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1. Die außereuropäischen Erdteile, Die Ozeane und ihre Bedeutung im Völkerleben - S. 18

1912 - München : Oldenbourg
18 Indischer Archipel. Die Inseln des Indischen Archipels liegen zu beiden Seiten des Äquators und bilden die Überreste einer natürlichen Brücke zwischen S.-Asien und Australien, über die hin wohl die Südsee-Jnseln bevölkert worden sind. Sie gliedern sich in folgende Gruppen: die G r o ß e n S u u d a i n s e l n, die K l e i n e n S n n d a -i n s e l n, die M o l u k k e n oder G e w ü r z i n s e l n und die Philippinen. Ihrer Gebirgsnatnr nach erscheinen die Inseln als eine Fortsetzung des hinterindischen Gebirgssystems, unterscheiden sich aber davon durch ihren Reichtum an Vulkanen. Infolge des gleichmäßig feuchtwarmen tropischen Seeklimas erzeugen sie Reis und Sago1), Kassee, Tee und Zucker; Pfeffer, Zimt, Gewürznelken und Muskatnüsse; Tabak, Kautschuk und Baumwolle. — Aus der reich entwickelten Tierwelt sind die menschenähnlichen Affen (Gibbon und Orang-Utan) und das zahlreiche Heer der Papageien zu erwähnen. Die Bevölkerung besteht hauptsächlich aus Malaien, die dem Moham-medanismus ergeben sind. Ihre Körpermerkmale sind: braune Hautfarbe, lockiger schwarzer Haarwuchs, schwarze Augen, großer, aufgeworfener Mund und eine stumpfe, aufgestülpte Nase. Durch die Indische Inselwelt wurden die Malaien zu tüchtigen Seefahrern erzogen. Ten Niederländern gehören als kostbarer Kolonialbesitz: 1. die vier Großen Sundainselu: Sumatra (jumätra), Java, Borneo (börtteo), indes nur die Südhälfte, und Celebes (ßelcbes). Die wertvollste dieser Inseln ist wegen ihres großen Produkteureichtums Java; sie ist zugleich die volkreichste aller T r o p e n i n s e l n und doppelt so dicht bevölkert wie Preußen. An der Nordküste liegen: Batavia (tmtnfia), 140000 Ein w., Hauptstadt vou Niederländisch-Jndien, und Surabaja, der wichtigste Ausfuhrhafen, 150 000 Einw.; in allen diesen Städten sind auch Deutsche als Kaufleute, Beamte, Ärzte u. dgl. tätig; — 2. die Kleinen Sunda-Jnseln mit Timor, das halb niederländisch halb portugiesisch ist; 3. die Molukken oder G e w ü r z i n s e l n, die Heimat des Gewürznelken- und Muskatnußbaumes. — Im Besitz der Bereinigten Staaten von Amerika sind die Philippinen. Hauptstadt ist das durch großartige Zigarrenfabrikation berühmte Manila (manila), 235 000 Ein w.. Aufgaben. Wie heißen die vier großen Sunda-Jnseln in westöstlicher Folge? Welche davon ist wirtschaftlich die wichtigste und wodurch? Wie verteilen sich diese Inseln nach den Besitzern? Ost- und Zenlralasien umfaßt die Reiche China und Japan. Das Chinesische Reich. Im O. wird es vom Meer bespült, im N. und W. und zum größten Teil auch im S. umschließen es die hohen Randgebirge Zentralasiens. China wird nach allen Seiten durch scharfe Naturgrenzen von seiner Umgebung geschieden und dieser Umstand begünstigte die jahrhundertlange starre Abschließung dieses Reiches gegen alles Fremde. Art Flächenraum steht Chiua (11 Mill. qkm) nur dem englischen Kolonialreich und dem Russischen Reiche nach; in seiner absoluten Bevölkerungszahl (350 Mill.) 1) © a g o = Mark der Sagopalmen.

