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1. Lesebuch zur Geschichte Bayerns - S. 266

1906 - München : Oldenbourg
266 49. Elisabeth Charlotte. In dem Zimmer des Museums im Otto-Heinrich-Bau, in dem wir Liselottes Bild gefunden, hängt an einem Pfeiler, abgesondert, als sollte es mit keinem andern in Berührung kommen, das Porträt eines Mannes mit einem Banditengesicht; das ist der Graf Melac, der Mann vom 2. Mürz 1689; Held kann man nicht sagen, denn Gott weiß es, das, was er an dem Tage getan hat, war kein Heldenstück. Im September 1688 hatte Ludwig Xiv. sein Manifest erlassen: „Daß weil der römische Kaiser mit verschiedenen Teutschen und „anderen Höfen heimliche Abrede und Anschläge gemacht, seine siegreiche „Waffen nach einem nun bald zu schließenden Frieden mit den Türken an „den Rhein und gegen Frankreich zu wenden, der König in Frankreich „sich gernüßiget sähe, sich aller der Orte am Rhein und Neckar zu versichern, „woraus ihm Schaden entstehen könne, bis der Madame von Orleans wegen „ihrer Erbschaft die Guüge an Geld, der ihr angestorbenen Väter- und „Brüderlicher Allodial-Güter und Fahrnuß geschehen rc. 2c. 2c." Am 27. September wurde dieses Manifest übergeben, schon vorher aber, am 15. September, waren Bouflers und La Breteche mit dem französischen Heer vor Kaiserslautern erschienen, hatten die ganze Pfalz weggenommen, auch Speyer, Oppenheim, Worms und Mainz. Der Dauphin kam hinterdrein und nahm Philippsburg und am 24. Oktober kapitulierte Heidelberg vor dem Marschall Durras. In der von dem Dauphin ratifizierten Kapitnlationsurknnde hieß es: „Daß alle Mobilien im Schlosse unangetastet beibehalten, nichts am Schlosse veräußert, daß au allen Gebäuden in und vor der Stadt nichts veräußert, die Bürgerschaft mit Plünderung, Brandfchatznng oder anderer Beschädigung verschonet bleibe." Kommandant von Heidelberg wurde der Geueral Gras Melac. Am 14. Februar 1689 — o der sausenden Geschwindigkeit — wurde darauf zu Regensburg das Reichsgutachten abgefaßt: „Daß die allen Glauben vergessende Cron Frankreich wegen der vielen friedbrüchigen Tätlichkeiten und Eingriffe in die Teutschen Lande, Rechte u. a. m. als ein Reichsfeind zu erklären und alle Reichsglieder gegen dieselbe mit zu gehen verbunden sein sollen." Darauf, wie der alte Meister Gottfried in seiner „fortgesetzten historischen Chronik" berichtet, „zog der Graf Melac, als er von der Annäherung der Reichstruppen gehört, mit einiger Reuterey von Heidelberg ans, steckte Rohrbach, Laimen, Nußloch, Wiesloch, Kirchheim, Bruchhausen, Eppelheim, Neckar-Hansen, Neuen heim und Handfchnchsheim in Brand." Und als es nun kein Halten mehr in Heidelberg gab, beschloß er in einer Weise Abschied von der Stadt zu nehmen, daß seines „Daseins Spur" für immer sichtbar bleiben sollte. Schon feit einigen Tagen hatte man französische Minierer beschäftigt gesehen in Mauern und Türme des Schlosses Bohrlöcher zu treiben und sie mit Pulver zu laden. Am 2. März 1689, frühmorgens um 5 Uhr, stand

