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1. Lesebuch zur Geschichte Bayerns - S. 276

1906 - München : Oldenbourg
276 51. Kurfürst Max ©manne! am Scheidewege. des Kaisers Anschluß an Österreich gesucht Hütte, bezeugt seine Korrespondenz mit dem bayerischen Residenten (Gesandten) am Wiener Hose und mit dem Grafen Schlick. Aber Woche um Woche verstrich, der kaiserliche Bescheid blieb aus. Zuletzt stellte der Kursürst ein Ultimatum. Am 5. Anglist wurde endlich am Kaiserhose das Aktenstück unterzeichnet, das über das Schicksal Bayerns im Spanischen Erbfolgekriege entscheiden sollte. Am 12. August brach Graf Schlick zum dritten Male nach München auf. Am 17. August 1702 fand in dem Neubau zu Schleißheim die denkwürdige Unterredung zwischen Max ©mannet und dem Grafen Schlick statt. Der Kurfürst beklagte sich über die Langsamkeit des Kaiserhofes, fchilderte ihm die Verlegenheit, in welche ihn die großen Anerbietungen Frankreichs, das Zögern des Wiener Hofes gebracht hätten, er fei aber entschlossen mit seinen Soldaten für Kaiser und Vaterland ins Feld zu ziehen. Nun ergreift Schlick das Wort um mit einem Aufgebot diplomatischer Beredsamkeit die kaiserlichen Anerbietungen zu entwickeln. Zwei Stunden waren bereits verflossen, als Max Emanuel, längst unruhig geworden, mit fieberhafter Spannung nach den territorialen Anerbietungen fragt. Schlick erwidert mit dem Hinweis auf die Gebiete, welche die Flotten Englands und Hollands in Spanien und in Indien erobern würden, welche unter dem Szepter des bayerischen Kurfürsten zu glänzendstem Wohlstand aufblühen könnten. Max Emanuel unterbricht ihn, in völlig geändertem Ton erhebt er sich zu einer energischen Anklage gegen die Wiener Regierung und gegen Schlick, der sich zu einer solchen Rolle hergegeben: Das sei die Antwort, auf die man ihn neun volle Wochen habe warten lassen, dafür habe er 23 Millionen Gulden und 42 000 Mann Soldaten Österreich geopfert. Man biete ihm weniger, als Schlick bereits bei feiner ersten Gesandtschaft in Aussicht gestellt. Man biete ihm Subsidien, die keinen Wert hätten ohne die Garantie Englands und Hollands, man biete ihm Territorien, die sich die Spanier nie entreißen lassen würden, die nur mit großen Flotten behauptet werden könnten. Frankreich dagegen habe ihm alles bewilligt, was er gefordert, er habe sich Bedenkzeit ansbedungen bis zum 22. August, morgen müsse der Kurier, wenn der Termin eingehalten werden solle, mit dem Bescheide expediert werden. In diesem Augenblicke wurde die Unterredung durch das Eintreffen eines Hofbeamten unterbrochen. Am Nachmittag fand eine zweite Konferenz statt. Schlick bat um acht Tage Frist uni eine neue Instruktion einzuholen. „Es ist zu spät!" war das letzte Wort des Kurfürsten. Am 19. August 1702 verständigte Max Emanuel den Grafen Monasterol, daß er den Vertrag mit Frankreich ratifiziere, am 21. August ging ein Kurier mit der Ratifikationsurkunde nach Frankreich ab. Unmittelbar darauf bricht Max Emanuel auf und bringt noch im September die Reichsstädte Ulm und Memmingen in seine Gewalt um sich die Verbindung mit den durch die Schwarz-waldpäffe heranrückenden Franzosen zu sichern.