2. Die außereuropäischen Erdteile, Die Ozeane und ihre Bedeutung im Völkerleben - S. uncounted

1912 - München : Oldenbourg
Druck u. Verlast von R. Oldenboiirg. Berlin u. München. D-r tätige Vulkan Tidorc Srloschcncr Bulkan Madrepora. Heliastraea Turbinaria Euphyllia, Dasyphyllia Sophoseris Bulkaninseln des Indischen Archipels mit Korallenstrand. Landschaft bei Ternate an der Molukkenstraße östlich von Gilolo. Der Indische Archipel ist wie der Stille Ozean ein gewaltiges Einbrnchsqebiet und darum reich an Vulkanen. Wo am Strande der Inseln das Meerwasser infolge des Tropenklimas mindestens 20° Wärme erreicht, siedeln sich häufig Korallen an, deren leuchtende Farbenpracht das Erstaunen und das Entzücken der Reisenden erregen. Der Vordergrund unseres Bildes zeigt ein Strand- oder Küftenriff der Vulkaninsel Ternate bei Ebbe. Binnenwärts liegt weißer Korallensand, gebildet aus den durch Wellenschlag zertrümmerten Gehäusen. Zur Flutzeit steht der Strand unter Wasser. Nahe den 7 Kokospalmen liegt ein Eingebornendorf der seetüchtigen malaiischen Bevölkcrunq.

3. Die außereuropäischen Erdteile, Die Ozeane und ihre Bedeutung im Völkerleben - S. 105

1912 - München : Oldenbourg
Die Ozeane und ihre Bedeutung im Völkerleben. 105 fallende Kettengebirge mit zahlreichen Vulkanen. An der Ostseite ziehen längs der ganzen Küste von Amerika die Kordilleren, die zudem so geschlossen und dicht an die Küste herantreten, daß, abgesehen vom Meerbusen von Kalifornien, für keinen einzigen nennenswerten Meeresteil Raum bleibt. Auch die Entwicklung größerer Stromläufe ist aus dem gleichen Grunde ausgeschlossen. An der Westseite scheiden ebenfalls mächtige Randgebirge Ozean und Kontinent (das Gebirge von Kamtschatka, das Tatarische Gebirge, die Gebirge von Korea und Hinterindien). Nur in Ostchina breitet sich ein fruchtbares Niederungsland ans: das des Hoangho und Jangtsekiang. — Im Gegensatz zur Ostküste ist die West- und Nordküste des Stillen Ozeans wesentlich r e i ch e r g e -gliedert. Sie wird durch sechs große Randmeere, denen Jnselreihen vorgelagert find, vom offenen Meere getrennt (gib Randmeere und Jnselreihen nach der Karte an!) — Eine Eigentümlichkeit der Westseite des Großen Ozeans sind auch die randständigen tiefen Gräben, die Bruchränder einstiger Kontinente, so der Aleuten-graben (7383 m), der japanische Graben (8513 m) und der Marianen graben mit 9636 m, der größten bekannten Tiefe des Weltmeeres. — Die Haupt st römung ist die warme Äquatorialströmung, die von O. nach W. zieht, an der Ostküste Asiens nach N. als Kuroschio sich fortsetzt und hier wie auch noch an der Nw.-Küste Nordamerikas seine mildernde Wirkung äußert. Es fehlt aber auch nicht an kalten Strömungen. Der an der Sw.-Küste Südamerikas hinziehende peruanische Strom drückt die Temperatur merklich herab, desgleichen die aus dem Nördlichen Eismeer durch die Beriugsstraße kommende Strömung an der Nw.-Küste Asiens. — Der F i s ch r e i ch t u m des Stillen Ozeans ist kaum minder groß als der des Atlantik. Dagegen hat der früher sehr bedeutende Walfischfang einen starken Rückgang erlitten. Stark vertreten sind noch die Pelzrobben. Die besten derartigen Felle kommen von Inseln ans dem Beringsmeer. — Für den Verkehr hatte das Stille Meer noch vor einem Menschenalter nur untergeordnete Bedeutung; ist es doch von Europa aus sehr entlegen und daher nur schwer zu erreichen. Etwas rascher gelangt man an seine Ufer mittels der nordamerikanischen Bahnen, am schnellsten — schon in 12—13 Tagen von Berlin ans — mittels der Transsibirischen Bahn. Nunmehr ist der Große Ozean dem Verkehrsnetz der Erde eingegliedert und nach Eröffnung des Panamakanals wird die Südsee voraussichtlich eine Stätte regen Verkehrs werden, zumal sehr aufstrebende und entwicklungsfähige Staaten ihre Ufer begrenzen. (Nenne sie!) Die zurzeit wichtigsten Dampferlinien verkehren Wischen Vanconver—yokohama und San Francisco—sydney (über die Samoa-Inseln). Auch Kabel durchqueren schon den Großen Ozean; sie verbinden Vancouver— Manila—hongkong einerseits und San Francisco—brisbane anderseits. An den Kabellinien im W. ist das Deutsche Reich erheblich beteiligt und zwar mit den Linien Jap—schanghai—tsingtau, Jap—guam und Jap—menado (Celebes) (s. S. 104). — Der reicheren Gliederung der asiatischen Küste entsprechend gehört ihr auch die Mehrzahl der Haupthäfen des Ozeans an. (Suche die bedeutenderen Hafen an der asiatischen und amerikanischen Küste auf!) ^m Gegensatz zum Atlantischen Ozean ist das Stille Meer ungemein reich a n Inseln; Tausende von Eilanden durchziehen namentlich dessen mittleren Teil; sie sind teils vulkanischer Natur teils danken sie ihren Ursprung Korallenbauten. An sich haben diese Inseln nicht allzu großen Wert. Sie erlangten erst in jüngster „ßeit politische und militärische Wichtigkeit, als sie von den Gecrg-Eckert-Instftut für intarnationala Schulbuchforschung Braunschweig -Schuibuchbibliothek«

