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1. Lehrbuch der bayerischen Geschichte - S. 236

1868 - München : Lindauer
236 Bayern unter Maximilian I. Fürstenthümern versorgt waren, für deren Erhaltung großes Interesse tragen mußte. Die ersten Eröffnungen ließ er den Gesandten der geistlichen Kurfürsten und anderer katholischer Stände auf dem Ncichstage zu Regens bürg vom Jahre 1608 machen. Bald darauf schickte er einen eigenen Abgeordneten an die Höfe von Mainz, Köln und Trier, um die Sache zu betreiben. Den Wünschen des Kurfürsten von Mainz nachgebend, welcher nicht gerne den Anfang machen wollte, bestrebte sich Maximilian vor Allem, die oberländischen Stände zu einer näheren Vereinigung zu bewegen, und nach vielfachen Bemühungen wurde am Io. Juli 1609 in München der erste Bundcsvertrag von den Bevollmäch- tigten des Herzogs von Bayern, des Erzherzogs Leopold als Bischofs von Straßburg und Passau, dann der Bischöfe von Würzburg, Konstanz, Augsburg und Regensburg, des Propstes von El lw an gen und des Abtes von Kempten unterzeichnet. Als Zweck des Bündnisses erklärte man die Erhal- tung des katholischen Glaubens, die Abwendung besorgter Gefahren, die Handhabung des Religionsfriedenö und anderer Reichsgesetze. Die Verbündeten sollten einander gegen jeden Angriff vertheidigen; zugleich wurde ein Geldvorrath gebildet und Herzog Maximilian zum Bund es-Obersten ernannt. Nachdem dieß geschehen, ward den drei geistlichen Kurfürsten Nachricht ertheilt mit der Einladung, dem neuen Vereine beizu- treten. Maximilians Vater, der alte Herzog Wilhelm, machte eine Reise an den Rhein, angeblich um eine Brunnenkur zu gebrauchen, in Wirklichkeit aber, um den Eifer der drei geistlichen Kurfürsten zu beleben. Zu Mainz, wo sie sich am 23. August 1609 ver- sammelten, erschien auch ein bayerischer Gesandter, der Jäger- meister Lorenz von Wensin, um jede Bedenklichkeit zu besiegen, welche die geistlichen Herren von dem Eintritte in den katholischen Bund abhalten konnte. Die Vorstellungen, welche dieser machte, fanden um so eher Eingang, als die gewaltthätige Behandlung, welche sich kurz vorher der Kurfürst von der Pfalz gegen das Hochstift Speyer erlaubt hatte, den geistlichen Fürsten die Ge- fahr zeigte, welcher sie sich aussetzten, wenn sie ferner abgesondert und wehrlos blieben. Am 30. August Unterzeichneten sodann die Kurfürsten von Mainz, Köln und Trier die Urkunde ihres

