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1. Lesebuch zur Geschichte Bayerns - S. 17

1906 - München : Oldenbourg
4. Das Land im Dämmerlichte der Geschichte. 17 der Schweiz, im Osten in Böhmen. Die in Südbayern gefundenen zahlreichen Flachgrüber gleicher Ausstattung gehören unzweifelhaft den Vindelikern und Norikern an, von denen wir aus den Zeugnissen der alten Schriftsteller wissen, daß sie keltischer Abkunft waren und in unserem heutigen Bayern südlich der Donau bis an den Fuß der Alpen ihre Wohnsitze hatten. Sind wir für die vorletzte Stufe der La Teuezeit in Bayern nur auf Gräberfunde angewiesen, so kommen für die letzte Stufe nunmehr auch Wohn-stätteusuude in Betracht. An zwei Orten Südbayerns sind, soweit bekannt, bisher solche zutage gekommen, in Manching, Bezirksamt Ingolstadt, und in Karlstein bei Reichenhall. In Manching, woselbst eine ausgedehnte Umwallung sich befindet, wurde innerhalb dieser ein großer Fund von Geräten und Schmucksachen gemacht, der unzweifelhaft auf eiue Wohnstätte deutet. Es befanden sich darunter Bestandteile von Wagenbeschlägen, Rädern, Pferde- geschirr, Bruchstücke von Luxusgeräten, große Glasringe, Fibeln, Tierfiguren von Bronze u. a. In Karlstein stieß man auf die Wohnstätten selbst, die sich als viereckige Blockhäuser, aus Balken gezimmert, mit Türen und Fenstern, Feuerstellen und Vorplatz erwiesen. Die gefundenen vielen Eisennägel und Klammern rührten von der Befestigung und Verbindung der Balken, die Eisenblechbeschlüge von Türbändern und Schlössern her, zu denen auch die Schlüssel von Eisen vorhanden waren. Ein reich ornamentierte viereckiges Eisengitter mag zu einer Fenster- oder Türöffnung gehört haben und fetzt die Verwendung von Glas voraus. In der Kulturschicht der Wohnstätten kamen zutage runde Mühlsteine von Handmühlen, große Wasserknsen von Ton, Eisengeräte aller Art, darunter Sensen und Ketten, Svinnwirtel, Netzsenker von Ton, Nähnadeln von Eisen und Bronze; an Schmuck Bruchstücke von blauen Glasarmreifen mit gelber Schmelzunterlage, vergoldete Bronzeblechbeschläge von Gürteln, Fingerringe von Bronze und Eisen, eine Menge Bronzezieraten, zum Teil mit Blutemail, au Waffen lediglich Pfeilspitzen von Eisen, ferner eine Menge Tongefäßreste, auf der Drehscheibe geformt und hart gebrannt. Als besonders wichtig aber ist der Fund von Silbermünzen keltischen Gepräges und der einer ägyptischen Bronzemünze von einem der drei ersten Ptolemäer zu verzeichnen, welche den regen Handelsverkehr der Zeit bis in das entlegene Gebirgsdorf andeuten. Hier wie in Manching wurden außerdem viele Eisenschlacken gefunden, welche auf Verschmieduug von Eisen an Ort und Stelle hinweisen. Neben diesen Wohnstättenfunden spielen jetzt auch die zahlreichen Funde von goldenen Münzen, sogenannteu Regenbogenschüsselcheu, eine wichtige Rolle. Solche Funde wurden in Südbayern bis zur Douau zahlreich gemacht, darunter zwei große Schatzsunde, von denen jeder über 1000 Stück enthielt. Eine solche Menge Münzen kann nur da zum Vorschein kommen, wo diese als Zahl- und Verkehrsmittel umlaufen und geprägt werden. Auch diese gehören den beiden letzten Jahrhuuderteu vor unserer Zeitrechnung an. Kronseder, Lesebuch zur Geschichte Bayerns. 9

2. Die außereuropäischen Erdteile, Die Ozeane und ihre Bedeutung im Völkerleben - S. uncounted

1912 - München : Oldenbourg
Druck u. Sserlog von <H. Olbenbourg, Berlin it. ttanadtschcr obtr Hujeiscnsall, 578 m breit, 44 m hoch yttgtntnitl Der Niagarafall. Der Niagarafall ist der großartigste Wasserfall der Erde und liegt in einem canonartigen Tal. Seine Wassermasse (30 Mill. cbm in der Stunde) stürzt über ein 25 m dickes, horizontales Kalklager, unter dem weiche, leicht zerstörbare Tonschiefer liegen. Daher fehlen dem Falle Stufen und er weicht infolge der Unterspülung immer mehr zurück, im Jahre etwa l/3 m. Nach 7000 Jahren müßte er den Eriesee erreicht haben.