4. Die außereuropäischen Erdteile, Die Ozeane und ihre Bedeutung im Völkerleben - S. 102

1912 - München : Oldenbourg
102 Die Ozeane und ihre Bedeutung im Völkerleben. Betrachten wir die vertikale Gliederung der Kontinente, die das Becken des Atlantik umschließen, so ergibt sich folgende bedeutsame Tatsache: Die Küsten werden entweder von Tiefländern begrenzt (nenne sie!), oder wenn Gebirge an sie herantreten, so laufen sie bielfach nicht parallel zur Küste, bielmehr treten ihre Ketten unter sehr berschiedenen Winkeln an die Küste. Eine Folge der Umrahmung des Atlantik mit weit ausgedehnten Tiefländern ist die reichliche Wasserzufuhr durch mächtige Ströme (Zähle sie nach der Karte aus!). In bezug auf wirtschaftliche Erzeugnisse steht der Atlantische Ozean obenan. Er liefert Heringe, Kabeljaus oder Stockfische, Schellfische, Steinbutten, Schollen und Seezungen; dann Lachse, Sprotten (Kiel), Anschobis, Sardinen (Nantes), Störe (Kabiar), Austern, Hummern und Krabben; die tropischen Teile Schildkröten, Korallen und Perlen, die polaren Robben und Wale, letztere freilich in rasch abnehmender Menge. Außerdem gewinnt man im Atlantischen Ozean an pflanzlichen Erzeugnissen Seegras als Ersatzmittel der Roßhaare zum Polstern und Seetang, der zur Jodbereitung dient, an mineralischen Produkten Seesalz m den sog. Seegärten der Mittelmeerküste und Bernstein an der Ostseeküste. Als Handels- und Verkehrs st raße kommt den: Atlantischen Ozean und seinen Nebenmeeren die größte Bedeutung zu. Er ist das erste Perkehrsgebiet unter den Ozeanen. Seine Breite beträgt im nördlichen Teile durchschnittlich nur 4000 km, die bou den Schnelldampfern in 5 bis 6 Tagen durchmessen werden. An seinen Gestaden drängen sich die mächtigsten Industrie- und Handelsbölker der Gegenwart zusammen (auf amerikanischer Seite die Union, Brasilien und Argentinien, auf europäischer England, Frankreich, Belgien, Holland und Deutschland), tiefeingreifende Rand-nnd Binnenmeere schließen die angrenzenden Erdteile auf, mächtige und schiffbare Ströme setzen gewissermaßen das Meer bis ins Herz der Kontinente hinein fort und treffliche Häfen gewähren den größten Flotten sicheren Schutz. Dazu kommen günstige Wind-, Strömnngs- und Flutberhältnisse (der Passat, der Golfstrom), seine Armut au Klippen, die langgestreckten Plateaus, die die Anlage von Kabelsträngen erleichtern, dies alles zusammen begünstigt in hohem Maße die Entfaltung des Handelslebens auf dem Atlantik und macht ihn zun: w i ch 11 g st e n K n l t n r -meer der Gegenwart. Nirgends bergichten sich daher die Schiffahrts- und Kabellinien in solchem Maße wie hier (s. S. 104). Nach Umfang und Wert trägt der Atlantische Ozean breimal sobiel Handelswaren wie der Stille und der Indische Ozean zusammen, die Personenbeförderung ist noch stärker und von den 12 Riesenberkehrs-häsen der Erde entfallen 9 auf seine Küstengebiete: London, New 9)orf, Liberpool, Hamburg, Antwerpen, Cardiff, Rotterdam, Marseille, Konstantinopel. Die hauptsächlichsten Träger dieses Verkehrs sind in Deutschland die Hamburg — Amerika-Linie in Hamburg und der Norddeutsche Lloyd in Bremen. Außer Deutschland hat den größten Anteil an diesem Verkehr England. 2. Der Indische Ozean. Der Indische Ozean, das drittgrößte der Weltmeere, ist ein Einbruchs-decken zwischen Südasien, Ostafrika, Australien und dem malaiischen Archipel. Seine Umrandung zeigt eine große Mannigfaltigkeit der Glie-

