluß in seinem Bette schäumend und brausend mit Ungestüm
von einer Höhe jäh herab, so nennt man das einen Wasserfall. —
Die Oberfläche der fließenden Gewässer hat keine wagerechte, son-
dern eine schiefe Lage. Woraus erkennst du das?
4.
Über kleine Bäche kann man schreiten oder wenigstens springen;
über die größern führt gewöhnlich ein Steg von einem Ufer zum
andern, oder es sind Brücken darüber gebaut. Über große Flüsse sind
nicht viele Brücken gebaut, weil diese sehr viel Geld kosten, und man
muß daher gewöhnlich auf N a ch e n über sie hinüberfahren. Auf den großen
Flüssen fahren aber auch Schiffe, welche nicht bloß Menschen, sondern
auch allerhand Waaren von einem Orte zum andern bringen. Diese
Schiffe werden entweder von Pferden gezogen, oder vom Winde fort-
bewegt, indem dieser in die aufgespannten Segel bläs't. Am schnellsten
aber fahren die Dampfschiffe, welche von Rädern getrieben werden,
die der Dampf eines Wasserkessels umdreht.
Wenn der Wind nicht weht, ist die Oberfläche der Gewässer
ruhig und so glatt, wie ein Spiegel. In ihr spiegeln sich die Ufer
mit den Bäumen und andern Dingen ab, und sie heißt darum der
Waflerspiegel. Wenn aber ein starker Wind weht oder stürmt, dann
entstehen auf dem Wasserspiegel Wellen oder Wogen, welche die
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426
thierüberresten, und auf manchen Bergen von Neuholland, die
sehr hoch sind und jetzt viele Meilen weit vom Meere landeinwärts
liegen, sieht man noch jetzt Korallenläumchen aufrecht stehen, und
der ganze Boden sieht so ans, als wenn er plötzlich wäre vom
Meere verlassen worden, von dem er einmal Jahrhunderte lang
bedeckt gewesen war. Aber man braucht nicht so weit zu reisen, um
etwas Ähnliches zu sehen. Auch in und aus unseren Kalkbergen findet
man Korallenarten und Muscheln, die nur im Meere gelebt haben und
gewachsen sein können. Man sieht es manchen unserer Sandgegenden
an, daß da einmal lange Zeit hindurch Wasser darüber gefluthet haben
muß, was auch die Muscheln in denselben bezeugen; und das Salz,
das manche unserer Berge und Ebenen in sich führen, muß auch noch
ans jener Zeit herrühren, wo ein salziges Meer da stand.
Das rasche Zurückweichen des Meeres von dem festen Lande
ist übrigens nicht die einzige Veränderung, die mit unserem Erdboden
vorgegangen sein muß. Im Würtembergischen, in Thüringen,
in Braunschweig und an anderen Orten Deutschlands, ferner in
Frankreich und sogar in dem kalten Sibirien hat man Knochen
nusgegraben, die von Elephanten, Nashörnern und anderen sol-
chen Thieren waren, welche nur in sehr heißen Ländern leben können;
dabei auch oft an den nämlichen Orten Palmen, Bambusröhre und
andere Gewächse aus warmen Ländern. Diese Thiere und Pflanzen,
die häufig miteinander, wie noch in ihrem jetzigen Vaterlande vor-
kommen, müssen einmal in jenen jetzt so kalten Ländern gelebt haben
Es muß also einmal da viel wärmer gewesen sein, als es jetzt ist.
Die Knochen oder andere Überreste von Thieren der Vorwelt, die
man in allen Theilen der Erde, am häufigsten aber in den nördlichen
Gegenden, gefunden hat, gehören fast alle zu den noch lebenden Thier-
geschlechtern, nur sind sie zum Theil größer, als die jetzigen, oder
weichen auch in der Gestalt von ihnen ab. So hat man die meisten
Gattungen der Säugethiere gefunden, doch nirgends Überreste von
Menschen. Sehr verschieden von den jetzt lebenden Säugethieren
waren: das Mammuthsthier, eine große Elephantenart, mit langen
Mähnen; das Riesenelen, das zentnerschwere Geweihe hatte. Noch
verschiedener von dem gegenwärtigen Thiergeschlcchte war das Ohio-
thier (hat seinen Namen vom Ohioflusse in Nordamerika, wo man
cs fand); es war so hoch, wie unsere größten Elephanten, aber länger,
hatte große Stoßzähne, aber auch zackige Backenzähne, wie die fleisch-
fressenden Thiere, und war mit langen Haaren bedeckt. Das Riesen-
faulthier muß auch ein gar besonderes Thier gewesen sein. Es war
von der Schnauze bis zum Rücken zwölf Fuß lang und sechs Fuß
hoch und hatte furchtbar lange und scharfe Klauen.