3. Donaugebiet und Rheinpfalz - S. 40

1898 - Schwabach : Schreyer
- 40 — Porzellanerde, die in der Porzellanfabrik verarbeitet wird, gräbt man bei Amberg aus der Erde. — Amberg beschäftigt viele Lem, mehr als Schwabach; daher hat Amberg anch mehr Einwohner, 2^009. Zusammenfassung: Amberg, eine Fabrik stadt. Amberg besitzt viele Fabriken. Die wichtigsten derselben sind: die Gewehr-, die Porzellan- und die Emailwarenfabrik. b. Oberhalb Amberg ist ein Eisenbergwerk. Ein langer Gang, den man Schacht nennt, führt in den Berg. Bergleute in rotbrauner Kleidung gehen hinein und schlagen mit dem Pickel bei dem Schein ihrer Berginannslampe das Erz in großen Stücken ab. ivorzeigen!) Ans Rollwägen, die in Schienen laufen, fahren sie das Erz heraus. Sie schaffen dasselbe in den Hvchosen, in welchem es geschmolzen wird. Dann fließt das geschmolzene Eisen heraus, und man fängt es auf. Welches nützliche Metall wird also bei Amberg gesunden? Eisen. Wir kennen noch andere Mineralien, die in Ambergs Nähe gefunden werden? Porzellanerde, Fluß-, Schwer- und Kalkspat. In der Umgegend von Amberg, wie im ganzen Randgebiet, gewinnt man noch andere nutzbare Mineralien. Aus vielen Äckern werden farbige Erden gegraben, ans denen Farben für den Tüncher bereitet werden. Wir fehen, die Umgegend von Amberg, sowie das ganze Naabgebiet, sind reich an nützlichen Mineralien. Zusammensassnng: Mineralreichtum des Naabgebiets. Das Naabgebiet ist reich an nutzbaren Mineralien. Dort werden Eisen, Porzellanerde, Flnß-, Schwer- und Kalkspat und farbige Erden gewonnen. c. In etwa 3 Stunden erreichen wir den Markt K a st l. (Zeigen!) Wir besuchen diesen Ort wegen seiner Kirche; in derselben ruht näm- lich der Feldhauptmaun des Kaisers Ludwig des Bayeru, dem wir erst vor kurzem aus der Trausnitz begegnet sind. Ihr erinnert Euch noch seines Gegners? Friedrich. — Ihr wißt auch noch, wo die Schlacht war? Mühldorf und Ampfing. — Wer hat gesiegt? Ludwig. — Ludwig hatte diesen Sieg hauptsächlich seinem tapfern Feldhauptmaun Schweppermann zu verdanken. Nach der Schlacht waren die Krieger- hungrig. Es gab nur Eier. Bei der Teilung zeigte sich, daß ein Ei mehr da war, als Krieger. Da sprach der dankbare Kaiser: „Jedem Mann ein Ei, dem frommen Schweppermann zwei!"*) Dieser Schwepper- mann alfo liegt in der Kirche zu Kastl begraben. Eine Gedenktafel erzählt von dem tapfern Schweppermann und trägt die Kaiserworte: „Jedem ein Ei — Dem srununen Schweppermann zwey." Zusammenfassung: Seysried Schwepper man n. — *) Die Teilnahme Schweppermanns an der Schlacht bei Mühldorf ist nicht erwiesen.