5. Geographische Grundbegriffe, Bayern, Übersicht über Europa - S. 22

1897 - München : Oldenbourg
22 I. Geographische Grundbegriffe. die durch ihre Größe auf diese Bezeichnung keinen Anspruch haben (das Tote Meer, das Steinhuder Meer); dagegen wird das Meer selbst oft „die See" genannt. Ein Teil der Binnenseen sind Überreste des Meeres, das nach tieferen Stellen sich zurückgezogen hat (z. B. das Kaspische Meer); sie haben gewöhnlich keinen Abfluß, enthalten vielfach salziges Wasser und weisen auch Pflanzen und Tiere auf, die soust nur im Meere vorkommen (Reliktenseen; Reliktenfauna und -flora.) Die Mehrzahl der Seen aber sind Süß Wasserseen. Ein Teil derselben hat sichtbaren Zu- und Abfluß, die Flußseen, ein anderer keinen sichtbaren Zufluß: die Quellseen (z. B. der Badersee). In den Flußseen lagern die Flüsse den mitgeführten Schlamm und Sand ab, bilden also die Länternngs- becken der Flüsse. Infolge dieser Ablagerungen hebt sich das Seebett stetig (z. B. im Vodeusee). E. Das Meer. § 1. Einteilung des Meeres. Der größte Teil des Laudgewüssers fließt dem Meere zu. Meer heißt im allgemeinen die große, zusammenhängende Waffermaffe, welche die tiefsten Stellen der Erdoberflüche ausfüllt, Es umgibt allenthalben das feste Land und trennt die Festländer oder Kontinente von einander, lim sich auf dieser großen Wasserfläche leichter zurechtfinden (orientieren) zu können, hat man das Meer in fünf Hauptabteilungen, Weltmeere oder Ozeane zerlegt. Diese sind: 1. Das Nördliche Eismeer oder das Arktisches Meer. 2. Der Atlantische Ozean. 3. Der Große Ozean, dessen nördlicher Teil auch das Stille Meer, dessen südlicher Teil die Südsee genannt wird. 4. Der Indische Ozean und 5. das Südliche Eismeer oder das Antarktische Meer*). Meere, welche fast ganz vom Festland umschlossen sind, nennt man Mittel- meere/ hie und da auch Binnenmeere, (z. B. das südeuropäische Mittelmeer, die Ostsee). Meeresteile, welche tief in das Land eindringen, heißen Meer- bnsen oder Golfe/ kleinere Einschnitte Buchten oder Baien. Bieten sie bei entsprechender Tiefe den Schiffen genügenden Schutz gegen 1) Arktos = der Bär; das Sternbild des Bären steht am n. Himmel. Den Gegensatz bildet antarktisch (— entgegengesetzt dem Norden). 2) Die Weltmeere und ihre Begrenzungen sind nach der Karte zu bestimmen!

