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49. Elisabeth Charlotte.
In dem Zimmer des Museums im Otto-Heinrich-Bau, in dem wir Liselottes Bild gefunden, hängt an einem Pfeiler, abgesondert, als sollte es mit keinem andern in Berührung kommen, das Porträt eines Mannes mit einem Banditengesicht; das ist der Graf Melac, der Mann vom 2. Mürz 1689; Held kann man nicht sagen, denn Gott weiß es, das, was er an dem Tage getan hat, war kein Heldenstück.
Im September 1688 hatte Ludwig Xiv. sein Manifest erlassen:
„Daß weil der römische Kaiser mit verschiedenen Teutschen und „anderen Höfen heimliche Abrede und Anschläge gemacht, seine siegreiche „Waffen nach einem nun bald zu schließenden Frieden mit den Türken an „den Rhein und gegen Frankreich zu wenden, der König in Frankreich „sich gernüßiget sähe, sich aller der Orte am Rhein und Neckar zu versichern, „woraus ihm Schaden entstehen könne, bis der Madame von Orleans wegen „ihrer Erbschaft die Guüge an Geld, der ihr angestorbenen Väter- und „Brüderlicher Allodial-Güter und Fahrnuß geschehen rc. 2c. 2c."
Am 27. September wurde dieses Manifest übergeben, schon vorher aber, am 15. September, waren Bouflers und La Breteche mit dem französischen Heer vor Kaiserslautern erschienen, hatten die ganze Pfalz weggenommen, auch Speyer, Oppenheim, Worms und Mainz. Der Dauphin kam hinterdrein und nahm Philippsburg und am 24. Oktober kapitulierte Heidelberg vor dem Marschall Durras. In der von dem Dauphin ratifizierten Kapitnlationsurknnde hieß es: „Daß alle Mobilien im Schlosse unangetastet beibehalten, nichts am Schlosse veräußert, daß au allen Gebäuden in und vor der Stadt nichts veräußert, die Bürgerschaft mit Plünderung, Brandfchatznng oder anderer Beschädigung verschonet bleibe."
Kommandant von Heidelberg wurde der Geueral Gras Melac.
Am 14. Februar 1689 — o der sausenden Geschwindigkeit — wurde darauf zu Regensburg das Reichsgutachten abgefaßt:
„Daß die allen Glauben vergessende Cron Frankreich wegen der vielen friedbrüchigen Tätlichkeiten und Eingriffe in die Teutschen Lande, Rechte u. a. m. als ein Reichsfeind zu erklären und alle Reichsglieder gegen dieselbe mit zu gehen verbunden sein sollen."
Darauf, wie der alte Meister Gottfried in seiner „fortgesetzten historischen Chronik" berichtet, „zog der Graf Melac, als er von der Annäherung der Reichstruppen gehört, mit einiger Reuterey von Heidelberg ans, steckte Rohrbach, Laimen, Nußloch, Wiesloch, Kirchheim, Bruchhausen, Eppelheim, Neckar-Hansen, Neuen heim und Handfchnchsheim in Brand." Und als es nun kein Halten mehr in Heidelberg gab, beschloß er in einer Weise Abschied von der Stadt zu nehmen, daß seines „Daseins Spur" für immer sichtbar bleiben sollte. Schon feit einigen Tagen hatte man französische Minierer beschäftigt gesehen in Mauern und Türme des Schlosses Bohrlöcher zu treiben und sie mit Pulver zu laden. Am 2. März 1689, frühmorgens um 5 Uhr, stand
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Extrahierte Personennamen: Elisabeth_Charlotte Mürz Ludwig_Xiv Ludwig Marschall_Durras Gottfried Graf_Melac Reuterey_von_Heidelberg Rohrbach Kirchheim
Extrahierte Ortsnamen: Otto-Heinrich-Bau Graf_Melac Rhein Frankreich Frankreich Rhein La_Breteche Speyer Oppenheim Worms Mainz Philippsburg Heidelberg Heidelberg Frankreich Wiesloch Bruchhausen Eppelheim Heidelberg
Die außereuropäischen Erdteile.
Asien.
