288
Geschichtliche Tabellen.
1545—1556
1546 18. Febr. 1546 — 1547
1547
1548 1552
1555
1556
1558
1556—1618
1588
1572
Heinrich Viii. von England fällt vom Papsttum ab. Johann Calvin in Genf; die reformierte Lehre.
Karls V. Unternehmungen gegen Tunis und Algier. Karls V. dritter und vierter Krieg mit Franz I. Waffenstillstand mit Suleiman, der den größten Teil Ungarns behält.
0. vom Schmalkaldischen Kriege bis zum Augsburger Religionsfrieden.
Tod Martin Luthers zu Eisleben.
Der fchmalkaldifche Krieg.
Niederlage und Gefangennahme des Kurfürsten Johann Friedrich bei Mühlberg. Übertragung der Kur auf Moritz.
Philipp von Hessen ergibt sich in Halle.
Das Augsburger Interim.
Belagerung von Magdeburg durch Moritz.
Moritz erzwingt von Karl V. den P a s s a u e r Vertrag. — Metz, Toul und Verdun fallen an Frankreich.
Moritz fällt bei Sievershausen im Kampf mit Albrecht Alcibiades von Brandenburg-Kulmbach.
Der Augsburger Religionsfrieve. Abdankung Karls V. Mailand und die Niederlande gehen an Spanien über.
Tod Karls in San Duste.
2. Das Zeitalter der Gegenreformation.
Das Konzil von Trient.
Der Jesuitenorden (Ignatius von Loyola).
Erneuerung der Inquisition.
Philipp Ii. von Spanien.
Abfall der Niederlande (Herzog Alba; Wilhelm von Oranien).
Unabhängigkeitserklärung der 7 nördlichen Provinzen. Untergang der Armada. Elisabeth von England. Religionskriege in Frankreich.
Ermordung der Hugenotten in der Bartholomäusnacht.
TM Hauptwörter (50): [T31: [König Ludwig Karl Sohn Maria Frankreich Kaiser Tod England Philipp], T34: [Krieg Frankreich England Deutschland Preußen Frieden Rußland Napoleon Kaiser Jahr], T47: [Friedrich Wilhelm Kaiser König Iii Kurfürst Jahr Preußen Brandenburg Johann]]
TM Hauptwörter (100): [T86: [Kaiser Protestant Katholik Fürst Kurfürst Land Kirche Karl Reichstag Krieg], T74: [Frankreich England Spanien Krieg Frieden Rußland Italien Holland Preußen Deutschland], T37: [Friedrich Brandenburg Heinrich Herzog Sachsen Land Albrecht Kaiser Mark Johann], T67: [Kaiser Türke König Jahr Ungarn Heer Land Friedrich Kreuzzug Jerusalem], T90: [Luther Kirche Lehre Schrift Wittenberg Papst Kaiser Reformation Jahr Konzil]]
TM Hauptwörter (200): [T55: [Friedrich Kaiser Kurfürst Herzog Sachsen Johann Karl Land Bayern Wilhelm], T40: [Protestant Kaiser Kirche Katholik Reichstag Jahr Lehre Reformation Augsburger Land], T103: [England Krieg Frankreich Spanien Franzose Engländer Flotte Jahr Holland Frieden], T118: [Karl Ludwig Reich Sohn Lothar König Lothringen Frankreich Herzog Tod]]
Extrahierte Personennamen: Heinrich_Viii Heinrich Johann_Calvin Johann Karls_V. Karls_V. Karls_V. Karls_V. Franz_I. Suleiman Martin_Luthers Johann_Friedrich_bei_Mühlberg Johann Friedrich Moritz Philipp_von_Hessen Philipp Moritz Moritz Karl_V. Karl_V. Moritz Albrecht_Alcibiades_von_Brandenburg-Kulmbach Albrecht Karls_V. Karls Ignatius_von_Loyola Philipp_Ii Philipp Wilhelm
Extrahierte Ortsnamen: England Genf Tunis Algier Ungarns Eisleben Magdeburg Frankreich Karls Mailand Spanien Karls San_Duste Spanien England Frankreich
110 Das Zeitalter der religisen Kmpfe 15191648.
immer knapper wurden und unter den Belagerten Hungersnot ausbrach. Endlich gelang es im Jahre 1535 den Bischflichen unter Beihilfe von Verrtern, in die Stadt einzudringen und sie nach hartem Kampfe einzunehmen. Bockelson und seine Genossen wurden unter groen Martern hin-gerichtet, und noch heute sieht man an einem der Kirchtrme Mnsters die eisernen Kfige, in denen man ihre Leichen aufgehngt hatte. Die Be-vlkerung aber wurde wieder zum alten Glauben zurckgefhrt.