4. Donaugebiet und Rheinpfalz - S. 54

1898 - Schwabach : Schreyer
— 54 — bei günstiger Witterung bis Ende September verbleiben. Hier weiden sie, ohne unter Dach zu kommen, gehütet von einem kräftigen Hirten, welchen man Senn heißt. Sennhütten mit angebauten Ställen sind an geschützten Orten errichtet, auch sieht man allenthalben Heustadel. Ein paar Ziegen, welche der Senne mit sich führt, liefern ihm die nötige Milch; in Zwischenräumen von 10—12 Tagen wird ihm Brot auf den Berg geschickt. Das ist während des Sommers seine einzige Nahrung. Zusammenfassung: Der Wal dl er treibt Ackerbau und Viehzucht. c. Aber noch immer reicht dies nicht hin, alle Lente des Waldes zu ernähren. Weiteren Verdienst sucht sich der Waldler in seinem Wald. Womit wird ihn dieser in erster Linie versorgen? Holz. — Ja, Holzhauer finden wir in großer Zahl. Sie erklimmen die steilen Berge, um die Bäume zu sällen. Das Holz von den schroffen Abhängen der Berge auf ihren Schlitten thalwärts zu fördern, ist ein schweres Stück Arbeit. Trotz grimmigster Kälte dringt den zähen Gestalten unter der großen Last ihrer Schlitten, die sie selbst hinausschleppeu müssen, in warmen großen Tropsen der Schweiß aus allen Poren. Das Herabsahren ist eine halsbrecherische Arbeit. Mit einer halben Klaster Scheit und mehr hinter sich fährt der „Anzieher" mit seinem Holzschlitten pfeilschnell zwischen den Bäumen hindurch den Berg hinab. Ein geringes Ausgleiten schmettert ihu an einen Baum, oder bringt ihn unter den eigenen Schlitten, und so kostet jeder Winter viele Menschenleben. Mit Tieren kann man diese gefährliche Arbeit nicht verrichten; daher wagt der Waldler sein Leben, um sein Brot zu verdienen. Nachts geht er in seine eiskalte Blockhütte, zündet ein Feuer an, röstet sich einen „Semmel- schmarrn", löscht den Durst mit Wasser und legt sich auf ein hartes Lager vou Streu. Am Ende der Woche zieht der arme, geplagte Holz- Hauer heimwärts zu Weib und Kind. Unten im Thale wird das Holz weiter verarbeitet. Wir wissen schon teilweise, was der Waldler daraus zu machen versteht? Holzschuhe, Haus, Schindeln. — Das ist aber nicht alles. Er verfertigt auch Bretter, Zündhölzer, Siebränder und mancherlei hölzerne Gegenstände. — Der Holzhandel schafft das Holz in andere Gegenden. — Und was macht endlich der Waldler aus dem Buchen- schwamm? Mützen. Zusammenfassung: Was der Waldler seinem Wald ver- dankt. d. Endlich weiß der Waldler auch seine Bodenschätze ansznnutzen. Welche Bodenschätze dieser Gegend sind uns schon bekannt? Granit. — Aus diesem Gestein macht der Waldler Pflastersteine, die in den Städten Verwendung finden. — Namentlich in der Nähe von Zwiesel, am Lüsen und Rachel, findet man ein weißes Gestein, das man Quarz nennt. Aus demselben wird in den Glashütten Glas bereitet, wozu der Wald billiges Holz liefert. — Der südliche Teil des Böhmerwaldes,

