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1. Lesebuch zur Geschichte Bayerns - S. 266

1906 - München : Oldenbourg
266 49. Elisabeth Charlotte. In dem Zimmer des Museums im Otto-Heinrich-Bau, in dem wir Liselottes Bild gefunden, hängt an einem Pfeiler, abgesondert, als sollte es mit keinem andern in Berührung kommen, das Porträt eines Mannes mit einem Banditengesicht; das ist der Graf Melac, der Mann vom 2. Mürz 1689; Held kann man nicht sagen, denn Gott weiß es, das, was er an dem Tage getan hat, war kein Heldenstück. Im September 1688 hatte Ludwig Xiv. sein Manifest erlassen: „Daß weil der römische Kaiser mit verschiedenen Teutschen und „anderen Höfen heimliche Abrede und Anschläge gemacht, seine siegreiche „Waffen nach einem nun bald zu schließenden Frieden mit den Türken an „den Rhein und gegen Frankreich zu wenden, der König in Frankreich „sich gernüßiget sähe, sich aller der Orte am Rhein und Neckar zu versichern, „woraus ihm Schaden entstehen könne, bis der Madame von Orleans wegen „ihrer Erbschaft die Guüge an Geld, der ihr angestorbenen Väter- und „Brüderlicher Allodial-Güter und Fahrnuß geschehen rc. 2c. 2c." Am 27. September wurde dieses Manifest übergeben, schon vorher aber, am 15. September, waren Bouflers und La Breteche mit dem französischen Heer vor Kaiserslautern erschienen, hatten die ganze Pfalz weggenommen, auch Speyer, Oppenheim, Worms und Mainz. Der Dauphin kam hinterdrein und nahm Philippsburg und am 24. Oktober kapitulierte Heidelberg vor dem Marschall Durras. In der von dem Dauphin ratifizierten Kapitnlationsurknnde hieß es: „Daß alle Mobilien im Schlosse unangetastet beibehalten, nichts am Schlosse veräußert, daß au allen Gebäuden in und vor der Stadt nichts veräußert, die Bürgerschaft mit Plünderung, Brandfchatznng oder anderer Beschädigung verschonet bleibe." Kommandant von Heidelberg wurde der Geueral Gras Melac. Am 14. Februar 1689 — o der sausenden Geschwindigkeit — wurde darauf zu Regensburg das Reichsgutachten abgefaßt: „Daß die allen Glauben vergessende Cron Frankreich wegen der vielen friedbrüchigen Tätlichkeiten und Eingriffe in die Teutschen Lande, Rechte u. a. m. als ein Reichsfeind zu erklären und alle Reichsglieder gegen dieselbe mit zu gehen verbunden sein sollen." Darauf, wie der alte Meister Gottfried in seiner „fortgesetzten historischen Chronik" berichtet, „zog der Graf Melac, als er von der Annäherung der Reichstruppen gehört, mit einiger Reuterey von Heidelberg ans, steckte Rohrbach, Laimen, Nußloch, Wiesloch, Kirchheim, Bruchhausen, Eppelheim, Neckar-Hansen, Neuen heim und Handfchnchsheim in Brand." Und als es nun kein Halten mehr in Heidelberg gab, beschloß er in einer Weise Abschied von der Stadt zu nehmen, daß seines „Daseins Spur" für immer sichtbar bleiben sollte. Schon feit einigen Tagen hatte man französische Minierer beschäftigt gesehen in Mauern und Türme des Schlosses Bohrlöcher zu treiben und sie mit Pulver zu laden. Am 2. März 1689, frühmorgens um 5 Uhr, stand