2. Donaugebiet und Rheinpfalz - S. 154

1898 - Schwabach : Schreyer
— 154 halten, Waren ein- und ausladen können. Ludwigshasen wurde eine Hafenstadt, eine Handelsstadt am Rhein. Noch bedeutender wurde der Handel der jungen Stadt am Rhein, seitdem Eisenbahnen von allen Richtungen in die Stadt führen und eine Fabrik uach der andern entstand. Heute künden die vielen, vielen rauchenden Fabrikschlöte dem Reisenden an, daß Lud- wigshafeu auch eine bedeutende Fabrik st adt geworden ist. Unter den Fabriken in Ludwigshasen verdient besonders eine genannt zu wer- den, die badische Anilin- und Sodasabrik (kurze Erklärungen), in der gegen 5 000 Arbeiter beschäftigt sind. Sie dehnt sich im Norden von Ludwigshafen den Rhein entlang ans und bildet mit den vielen netten Arbeiterwohnungen eine Stadt für sich, wie die Fnggerei in Augsburg. Diese Färb- und Sodasabrik ist die größte ihrer Art aus unserem Erdteil. Die Erzeugnisse dieser Riesenfabrik, sowie die vielerlei Waren, die in den andern Fabriken hervorgebracht werden, auch die Bodeufrüchte des Pfälzer Landes werden durch hunderte von Schiffen und Eisenbahnzügen in die weite Welt geführt. — Zu den Sehenswürdigkeiten Ludwigshafens gehört die große eiserne Brücke, welche das bayerische Ludwigshafen mit feiner badischen Nach- barstadt Mannheim verbindet. Diese Brücke, ein Riesenbau, ruht bloß aus einem Pfeiler, den man kunstvoll mitten in das Bett des rauschen- den Rheines baute. Diese Rh ein brücke ist so breit, daß über die- selbe zwei Eisenbahnzüge nebeneinander fahren können sdoppelgeleife); außerdem kann man mit der elektrischen (Pferde-) Bahn über die Brücke gelangen oder zu Fuß hiuüberspazieren. Wer diese Brücke überschreiten will, muß in Ludwigshafen etliche Pfennig Brückenzoll entrichten. Warum wohl? — Zusammensassung: Bedeutung von Lndwigshafen. Ludwigshasen verdankt fein rafches Wachstum seiner Lage. Die- felbe ist sehr günstig für den Handel. Im großen Rheinhasen der Stadt halten jährlich viele hundert Handelsschiffe. Ludwigs- Hafen ist eine große Handelsstadt. Dieselbe hat auch viele große Fabriken. Ludwigshafen ist eine bedeutende Fabrikstadt. Von allen Seiten laufen Eisenbahnen in Lndwigshafen zusammen. Mit seiner Nachbarstadt Mannheim ist Lndwigshafen durch eine riesige eiserne Brücke verbunden. c, Gcrmersheim. Welche pfälzische Rheinstadt haben wir nun noch zu besuchen? Ger Mersheim. — Zeigen! — Wie kommen wir von Ludwigshafen nach Germersheim? Schiff — Eifenbahn. — Was sagt uns die Karte von Germers heim? Germersheim ist eine Festung. - Gewaltige Erdwälle und dicke Mauern, die die Stadt umgürten, seste Thore, Kauoueu, Kasernen und Soldaten aller Art er-

