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1. Lesebuch zur Geschichte Bayerns - S. 321

1906 - München : Oldenbourg
60. Herzogin Maria Anna Vvn Bayern. 321 noch viele andere Gelehrte unterhielten Beziehungen zu dem Hause des Herzogs Klemens. Das Liebliugsstudium dieses Fürsten bildete die Chemie und die Alchimie; in dem Streben nach Befriedigung dieser wissenschaftlichen Neigung hatte er das Unglück bei einem Experiment sein Augenlicht beinahe völlig einzubüßen. Das Jahrhundert der Freimaurer und Jllnminaten, des Wilhelm Meister und der Zauberflöte schuf sich auch am Hofe Max Iii. Josephs von Bayern ein Organ, in welchem die Bedürfnisse eines gesteigerten Gefühlslebens und die Neigung zu geheimnisvollen allegorischen und symbolischen Spielereien ihre Befriedigung fanden. Des Kurfürsten Schwester Maria Antonia, die Friedrich der Große die Blüte der deutschen Prinzessinnen nennt, gründete die Gesellschaft der Inkas, deren Mitglieder hervorragende Beweise abgelegt haben mußten, daß sie einer wahrhaften Freundschaft fähig seien. In diesem Kreise begegnet uns auch Maria Anna wieder mit dem bezeichnenden Beinamen „Constante“, während ihr Gemahl als Ordensmitglied „Tirnide“ heißt. Doch die Zeiten waren zu ernst und der Sinn der Herzogin stand nach Höherem, als daß sie in solchen Tändeleien sich ganz verloren hätte. Sie empfand den Füssener Frieden, der Bayern nötigte allen Ansprüchen aus österreichischen Besitz zu entsagen, als eine Schmach und darum suchte sie ihren Gemahl zu einem förmlichen Proteste dagegen zu bestimmen oder wenigstens seinen Beitritt zu diesem Verzicht zu hintertreiben. Die Kühnheit dieses Planes, dem in seiner abgeschwächten Form auch der Herzog von Zweibrücken beitrat, zu ermessen muß man sich gegenwärtig halten, daß Herzog Klemens von seiner Großmutter her die Herrschaft Reichsstadt und andere Güter in Böhmen besaß und daß daher der kaiserliche Hof die gewünschte Beitrittserklärung zu bcu Präliminarien durch Repressalien an diesem Besitz erzwingen konnte. Zur Abwendung dieser Gefahr trat Herzog Klemens schon am 10. Mai 1745 seine Rechte an seinen Schwager Karl Theodor von Kurpfalz ab, und als man sich im Herbste dieses Jahres alle Mühe gab thu zur Teilnahme an einer Reise des Kurfürsten zu bewegen, die dieser zu einer Begegnung mit dem Kaiserpaar unternahm, war es wiederum Maria Anna, die ihren Gemahl trotz aller Gegenvorstellungen in München zurückhielt, tu der richtigen Voraussetzung, man wolle ihm nur bei dieser Gelegenheit den Verzicht auf seine Ansprüche entlocken. Noch bedeutender aber war der Einfluß, den die Herzogin auf den Kurfürsten selbst ausübte. Im 18. Jahrhundert pflegten die kleineren deutschen Fürsten um Geld anderen Staaten ihre Truppen zu überlassen. Wohl verdammten unsere Lessing, Schiller, Seume mit beredten Worten solchen Menschenhandel; wohl schreibt auch Friedrich der Große mit Entrüstung über einen bayerischen Snbsidieutraktat: „Sollte die Freiheit, dieses kostbare Vorrecht, im 18. Jahrhundert den Fürsten weniger teuer sein, als sie es den Patriziern im alten Rom gewesen ist?" Aber die Landstände bezeichneten dieses System Kronseder, Lesebuch zur Geschichte Bayerns. 21