2. Lehrbuch der bayerischen Geschichte - S. 336

1868 - München : Lindauer
336 Bayern unter Maximilian Iv Joseph. war der Feldzug von den Oesterreichern unter Erzherzog Karl in Deutschland, und von den Nüssen unter Suwarow in Italien siegreich eröffnet. Um Bayern eine Achtung gebietende Stellung zu geben, war eine Mehrung seiner Strcitkräfte um so dringender nothwendig, weil Kaiser Paul I von Rußland nach dem unglücklichen Treffen, welches seine Truppen unter Korsakow gegen die Franzosen unter Massen« bei Zürich (24. September 1799) lieferten, seine Gesinnung gegen Frank- reich änderte und seine Truppen zurückzog. Zur Mehrung des bayerischen Heeres mangelten aber die Mittel, und dieselben im Lande aufzubringen, bestand keine Hoffnung. Deshalb nahm Bayern von England Hilssgelder und rüstete mit denselben zu dem bisherigen Heere von 14,000 Mann ein zweites von 12,000 Mann. Die Verpflegung dieser Truppen übernahm England durch einen in Amberg (15. August 1800) abge- schlossenen Vertrag, in welchem es auch dem Kurfürsten den ungeschmälerten Besitz seines Gesammtgebiets gewährleistete. Die verstärkte bayerische Armee rückte nun in Verbindung mit öster- reichischen Truppen an den Mail: und Rhein, aber ein großes französisches Heer unter Moreau drängte die Verbündeten bis in's Innere von Bayern zurück. Zn gleicher Zeit war Napo- leon Bonaparte nach seiner Rückkehr vom ägyptischen Feld- zuge und seiner Ernennung zum ersten Cónsul der französischen Republik mit einer ungeschwächten Armee über den großen St.bernhard gedrungen und hatte in der Schlacht bei Marengo (14. Juni 1800) gesiegt. Auf die Nachricht von diesem Erfolge der französischen Waffen drang Moreau in Bayern vor, nahm (27. Juni 1800) München und bald darauf (7. Juli 1800) Landshut. Kurfürst Maximilian Iv hatte sich nach dem Falle Münchens nach Amberg zurückgezogen (27. Juni 1800) und erließ von dort aus (10. November 1800) ein Toleranz- Edikt, welches auch den Nichtkatholiken die Niederlassung in Bayern gestattete. Unterdessen hatte Oesterreich, um von dem siegreich vor- dringenden Moreau Waffenstillstand zu erhalten, den Franzosen durch die Verträge zu Parsdorf (unweit Ebersberg) vom 15. Juli und zu Hohenlinden (acht Stunden von München) vom 20. Septbr.

3. Lehrbuch der bayerischen Geschichte - S. 102

1889 - München : Lindauer
102 Lu neville von den kaiserlichen Bevollmchtigten auch im Namen des deutschen Reiches unterzeichnet. Gem diesem Frieden mute das deutsche Gebiet auf dem linken Rhein-ufer an Frankreich abgetreten werden; den deutschen Fürsten sollte ihr Verlust durch Reichsstdte und durch Skulari-sation der Frstbistmer, Stifter, Klster u. s. w. ersetzt werden. Bayerns Kurfürst Max Iv schlo, um voller Entschdigung gewi zu sein, am 24. August 1801 zu Paris mit Frankreich einen besonderen Frieden und rief, als fter-reich seine Grenze bis an das rechte User der Isar vorzurcken suchte, die Hilfe des Kaisers Alexander von Rußland an. Am 18. August 1802 lie Rußland mit Frankreich im Einverstndnisse mit sterreich einen durch den franzsischen Minister Tallayrand und dem russischen Kanzler Kurakin aus-gearbeiteten Plan der die Entschdigung der deutschen Fürsten und der die knftige Gestaltung Dentschlauds vorlegen. Dieser wurde einem Ausschusse von acht Reichs-stnden, Reichsdeputation, berwiesen. Nach vielen Unter-Handlungen erschien am 23. November 1802 das Endresultat der Ausschuberatungen in einem Hauptentschdigung s-plane. Den Inhalt desselhen nahm der deutsche Reichs-tag zu Regensburg unter dem Namen Reichsdepn-tations 'Hauptschlu" am 25. Februar 1803 an. In betreff Bayerns war in diesem Aktenstcke bestimmt: der Kurfürst Max Iv von Pfalzbayern erhlt die Hochstifter Wrzburg, Bamberg, Augsburg (doch nicht die Reichs-stadt), Freising, einen Teil von Eichsttt und Passau. 13 Reichsabteien, 15 Reichsstdte, die Stadt Mhl-dorf am Inn und 2 Reich sdrfer. Die M an ns kl fter im ganzen deutschen Reiche sollten den Landesfrsten zur Verfgung stehen; die Frauenklster, welche Klausur haben, sollten im Einverstndnisse mit dem Dicesanbischofe skularisiert werden. Die Skularisation im Jahre 1803. In Bayern war man schon im Jahre 1802 zur Aufhebung der Mendikanten- (Bettel-) Klster geschritten. Als im Jahre 1808 smtliche deutschen Fürsten, welche