3. Lehrbuch der bayerischen Geschichte - S. 236

1868 - München : Lindauer
236 Bayern unter Maximilian I. Fürstenthümern versorgt waren, für deren Erhaltung großes Interesse tragen mußte. Die ersten Eröffnungen ließ er den Gesandten der geistlichen Kurfürsten und anderer katholischer Stände auf dem Ncichstage zu Regens bürg vom Jahre 1608 machen. Bald darauf schickte er einen eigenen Abgeordneten an die Höfe von Mainz, Köln und Trier, um die Sache zu betreiben. Den Wünschen des Kurfürsten von Mainz nachgebend, welcher nicht gerne den Anfang machen wollte, bestrebte sich Maximilian vor Allem, die oberländischen Stände zu einer näheren Vereinigung zu bewegen, und nach vielfachen Bemühungen wurde am Io. Juli 1609 in München der erste Bundcsvertrag von den Bevollmäch- tigten des Herzogs von Bayern, des Erzherzogs Leopold als Bischofs von Straßburg und Passau, dann der Bischöfe von Würzburg, Konstanz, Augsburg und Regensburg, des Propstes von El lw an gen und des Abtes von Kempten unterzeichnet. Als Zweck des Bündnisses erklärte man die Erhal- tung des katholischen Glaubens, die Abwendung besorgter Gefahren, die Handhabung des Religionsfriedenö und anderer Reichsgesetze. Die Verbündeten sollten einander gegen jeden Angriff vertheidigen; zugleich wurde ein Geldvorrath gebildet und Herzog Maximilian zum Bund es-Obersten ernannt. Nachdem dieß geschehen, ward den drei geistlichen Kurfürsten Nachricht ertheilt mit der Einladung, dem neuen Vereine beizu- treten. Maximilians Vater, der alte Herzog Wilhelm, machte eine Reise an den Rhein, angeblich um eine Brunnenkur zu gebrauchen, in Wirklichkeit aber, um den Eifer der drei geistlichen Kurfürsten zu beleben. Zu Mainz, wo sie sich am 23. August 1609 ver- sammelten, erschien auch ein bayerischer Gesandter, der Jäger- meister Lorenz von Wensin, um jede Bedenklichkeit zu besiegen, welche die geistlichen Herren von dem Eintritte in den katholischen Bund abhalten konnte. Die Vorstellungen, welche dieser machte, fanden um so eher Eingang, als die gewaltthätige Behandlung, welche sich kurz vorher der Kurfürst von der Pfalz gegen das Hochstift Speyer erlaubt hatte, den geistlichen Fürsten die Ge- fahr zeigte, welcher sie sich aussetzten, wenn sie ferner abgesondert und wehrlos blieben. Am 30. August Unterzeichneten sodann die Kurfürsten von Mainz, Köln und Trier die Urkunde ihres

4. Lehrbuch der bayerischen Geschichte - S. 338

1868 - München : Lindauer
338 Bayern unter Maximilian Iv Joseph. war, daß Oesterreich so hochgehende Forderungen stelle, ohne die Zustimmung Frankreichs für sich zu haben, so warb der bayerische Kursürst um die Freundschaft und Hilfe des Kaisers Alexander von Rußland, des Sohnes und Nachfolgers Paul I. Oester- reichs Gelüsten fand am Petersburger Hofe allgemeine Mißbillig- ung, und bald darauf (18. August 1802) ließ Rußland und Frankreich im Einverständniße mit dem deutschen Kaiser dem Reichstage zu Re g eus bürg einen durch den französischen Minister Talleyrand und den russischen Kanzler Kurakin bearbeiteten Plan über die Entschädigung der deutschen Fürsten für ihre Verluste am linken Rheinufer und über die künftige Gestaltung Deutschlands vorlegen, der einem Ausschüße von acht Reichsstanden, Reichs députation genannt, zur Prüfung und Berichterstattung überwiesen wurde. Rach vielen Unterhandlungen erschien (am 23. November 1802) das Endresultat der Ausschuß- Berathungen in einem Hauptentschädigungsplan, dessen Inhalt der deutsche Reichstag am 25. Februar 1803 unter dem Namen des Neichsdeputations-Hauptschlusses (aus 89 Paragraphen bestehend) annahm. Der Kurfürst von Psalzbayern, welcher unter alleu Reichsständen durch den Luneviller Frieden am meisten, nämlich alle pfälzischen Besitzungen jenseits und diesseits des Rheins mit Ausnahme des Herzogthums Berg verloren hatte, erhielt dafür als Ersatz: a) die Hochftister Würzburg, Bamberg, Augsburg (doch nicht die Reichsstadt), Freysing, einen Theil von Eichstädt und Passau nebst den mittelbaren Klöstern innerhalb dieser Gebiete; b) die 13 Reichsabteien: Kempten, Ebrach, Elchingen, Irrste, Kaisheim, Ottobeuren, Roggenburg, Söflingen, St. Ulrich und Afra (im Hochstiste Augsburg), Ursberg, Wettenhausen, Wengen (in Ulm) und Waldsassen. Kurfürstliches Bcsitz- ergreifungspatent vorn 26. November 1802; e) die 15 Reichsstädte: Bopsingeu, Buchhorn, Dinkelsbühl, Kausbeuren, Kempten, Leutkirch (mit Heide), Memmingen, biet bis an den Lech vorzurücken, und würden zur Folge gehabt haben, Bayern ganz aus der Zahl der Mächte zu vertilgen." Ob diese Anschuldigung begründet gewesen, steht dahin; Oesterreich stellte der französischen Note die Behauptung entgegen, „daß es nur ein Vorrücken bis an die Isar mit Ausnahme Münchens beabsichtigt habe."