Karls V. Kriege.
Segen Tunis y 117. Indessen hatte Karl V. eine Reihe uerer Kriege zu führen. Zwei Feldzge unternahm er gegen die trkischen Seeruber, welche von den sogenannten Barbareskenstaaten Tunis und Algier aus das westliche Mittelmeer beherrschten, die Ksten unsicher machten und den Handel lahm-legten. Auf dem ersten Feldzug wurde Tunis unter Beihilfe der sich emprenden Christensklaven genommen und groe Beute gemacht. Dagegen miglckte ein Zug gegen Algier vllig; Strme vernichteten einen Teil der Flotte, und nur mit Mhe konnte der Kaiser die Reste des Heeres nach Spanien zurckfhren.
Kricg^gegen Karl hatte ferner einen dritten und vierten Krieg gegen 5 h Franzi, zu führen; erft'1544 wurde ein Friede geschlossen, in dem Franz endgltig auf Italien verzichtete.
Im nchsten Jahre kam auch ein Waffen st ill st and mit Sulei-man zustande, dem freilich ein groer Teil Ungarns mitsamt der Hauptstadt Ofen berlassen werden mute. Karl V. konnte endlich daran denken, den lange geplanten Glaubenskrieg gegen die deutschen Protestanten zu fuhren. I
C. Pom schmalkaldischen Kriege bis zum Augsburger Religionsfrieden. 15461555.
Der schmalkaldische Krieg. 15461547.
Grnde und 118. Vorgeschichte des Krieges. Luthers Tod. Mit tiefstem Wider-willen hatte Karl das Anwachsen des Protestantismus gesehen, nicht als katholischer Christ allein, sondern auch als Kaiser; denn in jeder Krftigung des Protestantismus mute er eine Verstrkung des Widerstandes gegen seine kaiserliche Gewalt sehen. Er hoffte jetzt, durch einen glcklichen Krieg in Deutschland die Glaubenseinheit und zugleich das Ansehen des Kaisertums wiederherzustellen. Einen Anla zum Kriege bot ihm die Weigerung der evangelischen Fürsten das Konzil zu besuchen, das eben jetzt im Jahre
TM Hauptwörter (50): [T34: [Krieg Frankreich England Deutschland Preußen Frieden Rußland Napoleon Kaiser Jahr], T4: [Reich Zeit Staat Volk Deutschland Jahrhundert Land Macht deutsch Geschichte], T27: [Kirche Luther Lehre Kloster Jahr Bischof Schrift Papst Reformation Wittenberg]]
TM Hauptwörter (100): [T9: [Krieg Deutschland Reich Frankreich Preußen Macht Zeit Kaiser Jahr Frieden], T86: [Kaiser Protestant Katholik Fürst Kurfürst Land Kirche Karl Reichstag Krieg], T89: [Stadt Spanien Insel Land Jerusalem Reich Afrika Jahr Araber Herrschaft], T23: [Stadt Feind Tag Heer Mauer Mann Lager Nacht Kampf Soldat], T94: [Herr Tag Haus Kind Brot Geld Leute Mensch Hund Mann]]
TM Hauptwörter (200): [T40: [Protestant Kaiser Kirche Katholik Reichstag Jahr Lehre Reformation Augsburger Land], T186: [Stadt Insel Hauptstadt Tunis Handel Afrika Land Hafen Küste Algier], T148: [Kirche Macht Staat Deutschland Kampf Frankreich Reich Reformation Zeit Gewalt], T9: [Frieden Napoleon Krieg Kaiser Frankreich Friede Preußen Rußland Jahr Franz], T88: [Türke Ungarn Krieg Rußland Kaiser Sultan Wien Jahr Frieden Polen]]
Extrahierte Personennamen: Bockelson Karls_V. Karls_V. Karl_V. Karl_V. Karl Karl Franzi Franz Franz Karl_V. Karl_V. Karl Karl
Extrahierte Ortsnamen: Tunis Algier Algier Spanien Italien Ungarns Luthers Deutschland
Der bhmisch-Pflzische Krieg.
121
seine Nachfolge anerkannt wurde; da traten Ereignisse ein, welche dm Anla zu dem verheerendsten und unheilvollsten Kriege gaben, der Deutschland heim-gesucht hat.
