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1. Lesebuch zur Geschichte Bayerns - S. 42

1906 - München : Oldenbourg
42 10. Kolonisierende und germanisierende Tätigkeit des bayerischen Stammes. Von Norden her waren die Slaven bis in die Gegend von Eichstätt einerseits, von Premberg (B-A. Burglengenfeld) anderseits vorgedrungen. Von Osten her hatten sie zum mindesten den mittleren Regen erreicht; noch in der Karolingerzeit begegnen Slaven in der Gegend von Pösing bei Cham. Hier nun setzt die bayerische Kolonisation ein und dringt Schritt für Schritt nach dem Norden vor, indem man teils die flavifchen Siedelungen besetzt teils auf neugerodetem Boden deutsche Kolonistendörfer anlegt. Noch in dem Kapitulare von 805 erscheint das uralte Premberg als Grenzpunkt deutschen Lebens. Gerade ein Jahrhundert später, 905, ist man über Nabburg hinaus bis an die Luhe vorgerückt; ein Vasall des Markgrafen Luitpold erhält hier eine Hufe, die vordem ein, Slave besessen. Um die Wende des 10. und 11. Jahrhunderts erreicht man die Waldnaab, einen der Quellflüsse der Nab; hier, in der Gegend von Falkenberg, Altneuhaus und Schwarzenschwal, scheint die deutsche Vorwärtsbewegung einige Zeit halt gemacht zu haben. Aber noch in der ersten Hälfte des 11. Jahrhunderts gewinnt man dem Urwalde und der slavischen Rasse eines der schönsten deutschen Länder ab, das zwischen dem Böhmerwalde, Fichtelgebirge und Erzgebirge sich hinziehende Egerland; bereits in einer Königsurkunde von 1061 erhalten wir Kunde nicht bloß von der Existenz der Stadt Eger sondern auch von der Reichsstraße, die Eger mit Nürnberg verbindet. Am Schlüsse des 11., am Anfange des 12. Jahrhunderts ist man bis zur Grenze des Schönbacher Ländchens (im heutigen Vogtland), bis zum Fleisseubache vorgerückt. Ja bereits greift die Kolonisation nach dem sogenannten Regnitz lande bei Hos über. Es war ein gewaltiges Resultat bajuwarischer Kulturarbeit; von Premberg bis zur Waldsteinkette und bis in das Vogtland bei Aadorf hinein erinnern heutzutage nur mehr slavische Orts- und Flußnamen daran, daß hier ehemals Slaven gesessen. Diese nationale Verschiebung vollzog sich teils durch deutsche Einwanderung teils durch Entnationalisierung der Slaven, nicht aber durch Vernichtung derselben. Daß in dem heutigen Sprachgebiet auch nach der bajnwarischen Einwanderung eine nicht unbedeutende slavische Bevölkerung zn-riickblieb, das beweist das Auftreten slavischer Personennamen in den Urkunden noch des 13. und 14. Jahrhunderts und die Menge der slavischen Ortsnamen vorbainwarischer Entstehung. Aber die Geschlossenheit der Ansiedelungen hält die bajuwarifche Kraft zufammen; nicht der Bayer wird zuletzt von dem Slaven assimiliert, sondern der Slave von dem Bayern. Auch hier geht wie in Inner- und in Niederösterreich die Kolonisation vom Großgrundbesitz aus. Bis an die Wende des 11. und 12. Jahrhunderts sind die Führer vorwiegend Laiengewalten: die Krone, die Markgrafen, namentlich die babenbergischen, ferner die gräflichen und freiherrlichen Geschlechter, wie die Sulzbacher, Leuchtenberger, die Herren von Velbnrg, Altendorf und Laber, endlich ganz besonders die zahlreichen Ministerialengeschlechter.

