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1. Lesebuch zur Geschichte Bayerns - S. 326

1906 - München : Oldenbourg
326 60. Herzogin Maria Anna von Bayern. zuschreiben, die uns zu schützen geruht." „Retten Sie ein unterdrücktes Land," lautet die Antwort, „dieser Ruhm ziemt Ihnen, er ist würdig des großen Friedrich; dann wird die heilige Clementine das Wunder vollbringen alle Bayern um Ihre Fahnen zu scharen und mein Nesse wird als der erste meinen Eifer unterstützen mit den Waffen in der Hand." Nie wird sie müde den Beschützer Bayerns, den Freund Karls Vii. und seines Sohnes, zu beschwören ihm alle tapferen Bayern zur Verfügung zu stellen. „Der König hat selbst sein teures Leben für Bayern in die Schanze geschlagen; aber die geringste Zerstückelung unseres Kurstaates muß eines Tages den Umsturz des Reiches nach sich ziehen." Friedrich antwortet auf alle diese warmherzigen Ergüsse immer höflich, aber mit der Kälte des Realpolitikers: „Wenn alle Vereinbarungen durchaus nur von meinem Willen abhingen! . . . Wenn wir, ich und meine Bundesgenossen, uns die Feindschaft Rußlands und Frankreichs zuziehen wollten, so wäre das nur ein Gewinn für die Sache Österreichs." Der Friede von Tefchen, der von Bayern das Jnnviertel abtrennte, wurde denn auch von den Patrioten mit geteilten Gefühlen aufgenommen; aber was wäre ohne die patriotische Herzogin, ohne die Unterstützung Preußens aus dem Lande geworden? Es war Maria Anna nicht mehr vergönnt „den erstaunlichsten aller Menschen" von Angesicht zu Angesicht zu sehen, wie sie mehrfach gewünscht hatte. Auch die Briese zwischen beiden werden immer seltener. Einmal kondoliert sie ihm noch zum Tode seiner Schwester und dann, als neue Tauschpläne Karl Theodors durch die Gründung des Fürstenbundes vereitelt waren, gesteht sie, ihr Eifer feine Befehle zu erfüllen werde das Verdienst vertreten bei ihr. „Meine ganze Nation denkt ebenso und bewundert und schätzt Sie, glücklich über den Schutz E. M., die zweimal Bayern gerettet hat; erfüllt von Dankgefühl für eine so große Wohltat wird sie nie aufhören für die Erhaltung ihres großen Beschützers zu beten." Daneben war die edle Frau eifrig bemüht den Kurfürsten mit dem Herzog von Zweibrücken zu versöhnen. Sie demütigte sich vor dem Fürsten von Bretzenheim und war bereit, wenn sie bei Hose erschien, sich manche Kränkung gefallen zu lassen. Besonders schmerzlich mußte sie es empfinden, daß der Kurfürst ihre Getreuen auf das härteste verfolgte. Ihr Hansgeiftlicher Kirchmair entzog sich nur durch die Flucht der Verhaftung. Lori starb in der Verbannung mit dem Trost eines guten Gewissens: „Ist halt doch gut sterben, wenn man ehrlich gelebt hat." Der Geheimrat Obermayr, der das gleiche Schicksal hatte, bekannte, wenn auch sein Haupt unter dem Beil des Henkers fallen sollte, werde er sich dem ans Vaterlandsliebe unterwerfen; aber seine Grundsätze verleugnen werde er nicht. Wie warm sich die energische Frau ihrer Getreuen annahm, beweist die Weigerung Kreittmayrs sich der Papiere ihres Privatsekretärs Andre zu bemächtigen, da er bei der bekannten Heftigkeit der Herzogin nicht wisse, ob er wieder lebend aus der Herzog Maxburg

