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1. Lesebuch zur Geschichte Bayerns - S. 266

1906 - München : Oldenbourg
266 49. Elisabeth Charlotte. In dem Zimmer des Museums im Otto-Heinrich-Bau, in dem wir Liselottes Bild gefunden, hängt an einem Pfeiler, abgesondert, als sollte es mit keinem andern in Berührung kommen, das Porträt eines Mannes mit einem Banditengesicht; das ist der Graf Melac, der Mann vom 2. Mürz 1689; Held kann man nicht sagen, denn Gott weiß es, das, was er an dem Tage getan hat, war kein Heldenstück. Im September 1688 hatte Ludwig Xiv. sein Manifest erlassen: „Daß weil der römische Kaiser mit verschiedenen Teutschen und „anderen Höfen heimliche Abrede und Anschläge gemacht, seine siegreiche „Waffen nach einem nun bald zu schließenden Frieden mit den Türken an „den Rhein und gegen Frankreich zu wenden, der König in Frankreich „sich gernüßiget sähe, sich aller der Orte am Rhein und Neckar zu versichern, „woraus ihm Schaden entstehen könne, bis der Madame von Orleans wegen „ihrer Erbschaft die Guüge an Geld, der ihr angestorbenen Väter- und „Brüderlicher Allodial-Güter und Fahrnuß geschehen rc. 2c. 2c." Am 27. September wurde dieses Manifest übergeben, schon vorher aber, am 15. September, waren Bouflers und La Breteche mit dem französischen Heer vor Kaiserslautern erschienen, hatten die ganze Pfalz weggenommen, auch Speyer, Oppenheim, Worms und Mainz. Der Dauphin kam hinterdrein und nahm Philippsburg und am 24. Oktober kapitulierte Heidelberg vor dem Marschall Durras. In der von dem Dauphin ratifizierten Kapitnlationsurknnde hieß es: „Daß alle Mobilien im Schlosse unangetastet beibehalten, nichts am Schlosse veräußert, daß au allen Gebäuden in und vor der Stadt nichts veräußert, die Bürgerschaft mit Plünderung, Brandfchatznng oder anderer Beschädigung verschonet bleibe." Kommandant von Heidelberg wurde der Geueral Gras Melac. Am 14. Februar 1689 — o der sausenden Geschwindigkeit — wurde darauf zu Regensburg das Reichsgutachten abgefaßt: „Daß die allen Glauben vergessende Cron Frankreich wegen der vielen friedbrüchigen Tätlichkeiten und Eingriffe in die Teutschen Lande, Rechte u. a. m. als ein Reichsfeind zu erklären und alle Reichsglieder gegen dieselbe mit zu gehen verbunden sein sollen." Darauf, wie der alte Meister Gottfried in seiner „fortgesetzten historischen Chronik" berichtet, „zog der Graf Melac, als er von der Annäherung der Reichstruppen gehört, mit einiger Reuterey von Heidelberg ans, steckte Rohrbach, Laimen, Nußloch, Wiesloch, Kirchheim, Bruchhausen, Eppelheim, Neckar-Hansen, Neuen heim und Handfchnchsheim in Brand." Und als es nun kein Halten mehr in Heidelberg gab, beschloß er in einer Weise Abschied von der Stadt zu nehmen, daß seines „Daseins Spur" für immer sichtbar bleiben sollte. Schon feit einigen Tagen hatte man französische Minierer beschäftigt gesehen in Mauern und Türme des Schlosses Bohrlöcher zu treiben und sie mit Pulver zu laden. Am 2. März 1689, frühmorgens um 5 Uhr, stand