3. Der dreiigjhrige Krieg 1618 1648.
Ter bhmisch-pflzische Krieg.
130. Der bhmische Krieg. Im Jahre 1618 brach in Bhmen ein Aufstand aus. Den ersten Anla dazu gab, da von zwei evangelischen, auf geistlichem Gebiet errichteten Kirchen die eine geschlossen, die andere niedergerissen worden war, was die Protestanten als einen Bruch des Majesttsbriefes auffaten. Beschwerden, die sie beim Kaiser einreichten,
hatten keinen Erfolg. Da entstanden in Prag Unruhen, in deren Verlauf Der bewaffnete Protestanten auf das Schlo zogen und zwei von den kaiserlichen zu qsrag. Statthaltern, denen man die Schuld an der ungndigen Antwort des Kaisers beima, nebst ihrem Geheimschreiber zum Fenster hinausstrzten; brigens kamen diese mit dem Leben davon. Darauf wurde eine neue Regierung ein-gesetzt und ein Heer zur Verteidigung aufgestellt. Die Seele der auf-stndischen Bewegung war der ehrgeizige Graf Thrn, der sich persnlich vom Kaiser beleidigt glaubte; eine wesentliche Hilfe fanden die Bhmen an dem Grafen Ernst von Mansfeld, einem tapferen und verwegenen Sldnerfhrer, der aber zgellos lebte und auch seinen Soldaten viele Aus-schweifungen nachsah. Es gelang, die in das Land eingedrungenen kaiser-lichen Truppen wieder herauszuschlagen.
Da starb im Jahre 1619 Matthias. Sein Nachfolger, Ferdinand von Steiermark, befand sich zunchst in einer sehr gefhrlichen Lage. Der Aufstand verbreitete sich nicht nur der Mhren und Schlesien, sondern in sterreich selbst traf Ferdinand auf Ungehorsam; während Thurn vor Wien stand, legte ihm eine Abordnung der sterreichischen Stnde auf der Hofburg in drohendem Tone ihre Forderungen vor, und ihn rettete nur das pltzliche Erscheinen einer Krassierabteilung im Burghofe. Da war es ein groer Erfolg, da Ferdinand infolge der Uneinigkeit der evangelischen Kurfrsten Ferdi-zu Frankfurt zum Kaiser gewhlt wurde. Kau"rwahl.
Dagegen whlten gleichzeitig die Bhmen den jugendlichen, ehrgeizigen Friedrichs v. Kurfrsten Friedrich V. von der Pfalz zu ihrem König, und dieser Bhme nahm die Krone an. Aber es war ein unheilvoller Entschlu. Obwohl tbnt01 Friedrich V. der Schwiegersohn des Knigs Jakob I. von England war, fand
TM Hauptwörter (50): [T2: [Schweden Friedrich Heer Schlacht Sachsen König Gustav Kaiser Krieg Schlesien], T12: [König Paris Jahr Napoleon General Frankreich Mann Tag Kaiser Minister], T25: [Kaiser König Reichstag Recht Reich Verfassung Staat Regierung Jahr Fürst]]
TM Hauptwörter (100): [T86: [Kaiser Protestant Katholik Fürst Kurfürst Land Kirche Karl Reichstag Krieg], T9: [Krieg Deutschland Reich Frankreich Preußen Macht Zeit Kaiser Jahr Frieden], T85: [Friedrich Schlacht Heer Sachsen Schlesien Sieg König Böhmen Feind Kaiser], T8: [König Paris Regierung Minister Parlament Volk Frankreich Kammer Mitglied Verfassung], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel]]
TM Hauptwörter (200): [T30: [Gustav Schweden Adolf Wallenstein Kaiser Heer Tilly König Krieg Schlacht], T40: [Protestant Kaiser Kirche Katholik Reichstag Jahr Lehre Reformation Augsburger Land], T182: [Krieg Jahr Zeit Land Deutschland Regierung Frankreich Volk Folge Revolution], T152: [Auge Haar Gesicht Nase Krankheit Körper Mensch Mund Ohr Kopf], T73: [König Paris Parlament Partei Frankreich Volk Regierung Nationalversammlung Republik Robespierre]]
Extrahierte Personennamen: Ernst_von_Mansfeld Ernst Matthias Ferdinand_von_Steiermark Ferdinand Ferdinand Ferdinand Friedrichs Friedrich_V. Friedrich_V. Friedrich_V. Friedrich_V. Jakob_I._von_England
Extrahierte Ortsnamen: Deutschland Prag Wien Frankfurt Friedrichs
127
Zwischen ihnen und den katholisch gebliebenen Kantonen, den fnf Orten Schwyz, Uri, Unterwalden, Zug und Luzern, entstand offener Krieg, und Zwingli fiel in der Schlacht bei Kappel, 1531. Doch blieb sein Werk bestehen, und die reformierte Lehre breitete sich bald noch weiter aus, nament-lich durch die Wirksamkeit Calvins. Johann Calvin war ein Fran-zose von Geburt (geb. 1509 zu Noyon in der Picardie). Da er als Religions-neuerer Frankreich verlassen mute, kam er nach der Stadt Genf, wo er eine hchst erfolgreiche reformatorische Thtigkeit entfaltete. Er bildete Zwinglis Lehre eigentmlich weiter aus und gab der reformierten Kirche durch neue Ordnungen festen Halt und groe Lebenskraft. Hatte die lutherische Kirche hauptschlich das nrdliche Deutschland in Besitz genommen, so wurde die reformierte Lehre in Westdeutschland vorherrschend, und fand bald Eingang in den Niederlanden, in Frankreich, England und Schottland.