2. Landeskunde des Deutschen Reiches - S. 68

1912 - München : Oldenbourg
68 Die Deutschen Landschaften. d i e Provinz Posen, in der Tieflandsmulde zu beiden Seiten der Warthe. — An der Warthe Posen, nahezu 160 Wo Einw., eine starke Festung zum Schutze der unge- deckten deutsch-russischen Grenze. — B r o m b e r g an der Brahe mit Kanal zur Oder, 60 000 Einw; d i e Provinz Schlesien, zu beiden Seiten der oberen und teilweise der mittleren Oder, die größte und zweitvolkreichste Provinz Preußens. — An der Oder Breslau, in der Mitte der fruchtbaren schleichen Ebene und am Vereinigungspunkte zahlreicher Straßen, die zweitgrößte Stadt Preußens, v2 Mill. Einw. Es ist bekannt durch seine Wollmärkte, seinen Leinwandhandel und seine Eisenindustrie. Breslau ist auch Sitz einer Universität. G l o g a u, Festung. Görlitz, mit Tuchfabriken, 85 000 Einw. Im oberschlesischen Kohlengebiet Königshütte, Beut he n, Gleiwitz und K a t t o w i tz. — Die Hauptorte des sehr stark bevölkerten Webereibezirkes in den Sudeten sind Waldenburg, Landeshut, Schweidnitz und H i r s ch b e r g. — Glatz und Neiße an der Neiße, L i e g n i tz mit Gartenbau, G r ü n b e r g nordöstlichster Ort des deutschen Weinbaus; d i e Provinz Schleswig-Holstein, der südliche Teil der Jütischeu Halbinsel. Alle nennenswerten Siedelungen liegen an der trefflich gegliederten Ostküste (Fördenküste); so Kiel, 210 000 Einw., der Hauptkriegshafen des Deutschen Reiches au der Ostsee, in schöner Lage. Es hat große Schiffswerfteu, treibt Seefischerei (Fang der Kieler Sprotten, einer Heringsart) und ist Sitz einer Universität und der Marineakademie. Der Kaiser Wilhelm-Kanal führt von Kiel zur Nordsee. S ch l e s w i g an der golfartigen Schlei ist Sitz der Regierung; Flensburg. — An der marschenreichen Westküste neben den Düneninseln Sylt und Föhr liegen die Halligen kleine, nicht eingedeichte, aber be wohnte Eilande, und die Felseninsel Helgoland. — An: Elbebusen Altona (ältona), 170 000 Einw., große Fabrik- und Seehandelsstadt, mit Hamburg zusammengebaut. Tie Großherzogtümer Mecklenburg, zwischen Holstein und Pommern und zwar M e ck l e n b u r g - S ch w e i i n mit der Residenz Schwerin am Südende des Schweriner Sees. — Die bedeutendsten Hafen- plätze sind Rostock und Wismar; Rostock die größte Stadt Mecklenburgs, auch Sitz einer Universität. — Mecklenburg-Strelitz mit der Residenzstadt N e n st r e l i tz. Tie Freie und Hansestadt Lübeck, mit mittelalterlicher Bauart. Ihr Handel erstreckt sich über die Gestadeländer der Ostsee. Die Ostsee und ihre Küste. Die Ostsee ist von Ländern völlig eingeschlossen; nur der Sund, der Große und der Kleine Belt verbinden sie mit der Nordsee. Sie ist ein Binnenmeers) Miß ihre Länge und vergleiche diese mit der der Nordsee und mit Entfernungen von deinem Heimatsorte! Die Wasserstraße der Ostsee verknüpft Deutschland mit Dänemark, Schweden und Rußland, vorwiegend ackerbautreibenden Staaten. Zu- dem ist die Ostsee weit vom Atlantischen Ozean entfernt und mit der Nordsee — abgesehen vom Kaiser Wilhelm-Kanal — nur durch drei schmale und- ge fährliche Straßen verbunden. Ter Perkehr der Ostsee bleibt daher hinter dem der Nordsee zurück. Die Ostsee ist eine F l a ch s e e wie die Nordsee. Aber infolge ihrer Ab- schließung vom Ozean hat sie eine kaum merkliche Flut. Wegen ihrer *) Binnenmeere nennt man größere, fast ganz vom ^Land umichlossene Meeres- teile. die mit dem offenen Ozean nur dnrch schmale Meeresstraßen verbunden sind.

3. Die außereuropäischen Erdteile, Die Ozeane und ihre Bedeutung im Völkerleben - S. 18

1912 - München : Oldenbourg
18 Indischer Archipel. Die Inseln des Indischen Archipels liegen zu beiden Seiten des Äquators und bilden die Überreste einer natürlichen Brücke zwischen S.-Asien und Australien, über die hin wohl die Südsee-Jnseln bevölkert worden sind. Sie gliedern sich in folgende Gruppen: die G r o ß e n S u u d a i n s e l n, die K l e i n e n S n n d a -i n s e l n, die M o l u k k e n oder G e w ü r z i n s e l n und die Philippinen. Ihrer Gebirgsnatnr nach erscheinen die Inseln als eine Fortsetzung des hinterindischen Gebirgssystems, unterscheiden sich aber davon durch ihren Reichtum an Vulkanen. Infolge des gleichmäßig feuchtwarmen tropischen Seeklimas erzeugen sie Reis und Sago1), Kassee, Tee und Zucker; Pfeffer, Zimt, Gewürznelken und Muskatnüsse; Tabak, Kautschuk und Baumwolle. — Aus der reich entwickelten Tierwelt sind die menschenähnlichen Affen (Gibbon und Orang-Utan) und das zahlreiche Heer der Papageien zu erwähnen. Die Bevölkerung besteht hauptsächlich aus Malaien, die dem Moham-medanismus ergeben sind. Ihre Körpermerkmale sind: braune Hautfarbe, lockiger schwarzer Haarwuchs, schwarze Augen, großer, aufgeworfener Mund und eine stumpfe, aufgestülpte Nase. Durch die Indische Inselwelt wurden die Malaien zu tüchtigen Seefahrern erzogen. Ten Niederländern gehören als kostbarer Kolonialbesitz: 1. die vier Großen Sundainselu: Sumatra (jumätra), Java, Borneo (börtteo), indes nur die Südhälfte, und Celebes (ßelcbes). Die wertvollste dieser Inseln ist wegen ihres großen Produkteureichtums Java; sie ist zugleich die volkreichste aller T r o p e n i n s e l n und doppelt so dicht bevölkert wie Preußen. An der Nordküste liegen: Batavia (tmtnfia), 140000 Ein w., Hauptstadt vou Niederländisch-Jndien, und Surabaja, der wichtigste Ausfuhrhafen, 150 000 Einw.; in allen diesen Städten sind auch Deutsche als Kaufleute, Beamte, Ärzte u. dgl. tätig; — 2. die Kleinen Sunda-Jnseln mit Timor, das halb niederländisch halb portugiesisch ist; 3. die Molukken oder G e w ü r z i n s e l n, die Heimat des Gewürznelken- und Muskatnußbaumes. — Im Besitz der Bereinigten Staaten von Amerika sind die Philippinen. Hauptstadt ist das durch großartige Zigarrenfabrikation berühmte Manila (manila), 235 000 Ein w.. Aufgaben. Wie heißen die vier großen Sunda-Jnseln in westöstlicher Folge? Welche davon ist wirtschaftlich die wichtigste und wodurch? Wie verteilen sich diese Inseln nach den Besitzern? Ost- und Zenlralasien umfaßt die Reiche China und Japan. Das Chinesische Reich. Im O. wird es vom Meer bespült, im N. und W. und zum größten Teil auch im S. umschließen es die hohen Randgebirge Zentralasiens. China wird nach allen Seiten durch scharfe Naturgrenzen von seiner Umgebung geschieden und dieser Umstand begünstigte die jahrhundertlange starre Abschließung dieses Reiches gegen alles Fremde. Art Flächenraum steht Chiua (11 Mill. qkm) nur dem englischen Kolonialreich und dem Russischen Reiche nach; in seiner absoluten Bevölkerungszahl (350 Mill.) 1) © a g o = Mark der Sagopalmen.