2. Lesebuch zur Geschichte Bayerns - S. 192

1906 - München : Oldenbourg
192 35. Augsburger Studien. burger Fabriken belästigte, ward der Schaden trotz der bei den meisten großen Werken befindlichen Dampfmaschinen sofort auf enorme Summen berechnet und die Leute liefen in echt deutscher Art zum Magistrat und schrien nach Wasser wie der Hirsch im Psalter. Alle, auch die neuesten Augsburger Fabrikanlagen beschränken sich auf das Mündungsdreieck von Lech, Wertach, Singold und Brunnenbach. Obgleich jetzt keine politische Schranke mehr wehren würde, Fabriken auf dem kaum einen Büchsenschuß entfernten altbayerischen Boden anzulegen, blieb man doch auf dem alten Augsburgischen Gebiete, weil es allein der höchsten Gunst des Wasserlaufes teilhaftig ist. So sprechen die vier Flußgötter am Augustus-brunnen in der Tat auch für unsere Zeit eine tiefe Wahrheit aus: die Wahrheit, daß Augsburg die natürlichste und notwendigste Stadt aus weit und breit für alle Epochen sei. Der Lech hat die Eigenart, daß er, kanalisiert, in und vor den Stadtmauern Augsburgs dem fleißigen Gewerbsmann willig feine Dienste bietet; draußen aber im natürlichen Bett als reißender Hochgebirgsstrom unbändig die Brücken abwirft, die Ufer fcheidet und verheert. Den Bauer schädigt er, den Bürger macht er reich; nach außen wehrt er den Zugang znr Stadt, im Innern öffnet er dem Fleiße des Bürgers tausend Wege, ein Wehrstrom nach außen, ein Nährstrom nach innen. Man kann sagen, auf der ganzen weiten Strecke von Landsberg bis zur Mündung ist kein Punkt, wo der Lech dem Menschen freundlich gesinnt wäre, außer bei Augsburg. Dies ist wiederum ein natürliches Privilegium der natürlichen und gewordenen Stadt, wertvoller vielleicht als alle die vielen kaiserlichen Privilegien, womit sie in alten Tagen so reich begnadet wurde. Darum besaß der Lech für Augsburg niemals eine Handelsbedeutung, aber oft eine ftrategifche und immer eine gewerbliche. Nicht einmal die früher öfters versuchte freie Holztriftung, die sich auf der Isar bis aus diesen Tag erhalten hat, vermochte auf dem Lech zu bestehen. Doch kann man noch immer in einer für Handwerksburschen und Volksuatur-forfcher recht empfehlenswerten Weise per Lechfloß in 10 bis 14 Tagen von Augsburg direkt nach Wien fahren. Ein folches kleines Lechfloß ist das einzige Handelsfahrzeug der Augsburger zu Wasser. Um so tiefer mag man den Hnt ziehen vor jenen alten Augsburgischen Kaufleuten, die im 16. Jahrhundert Schiffe nach Ostindien rüsteten und dieses Geschäft glorreich zu Ende führten mit 175 Prozent Gewinn. Als vor hundert Jahren Macht und Reichtum der Stadt unaufhaltsam zerrann, schob man diesen Unstern auf die geographische Lage, die eben keine rechte Handelslage mehr sei. Denn Städte und Völker wie der einzelne suchen die Ursache ihres Mißgeschickes immer lieber außer sich als in sich. Allein die Handelsbedeutung Augsburgs war immer nur hervorgewachsen aus der gewerblichen. Der Beweis steht auf der Landkarte geschrieben. Auch in den Geschichtsbüchern. Erst als das Angsburgifche Gewerbe im 14. Jahrhundert