5. Das Maingebiet - S. 131

1908 - Schwabach : Schreyer
— 131 — Franzosen. Ist Euch jemand in unsrer Stadt bekannt, der ihn mit- gemacht hat? — Merkt, 10 W>m 1 «71 mnrhp zu Frapkf,irs.a/M^ der Friede zwischen dem Deutschen Reiche und Frankreich abgeschlossen. Znsammenfassung: Frankfurt a/M. ist eine merke'ns- werte Stadt. G o ejj) e — friede. M ainz. a) Viele Flüsse hat der Main mitgenommen. Welche? — Wir wollen ihn nun bis dahin befahren, wo auch er von einem größern Fluß mitgenommen wird. Ihr kennt ihn schon? Das ist der Rhein. — Woher wißt Ihr, daß der Main in den Rhein fließt? Er führt die Flöße dem Rheine zu. — Wie sind wir nach Frankfurt gekommen? Mit dem Floß.— Bis Aschaffenburg ist nnsre Fahrt ziemlich rasch gegangen, aber von da an glaubte man kaum, daß sich das Fahrzeug fortbewegte. Warum wohl ging die Fahrt anfänglich rascher? Es ging stark abwärts. (Erinnerung au die Schwarzach.) — Man sagt, der Main hat ein starkes Ge- fäll e.*) — Von Frankfurt an schleicht der Main ganz träge dahin. (Erinnerung an die Schwabach.) Wir sind in einer Ebene. Um doch schneller vorwärts zu kommen, verlassen wir in Frankfurt unser Floß und sahreu mit einem Dampfschiff nnsrem Ziele zu. Nuten im Schiff arbeitet die große Dampfmaschine um die gewaltigen Schaufelräder und durch diese das Fahrzeug in Bewegung zu setzen. Nun geht es freilich schneller als mit dem Floß. Wir steigen hinauf auf das Oberdeck. Das ist ein freier Platz oben auf dem Schiff, von dem man die schöne Landschaft überschaueu kann. Im Norden sehen wir einen langgestreckten Höhenzug, den Taunus mit dem Feld berg. Im Süden erhebt sich der Od euwald. Wozu hat dieser den Main gezwungen? Den Bogen nach Norden zu macheu. — Welche Gebirge begleiten die untere Mainebene? — Womit werden sich die Leute in dieser fruchtbaren Gegend meistens beschäftigen? Ackerbau. Zusammenfassung: Die untere Mainebene, ihre Ans- dehnuug, Begrenzung und Fruchtbarkeit. d) Nach welcher Himmelsgegend fahren wir? — Wir nahen dem Ende nnsrer Reise. Von Süden her wälzt sich eine gewallige Wassermenge, der Rhein. Dieser nimmt bei der großen Stadt Mainz den Sohn des Frankenlandes auf und trägt ihn zum weiten Meere. Zusammenfassung: Vereiniguug des Mains mit dem Rhein bei Mainz. *) Die Weißmainquelle liegt 887 m hoch, Bamberg 2-11 m, Schweinfurt 212 m, Aschaffenburg 114 m, Frankfurt 92 m, Mainz 82 ra (Berechnung des Gefälles). 9*