2. Vaterländische Geschichte - S. 87

1909 - Nürnberg : Korn
— 87 Bitte um Unterstützung ihrer Bestrebungen zur Erhaltung Bayerns. Noch ehe dieser Brief an Friedrich gelaugte, hatte derselbe schon einen geheimen Botschafter, den Grafen Göry nach Bayern gesendet, der auskundschaften sollte, was es denn mit dem Vertrage mit Österreich sei. Gegen Abend kam der Gesandte an und noch iu derselben Nacht wurde er durch ihren Geheimsekretär zu Maria Anna und Herzog Karl August zu einer Unterredung gerufen. Am nächsten Tage fand eine Zusammenkunft mit den Ministern statt. Die Beratungen dauerten bis tief in die Nacht. Herzog Marl versprach, daß er öffentlich gegen den Vertrag auftreten werde, und Friedrich Ii. sicherte ihm ausgiebige Hilfe zu. Der König von Preußen setzte sein gegebenes Wort sofort in die Tat um. Er stellte eine Armee ins Felb. Ein gleiches tat Österreich. Aber man vermied den Kampf und als die Kaiserin von Rußland gegen Österreich Stellung nahm, willigte eublich Kaiser Joseph in den Verzicht auf Bayern; nur das Land zwischen Inn und Salzach, das sogenannte Jnnviertel, wurde ihm abgetreten. Zwischen Karl Theodor und seinem Bayernvolke kam es nie zu rechter Eintracht. Die Pfälzer würden bevorzugt, und wer sich den Plänen des Kurfürsten entgegenstellte, den trafen Verfolgungen. Das mußte besonbers der eble Vaterlandsfreund Johann Georg von Lori erfahren. Derselbe war gegen die Abtretung Bayerns au Österreich. Dafür wurde er aus der Nähe des Kurfürsten verbannt. Lori ertrug die Strafe mit der Ruhe eines guten Gewissens. Auf dem Totenbette sprach er die Worte: „Ist halt boch gut sterben, wenn man ehrlich gelebt hat." König Maximilian Ii. ließ dem Braven au beiseit Geburtshaus eine Gebenktafel mit der Inschrift setzen: „Hier würde am 17. Juli 1722 der aufopfernde Vaterlandsfreund und seelenvolle nationale Geschichtsschreiber Johann Georg von Lori geboren." So siubet oft eine gute Tat, auch wenn ihr anfänglich mit Unbank gelohnt wird, boch noch bic verdiente Anerkennung. Das Mißtrauen der Bayern gegen Karl Theodor schtuaub niemals, selbst dann nicht, wenn er wirklich etwas Gutes vorhatte. Das Volk war uubefriebigt, der Fürst mißgestimmt. In dieser Zeit begann in Frankreich jene Umwälzung, die für ganz Europa so folgenschwer würde und unter dem Namen Französische Revolution bekannt ist. Der König Ludwig Xvi. wurde auf der Flucht gefangen genommen und später enthauptet. Die Unruhen schienen sich auszudehnen und die beutscheu Fürsten schlossen beshalb ein Büubuis gegen Frankreich. Der Krieg begann, nahm aber für Deutschland balb eine ungünstige Wenbung. Da schloß Preußen Fricben mit den Franzosen und nun brangen brei französische Heere gegen Österreich vor. Zwei bavon verwüsteten Franken und Bayern, wurden aber wieder vertrieben. Erfolgreicher focht in Italien die britte Armee unter dem 27-jährigen Napoleon Bonaparte, dem Sohn eines Advokaten