3. Lehrbuch der bayerischen Geschichte - S. 188

1868 - München : Lindauer
188 Bayern-Ingolstadt unt.ludwig Vii, d. Gebarteten. Geld nicht an kampflustigen Rittern. Gegen Heinrich von Landshut, der zum Kurfürsten Friedrich von Brandenburg hielt, fand er Unterstützung bei dem unzufriedenen niederbayerischen Adel, der sich unter Kaspar dem Törring er gegen seinen Landesherrn empört hatte. Heinrich zerstörte damals (1420) die Burg Törring im Salzburgischen und baute das Schloß in Burghausen, das er „Beiß Törring" nannte. Bevor dieser Krieg zum Ende gekommen war, eröffnete Ludwig der Ge- bartete einen Krieg gegen die Münchner Herzöge Ernst und Wilhelm, die er so lange beunruhigt und an ihrem Eigen- thnme beschädigt hatte, bis sie ihm mehrere Ortschaften, darunter den festen Waffenplatz Friedberg, Wegnahmen. Am 19. Sep- tember 1422 fand bei Alling unweit München (Kapelle in Hostach zwischen Buchheim und Bruck zum Andenken erbaut) ein Treffen statt, aus welchem Ludwigs Streiter besiegt hervor- gingen. Durch dieses Treffen, in welchem Herzog Ernst seinem Sohne Albrecht das Leben rettete, und die Münchner Bürger, namentlich die Tuchmacher, tapfer für ihre Herzöge fochten, wurde Ludwigs Macht dergestalt gebrochen, daß er (2. Oktober 1422) den vom Könige Sigmund und dem Kardinal Br an da zu Regensburg vermittelten Waffenstillstand annahm. Einer Bestimmung dieses Waffenstillstandes zufolge begab sich Ludwig noch vor Ablauf des Jahres 1422 mit dem Könige Sigmund nach Preßburg in Ungarn und hielt sich dort gegen drei Jahre (1422 — 1425) an dem Hofe des Herzogs Albrecht V von Oesterreich auf, der (seit 19. April 1422) mit Elisabeth, der einzigen Tochter des Königs Sigmund, vermählt war. In Ingolstadt führte während dieser Zeit Bruno von der Leiter unter dem Titel „königlicher Hofmeister" die Verwaltung und gab dem Lande die Ruhe wieder, nach der es seit Jahren vergeblich getrachtet hatte. Um so eifriger suchte Ludwig der Gebartete und sein Bundes- genösse, Kaspar der Törringer, durch Klagen vor Gericht zu gewinnen, was aus dem Schlachtfelde verloren und mittels der Waffen nicht wieder zu erreichen war. Ludwig verklagte den Kurfürsten Friedrich I von Brandenburg vor dem könig- lichen Gericht, daß er den Frieden gebrochen, Kaspar der Tör- ringer hingegen den Herzog Heinrich Xvi von Landshut,

4. Lehrbuch der bayerischen Geschichte - S. 283

1868 - München : Lindauer
283 Bayern unter Maximilian Ii Emanuel. der bisher so hartnäckige Kurfürst Max Emanuel seines Heeres fast gänzlich beraubt war, so blieb diesem nichts übrig, als mit seinen französischen Bundesgenossen über den Rhein zu ziehen. Ganz Bayern mit Ausnahme der Stadt und des Rentamtes München, die der Kaiser (gemäß einem zu Ilbesheim im Zweibrückischen am 7. November 1704 von dem dort komman- direnden römischen Könige Joseph I eingegangenen Vertrage) der Kurfürstin Theresia Kunigunda zur Residenz und zum Un- terhalte ließ, wurde von einem kaiserlichen Statthalter administrirt und sogleich die Reichsstädte Regens bürg, Augsburg und Ulm von kaiserlichen Truppen besetzt. Das Leiden des unter- jochten Bayerlandes griff die schwergeprüfte Kurfürstin so an, daß sie auf den Rath ihres Arztes nach Venedig reiste, um unter mildem Himmel ihre Gesundheit herzustellen. In ihrer Abwe- senheit drückte Joseph I (1705 — 1711), Sohn und Nachfolger des 1705 gestorbenen Kaisers Leopold, die unglücklichen Bewohner Bayerns noch härter. Man verschwor sich daher, die österreichische Besatzung in ganz Bayern niederzumachen, sich der Städte im Lande und eines Passes an der Donau zu bemächtigen und sich daselbst so lange zu halten, bis ein französisches Heer zur Unter- stützung ankäme. Doch Alles wurde entdeckt und die Folge war, daß man auch das Rentamt München mit der Stadt besetzte, die Verdächtigen verhaftete, das ganze Land entwasfnete, Münchens Zeughaus leerte, seine Festungswerke niederrieß und der aus Venedig heimkehrenden Kursürstin an der Grenze Bayerns er- öffnete, daß sie Bayerns Boden nicht betreten dürfe. Durch das harte Geschick der Mutter schwer betroffen schrieb Karl Albert, der Kurfürstin siebenjähriger Sohn, an den Kaiser und flehte um Gnade, aber Joseph I blieb unerweicht. Statt einer Antwort traf der kaiserliche Befehl ein, 12,000 Bayern auszuheben, die unter des Kaisers Fahnen in Italien und Ungarn kämpfen sollten. Als die bayerische Jugend nicht auf den Musterplätzen erschien, griff man zur Gewalt. Man ließ die jungen Leute in ihren Betten überfallen, unangekleidet aus der Schlafkammer reißen und bei herbstlicher Kälte auf Wägen gefesselt nach Tyrol schleppen. Das machte das Maaß des Unglücks und des Mißmuthes voll und ries den Entschluß hervor, das Joch der Fremdherrschaft mit