6. Das Maingebiet - S. 22

1908 - Schwabach : Schreyer
— 22 — 1. Stichwörter (an die Tafel geschrieben): Schwäbische Rezat, Frankenjura, Norden; Fränkische Rezat, Frankenhöhe, Südosten; Georgensgmünd, Zusammenfluß; Rednitz, Norden; Roth a. ©., Penzendorf; rechter und linker Nebenfluß. 2. Ausführung (durch die Schüler): Siehe Zusammenfassung unter a. 2. Zur Huelle der Schwäbischen Wezat. N n n w o ll e n wir die Qnelle der Schwäbischen 9t e z a t besuchen! a) Wie hätten wir rascher von Schwabach nach Georgensgmünd kommen können? Eisenbahn. — Seht, hier ist der Weg der Eisenbahn! (Eingraben.) — Besteigen wir nun in Georgensgmünd den Zug, der vou Schwabach gekommen ist. Er fährt weiter nach Südeu. Uus zur Linken fließt die Schwäbische Rezat. Am andern Ufer erheben sich die Berge des Frankenjura. Unser Zug hält und der Schaffner ruft Pleinfeld. Ein großer Bahnhof liegt vor uus, größer als der Bahnhof Schwabach. Warum ist er wohl so groß? Viele Züge. — Nach wie viel Richtungen kann man vom Bahnhof Schwabach ans fahren? — Nämlich? Norden — Süden. — Von dem Bahnhofe Pleinfeld ans fahren Züge nach mehr als 2 Richtungen. So: Darstellung im Sandkasten. Hier krenzen sich also die Eisenbahn- linien wie Schnüre, die man zu einem Knoten znsammengebunden hat. Pleinfeld, ist ein Eisenbahnknotenpunkt. Wir fahren weiter nach Süden, immer am Ufer der Schwäbischen Rezat dahin. Jetzt hören die Nadelwaldungen auf und wir sehen die Abhänge des Jura mit schönem Laubwald und vielen Hopfengärten besetzt. Bald erreicht der Zug das Städtchen Ellingen, in dessen Mitte wir ein großes Fürstenschloß erblicken. Hn der Umgegend von Ellingen gibt es sehr sch on c~S Sbt eh. Es gehört zum „Ellinger Schlag" oder zur ^Ellinger Rasse". Endlich hält der Zug iu Weiße n - b u r g. Hier steigen wir ans, um uns dieses Städtchen näher "an- zusehen. Wollen wir aber vorher nnsre Fahrt bis Weißenburg noch einmal Überblicken! Zusammenfassung: Fahrt nach Weißenburg. Schwäb. Rezat, Juraberge; Eisenbahnknotenpunkt Pleinfeld; Ellingen, Schloß, Hopfen, Vieh; Weißenburg. d) Sehen wir uns Weißenburg au. Schon beim Eintritt in die Stadt werden wir durch die graue Stadtmauer mit ihren Türmen und einem noch gut erhalteneu Tore au das h o h e A l t e r Weißeuburgs erinnert. Doch reicht dasselbe noch weit über die Jahre dieser Bauwerke zurück; denn W. wurde vor beinahe 2000 Jahren,