5. Donaugebiet und Rheinpfalz - S. 13

1898 - Schwabach : Schreyer
\ — 13 — vor jedem Angriff. Da wollte sie ein Öttinger Gras mit List in seine Gewalt bringen. Er versprach einem Thorwächter 100 schwere Gulden, wenn er in einer bestimmten Nacht das Thor offen lasse, damit er in die Stadt eindringen und die schlafende Bürgerschaft überrumpeln könne. Geldgier machte den Thorwächter wirklich zum Verräter. An dem be- stimmten Tage, es war im kalteu Januar, stieg er spät abends herab vom hohen Turm, lehnte das schwere Thor zu, steckte den eisernen Schlüssel ins Schlüsselloch, sperrte aber nicht ab. Klopsenden Herzens stieg der Verräter die vielen Stuseu hinauf zu seinem einsamen Turmstüblein. Je- den Augenblick konnte der Öttinger Gras mit seinen Scharen in die friedliche Stadt einbrechen, — und die 100 Gulden waren sein. Zum guten Glück aber kam einer Frau ihr settes Schwein aus. Schnurstracks rannte es gegen das Thor — und hinter ihm voll Angst die Frau. Da — plötzlich war der Flüchtling verschwunden. Er war durch das offene Thor entkommen. Entsetzt hielt die überraschte Frau inne: das Thor offen! zur Nachtzeit? Verrat? — Da öffnete sich hoch oben am Turm ein Fenster und der Thorwächter guckte herab. Zoruig schrie da unsere Frau hinaus: „So G'sell, so!" Daun lief sie, was sie laufen konnte, zum Bürgermeister und erzählte alles. Rasch ward das Thor geschloffen. Umsonst kamen die Öttinger angeritten; mit langer Nase mußten sie wieder abziehen. Der Verräter aber erhielt seinen verdienten Lohn. — Seit jener Zeit ruft in Nördlingen nachts jede halbe Stunde der Wächter hinaus zum Turmhüter: „So G'sell, so!" und von droben schallt als Antwort nieder: „So G'sell, so!" — Zusammenfassung: So G'sell, so! e. Das Ries, ein alter Seeboden. Warum die Riesebene so große Fruchtbarkeit besitzt? Guter Boden, mäßig warmes Klima, Wasser. 1. Wie der Bamberger Kessel, zeigt das Ries einen setten, sast schwarzen Ackerboden, oft mehrere Meter tief. Am besten sieht man das, wenn die Rieser einen Bruuuen graben. Unter der schwarzen Ackererde stößt man auf gelbbraunen Letten (Lehm); in demselben findet man ein Lieblingsspielzeug der Rieser Mädchen: zahlreiche Kiesel- steine, die vom Waffer abgeruudet sind. Unter dem Letten liegt eine starke Schicht blau schwarzen Thons. An manchen Orten steigt aus dieser Thonschicht schweselhaltiges Wasser empor, das nach sanlen Eiern riecht. Trotzdem suchen bei Wemding und Nördlingen kranke Leute durch Bäder in diesem schwefelhaltigen Wasser Heiluug. — Gräbt man noch tiefer unter den Lehm hinab, so entdeckt man große Flöze (Erklären!) von Braunkohlen. (Vorzeigen!). „Am Rande der Riesebene tritt der Fels- und Steinboden deutlich zu Tage. Hier erkennt man au zahlreichen Steinbrüchen, daß die umliegenden Höhen vorzugsweise aus Kalkstein bestehen. Der-

6. Donaugebiet und Rheinpfalz - S. 103

1898 - Schwabach : Schreyer
— 103 — Alle Schönheit des Landes jedoch muß zurücktreten gegen den großen Segen, den der Schöpfer in den unermeßlichen Salzlagern hier in die Erde gelegt hat. Umfangreiche Gebäude verkünden uns den Ein- gang in das Bergwerk. In Bergmannstracht, ein Grubeulicht iu bei- Hand, folgen wir dem freundlichen Steiger in die Tiefe des Berges. Wir passieren einen endlos scheinenden Gang von fo geringer Breite, daß höchstens zwei Personen neben einander gehen können, und so nieder, daß man kaum den Kopf in die Höhe zu strecken wagt. Auf dem Bo- den lausen Schienen sür die Hunde (Rollwägen zur Beförderung der Salzsteine). Dort und da buchtet sich der schmale Gang zu sog. Aus- weichestellen aus. Lassen wir das Grubenlicht gegen die Wände sallen, so glitzern uns aus dem grauen Gestein Millionen von Salzkrystallen entgegen ; denn der Boden, auf dem wir dahiuschreiten, die Wände, der ganze Berg auf viele Stunden Entfernung ist Salz, nichts als Steinsalz, allerdings nicht rein, sondern vermischt mit anderen Mineralien. Nachdem wir verschiedene Male Treppen aus- und abwärts gestiegen sind, kommen wir in eine ungeheure Halle, deren Decke ohne jede Stütze grausenerregend über uns hängt. Bis auf einen schmalen Psad rings um die Wand ist der ganze Raum in einen See umgewandelt, den Hunderte von brennen- den Ollampen einfassen. Der Steiger belehrt uns über die Entstehung der Halle mit ihrem See. Da das Salzgestein in diesem Teil des Bergwerkes zu stark mit erdigen Bestandteilen vermengt ist, leitet man das Wasser einer Quelle in einen Schacht. Das Wasser langt das Salzgestein aus, die andern Mineralien sinken, da sie schwerer sind, zu Boden, und nach Ablauf einiger Wochen hat das Wasser einen starken Salzgehalt. Dieses Wasser nennt man Sole. Die Sole wird durch Pumpwerke aus dem Schacht gehoben und in Röhren nach Neichen- hall, Traunstein und Rosenheim geleitet, wo sie eingesotten wird. (Zeige die Solenleitung an der Karte!) Hieraus wird der Raum neuer- diugs mit Süßwasser angefüllt, und dieser Vorgang wiederholt sich sort und sort, so daß schließlich durch die Auslaugung des Gesteins so riesige Hallen entstehen, deren das Bergwerk natürlich viele zählt. — — Nach dieser Erklärung besteigen wir einen flachen Kahn, und dieser gleitet, wie von unsichtbaren Händen geführt, still und sacht an das andere Ufer. Tanchen wir die Hand in das Wasser, so überzieht sich dieselbe, sobald wir sie wieder an die Luft gebracht haben, mit einer Salzkruste, ein Beweis, daß es schon viel Salz enthält. Am jenseitigen User des unter-' irdischen Sees angelangt, beginnt die Wanderung von neuem. Wir ge- langen dahin, wo das Steinsalz in ungeheuren Lagern bergehoch aus- getürmt ist. Hier arbeitet nicht das Wasser, sondern Fäuste, Hammer und Sprengpulver sind in Thätigkeit. Aufgeschichtet zu hohen, breiten Mauern, liegen hier die graulich oder rötlich gefärbten Salzsteinbrocken, und immer neue Mengen werden aus der Tiefe des Stollens durch Maschinen emporge- hoben. Nachdem wir auf den zur Beförderung der Bergleute eingerich- teten Rutschbahnen (zwei sehr glatte Baumstämme mit einem Strick an