2. Lesebuch zur Geschichte Bayerns - S. 326

1906 - München : Oldenbourg
326 60. Herzogin Maria Anna von Bayern. zuschreiben, die uns zu schützen geruht." „Retten Sie ein unterdrücktes Land," lautet die Antwort, „dieser Ruhm ziemt Ihnen, er ist würdig des großen Friedrich; dann wird die heilige Clementine das Wunder vollbringen alle Bayern um Ihre Fahnen zu scharen und mein Nesse wird als der erste meinen Eifer unterstützen mit den Waffen in der Hand." Nie wird sie müde den Beschützer Bayerns, den Freund Karls Vii. und seines Sohnes, zu beschwören ihm alle tapferen Bayern zur Verfügung zu stellen. „Der König hat selbst sein teures Leben für Bayern in die Schanze geschlagen; aber die geringste Zerstückelung unseres Kurstaates muß eines Tages den Umsturz des Reiches nach sich ziehen." Friedrich antwortet auf alle diese warmherzigen Ergüsse immer höflich, aber mit der Kälte des Realpolitikers: „Wenn alle Vereinbarungen durchaus nur von meinem Willen abhingen! . . . Wenn wir, ich und meine Bundesgenossen, uns die Feindschaft Rußlands und Frankreichs zuziehen wollten, so wäre das nur ein Gewinn für die Sache Österreichs." Der Friede von Tefchen, der von Bayern das Jnnviertel abtrennte, wurde denn auch von den Patrioten mit geteilten Gefühlen aufgenommen; aber was wäre ohne die patriotische Herzogin, ohne die Unterstützung Preußens aus dem Lande geworden? Es war Maria Anna nicht mehr vergönnt „den erstaunlichsten aller Menschen" von Angesicht zu Angesicht zu sehen, wie sie mehrfach gewünscht hatte. Auch die Briese zwischen beiden werden immer seltener. Einmal kondoliert sie ihm noch zum Tode seiner Schwester und dann, als neue Tauschpläne Karl Theodors durch die Gründung des Fürstenbundes vereitelt waren, gesteht sie, ihr Eifer feine Befehle zu erfüllen werde das Verdienst vertreten bei ihr. „Meine ganze Nation denkt ebenso und bewundert und schätzt Sie, glücklich über den Schutz E. M., die zweimal Bayern gerettet hat; erfüllt von Dankgefühl für eine so große Wohltat wird sie nie aufhören für die Erhaltung ihres großen Beschützers zu beten." Daneben war die edle Frau eifrig bemüht den Kurfürsten mit dem Herzog von Zweibrücken zu versöhnen. Sie demütigte sich vor dem Fürsten von Bretzenheim und war bereit, wenn sie bei Hose erschien, sich manche Kränkung gefallen zu lassen. Besonders schmerzlich mußte sie es empfinden, daß der Kurfürst ihre Getreuen auf das härteste verfolgte. Ihr Hansgeiftlicher Kirchmair entzog sich nur durch die Flucht der Verhaftung. Lori starb in der Verbannung mit dem Trost eines guten Gewissens: „Ist halt doch gut sterben, wenn man ehrlich gelebt hat." Der Geheimrat Obermayr, der das gleiche Schicksal hatte, bekannte, wenn auch sein Haupt unter dem Beil des Henkers fallen sollte, werde er sich dem ans Vaterlandsliebe unterwerfen; aber seine Grundsätze verleugnen werde er nicht. Wie warm sich die energische Frau ihrer Getreuen annahm, beweist die Weigerung Kreittmayrs sich der Papiere ihres Privatsekretärs Andre zu bemächtigen, da er bei der bekannten Heftigkeit der Herzogin nicht wisse, ob er wieder lebend aus der Herzog Maxburg