3. Abriß der bairischen Geschichte - S. 69

1882 - Heidelberg : Winter
Kap. 16. § 103 u. 104. Kurpfalz-Baiern unter Karl Theodor. 69 wohner enthaltende Land zwischen dem Inn, der Donau und der Salzach mit der Hauptstadt Braunau. _ Als Kaiser Joseph Ii noch einen Versuch machte Baiern durch Tausch gegen tue österreichischen Niederlande zu erwerben, legten gleichfalls die bairischen Herzoge Karl und Max Joseph Verwahrung dagegen ein und hatten wieder den König von Preußen zum Beistand, der nun einen deutschen Fürstenbund zur Aufrechterhaltung des deutschen Länderbestandes stiftete. , (104.) Die übrige Regierungszeit Karl Theodors in Baiern ist übrigens durch verschiedene nützliche Werke bezeichnet. Zu diesen gehören: die Anlage des englischen Gartens in München (durch den nachmals zum Grafen von Rumford erhobenen Amerikaner Thompson, der sich auch durch die Einführung der „Rumfordischen Suppen" zur Speisung der Armen verdient machte), die Errichtung einer Militär-Akademie, die Verbesserung der Straßen- und Wasserbauten, die Trockenlegung und Besiedlung der Moore, besonders des Donaumooses, die Vermehrung der Gemäldesammlung durch einen Teil der Schleißheimer und Düsseldorfer Gallerie, die verbesserte Einrichtung der Hofbibliothek, die Ordnung des Münzkabinets durch Ignaz von Streber, die Erweiterung der Universität Ingolstadt. Dennoch wollte sich zwischen dem Kurfürsten und seinen bairischen Unterthanen kein vertrauensvolles Verhältnis bilden. Das gegenseitige Mißtrauen stieg vollends, als Karl Theodor nach der Unterdrückung des allerdings kirchen- und staatsgefährlichen Jlluminaten-Ordens (den der Jngolstadter Professor Adam Weishaupt gestiftet hatte) nicht nur die strengste Zensur einführte, sondern auch die Güter der Exjesuiteu, welche Kurfürst Max Iii zur Förderung der Aufgaben des Unterrichts und der Bildung bestimmt hatte, zur Errichtung einer Malteserzunge für den Fürsten von Bretzenheim verwendete. (Von seinem Nachfolger wieder zurückgenommen.) Die französische Revolution, gegen welche auch Baiern dem Kaiser beistand, verhängte auch über Psalzbaiern schwere Verluste; alle kurpfälzischen Länder am Rhein kamen in die Gewalt Frankreichs und selbst Baiern kam in ein Kriegsgedränge, so daß der Kurfürst aus München nach Lobkowitz in Sachsen flüchten mußte, worauf er mit Moreau einen Waffenstillstand schloß, dessen drückende Bedingungen zum Glück wegfielen, da einige Tage daraus Moreaus Rückzug an den Rhein Baiern wieder von der Kriegslast befreite (Sept. 1796). Durch einen geheimen Artikel im Frieden von Campo Formio 1797 sollte Baiern an Österreich einen Strich Landes bis zum Inn abgeben. Inzwischen führte aber der Ausgang der Rastatter Kongreß-Verhandlungen einen neuen Krieg herbei, vor dessen Ausbruch Karl Theodor starb, indem ihn am 16. Februar 1799 am Spieltisch der Schlag traf. Mit ihm erlosch die Sulzbacher Linie in Baiern, da er auch von seiner zweiten Gemahlin Marie Leopoldine keinen Erben hatte.

4. Lehr- und Lesebuch oder die Vaterlands- und Weltkunde - S. 237

1864 - Essen : Bädeker
23-7 Wenige "Wochen nach dem Tode des Gottesmannes Luther brach der schmalkaldische Krieg aus, in welchem nach der unglücklichen Schlacht bei Mühlberg (1547) die Häupter des schmalkaldischen Bundes, Kurfürst Johann Friedrich von Sachsen und Landgraf Philipp von Hessen in die Gefangenschaft des Kaisers geriethen. Johann Friedrich musste so- gar sein Land an seinen Vetter Moritz abtreten, der zu seinem Falle vieles beigetragen hatte. Allein das Gotteswerk, die evangelische Kirche, vermochte der Kaiser nicht zu überwältigen. Derselbe Moritz, der ihm zum Siege verholten hatte, demüthigte ihn. Der Augsburger Religionsfrieden, 26. Sept. 1555, gab der evangelischen Kirche im deutschen Reiche gleiche Rechte mit der römisch-katholischen. — Da Kaiser Karl fast alle Lieblings- plane seines Lebens vereitelt sah, legte er die deutsche Kaiserkrone frei- willig nieder (1556) und zog sich in ein Kloster zurück, wo er, fern vom Getümmel der Welt, nach zwei Jahren das Ende seiner Tage beschloss. 47. Kaiser Karl V. am Grabe Luthers. In Wittenberg, der starken Luthersfeste, Ist Kaiser Karl, der Sieger, eingedrungen. Wohl ist den Stamm zu fällen ihm gelungen, Doch neue Wurzeln schlagen rings die Aeste. In Luthers Feste Hausen fremde Gäste, Doch Luthers Geist, der bleibet unbezwungen; Da, wo des Geistes Schwert er hat geschwungen, Da rührn billig auch des Leibes Reste. Am Grabe steht der Kaiser, tief gerühret. „Auf denn, und räche dich an den Gebeinen, Den Flammen gieb sie Preis, wie sich's gebühret!" So hört man aus der Diener Troß den einen. Der Kaiser spricht: „Den Krieg hab ich geführet Mit Lebenden; um Todte laßt uns weinen." (Hagenlach.) 48. Melanchthon. Der treue Gefährte und Helfer Luthers, Philipp Melanchthon, war den 16. Februar 1497 zu Breiten in der Pfalz geboren, wo sein Vater, ein geschickter Waffenschmied und ein gottesfürchtiger, ernst- gesinnter Mann, ihn und seinen jüngeren Bruder Georg in guter Zucht hielt. Früh zeigte sich in dem jungen Philipp eine mächtige Lern- begierde, vorzüglich eine große Anlage für Sprachen und Wissenschaften, so daß er schon im Knabenalter zu einer Gelehrsamkeit gelangte, welche Jedermann bewunderte. Die lateinische Sprache erlernte er im Hause seines Großvaters bei einem Lehrer, welchen Melanchthon nachher dankbar rühmte, obgleich er von demselben für jeden Fehler einen Schlag erhalten hätte. Hierauf kam der Knabe in die gelehrte Schule zu Pfortzheim, wo er einen vorzüglichen Lehrer der griechischen Sprache fand. Schon in seinem 13. Jahre konnte er die Universität Heidelberg beziehen, in seinem 14. Jahr wurde er Doktor der Philosophie. Weil man ihm aber wegen seines allzu jugendlichen Alters die Magisterwürde noch nicht ertheilen wollte, so ging er 1512 nach Tübingen und wurde hier 1514, also in seinem 17. Jahre, Magister. Seinen wissenschaftlichen Ruf begründete er in Tübingen