7. Donaugebiet und Rheinpfalz - S. 168

1898 - Schwabach : Schreyer
— 168 — Stollen genannt. Diese Stollen führen nun recht in das Stein- kohlenlager hinein. Das hat gewöhnlich ein Dicke von 1/2—Iv2 m-" Da hauen die Bergleute mit ihren spitzen Hacken (Pickeln — zeichnen!) ans hartem Stahl die Steinkohlen los und laden sie auf Kohlen- wagen, von denen jeder 10 Ztr. fassen kann. Sind die Wagen ge- füllt, so werden sie auf Eisenschienen zum Schachte gerollt. Unten, am Ende des Schachtes, werden die Kohlenwagen in einen großen Eisenkasten geschoben, mit einem starken Drahtseile emporgezogen und oben heraus- genommen. Leere Wagen werden sofort wieder hinabgelassen und den arbeitenden Bergleuten zugeführt. Gewaltige Dampfmaschinen besorgen das Ausziehen der gefüllten und das Hinablassen der leeren Kohlenwagen. So geht es Tag für Tag, und die Eisenbahn führt die „schwarzen Schätze der Erde" fort in die weite Welt. Zusammenfassung:' Das K0hlenbergwerk. In St. Ingbert ist ein Kohlenbergwerk. Durch den tiefen Schacht gelangt man zu den Stollen. Die Stollen sind Gänge, welche wie die Straßen einer Stadt durch das Kohlenlager führen. Hier arbeiten die Bergleute. Die Kohlenstücke werden in Kohlen- wagen zum Schacht gerollt. Dampfmaschinen ziehen die Kohlen- wagen empor zur Oberstäche der Erde. Aus der Eisenbahn wan- dern die Kohlen in die Welt. Nun will ich Euch auch von den Leuten erzählen, die tief unten im Bergwerk arbeiten. Am frühesten Morgen eilt der Mergmann zum Eingang in das Bergwerk, an den Schacht. Auf seinem Kopfe sitzt eine Leder kappe; in der Haud trägt er eine spitze Hacke (Pickel), und an seinem kurzen Kittel hängt vor der Brust ein Lämpchen. Wie kommen nun die Bergleute in die Erde hinein? Aussprache der Schüler. In manchen Kohlenbergwerken müssen die Bergleute auf vieleu zusammengebundenen Leitern in die Tiefe steigen. Das Hinabklettern an den Leitern ist gefährlich. Inwiefern? — In anderen Bergwerken haben es die Bergleute bequemer. Sie stellen sich in einen Kasten (Fahrstuhl) und werden dann von einer Maschine in die Tiefe hinabgelassen. Da unten ist immer dunkle Nacht. Darum muß jeder Bergmann ein Lämpchen bei sich haben, wenn er zur Arbeit geht. „Die Lampe trägt er in der Hand oder aus der Brust, und bei ihrem Scheine verrichtet er seine schwere Arbeit. Da uuteu singt kein Bogel, blüht keine Blume." Mau hört uur das Plätschern der Wassertropfen, die von der Decke fallen, den dumpfen Schlag der Hämmer und das eintönige Geräusch, welches durch das Hin- und Herfahren der Kohlenwagen her- vorgebracht wird. Kommt ein Bergmann an einem arbeitenden Kameraden vorbei, fo rufen sie einander zu: „Glückauf!" Das ist des Berg- manns Gruß. Was dieser Gruß wohl bedeuten soll? — Mehr Glück L