4. Die außereuropäischen Erdteile, Die Ozeane und ihre Bedeutung im Völkerleben - S. 31

1912 - München : Oldenbourg
Afrika. 31 fönten, Tiger, Löwen) und die Heimat unserer wertvollsten Haustiere. Ebenso entstammen Asien die meisten unserer Getreibearten und die ebleren Obstsorten. Bevölkerung. Die Größe und Natnrbeschaffenheit des Erdteils, dann insbesondere die gnte Bebauung des Bodens weiter Tieflandsrämne erklären die große absolute Bevölkerungszahl des Erdteils (fast 900 Millionen Menschen), b. i. mehr als die Hälfte aller Mensche n. Wo tritt die stärk st e Bevölkerungsanhäufung auf und warum? Abstammung. Die Gebirgslinie vom Kaukasus über den Hindukusch nach dem Himalaja und zum Golf von Bengalen trennt die im Norben und Osten wohnenden Mongolen von den süblich wohnenden Kaukasiern: den Hindu in Vorberinbien, den Jraniern in Iran und den Semiten in Arabien und Syrien. Religion. Welche Religionsformen sinb in Asien vertreten? Staatlicher Zu -stanb. Gib eine Übersicht über die Besitzungen der europäischen Staaten! Aufgaben. Europa und Asien. Eine Vergleichung. Afrika. Grenzen, Größe und Kinwohnerzaßk, Einteilung und Aufbau. In Afrika liegen unsere wichtigsten Kolonien.j Seit Jahrhunderten war es von der öffentlichen Meinung als der „Dunkle Erdteil" vernachlässigt und unterschätzt worden, wiewohl besonders deutsche Forschungsreisende Großes zur Entschleierung Nordafrikas, der Sahara und des Sudan geleistet, ja die Führung der Afrikaforschung übernommen hatten, so Heinrich Barth, einer der größten Afrikareisenden aller Zeiten, Eduard Vogel, Gerhard Rohlfs, Gustav Nach -tigal, Georg Schwein furth, Junker, Wissmann, Pechuel-L o e s ch e n. a. Erst mit der Besitzergreifung einzelner Gebiete durch das Deutsche Reich begann eine vollkommene Aufteilung Afrikas, wobei besonders Frankreich, England und Belgien einen großen Machtzuwachs erfuhren. — Afrikas Meere und seine Grenzen zeigt die Karte. Über seine Meere hin empfing Afrika höhere Kulturen; über das Mittelmeer und den Atlantischen Ozean hin drang europäische Kolonisation vor, über das Rote und das Arabische Meer kamen mit'dem Handel auch der Islam und arabische Gesittung. Vergl. weiterhin S. 100ff.! Afrikas Flächeninhalt beträgt 30 Mill. qkm; es ist sonach der drittgrößt e E r d t e i l und im Vergleich zu Europa 3 mal so groß. Afrika zählt 140 Mill. Einw., auf 1 qkm 5 (Asien aus 1 qkm 20, Europa 42). Der Erdteil besteht aus einer größeren nördlichen Hälfte, Nordafrika, und einet kleineren südlichen Hälfte, Südafrika. Als Grenze zwischen beiden Gebieten kann der Äquator gelten. Hierzu kommen noch die afrikanischen Inseln. Ausbau. Im Gegensatz zu Asien besteht Afrika aus einer einzigen Hochlandsmasse, einem Tafelland, das im S. doppelt so hoch ist (1000 m) wie im N. (500 m). Die dreieckige Südhälfte umschließen im W., O. und S. Randgebirge, so daß Südafrika die Form eines großen Beckens aufweist. Südafrika war einst mit Vorderindien verbunden, wie die Syrisch-Arabische Wüstentafel die Fortsetzung Nordafrikas bildet. Ein Teil des südeuropäischen Faltensystems ist der Atlas.