Überreste von Vögeln der Vorwelt hat man im Ganzen uoch
wenig gesunden; in größerer Menge aber die Amphibien, und dar-
unter Eidechsen von vierundzwanzig Fuß Länge (in den Nieder-
landen bei Mastricht), ferner Krokodille, so groß, wie die noch jetzt
TM Hauptwörter (50): [T30: [Tier Vogel Mensch Pferd Hund Fisch Thiere Nahrung Eier Wasser], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone]]
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Extrahierte Ortsnamen: Thüringen Braunschweig Deutschlands Frankreich Sibirien Nordamerika
425
kreiset ein Strom. Mit herkulischer Gewalt durchbrach der Ocean
einst den Gebirgsrücken, der Lei den Säulen des Herkules (Gibral-
tar) Afrika mit Europa verband, stürzte dann in das tiefer gele-
gene Becken hinter dem Gebirgswall und bildete den westlichen Theil
des mittelländischen Meeres, während der östliche durch den Durchbruch
des schwarzen Meeres entstand, das ehedem keinen Ausweg hatte
und bei Konstantinopel die Verbindung Asiens mit Europa schwach
genug fand, um diese Erdtheile hier zu trennen. Wie heftig dieser
Durchbruch gewesen sein muß, zeigen die vielen und verschieden
geformten Eilande des Jnselmeeres. Noch jetzt schickt das schwarze
Meer seine Gewässer fortwährend durch die Straße von Konstanti-
nopel in den Archipel, von wo aus sich der Strom an der Küste
von Kleinasien herunterschlägt, dann in westlicher Richtung an der
Nordküsie Afrika's entlang nach Gibraltar geht. In entgegen-
gesetzter Richtung bewegt sich noch immer ein Strom aus dem
atlantischen Ocean über den Hügelrücken hinweg, der quer durch die
Straße von Gibraltar wie eine Binde von Afrika nach Europa hin-
zieht, und läuft an der Südküste von Europa entlang, weshalb alle
Schiffe, wollen sie auf dem mittelländischen Meere nach dem Morgen-
lande fahren, stets an der europäischen Küste entlang segeln, kehren
sie zurück, an der afrikanischen. So kreiset das Meer auf der östlichen
wie auf der westlichen Erdhälfte ohne Unterbrechung, und die Erdtheilc
tragen deutlich genug die Spuren davon. Alle sind an ihrer Ostküste
zerrissen und zersplittert, mit Trümmern von Inseln besäet und mit
Halbinseln versehen. Außer diesen Strömungen macht der Ocean noch
innerhalb eines Tages, gleich einem gewaltigen Pendel, regelmäßig
vier Schwingungen, bekannt unter den Namen Ebbe und Fluth. —
Ohne dieses Pulsiren des Meeres würde weder der Wind noch der
Salzgehalt dasselbe vor Fäulniß und alle Wesen vor dem Tode be-
wahren; denn nur diese Pulsschläge find es, welche vermögen, das
Meer bis auf seinen tiefsten Grund zu erschüttern und dadurch die
Fäulniß zu verhüten. So arbeitet das Meer seit Anbeginn in rast-
loser Thätigkeit, als ob es athmete und lebte. Das nimmer ruhende
Wasser zirkulirt durch alle seine Theile hindurch, wie das Blut sich
bewegt vom Herzen zu den Gliedern und von den Gliedern wieder
zum Herzen.
6. Bildung der Erdoberfläche.
Wenn man mit einem Male das Meer ablassen könnte, würde es
auf seinem Grunde nicht viel anders aussehen, als auf vielen Stellen
unserer Erdoberfläche. Wir würden da große, lange Sandflächen und
Berge von Kalk und Gips sehen, die sich aus dem Meerwasser gebil-
det haben, alle untermischt mit häufigen Muscheln und anderen See-
thierüberresten. Unseren meisten Bergen merkt man gar leicht an, daß
üe in einem großen Meere und unter einem großen Meere gebildet sind.