8. Vaterländische Geschichte - S. 60

1909 - Nürnberg : Korn
— r>0 — •sieben. So wurden für das Salzbergwerk in Reichenhall große Schöpfwerke errichtet, um das Eindringen von Süßwafser in die Sole zu verhindern. Von Arnberg wird berichtet, daß im dortigen Eisenbergwerke nahezu tausend Knappen (so heißen die Bergarbeiter) beschäftigt waren. Aber das alles genügte nicht mehr: denn der Krieg verschlang viel Geld. Deshalb wendete sich der Herzog an die reichen Grundbesitzer um Aushilfe. Dafür, daß dieselben ihm beistanden, mußte er aus manches Vorrecht verzichten. Otto von Niederbayern überließ so nt einer Urkunde, welche man die Ottonische Handveste nennt, den Städten, Rittern und Geistlichen die niedere Gerichtsbarkeit übet ihre Untergebenen. Damit war zum erstenmal die richterliche Gewalt, wenigstens ein Teil derselben, den Händen Des Herzogs entnommen. Sobald an die drei genannten Stände neue Abgaben herantraten, berieten sie ihre Stellungnahme zu denselben gemeinsam. Diese Landstände wurden als „Landschast" vom Herzog eingerufen, um für das Volk mitzuraten und dessen Wünsche und Bedürfnisse vorzutragen. So wurde unsere jetzige Verfassung angebahnt. Nur ein Stand war damals nicht vertreten — der Bauernstand. Das Mittelalter war die Zeit des Faustrechtes und Hexenglaubens. Aus den Sternen suchten Astrologen (Sterndeuter) die Zukunft zu lesen; Schatzgräber durchwühlten den Boden nach verborgenen Reichtümern; Goldmacher mühten sich vergeblich unter Anwendung geheimnisvoller Zaubersprüche Gold zu machen. Dabei herrschte int Umgang bei hoch und nieder meist ein wüster, roher, herzloser Tott. Das war die „gute alte Zeit", von der man häufig spricht. 13. Die Darboten einer neuen Zeit. „Das Alte stürzt; es ändert sich die Zeit, Und neues Leben blüht aus den Ruinen". Schiller. In der ältesten Zeit, der Steinzeit, gab es von Waffen (aus Stein) äußer Messer, Hammer, und Wurfspeer nur Bogen und Pfeil. Im Mittelster wurde mit Armbrust und Bolzen geschossen. In der neuern Zeit erst finden die Schußwaffen mit Pulver und Blei allgemeine Verwendung. “Weint man im Mittelalter eine Stadt erobern wollte, so ging das gar nicht leicht. Man schloß sie ein, um die Bewohner durch Hunger zur Übergabe zu zwingen. Sollte sie erstürmt werden, so hatte man einen Mauerbrecher (Widder). Derselbe sah einem Heubaum unserer Bauern ganz ähnlich. Er hing in der Schwebe unter einem Schutzdach, das nahe au die Mauer gebracht worden war. Mit ihm suchte man ein Loch in dieselbe zu stoßen. Gleichzeitig wurden hölzerne Türme aus Rädern herangefahren