7. Das Maingebiet - S. 35

1908 - Schwabach : Schreyer
— 35 — und der Pegnitz. Oberhalb des Zusammenflusses war zu selbiger Zeit eine Furt. Was sagt Ench dieser Name? Furt von fahren — Wasser nicht tief — Überfahrt n. s. w. — Wer mag sich an dieser Furt angesiedelt haben? Fuhrleute — Schiffer. Zusammenfassung: Die Kaisersahrt. Kaiser Karl war der langeil Wasserfahrt auf der Rednitz müde. Bei der Rednitzfurt stieg er ans Land und ließ Zelte neben der kleinen Ansiedelung aufschlagen. In einem einfachen Zelte über- uachtete der mächtige Kaiser und in einem anderen sein Geistlicher mit den Gebeinen eines heiligen Mannes. Karl hatte eine gute Nacht und erhob sich in froher Laune am nächsten Morgen. Er be- suchte die Ansiedler in ihren Hütteu. Sie waren zwar Christen, be- saßen aber kein Kirchlein. Der gütige Kaiser ließ an der Stelle, wo der Sarg mit den Gebeinen des Heiligen stand, eine Kapelle bauen und setzte einen Geistlichen eiu. In dieser Kapelle erfolgte manche wunderbare Heiluug. Bald kamen die Leute der Umgegend betend und bittend zum Kirchlein an der Furt gewallt. (Wall- fahrt.) Auch ueue Ansiedler zogen hierher. Die Wälder lichteten sich, Hütte um Hütte wuchs aus der Erde und bald zog der Pflug Furchen durch deu früheren Waldboden. Ein kleiner Ort war ent- standen und erhielt von der Furt seineu Namen. Von Jahr zu Jahr wuchs der Ort Furt; Märkte wurden hier abgehalten und so kam es, daß Furt später der bedeutendste Ort im Lande des Markgrafen von Ansbach war — und heute ist Fürth eine der größten Städte uusres Landes, fast 6mal so groß wie Schwabach. Der Gründer von Fürth wurde aber uicht vergessen. Heute noch geht die Sage, daß der mächtige Kaiser in einem nahe bei Fürth gelegenen Sandhügel — im Karlsberg — seit vielen hundert Jahren schlafe. Zusammeufassuug: Die Gründung Fürths. Die Furt an der Nednitz. — Der Ort Furt und sein Wachs- tum. — Der Karlsberg. b) Bei einer Waudruug durch das heutige Fürth fallen uns durch ihre Größe das Rathaus mit seinem hohen Turme und die schöne Synagoge auf. In den einförmigen Straßen hören wir an Werktagen ein n n n n t e r b r o ch e n e s H ä m m e r n und Klopfen, Rasseln und S n m m e n, K r e i s ch e n und Klingen; in Hunderten von engen Werkstätten und geräumigen Fabriken arbeitet ein fleißiges Völklein, unterstützt von gewaltigen Maschinen aller Art, deren Rauchwolken durch riesige Schlüte zum Himmel steigen. Tausenderlei Waren werden in Fürth hergestellt, massen- weise — tausendfach, millionenfach. In großen Lagerräumen — Magazinen — und hinter großen Schaufenstern können wir bewunderu, was das arbeitende Fürth 3"°