Grenzen, Größe und Einwohnerzahl, Einteilung und Aufbau.
Europa, Asien und Afrika hängen miteinander zusammen und sind der Schauplatz der ältesten Geschichte der Menschheit; sie heißen daher die A l t e W e l t. Am engsten verbunden sind durch Natur und Geschichte Europa und Asien, ja Europa bildet seiner Lage nach nur eine Halbinsel von Asien und von diesem Erdteile empfing es auch seine Bevölkerung. Über die angrenzenden Meere hin sandte Asien auch den umliegenden Erdteilen die Keime höherer Kultur: Europa über das Ägäische Meer und das Mittelmeer, Afrika über das Mittelmeer, das Rote Meer und den Indischen Ozean, den Inseln der Südsee über den Stillen Ozean.
Auf der Landstrecke nimmt man gewöhnlich als natürliche Grenze gegen Asien das Uralgebirge, den Uralfluß, dann die Nw.-Küste des Kaspischen Meeres und die Poutisch-Kaspische Senke an.
Der Erdteil hat einen Flächeninhalt von 44 Mill. qkm, d. i. das 4% fache der Größe Europas und zählt gegen 900 Mill. Einw., d. i. das Doppelte der Bevölkerung Europas (440 Mill. Einw.). Asien ist der Riese unter den Erdteilen.
Die gewaltige Ausdehnung des Erdteils bewirkt eine Fülle der Erzeugnisse aus allen Naturreichen und Zonen, eine große Mannigfaltigkeit in den geographischen Erscheinungen wie im Leben seiner Völker und bedeutsame Verkehrsbeziehungen zu Europa, im besonderen auch zum Deutschen Reiche.
Asien scheidet man in West- oder Vorderasien, in Südasien, Ostasien, Nordasien (hauptsächlich Russisch-Asien) und Zentralasien.
., Aufbau. In Asien ist wie in Europa der Norden vorzugsweise Tiefland, me Mute und der Süden find Hochland; nur nehmen in Asien die Hochländer gegen Osten an Höhe und Breite zu und bilden den mächtigen Kern des Erdteils. Die Oberslachensormen Europas setzen sich nach Asien hinein fort (vergl. die Skizze
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Extrahierte Personennamen: Surabaja
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Ost- und Zentralasien. 25
stadt der Halbinsel, T s i n a n f u, und das dortige bedeutende Kohlenlager erreicht. Dadurch ist die Ausfuhr vou Schantuugkohlen ermöglicht. Sonstige Ausfuhrartikel sind Seide, Erdnüsse, Strohgeflechte, Bohnen und Bohnenöl, Töpferund Glaswaren. Als Ein- und Ausfuhrhafen hat Tsingtau sich schon eine ansehnliche Stellung errungen. Der jüngst erfolgte Anschluß der Schantnngbahn an die Jangtsebahn (Peking —Nanking) eröffnet für den Handel und Verkehr von Kiautschou weitere günstige Aussichten.
Der Wert Kiautschous liegt vor allem in seiner Bedeutung als Flotten- und Kohlenstation für unsere Kriegs- und Handelsschisse im fernen Oftasien; es entwickelt sich aber mehr und mehr auch zu einem Ausgangspunkt für deutsche Kapitals- und Handelsunternehmungen wie für deutsche Kulturbestrebungen.
Aufgaben. 1. Inwiefern begünstigte die Natur das lange Absperrungssystem Chinas? 2. Vergleiche die Nord- und Südküste Chinas! Nenne deren wichtigste Seehäfen! 3. Zeichne Zentralasien! 4. Was ist der Löß? Welche Verbreitung hat er in China? Wodurch ist er vou besonderer Wichtigkeit? 5. Welche Bodenschätze weist China auf und welche Bedeutung darf diesen beigemessen werden? 6. Mit welchen bekannten Orten in Europa liegt Kiautschou uugesähr unter gleicher Breite?
Das Inselreich Japan.