9. Vaterländische Geschichte - S. 61

1909 - Nürnberg : Korn
und von ihnen aus Brücken auf die Mauer geworfen. Gewaltige Schlendern warfen Balken, schwere Steine und auch Feuer tu die Stadt. Eine vollstättdige Neuerung in der Kriegführung brachte das Schießpulver. Dasselbe war den Chinesen schon lange bekannt, ehe es bei utt£ auftauchte. Der Zufall spielte, nach der Sage, bei seiner Ersirtdung eine gewichtige Rolle. Der Mönch Berthold Schwarz zu Freiburg tu Baden bereitete eiue Mischung von Schwefel, Kohle und Salpeter (letzteres ist eine Art Salz). Er hatte diese Sachen in einem Mörser, in wichen zufällig ein Funke fiel. Mit einem fürchterlichen Knall wurde das Gefäß an die Decke geschleudert. Dantit war das Schießpulver erfunden Anfangs war das Pulver so fern wie Mehl. Erst als man es in Körnern herstellen lernte, wurde es brauchbar, weil es erst so eine größere Kraft entwickelt. Das Pulver verwandelt sich beim Verbrennen rasch in Gas. Dieses braucht einett viel größeren Raum. In dem engen Raunte des Gewehres sucht es mm eittett Ausweg. Da die Wäude des Flitttenrohres nicht nachgeben, so treibt es Pfropf und Kugel mit großer Gewalt hinaus. Jetzt hat man Pulver, das keiueu Rauch mehr gibt. Wenn dantit geschossen wird, kamt matt gar nicht sehen, wo der Feind steckt. Die ältesten Geschütze, aus denen man zuerst nur Steinkugeln schoßt bestanden aus einem Blechrohr, welches in einem durchbohrten Holzblock steckte. Um das Holz waren Eisenringe geschmiedet, die es vor dem Zerbersten schützen sollten. Man hieß sie in Deutschland Donnerbüchsen, in Frankreich Kanonen. Solche Holzgeschütze hielten nicht lange. Deshalb goß man bald die Rohre aus Eisen. Sie mußten sehr stark fein, um nicht zu zerspringen; denn das Eisen ist spröde. Dadurch wurden sie zu schwer. Endlich erfand matt die zähe Bronze, eine Mischung aus Kupfer und Zinn, und damit ent äußerst brauchbares Material für deu Kanonenguß. Ähnlich ging es zu bei der Einführung der Handfeuerwaffen. Die Armbrust wurde abgeschafft. Aber die Feuerrohre waren sehr schwer und damit unpraktisch. Mit der einen Hand mußte mau sie halten, mit der anderen durch eilte Luute das Pulver auf der Pfanne entzünden. Dabei konnte man natürlich kantn zielen. Deshalb nahm man eine lange eiserne Gabel. Diese wurde in den Boden gesteckt und die Flinte aufgelegt. Nun ging das Feuern schon besser. Dies Gewehr hieß Muskete. Endlich erfand man das Flintenschloß. Ein Metallrad entlockte einem Feuerstein Funken, die ans das Pulver fielen und es entzündeten. Nun konnte man mit zwei Händen das Gewehr halten und zielen. Später wurde es leichter ttttb erhielt vvrue ettteit Spieß (eilt Bajonett). Erst tu unserem Jahrhundert gelangte die Kunst Gewehre herzustellen zur höchsten Vollendung. Die Ritter des Mittelalters fühlten sich ehedem auf ihren festen Burgen sicher und im Kampfe waren sie durch Helm und Panzer geschützt. Aber seit Verwendung von Kanonen und Büchsen änderte sich das. Die