5. Die außereuropäischen Erdteile, Die Ozeane und ihre Bedeutung im Völkerleben - S. 59

1912 - München : Oldenbourg
Südafrikas 59 Die hervorstechendste Charaktereigentümlichkeit der Herero sind ihrlstolz und ihre Verachtung des weißen Mannes. Dieser Stolz hindert sie auch die europäische Kleidung anzulegen; sie sind bis zu dem Vernichtungskrieg stete, selbständige Hirten geblieben und tragen als solche nur die Felle und Häute ihrer Tiere. Auch die Frauen nehmen an dieser Art Kleidung teil: die dreizipflige Haube der Verheirateten und die Leibbänder sind ebenfalls aus Leder. Die Krale der Herero, die sie zusammen mit ihren Tieren bewohnen, sind standfester als die der Hottentotten. Beiden gemeinsam ist die kreisrunde Form; sie sind mit einem Dornverhau umgeben, der nur an einer Seite zu betreten ist, und zeigen in der Mitte den runden Kälberkraal; rundherum gruppieren sich die Hütten der Bewohner. Von außerordentlicher Bedeutung für den Herero ist die heilige Opferstelle und der Ahnenbaum, der in die Mitte der Werft gepflanzt wird. Ahnenkultus ist ein hervorstechendes Moment im Glauben dieses Volkes, der durch altheilige Stammessagen von den Häuptlingen weitergeführt wird, die ihren eigenen Ursprung auf jene Altvorderen zurückführen. (W. Scheel.) Die afrikanischen Inseln. Die afrikanischen Inseln sind fast alle gebirgig, weil vorwiegend vulkanisch. A. Im Atlantischen Ozean gehören den Portugiesen: die Azoren, bekannt durch ihre Orangenkultur, Madeira (madera), ausgezeichnet durch müdes Klima und Weinbau, die Inseln des Grünen Vorgebirges, westlich vom Kap Verde (werde), daher auch die Kapverdischen Inseln genannt. Von den vier Guinea-Inseln im innersten Teile des Guinea-Busens sind die beiden mittleren portugiesisch, die beiden äußeren spanisch. S. T h o m e allein führt 30 Mill. kg Kakao aus. — Die Kanarischen Inseln, spanisch, sind die frühere Heimat des Kanarienvogels. Die größte der Inseln ist Teneriffa. — Die zwei englischen Inseln Ascension und St. Helena liegen weitab vom Festland. L. Im Indischen Ozean: Madagaskar, durch den Kanal von Mozambique vom Festlande getrennt, zählt zu den größten Inseln der Erde (fast so groß wie Österreich-Ungarn). — Pflanzen- und Tierwelt sind zum Teil nichtafrikanisch, em Zeichen, daß die Insel schon sehr frühe vom Kontinent losgerissen wurde. — Die Insel «« L* au§ösifc£)e Kolonie. — Von den sonstigen Inseln sind noch erwähnenswert die Sjjmsmroten, östlich von Madagaskar; darunter die beiden durch ihren Anbau von Zuckerrohr berühmten Inseln Reunion und Mauritius; ersteres ist französisch, letzteres englisch. Aufgaben. Südafrika. 1. Welche Eigenart zeigt das tropische Klima? 2. Kongo und Sambesi als Gegenströme. 3. An welchen großen Flußgebieten hat das Ostafrikanische Seenhochlaud Anteil? 4. Welche europäischen Kolonialmächte teilen sich in den Besitz des tropischen Ostafrika und welche davon haben die Vormacht? 5. Welche Verschiedenheiten zeigt das außertropische- Südafrika bezüglich der Niederschlüge? Was folgt daraus für die Bewirtschaftung des Bodens? 6. Welche Teile umfaßt das englische Kolonialgebiet in Südafrika? Gib die Hauptorte an! 7. Zeichne Afrika! ... . Zusammenfassungen: 1. Warum ist Afrika später erschlossen worden als die übrigen Erdteile? (Aufsatz oder Vortrag.) 2. Inwiefern bestätigt Afrika die Behauptung, datz die Hauptkulturgebiete der gemäßigten Zone angehören? 3. In welche Natur-gebiete kann man Nordafrika, in welche Südafrika zerlegen? 4. Entbehrt Afrika der Lockmittl des Verkehrs? 5. Warum ist Afrika der heißeste Erdteil? (Zonenlage, Winde, Kustengliederung Bewässerung, Vegetation.) 6. Wo hat Afrika abflußlose Gebiete? 7. Welche Niederschlagszonen lassen sich in Afrika unterscheiden? 8. Der Bau der afrikanischen Ströme. M. u. A. Geistbeck, Erdkunde f. d. höh. Mädchenschulen in Bayern. Iv. T. 5