3. Lehrbuch der bayerischen Geschichte - S. 237

1868 - München : Lindauer
237 Bayern unter Maximilian l. Beitrittes zum katholischen Bunde, fügten aber die Bestimmung bei, daß der Kurfürst von Mainz als zweiter Bundes- Ob er st er dem Herzog von Bayern an die Seite gesetzt werde; doch solle dieser Letztere der Hauptbundes - Oberste bleiben, und wenn es zur wirklichen Anwendung der Bnndeshilse komme, die Direktion ihm allein zustehen. Aber nicht blos im Innern des Reiches suchte Maxi- milian den Bund zu verstärken, auch die katholischen Monarchen außer Deutschland sollten ihm ihren Beistand leihen. Zwar von Frankreich war in dieser Beziehung nichts zu erwarten; man kannte die Verbindungen, welche Heinrich Iv von Frank- reich mit den deutsche!: Protestanten unterhielt. Anders aber war es mit dem Papste, mit den italienischen Fürsten und besonders mit Spanien, welches der Niederlande wegen sich gerne in die deutschen Händel mischte. Der spanische Botschafter am kaiserlichen Hofe, Don Balthasar de Zuniga, war persönlich in München gewesen und hatte Maximilians große Idee von der Wirksamkeit eines allgemeinen katholischen Bundes mit Eifer ergriffen. Auf sein Anrathen war der berühmte Pater Lorenz von Brindisi*) aus dem Kapuziner-Orden nach Madrid geschickt, um sich der Beihilfe Philipps Iii zu versichern. Dieser Kapuziner, welcher sich bereits in mehreren Sendungen als aus- gezeichneten Geschäftsmann erwiesen, hatte am Madrider Hofe mit vielen Schwierigkeiten zu kämpfen. Man war allerdings geneigt, die Katholiken Deutschlands zu unterstützen, aber man traute dem Herzoge von Bayern nicht und hätte gerne die Leitung des Ganzen in den Händen eines österreichischen Prinzen gesehen, obwohl Oesterreich für die Gründung des katholischen Bundes so viel wie nichts gethan hatte. Dessen ungeachtet wußte es Lorenz von Brindisi dahin zu bringen, daß König Phi- *) Diesen Kapuzinermönch hatte der spanische Gesandte am kaiserlichen Hof zu Prag, Don Balthasar de Zuniga, nach Spanien abgefcr- tigt, um Philipp Iii über den Zustand der kirchlichen Angelegenheiten in Deutschland in Kenntniß zu setzen und ihn zu bitten, den Bund der Ka- tholiken werkthätig zu unterstützen. Auf dem Wege nach Spanien kam der Kapuziner nach München, wo ihm der Herzog Maximilian ein Schreiben an den Nönig von Spanien mitgab.

4. Lehrbuch der bayerischen Geschichte - S. 239

1868 - München : Lindauer
239 Bayern unter Maximilian I. Bran denburg, weil er mit der Tochter der ältesten, aber bereits gestorbenen Schwester des verlebten Herzogs von Jülich verhei- rathet war, und Pfalzgraf Ludwig Philipp von Neuburg, weil er mit der nächstältesten, aber noch am Leben besindlicheu Schwester desselben Herzogs vermählt war. Doch wurde die Spannung noch beseitigt, weil der Kurfürst Johann Sigmund von Brandenburg und der Herzog Ludwig Philipp von Pfalz-Neuburg dem vom Kaiser ausgesprochenen Entschlüße gegenüber, die ganze Erbschaft bis zur Ermittlung des rechtmäßigen Erben mit Beschlag zu belegen, sich ausglichen und einstweilen von der Jülich'schen Erbschaft gemeinsam Besitz ergriffen. Des Letzter» Sohn, Wolf gang, trat, um des Beistandes Maximi- lians von Bayern im Jülich'schen Erbstreite sicher zu sein, im Jahre 1612 zur katholischen Kirche zurück, heirathete am 10. November 1613 Maximilians Schwester, Magdalena, und wendete auch seine Unterthanen wieder der alten Kirche zu. (Der Streit en- dete definitiv erst im Jahre 1666 mit einem Vergleiche, wonach der Brandenburger und der Pfalz-Neuburger sich in die Länder theilten: Cleve, die Grafschaft Mark, Ravensberg und Ravenstein kamen an Brandenburg, die Güter Jülich und Berg fielen an Pfalz - Neu bürg. So groß Maximilians Verdienst um die Entstehung des katholischen Bundes war, so sah er sich doch wegen der ihm gewordenen Stellung als Bundes-Oberster von vielen Seiten, namentlich von den auf ihn eifersüchtigen Habsburgern, fort- während angefeindet und das Gedeihen seines Werkes durch Hin- dernisse aller Art gehemmt. Daher legte er 1615 sein Direkto- rium nieder und loste 1617 die Verbindung völlig auf, schloß aber gleichzeitig mit den kirchlichen Oberen von Bamberg, Würzburg und Ellwangen ein geheimes Bündniß. Aber die vielseitige Bedrängniß der Katholiken Deutschlands führte am 26. Januar 1619 zur Erneuerung des Bundes, der von da an die „Liga" genannt und zwei Direktoren untergeordnet wurde, dem Erzbischöfe von Mainz für den Rhein, und dem Her- zoge Maximilan I von Bayern für die oberen Bundes- länder; doch blieb Letzterer beim Verlaufe des inzwischen ausgebrochcnen Krieges, der Deutschland dreißig Jahre lang (1618— 1648) verwüstete, die Seele der katholischen Con- söderation.