4. Abriß der bairischen Geschichte - S. 69

1882 - Heidelberg : Winter
Kap. 16. § 103 u. 104. Kurpfalz-Baiern unter Karl Theodor. 69 wohner enthaltende Land zwischen dem Inn, der Donau und der Salzach mit der Hauptstadt Braunau. _ Als Kaiser Joseph Ii noch einen Versuch machte Baiern durch Tausch gegen tue österreichischen Niederlande zu erwerben, legten gleichfalls die bairischen Herzoge Karl und Max Joseph Verwahrung dagegen ein und hatten wieder den König von Preußen zum Beistand, der nun einen deutschen Fürstenbund zur Aufrechterhaltung des deutschen Länderbestandes stiftete. , (104.) Die übrige Regierungszeit Karl Theodors in Baiern ist übrigens durch verschiedene nützliche Werke bezeichnet. Zu diesen gehören: die Anlage des englischen Gartens in München (durch den nachmals zum Grafen von Rumford erhobenen Amerikaner Thompson, der sich auch durch die Einführung der „Rumfordischen Suppen" zur Speisung der Armen verdient machte), die Errichtung einer Militär-Akademie, die Verbesserung der Straßen- und Wasserbauten, die Trockenlegung und Besiedlung der Moore, besonders des Donaumooses, die Vermehrung der Gemäldesammlung durch einen Teil der Schleißheimer und Düsseldorfer Gallerie, die verbesserte Einrichtung der Hofbibliothek, die Ordnung des Münzkabinets durch Ignaz von Streber, die Erweiterung der Universität Ingolstadt. Dennoch wollte sich zwischen dem Kurfürsten und seinen bairischen Unterthanen kein vertrauensvolles Verhältnis bilden. Das gegenseitige Mißtrauen stieg vollends, als Karl Theodor nach der Unterdrückung des allerdings kirchen- und staatsgefährlichen Jlluminaten-Ordens (den der Jngolstadter Professor Adam Weishaupt gestiftet hatte) nicht nur die strengste Zensur einführte, sondern auch die Güter der Exjesuiteu, welche Kurfürst Max Iii zur Förderung der Aufgaben des Unterrichts und der Bildung bestimmt hatte, zur Errichtung einer Malteserzunge für den Fürsten von Bretzenheim verwendete. (Von seinem Nachfolger wieder zurückgenommen.) Die französische Revolution, gegen welche auch Baiern dem Kaiser beistand, verhängte auch über Psalzbaiern schwere Verluste; alle kurpfälzischen Länder am Rhein kamen in die Gewalt Frankreichs und selbst Baiern kam in ein Kriegsgedränge, so daß der Kurfürst aus München nach Lobkowitz in Sachsen flüchten mußte, worauf er mit Moreau einen Waffenstillstand schloß, dessen drückende Bedingungen zum Glück wegfielen, da einige Tage daraus Moreaus Rückzug an den Rhein Baiern wieder von der Kriegslast befreite (Sept. 1796). Durch einen geheimen Artikel im Frieden von Campo Formio 1797 sollte Baiern an Österreich einen Strich Landes bis zum Inn abgeben. Inzwischen führte aber der Ausgang der Rastatter Kongreß-Verhandlungen einen neuen Krieg herbei, vor dessen Ausbruch Karl Theodor starb, indem ihn am 16. Februar 1799 am Spieltisch der Schlag traf. Mit ihm erlosch die Sulzbacher Linie in Baiern, da er auch von seiner zweiten Gemahlin Marie Leopoldine keinen Erben hatte.