6. Die außereuropäischen Erdteile, Die Ozeane und ihre Bedeutung im Völkerleben - S. 9

1912 - München : Oldenbourg
Asien. 9 Südsyrien oder Palästina ist vorwiegend Kalkplateau ähnlich dem Deutschen Jura und hat wegen der ungegliederten Küste Binnenlandsnatur. Der geringen Zugängigkeit des Landes wegen blieben die Bewohner Palästinas ein Binnenvolk. Durch die I o r d a n s p a l t e wird Palästina in eine West- und eine Osthälfte geschieden, a) D i.e Westhälste. Längs der hafenormen Küste folgen von N. nach S. die Landschaften Galiläa, ein frischgrünes Weideland, mit Nazareth; ©amaxia, das weniger fruchtbar ist, endlich das öde Karstland Judäa mit rauhen, kahlen Höhen, schluchtenartigen, wasserarmen Tälern, Höhlen und steinigem Boden. An der sandigen, heißen Küste von Judäa liegt nur Iafa (Joppe), die Hafenstadt Jerusalems, mit dem es auch durch eine Eisenbahn (87 km) verbunden ist. Bei Jerusalem, Jasa und Haifa bestehen blühende deutsche Kolonien. — Auf dem Plateau in unfruchtbarer Gegend, 780 m hoch, liegt Jerusalem, einst die glänzende Residenz der jüdischen Könige. Das größte Heiligtum der Stadt ist die Kirche des Hl. Grabes, die den Ort der Kreuzigung und das Grab des Erlösers umschließt. — b) Das Ost jordanland hat Steppencharakter und geht allmählich in die Syrisch-Arabische Wüste über. —- c) Das Einbrnchstaldesjordan, auch (25 h o x (= Ebene) genannt, ist die Kornkammer des Hl. Landes. — Der Jordan durchströmt den See Genezareth und mündet in das Tote Meer. Das Wasser des letzteren hat sehr starken Gehalt an Salzen und mineralischen Beisätzen. Geographisch merkwürdig ist das Ghor dadurch, daß es fast in feiner ganzen Ausdehnung unter dem Meeresspiegel liegt. Die tiefste Lage (fast —400 m) hat das Tote Meer; es ist dies überhaupt die tiefste (Srdfenke1). Die Einwohner Norbfyriens und Palästinas finb Semiten2) und in ihrer großen Mehrheit arabisch redende Mohammedaner. Aufgaben. 1. Welche Gunst der geographischen Lage zeichnet das Syrisch-Arabische Tafelland aus? 2. Welche Gegensätze der Küstenbildung weisen Nord- und Südsyrien auf und wie äußert sich dieser Gegensatz in der Geschichte? 3. Welche asiatischen Hafenstädte berührt man auf einer Küstenreise vom Bosporus bis Port Said? 2. Arabien. Arabien ist etwa fünfmal so groß wie das Deutsche Reich und somit die größte Halbinsel der Erde. Die Grenzen zeigt die Karte. Welche Bedeutung haben die angrenzenden Meere? (S. S. 100 ff.) Gegen das Wüstenplateau des Ostjordaulaubes besteht keinerlei erkennbare Grenzscheide. — Arabien ist die Fortsetzung der großen afrikanischen Wüsten-tasel. Infolge des vorherrschenden Nordostpassats fallen nur wenig Niederschlage, weshalb es an ausschließenden Strömen fehlt; es gibt nur trocken liegende Täler, sog. Wadis. Abgesehen von den ausgedehnteren Steppen und Oasen3), wo die besten Reitkamele und die berühmten arabischen Pferde gezüchtet werden, teilt das Innere Arabiens ganz die Natur der afrikanischen Sahara. Arabien ist ein echtes ') So bezeichnet man Eintiefnngen des Landes, die unter dem Meeresspiegel liegen. -) Diesemiten bilden einen Zweig der mittelländischen Raffe. Die m i t t e l l ä n d i f ch e Jtsl|je umfaßt: 1. die I n d o g e r m a n e n oder Arier, die in zwei Gruppen eingeteilt werden: a) die asiatischen Arier, z. B. die Inder, die Perser, b) die europäischen Arier, die Germanen, Romanen, Slaven, Griechen und Kelten, 2. die Semiten in Vorderasien z B die Juden, Syrer, Araber und 3. die Hamiten in Nordafrika. 3) Das Wort £>a\e stammt von dem altägyptischen Wort U a h e = Wohnstätte, Rastort.