Die größte der eigentlichen japanischen Inseln ist H o u b o; außerdem gehören zu Japan die Insel Formosa und viele kleinere, wie die K u r i 1 e n im N. Seit dem siegreichen Kriege gegen Rußland (1904—05) hat Japan auch noch die Südhälfte der Insel Sachalin erworben und auf dem asiatischen Festlande Fuß gefaßt, wo das K a i s e r t u m K o r e a, die starke Festung Portarthur und die Hafenstadt D a l n i in seinen Besitz übergegangen sind. — In diesem Umfang hat Japan 670 000 qkm (= lx/4 mal so groß als das Deutsche Reich). Die Gesamtzahl der Einwohner Japans (ohne Kolonien) beträgt 64 Mill., mit Kolonien 69 Mill. An Bolkszahl wird Japan unter den europäischen Staaten nur von Rußland bedeutend Übertrossen.
Im Westen von Japan liegt das Produkten- und volkreiche China, im Osten die pazifische Jnselslnr und weiterhin Amerika. Im Gegensatz zu dem abgeschlossenen China liegt also Japan offen nach allen Richtungen für den Verkehr da. Seine Lage und Jnselnatnr, die reiche Küstengliederung und die gebirgige Beschassenheit des Binnenlandes weisen Japan ähnlich wie England aus Seeschissahrt und Seehandel hin.
Die Inseln, Überreste der alten Festlandsbrücke, die von Kamtschatka bis zu den Suudainseln reicht, sind sehr gebirgig und auch reich an tätigen Vulkanen. Daher wird das Land häufig von Erdbeben erschüttert. Der höchste Vulkan ist der F u j i y a m a (suschijama) auf Houdo mit 3800 m (Abb. S. 26). — Dask1 ima hat ozeanische Natur und ist kühler als in Italien. Trotzdem baut man ausreichend Reis und Tee und gewinnt Seide für die Ausfuhr, ja Japan ist heute mit China das wichtigste Ausfuhrland für Rohseide.
Der Reichtum des Landes an Steinkohlen und die rasche Zunahme der Bevölkerung fördern mächtig die aufblühende Industrie. Bedeutend ist besonders die
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Extrahierte Ortsnamen: Zentralasien Tsingtau Peking Chinas Chinas Zentralasien China China Europa Japan Japan Formosa Japan Sachalin Japan Japans Japan Japan China Amerika China Japan Japan England Kamtschatka Italien Japan China
Afrika. 31
fönten, Tiger, Löwen) und die Heimat unserer wertvollsten Haustiere. Ebenso entstammen Asien die meisten unserer Getreibearten und die ebleren Obstsorten.
Bevölkerung. Die Größe und Natnrbeschaffenheit des Erdteils, dann insbesondere die gnte Bebauung des Bodens weiter Tieflandsrämne erklären die große absolute Bevölkerungszahl des Erdteils (fast 900 Millionen Menschen), b. i. mehr als die Hälfte aller Mensche n. Wo tritt die stärk st e Bevölkerungsanhäufung auf und warum? Abstammung. Die Gebirgslinie vom Kaukasus über den Hindukusch nach dem Himalaja und zum Golf von Bengalen trennt die im Norben und Osten wohnenden Mongolen von den süblich wohnenden Kaukasiern: den Hindu in Vorberinbien, den Jraniern in Iran und den Semiten in Arabien und Syrien. Religion. Welche Religionsformen sinb in Asien vertreten? Staatlicher Zu -stanb. Gib eine Übersicht über die Besitzungen der europäischen Staaten!
Aufgaben. Europa und Asien. Eine Vergleichung.
Afrika.
Grenzen, Größe und Kinwohnerzaßk, Einteilung und Aufbau.
In Afrika liegen unsere wichtigsten Kolonien.j Seit Jahrhunderten war es von der öffentlichen Meinung als der „Dunkle Erdteil" vernachlässigt und unterschätzt worden, wiewohl besonders deutsche Forschungsreisende Großes zur Entschleierung Nordafrikas, der Sahara und des Sudan geleistet, ja die Führung der Afrikaforschung übernommen hatten, so Heinrich Barth, einer der größten Afrikareisenden aller Zeiten, Eduard Vogel, Gerhard Rohlfs, Gustav Nach -tigal, Georg Schwein furth, Junker, Wissmann, Pechuel-L o e s ch e n. a. Erst mit der Besitzergreifung einzelner Gebiete durch das Deutsche Reich begann eine vollkommene Aufteilung Afrikas, wobei besonders Frankreich, England und Belgien einen großen Machtzuwachs erfuhren. — Afrikas Meere und seine Grenzen zeigt die Karte. Über seine Meere hin empfing Afrika höhere Kulturen; über das Mittelmeer und den Atlantischen Ozean hin drang europäische Kolonisation vor, über das Rote und das Arabische Meer kamen mit'dem Handel auch der Islam und arabische Gesittung. Vergl. weiterhin S. 100ff.!