Denn viele von ihnen sind ganz erfüllt von Muschel- und See-
TM Hauptwörter (50): [T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T24: [Schiff Meer Insel Küste Land Fluß See Wasser Hafen Ufer], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht]]
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Extrahierte Ortsnamen: Afrika Europa Konstantinopel Asiens Europa Kleinasien Afrika Europa Europa
— 534 —
zur Überwältigung der "Rebellion,, wie er die Glaubenstreue nannte,
und der sandte ihm 1731 sechstausend Mann zu Fuß und zu Roß,
die legten sich bei den Evangelischen ins Quartier und hausten fürchter-
lich und brachten Viele an den Bettelstab. Dennoch beharrten sie in
ihrem Glauben. Nun befahl der Erzbischof Allen, die kein liegendes
Eigenthum besaßen, binnen 8 Tagen, jedoch den Eigenthümern binnen
längstens 3 Monaten das Land zu verlassen. Am 24. November, als die
erste Frist abgelaufen, sprengten mit wildem Geschrei die Reiter daher,
trieben Knechte, Mägde, Taglöhner zusammen gen Salzburg, ihrer bei
tausend, und schafften sie über die Grenze, von Allem entblößt, mitten
in rauher Winterszeit. Da verwandten sich die evangelischen Stände
Deutschlands für ihre armen Glaubensgenossen, und der König von
Preußen, Friedrich Wilhelm I., lud sie ein, nach Litthauen zu
kommen, wo er ihnen eine neue Heimath schenken wollte. Bald kam
die Zeit, daß auch die Angeseffenen weg mußten und nur wenige hat-
ten ihre Besitzungen ganz veräußern können. Am bestimmten Tage
Huben die rohen Soldaten an, sie auszutreiben ohne Rücksicht und Er-
barmen. Züge von Hunderten und Tausenden zu Fuß, zu Pferde, zu
Wagen: Männer, Weiber, Greise, Kinder wanderten, anfangs mit
Thränen und Wehklagen, dann glaubensfreudig und stark im Geiste,
unter dem lauten Schall geistlicher Lieder der Fremde zu. Der Spott
und die Mißhandlung der Feinde verwandelte sich in Bewunderung
und Theilnahme. Nur der Erzbischof blieb verstockt; er wollte lieber
seine Äcker Dornen und Disteln tragen sehen, als von Ketzern bestellt
wissen, und jeder Unterthan sollte einen feierlichen Eid leisten, daß er
sich mit Herz und Mund zu dem „alleinseligmachenden" römisch-katholi-
schen Glauben bekennen, und auch glauben wolle, daß Alle, die aus-
gewandert seien und noch auswandern würden, wirklich „zum Teufel"
führen. Dies hatte die Wirkung, daß noch ganze Schaaren aus allen
Ständen, selbst erzbischöfliche Beamten, ganze Glieder der Leibwache,
auch acht Priester sich den Exulanten (Vertriebenen) anschloffen. Überall
erscholl von Bergen und Thälern, durch Dörfer und Städte das
Exulantenlied, welches vor 50 Jahren einer der Ihrigen, Joseph
Scheitberger, der Bergmann, als er mit seiner ganzen Gemeinde
um des Glaubens willen den Wanderstab ergreifen mußte, gedichtet
und welches anhebt:
„Ich bin ein armer Exulant,
Also thu' ich mich schreiben;
Man thut mich aus dem Vaterland
Um Gottes Wort vertreiben.
Das weiß ich wohl, Herr Jesu Christ,
Es ist dir auch so gangen;
Jetzt will ich dein Nachfolger sein —
Herr, mach's nach dein'm Verlangen!
Am meisten Auffehen machte es — und der Erzbischof knirschte mit
den Zähnen —, als sämmtliche Bergleute des Salzbergs Dürrenberg,
750 Mann, mit ihnen das ganze Bergamt, mit Weib und Kind am
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Extrahierte Personennamen: Friedrich_Wilhelm_I. Friedrich Wilhelm_I. Joseph
Scheitberger Bergmann Jesu_Christ
312
ihre Tüchtigkeit, Kühnheit, Zweckmäßigkeit, Nettigkeit, Klarheit in allem:
der steht füll und wundert sich. Alles dies, dieses reiche Land, diese
prächtigen Städte, diese städtegleichen Dörfer hat der denkende Mensch
aus dem Schlamme herausgehoben und zum Theil den Wogen des
Meeres abgewonnen. Aber wie soll man diese Menschen beschreiben?