2. Lehrbuch der bayerischen Geschichte - S. 237

1868 - München : Lindauer
237 Bayern unter Maximilian l. Beitrittes zum katholischen Bunde, fügten aber die Bestimmung bei, daß der Kurfürst von Mainz als zweiter Bundes- Ob er st er dem Herzog von Bayern an die Seite gesetzt werde; doch solle dieser Letztere der Hauptbundes - Oberste bleiben, und wenn es zur wirklichen Anwendung der Bnndeshilse komme, die Direktion ihm allein zustehen. Aber nicht blos im Innern des Reiches suchte Maxi- milian den Bund zu verstärken, auch die katholischen Monarchen außer Deutschland sollten ihm ihren Beistand leihen. Zwar von Frankreich war in dieser Beziehung nichts zu erwarten; man kannte die Verbindungen, welche Heinrich Iv von Frank- reich mit den deutsche!: Protestanten unterhielt. Anders aber war es mit dem Papste, mit den italienischen Fürsten und besonders mit Spanien, welches der Niederlande wegen sich gerne in die deutschen Händel mischte. Der spanische Botschafter am kaiserlichen Hofe, Don Balthasar de Zuniga, war persönlich in München gewesen und hatte Maximilians große Idee von der Wirksamkeit eines allgemeinen katholischen Bundes mit Eifer ergriffen. Auf sein Anrathen war der berühmte Pater Lorenz von Brindisi*) aus dem Kapuziner-Orden nach Madrid geschickt, um sich der Beihilfe Philipps Iii zu versichern. Dieser Kapuziner, welcher sich bereits in mehreren Sendungen als aus- gezeichneten Geschäftsmann erwiesen, hatte am Madrider Hofe mit vielen Schwierigkeiten zu kämpfen. Man war allerdings geneigt, die Katholiken Deutschlands zu unterstützen, aber man traute dem Herzoge von Bayern nicht und hätte gerne die Leitung des Ganzen in den Händen eines österreichischen Prinzen gesehen, obwohl Oesterreich für die Gründung des katholischen Bundes so viel wie nichts gethan hatte. Dessen ungeachtet wußte es Lorenz von Brindisi dahin zu bringen, daß König Phi- *) Diesen Kapuzinermönch hatte der spanische Gesandte am kaiserlichen Hof zu Prag, Don Balthasar de Zuniga, nach Spanien abgefcr- tigt, um Philipp Iii über den Zustand der kirchlichen Angelegenheiten in Deutschland in Kenntniß zu setzen und ihn zu bitten, den Bund der Ka- tholiken werkthätig zu unterstützen. Auf dem Wege nach Spanien kam der Kapuziner nach München, wo ihm der Herzog Maximilian ein Schreiben an den Nönig von Spanien mitgab.