Afrikas Flächeninhalt beträgt 30 Mill. qkm; es ist sonach der drittgrößt e E r d t e i l und im Vergleich zu Europa 3 mal so groß.
Afrika zählt 140 Mill. Einw., auf 1 qkm 5 (Asien aus 1 qkm 20, Europa 42).
Der Erdteil besteht aus einer größeren nördlichen Hälfte, Nordafrika, und einet kleineren südlichen Hälfte, Südafrika. Als Grenze zwischen beiden Gebieten kann der Äquator gelten. Hierzu kommen noch die afrikanischen Inseln.
Ausbau. Im Gegensatz zu Asien besteht Afrika aus einer einzigen Hochlandsmasse, einem Tafelland, das im S. doppelt so hoch ist (1000 m) wie im N. (500 m). Die dreieckige Südhälfte umschließen im W., O. und S. Randgebirge, so daß Südafrika die Form eines großen Beckens aufweist. Südafrika war einst mit Vorderindien verbunden, wie die Syrisch-Arabische Wüstentafel die Fortsetzung Nordafrikas bildet. Ein Teil des südeuropäischen Faltensystems ist der Atlas.
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Kopjes.
(Nach cinenm-iucirell uoij Prof. Dr. Pechuel'loeschc, Srlanftcn>
Milchbuschwüste in der Namib in Deutsch-Süd we st asrika.
"Der wüste Küstensaum von Südwestafrika, die Namib, wo nur eine kümmerliche Tau- und Nebelvegetation, darunter die Welwitschia gedeiht, trägt strichweise auch Euphorbienbestande, die sogenannten Milchbusche. Die seltsamen Gewächse bieten einen Anblick, als wäre das Ödland mit unzähligen, bis etliche Meter großen Heuschobern beseht. Abgestorbene Stücke brennen vortrefflich. Die Bestände leiten vielfach zur Strauchsteppe über." (Pechuel-Loesche: Zur Kenntnis des Hererolandes.
„Das Ausland" 1886. 872, 890.) v v
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Südafrikas 59
Die hervorstechendste Charaktereigentümlichkeit der Herero sind ihrlstolz und ihre Verachtung des weißen Mannes. Dieser Stolz hindert sie auch die europäische Kleidung anzulegen; sie sind bis zu dem Vernichtungskrieg stete, selbständige Hirten geblieben und tragen als solche nur die Felle und Häute ihrer Tiere. Auch die Frauen nehmen an dieser Art Kleidung teil: die dreizipflige Haube der Verheirateten und die Leibbänder sind ebenfalls aus Leder.
Die Krale der Herero, die sie zusammen mit ihren Tieren bewohnen, sind standfester als die der Hottentotten. Beiden gemeinsam ist die kreisrunde Form; sie sind mit einem Dornverhau umgeben, der nur an einer Seite zu betreten ist, und zeigen in der Mitte den runden Kälberkraal; rundherum gruppieren sich die Hütten der Bewohner. Von außerordentlicher Bedeutung für den Herero ist die heilige Opferstelle und der Ahnenbaum, der in die Mitte der Werft gepflanzt wird. Ahnenkultus ist ein hervorstechendes Moment im Glauben dieses Volkes, der durch altheilige Stammessagen von den Häuptlingen weitergeführt wird, die ihren eigenen Ursprung auf jene Altvorderen zurückführen. (W. Scheel.)
Die afrikanischen Inseln. Die afrikanischen Inseln sind fast alle gebirgig, weil vorwiegend vulkanisch.