Wenn man in die holländischen Städte und Dörfer tritt und die Leute
dort so still und langsam, so nett und reinlich dabei, als hätten sie
mit Arbeit nicht sonderlich sich zu befaffen, einhergehen sieht; wenn der
Bauer steif und bedächtig in seinen hohen Holzschuhen einherschreitet,
und mit behaglicher Miene und langsamer breiter Rede dem Fremden
begegnet: so könnte einem einfallen, ein so stilles, bequemes Volk
könne dies Land dem Meere nicht abgezwungen, diese Mauern, Thürme,
Wälle und Derche nicht aufgethürmt haben; und doch ist es nicht
anders! Der Holländer steht eben deswegen so behaglich da, weil er
der Schöpfer und Herr dieses Landes ist, wo nur Frösche, Mo ven
und Rohrdommeln ihre heisere Stimme tönen lassen würden, wenn
der Mensch nicht hinzugetreten und mit Spaten, Schaufel und Ruder
sich gerührt hätte. Freilich die netten Kleider, die der Holländer trägt,
sein stets blankes Schuhwerk, sein mit Blumen und Kräutern, mit
Schnörkeln und Bildern geschmücktes Vorhaus, seine zierlichen, mit
bunten Muscheln und Steinen ausgelegten Gärten, seine nett gefegten
Dreschtennen, seine höchst reinlichen Stallungen möchten auf die Ver-
muthung bringen, der Holländer sei nur für die häuslichen Ge-
schäfte brauchbar, habe nur für Lebensgenuß Sinn und huldige
bloß der Bequemlichkeit und Weichlichkeit; aber man sehe nur den
Holländer am Ruder seiner Schiffe, auf den Mastspitzen — man sehe
ihn nur auf dem Wasser schalten und walten: da ist er nicht der bequeme
und ruhige Mensch, da bewegt er sich, wenn auch stets besonnen,
rasch und kräftig, da zeigt er eine eiserne Ausdauer und den
festesten Willen, und eine große Aufopferungsfähigkeit. Diese trefflichen
Eigenschaften haben auch dessen Vorfahren, namentlich im Kampfe für
evangelische Glaubensfreiheit bewiesen.
Schmuck des Lebens, Reinlichkeit und Sauberkeit fast bis zur
Übertreibung, Blumenliebe und Blumenpflege, Farbenfreude und daher
hoher Sinn für Malerei kennzeichnen den Holländer. Man möchte
dies, wenn es nicht geborene Anlage wäre, fast für ein Werk des über-
legenden Verstandes ansehen. Hier in dieser den Geist niederdrückenden
Einförmigkeit, in diesem Lande der Sümpfe, Marschen und Hei-
den, wo nur um die Dörfer und Kanäle einzelne Baumreihen sich
erheben, und der Mensch hinter seinen Deichen und Wällen den Pflug
und die Sense führt — hier, wo die Nähe des Meeres und die
Mäffer der Seen, Teiche und Gräben eine feuchte, matte Luft und
einen oft umnebelten Himmel zeigen — hier, wo Torf- und Marschland,
fette Erde, Torf- und Steinkohlenstaub Alles in Schmutz verkommen
lasten würden, wenn der Mensch sich nicht dagegen wehrte — hier
möchte man sagen, hat er sich in der Freude an dem Netten, Heiteren
TM Hauptwörter (50): [T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand]]
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darüber und ringsum, und di; Reis« den mit ihren Pferden in dieser gräßlichen'
Gefahr nur angewiesen auf die Schnelligkeit ihrer Thiere!
Immer jagten sie fort und fori. Das Feuer war dicht hinter ihnen, da
gewahrten sie auf einmal, daß etwa eine Viertelstunde vor ihnen die unermeßliche
Heerde einen tiefen Schlund erreicht statte, den die Thiere in der Todesangst zu
überspringen suchten, wobei Tausende auf Tausende in den dreihundert Fuß tiefen
Abgrund stürzten.
Immer geschwinder fliegt das Feuer heran, immer heftiger lodern die Flammen
auf, als wollten sie ihre Beute nicht fahren lasten; seine Wogen wirbeln über den
Köpfen hin und ersticken die Flüchtlinge fast mit ihrer Hitze und ihrem schwarzen
Rauche. Eile ist Leben, der Schlund muß die Gehetzten retten oder begraben.
Sie springen hinab, und erreichen, gesühl- und bewegungslos, thurmttef den Boden.
Zur Besinnung gekommen, fühlen sie sich unverletzt; das Zischen und Krachen des
Feuers aber dauert oben über ihren Häuptern fort, und schaudernd sehen die
Geretteten zu den Flammen hinauf, die oben am Rande des Abgrundes fort-
wüthen, bald auflodernd, bald sich senkend, als wollten sie nicht ruhen und rasten,
bis alles Leben aus den unermeßlich« Prairien vernichtet sei.