2. Vaterländische Geschichte - S. 111

1909 - Nürnberg : Korn
— 111 — zum Mähen, Säen, Schneiden und Rechen, ja bis zum Dampfpflug stellen sich in den Dienst der Landwirtschaft. Für den Krieg wurden namentlich die Schießwaffen sehr verbessert. Sonst mußten alle Geschütze von vorne geladen werden: jetzt hat man nur mehr Hinterlader. In letzter Zeit erst wurde im ganzen deutschen Heere das Repetiergewehr, das ähnlich wie ent Revolver, wirkt, eingeführt. Bor keiner Schwierigkeit schreckt der Unternehmungsgeist des Menschen zurück. Auf hohe Berge bis zur Eisregion kann man mit der Eisenbahn fahren. Vor nicht langer Zeit beherrschte das Zweirad die Straßen, jetzt sausen Automobile rasend schnell an uns vorüber. Als das größte neuzeitliche Ereignis muß man aber die Tat des Grofeu Zeppelin bezeichnen, dem es nach unendlichen Mühen gelang ein lenkbares Luftschiff herzustellen (1908). Aber nicht nur der Technik in ihren weit verzweigten Gebieten wendet sich tue Neuzeit zu. Noch in keinem Jahrhundert sind so viele und so großartige Wohltätigkeitsstiftungen eutstauden, als im neunzehnten. Die Fürsorge für die Armen und für die gering Bemittelten ist eine weitgehende. Wir haben die Krankenversicherung und eine vom Staate geleitete Unfall-und Altersversicherung. Beide sind von großem Vorteil für die Arbeiter. Wer front wird, erhält Verpflegung: wer bei seiner Arbeit verunglückt ober wer alt und schwach wird, bekommt jährlich eine gewisse Summe ausbezahlt. Er ist nicht mehr auf das Mitleid seiner Nebenmenschen oder auf die Armenunterstützung angewiesen. Ein Zug der Dankbarkeit geht durch unser Jahrhundert. Mon setzt den großen Männern der Vergangenheit Denkmäler und ehrt ihr Andenken durch glänzende Feste. Angenehm berührt uns dieser Zug der Neuzeit. Mitten im Jagen und Ringen nach Geld und Gut erscheint uns die Verehrung des Schönen und Eblen boppelt preiswert, sie lenkt unsere Blicke vom Treiben der Welt aufwärts, und rote ein heiliger Grunbsatz klingt das Wort des Dichters bnrch die Seele: „Ebel sei der Mensch, hilfreich und gut."

3. Geschichtswiederholungen in Fragen und Antworten - S. uncounted

1914 - München : Hugendubel
262. a) In welchen Punkten veränderte der Reichs- deputationshauptschluß den Charakter des Deutschen Reichs? b) Welche Staaten haben den größten Gewinn aus den territorialen Veränderungen davongetragen? c) Welches Interesse hatte Frankreich ihnen diesen Gewinn zu gewähren? 263. Welche Umstände führten zur förmlichen Auflösung des Deutschen Reichs? *264. Wie erklärt sich der Widerspruch zwischen dem Niedergang des Deutschen Reichs und dem Aufschwung der deutschen Literatur iyg^—1806? 265. Welche Folgen hatte der Anschluß Bayerns an Frankreich für die innere Entwicklung Bayerns? 266. Inwiefern erleuchten die Vergleiche Napoleons mit Hannibal, Alexander dem Großen, Cäsar und Karl dem Großen einzelne bedeutsame Abschnitte in Napoleons Leben? 267. a) Worauf beruhte die militärische Überlegenheit Napoleons über seine Gegner? b) In welchen Schlachten trat sie besonders zutage? 268. In welchen Punkten erinnert Charakter und Organisation des Napoleonischen Weltreichs an das Römische? 26g. a) Welche Gründe veranlaßten Napoleon zur Anordnung der Kontinentalsperre ? b) Welche wirtschaftlichen Wirkungen hatte sie? c) Welche politischen Maßnahmen Napoleons lassen sich aus ihr erklären? 2jo. a) Welche Ursachen erklären den Zusammenbruch Preußens 1806? b) Durch welche Mittel wurde es wieder auf gerichtet ? c) In welchem Punkte wurde diese Wiederaufrichtung von entscheidender Bedeutung für die politische und geistige Weiterentwicklung Deutschlands? 2ji. Welche Bedeutung haben der spanische Freiheitskampf und der russische Feldzug von 1812 für die deutschen Befreiungskriege? 2j2. a) Welches war das Ergebnis des Frühjahrsfeldzuges von 1813? b) Welche Folgen hatte die Leipziger Schlacht? c) Wodurch wurde der Feldzug von 1814 nötig?