A. Im Atlantischen Ozean gehören den Portugiesen: die Azoren, bekannt durch ihre Orangenkultur, Madeira (madera), ausgezeichnet durch müdes Klima und Weinbau, die Inseln des Grünen Vorgebirges, westlich vom Kap Verde (werde), daher auch die Kapverdischen Inseln genannt. Von den vier Guinea-Inseln im innersten Teile des Guinea-Busens sind die beiden mittleren portugiesisch, die beiden äußeren spanisch. S. T h o m e allein führt 30 Mill. kg Kakao aus. — Die Kanarischen Inseln, spanisch, sind die frühere Heimat des Kanarienvogels. Die größte der Inseln ist Teneriffa. — Die zwei englischen Inseln Ascension und St. Helena liegen weitab vom Festland.
L. Im Indischen Ozean: Madagaskar, durch den Kanal von Mozambique vom Festlande getrennt, zählt zu den größten Inseln der Erde (fast so groß wie Österreich-Ungarn). — Pflanzen- und Tierwelt sind zum Teil nichtafrikanisch, em Zeichen, daß die Insel schon sehr frühe vom Kontinent losgerissen wurde. — Die Insel «« L* au§ösifc£)e Kolonie. — Von den sonstigen Inseln sind noch erwähnenswert die Sjjmsmroten, östlich von Madagaskar; darunter die beiden durch ihren Anbau von Zuckerrohr berühmten Inseln Reunion und Mauritius; ersteres ist französisch, letzteres englisch.
Aufgaben. Südafrika. 1. Welche Eigenart zeigt das tropische Klima? 2. Kongo und Sambesi als Gegenströme. 3. An welchen großen Flußgebieten hat das Ostafrikanische Seenhochlaud Anteil? 4. Welche europäischen Kolonialmächte teilen sich in den Besitz des tropischen Ostafrika und welche davon haben die Vormacht? 5. Welche Verschiedenheiten zeigt das außertropische- Südafrika bezüglich der Niederschlüge? Was folgt daraus für die Bewirtschaftung des Bodens? 6. Welche Teile umfaßt das englische Kolonialgebiet in Südafrika? Gib die Hauptorte an! 7. Zeichne Afrika!
... . Zusammenfassungen: 1. Warum ist Afrika später erschlossen worden als die übrigen Erdteile? (Aufsatz oder Vortrag.) 2. Inwiefern bestätigt Afrika die Behauptung, datz die Hauptkulturgebiete der gemäßigten Zone angehören? 3. In welche Natur-gebiete kann man Nordafrika, in welche Südafrika zerlegen? 4. Entbehrt Afrika der Lockmittl des Verkehrs? 5. Warum ist Afrika der heißeste Erdteil? (Zonenlage, Winde, Kustengliederung Bewässerung, Vegetation.) 6. Wo hat Afrika abflußlose Gebiete? 7. Welche Niederschlagszonen lassen sich in Afrika unterscheiden? 8. Der Bau der afrikanischen Ströme.