Die Reisenden sind gerettet. Ihr Fall brach sich an der ungeheuren Maste
von Thieren, auf den Tausenden vcn Leichnamen, die eine Secunde vorher den
Sprung über den Abgrund aus Furcht vor dem Feuer oder gedrängt von den
nachstürzenden Masten gemacht und bet demselben Hals und Beine in der Schlucht
gebrochen hatten, so daß ihre Leiber wie Kissen die Reisenden aufnahmen. Die
Reisenden wickeln sich aus diesem Thaos thierischer Leichname und gewinnen
tiefer unten einen freien Platz, auf dem sie ausruhen. Doch das fortdauernde
Zittern der Erde belehrt sie, daß der rasende Wettlauf der Thiere und des Ele-
ments noch immer nicht aufgehört haben. Sie preisen sich glücklich, gerettet zu
sein, danken dem Himmel für ihre Rettung, und da sie vor unmittelbarer Gefahr
sicher sind, thun sie sich gütlich mit einem Büffelkalbs, dessen Gebeine in Splitter
zerschellt sind.
Als sie nach einigen Rasttagen ihre Prairiereise fortsetzen, gelangen sie zu einem
See, dessen Fluthen den Wellen des'flammenmeeres einen Damm entgegengestellt
hatten, hinter welchem die Haufen der tödtltch gehetzten Thiere endlich den ersehnten
Ruhepunkt gefunden. Ein paradiesischer Anblick! So wett das Auge reicht,
Tausende und Tausende von Thieren ausgestreckt, theils die ermüdeten Glieder
leckend, theils, ohne aufzustehen, die Hälse vorstreckend, um das Gras in ihrer
Umgebung abzuweiden. Alle sonstige Feindschaft der einzelnen Gattungen und
Arten unter einander hat während der gemeinsamen Todesgefahr geruht, und die
gegenwärtige gänzliche Erschöpfung aller hat den Waffenstillstand nothgedrungen
verlängert. Wölfe und Panther liegen nur wenige Schritte von einer kleinen
Heerde Antilopen; Büffel, Bären un's Pferde ruhen unter einander, und keines
vermag sich von der Stelle zu rührer> auf welche es die vollkommenste Erschöpfung
hat niedersinken gemacht.
Dort liegt ein Jaguar, der grimn !g nach einem fünf Schritte entfernten Büffel-
kalbe schaut; beim Anblick der Reistnden versucht er aufzustehen, aber gänzlich
kraftlos krümmt er seinen Leib kreisförmig, verbirgt mit seinen schweren Tatzen
den Kopf auf der Brust und stößt ein langsames klagendes Geschrei aus. Nicht
wett entfernt liegt ein herrlicher Edelhirsch, so abgemattet, daß er nicht ein paar
Zoll weit sich bewegen kann, um das Gras zu erreichen, und seine vertrocknete
Zunge zeigt deutlich, wie er durch Wassermangel leidet. Ein ächter Jäger, der
Gabriel! Sofort holt er aus dem zwanzig Schritte entfernten See eine Mütze
voll Wasser, sprengt dem edlen Thiere einige Tropfen auf die Zunge und läßt
es die Mütze leeren. Als er ihm die zweite Mütze Wasser gereicht, leckt das dank-
bare Thier ihm die Hände und verfolgt den Wohlthäter mit Blicken, die aufrich-
tiger und deutlicher sprachen, als mancher vierseitige Danksagungsbrtef. Schäme
dich, Undankbarer, vor dem Thiere, welches nie eine Wohlthat vergißt!
Nachdem ihre Pferde wieder Kräfte gewonnen, führt Gabriel die Reisenden
weiter durch die Prairien dem Ziele ihrer Reise, Texas zu.