5. Memorierstoff aus der deutschen und bayerischen Geschichte für Mittelschulen - S. 192

1893 - Regensburg : Bauhof
- 192 Deutschland. Kayenl. abteien St. Emmeram, Ober- und Niedermünster in Regensburg, das Herzogtum Neuburg, die Landgrafschaft Leuchtenberg, die Graf-fchafteu Orteuburg, Haag rc. und die Reichsstadt Regensburg.) Withel'm Iv. der Standhafte 1508—1550. Wilhelm Iv. war bei dem Tode feines l Vaters Albrecht Iv. erst 15 Jahre alt, wes-; wegen fein Oheim Wolfgang für ihn die Re-z! giernngsgefchäfte besorgte. Bald nachdem Wilhelm Iv. die Zügel der Regierung selbst ergriffen hatte, entspann sich. im herzoglichen Hause ein Streit, der bedenkliche Folgen nach sich zu ziehen drohte. Wil-I Helms Bruder Ludwig begehrte nämlich trotz ! der genauen Bestimmungen des Primogeniturgesetzes Anteil an der Regierung. Jahr und Tag stritten sich beide Brüder, bis endlich durch Vermittlung des Kaiferl Maximilian I. ein Vergleich zustande kam, demgemäß Bayern ein Herzogtum bleiben, aber Regierung und Hofhaltung zwischen beiden Herzogen geteilt wer- ! den sollten. So schlug denn Wilhelm in München und Ludwig in Landshut seine Residenz auf; doch behielt Wilhelm den vorwiegenden Einfluß. Karl V. Die Regierung beider Fürsten fällt in die 1519—1556. j Zeit der Reformation. Auch in Bayern erregten sich die Geister. Die beiden Herzoge standen treu zur alten Kirche und erließen strenge Befehle gegen den Protestantismus. Die Verbreiter desselben traf Gefängnis und Hinrichtung. — Ein Hauptbollwerk für den Katholizismus in Bayern war in jener Zeit die Universität Ingolstadt. An ihr wirkten Männer