5. Lehrbuch der bayerischen Geschichte - S. 242

1868 - München : Lindauer
242 Bayern unter Maximilian 7. böhmischen Thrones verlustig erklärt und den calvinistischen Kur- fürsten Friedrich V von der Pfalz, das Haupt der Union, auf denselben erhoben. Trotz der Abmahnungen des Herzogs Maximilian I von Bayern und aller Kurfürsten, sowie seiner mit den eitlen Schwächen ihres Sohnes wohlbekannten Mutter Louise Juliana (Tochter Wilhelms von Oranien aus dritter Ehe), des Fürsten von Anhalt und seiner eigenen Rät he ließ sich Friedrich V von den prahlerischen Reden der böhmischen Abgesandten, von den thörichten Schmeicheleien seiner nach einer Königskrone krankhaft lüsternen Gemahlin Elisabeth, Tochter des Königs Jakob I von England, von den unbesonnenen Vorspiegelungen des Moritz von Oranten und hauptsächlich von den hitzigen Declamationen seines Hofpredigers, Abraham Scultetus, ver- leiten, die Annahme einer von der Revolution ihm angetragenen Krone zuzusagen, hielt am 31. Oktober 1619 in Prag seinen Einzug und wurde am 4. November gekrönt. Kaiser Ferdi- nand Ii, der auf seinem Rückwege von Frankfurt bei seinem Jugendfreund, dem Herzoge Maximilian I von Bayern, in München zugesprochen, hatte diesen am 24. Oktober, sieben Tage vor dem Einzuge Friedrichs V in Prag, zu einem Ver- trage vermocht, in welchem Maximilian unter der Bedingung unumschränkter Leitung der Liga alle seine Macht zur Rettung des Kaiserhauses und zur Erhaltung des katholischen Glaubens aufzubietcn versprach. Friedrich V, vom Glücke berauscht, übersah bei den Gelagen und Festen, die er veranstaltete, die heranziehende Gefahr, und die Union, welche mit ihren Truppen loszuschlagen versäumte, schloß am 3. Juli 1620 mit Maxi- milian von Bayern den Vertrag von Ulm, kraft dessen Union und Liga sich verpflichteten, sich in die böhmischen Händel nicht einznmischen. Dabei behielt sich aber Maximilian freie Hgnd, um dem Kaiser für seine Person, und nicht im Namen der Liga zu helfen. Nasch zog Maximilian selbst an der Spitze von 26,000 Mann zu Fuß und 5500 Reitern mit seinem Heermeister Tzerklas Freiherrn von Tilly und seinem (1619) neu gebildeten Kriegsrathe zuerst nach Ober öfter reich, brachte hier die Stände zum Gehorsam und marschirte dann von

6. Lehrbuch der bayerischen Geschichte - S. 184

1868 - München : Lindauer
184 Bayern-Ingolstadt unter Stephan Iii, d. Kneyffel. nachgiebiger, weshalb sich Herzog Ernst am 6. Dezember 1398 von denselben förmlich lossagte. Um größerm Unheil vorzubeugen, bestätigten die angefeindeten Herzoge Ernst und Wilhelm am 1. Mai 1399 von Ingolstadt aus den Münchnern die ver- langten Freiheiten unbedingt und kehrten nach München zurück; allein die zum Stadtregimeut gelangte Partei, von ihrem Haupt- sührer die Dichtl'sche genannt, ging setzt gegen ihre Gegner noch weiter und ließ im November 1400 drei derselben, welche eine Gegenbewegung eingeleitet hatten, enthaupten. Die Sache kam endlich vor den Kaiser und wurde zu Amberg, Heidelberg, Augsburg und Landshut auf eigens ausgeschriebenen Zusam- menkünften verhandelt. Da sich bei dem Fortbestände einer gemeinschaftlichen Negierung der vier Herzoge für die Herstellung des Friedens wenig Gutes erwarten ließ, so ward mit jedem Tage der Wunsch lauter, durch Theilung des Landes Abhilfe zu schaffen. Durch die Bemühung des Bischofs Johann I von Regens bürg und des Burggrafen Friedrich Vi von Nürnbergs), der sich (1. Oktober 1400 zu Schongau) mit Elisabeth von Land sh nt, der jüngern Tochter des bereits verstorbenen Herzogs Friedrich von Bayern- Land shnt, vermählt hatte, kam es so weit, daß die Herzöge Ernst, Wilhelm und Stephan Iii (Ludwig der Gebar- tete war für König Rupert Iii von der Pfalz nach Paris gereist) auf den 6. November 1402 die Landschaft nach Ingol- stadt beriefen, welche in Verbindung mit 24 von den Herzögen beigegebcnen Vertrauensmännern (am 31. Januar 1403) die früher zwischen Stephan Iii und seinem Bruder Johann Ii be- standene Theilung erneuerten. Bayern-Ingolstadt gehörte nun wieder den Herzögen Stephan Iii und seinem Sohne Ludwig dem Gebarteten, Bayern-München dagegen den Brüdern Ernst und Wilhelm, die in Vereinigung mit Herzog Hans von Niederbayern-Straubing, einem Sohne des Herzogs Albrecht I von Straubing-Holland, am 25. Februar 1403 von Wolfrathshausen aus, wo sie residirt hatten, vor München zogen und diese Stadt anfangs durch Sturm, und als dieß sehlschlug, mittels einer Blokade zu gewinnen suchten. Trotz schwerer Bedrängniß beharrten die Münchner auf ihrem Widerstand, bis der inzwischen aus Frankreich heimgekehrte