TM Hauptwörter (50): [T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht], T30: [Tier Vogel Mensch Pferd Hund Fisch Thiere Nahrung Eier Wasser], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand]]
TM Hauptwörter (100): [T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde], T82: [Hand Pferd Schwert Fuß Schild Kopf Waffe Lanze Ritter Mann], T28: [Schiff Meer Wasser Land Küste Ufer Insel See Flut Welle], T84: [Vogel Tier Eier Fisch Mensch Hund Nahrung Thiere Insekt Art], T23: [Stadt Feind Tag Heer Mauer Mann Lager Nacht Kampf Soldat]]
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343
fisch und steigt wieder in die Hohe, bis er endlich erschöpft noch einmal aufsteigt,
um zum letzten Male Luft zu schöpfen. Dieser Zeitpunkt ist es, wo der Chef
das Hintertheil des Bootes an die Brust des Thieres anlegen läßt und das
blutige Schauspiel dadurch beendet, daß er eine lange vierschneidige Lanze in die
Lungen stößt. Dieser Stoß muß aber tief und schnell geschehen; denn die letzten
Todeszuckungen sind nicht weniger zu fürchten bet einem solchen Thierkolosse, der
jetzt Ströme von Blut ausspritzt und seinen Körper hin und her rollt. Oft ver-
längert sich die blutige Scene bis zu einer Stunde; und um den Augenblick des
Todes zu beschleunigen, wagt man dann, den Wall mit neuen Harpunen, Lanzen
und scharfen Schaufeln anzugreifen. Die letztcrn dienen vorzüglich dazu, die
Schnelligkeit des Thieres auf der Flucht zu beschränken. Zu wiederholten Malen
bemüht sich der Harpunirer, mit seiner Waffe an derjenigen Stelle das Thier zu
treffen, wo der Körper in den Schwanz übergeht, und gelingt es ihm, hier eins
der'größeren Blutgefäße zu durchschneiden, so ist die Schnelligkeit fast um die
Hälfte gemindert. Ist das Thier endlich todt, so wird auf dem Boote oder aus
dem Thiere selbst eine Flagge aufgesteckt, und von allen Böten ertönt ein lautes
Hurrah. Der Wallfisch wird nun mit Seilen ans Schiff oder ans Land gezogen
und von den Speckschneidern,mit Stiefeln bestiegen, an denen sich eiserne Haken
befinden. Mittels scharfer Äxte und Schaufeln lös't man den Speck in unge-
heuren Streifen ab und verpackt ihn entweder sogleich in Tonnen, oder zerläßt
ihn erst am Feuer und behält nur „den Thran. Man gewinnt im Durchschnitt
von einem Wallfisch,120 Tonnen Ol. An Fischbein liefert ein großes Thier
2 bis 3000 Pfund. Ol und Fischbein zusammen haben einen Werth von ungefähr
5000 Thalern. Die übrigen Theile des Wallfisches, nämlich Fleisch, Knochen
und Eingeweide werden nicht weiter benutzt, sondern den Wellen und den Schaaren
von Raubvögeln und Haifischen überlasten, die längst schon auf die Beute lauerten.
Die Nordländer essen Fleisch und Speck des Wallfisches, und von jungen Thieren
soll ersteres auch recht angenehm schmecken. Ebenso werden auch die Knochen und
Sehnen von ihnen benutzt.
Wiederholungsfragenl —
Zeichnen und Beschreibeni —
22. Europa*).
Europa hängt nur an Einer Seite, gegen Osten, mit dem Fest-
lande, nämlich mit Asien zusammen, von wo aus es gleichsam als
eine große Halbinsel erscheint. Durch das mittelländische Meer
wird es im Süden von Afrika getrennt, dem es an der Straße von
Gibraltar bis auf 3 Meilen sich nähert. Von Amerika ist es durch
den westlichen Ocean geschieden, der das atlantische Meer ge-
nannt wird. Im Norden bildet das nördliche Eismeer die Grenze
Europas.
Ungefähr 2/s dieses Erdtheiles bestehen aus Flach- und Tiefland,
und nur y3 aus Gebirgsland. Das ganze nordöstliche Europa
(Rußland, Galizien, Polen) und ein Theil von Westeuropa (Nord-
deutschland, Dänemark, die Niederlande, Belgien und ein Stück vom
nordwestlichen Frankreich) zeigen den Charakter des Tief- und Flach-
landes, wo man keinen einzigen Gebirgszug, sondern höchstens mäßige
Anhöhen, Hügel und Landrücken findet; dagegen besteht der übrige Theil
Zusammenfassung des behandelten Einzelnen zu einem klaren Gesammtbilde
Unseres Ervtheils wird mit Hülfe der Karte Europa's erstrebt.
Wo die Schule nicht im Besitze eines Globus ist, sind Pianigloben zur Erreichung des
Zweckes: Orientirung auf der Erde, von nun an unentbehrliche Hülfsmittel.