4. Vom Beginn des Dreißigjährigen Krieges bis zum Tode Wilhelms I. - S. 18

1902 - Erlangen [u.a.] : Deichert
Einmischung Frankreichs. Charakter des Krieges: nicht mehr^, Religion^ krieg. 18 Vii. Der Dreißigjährige Krieg. treue und daher behielt der Friebe den Charakter eiues Souber-friebeus. § 77. Der Schwedisch-französische Krieg 1636—1648. 1. Die sowohl vou dem Kaiser als auch vou anbereu Fürsteu au den Prager Separatfrieden geknüpfte Hoffnung, er werbe die Einleitung zu einem allgemeinen Friebensznstanb bilben, ging nicht in Erfüllung. Vielmehr entbrannte bald darauf der Kampf mit neuer Heftigkeit; er zog sich sogar noch 12 lange Jahre hin und nahm bet der immer größer werbenben Versilberung der Truppen eine so grauenhafte Gestalt an, daß die letzte Periobe des 30 jährigen Krieges zu den trübsten und unheilvollsten Zeiten gehört, welche das beutfche Volk zu erleben hatte. Die Verantwortung, die Kriegsflamme von neuem angefacht und fortwährenb genährt zu haben, hat Frankreich zu tragen, befseit leitender Minister Richelieu danach strebte, die Macht Habsbnrgs zu schwachen und Frankreichs Grenzen bis an den Rhein auszudehnen. Frankreich ermunterte Schweden zur Fortsetzung der Feindseligkeiten, ermöglichte dem hochstrebenben Bern har b von Weimar durch finanzielle Unterstützung die Werbung neuer Truppen und brachte selbst ein Heer auf, das unter Zuxeinte und Goitbe in Deutschland einfiel und namentlich im Süden große Verheerungen anrichtete. Durch die Beteiligung Frankreichs erhielt der Krieg ein anderes Gepräge. Bisher hatte es sich um den Gegensatz zwischen Katholizismus und Protestantismus gehandelt; dem unversöhnlichen Haß beiber Religionsparteien waren die ersten blutigen Scenen in Böhmen entsprungen und die ernste Gesährbung des Protestantismus durch das Restitutionsedikt war einer der Grünbe gewesen, welche Gustav Aböls zur Einmischung bestimmt hatten. Jetzt aber trat das religiöse Moment in den Hintergrund. Keine der fremden Möchte dachte mehr an Verteidigung kirchlicher Interessen; jeder war es nur um Eroberung zu tun. Der Krieg artete aus zu einem Kampf Fremder gegen Fremde; denn außer Schweden und Franzofen tauchten Wallonen, Kroaten, Ungarn, Spanier zc. als Streitende auf. Das unglückliche Deutschland bot nur den blutgetränkten Schauplatz dar, auf welchem die Leidenschaften und Roheiten der verwilderten Massen zur Entfaltung kanten. Die geworbene Soldateska sah es als ihre Hauptaufgabe an, die Vorräte der Bürger und Bauern zu verbrauchen, das Land gänzlich auszusaugen und dem nachziehenden Gegner alle Hilfsquellen zu entziehen. So ward Deutfchland mit seinen einst blühenden Gefilden und volkreichen, wohlhabenden Städten und Dörfern