6. Memorierstoff aus der deutschen und bayerischen Geschichte für Mittelschulen - S. 217

1893 - Regensburg : Bauhof
Deutschland. — 217 — Bayern. ! selbe nicht gehört wurde, an König Friedrich Ii. von Preußen um Hilfe. Dieser, dem das An wachsen der österreichischen Macht nicht gleich gültig war, mahnte den Wiener Hof von seinen Ansprüchen schriftlich ab und ließ, als dieser Schritt nichts fruchtete, seine kriegsgewandten Truppen in Böhmen einrücken. So kam es 1778 zum bayerischen Erbfolgekrieg. Doch verlief das ganze Jahr, ohne daß von j; einer der beiden kriegführenden Parteien ein ernstlicher Angriff gewagt wurde. Im nächsten Jahre leitete die Kaiserin Katharina Ii. von Rußland Friedensunterhandlungen ein und unterstützte ihre Vergleichsanträge dadurch, daß sie ein starkes Heer drohend an Österreichs Grenzen vorschob. In dieser Lage verstand sich Österreich 1779 zum Frieden zu Tescheu, in welchem es das Jnnviertel erhielt, allen übrigen Teilen Bayerns aber entsagen mußte. Diesen Krieg, in dem es zu keinem entscheidenden Treffen kam, nannte der Soldatenwitz spottweise nur den bayerischen Rummel (Kartoffelkrieg). Weil Österreichs Pläne auf Bayern infolge des bayerischen Erbfolgekrieges scheiterten, machte j Kaiser Joseph Ii. den Versuch, es durch Tausch zu gewinnen. Er bot Karl Theodor dafür die österreichischen Niederlande mit dem Titel eines Königreichs Burgund und dazu noch Geldent-! schädigung an. Der Kurfürst willigte ein, die ! Herzoge Karl und Maximilian von Zweibrücken dagegen verweigerten diesem Projekte, so glätt-j zend und verlockend es auch war, ihre Zustim-j mung und riefen wieder Friedrich Ii. von Preußen als Sachwalter an. Dieser durchkreuzte die Pläne

7. Abriß der Baierischen Geschichte - S. 461

1822 - München : Lindauer
----------- . 46t welcher in der reformirten Religion erzogen worden war; zum Haupt der Liga wurde der Herzog Ma- ximilian 1. aus Baiern gewählt. Im I. 1618 kam endlich der entsetzlichste aller Kriege (er dauerte volle dreyßig Jahre, nämlich bis 1648) zum Ausbruch. Den Protestanten inbohmen hatte der Kaiser und Kdnig von Böhmen und Un- garn, Rudolph Ii., die freye Religionsübung zu- gesagt; was'abfr von den katholischen Geistlichen dar selbst in der Folge dahin ansgelegt wurde, als wenn der Kaiser seine Bewilligung allein auf seine könig- lichen Kammergüter ausgestellt hatte, und gemäß dieser Auslegung schrankten sie die freye Religions- Übung ihrer Elaubensgegner, wo sie konnten, ein. Hierüber wurden die böhmischen Protestanten der- gestalt aufgebracht, daß sie nicht nur einige kaiser- liche Commissarien, welche derk. Mathias (Nachfol- ger des im I. 1612 verstorbenen K. Rudolph Ii.) im 1.1618 nach Prag absandte, sehr mißhandelten *), sondern sich nach dem (im I. 1619 den 20. Marz erfolgtem) Hintritt des K. Matthias sogar erklärten, daß sie dessen Nachfolger Ferdinand Ii. nicht mehr als König von Böhmen erkennen würden. Sie wähl- ten sich auch sogleich einen neuen Kdnig, den Chur» fürsten, Friedrich V. von der Pfalz. (Nachfolger des imj. 16io verstorbenen Churfürsten Friedrichs Iv.) Nun war ein Krieg einer Seits zwischen Böhme» und der Pfalz, und andrer Seits zwischen Oester- reich unvermeidlich. Beyde Theile suchten den Her- zog Maximilian von Baiern, welcher sehr reich, und mit einem vortrefflichen Kriegsheere versehen war, auf ihre Seite zu ziehen. Churfürst Friedrich.y, . — von ') Sbeutz S irt.