7. Lehrbuch der bayerischen Geschichte - S. 401

1868 - München : Lindauer
401 Kurze Geschichte der Rheinpfalz. § 21. Friedrich V (1610 — 1621) unter der Vormundschaft des Pfalzgrafen Johann il von Pfalz-Simmern zu Zweibrücken. Der junge Kurfürst vermählte sich 1613 mit Elisabeth, des Königs Jakob 1 von England Tochter, und regierte von 1614 an selbstständig, stürzte aber durch die Annahme der böhmischen Königskrone (1619) sich und sein Land in unsägliches Elend. Von seinem Vetter Maximilian I von Bayern, dem Haupte der im Jahre 1609 gestifteten Liga, in der Schlacht am weißen Berge bei Prag (1620) gänzlich geschlagen floh Friedrich V, nachmals der „Winterkönig" genannt, über Breslau zu Moritz von Oranien nach Haag, ward im Januar 1621 geächtet und kam um alle seine Länder. Der un- erwartete Tod Gustav Adolfs, von dessen Gunst und Glück er die Wieder- erlangung wenigstens eines Theiles seiner pfälzischen Lande gehofft, war für ihn ein solcher Schlag, daß er dreizehn Tage später (29. November 1632) vor Gram starb. Sein unglückliches Geschick theilten seine dreizehn Kinder. Der Kurprinz, Heinrich Friedrich, fand 1629 den Tod im Harlemer Meere vor den Augen des Vaters, als das Schiff, auf dem sie nach England übersetzen wollten, durch ein größeres überfahren wurde. Der zweite Sohn, Karl Ludwig, erhielt durch den westphälischen Frieden nur die um die Aemter an der Bergstraße verkleinerte Rheinpfalz mit der neu gegründeten ach ten Kurwürde und dem Erzschatzmeisteramte. Der dritte Sohn, Rupert, wurde im dreißigjährigen Kriege gefangen, diente dann unter den Königen Karl I und Karl Ii von England und starb 1682 als Viceadmiral in Lon- don. Der vierte Sohn, Moritz, diente zuerst den Schweden und dann Karl I von England und verunglückte 1652 zur See bei Westindien. Der fünfte, Eduard, vermählte sich in Frankreich, trat dort zur katholischen Religion über und starb 1663 in Paris. Der sechste Sohn, Philipp, starb 1650 in lothringischen Diensten in der Schlacht bei Reth el. Unter den Töch- tern Friedrichs V ward die jüngste, Sophie, die Stammmutter des jetzigen königlichen Hauses von Großbritannien, denn als man nach dem Tode der Königin Anna alle katholischen Glieder der königlichen Familie Stuart vom englischen Throne ausschloß, wurde Georg I, den Sophie ihrem Gemahle, dem Kurfürsten Ernst August von Braunschweig-Haunover, geboren hatte, als Enkel der englischen Prinzessin Elisabeth Stuart auf den Thron von Groß- britannien gerufen. 8 22. In der durch den westphälischen Frieden wieder hergestellten Kurpfalz regierte zuerst Friedrichs V zweitgeborner Sohn, Karl Ludwig (1648—1680), der den zerrütteten Verhältnissen seines Landes durch Spar- samkeit im Staatshaushalte und durch Herbeiziehung von Aus- wanderern aus der Schweiz, aus England, Frankreich und Pie- mont aufzuhelfen suchte. Wie sein Vater, so war auch er ein strenger Verfechter des Calvinismus und erlaubte sich beim Beginne seiner Re- gierung große Härte gegen die Lutheraner und Katholiken, baute aber später zur Einigung der drei Confessionen in Mannheim den sogenannten „Eintrachtstempel" (Ecc1e8ia Sanctae Concordiae), der 1679 eingeweiht wurde. Mit seinem Vetter, dem Kurfürsten Ferdinand Maria von Bayern*) und seinen übrigen Verwandten, selbst mit seiner Gemahlin Charlotte, einer Tochter Wilhelms V von Hessen-Kassel, lebte er in be- ständigem Zwist, ließ sich von dieser 1658 scheiden und heirathete Marie *) Diesem bestritt Karl Ludwig das Recht des R eich s v ik a ria t s, wert dieses, wie er behauptete, nicht mit der an Maximilian I von Bayern ubergegangenen Kurwürde, sondern mit der Pfalzgrafschaft verbunden sei (ausgeglichen 1724). ' Sattler, bayer. Geschichte. 26