5. Vom Beginn des Dreißigjährigen Krieges bis zum Tode Wilhelms I. - S. 32

1902 - Erlangen [u.a.] : Deichert
Allgemeines. 32 Viii. Vom Westfälischen Frieden bis zur Französischen Revolution. ihrer kulturellen Entwicklung um mehr als ein Jahrhundert zurückschleuderte und daß es ihr bei dem Vorsprung, den unterdessen die nördlichen und westlichen Nachbarstaaten gewonnen, in dem nun beginnenden geistigen Wettkampf nur mit der größten Mühe gelingen konnte, sich die Stellung zu erobern, die sie vor Ausbruch des Krieges hatte. Viii. Uom Wewueil Frieden bis jmmisifdjm gmiliitimi 1648-1789. A. Das Zeitalter Laöwigs Xiv, 1648—1740. izeit des Absolutismus und der Kabinettskriege.) § 82. Ludwig Xiv. 1643—1715. Leopold I. 1658—1705, 1. Der Verlauf des Dreißigjährigen Krieges und der Westfälische Friede hatten einen Umschwung in der Bedeutung und Stellung der Staaten herbeigeführt. Die Habsburgischen Monarchien (Österreich-Spanien), welche seit den Tagen Karls V. die machtvollsten waren, sanken von ihrer stolzen Höhe herab, und Frankreich bekam das Übergewicht in Europa. Die einflußreichste Person des Kontinents in der folgenden Periode war der französische König Ludwig Xiv. Er gab den Anstoß zu den meisten Kriegen, führte eine erhebliche Veränderung in den Territorialverhältnissen vieler Staaten herbei und übte auch auf das geistige und sittliche Leben seiner und der nachfolgenden Zeit, auf Denkart, Sitte, Literatur, Kunst 2c., namentlich in Frankreich und Deutschland, einen so maßgebenden Einfluß, daß man das ganze Zeitalter vom Westfälischen Frieden bis zum Regierungsantritt Friedrichs des Großen nach ihm benennt. 2. Ludwig Xiv. (Sohn Ludwigs Xiii., Enkel Heinrichs Iv.) war beim Tode seines Vaters (1643) noch ein Kind. Seine Mutter Anna führte für den minderjährigen König die Regentschaft. Das geschah jedoch nur dem Namen nach. In Wirklichkeit war ihr Minister, der Kardinal Mazarin (Nachfolger Richeliens), der Lenker des französischen Staatswesens. Dieser hatte auch den weitgehendsten Ein-

6. Lehrbuch der bayerischen Geschichte - S. 134

1888 - Erlangen : Deichert
134 Viii. Bayern und das deutsche Reich. tituliert, durch die Beschieung seiner igorts und der Stadt und durch den Hunger gezwungen. Alle Forts wurden infolge davon von den Deutschen besetzt, die regulre Pariser Armee ent-waffnet und in Paris gefangen gehalten, den Franzosen dagegen die Verproviantierung von Paris und ein Waffenstilland ge-stattet, während dessen eine freigewhlte Nationalversammlung der die von den Deutschen vorzulegenden Friedensbedingungen sich entscheiden sollte. Nachdem ein Corps von 30000 Deutschen, darunter auch 10000 Bayern, drei Tage lang einen Teil von Pa-ris besetzt gehalten, unterzeichnete endlich Thiers, der Leiter, der exekutiven Gewalt in Frankreich, am 26. Februar im deutschen Hauptquartier zu Versailles die ihm von dem Grafen Bismarck vorgelegten Friedensprliminarien, auf deren Grund dann am 10. Mai der Friede zu Frankfurt geschloffen wurde. Frank-reich verlor Elsa und einen Teil Lothringens mit Metz und ver-pflichtete sich binnen dreier Jahre 5 Milliarden Francs als Kriegs-entschdigung zu zahlen. Die Rumung Frankreichs von deutschen Truppen sollte allmhlich im Verhltnis zur Abzahlung dieser Schuld stattfinden. Die Festung Belfort, welche sich während des Waffenstillstandes, von dem sie ausgeschlossen war, hatte ergeben muffen, sollte nach vlliger Abtragung der Kriegsschuld den Fran-zosen zurckgegeben werden. So war ein Krieg geendet, der seines gleichen in der Geschichte nicht hat, mag man auf das in ihm sich vollziehende er-schlitternde Gericht sehen, das mit so gewaltigen Schlgen in so kurzer Zeit ein bermtig gewordenes Volk von der Hhe seiner Macht strzte, oder auf die ununterbrochene Reihe von groen Siegen, welche ein von einem einzigen Willen geleitetes Heer im Verlaufe von sieben Monaten errang. Deutfchland hatte in die-fem Kriege eine Macht und einen Geist entfaltet wie nie zuvor in seiner Geschichte und unter den Vlkern Europas die erste Stelle errungen. Denn eben dieser Krieg hatte auch die feste politische Einigung Deutschlands, welche Frankreich stets zu verhindern gesucht hatte, herbeigefhrt. Der Erfahrung, welche unglckliche Folgen der Mangel an