5. Lehrbuch der bayerischen Geschichte - S. 152

1868 - München : Lindauer
152 Ober- u. Niederbayern unter Ludwig dem B ay er n. seiner ersten Gemahlin Beatrix bcigesetzt o"). Diesen: sonst durch sein einnehmendes, humanes Wesen und dllrch seine Tapferkeit hervorragenden Könige fehlte es — namentlich in den Tagen des Mißgeschickes — an Festigkeit und Consequenz des Handelns, au muthiger Ausdauer, so wie au diplomatischem Takt. Er hinterließ mehrere Töchter und sechs Söhne; aus der (ersten) Ehe mit Beatrix von Glogan stammte Ludwig V, der Brandenburger (gcb. 1315) und Stephan Ii, von den vielen Hackeln seines Leibrockes „Fibulatus" oder „mit der Hafte" zugenannt (geb. 1317); aus der Ehe mit Margaretha von Holland stammten: Ludwig Vi, der Römer (gcb. 1328), Wilhelm I (geb. 1330), Albrecht I (geb. 1337) und Otto V (geb. 1347). Außer den sechs ehelichen Söhnen hinterließ Lud- wig Iv einen unehelichen Sohn, Ludwig von Reicherts- hofen, dessen Geburt vor seine erste Verehelichung fällt. In die Negierungszeit Ludwigs Iv fallen furchtbare Natur- ereignisse, durch welche die damaligen Menschen schwer heimgesucht wurden. Im Jahre 1337 erschien ein großer Komet, welchen man sogleich als den Vorläufer großen Unheils betrachtete und in diesem Wahne sich bestärkt sah, als in den drei nachfolgenden Jahren eine ungeheure Menge Heuschrecken zum Vorschein kam, welche an vielen Orten große Hungersnoth herbeiführten. Im Jahre 1347 verheerte ein furchtbares Erdbeben Cypern, Griechenland, Italien und die Alpenländer bis Basel, wobei die Luft übel riechend und betäubend wurde und feurige Meteore am Himmel leuchteten. Den Schluß dieser Schrecknisse machte der sogenannte schwarze Tod, eine furchtbare Seuche, welche von China aus sich durch ganz Asien und von hier durch genuesische Schisse nach Aegypten, Italien bis in den Norden Europas ver- pflanzte. Die Krankheit zeigte sich durch Beulen von der Größe eines Eies, erst an einzelnen Stellen, dann am ganzen Körper, endlich durch gelbe oder schwarze Flecken, die bei Einigen groß aber sparsam, bei Andern klein aber zahlreich waren und die Be- nennung der „schwarze Tod" veranlaßten. Die Aerzte nannte sie „Pest an den Halsmandeln (pestilentia glandium)", weil der Hauptsitz des Hebels im Schlunde war. Die Leidenden ver- schieden meist am dritten Tage, sobald die Flecken von den Armen oder Schenkeln, wo sie zuerst erschienen, über den übrigen Leib sich verbreiteten. In Wien starben täglich 480 — 720, einmal 960 Menschen; in Passau täglich 150 —180, einmal 330; in Mühldorf blos von den bessern Einwohnern zusammen 1400.