8. Lehrbuch der bayerischen Geschichte - S. 403

1868 - München : Lindauer
Kurze Geschichte der Rheinpfalz. 403 gefronte Sohn Alexanders, Rupert, wurde Domherr zu Straßburg, und Georg, der drittgefrorne Sohn Alexanders, ward Domherr zu Trier und Köln (si 16. Juni vor 1537). 8 26. Ludwig Ii (1514 — 1532) heirathete 1525 Elisabeth, des Landgrafen Wilhelm des Aelteren von Hessen Tochter, die ihm einen Sohn, Wolsgang, und eine Tochter, Christine (ft 1534), gebar. Da Ludwig Ii wider Erwarten früh, am 3. Dezember 1532, starb, so folgte ihm in der Herrschaft sein sechsjähriger Sohn 8 27. Wolsgang (1532 — 1569) unter der Vormundschaft seines Oheims Rupert, der 1532 als Straßburger Domherr dem geistlichen Stande entsagte, zur lutherischen Lehre überging und sich 1537 mit Ursula, einer Tochter des Wild- und Rheingrafen Johann Th zu Kyrburg, verehelichte. Nachdem Wolfgang 1543 mündig geworden war, überließ er seinem Oheim Rupert die Grafschaft Veldenz und dazu Lautereck'und Lützelstein. Die Linie Ruperts, Pfalz-Simmern-Zweibrücken zu Veldenz ge- nannt, setzte sich durch vier Generationen, nämlich Rupert (1532—1544), Georg Johann (1544—1592), Georg Gustav (1592—1634) und Leo- pold Ludwig (1634—1694) fort, worauf das Gesammtgebiet dieser Linie auf die von Wolfgang gegründete Linie Pfalz-Simmern-Zweibrücken zu Zweibrücken überging. An Wolfgang, einen eifrigen Bekenner der lutherischen Lehre, siel 1559 kraft eines Testamentes, welches Kurfürst Ott Heinrich am 30. Juni 1557 gemacht hatte, Pfalz-Neuburg und Sulzbach mit der Verpflicht- ung, in diesen Ländern die lutherische Confession zu schützen. Der über- nommenen Pflicht eingedenk stiftete Wolf gang 1559 zu Lauin gen ein lutherisches Gymnasium und verlegte in demselben Jahre die prote- stantische Klosterschule von Hornbach nach Zweibrücken, wo sie in der Folge zu einem Gymnasium heranblühte. Im Jahre 1566 zog Wolf- gang mit seinem Sohne Ludwig Philipp dem Kaiser Maximilian Ii gegen Soliman Ii zu Hilfe und errichtete nach der Heimkehr am 18. Au- gust 1568 eine Fideicommißdisposition, der zufolge die beiden Fürsten- thümer Zweibrückeu und Neuburg fortan nach dein Gesetze der Primo- genitur regiert werden und die den nachgebornen Prinzen zur Nutznießung überwiesenen Güter mit dem einen und dem andern Fürstenthume unzer- trennlich verbunden bleiben sollten. Zu Anfang des Jahres 1569 zog Wolf gang den Hugenotten (Calvinisten) in Frankreich zu Hilfe, erlag aber in dem französischen Dorfe Nessoun in Limousin am 11. Juni 1569 den gewaltigen Strapazen, welchen er sich an der Spitze seiiteö Heeres un- terzogen hatte. Seine Leiche ward 1571 in Meisenheim beigesetzt. Gemäß der Fideicommißdisposition vom 18. August 1568 wurde die Verlassen- schaft Wolfgangs im Jahre 1569 von den fünf Söhnen folgendermaßen in Besitz genommen: Philipp Ludwig — erhielt Neu bürg. Johann •— erhielt Zweibrücken. Otto Heinrich — erhielt Sulzb ach unter Oberhoheit von Neuburg. Friedrich — erhielt Vohenstrauß unter Oberhoheit von Neuburg. Karl — erhielt Birken selb unter Oberhoheit von Zweibrücken. Von diesen fünf Brüdern starben zwei kinderlos, Friedrich von Vohenstrauß im Jahre 1597, und Otto Heinrich von Sulzbach im Jahre 1604; ihre Länder fielen, wie in: Voraus bestimmt worden war, an Neuburg. Die Linie Zweibrücken, welche Johann gründete, pflanzte 26 *