6. Geographische Grundbegriffe, Bayern, Übersicht über Europa - S. 24

1897 - München : Oldenbourg
24 I. Geographische Grundbegriffe. Eine andere Bewegung des Meeres .nennt man Gezeiten oder Ebbe und Flut, d. h. die fallende und steigende Bewegung des Meeres. Es erfolgt dieselbe im regelmäßigen Wechsel ungefähr alle 6 Stunden, verursacht hauptsächlich durch die Anziehungskraft des Mondes. Der größte Unterschied des Wasserstandes zur Zeit der Ebbe und Flut ist an den Küsten bemerkbar, weniger im offenen Ozean, am wenigsten in den Binnenmeeren (z. B. in der Ostsee.) Zur Zeit des Neu- und Vollmondes ist die Flut am stärksten (Springslut). Zu den regelmäßigen Bewegungen gehören auch die Strömungen des Meeres. Sie bestehen darin, daß einzelne Schichten des Meerwassers ähnlich den Flüssen auf dem Lan1)e nach bestimmten Richtungen sich fortbewegen. Sie sind hauptsächlich durch die Einwirkungen lange dauernder gleichmäßiger Windströmungen erzeugt. Man unterscheidet kalte und warme Meeresströmungen; die ersteren gehen hauptsächlich von den Polen nach dem Äquator, die letzteren besonders in der Richtung des Äquators. Der für uns wichtigste warme Wasserstrom ist der Golfstrom, der vom Meerbusen von Guinea nach dem Mexikanischen Golf (daher sein Name) strömt und von diesem nach der Westküste Europas sich hinüberzieht. Alle Strömungen üben einen wichtigen Einfluß auf die klimatischen Verhältnisse der Küsten, die sie berühren, da sie an dieselben Wärme oder Kälte abgeben. Sie tragen nicht bloß Tiere und Pflanzen in ferne Länder, sondern fördern auch den Berkehr der Menschen von Erdteil zu Erdteil. § 4. Meeresgrund. Der Meeresgrund oder Meerboden ist die Fortsetzung der trockenen Erdrinde. Er zeigt ähnlich wie die Oberfläche der Erde Mulden und weite Ebenen, Anhöhen, Berge und ganze Gebirge. Doch ist im allgemeinen der Boden einförmiger als das Festland, weil er gegen den zerstörenden Einfluß der Luft geschützt ist. Einzelne dieser Erhebungen reichen fast bis zum Wasserspiegel als Untiesen oder ragen über denselben heraus als Sandbänke (sandig), Riffe (felsig) und Inseln. F. Wechselbeziehungen zwischen Wasser und ^and. § 1. Inseln. Inseln sind kleinere, rings vom Wasser umflossene Länderstrecken. Kleine Insel:: nennt man auch Eilande. Eine Anzahl nahe beisammen liegender Inseln heißt eine Inselgruppe, Juselflur oder Archipel, und eine in gerader Linie fortlaufende Reihe von Inseln eine Insel- kette. i&ach ihrer Lage unterscheidet man festländische oder Gestade- inseln und ozeanische oder Hochseeinseln. Die ersteren liegen als abgerissene Teile des Festlandes in der Nähe desselben und haben gewöhnlich die gleiche Natur-, die gleiche Tier- und Pflanzenwelt. Die ozeanischen Inseln sind weit vom Festlande entfernt und weisen eine eigenartige Natur auf.