6. Lehrbuch der bayerischen Geschichte - S. 281

1868 - München : Lindauer
281 Bayern unter Maximilian Ii Emanuel. Während die versprochenen Truppen aus Frankreich unter dem Marschall Villars Bayern zu erreichen strebten, brachen des Kaisers Heere von zwei Seiten in dieses Land ein. Eine Abtheilung, von dem Grafen von Schlick befehligt, überschritt den Inn, die andere, dem Grafen Limburg-Styrum unter- geordnet, drang in die Oberpsalz. Max begegnete nun, so gut er konnte, den beiden feindlichen Feldherren, gewann manchen Vortheil über sie und versicherte sich der Reichsstadt Regens- burg, um das weitere Vordringen des Feindes zu hindern (8. April 1703). Mittlerweile war der französische Marschall Villars mit 28,000 Mann und 40 Kanonen durch den Schwarz- wald und das Kinzinger Thal gezogen und vereinigte sich (am 12. Mai 1703) bei Tuttlingen in Schwaben mit der bayerischen Armee. Da noch ein anderes französisches Heer, von dem Her- zog von Vendome geführt, von Italien her gegen Oesterreich ziehen sollte, so entwarf man den Plan, Max Emanuel solle durch Tyrol diesem Heere entgegen gehen und nach gelungener Ver- einigung in die kaiserlichen Erblande einfallen, während Villars die Donau bewachte. Daher wandte sich der Kurfürst am 14. Juni 1703 mit 9000 Bayern und 5000 Franzosen nach Tyrol, nahm die Festung Kufstein, welche den Weg in's Land öffnete, drang ungehindert bis Innsbruck und ließ an allen wichtigen Punkten kleine Besatzungen zurück (2. Juli 1703). Auf dem Wege von Innsbruck nach dem Brenner stellte sich dem weiteren Vordringen der. Bayern das Tyroler Landvolk ent- gegen und vertilgte von den Bergen aus manchen Schlachthaufen. Da Emanuel auch noch von kaiserlichen Truppen auf allen Seiten angegriffen wurde, sah er sich zum Rückzüge gezwungen, auf welchem der kaiserliche Revierförster Anton Lechleitner bei dem sogenannten reißenden Rang gen oder Marti ns - bühel, Zirl gegenüber, den geflissentlich zur rechten Seite des Kurfürsten reitenden Kammerherrn Grafen Ferdinand von Arco mit einer Kugel durchbohrte. Rach diesem Rückzüge Emanuels gingen nicht nur alle Eroberungen in Tyrol bis auf Kufstein verloren, sondern die Tyroler nahmen an den Grenzorten (Murnau, Oeschelle, Schweiganger) schreckliche Rache. Max Ema- nuels Lage ward mit jedem Tage bedenklicher, denn fünf feind-

7. Altbayerische Geschichte in Lebensbildern für Volksschulen - S. 45

1871 - Landshut : Thomann
45 — Als die Stadt Regensburg im Jahre 1634 den Schweden wieder entrissen wurde, setzte Maximilian seine eigene Person den feindlichen Kugeln aus. Gleichwie er im Kriege bis ans Ende aushielt, so war er der erste, welcher nach der Abschließung des westfälischen Friedens (1648) seine Truppen entließ und die Friedensbestimmungen auszuführen begann. Er sollte aber nicht viele der Friedensjahre mehr genießen, denn er starb bereits im Jahre 1651. König Ludwig I. errichtete ihm in München ein Dcnkmal, eine Reiter-Statue, aus türkischen Kanonen gegossen, welche in einer Schlacht erbeutet worden waren. Seinem Sohne Ferdinand Maria schrieb er verschiedene Unterweisungen und Ermahnungen, worin es unter Andern heißt: „Halte den Wohlstand und Reichthum der Bürger und Unterthanen für einen fetten Acker, der nicht blos ihnen, sondern auch dem Fürsten und der ganzen Gesellschaft reichliche Früchte tragen wird. Viele Todesstrafen müssen dem Regenten so verhaßt sein, als dem Arzte die Leichen. Der beßte Krieg ist kein Krieg; wer Krieg sagt, sagt alles mögliche Uebel."