9. Lehrbuch der bayerischen Geschichte - S. 407

1868 - München : Lindauer
407 Kurze Geschichte der Rheinpfalz. ward deshalb von Preußen und Braunschweig zu der am21. November 1705 erschienenen Religionsdeclaratiou genöthigt, welche den Protestan- ten größere Freiheit in der Ausübung ihrer Religion gewährte. In dem spanischen Erbfolgekriege stand er auf Seite seines Schwagers, des Kaisers Leopold I, und erhielt von diesem die durch die Aechtung des Kur- fürsten Max Emanuel erledigte Oberpfalz sammt der Grafschaft Cham, den böhmischen Lehen und dem Erztruchsessenamte (1706 —1714). Zur Feier dieses Ereignisses erneuerte er 1708 den Hubertus- Orden, welchen Graf Gerhard V von Jülich im Jahre 1444 wegen eines am St. Hubertustage erfochtenen Sieges gestiftet hatte (Kurfürst Max Iv Joseph erhob ihn am 30. März 1800 zum ersten Orden Bayerns), stellte aber sämmtliche Erwerbungen im Jahre 1714, als Max Emanuel nach Bayern zurückkehren durfte, an diesen zurück. Die Stadt Düsseldorf, wo er gewöhnlich residirte, verschönerte er mit Prachtbauten aller Art und legte daselbst die berühmte Bild er galle rie an, welche später Karl Theo- dor mit der Münchner vereinigte. Johann Wilhelm starb 1716, ohne Kinder zu hinterlassen, und hatte zum Nachfolger seinen Bruder § 32. Jiari Philipp (1716 — 1742). Dieser war sehr jung Dom- herr und Maltheserritter geworden, hatte aber, als die erste Ehe seines Bru- ders kinderlos blieb, beide Würden niedergelegt und sich (1688) mit Louise Charlotte, des polnischen Fürsten Bogislauö Radzivil Tochter (ch 1695), und später (1701) mit Therese Katharina, einer Tochter des polnischen Fürsten Joseph Karl von Lubomirsky, vermählt. Gestützt auf die vierte Klausel des Ryswicker Friedens, welche den Katholiken in der Rheinpfalz einige Vorrechte einräumte, entzog er 1719 den Protestanten in Heidelberg, das er als Residenz gewählt, die Benützung der dortigen Kirche zum heiligen Geist und verbot den Heidelberger Katechismus, weil die- ser beleidigende Stellen gegen die Katholiken enthielt. Als nun die prote- stantischen Einwohner Heidelbergs beim Reichskammergericht gegen ihn Klage führten, verlegte er 1720 seine Residenz von Heidelberg nach Mannheim und suchte dieses auf jede Weise emporzubringen. Zur Zeit, wo diese Uebersiedlung des Hofes nach Mannheim erfolgte, hatte Karl Philipp alle seine Kinder bis auf eine Tochter, Elisabeth, die seit 1717 mit Joseph Karl Emanuel, dem Erbprinzen des Pfalzgrafeu Theodor von Sulzbach, vermählt war, durch den Tod verloren und sein Bruder Franz Ludwig, der noch lebte, war 1716 zum Kurfürsten und Erz- bischof von Trier erhoben worden. Es stand sonach das Aussterben des Neuburger Mannsstammes nahe bevor. Dieser Umstand und der neu ausgebrochene Streit wegen der Jülich'schen Erbfolge, die Preußen für die Linie P f a l z - S i m m e r n - Z w e i b r ü ck e n - Z w e i b r ü ck e n zu S u l z b a ch nicht gelten lassen wollte, führte eine Annäherung zwischen den bayerischen und pfälzi- schen Wittelsbachern herbei. Es wurde zwischen den damaligen weltlichen und geistlichen Häuptern des Gesammthauses Wittelsbach, nämlich dem Kurfürsten Max Emanuel von Bayern, dem Kurfürsten Karl Philipp von der Pfalz, dem Kurfürsten und Erzbischöfe Klemens August von Köln (Max Emanuels Sohn) und dem Kurfürsten und Erzbischöfe Franz Lud- wig von Trier (Bruder des Kurfürsten Karl Philipp von der Pfalz), am 15. Mai 1724 ein Vertrag abgeschlossen, durch den sie die Verbindlichkeit eingingen, ihre sämmtlicheu Besitzungen gemeinsam zu vertheidigen und zu diesem Zwecke ein Heer von 30,000 Mann zu unterhalten; in Betreff des Reichsvikariates (siehe oben Seite 270 den hierüber ausgebrochenen streit) kam man überein, daß es fortan von Bayern und der Kurpfalz gemeinschaftlich geführt werde. Zwei Jahre darauf (1726) wurden über Jülich und Berg zwischen dem Kaiser, Kurpfalz, Preußen und