8. Das Maingebiet - S. 39

1908 - Schwabach : Schreyer
— 39 — von reichen Nürnbergern und Fürthern im Jahre 1835 zur Zeit König Ludwigs I. erbaut, worauf beide Städte heute noch stolz sein dürfen. Jetzt könnt Ihr Euch auch den Namen Ludwigsbahn erklären! Fast jede Viertelstunde geht in jeder Stadt ein Zug ab, eine Menge Menschen mit sich führend. Während der Fahrt gucken wir neugierig zu deu Fenstern Hinalls. Rechts nnfrer Bahn läuft eine kunstvoll gebante Wasser- straße, der Ludwigs kanal. Ein langes Schiff, schwer beladen mit Kisten und Säcken, Kohlen, Steinen und Brettern schwimmt auf dem Kaual. An einem laugen Seile wird es von einem Pferde vor- wärts gezogeu, das rüstig am Uferweg dahingeht. Warum wohl ein Pferd das Kanalschiff ziehen muß? .... Schiff ist schwer — Kanal fließt nicht u. f. w. — Wir reden später einmal darüber. — Neben dem Ludwigskanal saust ein andrer Eisenbahnzug gegen Nürn- berg, der vom Staats bahn Hof in Fürth abgefahren ist. Wir wissen schon, wie diese Bahn heißt? Staatseisenbahn. Links neben nnsrer Bahn zieht sich die breite Landstraße nach Nürnberg. Fußgänger, Droschken (zur Erklärung: Miets- kutsche, numeriert), Lastwagen, Fahrräder, Automobile, Milchwägelchen und die elektrische Straßenbahn eilen auf dieser belebten Straße zur Stadt, die sich vor unsern Augen ausdehnt. Was haben wir auf der alten Feste schon von Nürnberg gesehen? Häusermeer — viele Türme — rauchende Schlote und die hohe Burg. — Felder und Wiesen verschwinden; zu beiden Seiteu der Bahn taucht eiu rußiger Schlot nach dem andern auf, wir sehen belebte Gassen, menschen erfüllte S traßeu — wir fahren schon in die Stadt, da — ein Pfiff — ein Ruck — und der Schaffner ruft: „Nürnberg! Alles aussteigen l" Wir verlassen den Bahnzng und stehen auf dem Ludwigs- bahnhof zu Nürnberg. Z n s a m m e n s a s s u n g: M i t der Ludwigs bahn vou Fürth uach Nürnberg. 2. Wandrung durch Dürnberg. Machen wir eiue Waudruug durch Nürnberg, a) Bon welcher Stadt sind wir nach Nürnberg gekommen? Fürth.— Welche Bahn führte uus uach Nürnberg? Ludwigsbahn. — In welcher Himmelsrichtung liegt Nürnberg von Fürth aus? Osten. — ' Wo sind wir in Nürnberg angekommen? Lndwigsbahnhos. *) Es ist hier nötig, daß man Bilder von Nürnberg mitsprechen läßt Worte, und wären es die schönsten, ersetzen niemals die Anschauung.

9. Das Maingebiet - S. 124

1908 - Schwabach : Schreyer
— 124 — des Mains von Schweinfurt bis Gemunden! Wie flicßt der Main von Schweinfurt bis Ochsensnrt? Südlich. — Wie von Ochsenfurt bis Gemünden? Nordwestlich. — Welche Figur beschreibt der Main? Dreieck. (Zeichnen!) — Wie können wir dieses Dreieck nennen? Main drei eck. — Welche Orte liegen an den „Spitzen" des Main- dreieckes? Schweinfurt — Ochsensnrt — Geinünden. — Orte im Maindreieck? Kitzingen, Würzburg. Zusammenfassung: Fahrt bis Gemündeu. Gemüudeu — Fränkische Saale — das Maindreieck. K. Das Mainviereck. a) Nach welcher Himmelsgegend sind wir bis Gemünden ge- fahren? Nordwesten. — Vor uns versperren Berge dem Main den Weg. Er ist gezwungen nach Süden zu fließen. Bei dem schönen Städtchen Lohr muß sich der Main zwischen Bergen hindurchdrängen. Zu nnsrer'rechten tritt eine hohe Bergreihe ganz nahe an den Fluß heran. Sie gehört zum Spessart, der hier sehr steil zum Main abfällt. Immer schöner wird das enge Tal. Ort reiht sich an Ort, Häuser und Hütten, umsäumt vou Weinbergen, lehnen sich an die Anhöhen. Im Wasser spiegeln sich die Zinnen mancher Burg. All- mählich wird das Tal so eng, daß kaum Platz für eiue Straße übrig bleibt. Nun weudet sich der Flnß nach Westen. Sein Tal wird breiter, wo die Tauber vou liuks her iu den Main fällt. Wir sind in dem freundlichen Städtchen W^ertl.clm angekommen, das sich ain Fuße eines bewaldeten Berges ausdehnt. Auch am gegenüber- liegenden Ufer erhebt sich ein Berg, der auf drei Seiten vom Main umflutet wird. Von ihm weiß die S age folgendes zu erzähleu *) : „Emst lebte dort eine reiche Gräfin, die in tollem Übermute sich vermaß den Berg zur Insel zu wandeln und auch auf der vierteil Seite die Waffer des Maines vorüberznzwingen. Es kümmerte sie nicht,*, daß ihre armen Untertanen unter der Last der Fronarbeiten nnterlagenzund. verschmachteten. Die eitle Törin verlachte Warnungen und Mahnungen, die selbst aus dem Kreise ihrer Freunde ihr zuteil wurden. Als mau sie neuerdings zum Verzicht auf das tolle Unter- nehmen bereden wollte,^ da lachte sie schrill auf, zog einen großen, blitzenden Demantring vom Finger, trat hinaus auf deu Söller und schleuderte ihu mit kräftigem Arme weit hinaus iu die Wogeu des Mains. „Solgewiß dieser Ning nicht mehr in meine Hände kommt, so gewiß werde ich den Berg durchbohren; wenn nicht, soll ich mit der Burg iu die Hölle versinken!" Kaum hatte sie diese vermessenen Worte gesprochen, ließ sich ein lauter Donnerschlag vernehmen, ob- *) Aus: Das Bayerland von H. Leher, 5. Jahrgang, S. 296.