5. Lehrbuch der Vaterlands-Geschichte, von der Urzeit bis auf unsere Tage, für Baierns Volks-Schulen - S. 224

1826 - Kempten : Dannheimer
224 o lid) seiner edlen, eifrigen Wißbegier. Max Joseph trat im jugendlichen Aller dle Regierung Bayerns an, er führte auch die Relchsverweserfchaft, big der Großher- zog von Toökana, als Franz l , zu Frankfurt am Main den 4. Wcinmonat 1745 die Krone der Deutschen empfing. Düster waren die Verhältnisse Baterns. Den unverläßigen Bundesgenossen seines Vaters treu, behielt Mar Jo- seph zur Behauptung seiner Erbrechte und Ansprüche den ererbten Titel eines Erzherzogs von O e st e r r e i ch bei. Da erhielten alle Fahnen Maria Therefiens Befehl wieder nach Vaiern aufzubrechen. — Bald sah man die Hälfte dcö Landes, dem Feinde wieder preiögegeben als einem neuen jammervollen Schauplatz deö Krieges! Graf Bakhyani besiegle bei Pfaffenhofen (15. Avril 4745) die Franzosen und Pfälzer. Diese neuen Unfälle machten den Münchner Hof verzagt und zwiespältig; einige rieihen zum Frieden, andere zur Fortsetzung des Kriegs; nicht mehr auf Eroberung war eö von Letzter» abgese- hen, nur noch um Selbstrettung und Beschirmung der alten Erblande sollte der blutige Kampf fortgeführt wer- den. Nachdem Frankreichs treulose Staatskunst Baiern ins Elend geworfen, Preußen nur für Schlesien focht, Churpfalz und Hessen sich bereits neutral erklärten, so mahnten die Gesandten von Mainz und Cöln dringend zum Frieden, die Mucker des jungen Churfürsten unter- stützte ihre Worte, und Mar Joseph entschied für die Aussöhnung mit Oesterreich. Im Frieden zu Füssen (22. April 1745) entsagte er allen Ansprü- chen auf die österreichische Erbfolge, trat der vom deut- scheu Reiche übernommenen Garantie der pragmatischen Sanktion bei, sicherte dem Großherzoge Franz von Tos- kana seine Summe zur Kaiserwahl zu, wie auch jeder- zeit in Reichöangelegenheiten aufrichtig mit Oesterreich zu geben, und erhielt dagegen alle von Oesterreich in Baiern gemachte Eroberungen zurück, ohne Entschädigung dafür zu geben. Frg. 163) Wodurch gewann Maximilian Joseph die Liebe seines Volkes, — was that er für die Rechtspflege, — wie war der Staats- Haus-

6. Lehrbuch der Vaterlands-Geschichte, von der Urzeit bis auf unsere Tage, für Baierns Volks-Schulen - S. 233

1826 - Kempten : Dannheimer
0 255 München Len 19. Juny 1774 zwischen beiden Churfür- sien zu Baiern und zu Pfalz am Rhein ein gegen, fettiger Schenkungsvertrag abgeschlossen, von bei- Len Churfürften unterzeichnet und besiegelt, nach wel- chem Einer dem Andern schon gegenwärtigen Mitbesitz gesammler, beiderseitiger Lande einräumte; doch also, daß derselbe zwar gegen jede Anmaßung des Besitzthrims von einem Dritten volle Wirkung haben, aber, so lange der beiderseitige Mannssiamm daure, zu keinem Gebrauch gegen einander dienen könne. Diese Uebereinkunft war im engsten Hausgeheimniß bewerkstelligt/ und Herzog Carl von Zweibrück trat selber am 8. März 1778 bei. Schon wollte man die Gewährleistungen des Haus- Vertrags bei Frankreich und Preußen nachsuchen, als Churfürst Maximilian Joseph, unerwartet die Nähe feines Todes fühlte. Frg. 170) Wie und wann verschied Max Jo- seph, — welche Trauer erfüllte Baiern über den Verlust des Allgeliebten? Antw. Am 8. Christmonat 1777 verspürte Max Joseph ein Uebelbefinden, fein unwissender Leibarzt nannte den sich bald zeigenden Ausschlag die Rötbelu, es waren aber die Kinderpocken» wozu sich eine gefähr- liche Entzündung gesellte, der erlauchte Kranke empfand den schnellen Schluß seiner Tage, er nahm Abschied von seiner Gemahlin» und sprach noch mit sterbender Lippe: — „Leb wohl, ewig wohl Liebe.' — Du mein schö- „nes Land, meine lieben Unrerthanen, ihr „lieget mir am Herzen! Betet für mich, auch „ich will euch Segen bei Gott erflehen." — Nach diesen Worten verschied der ewig theuerste Vater seiner Baiern. *) — Schon während seiner Krankheit hörte man in Pallästen und Hütten nur Stimmen deö tiefesten Wehklagens, man sah nur Augen voller Thrä- «en, Tempel voller Betenden, es war nicht, als wenn *)^chlözers Briefwechsel. 1778. Hl. Theil. Heft Xv. S. 177 bis 192. Krankheit und Tod Ehurfürst Maxirá tianö von Baiern.