8. Abriß der Baierischen Geschichte - S. 467

1822 - München : Lindauer
----------- 46t dkngs àe gute Wendung zu nehmen schien. Nun ließ sich Maximilian!, neuerdings bewegen, als Voll- zieher der kaiserlichen Reichsacht aufzutretten. Sein General Lilly, nachdem er die Oberpfalz von frem- den Truppen gereinigt harre, rückre nach der Unter- pfalz am Rhein. Der Cdnrfürst Friedrich V., wel- cher wohl beherzigte, von welchen unabseblichen Fol- gen ein fortgesetzter Krieg seyn müßte, erborh sich zum Frieden, dankte, zum Beweis seiner aufrichtigen Ge- sinnung, seine Truppen ab, und entließ seine Freunde, als eben Lilly ankam, und sich, mit Hülfe spani- scher Truppen , der Rheinpfalz, und der damaligen Residenzstadt Heidelberg bemächtigte, in welcher letz- tern er eine köstliche Bibliothek fand, mit deren größ- rem und schätzbarsten Theil Maximilian !. dem Pabst Gregor Xv. ein Geschenk machte 1622. Aber von diesem Augenblick standen alle protestantischen, nie- dersächfischen, und andere Fürsten auf, den unglück- lichen Frisdrich V., oder vielmehr ihre eigne Sicher- heit zu vertheidigen, undderbeystandmaximilans!. von Baiern wurde nunmehr dem Kaiser Ferdinand Ii. erst recht wichtig, und unentbehrlich. Ferdinand suchte daher, den Maximilian neuerdings an sich zu ziehen, und ihn einmal mit einer Belohnung voll Seltsamkeit aufzumuntern. . Wir haben gehört, daß Baiern und Pfalz eine gemeinschaftliche Churwürde mit der Würde des Erz- truchsessenamts, besaß, wegen welcher im Vertrag zu Pavla beschlossen wurde, daß selbe von den verbrü- derten Linien der Rheinpfalz und Baiern wechselweise ausgeübt werden sollte. Kaiser Carl Iv. sprach aber diese Churwürde in seiner goldenen Bulle *), ----------- wi- •) Sieh Abriß der deutschen Geschichte» S- 92« Gg 2

9. Abriß der Baierischen Geschichte - S. 414

1822 - München : Lindauer
414 wig vermahlte, machte ihn in ganz Deutschland be, rühmt. Die Beschwerden seiner Unterthanen suchte er mit Sorgfalt, zu erfahren, und zu entfernen, und als ihm die Bauern eines Tages klagten, daß diehir- scheu und Schweine ihre Felder verwüsteten, stellte er unverzüglich alle lärmenden Jagden eln, so sehr er diese liebte,.und verschenkte seine Fangvögel, und Jagdhunde an auswärtige Höfe. Auch verboth er sei- nen Pflegern, und Beamten bey Lebensstrafe, Ge- schenke anzunehmen, so, daß man ihn, wie die gleich- zeitigen Chroniken sagen, sehr fürchtete, aber zu glei- cher Zeit nicht weniger liebte, und ehrte. Erwählte sich wenige, aber sehr-geschickte und redliche Männer zu seinen Ministern, wie er dann den Doktor Fried- rich Maurkircher, auch, nachdem dieser Herr Bischof zu Paßau geworden war, noch bey sich als Kanzler behielt, (Maurkircherstarb im 1.148a zu Landgut, und wurde bey seinen Vorältern zu Braunau begra- den) urrd nach ihm die Kanzlerstelle einem-nicht we- ' Niger geschickten Mann, Wolfgang Kollberger, welchen K. Friedrich Hi. in den Adelstand erhob, anäertraute. Herzog Georg ging in den letzten Jahren seines Lebens mit einer Entschließung um, deren Vollzug dem ge- sammten Lande Baiern ein unbeschreibliches Elend zur zog. Er hatte in der Ehe mit der Hedwig zwey Töch- ter erhalten, und die ältere derselben Elisabeth (dw jüngere, Margaretha, war zuerst zu Altenhohenau, Und dann zu Nenburg an der Donau Nonne geworden) an den Pfalzgrafrupert (Sohn des Churfürsten Phi- lipp von der Pfalz) vermählet: und er mag nun eine besondere Liebe gegen diese seinetochter, oder eine, nicht weniger besondere, Abneigung gegen den Herzog Al- bert Iv. zu München, welcher sein rechtmäßiger Erbe war.