8. Abriß der Baierischen Geschichte - S. 482

1822 - München : Lindauer
482 Reichsarmee, welche der Markgraf von Baden an- führte, vereinigte. Zu gleicher Zeit setzte sich 5er be- rühmte Eugen, Prinz von Savoyen, mit einer öster- reichischen Armee in Bewegung. Diesen letzter» hatte May Emanuel im orleanischen Kriege *) kennen gelernt; er hatte ihm im I. 1691 die baie- rischen und kaiserlichen Truppen nach Italien zugc/ führt, und mit ihm die, von den Franzosen besetzte, Stadt Carmagnola erobert. 4 A . . ■ Ut. ilrtd. Die verbündeten Armeen zogen sich nach vielen geschickten Wendungen näher zusammen, und den 2ten July 2704 wurden am Schellenberg unweit Donauwörth, 12,000 Baiern, welche auf diesem Berge sich eben zu verschanzen ansingen, von eng- lischen und kaiserlichen Truppen unter der Anführung des Malborough, und des Markgrafen von Baden auf , verschiedenen Seiten angegriffen, und mit einem Verlust von mehr, als sechs tausend Mann ver- drängt. Die Feinde, welche ebenfalls bey 5000 Mann einbüßten, überschwemmten hierauf die Ge- gend um Aichach, Rhain, Schrobenhausen, Friedberg, und 4000 Reiter streiften bis nach München, und steckten über 300 Ortschaften in Brand. Zu gleicher Zeit fielen Tyroler über Reichenhall tiefer ins Land, plünderten bis Burghansen, und führten alles Vieh weg. Je trauriger die Nachrichten waren, welche May Emanuel von allen Seiten erhielt, destomehr machten sich die Verbündeten eine gegründete Hoff- nung, daß es ihnen noch gelingen würde, denselben von seinem Bündniße mit den Franzosen abzuziehen. Sie befand«? sich den 2zten July 1704 mit ihren »er* *3 Sreh Abriß der deutschen Geschichte. G.l4r,«.si n>.

9. Abriß der Sternkunde, Länder- und Völkerkunde, so wie der Geschichte der Völker - S. 308

1843 - München : Königl. Central-Schulbücherverl.
Glaubens: und Bundesgenossen als die Kaiserlichen gegen das der ihrigen. In Folge des Jammers, welchen der Krieg mit sich brachte, stellten sich Pest und Hungersnoth ein; viele Ortschaften, besonders im nördlichen Deutschland, waren niedergebrannt oder von Menschen verlassen, ganze große Strecken des Landes waren zur Einöde geworden, und selbst in den größeren Städten hatte sich die Zahl der Bewoh- ner hie und da bis auf den zehnten Theil vermin- dert. Als daher der siegreiche französische Feldherr Türenne, verbunden mit den unter Wrangel kämpfenden Schweden in Bayern eindrang, da bot zuerst der hochbetagte, ruhmwürdige Churfürst Ma- ximilian, der es sich von jeher nicht minder ange- legen seyn ließ, sowohl ein Vater, als auch ein Vertheidi- ger seines Landes zu seyn, die Hand zum Waffenstill- stand mit Schweden und Frankreich (am 14. May 1647). Diesem edlen Vorgänger folgten bald auch die andren streitenden Mächte, und ein allgemeiner Frieden, der am 24. Okt. 1648 zu Münster und Osnabrück abgeschlossene westphälische, brachte dem hartbedrängten Lande endlich wieder Ruhe und innre Einigkeit. Damals regierte, nach seines Vaters Fer- dinand Ii. Tode, Kaiser Ferdinand Hi., ein Herr von großen Geißesgaben und edler Mäßigung. Er starb 1657. Mitten unter den Kämpfen und Unruhen des 30 jährigen Krieges waren selbst in dem am härtesten getroffenen Deutschland, so wie in seinen Nachbar- ländern, die Wissenschaften und Künste nicht unange- baut geblieben. Dieß bewiesen die zum Theil schon in diese Zeit fallenden Leistungen des großen Stern-