7. Geographische Grundbegriffe, Bayern, Übersicht über Europa - S. 25

1897 - München : Oldenbourg
F. Wechselbeziehungen zwischen Wasser und Land. 25 Die festländischen Inseln sind zum größten Teile dadurch entstanden, daß das Land langsam unter den Meeresspiegel sich senkte oder daß das Meer Teile des Festlandes zerstörte. (Madagaskar, Sizilien, Irland, die ostindischen Inseln.) Sie erstrecken sich in der Regel reihenweise in der Richtung des benachbarten Fest- landes oder bilden die Fortsetzung der festländischen Bergketten. Die ozeanischen Inseln haben gewöhnlich einen kleineren Umfang als die kontinentalen und weisen häufig rundliche Umrisse auf. Sie sind entweder durch vulkanische Hebung des Bodens oder durch die Thätigkeit der Korallentiere ent- standen. — Die vulkanischen Inseln, welche durch die Ausbrüche unterseeischer Vulkane gebildet sind, erheben sich meist ziemlich hoch und felsig und liegen in einer Reihe wie Perlenschnüre. (Die kleinen Antillen, die Aleuten.) Von solchen Inseln sind die Ränder des Großen Ozeans umlagert. — Die Koralleninseln ver- danken ihre Entstehung den Korallentierchen, die aus ihrem Körper eine kalkartige Masse ausscheiden, welche allmählich verhärtet. Durch die fortgesetzte Thätigkeit zahlloser solcher Tiere entsteht allmählich ein fester Wall. Manche dieser Bauten ziehen sich längs der Küste unter dem Meeresspiegel als Riffe (Küstenriffe) hin und bilden eine große Gefahr für die Schiffahrt (z. B. gcm Roten Meer); andere erheben sich über den Wafferspiegel und sind durch Meereszwischenräume vom Fest- lande getrennt (Damm- oder Barriereriffe, wie das große Barrisreriff an der N.-O.-Küfte von Australien). Wieder andere steigen ringartig aus dem Meere auf und umschließen eine ruhige Wasserfläche (Atolle wie die Karolinen). Da die Korallentiere nur im Meerwasser mit einer Temperatur von mindestens 18° leben können, so treffen wir Koralleninseln nur in den wärmeren Gebieten, besonders im Indischen Ozean (die Lakkadiven und Malediven) und in der Südsee; im Mittelmeere finden wir die rote Edelkoralle, namentlich in den italienischen Meeren und an der Küste der Berberei. Die größten Inseln der Erde sind, von Grönland abgesehen, Neu- Guinea, so groß wie die skandinavische Halbinsel, Borneo und Mada- gaskar<' Die Grenzen des Meeres und Laudes heißen Küsten oder auch Gestade. Derjenige Teil des Landes, welchen das Meer je nach Flut und Ebbe abwechselnd bedeckt und trocken läßt, führt den Namen Strand./Die Küsten sind entweder steil oder mit Klippen bedeckt oder stach. 1. Steilküsten bestehen ans Wänden von verschiedener Höhe, die zum Meere oder Strande abfallen und von Felsen gebildet sind. In ihrer Nähe hat das Meer gewöhnlich eine verhältnismäßig große Tiefe, weshalb die Schiffe bis unmittelbar an die Küste gelangen können und in Buchten und natür- lichen Häfen sicheren Schutz finden. Daher.sind sie ^ür die Entwickelung der Schiffahrt eines Landes außerordentlich günstig. (Steilküsten mit zahlreichen Häfen treffen wir z. 93. in England, im Norden von Spanien, an der Ost- grenze der Vereinigten Staaten von Nordamerika.) Mitunter ziehen sie sich aber lange Strecken weit einförmig fort ohne Häfen, wie die französische § 2. Küsten.

8. Grundzüge der physischen Geographie, Mathematische Geographie - S. 9

1911 - München : Oldenbourg
Die Gesteinshülle (Lithosphäre). 9 Höhlenhyäne, Höhlenbär, Riesenhirsch, Renntier, Elen und A u e r o ch s. Mit diesen großen Säugetieren der Diluvialzeit hat zweifellos auch schon der Mensch zusammengelebt. Als das Inlandeis zurückging, begann die Zeit des A l l u v i u m s oder die g e o - logische Gegenwart, Ihr gehören alle Neugestaltungen am Erdkörper an, die in historischer Zeit stattgefunden haben und noch fortwährend vor sich gehen (siehe das fol- gende Kapitel). ^ E. Veränderungen der Gesteinshülle. An der Umgestaltung der Erdoberfläche arbeiten fortgesetzt innere und äußere K r ü f t e. I. Veränderungen der Gesteinshülle durch innere Kräfte. //. Hebung und Senkung. Aus den Ruinen des Serapistempels bei Pozznoli am Golf von Neapel ragen drei Säulen auf, die in einer Höhe von 3—6 in deutliche Spuren von Bohrmuscheln zeigen, so daß sich der Boden nach Erbauung des a Das Meer, b Junge Ablagerungen des Meeres, c Altes Meeresufer, tl Die drei Säulen des Serapistempels bei Pozzuoli. Tempels unter den Meeresspiegel gesenkt und dann wieder gehoben haben muß. An der deutschen Nordseeküste entdeckte man Torflager unter dem Wasserspiegel; sie können nur durch Senkung des Ufergeländes dorthin geraten sein; denn Torf kann sich auf dem fboden der See nicht bilden. An der norwegischen Küste sieht man S t r a nb linien (Erosionsfurchen) und T e r ra s f e n mit See- nmscheln bis 150 m über dem jetzigen Meeresniveau. Die Küste muß sich also in der letzten Zeit wieder gehoben haben. Korallen gedeihen in den Tropenmeeren etwa bis 40 m Tiefe. Die meisten Korallenriffe reichen aber weit tiefer hinab. Daraus hat Darwin auf eine allgemeine Senkung des Bodens in Korallenmeeren geschlossen. Ozeanien bildet hiernach ein großes Senkungsfeld. An vielen Küsten sind Niveauschwankungen (Hebungen oder Senkungen) nach- weisbar. Manchmal treten Hebungen und Senkungen plötzlich ein, z. B. infolge von Vulkanausbrüchen; sie vollziehen sich aber meist so langsam, daß man ihre Wir-