10. Lehr- und Lesebuch oder die Vaterlands- und Weltkunde - S. 245

1872 - Essen : Bädeker
245 Wenige "Wochen nach dem Tode des Gottesmannes Lnther brach der »■chmalkaldische Krieg aus, in welchem nach der unglücklichen Schiach; bei Mühlberg (1547) die Häupter des schmalkaldischen Bundes, Kurfürst Johann Friedrich von Sachsen und Landgraf Philipp von Hessen in die Gefangenschaft des Kaisers geriethen. Johann Friedrich musste so- gar sein Land an seinen Vetter Moritz abtreten, der zu seinem Falle vieles beigetragen hatte. Allein das Gotteswerk, die evangelische Kirche, vermochte der Kaiser nicht zu überwältigen. Derselbe Moritz, der ihm zum Siege verholten hatte, demüthigte ihn. Der Aügsburger Religionsfrieden, 26. Sept. 1555, gab der evangelischen Kirche im deutschen Reiche gleiche Rechte mit der römisch-katholischen. — Da Kaiser Karl fast alle Lieblings- plane seines Lebens vereitelt sah, legte er die deutsche Kaiserkrone frei- willig nieder (1556) und zog sich in ein Kloster zurück, wo er, fern vom Getümmel der Welt, nach zwei Jahren das Ende seiner Tage beschloss. L7. Kaiser Karl V. am Grabe Luthers. In Wittenberg, der starken Luchersfeste, Ist Kaiser Karl, der Sieger, eingedrungen. Wohl ist den Stamm zu fällen ihm gelungen, Doch neue Wurzeln schlagen rings die Äste. In Luthers Feste hausen fremde Gäste, Doch Luthers Geist, der bleibet unbezwungen; Da, wo des Geistes Schwert er hat geschwungen, Da ruhen billig achu des Leibes Neste. Am Grabe steht der Kaiser, tief gerühret. „Auf denn, und räche dich an den Gebeinen, Den Flammen gieb sie Preis, wie sich's gebühret!"' So hört man aus der Diener Troß den einen. Der Kaiser spricht: „Den Krieg hab ich geführet Mit Lebenden; um Todte laßt uns weinen." (Hszenbach.) Ä8. Melanchthon. Der treue Gefährte und Helfer Luthers, Philipp Melanchthon, war den 16. Februar 1497 zu Breiten in der Pfalz geboren, wo fein Vater, ein geschickter Waffenschmied und ein gottesfürchtiger, ernst- gesinnter Mann, ihn und seinen jüngeren Bruder Georg in guter Zucht hielt. Früh zeigte sich in dem jungen Philipp eine mächtige Lern- begierde, vorzüglich eine große Anlage für Sprachen und Wissenschaften, so daß er schon im Knabenalter zu einer Gelehrsamkeit gelangte, welche Jedermann bewunderte. Die lateinische Sprache erlernte er im Hause seines Großvaters bei einem Lehrer, welchen Melanchthon nachher dankbar rühmte, obgleich er von demselben für jeden Fehler einen Schlag erhalten hätte. Herauf kam der Knabe in die gelehrte Schule zu Pfortzheim, wo er einen vorzüglichen Lehrer der griechischen Sprache fand. Schon in seinem 13. Jahre konnte er die Universität Heidelberg beziehen, in seinem 14. Jahr wurde er Doktor der Philosophie. Weil man ihm aber wegen seines allzu jugendlichen Alters die Magisterwürde noch nicht ertheilen wollte, so ging er 1512 nach Tübingen und wurde hier 1514, also in seinem 17. Jahre, Magister. Seinen wissenschaftlichen Ruf begründete er in Tübingen
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