10. Lehrbuch der bayerischen Geschichte - S. 145

1889 - München : Lindauer
145 Karl Ludwig (16481680) war wie sein Vater ein strenger Verfechter der reformierten Lehre und erlaubte sich beim Be-ginne seiner Regierung groe Hrte gegen die Lutherischen und Katholiken, baute aber spter zur Einigung der drei Konfessionen in Mannheim den sogenannten Eintrachtstempel". Mit seinem Vetter, dem Kurfrsten Ferdinand Maria von Bayern, entzweite er sich wegen des Reichsvikariates, von dem er behauptete, da es nicht mit der an Bayern ber-gegangenen Kurwrde, sondern mit der Pfalzgrafschaft verbunden sei. In dem franzsisch-niederlndischen Kriege (16731678) wurde die Rheinpfalz durch Turenne schrecklich verwstet, und gem dem Frieden zu Nimmwegen 1678 mute Karl Ludwig einen Teil der Rheinpfalz an Frankreich abtreten. Auf Karl Ludwig folgte sein Sohn Karl (16801685), ein verschwenderischer Fürst. Da seine Ehe kinderlos blieb und vorauszusehen war, da die Kurpfalz an die Linie Neu brg fallen werde, so stellte er in dem Schw bis ch-H all er Vertrage die reformierte Lehre in seinem Lande als Bedingung der Nachfolge fest. Mit ihm erlosch 1685 die mittlere Kurlinie oder das Haus Simmern; Kur und Land fielen an Philipp Wilhelm aus der Linie Pfalz-Neuburg, welche die Neue Kurlinie genannt wird. Iv. Die Nheinpfch unter der neuen Kurlinie der Wittels-tiacher, 1685-1799. 6. Tafel Vm. Philipp Wilhelm (16851690), welcher 1685 Karl, den legten mnnlichen Sprossen der mittleren Kurlinie beerbt, stammt in siebenter Generation von Ludwig dem Schwarzen, welcher im Jahre 1459 die Linie Zw ei brcken gegrndet, und ist der lteste Sohn von Philipp Ludwig, der 1569 die Linie Neuburg gegrndet hat. Leopold Ludwig, ein Sprosse der Linie Veldenz, die gleich der Linie Neuburg von Ludwig dem Schwarzen abstammt, erhob Ansprche auf die Ku r w r d e und auf P f a l z -S im m er n, welche Philipp Wilhelm zugefallen waren, fand aber nirgends Untersttzung. Gleichzeitig begehrte auch der König Ludwig Xiv von Frankreich einen Sattler, Lehrbuch der bayerischen Geschichte. 20
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