7. Memorierstoff aus der deutschen und bayerischen Geschichte für Mittelschulen - S. 217

1893 - Regensburg : Bauhof
Deutschland. — 217 — Bayern. ! selbe nicht gehört wurde, an König Friedrich Ii. von Preußen um Hilfe. Dieser, dem das An wachsen der österreichischen Macht nicht gleich gültig war, mahnte den Wiener Hof von seinen Ansprüchen schriftlich ab und ließ, als dieser Schritt nichts fruchtete, seine kriegsgewandten Truppen in Böhmen einrücken. So kam es 1778 zum bayerischen Erbfolgekrieg. Doch verlief das ganze Jahr, ohne daß von j; einer der beiden kriegführenden Parteien ein ernstlicher Angriff gewagt wurde. Im nächsten Jahre leitete die Kaiserin Katharina Ii. von Rußland Friedensunterhandlungen ein und unterstützte ihre Vergleichsanträge dadurch, daß sie ein starkes Heer drohend an Österreichs Grenzen vorschob. In dieser Lage verstand sich Österreich 1779 zum Frieden zu Tescheu, in welchem es das Jnnviertel erhielt, allen übrigen Teilen Bayerns aber entsagen mußte. Diesen Krieg, in dem es zu keinem entscheidenden Treffen kam, nannte der Soldatenwitz spottweise nur den bayerischen Rummel (Kartoffelkrieg). Weil Österreichs Pläne auf Bayern infolge des bayerischen Erbfolgekrieges scheiterten, machte j Kaiser Joseph Ii. den Versuch, es durch Tausch zu gewinnen. Er bot Karl Theodor dafür die österreichischen Niederlande mit dem Titel eines Königreichs Burgund und dazu noch Geldent-! schädigung an. Der Kurfürst willigte ein, die ! Herzoge Karl und Maximilian von Zweibrücken dagegen verweigerten diesem Projekte, so glätt-j zend und verlockend es auch war, ihre Zustim-j mung und riefen wieder Friedrich Ii. von Preußen als Sachwalter an. Dieser durchkreuzte die Pläne