TM Hauptwörter (50): [T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T16: [Auge Kopf Körper Hand Haar Fuß Gesicht Blut Haut Brust], T24: [Schiff Meer Insel Küste Land Fluß See Wasser Hafen Ufer]]
TM Hauptwörter (100): [T28: [Schiff Meer Wasser Land Küste Ufer Insel See Flut Welle], T82: [Hand Pferd Schwert Fuß Schild Kopf Waffe Lanze Ritter Mann], T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T42: [Körper Wasser Luft Blut Mensch Pflanze Haut Tier Speise Stoff]]
TM Hauptwörter (200): [T193: [Meer Halbinsel Gebirge Norden Süden Osten Westen Küste Insel Europa], T12: [Wagen Wasser Stein Rad Fuß Maschine Pferd Bewegung Hand Schiff], T46: [Körper Blut Wasser Luft Haut Magen Herz Speise Muskel Mund], T175: [Mensch Leben Natur Körper Seele Tier Thiere Arbeit Erde Pflanze], T84: [Körper Kopf Tier Fuß Bein Insekt Eier Zahn Nahrung Haut]]
Extrahierte Ortsnamen: Europa Asien Afrika Amerika Europas Europa Galizien Polen Westeuropa Dänemark Niederlande Belgien Frankreich
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Farben von immer neuen Tropfen gebildet werden; aber wir
nehmen diesen Wechsel nicht wahr, weil in die Stelle eines jeden
Tropfens immer ein anderer tritt. —
Man kann sich eine sinnliche Vorstellung von dem Regen-
bogen machen, wenn man eine gläserne Kugel mit Wasser anfüllt
und auf sie unter einem gewissen Winkel die Sonnenstrahlen
fallen lässt: dann erblickt man auf einer weissen Wand, welche
die gefärbten Lichtstrahlen auffängtt im Kleinen einen farbigen
Regenbogen. —
Vn. Mäshseh
Ton Perlen laut sich eine Brüche Der höchsten Schiffe höchste Masten
Hoch über einen grauen Sec, Zieh’n unter ihrem Bogen hin.
Bie baut sich auf im Augenblicke, Sie selber trug noch keine Lasten
Und schwindelnd steigt sie in die Höh'. Und scheint, wie du ihr nahst, zu fliehn.
Sie wird erst mit dem Strom und schwindet,
So wie des Wassers Fluth versiegt.
So sprich, wo sich die Brücke findet, ^
Und wer sie künstlich hat gefügt? — (Schiller.)
Äg. Her Galvanismus»
Bei der Electricität haben wir gesehen, dass gewisse Körper
durch Reibung in einen besondern Zustand versetzt werden
können, so, dass sie clecirische Erscheinungen hervor-
bringen. Man nennt diese Electricität daher Beibtcngs*
Nun giebt cs aber auch in der Natur gewisse
Körper, welche schon durch Berührung in einen ähnlichen
clectrischen Zustand gebracht werden. Unter allen Körpern
besitzen diese Eigenschaft am deutlichsten die Met alle, und
unter diesen wendet man — um solche electrische Zustände
hervorzurufen — am häufigsten Zink und Silber, oder Zink
sind Kupfer an. Legt man ein Stäb chen von Zink (etwa
in der Gestalt eines Theelöffels) auf die Zunge und einen
silbernen Theelöffel unter die Zunge, und bringt man
die beiden aus dem Munde hervorragenden Enden in Be-
rührung, so empfindet man auf der Zunge einen auffallenden
Geschmack von Säure. Legt man umgekehrt den Zinklöffel
unten und den Silberlöffel oben an die Zunge, so wird der
Geschmack etwas anders, mehr brennend. Eine unmitt el-
b are Berührung der beiden Enden ist in diesem Falle nicht eben
nöthig; es reicht schon hin, um den Geschmack zu erregen,
wenn man diese beiden Enden durch ein drittes Metall
(jedenfalls einen Electricitätsleiter) in Verbindung bringt.
Geschieht aber die Verbindung durch Hülfe eines Nichtleiters,
so bleibt die Wirkung aus.
Wir sehen daraus, dass hier etwas der Electricität Ähnli-
ches wirksam, ist, und man nennt dieses Etwas daher Be*
r&Fsrwngseteciricität oder (nach dem Namen ihres Ent-
deck ers, des Professors Galvani) Gaivanisntue» Um
TM Hauptwörter (50): [T19: [Wasser Luft Eisen Körper Silber Gold Kupfer Metall Stein Erde], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht], T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer]]
TM Hauptwörter (100): [T16: [Ende Körper Strom Bild Hebel Hand Auge Wasser Gegenstand Seite], T42: [Körper Wasser Luft Blut Mensch Pflanze Haut Tier Speise Stoff], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T28: [Schiff Meer Wasser Land Küste Ufer Insel See Flut Welle], T6: [Eisen Gold Silber Kupfer Wasser Blei Metall Salz Kalk Stein]]
TM Hauptwörter (200): [T75: [Strom Elektrizität Ende Eisen Magnet Elektricität Körper Draht Funke Leiter], T131: [Licht Erde Sonne Körper Auge Himmel Bild Gegenstand Luft Wolke], T175: [Mensch Leben Natur Körper Seele Tier Thiere Arbeit Erde Pflanze], T124: [Wasser Luft Sauerstoff Körper Stoff Kohlensäure Teil Feuer Pflanze Kalk], T152: [Auge Haar Gesicht Nase Krankheit Körper Mensch Mund Ohr Kopf]]
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23. Die Forelle.