3. Lehrbuch der bayerischen Geschichte - S. 477

1868 - München : Lindauer
477 Beilagen zum fünften Zeitraum. die ihm nach ihrem Tode 1614 ein ansehnliches Vermögen hinterließ. In dem Kriege des Erzherzogs Ferdinand gegen die Venetianer übte er sich unter dem Kommando des erfahrenen Dampierre, spielte, da er 200 Dra- goner ans eigene Kosten in's Feld gestellt und sechs Monate unterhalten hatte, eine glänzende Rolle und erwarb sich die Gunst des Kaisers Matthias in solchem Grade, daß er in den Grafenstand erhoben wurde. Nun ver- heirathete er sich mit Jsabella Katharina von Harrach, einer Tochter des kaiserlichen geheimen Rathes und Kämmerers Karl von Harrach. Nach dem Ausbruche der böhmischen Revolution (16t9) erklärte tich Wallen- stein auf's Entschiedenste für den Kaiser und leistete dem habsburgischen Kaiserhanse viele und wichtige Dienste gegen seine Feinde. Im Jahre 1623 ward er vom Kaiser zum Fürsten, und ein Jahr später zum Herzog von Friedland ernannt, welches damals seine größte Herrschaft war. Zugleich erhielt er in den Schreiben, die der Kaiser an ihn erließ, die Titellatur „Oheim", für welche Auszeichnung Ferdinand Ii ihm einen besondern Gnadenbrief ansstellte. 90. Gottfried Heinrich Graf von Pappenheim war 1994 geboren und stammte aus einem uralten schwäbischen Grafengeschlecht, das namentlich unter den Hohenstaufen treu an dem Kaiser hielt. Gottfried Heinrich, von den vielen Narben, die seinen Leib, namentlich sein Gesicht bedeckten, der „Schrammhans" zugenannt, war aus der Treutling'schen Linie der Pappenheim. Wegen seiner kaiserlichen Gesinnung war er mit Tilly, dem Feldherrn der Liga und des bayerischen Kurfürsten Maximilian I, immer gespannt, aber trotzdem ein feuriger Vertheidiger des Katholizismus. Sein tapferes Kürassierregiment, die Pappenheimer, erwarb sich einen ausge- dehnten Ruf. Seine Linie erlosch 1647 nnt seinem Sohne Wolfgang Adam. 91. Herzog von Richelieu (Jean Armand du Plessis) war am 5. September 1585 auf Richelieu in Poitou geboren, ward 1622 Cardinal, kam 1624 in den Staatsrath und ward unter Ludwig Xiii von Frankreich der wahre Regent des französischen Staates, den er im Sinne der Ver- einigung aller öffentlichen Gewalt unter die Krone und der Beschränkung der österreichisch-spanischen Macht gegen Außen leitete. Er starb am 4. De- zember 1642. 92. Johann von Werth, der gewaltigste Haudegen seiner Zeit und einer der wenigen wahrhaft deutschen, nicht im Solde des Auslandes streiten- den Führer, war 1594 zu Weert in Brabant aus rittermäßigem Geschlechte entsprossen, verlebte seine Jugend in Lüttchen, einem kurkölnischen Dorfe in der Nähe von Neuß, stand längere Zeit in bayerischen, zuletzt in öster- reichischen Diensten und starb 1652 in Böhmen an einem hitzigen Fieber. 93. Für die vaterländische Geschichte waren in dieser Zeit thätig: Der Augsburger Patrizier Markus Welser, der eine bayerische Ge- schichte in fünf Büchern herausgab; der Jesuit Matthäus Räder, geboren 1551 in dem zu Freysing ge- hörigen Jnniching in Tyrol, gestorben 1634 zu München; er schrieb' eine Kirchen- und Klostergeschichte und Legenden (Bavaria sancta ac pia); der Jesuit Brunner, der in Verbindung mit dem Kanzler Johann Adlzreiter Jahrbücher der bayerischen Geschichte herausgab; diese wurden von dem Jesuiten V erveaux aus Lothringen, dem Beichtvater der Kurfürstin Elisabeth, in's Lateinische übersetzt; der Jesuit Jeremias Drexel, aus Augsburg gebürtig, f 1638; er verfaßte mehrere ascetische Schriften; der Augsburger Patrizier Georg Her wart widerlegte in einer Lebens- geschichte Ludwigs Iv, des Bayern, die Angriffe, welche der Dominikaner

4. Mittelalter und neue Zeit bis zum Westfälischen Frieden - S. 173

1897 - München [u.a.] : Oldenbourg
59. Il Frankreich und die Hugenottenkriege. 173 4. Heinrich Iv. (15891610) aus dem Hause Bourbon. Nachdem er die Hugenottenkriege in vershnender Weise beendet hatte, fhrte Heinrich, untersttzt von seinem tchtigen Minister Sully (einem Hugenotten), auch weiterhin eine weise und milde Regierung und heilte die Schden, welche die langen Brgerkriege dem Lande gebracht hatten. Er legte auch den Grund zu Frankreichs Kolonialmacht (Besitzergreifung von Kanada). Heinrich Iv. gilt dem franzsischen Volke als einer seiner preiswrdigsten Könige (Denk-mal auf der Seinebrcke zu Paris, die Henriade" von Voltaire). In seiner auswrtigen Politik verfolgte Heinrich Iv. als Hauptziel die Schwchung der deutsch-habsburgischen Kaisermacht. Eben hatte er sich zu einem Kriegszug gegen Deutschland gerstet (vgl. den Jlicher Erbsolgestreit S. 183, Abs. 7) und seiner (zweiten) Gemahlin Maria von Medici die einstweilige Regent-schast der Frankreich bertragen, als er auf offener Strae von dem Mrder Ravaillac erdolcht wurde (1610). 5. Ludwig Xiii. (16101643) und Kardinal Richelieu. Lud-wig Xiii. stand anfangs unter der Vormundschaft seiner Mutter Maria von Medici. Nachdem er volljhrig geworden war, berlie er die Regierung des Landes bald seinem Minister, dem Kardinal Richelieu. Dieser hervor-ragende, aber selbstherrisch auftretende Staatsmann brach die Macht des hohen Adels, verminderte die den Hugenotten gewhrten Rechte und stellte eine unumschrnkte knigliche Gewalt her. Zugleich hob er ebenso die innere Wohlfahrt wie das politische Ansehen Frankreichs. Zu dem Zwecke bekmpfte er im Bunde mit den Hollndern und den Schweden die beiden Zweige des Hauses Habsburg (die Spanier während des Unabhngigkeitskrieges der Niederlande, die sterreicher im Dreiigjhrigen Krieg). Die franzsische Literatur und Wissenschaft verdankt seinen Anregungen und seiner Unter-sttzung den Beginn ihrer Bltezeit (Grndung der Academie frangaise 1635). Richelieus System wurde nach seinem Tode (1642) von seinem Schler und-Nachfolger, dem Kardinal M a z a r i n, der fr den unmndigen König Ludwig Xiv. die Regierung Frankreichs leitete, mit Erfolg weitergefhrt. 60. Iii. Bie Reformation in England und Schottland. 1. Heinrich Viii. von England (15091547). In England nahm die Reformation ihren Ausgang von rein persnlichen Entschlssen des ge-waltthtigen Knigs Heinrich Viii. Dieser, der Sohn Heinrichs Vii. Tudor (vgl. S. 127), wollte sich von seiner ersten Gemahlin (Katharina von Aragonien) trennen und sagte sich, als der Papst ihm die Zustimmung ver-weigerte, von Papst und Kirche los (1531). Aus Abneigung gegen Luther, gegen den er frher heftig geschrieben, begrndete er willkrlicherweise eine besondere Englische Kirche" und erklrte sich selber zum Oberhaupte derselben.