7. Die außereuropäischen Erdteile, Die Ozeane und ihre Bedeutung im Völkerleben - S. 17

1912 - München : Oldenbourg
Südasien (Indien). 17 in ganz erstaunlicher Weise entwickelt hat. An seiner W.-Küste liegt Colombo, ein Anlegehasen der nach So.-Asien und Australien fahrenden deutschen Dampfer (160 000 Einw.). Für Deutschland ist Indien der Lieferant von Baumwolle, Tee, Reis, Jute u. ct. Staatliche Verhältnisse. Vorderindien gehört zum weitaus größten Teile den Engländern. Auf seinem Besitz beruht hauptsächlich Englands Handelsmacht. — Das indo-britische Kaiserreich mit Britisch-Birma und Teilen von Iran umfaßt fast 5 Mill. qkm mit 316 Mill. Einw. Es ist fast Ivmal so groß wie Deutschland und hat die »fache Zahl seiner Einwohner. Aufgaben. 1. Vergleiche Himalaja und Alpen! 2. Was versteht man unter Hindostan, was unter Dekan? 3. Erkläre den Wasserreichtum Hindostans! 4. Vorderindien und Italien. Eine Vergleichung. 5 Welche Ähnlichkeiten hat Dekan mit Afrika in Hinsicht auf Bodenform, Pflanzenkleid und Bewohner? 6. Wie heißen die beiden Hauptbestandteile der indischen Bevölkerung und wie verteilen sie sich auf das Land? 7. Zeichue Vorderindien! Hinlerindien. Die umgebenden Meere und Meeresteile zeigt die Karte. Ihre Bedeutung s. S. 100 ff! Unter den Halbinseln S.-Asiens hat Hinterindien infolge seiner mannigfaltigen Bodengestalt die reichste Küstengliederung; zugleich rückt es ganz nahe an den Indischen Archipel heran und bildet eine Landbrücke vom Kontinent zur malaiischen Inselwelt. Der Aufbau seines Bodens unterscheidet sich wesentlich von dem Vorderindiens. Von N. nach S. durchziehen die Halbinsel Ausläufer des Himalajasystems. Zwischen ihnen fließen mächtige Ströme, in deren heißfeuchten Niederungen besonders Reis gebaut wird. Nenne diese Ströme nach der Karte! Groß ist ferner der Reichtum an T i e k h o l z. Klima und Erzeugnisse stimmen im ganzen mit Vorderindien überein. Abgesehen von der Halbinsel Malakka, welche von Malaien bewohnt wird, gehört die Bevölkerung Hinterindiens der mongolischen Rasse an. — Die herrschende Religion ist der Buddhismus. Ihren Namen trügt diese Religionsform von Buddha, einem Königssohn, der im 6. Jahrhundert v. Chr. in Indien auftrat. Staatliche Verhältnisse. Hinterindien umfaßt in der Richtung von W. nach O. folgende Länder: 1. das britische Hinterindien; es besteht a) aus Birma mit dem Hauptreishasen Rangun (300 000 Einw.); b) aus den Straßenansiede-lungen, d. h. Kolonien an der Malakkastraße; die wichtigste derselben ist Siugapore, der Mittelpunkt des Verkehrs zwischen Vorderindien, Hinterindien, China und den Sunda-Jnseln (185 000 Einw.); 2. das Königreich Siam; am Unterlauf des Meuarn liegt Bangkok, die Residenz und größte Stadt Hinterindiens (400 000 Einw.) mit prächtigen Pagoden (Buddhistentempeln); es ist auch ein bedeutender Reishafen. Siams Reisausfuhr nach Deutschland beläuft sich auf 10 Mill. M. 3. Französisch Jndochina (Cambodja, Cochin-china, Annam und Tongking) mit Hanoi, 100000 Einw. Aufgaben. 1. Welche Eigentümlichkeit zeigt die Oberflächengestalt Hinterindiens im Gegensatze zu Dekan? 2. Welche Staaten haben an Hinterindien Anteil? 3. Jnwieferne kann man Singapore als „Ostasiatisches Konstantinopel" bezeichnen? 4. Hinterindien und die Balkanhalbinsel. Ein Vergleich.