7. Kursus 3 - S. 38

1880 - : Lauteborn
— 38 — sches Vaterland seine Kultur, seinen Anbau, seine Gesittung und Bilbung. Große Verbienste erwarben sich hiebei die Klöster. Die Mönche beschäftigten sich mit wissenschaftlichen Arbeiten, mit Abschreiben und Erklärung der heiligen Schrifteil und anberer nützlichen Bücher ober mit Ackerbau. Jebes Kloster würde so der Quellpunkt von Licht und Leben. Blühenbe Gefilbe traten an die Stelle von Sumpf und Wald und weckteu den Fleiß der Anwohner. Dörfer entstauben um die Klöster, Städte um die Bischofssitze her. Das gab Aulaß zur Betreibung von Gewerben, was wieberum eineu günstigen Einfluß auf Handel und Verkehr ausübte. Schulen nach unserm Sinn gab es bamals nicht. Doch hatte man Klosterfchnlen. Zu uenueu sinb die Schulen in Fulda (Hessen), St. Gallen (Schweiz) und Reichenau (Insel im Vodenfee). Zwar ging es mit der Bildung langsam vorwärts, das Mittelalter hatte einen rohen Charakter; was aber da und dort schlummerte, sich entfaltete und blühte, trug dm Keim in sich zu einer neuen besseren Zeit, zu einem kräftigen Staats- und Volksleben. 30. Kcrrl der Große. Dieser gewaltige Herrscher war der Sohn Pipin des Kleinen, der den letzten Merowinger vom Throne stieß und sich zum Könige der Franken machte. Karl der Große ist im Jahre 742 wahrscheinlich zu Aachen geboren. "Die Natur hatte ihn körperlich und geistig mit ihren herrlichster: Gaben ausgestattet. Ein ächter beutfcher Mann von der Sohle bis zum Scheitel, war er von starkem Körperbau und schlanker Gestalt. Er hatte eine sehr klare Stirne und große lebendige Augen, -die dem Bittenden freundlich, dem Feinde aber furchtbar leuchteten. Durch körperliche Übungen hatte er Leib und Geist gekräftigt; dabei war er nüchtern im Essen und Trinken und höchst einfach in feiner Kleidung. Karl war unstreitig einer der bedeutendsten Männer aller Jahrhunderte. Nicht allein als Feldherr hat er Großes geleistet und fein Reich durch Eroberungen erweitert; er hat auch die verschiedenen Völker, welche er unterwarf, zu einem friedlichen, wohlgeordneten Ganzen verbunden, hat das mächtige Reich mit Weisheit gelenkt, durch treffliche Einrichtungen beglückt und seine Unterthanen zu