8. Bayerische Geschichte für Mittelschulen - S. 162

1893 - München : Pohl
162 In Friedrich Ii. fand Karl Albrecht einen Begnstiger seiner Ansprche, in Frankreich einen Verbndeten. Dem zwischen Bayern und Frankreich (1741, 18. bis 20. Mai) zu Nymphenburg ge-schlossenen Allianzvertrage traten vor Ablauf des Jahres noch Kln, Knrpsalz, Sachsen, Preußen, Spanien und Neapel bei. Von entern franzsischen Heere unter Belle-Jsle untersttzt, drang Karl Albrecht bis Linz vor und lie sich dort als Erzherzog huldigen. Statt nun unverzglich auf Wien loszugehen, wendete sich der belberatene Kurfürst nach Bhmen und empfing in Prag die bhmische Knigs-1742 krne. Kurz darnach, 24. Januar 1742, ward er in Frankfurt a. M. zum Kaiser gewhlt und am 12. Februar zu Mainz als Karl Vii. feierlich gekrnt. Maria Theresia, welche seit 1736 mit Groherzog Franz von Toskana vermhlt war, hatte inzwischen die Hilfe der Ungarn ange-rufen. In kurzer Zeit zog aus Ungarn eine gewaltige Streitmacht (100000 Mann) nach Bayern. Am Tage nach Karls Krnung ward Mnchen und dann mit Ausnahme der Städte Ingolstadt, Landshut und Straubing das ganze Kurfrstentum besetzt. Die wilden Horden der Paudureu, Kroaten 2c. erneuerten alle Greuel der Schwedenzeit und des spanischen Erfolgekrieges (in Cham besonders die Pandnren unter Trenck). Zu allem Unglcke fr Karl Albrecht willigte Maria l'*2 Theresia in den Frieden zu Breslau 1742, der den ersten schlest-schen Krieg zum Abschlsse und Friedrich Ii. die Besttigung im Besitze Schlesiens und der Grafschaft Glatz brachte. Wohl ermglichte der bayerische General Seckendorff durch Wieder-eroberuug Mnchens dem Kaiser, der bisher in Frankfurt verweilt hatte, die Rckkehr nach Mnchen (Ende des Jahres 1742); allein im nchsten Jahre gingen durch die ungengenbe Untersttzung von seiten der Franzosen wieber alle Vorteile verloren. Herzog Karl von Lothringen brang 1743 an der Spitze eines sterreichischen Heeres 1746 von 80 000 Mann in Bayern ein, vertrieb den Kaiser aus Mnchen und zwang den bayerischen Feldmarschall Seckendorfs zu dem Vertrage von Niederschnenfeld (einem Kloster bei Neuburg a. d. D.) am 27. Juni 1743, durch welchen Bayern den sterreichern berlassen ward. In Mnchen trat nun eine fter reichische Landesadministra-tion in Wirksamkeit, und Maria Theresia lie sich im September 1743 von den bayerischen und oberpflzischen Stnden huldigen. Der sterreichische Minister Graf Kaunitz trug sich mit dem Plane, Bayern der sterreichischen Monarchie einzuverleiben und Karl Albrecht mit. Neapel und Sizilien zu entschdigen. Die Fortschritte der sterreichischen Waffen veranlaten Fried-rich Ii., mit dem Kaiser und einigen Reichsstnden 1744 den 1744 Frankfurter Verein" zur Wahrung der Neutralitt des Rei-ches, zum Schutze des kaiserlichen Ansehens und zur Hilfe fr den Kaiser behnss Wiedergewinnung seiner Erblnder zu schlieen. Auch Frankreich und Spanien traten aus ihrer Uuthtigkeit heraus.

9. Bayerische Geschichte für Mittelschulen - S. 191

1893 - München : Pohl
191 Napoleon lie die Grndung des Rheinbundes und die damit erfolgte Lossagung der Mitglieder desselben vom deut-scheu Reichsverbande dem Reichstage zu Regensburg erklären, worauf Franz Ii., der schon 1804 den Titel eines erb-lichen Kaisers von sterreich" angenommen hatte, am 6. August 1896 diewrde einesrmisch-dentschenkaisers nieder legte. Der Reichstag und das Reichskammergericht wurden aufgelst, und so 1806 war nach tausendjhrigem Bestnde das Ende des heiligen rmi-scheu Reiches deutscher 9zation erfolgt. Fr das zerrissene, Zertrmmerte Deutschland begann nun eine Zeil der schmachvollsten Erniedrigung. Unertrglich fr Fürst und Volk schalteten der bermchtige korsische Gewalthaber und seine Ge-nerale in dem geknechteten Lande. Die Stimmen gegen den Druck und die Schmach wurden gewaltsam zum Schweigen gebracht. Der Buchhndler Johann Philipp Palm von Nrnberg wurde auf Napoleons Befehl am 26. August 1806 erschossen, weil er sich geweigert hatte, den Verfasser einer gegen die napoleonische Gewalt-Herrschaft gerichteten, von ihm verlegten kleinen Schrift: Deutsch-laud in seiner tiefsten Erniedrigung" anzugeben. Professor Ernst Moriz Arndt mute wegen seiner patriotischen Schrift Geist der Zeit" das Vaterland verlassen und nach Schweden fliehen. Frei-Herr von Stein wurde als Feind Frankreichs und des Rhein-bnndes 1808 gechtet und hielt sich bis 1813 in sterreich und Ru-laud auf. Krieg der It Koalition gegen Frankreich 1806 und 1807. Preußen hatte im Frieden zu Schnbruuu das Frstentum Neuen-brg, die Festung Wesel und ein Clevesches Gebiet an Frankreich berlassen und dafr Hannover erhalten; fr die an Bayern abge-tretene Markgrafschaft Ansbach sollte es durch ein bayerisches Gebiet entschdigt werden. Aber Napoleon, dessen Absicht war, Preußen durch Krnkungen und Demtigungen aller Art zum Kriege zu führen, zwang bei der Erneuerung des Schnbrunner Vertrags zu Paris (15. Februar 1806) den preuischen Gesandten Haugwitz zum Ver-zieht aus die Entschdigung durch Bayern und bot sogar in seinen Unterhandlungen mit England diesem ba Preußen berlassen Hannover an. Emprt der biefen Vertragsbruch, verbaub sich König Friedrich Wilhelm Iii. (17971840) mit Sachsen, Hessen und Weimar nnb begann gegen Frankreich, ohne bte von Rnlanb in Aussicht ge-stellte Hilfe abzuwarten, beti Krieg, von bern er in der Meinung, fein Heer besitze noch bieselbe Kriegstchtigkeit wie unter Friedrich Il nach bern siebenjhrigen Kriege eine entscheibenbe Demtigung Napoleons sicher erwartete. Leiber erfolgte eine schreckliche Ent-tuschung; Napoleon hatte gegen Preußen ein Heer von 200 000 Mann zusammengezogen, und in der Doppelschlacht bei Jena (Napo-leon gegen Fürst Hohenlohe) und Auerstdt (Davoust und Verna- 1806 botte gegen Herzog Ferbinanb von Braunschweig) am 14. Oktober 1806 erlitten die Preußen eine furchtbare Nieberlage, welche Napo-leon den Weg nach Berlin bahnte, wo er am 27. Oktober einzog.