Am klaren Bache verweilen die Knaben gerne und sehen den Fischen
zu, die im Wasser munter umherschwimmen. Weiter oben am Bache
sitzt ein Fischer. Er hält die Angelruthe in der Hand und richtet
unverwandt den Blick auf das Wasser. Jetzt zuckt die Ruthe; er
zieht aufwärts und zappelnd hängt ein Fisch an der Schnur. Da
eilen die Knaben, um den Fang zu sehen.
Welch ein schöner Fisch! Wie Silber schimmern die Schuppen.
Oben am Rücken ist das Thier etwas dunkler, mit schwarzen Punkten;
die Seiten sind gelblich, der Bauch ist weiß. Aber im Weißen sind
viel schöne, rothe Punkte mit blauen Rändern.
„Das ist eine Forelle," spricht freudig der Fischer. „Sehet, sie
athmet noch durch die Kiemen zur Seite des Kopfes; aber ihr Auge
ist starr und unbeweglich. Sie hat sechs Flossen: zwei neben dem
Kiemendeckel, zwei am Bauche, eine auf dem Rücken und eine Gabel-
stosse am Schwänze. Aber sehet die spitzen Zähne am Rande der
Leiden Kinnladen, ja noch Gaumen und Zunge sind mit Spitzen be-
setzt. Die Forelle hat ein starkes Gebiß; sie verzehrt nicht nur Mücken
und Würmer, sondern auch kleine Fische. Aber wir wollen sie in den
wassergefüllten Behälter legen; denn nur im Wasser kann der Fisch
leben. Außer demselben stirbt er bald.
Diese Forelle lebt nur in Bächen und Flüssen mit frischem/ klarem
Wasser. Wie ein Pfeil schießt sie durch dasselbe. Sie hat ein feines
Gehör und Gesicht und einen scharfen Geruch. Wie sie jemand am
Ufer bemerkt, verbirgt sie sich eiligst. Wenn sie nach Mücken jagt,
schnellt sie ziemlich hoch über das Wasser empor.
Im Herbste laicht die Forelle, d. h. sie giebt gar viele Eier von
sich, aus welchen die jungen Fische in großer Anzahl kommen. Das
Fleisch der Forelle wird gut bezahlt; denn es ist besonders zart und
wohlschmeckend."
26. Die
In der Hellen Felsenwelle
Schwimmt die muntere Forelle;
Und im wilden Übermuth
Guckt sie aus der kühlen Fluth,
Sucht, gelockt von lichten Scheinen
Nach den weißen Kieselsteinen,
Die das seichte Bächlein kaum
Überspritzt mit Staub von Schaum.
Sieh' doch, sieh', wie kann sie Hüpfen
Und so unverlegen schlüpfen
Durch den höchsten Klippensteg,
Grad' als wäre das ihr Weg l
Und schon will sie nicht mehr eilen,
Will ein wenig sich verweilen,
Zu erproben, wie es thut,
Sich zu sonnen aus der Fluth.
Forelle.
Über einem blanken Steine
Wälzt sie sich im Sonnenscheine,
Und die Strahlen kitzeln sie
In der Haut, sie weiß nicht wie.
Weiß in wichtigem Behagen
Nicht, ob sic es soll eickragen,
Oder vor der fremden Gluth
Netten sich in ihre Fluth.
Kleine, muntere Forelle,
Weile noch an dieser Stelle
Und sei meine Lehrerin:
Lehre mich den leichten Sinn,
Über Klippen weg zu hüpfen,
Durch des Lebens Drang zu schlüpfe»
Und zu gehn, ob's kühlt, ob's brennt,
Frisch in jedes Element.
C2b. Müller.^
8*
TM Hauptwörter (50): [T30: [Tier Vogel Mensch Pferd Hund Fisch Thiere Nahrung Eier Wasser], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht], T16: [Auge Kopf Körper Hand Haar Fuß Gesicht Blut Haut Brust]]
TM Hauptwörter (100): [T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume], T84: [Vogel Tier Eier Fisch Mensch Hund Nahrung Thiere Insekt Art], T42: [Körper Wasser Luft Blut Mensch Pflanze Haut Tier Speise Stoff], T28: [Schiff Meer Wasser Land Küste Ufer Insel See Flut Welle]]
TM Hauptwörter (200): [T89: [Wasser Fluß Quelle Bach See Erde Boden Brunnen Land Ufer], T84: [Körper Kopf Tier Fuß Bein Insekt Eier Zahn Nahrung Haut], T51: [Kind Himmel Nacht Sonne Tag Gott Wald Baum Blume Feld], T152: [Auge Haar Gesicht Nase Krankheit Körper Mensch Mund Ohr Kopf], T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht]]