M. u. A. Geistbeck, Erdkunde f. d. höh. Mädchenschulen in Bayern. Iv. T. 5
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Extrahierte Personennamen: Südafrikas Helena Südafrika
Extrahierte Ortsnamen: Guinea-Busens Madagaskar Mozambique Madagaskar Mauritius Ostafrika Südafrika Niederschlüge Südafrika Afrika Afrika Afrika Nordafrika Afrika Afrika Afrika Afrika Bayern
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Extrahierte Personennamen: Balbao
Extrahierte Ortsnamen: Australien Astrolabe-Bai Blattche-Bai Berlin Wellington Ozeanien Boot-
^Die Ozeane und ihre Bedeutung im Völkerleben. 103
t) e r u rt g. Nach N. greifen zwei tiefe Buchten in das Festland hinein: der Meerbusen von Bengalen und das Arabische Meer. Dieses nähert sich sogar in feinen geographisch und geschichtlich bedeutsamsten Ausläufern, dem Persischen Golf und dem Roten Meer, stark dem Hauptherde der abendländischen Kultur im Altertum: dem Mittelmeer. Massiv und ungegliedert ist dagegen die Festlandsküste Ostafrikas und Australiens. Der indische Archipel hinwiederum weist eine seltene Vielfältigkeit -er Gestaltung auf. — Die I u s e l n des Ozeans sind sehr verschiedenen Charakters. Abgliederungsinseln sind z. B. die in der Nähe der Küste gelegenen, so Sokotra, Ceylon. Madagaskar und die Seychellen stellen Trümmer der alten Verbindungsbrücke zwischen Afrika und Indien dar. Korallinischen Ursprung haben die Inseln der Mitte und des Nordens, so die Lakkadiven, Malediven. Vulkanische Natur zeigen Mauritius und Reunion. — Die Haupt ströme gehen dem Ozean von Asien zu (zähle sie auf !). — An Ergiebigkeit desfischsangs steht der Indische Ozean dem Atlantik bei weitem nach. Erheblich ist der Fang von Haifischen, größeren Gewinn wirft aber die Perlenfischerei ab, besonders bei den Bahrein-Inseln im Roten Meere und an der W.-Küste von Ceylon. — Die Lage des Indischen Ozeans am Südrande der Alten Welt, sein Eindringen in diese historisch so bedeutsame Landmasse erzeugte schon frühzeitig Verkehrsbeziehungen und damit geschichtliches Leben. Der Bengalische Meerbusen bringt das Meer mit der indischen Welt in engste Verbindung, der Persische Meerbusen greift tief in das Zentrum Vorderafiens ein und das Rote Meer bildet in feiner Annäherung an das Mittelmeer die Verbindungsftraße zwischen der indochinesischen und der abendländischen Welt. Das Rote Meer insbesondere war bereits der Träger internationalen Verkehrs zu einer Zeit, wo der Atlantische und der Stille Ozean noch unbefahrene Wasser-wüsten waren. Lebhafte Handelsverbindungen, begünstigt durch die Monsune, bestanden in sehr früher Zeit zwischen Ostafrika einerseits und Arabien und Indien anderseits. Auch die Malaien durchquerten — vermutlich schon in den ersten Jahrhunderten unserer Zeitrechnung — den Indischen Ozean und bevölkerten Madagaskar. Für Europa ist der Ozean mit der Entdeckung des Seeweges nach Ostindien und noch mehr mit der Erschließung Ostasieus von großer Bedeutung geworden. Der Bau des Suezkanals vollends hat die wichtige Stellung des Indischen Ozeans als Durchgangsftraße der indisch = europäischen und der ostasiatisch - europäischen Schiffahrt außerordentlich erhöht.
Suche die Hauptverkehrsplätze des Indischen Ozeans auf der Karte auf!
3. Der Große oder Stille Ozean.
Das äußerlich hervorragendste Merkmal des Stillen Ozeans, dieses ältesten aller Meere, ist seine Größe. Nimmt das Weltmeer annähernd % der ganzen Erdoberfläche ein, so bildet der Große Ozean mit seinen 166 Mill. qkm fast die Hälfte des Weltmeeres; sein Flächeninhalt übertrifft auch den des ganzen Festlandes der Erde. — Seiner Gestalt nach erscheint er als ein riesenhafter Trichter, der an der Beringsstraße nicht ganz 100 km breit ist, nach S. hin aber die 3—4 fache Breite des Atlantischen Ozeans erreicht (Panama—manila in gerader Linie 17 500 km). Der Stille Ozean hat daher im Gegensatz zum Atlantischen Ozean feine größte Ausdehnung in der Richtung von W. nach O. — Seine Umrandung bilden steil ab-
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Extrahierte Personennamen: Sokotra