9. Grundzüge der physischen Geographie, Mathematische Geographie - S. 25

1911 - München : Oldenbourg
Die Gestemshülle (Lithosphäre). 25 Der Entstehung nach unterscheidet man die Täler in 1. ursprüng- l i ch e, d. h. Hohlformen, die lediglich durch den Bau des Bodens bedingt sind, z B. die Muldentäler des Schweizer Jura, die großen Längstäler der Alpen, 2. E r o- s i o n s t ä l e t; sie sind erst im Laufe der Zeit ausgehöhlt worden, vor allem durch die Tätigkeit des fließenden Wassers. ^ 2. Die wagrechte Gliederung des Landes. Unter wagrechter (horizontaler) Gliederung eines Erdteils versteht man das Verhältnis seiner Halbinsel- und Jnselflächen zu seinem Rumpf. In dieser Hin- sicht sind die nordäquatorialen Erdteile den südäquatorialen weit überlegen; erstere zeigen eine viel stärkere Gliederung als letztere. Die reichste Gliederung befitzt Europa, die geringste haben Afrika und Südamerika. Die Inseln. Viele Inseln und Inselgruppen liegen ganz in der Nähe der Kon- tinente und teilen mit diesen die Gesteins- und Bodenbeschaffenheit, die Pflanzen-, Tier- und Menschenwelt, so die Britischen Inseln, die holländischen und deutschen Jnselreihen, der Dänische Archipel, Sizilien, der Griechische Archipel, die Sunda- Inseln, der Australische Jnselgürtel u. a. Diese Inseln erweisen sich als abgesprengte Festlandsteile und man bezeichnet sie daher als Abgliederungsinseln, auch Küsten- oder Gestade-Inseln. Sie verdanken ihre Entstehung zu- meist einer Senkung des Bodens. Andere Eilande, meist von viel geringerem Umfange als die eben erwähnten und von völlig anderem Aussehen, erfüllen bald in langgezogenen Reihen bald in ganzen Schwärmen, selten nur vereinzelt die weiten Wasserflächen der Ozeane; man nennt sie daher mit Recht ozeanische Inseln. Die einen davon ragen als hohe Kegelberge, den Schiffern weithin als Wahrzeichen dienend, über den Spiegel des Meeres empor und tragen mitunter noch tätige Feuerberge, wie die Insel Island mit dem Hekla, 1550 in, der ostasiatische Jnselsaum, die Hawaii- Inseln mit dem über 4000 m hohen Mauna-Loa, endlich viele der Westindischen Inseln. — Die andere Gruppe der ozeanischen Inseln ist völlig flach, es sind Bauten der Korallentiere und man bezeichnet sie als K o r a l l e n i n s e l n. Zu diesen zählen aus dem deutschen Südseebesitz: die Karolinen nebst den Palau-Jnseln mit Ausnahme der Eilande Jap und Ponape und die Marshall-Jnseln, von denen die wichtigste Jaluit ist. Die Korallenbauten kommen nur in den warmen Tropenmeeren vor und finden sich hier in dreifacher Form: als Küstenriffe unmittelbar am Küstensaum, als W a l l r i s s e in einiger Entfernung von der Küste und als Atolle, mitten aus der Tiefe aufsteigend und in ringförmiger Bildung (siehe auch S. 9). Eine dritte Art von Inseln stellen Ceylon und Madagaskar dar. Diese liegen zwar in der Nähe von Kontinenten, aber weder ihre Natur noch ihre ursprüngliche Lebewelt weist Beziehungen zu diesen auf. Diese Inseln gelten als Teile unterge- sunkener Festländer; man nennt sie R e st i n s e l n. Die Halbinseln. Von diesen bildeten einige in früheren Zeiten der Erdgeschichte Inseln, die dann infolge von säkularen Hebungen oder durch die Anschwemmungen der Flüsse landfest wurden, so Skandinavien und Finnland, die Krim, Vorderindien. Durch Abgliederung vom Festlandskörper und zwar durch die zerstörende Kraft des Meeres erhielt Neu-Schottland seinen Halbinselcharakter. *