10. Grundriß der deutschen und bayrischen Geschichte - S. 211

1878 - Würzburg : Stahel
11. Maximilian Iv. (I.) Joseph. 211 Don Orleans und Schwester des verstorbenen Kurfürsten, Ansprüche auf die Pfälzische Erbschaft. In dem großen Kriege, der aus diesem Grunde zwischen dem deutschen Reiche und Frankreich entstand, rückten 1688 die Franzosen in die Pfalz ein, und mit Beginn des Jares 1689 kam der von dem französischen Kriegsminister Louvois ausgedachte Verwüstungsplan zur Ausfürung, also mitten im Winter, was die Greuel noch entsetzlicher machte. Der Mordbrenner Melac leitete im Namen des Marschalls Duras das Zerstörungswerk. Viele hundert Orte gingen in Rauch auf, darunter Mannheim und Speyer. Die Bewoner der so schwer heimgesuchten Plätze aber wurden nicht nur am Retten und Löschen gehindert, sondern auch erschossen vder, von allein'entblößt, .der größten Kälte preisgegeben, so dass die Straßen mit Leichnamen bedeckt waren. Im Dome zu Speyer öffnete man sogar die silbernen Särge und zerstreute Asche und Gebeine. Auch unter seinem Nachfolger, Johann Wilhelm, unter dem die Düsseldorfer Gemälde-aallerie gegründet wurde, hatte die Pfalz noch viel von dem Kriege und leinen Folgen Zu leiden; doch wurde bezüglich des Erbschaftsstreites bestimmt, dass dieser durch ein Schiedsgericht unter dem Vorsitze des Papstes entschieden werden solle, und dieses bestimmte 1702, dass die Ansprüche der Herzogin mit Geld befriedigt werden sollten. Mit dem Kurfürsten Karl Philipp starb 1742 die Neuburger Linie aus. Nun einigte Karl Theodor aus Pfalz Sulzbach 1742 den größten Teil der Pfalz wider, für die unter ihm ein goldenes Zeitalter beginnt. Er beförderte nämlich Wissenschaften und Künste (Mannheim's Theater), Handel, Gewerbe und Ackerbau. 1777 fielen ihm durch den Tod Maximilian Joseph's auch die bayrischen Lande zu. Als dann Oesterreich auf Ms größere Dritteil der bayerischen Lande Anspruch erhob, fügte sich Karl Theodor in die Abtretung Mederbayern's und der Oberpfalz. Aber der Herzog Karl August von Zweibrücken-Bischweiler protestirte als mutmaßlicher Erbe gegen diese Verzichtleistung. Er wurde unterstützt von Friedrich dem Großen, und so kam im Frieden zu Teschen 1779 nur das Jnnviertel an Oesterreich. Ebenso vereitelte Friedrich Ii. den von Joseph Ii. und Karl Theodor 1785 geplanten Austausch Bayern's mit den Niederlanden. In den Kriegen des deutschen Reiches mit der neugegründeten französischen Republik wurden die bayrischen Länder hart mitgenommen. Karl Theodor erkaufte sich deshalb von dem bis München vorgedrungenen General Moreau um hohen Preis einen Waffenstillstand, one indessen seine Pfalz retten zu können. Er starb 1799, und da inzwischen auch der Herzog Karl August von Zweibrücken-Bischweiler kinderlos gestorben war, so wurde dessen jüngerer Bruder Maximilian Joseph Kurfürst von Bayern und der Pfalz. Maximilian Joseph, in Bayern freudig begrüßt, verbesserte Verwaltung, Justiz und Militäreinrichtung und stund im Kriege gegen Frankreich zunächst auf Seite der Oesterreicher, mit denen er die Schlacht bei Hohenlinden § 11. Maximilian Iv. (I.) Joseph 1799—1825.
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