5. Geschichte der Neuzeit - S. 29

1902 - München [u.a.] : Franz
Der Freiheitskrieg der Niederlande. 29 Philipp Ii., der von 1556—1598 regierte, betrachtete als Philipp Ii. die Hauptaufgabe feines Königtums die Wiederherstellung her römisch-katholischen Kirche in allen Ländern, soweit die Macht Spaniens zu wirken vermochte. Er wurde dadurch der hauptsächlichste Vorkämpfer der Gegenreformation, die er in ganz Westeuropa zum Sieg zu briugeu strebte. So griff er in die Hnngenotlenkriege (1562 — 1598) in Frankreich ein, verwickelte sich mit den Nieberlänbern 1568 in einen langwierigen Krieg und faudte 1588 gegen England die Armadas aus. Da er jedoch meist unglücklich kämpfte, liegen in seiner Regierung die Anfänge zum Niedergang der spanischen Macht. Ter Freiheitskrieg der Niederlande 1568—1648, Philipp begab sich nach einem glücklichen Kriege gegen Frankreich Margareta aus den Niederlanden nach Spanien, ließ aber dort seine Halb- von Parma, schwester Margareta von Parma als Statthalterin und spaui- Spanische sche Truppen als Besatzung zurück, was Mißverguügeu unter Besatzungen, den Niederländern erweckte. Die Unzufriedenheit stieg, je mehr Opfer die Gerichte forberteu, die Philipp zur Unterdrückung der Reformation eingesetzt hatte. Gegen die Verfolgungen überreichte der niederländische Adel (1566) der Statthalter in eine Bittschrift an den König, worin um Einstellung der Glaubensprozesse gebeten war. Margareta versprach, die Bittschrift an den König zu leiten. Als sie aber dieser ohne bestimmte Antwort ließ, wurde das Volk unruhig, und der Pöbel begann in den Städten von Flandern und Brabant einen Bildersturm, der von der Statthalterin Bildersturm, mit Hilse des Adels jedoch bald wieder beschwichtigt wurde. Da erschien, als die Ruhe wiederhergestellt war, der Herzog vou Alba Herzog von mit einem spanischen Heere in den Niederlanden, woraus Margareta Alba, abdankte und sich nach Italien begab. Alba setzte hieraus einen Gerichtshof, den „Rat der Unruhen" („Blutrat"), ein, der grausam wütete. Die hervorragendsten unter den niederländischen Adeligen waren damals die Grasen Egmont2) und Hoorn und Wilhelm von Nassau-Orauien. Als Alba mit Heeresmacht in Wilbelm von den Niederlanden erschien, zog sich Wilhelm in die deutschen Be- 0mnieil sitzuugen seines Hauses zurück. Er hatte auch Egmont geraten, die Ankunst Albas nicht abzuwarten; aber dieser war im Vertrauen aus die Dienste, die er Spanien schon geleistet, zurückgeblieben, wurde Egmont und von Alba verhaftet und mit Hoorn und mit anderen Edelleuten 9ddl'n t1568. 1568 aus dem Marktplatz zu Brüssel enthauptet. 1) Lies „Die unüberwindliche Flotte" von Schiller sowie dessen Drama „Don Karlos". 2) Lies Goethes „Egmont".