8. Die außereuropäischen Erdteile, Die Ozeane und ihre Bedeutung im Völkerleben - S. 39

1912 - München : Oldenbourg
Nordafrika. 39 bis schwarzer'.Hautfarbe, sind in die Gebirge und Urwälder zurückgedrängt und waren früher das Ziel der Sklavenjagden. Sie treiben meist Rinderzucht. Ihre Erziehung zu einer regelmäßigen und lohnenden Arbeit ist das Hauptziel der Kolonisation. — Garten- und Haübau erfordern feste Wohnsitze und haben im Sudan unter Einwirkung des Islam eine Art Halbkultur erzeugt *). Staatliche Einteilung. Im West- und Mittelsudan hat Frankreich, im Ostsudan England die Vorherrschaft — An der Atlantischen Küste liegt die französische Kolonie Senegambien am Senegal und Gambia, die große Mengen üott Erdnüssen liefert. — Hauptort des französischen Sudan ist die Wüstenstadt T i m b u 11 u am Oberlauf des Niger, der Mittelpunkt zahlreicher Karawanenstraßen. — Den Engländern gehören das Reich der A s ch a n t i und Nigeria. Nigeria erzeugt reichliche Mengen von Kakao. Hauptort ist Lagos, der bedeutendste Platz der ganzen Guineaküste. Zwischen dem "englischen Reich der Aschanti und dem französischen Dähome liegt die deutsche Kolonie Togo. An der Küste von Oberguinea die Negerrepublik Liberia. Der Ost- oder ägyptische Sudan. Den Mittelpunkt des Ostsudan bildet C h a r t u m am Zusammenflusse des Weißen und Blauen Nil. Die Neger (s. Abb. S. 38). Wie Amerika so ist auch Afrika eine gewisse Einheitlichkeit der Bevölkerung eigen. Auch dem dunklen Erdteil fehlen wie der Neuen Welt scharf trennende Grenzmarken. Trotz der Wüste bilden Neger seit uralten Zeiten einen Bestandteil der nordafrikanischen Küstenbevölkerung; schwarze Soldaten zogen mit Haunibal über die Pyrenäen und die Alpen gegen Rom. Die bemerkenswerteste körperliche Eigenschaft der Neger ist ihre dunkle Hautfarbe. Sie ist vorwiegend ein Dunkelbraun, ganz schwarze Völker gibt es überhaupt nicht. Handteller und Fußsohlen bleiben heller. Die Hautfarbe der Neugebornen ist fast so hell wie bei Europäern; erst nach einigen Wochen werden sie „vollkommene" Neger. Die Haare sind wollig und verfilzt, die Lippen wulstig, Gesichtsund Gebißteile stark entwickelt, die Stirne fällt zurück. Die Mus kulatur der Neger ist schwächer als die der normal entwickelten Europäer. Ihrer Größe nach gehören sie zu den höher gewachsenen Menschen, ja in Ruanda zwischen dem Viktoria- und Tanganjika-See gibt es wohl die größten Menschen auf der Erde; Graf Götzen traf dort Riesen von 2 m bis 2,20 m. Nur im äußersten Süden wohnt eine hellbraune bis gelbliche kleine Abart der Neger, die Buschmänner und Hottentotten, wahrscheinlich Reste der Urbevölkerung wie die Zwergstämme Jnnerafrikas. Im Norden der Sahara bis zur Mittelmeerküste sind mehr Mischvölker als reine Neger, so die Ägypter und die Berber oder Kabylen in den Atlasländern. An Arbeitstüchtigkeit erweisen sich die Neger den Indianern weit überlegen, wie ihre Tätigkeit in Amerika, wo über 8 Millionen großenteils als Arbeiter leben, und ihre Inanspruchnahme als Träger, Soldaten und Bergleute in Afrika lehrt. Der Neger läßt sich zu geregelter Arbeit erziehen, wenn auch diese große Ausgabe geraume Zeit erfordert. Die Lebenskraft der Neger muß ungeheuer groß fein, denn trotz der Verluste durch den Sklavenhandel und eingeschleppte Krankheiten ist keine Entvölkerung des Erdteils wahrnehmbar. Die geistige Begabung des Negers ist nicht gering; gerühmt werden sein Nachahmungstalent und seine Gelehrigkeit. Geschmack und Schön- /) Der Gartenbau der Neger erstreckt sich auf Bananen, süße Kartoffeln, $)am§ und Maniok (diese letzteren ebenfalls Knollengewächse wie die Kartoffel), Bohnen und Erdnüsse; der Hackbau auf Mais und Durra, diese das wichtigste afrikanische Getreide. Alle Garten- und Feldarbeit obliegt den Frauen, die Männer sind Krieger oder Viehzüchter und treiben Jagdsport.

9. Die außereuropäischen Erdteile, Die Ozeane und ihre Bedeutung im Völkerleben - S. 41

1912 - München : Oldenbourg
Nordafrika. 41 und Palisanderholz. Das Binnenplateau ist zumeist Savanne, in der vereinzelt Affenbrotbäume oder Baobabs auftreten. Die Eingeborenen, Ewe genannt, zählen zu den Sudannegern; sie sind friedliche und fleißige Ackerbauer und Viehzüchter. Togo ist daher auch die einzige deutsch-afrikanische Kolonie, die bisher von Kampf und politischen Erschütterungen verschont geblieben ist. Der Handel liegt größtenteils in den Händen von Hamburger und Bremer Firmen, die an der Küste ihren L>itz haben. An der Küste liegt der Regierungssitz Lome; von hier führt eine Eisenbahn nach dem Marktorte A n e ch o. Am Gebirgssaume: die Gesundheitsstation M i s a -höhe; tief im Innern: Bismarckburg. An der Stelle, wo der Volta für kleinere Dampfer schiffbar wird, liegt Kete-Kratfchi, der volkreichste Ort der Kolonie, wo sich zahlreiche Karawanenwege vereinigen. Bei Banjeli, ö. von Jendi, im Norden der Kolonie finden sich reiche Eisenerzlager; ihre Verwertung ist aber erst möglich nach besserem Ausbau der Schienenwege. Im ganzen hat Togo bis jetzt eine günstige wirtschaftliche Entwicklung genommen. Es war auch von Kriegen nie beunruhigt und hat keine Schutztruppe u nötig. Verkehrswege in Togo. Dank den tadellosen Straßen, die die deutsche Regierung in mustergültiger Weise planmäßig durch die ganze Kolonie hin angelegt hat, konnten wir, abgesehen von eigentlichen Gebirgsgegenden, unsere Reise größtenteils auf dem Fahrrad ausführen, was eine ungemeine Erleichterung und Kostenersparnis bedeutete. Unsere Träger brachen morgens in aller Frühe, gewöhnlich zwischen 2 und 3 Uhr aus. Wenn der Tag zu grauen begann, schwangen wir uns aus die Räder und holten die Vorausgegangenen bald ein. Gegen 9 Uhr vormittags wurde meist die Hitze schon so stark, daß man weder fahren noch gehen konnte. Unter Bäumen, wenn es solche gab, oder im Schatten von Negerhütten pflegte sich unsere Karawane zur Mittagsrast zu sammeln und diese mußte wegen der Hitze oft bis gegen Abend ausgedehnt werden. Dann galt es noch einige Kilometer vorwärts zu bringen und ein Nachtquartier auszusuchen. Häufig trafen wir auch auf die überall längs der Karawanenftraßen zweckmäßig angelegten Rasthäuser der Regierung, die jebem Reisenden zur Verfügung stehen. Im Bezirke Sansamte-Mangu sind bereu mehrere Hunbert, hauptsächlich um den durchreisenden Hauffahänblern Unterkunft zu gewähren. An biescn Straßen haben die Beamten eigenhändig mitgearbeitet, um die Eingeborenen, die den Nutzen solcher Kunstbauten zuerst nicht einsehen wollten, zur Arbeit anzuspornen. Jetzt seufzt kein Eingeborener mehr über die Fronarbeit, die er bamals hat leisten müssen, bertrt die schönen Straßen kommen nun jedermann zugute. An den neuen Verkehrswegen liegen die Must erpslanzungende r Regie rungs-st o t i o n e n, wo Versuche mit dem Anbau tropischer Nutzpflanzen gemacht werden. Setzlinge überläßt man den (Singebornen um sie zu ähnlichen Kulturen aufzumuntern. Eifrige Pflege erfährt in diesen Stationen auch die Viehzucht! (Bilder aus den deutschen Kolonien.) Die Nilländer. 1. Habejch oder Abessinien. Es ist ein in Stufen aufsteigendes Hochgebirgs-land, dessen Gipfel fast bis zur Höhe des Montblanc (der Ras Daschan, 4600 m) aufragen. Aus dem T a n a s e e kommt der Blaue (— dunkle, trübe) Nil, der zum Weißen Nil durchbricht. Die dunkelfarbigen Bewohner sind