8. Kursus 3 - S. 127

1880 - : Lauteborn
— m — an Preußen Kriegsentschädigungen leisten, Bayern und Hessen auch einige Gebietsteile abtreten. So hatte Preußen in einem beispiellos kurzen und glänzenden Feldzuge den Widerstand seiner Feinde gebrochen und ging mit neuem Ruhme und einem bedeutenden Länderzuwachs aus dem glorreichen Kriege hervor. Hingerissen von Bewunderung reichte selbst das Ausland dem preußischen Volke, „dem Volke in Pzaffen", Kränze der Anerkennung dar. Im ganzen deutschen Volke aber brach sich mächtig die Erkenntnis Bahn: Auf den Hohenzollernstamm ist die Mission des Hohenstausenstammes übergegangen, er, nur er ists, der das gauze Deutschland in dem Völkerrate wieder zu der Stelle zu erheben vermag, die ihm vermöge der ihm von Gott verliehenen Begabung unzweifelhaft gebührt. Die sämtlichen 21 Staaten des nördlichen und mittleren Deutschlands nebst der Provinz Oberhessen schlossen mit Preußen den norddeutschen Buud, dessen Leitung König Wilhelm übernahm. Am 1. Juli 1867 trat diese bedeutsame Schöpfung, die namentlich von dem so außerordentlich begabten Staatsmanne v. Bismarck gefördert wurde, ins Leben. Die süddeutschen Staaten blieben vorerst noch von dem Bunde ausgeschlossen. Doch kam zwischen diesen und Preußen ein Schutz- und Trutzbündnis zustande, wornach sie im Kriegsfälle ihre Truppen unter den Oberbefehl des kriegskundigen Königs von Preußen stellten. Jetzt stand Deutschland dem Auslande gegenüber stark und mächtig da. Durch die Stiftung des norddeutschen Bundes war aber auch eine feste Grundlage für den weiteren inneren Ausbau Deutschlands gewonnen worden. 70. 5*er große deutsch-frcrnzöstsche Krieg von 1870 und 1871. Veranlassung des Krieges. Seit Jahrhunderten war das Sinnen und Trachten der „großen Nation" — wie die eiteln Franzosen sich gerne nannten — darauf gerichtet, Deutschland in Zerrissenheit und Schwäche niederzuhalten. Mit wachsender Eifersucht betrachtete man daher in Frankreich >

9. Geschichte der Neuzeit - S. 45

1914 - Nürnberg : Koch
45 Es sind hauptschlich zwei deutsche Gebiete, die in diesem letzten, schrecklichsten Teil des Krieges zu leiden hatten: Bas Gebiet zwischen Rhein und Isar (also auch Bayern) und zwischen Ostsee und Bhmen. Die bayerische Armee war (seit Auflsung der Liga) als selbstn-big er Teil der kaiserlichen eingereiht. Unter ihren Fhrern zeichnete sich besonders der Niederlnder Johann von Werth aus, einer der khnsten Reiterfhrer aller Zeiten. Im Sommer 1636 kam er zum Schrecken der Franzosen mit einer geringen Zahl von Reitern bis vor die Tore von Paris. 1643 schlug er dreimal die Franzosen zurck, als sie in Bayern eindringen wollten, bei Tuttlingen zwang er gemeinsam mit dem zweiten bedeutenden Fhrer der Bayern, dem Lothringer Franz von Merci, die franzsische Armee zur bergabe (1643). 1645 aber brach das Unglck der Bayern herein; die bayerischen Truppen wurden bei Alerheim besiegt; Bayern lag offen vor den Feinden. Franzosen und Schweden sielen nun gemeinsam der die bayerischen Lande zwischen Lech, Isar und Donau her, Maximilian selbst mute (wie 1632) aus Mnchen fliehen. Da trennte sich der Kurfürst, der schon seit 1635 vergeblich auf den Frieden hinarbeitete, vom Kaiser und trat auf die Seite Frankreichs. Um die Not seines Landes endlich zu lindern schlo er 1647 zu Ulm einen Waffenstillstand. Als aber der Kaiser trotzdem den Kampf fortsetzte, kndete Maxi-milian den Waffenstillstand und kehrte auf seine Seite zurck. Die Folge war, da die Franzosen und Schweden nochmals in Bayern ein-fielen (1648) und es wieder schrecklich verwsteten. Whrend dieser Ereignisse auf dem sdlichen Kriegsschauplatz drangen die Schweden (unter Banr und Torstenson) von der Ostsee gegen Bhmen vor, auch diesen Teil Deutschlands furchtbar verwstend. Sie kamen bis Prag, vorbergehend sogar bis Wien. Dieser letzte Teil des Krieges hat Deutschland mehr geschadet als die ersten 20 Jahre. Der religise Gedanke war lngst aus dem Kampf verschwunden, es war nur mehr ein Sengen und Brennen, Rauben und Plndern ver-Milderter Soldatenhaufen. Endlich fhrten die seit 1645 ernstlicher betriebenen Friedens-Unterhandlungen zu einem Ziel. Zu Osnabrck schlssen der Kaiser und Schweden samt den protestantischen Reichsstnden, ^) zu M n st e r das Reich mit Frankreich Frieden. Da beide Städte in Westfalen liegen, wird der Friede als Westflischer Friede bezeichnet (1648). Der Westflische Friede. Der Krieg war zum Teil religiser, zum Teil rem politischer Art gewesen. Dies trat deutlich auch beim Friedensschlu zutage, dessen Bestimmungen in kirchliche und politische zerfallen. x) Die Schweden vertraten die Rechte der Protestantismen Reichsstnde, der Kaiser die der katholischen.