6. Lehrbuch der Vaterlands-Geschichte, von der Urzeit bis auf unsere Tage, für Baierns Volks-Schulen - S. 193

1826 - Kempten : Dannheimer
v 195 Iv. Periode. Von Maximilian l. Churfürst bis zum Erlö- schen des baierischen Mannsstammes der wilhelminischen Linie. Von 1598 — 1777. Maximilian I., Churfürst. Von 1598 — 1651. Frg. 147) Wie war Maximilians I. Iu- gendbrldung, — und mit wem vermahlte sich die- ser Fürst? Antw. Maximilian, den 17. April 1573 im Schloß zu München geboren, der erste Fürst Deutschlands in seinem Zeitalter, genoß in seiner Jugend eine sehr sorgfältige Erziehung in Wissenschaften und Sprachen; auch die Mahlerei blieb ihm nicht fremd. Seine Vor- bildung erhielt er an der hoben Schule zu Ingolstadt gleichzeitig mit seinem Freunde, dem Erzherzoge Ferdi- nand Ii./ nachmaligem Kaiser. Die Jesuiten begrün, deren in beiden die. wärmste Anhänglichkeit an den Katho. licismuö und die stärkste Abneigung gegen den Proiestan. tiöm. Nach zweijährigen ernstlichen Studien zu In. golstadt erweiterte er (1593) den Kreis seiner Kenntnisse auf Reisen zu dem kaiserlichen Hofe in Prag, zu dem päpstlichen in Nom, — und zu dem Herzoge Carl von Lothringen in Nancy, dem Bruder seiner Mutter, dessen zarte Tochter Elisabeth er sich 1595 zur Gemahltnn wählte^ sie starb 1635 ohne Kinder. Frg. 14u) Wie verbesserte Maximilian I. die Staatsverwaltung und Gesetze Baierns, und westhe Ländereien kaufte er an? Antw. Alö Maximilian l., die große Hoffnung' aller Baiern, am 4. Hornung 1598 die Regierung Baiernö übernahm, hatte sich durch die Verschwendung der hohen und nieder» Hofdiener, welche die Güte seine- zu *40 Seel, Lehrbuch der Vaterlandsüeschichte. 13