10. Heimatkunde - S. VI

1918 - München : Oldenbourg
Vi Ssortdort. der tournerfüííuitg —, der jum Sberftänbniffe erbftmbliájer ïatfadhen mie im $eit* alter beê $erfei)rë der Pflege bebarf. $>er £el)rgang der Sänberiunbe fcpeßt fice) unmittelbar an die £>eimat= funbe an, ba§ metl)obifd)e Vorgehen bleibt baë gleite. 28aê auf heimatlichem Soben in der 9îatur felbft betrachtet korben ist, ba§ muß in der Sänberiunbe mit £>ilfe von liarte und 23ilb gefunben merben. $n dem langfamen ^ortfbreiten be§ Unter* riá)té üon Sanbfdjaft §u Sanbfchaft unter [teter $ergleid)ung beê bleuen mit dem fcijon 23efannten und in der felbfttätigen Mitarbeit beê ©djülers liegt ¿ugleid) die ©ernähr für die leichtere Auffaffung bes Beuern 2)er allgemeine Clberblicf ergibt fice) erft auê der ©ingelbetracfjtung der Sanbfchaften, er fteí)t baljer am ©ci)Iuffe. 2lud) neuere Atlanten galten fdjon biefen ©ang feft. $>ie Sanbe§!unbe beginnt am gmedmäßigften mit der ^eimat^robinj und füíjrt von ba au3 die $ugenb in $orm einer Sbanberung burdj bas gan¿e ^eimatlanb. $m erften Seil mürbe ba§ £)auptgemici)t auf die 93ei)anblung be§ §eimat* lanbe§ gelegt und ©übbeutfd)lanb nur infomeit betrachtet, al§ bies gum Sserftänbniffe der geogra^í)ifá)en Sserpltniffe 23atyern§ und insbefonbere der ^ßfalj unerläßlich ist. (Sine ausführlichere Ssürbigung der außerbatyerifchen Seile ©übbeutfchlanbs bleibt der Seljrorbnung gemäß dem feiten Seile borbeijalten. Die §erabfe|ung bes ©chuíalters der I. klaffe gebot befonbers für die unteren klaffen eine 9iei^e von neuen Maßnahmen in der (Einrichtung be§ £el)r= budjes. Sorgfältig ausgemählte und gasreiche bollfeitige Síbbiíbungen folien die Síuffaffung der t^ifájen geograpíjifchen (Srfd)eimmgen erleichtern, ©er Stejt mürbe einfacher geftaltet und dem finblidjen Alter mehr angepaßt; er mußte bal)er etmas breiter merben als früher. 2)ie einzelnen Abfdjnitte aber behielten ein befcijei* benes Ausmaß, die Überfidjt mürbe burá) angemeffene ©lieberung gemährt und bas 28id)tigere bor dem meniger Sßidjtigen burd) ©roß= und 0einbrud unterfdjieben. $n der ©berflächenglieberung 9?orbbat)erns, beffen Aufbau mefentlich bermidelter ist alé der ©übbatyerns, glauben mir Einfachheit mit 9îid)tig!eit bereint gu l)aben. Sebiglid) budjgeograp'hifche Ausbrüde mürben als bloßer ©ebächtnisballaft der* mieben und die bolfstümlici)en S3e§eid)uungen beibehalten. ®as erflärenbe Moment mürbe in der erften Shaffe fei)r eingefci)rän!t, bas ©chmergemidjt bagegen auf die anfchaulidje ^erauêarbeitung der erbïunblid)en ©runbbegriffe und die (linprägung der topographifdjen Sseri)ältniffe gelegt, befonbers burd^ bielfadje §inmeife auf die Anfertigung von einfachen éïifâen. Sdas Sehrbuch foli befonbers in den unteren ©tufen nid)t meí)r bloß die (Srgebniffe bes Unterrichte bringen, fonbern auch den ©ang der ©ntmidlung anbeuten. 2)a der ©çhmerpunft der geogra^iftíjen Ssilbung im Sserftänbnis der geograpí)ifd)en (Srfmeinungen eines ©rbraumes liegt, nid)t aber in der $üíle der Üjiamen und ßaijlen und in der Ausgiebigfeit der Drts* befchreibungen mie %\x ßeiten beê 2) ani el, fo tonnten mir unê §u einer mefentlichen Ssermeíjrung beê Datenmaterials nicht entfchließen. (Sbenfo lehnen mir e§ grunb* fä^lich ab dem geograpi)ifd)en ßeljrbuche rein technologifche Ausführungen über S3ergbau=, ©d)iffahrt§betrieb u. bgl. beizugeben, ©ie finb nicht bloß u^geo* grap^ich/ fonbern au¿h dem Sßerftänbniffe neunjähriger ^inber gu fchmierig. 2íu¿h für rein ftatiftifdje ßttfammenftellungen oljne geogra^)í)ifcí)e Ssegie^ung fet)ït auf biefer ©tufe nod) bureaus die geiftige 9ieife.
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