10. Abriß der bayerischen Geschichte - S. 44

1884 - Erlangen : Deichert
44 rheine her sollte ein Heer durch Franken, vom Oberrheine her ein an-deres durch Schwaben und Bayern, von Italien her ein drittes durch Steiermark gegen Wien Vordringen. Die zuchtlosen Banden des er-sten Heeres unter General Jonrdan plnderten Franken auf eine 1796 furchtbare Weise, bis sie dem sterreichischen Erzherzoge Karl bei Amberg und Wrzburg erlagen. Ihre Niederlage halfen dann die erbitterten Bauern der Rhn und des Spessart vollenden. Von dem oberrheinischen Heere, das unter dem General Moreau bis Mnchen vordrang, hatte eben noch Karl Theodor einen Waffen-stillstand um hohen Preis erkauft, als auch dieses vom Erzherzoge Karl zum Rckzug der den Rhein gentigt wurde. Dennoch endete der Krieg in Folge der Siege Bonapartes in Italien fr sterreich unglcklich und jetzt gab auch sterreich im Frieden von 1797 Campo Formio 1797 das linke Rheinufer an Frank-reich preis, ja es lie sich sogar von Bonaparte als Ersatz fr seine Verluste einen Teil Bayerns versprechen. Mit solchen Ver-lusten und Befrchtungen endete Karl Theodors Regierung, welche einst in der Pfalz so glnzend begonnen hatte. 30* Maximilian Iv* Joseph. 17991806. 1799 Als Karl Theodor im I. 1799 gestorben war, kam die Herr-Zwei^ bn* Bayern mit Maximilian Joseph an die Linie brcken-Zweibrcken-Birkenfeld, welche von demselben Wolfgang von le^etts Zweibrcken stammt, von welchem auch die Neuburger und Sulz-bacher Liuie ausgegangen war. Da Preußen und sterreich deutsche Reichslnder den Franzosen preisgegeben hatten, um fr sich selbst gnstigere Bedingungen zu erhalten, so hielt Maximilian Joseph dafr, da es um der Erhal-tung Bayerns willen besser sei, sich mit Frankreich zu verbinden, als dem Eigennutze der beiden Gromchte zum Opfer zu fallen. Zwar mute sich der Kurfürst dem Gebot der Umstnde fgen und in dem z w e i t e n K r i e g e, den sterreich kurz vor Maximilian Josephs Re-gierungsantritt mit Frankreich begonnen hatte, auf derseite sterreichs und seiner Verbndeten kmpfen, und ungnstig ge-
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