Extrahierte Ortsnamen: Bengalen Altertum Ostafrikas Australiens Ceylon Madagaskar Afrika Indien Asien Indische_Ozean Ceylon Indischen_Ozeans Persische_Meerbusen Ostafrika Indien Madagaskar Europa Ostindien Atlantischen_Ozeans Atlantischen_Ozean
Die Ozeane und ihre Bedeutung im Völkerleben. 105
fallende Kettengebirge mit zahlreichen Vulkanen. An der Ostseite ziehen längs der ganzen Küste von Amerika die Kordilleren, die zudem so geschlossen und dicht an die Küste herantreten, daß, abgesehen vom Meerbusen von Kalifornien, für keinen einzigen nennenswerten Meeresteil Raum bleibt. Auch die Entwicklung größerer Stromläufe ist aus dem gleichen Grunde ausgeschlossen. An der Westseite scheiden ebenfalls mächtige Randgebirge Ozean und Kontinent (das Gebirge von Kamtschatka, das Tatarische Gebirge, die Gebirge von Korea und Hinterindien). Nur in Ostchina breitet sich ein fruchtbares Niederungsland ans: das des Hoangho und Jangtsekiang. — Im Gegensatz zur Ostküste ist die West- und Nordküste des Stillen Ozeans wesentlich r e i ch e r g e -gliedert. Sie wird durch sechs große Randmeere, denen Jnselreihen vorgelagert find, vom offenen Meere getrennt (gib Randmeere und Jnselreihen nach der Karte an!) — Eine Eigentümlichkeit der Westseite des Großen Ozeans sind auch die randständigen tiefen Gräben, die Bruchränder einstiger Kontinente, so der Aleuten-graben (7383 m), der japanische Graben (8513 m) und der Marianen graben mit 9636 m, der größten bekannten Tiefe des Weltmeeres. — Die Haupt st römung ist die warme Äquatorialströmung, die von O. nach W. zieht, an der Ostküste Asiens nach N. als Kuroschio sich fortsetzt und hier wie auch noch an der Nw.-Küste Nordamerikas seine mildernde Wirkung äußert. Es fehlt aber auch nicht an kalten Strömungen. Der an der Sw.-Küste Südamerikas hinziehende peruanische Strom drückt die Temperatur merklich herab, desgleichen die aus dem Nördlichen Eismeer durch die Beriugsstraße kommende Strömung an der Nw.-Küste Asiens. — Der F i s ch r e i ch t u m des Stillen Ozeans ist kaum minder groß als der des Atlantik. Dagegen hat der früher sehr bedeutende Walfischfang einen starken Rückgang erlitten. Stark vertreten sind noch die Pelzrobben. Die besten derartigen Felle kommen von Inseln ans dem Beringsmeer. — Für den Verkehr hatte das Stille Meer noch vor einem Menschenalter nur untergeordnete Bedeutung; ist es doch von Europa aus sehr entlegen und daher nur schwer zu erreichen. Etwas rascher gelangt man an seine Ufer mittels der nordamerikanischen Bahnen, am schnellsten — schon in 12—13 Tagen von Berlin ans — mittels der Transsibirischen Bahn. Nunmehr ist der Große Ozean dem Verkehrsnetz der Erde eingegliedert und nach Eröffnung des Panamakanals wird die Südsee voraussichtlich eine Stätte regen Verkehrs werden, zumal sehr aufstrebende und entwicklungsfähige Staaten ihre Ufer begrenzen. (Nenne sie!) Die zurzeit wichtigsten Dampferlinien verkehren Wischen Vanconver—yokohama und San Francisco—sydney (über die Samoa-Inseln). Auch Kabel durchqueren schon den Großen Ozean; sie verbinden Vancouver— Manila—hongkong einerseits und San Francisco—brisbane anderseits. An den Kabellinien im W. ist das Deutsche Reich erheblich beteiligt und zwar mit den Linien Jap—schanghai—tsingtau, Jap—guam und Jap—menado (Celebes) (s. S. 104). — Der reicheren Gliederung der asiatischen Küste entsprechend gehört ihr auch die Mehrzahl der Haupthäfen des Ozeans an. (Suche die bedeutenderen Hafen an der asiatischen und amerikanischen Küste auf!)
^m Gegensatz zum Atlantischen Ozean ist das Stille Meer ungemein reich a n Inseln; Tausende von Eilanden durchziehen namentlich dessen mittleren Teil; sie sind teils vulkanischer Natur teils danken sie ihren Ursprung Korallenbauten. An sich haben diese Inseln nicht allzu großen Wert. Sie erlangten erst in jüngster „ßeit politische und militärische Wichtigkeit, als sie von den
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Extrahierte Personennamen: O._nach_W. Südamerikas
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