10. Donaugebiet und Rheinpfalz - S. 12

1898 - Schwabach : Schreyer
- 12 — Schwabach, durchfließt die Stadt. Hunderte von Tierfellen werden in demselben gewaschen; die großen Nördlinger Gerbereien erzeugen viel und gutes Leder. — „Gewerbe und Handel sind in Nördlingen ziemlich bedeutend. An Markttagen geht es in Nördlingen sehr leb- hast zu. Von allen Seiten strömen Käufer und Verkäufer herbei, zu Wagen und zu Fuß. Eier, Butter. Schmalz, Obst, Gemüse, Kartoffeln, Getreide, Gänse, Hühner, Enten, Tauben, kurz alles, was das srucht- bare Ries und seine fleißigen Bewohner erzeugen, wird hier au verschie- denen Plätzen seil geboten. Mitten im Gewühle der Menschen fühlt man, daß Nördlingen der Stapelplatz des Rieses (Erklären!), die Hauptstadt dieser kleinen Welt ist."*) Besonders lebhaft geht es in der Schranne zu. Die Schrämte ist ein großes Gebäude. Mehrere große Thore, so groß wie Scheunen- thore, führen in eine mächtige, gepflasterte Halle. Zahlreiche Fuhr- werke fahren durch diese Thore in die Halle und ladeu ihre Fracht ab, volle Getreidesäcke. Viele hundert Getreidesäcke lehnen an den Wänden, hohe Getreidehaufen find auf dem Boden aufgeschüttet. Getreidehändler, Bierbrauer, Müller und Bäcker sind in der Schranne versammelt und kaufen den Riesbauern das Getreide ab, besonders Dinkel und Gerste. Was ist also die Schranne? Getreidehalle, Ver- kaufshalle für Getreide. Öfter im Jahre werden in Nördlingen große Viehmärkte ab- gehalten. Was von den Käufern au den Nördlinger Markttagen er- handelt wird, kommt oft weit fort in große Städte, ja selbst in fremde Länder. Was für eine Stadt ist demnach Nördlingen? Handelsstadt. — Womit wird in Nördlingen Handel getrieben? Getreide, Vieh, Eier, Butter, Schmalz, Geflügel u. f. w. Zusammenfassung: Die Niesbauern gehen nach Nördlingen ans den Markt. Hier werden die Erzeuguisse des Rieses verkauft. In der Nördlinger Schranne wird viel Getreide aufgestapelt und ver- kauft. Nördlingen ist der Stapelplatz und die Handelsstadt des Rieses. 2. So G'fell, so! Nördlingen war einst eine ansehnliche freie Reichsstadt. Die altertümlichen Thore, das Rathaus und die Trümmer der früheren Stadtmauer sind Zeugen seines Alters. Im 30jäh- rigen Kriege ging es Nördlingen nicht viel besser als unserer Vaterstadt. Viele Fehden hatte Nördlingen einst mit den mächtigen Grafen von Öttingen zu bestehen, die damals fast die ganze Riesebene be- herrschten. Gerne hätten die Öttinger Grafen die Stadt in ihren Besitz gebracht. Doch Türme und Thore, Wall und Graben schützten die Stadt *) Jugendlust, Jahrgang 1881.
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