10. Bilder aus den deutschen Alpen, dem Alpenvorlande und aus Oberbayern - S. 36

1878 - Leipzig : Spamer
36 Die Zeit des Verfalls. "Rheinbund ins Leben (Juli 1806), in welchem 16 deutsche Reichsstände unter Lossagung vom Reiche sich unter dem Protektorate des Kaisers Napoleon und dem Primat des Kursürsten-Erzkanzlers von Mainz verbanden. Kaiser Franz, welcher bereits vorher den Titel eines Kaisers von Oesterreich angenommen hatte, erkannte den Rheinbund an, legte die deutsche Kaiserwürde nieder (6. Aug. 1806) und entband die deutschen Reichsstände von ihren Verpflich- tnngen gegen das Oberhaupt. So war auch formell die Auslösuug des Reiches erfolgt, eiu tausendjäh- riges Leben mit den reichsten und ruhmvollste:: Erinnerungen, mit einer geschicht- licheu Vergangenheit ohne Gleichen war beschlossen. Wol war noch die Mög- lichkeit vorhanden, daß Preußen die Trümmer des Reiches wenigstens in Nord- deutschend unter seiner Fahne sammele und zu neuem Bunde vereinige, allein die Staatskunst und das Kriegsglück Napoleons vereitelten anch diese Hoffnung. Auf den Schlachtfeldern von Jena und Auerstädt (1806) erlageu die preu- ßischeu Heere deu Heeren Napoleous. Im Frieden von Tilsit (1807) mnßte Preußen die Elbe als Westgrenze anerkennen und sich den demüthigenden Be- dingungen des Siegers unterwerfen. Der Staat Friedrichs des Großeu schied aus der Reihe der Großmächte. Der Rheinbund erstreckte sich jetzt über das ganze Gebiet des ehemaligen Deutschen Reichs mit Ausnahme Oesterreichs und des auf die Hälfte seiues früheren Umfaugs beschränkten Königreichs Preußen. Zwei der aus den ab- getretenen Ländern neugeschaffenen Staaten, das Königreich Westfalen und das Großherzogthum Berg, wurden von französischen Prinzen regiert und zu Vasallenstaaten Frankreichs gemacht; die großen Städte an den Mün- dungen der Ströme, Bremen, Hamburg, Lübeck und Danzig, erhielten für die Dauer französische Besatzung. Deutschland war auf der tiefsten Stnfe feiner Erniedrigung angekommen.
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