10. Grundzüge der physischen Geographie, Mathematische Geographie - S. 26

1911 - München : Oldenbourg
26 I. Grundzüge der physischen Geographie. Zweiter Abschnitt, ijte Wasserhime (Kydrosphäre^). Das Meer. Verhältnis von Wasser und Land. Der auffallendste und bedeutsamste Zug im Antlitz der Erde ist das ungleiche Verhältnis von Wasser und Land. Von der gesamten Erdoberfläche entfällt auf das Land nur etwas mehr als ein Viertel (28%); nahezu drei Viertel hiervon bedeckt das Meer. Anschaulich zeigt sich das Übergewicht der Wasserhülle über das Festland durch eine Begleichung der großen Meere mit unserem Erdteil Europa. Hiernach ist der Indische Ozean mit '73 Mill. qkm = 773 X Europa „ Atlantische Ozean „ 81 „ „ = 87s X „ „ Große Ozean ^ „ 166 „ „ = 16% X „ Die Verteilung der Meere. In der Urzeit umflutete der Ozean den ganzen Erd- ball, später trat das Festland hervor, doch unterlag auch dieses noch großen Schwan- kungen in den verschiedenen Zeitaltern der Erde. Erst in der sog. Tertiärzeit bildete sich allmählich das heutige Verhältnis von Festland und Meer heraus. Die größte Wasserhülle besitzt die südwestliche Halbkugel mit 91%% Wasser und nur 8y2% Land. Große Gegensätze folgen hier- aus in bezug auf Klima und Lebewelt. Das Verhältnis von Wasser und Land bildet die Grundlage der gegenwärtigen klimatischen und Hydro- graphischen Verhältnisse des Erdballs wie seines gesamten organischen Lebens und seines Aussehens. igliedernng des Weltmeeres. Es gibt nur ein Weltmeer. Dieses gliedert sich in 3 s e l b st ä n d i g e Meere oder Ozeane mit eigenen Strömungen und in unselbständige Meere, Ausbuchtungen der Ozeane. Die drei Ozeane sind: der S t i l l e O z e a n, der Atlantische Ozean und der Indische O z e a n2). Das Nördliche Eismeer, die Ostsee, das Mittelmeer, das Schwarze Meer, das Rote Meer, der Persische Golf werden nahezu ganz vom Lande umschlossen; man nennt sie daher Binnenmeere. Die Nordsee, das Beringsmeer, das Ochotskische Meer, das Japanische Meer, das Ost- und Südchinesische Meer, die Hudsonsbai, der Mexikanische Golf stehen mit dem offenen Ozean durch mehrfache und breite Ausgänge in Verbindung; es sind Rand- meere. Rand- und Binnenmeere lockern die starren Festlandsmassen auf, gliedern die Erdteile und fördern ihre Aufschließung wie den Seeverkehr. Sie tragen ozeanische Natur in das Innere der Erdteile. Vergleiche Europa und Afrika hiernach sowie unter Beziehung hierauf ihre Geschichte! Der Meeresgrund. Der Meeresgrund senkt sich von der Küste langsam ab bis zu 260 m Tiefe. Bis hierher rechnet man die Flachsee. In einem verhältnismäßig steilen Abfall erfolgt dann der Übergang vom Kontinentalblock zur Tief- 1) Vom griech. hyder = das Wasser. 2) Das sog. Südliche Eismeer ist nur der durch seine Eisbedeckung abweichende süd- liche Teil der hier im Süden in eins verschmelzenden 3 Ozeane.
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