10. Das Maingebiet - S. 129

1908 - Schwabach : Schreyer
— 120 — 8. Jum Wem. Frankfurt a/M, Schöne und große Städte haben wir auf unsrer Floßfahrt fenneit gelernt. Die größte und reichste aber wollen wir heute besuchen. Welche Städte am Main sind uns bis jetzt bekamit? Aufzählen! — Nennt mir die größten davon! Bamberg — Schweinfnrt — Würzburg — Aschaffenburg, a) Um zur größten Mainstadt zu gelangen, fahren wir mit nnserm Floß von Aschaffenbnrg weiter. Wir machen mit d.em Main einen Bogen nach Nordwesten. Nach längerer Fahrt dehnt sich vor nnsern Augen ein fast unübersehbares Hänsermeer aus. Inmitten des- selben erhebt sich eine gewallige Kirche, ein Dom. Wir haben die größte Mainstadt erreicht. Ihr Name ist Frankfurt a/M. An welche audre Ortsuameu erinnert Ench dieser Name? Ochsen- furt, Haßfurt, Fürth. — Was wird also hier am Main einmal gewesen sein? Furt. — Was aber wohl der Zusatz „Frank" besagen will? Vermutungen der Schüler. — Darüber erzählt uns ein schönes Gedicht. Lesen wir dieses! Frankfurt am Main. Die besten seiner Helden, sie lagen in Sachsen tot; Da floh Karolus Magnus, der Kaiser, in großer Not. „Laßt eine Furt uns suchen längshin am schönen Main!" O weh, da liegt ein Nebel, der Feind ist hinterdrein! Nun betet Kaiser Karol auf Knien an seinem Speer; Da teilte sich der Nebel. Eine Hirschin ging daher; Die führte ihre Jungen hinüber zum andern Strand. So machte Gott den Franken die rechte Furt bekannt. Hinüber zogen alle wie Israel durchs Meer; Die Sachsen aber fanden im Nebel die Furt nicht mehr. Da schlug der Kaiser Karol mit seinem Speer den Sand: „Die Stätte sei hinfüro der Franken Furt genannt." Er kam da bald zurücke mit neuer Heeresmacht, Damit er der Sachsen Lande zu seinem Reich gebracht. Doch dort am Main erpranget nun eine werte Stadt, Die reich ist aller Güter und edle Bürger hat. Dieser Abschnitt des Gedichtes wird vom Lehrer vorgelesen, dann vom Schüler gelesen und dabei besprochen. Am Schlüsse liest ein Schüler den Abschnitt im Znsammenhang. Nun fragen wir zur Einprägung den Inhalt des Gelesenen ab. — Wer kann mir jetzt erzählen, wie der Name Frankfurt entstanden ist? Zusammen- hängende Wiedergabe durch einen Schüler. (Siehe Schüler- aufsatz in Stufe C: Wie Frankfurt am Main entstanden ist.) Geographie von Bauern. q
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