7. Lehrbuch der Vaterlands-Geschichte, von der Urzeit bis auf unsere Tage, für Baierns Volks-Schulen - S. 224

1826 - Kempten : Dannheimer
224 o lid) seiner edlen, eifrigen Wißbegier. Max Joseph trat im jugendlichen Aller dle Regierung Bayerns an, er führte auch die Relchsverweserfchaft, big der Großher- zog von Toökana, als Franz l , zu Frankfurt am Main den 4. Wcinmonat 1745 die Krone der Deutschen empfing. Düster waren die Verhältnisse Baterns. Den unverläßigen Bundesgenossen seines Vaters treu, behielt Mar Jo- seph zur Behauptung seiner Erbrechte und Ansprüche den ererbten Titel eines Erzherzogs von O e st e r r e i ch bei. Da erhielten alle Fahnen Maria Therefiens Befehl wieder nach Vaiern aufzubrechen. — Bald sah man die Hälfte dcö Landes, dem Feinde wieder preiögegeben als einem neuen jammervollen Schauplatz deö Krieges! Graf Bakhyani besiegle bei Pfaffenhofen (15. Avril 4745) die Franzosen und Pfälzer. Diese neuen Unfälle machten den Münchner Hof verzagt und zwiespältig; einige rieihen zum Frieden, andere zur Fortsetzung des Kriegs; nicht mehr auf Eroberung war eö von Letzter» abgese- hen, nur noch um Selbstrettung und Beschirmung der alten Erblande sollte der blutige Kampf fortgeführt wer- den. Nachdem Frankreichs treulose Staatskunst Baiern ins Elend geworfen, Preußen nur für Schlesien focht, Churpfalz und Hessen sich bereits neutral erklärten, so mahnten die Gesandten von Mainz und Cöln dringend zum Frieden, die Mucker des jungen Churfürsten unter- stützte ihre Worte, und Mar Joseph entschied für die Aussöhnung mit Oesterreich. Im Frieden zu Füssen (22. April 1745) entsagte er allen Ansprü- chen auf die österreichische Erbfolge, trat der vom deut- scheu Reiche übernommenen Garantie der pragmatischen Sanktion bei, sicherte dem Großherzoge Franz von Tos- kana seine Summe zur Kaiserwahl zu, wie auch jeder- zeit in Reichöangelegenheiten aufrichtig mit Oesterreich zu geben, und erhielt dagegen alle von Oesterreich in Baiern gemachte Eroberungen zurück, ohne Entschädigung dafür zu geben. Frg. 163) Wodurch gewann Maximilian Joseph die Liebe seines Volkes, — was that er für die Rechtspflege, — wie war der Staats- Haus-

8. Lehrbuch der allgemeinen Geschichte - S. 673

1817 - München : Königl. Schulbücher-Hauptverl.
Erster Zeitraum. Von 1517 bis i7sq* 6:5 2. Abfall der Niederlande von Spanien 1555 - 1648. > 1. 2va s diesen Abfall herbeiführte. 1) Der düstere und harte Sinn Philipps Ii. überhaupt bildete einen ¡51: schroffen G e- g e n s a <3 gegerr den Sinn der Niederlän- der. — Manches , was sie Carl V. noch verziehen hatten, wollten sie ihm durchaus nicht verzeihen. 2) Der eindringende P rötestantism uö hatte der: 0 h n e h i n lebhaften F r e i h e i t s s i n n der Niederländer noch mehr aufgeregt. — Phi- lipps Ii. Straf-Cdicte gegen die Ketzer. — Tie bac- ta vischen Provinzen waren niehr für den Protestan- tisiuus, die belgischen für den Catholicismus. 3) Die Staats-Verwaltung Granvella's 155q — 1504. Als Philipp Ii. 1559 die Nieder- lande verließ, ernannte er Margaretha, eine natür- liche Tochter Carls V., zur Dberstqtthalterin; und ihre Herrschaft Ware vielleicht den Niederländern noch erträglich gewesen. Aber ihr zur Seite stand ein ge- heimer Staatsrath, von welchem der Cardinal Gran- vella das Haupt war. Granvella regierte nun eigent- lich , aber mit solcher Härte, daß Philipp Ii. selbst 1564 sich genöthiget sah, ihn zurückzurufey. -r- Ver- mehrung und neue Einrichtung der Bi thümer. 4) Die Aufbringung der Schlüsse der Kir- che n - V e r sa m mlu ng zu Tricnt. Philipp Ii. ordnete (1504) in den Niederlanden Inquisitoren an, welche die Dccrete von Trient daselbst zur Vollstre- ckung bringen sollten. Darüber entstanden bei ffro- testanten sowohl, als bei Catholiken die größten Be- wegungen. ■— Unter den öffentlichen Vertheidigcrn der Freiheit ragten Wilhelm von N a ssa n -Drä- nier:, Statthalter von Holland, Seeland und Utrecht, Graf von Egm ont, Statthalter von Flandern und Artois, und Graf Hoorn vornehmlich hervor. Vie- le vom niederländischen Adel errichteten (1565) ein Compromiß, und erklärten (1566) der Negierung: x

9. Lehrbuch der allgemeinen Geschichte - S. 701

1817 - München : Königl. Schulbücher-Hauptverl.
Erster Zeitraum. Von i517 bis 1739. 70i von ganz Böhrnen nur noch das einzige Budweis übrig. Den Winter über wurden Unterhandlungen gepflogen, die aber durch des Kaisers Matthias Tod (20. Marz l Gl Q) vereitelt wurden. 2) Friedrich V. vo n der Pfalz zum Könige in Böhmen erwählt. Ferdinand von Stewr- mark, ein Enkel Ferdinands I., der Nachfolger des Kaisers Matthias in den österreichischen Erbstaaten, den Protestanten wegen seines unerbittlich - strengen Eifers für die catholifthe Religion, welchen er bereits durch Vertilgung des Protestantismus in Steiermark erprobt hatte, ein Gegenstand des Hasses und der Furcht, wurde von den Böhmen, nachdem diese den Krieg wider ihn (Inny löly) bis vor Wien ge- tragen hatten, des böhmischen Thrones, dessen Besitz ihm schon einige Jahre vorher (Inny 1g 17) feierlich zugesichert worden war, (17. August 1o19) verlustig erklärt. Statt seiner wurde Friedrich V. von der Pfalz (5. September lölq) zum Könige in Böhmen erwählt. 3) Die Schlackt a n f d e m weißen Berge bei Prag. Noch eher als Friedrich V. zum Könige von Böhmen, war Ferdinand (28. August 1619) zum Kaiser gewählt worden. Überhaupt wandten sich dis Umstände des Letztern, welche allerdings bei dem To- de des Kaisers Matthias sehr mißlich gewesen waren, bald zum Bessern. Er erhielt (Oktober 1o19) eine vortreffliche Stütze an Maximilian I. von Baiern, dem Haupte der Liga, der Papst versprach ihm Hülfs- gelder, auch Spanien unterstützte ihn, ja, sogar der Churfürst Johann Georg I. von Sachsen trat aus Ei- fersucht gegen die Reformirten auf seine Seite. Min- der glücklich war Friedrich V. Sein Schwiegerva- ter Jacob I. verließ ihn, die Union wollte sich nicht in den Kampf wegen Böhmens mischen, und vermoch- te nicht einmal die Unterpfalz gegen die Verheerungen des spanischen Feldherrn Spinola zu schützen, ja, im Augenblicke der dringendsten Gefahr verließ Fried- rich V. sich selbst. So geschah es denn, daß die ein- zige Schlacht ans hem weißen Berge bei

10. Lehrbuch der allgemeinen Geschichte - S. 694

1817 - München : Königl. Schulbücher-Hauptverl.
Neuere Geschichte. 694 erst stand er, da er bei dem Tode Heinrichs Iv. kaum neun Jahre alt war, unter der Vormundschaft seiner Mut- ter, Maria von Medicis, und dann unter der Herr- schaft seiner Lieblinge, und wahrend dieser Zeit fiel Frank- reich in jeder Hinsicht in den Zustand der Schwache zurück. Ranke, und zum Tcheil blutige, besonders auch für die Reformirten sehr verderbliche, Umtriebe der Hofparteien machten wieder den Hauptinhalt der französischen Geschich- te aus. Ludwig X!!l. selbst aber gehörte unter die Men- schen, welche nie mündig werden. Erst nachdem der Cardinal Richelieu das Ruder der Negierung ergriffen hatte, gelangte Frankreich wie- der zu Ansehen. Durch drei Dinge hauptsächlich zeichnete sich die acht- zehnjährige Sraats-Verwaltung (1624- 1642) dieses außerordentlichen Mannes aus. Er eutwaffnete die H ugu en otten, besonders dadurch, daß er ihnen (1628) Nochelle, ihren wichtig- sten Zufluchtsort, wegnahm. Der Cardinal wollte eine bewaffnete Partei, die einen Staat im Staate bildete, und stets die Negierung bedrohte, nicht dulden; die Reli- gions-Freiheit der Reformirten hing aber nun freilich ganz von der Gnade des Hofes ab. Gleichergestalt bemühte sich Richelieu unablässig, die Macht des Hauses Österreich zu brechen, wozu ihm besonders der dreißigjährige Krieg die erwünschte Ge- legenheit darbot. Endlich strebte er die Großen, deren Ubermuth Hein- rich Iv. nur besänftigt, nicht aber gebeugt hatte, so wie die Unterthanen überhaupt zur Unterwürfigkeit unter die unumschränkte K ö n i g s m a ch t z u g e- wöhnen. Hierbei scheute freilich der genrüthlose Mann kein Mittel, wie hart und ungerecht und abscheulich es auch immerhin seyn mochte.
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