In Frankreich wurden die Hugenotten, wie die Anhnger der reformierten Kirche hier genannt wurden, blutig verfolgt.
In England entstand eine eigenartige protestantische Kirche: die anglikanische oder Episkopalkirche.
8. Karl gegen die Seeruber; die zwei letzten Kriege gegen Franz I. Die
Reformation konnte sich zu dieser Zeit um so ungestrter ausbreiten, weil der Kaiser fort-whrend durch uere Kriege sowohl gegen die Trken als auch wieder gegen Franz I. beschftigt war. Die Trken bedrohten nicht nur von Ungarn aus das Deutsche Reich; sie machten auch durch Raubzge zur See, namentlich von Nord-Afrika aus, das Mittel-lndische Meer unsicher. Der Kaiser unternahm daher einen Zug gegen Tunis. Er eroberte Tunis und befreite daselbst der 20 000 Christensklaven. Aber nun mute er sich wieder gegen Franz I. wenden, der nochmals versuchte, Mailand zurckzugewinnen. Durch den dritten Krieg mit Franz I. ntigte er diesen nochmals, von Mailand ab-zulassen. Darauf machte der Kaiser noch einen Zug gegen die Seeruber in Algier, der aber infolge schwerer Strme und Regengsse verunglckte. Darauf kam es zum vierten Kriege mit Franz I. Des Kaisers Vordringen in Frankreich ntigte Franz endlich zum Frieden zu Crespy (1544), in welchem er fr immer auf Mailand, Karl auf Burgund verzichtete.
9. Das Konzil zu Trient; die Jesuiten. Nach Beendigung der aus-wrtigen Kriege hielt der Kaiser die Zeit fr gekommen, um mit aller Macht den Religionsneuerungen Einhalt zu thun. Es gelang ihm endlich (imjahre 1545), die Berufung des Konzils zu Trient zu erwirken. Durch die Beschlsse dieses Konzils erhielt die Lehre der rmisch-katholischen Kirche gegen-ber den Lehren der Reformation einen festen Abschlu.
Mit besonderem Eifer und bedeutenden Erfolgen trat der weiteren Aus-breitung der Reformation der neue Orden der Jesuiten entgegen. Sein Stifter war der Spanier Ignatius (Don Jnigo) von Loyola (geb. 1491).
TM Hauptwörter (50): [T27: [Kirche Luther Lehre Kloster Jahr Bischof Schrift Papst Reformation Wittenberg], T34: [Krieg Frankreich England Deutschland Preußen Frieden Rußland Napoleon Kaiser Jahr]]
TM Hauptwörter (100): [T86: [Kaiser Protestant Katholik Fürst Kurfürst Land Kirche Karl Reichstag Krieg], T9: [Krieg Deutschland Reich Frankreich Preußen Macht Zeit Kaiser Jahr Frieden], T58: [Kloster Jahr Mönch Kirche Schweiz Bischof Abt Zürich Bonifatius Bern], T90: [Luther Kirche Lehre Schrift Wittenberg Papst Kaiser Reformation Jahr Konzil], T89: [Stadt Spanien Insel Land Jerusalem Reich Afrika Jahr Araber Herrschaft]]
TM Hauptwörter (200): [T40: [Protestant Kaiser Kirche Katholik Reichstag Jahr Lehre Reformation Augsburger Land], T148: [Kirche Macht Staat Deutschland Kampf Frankreich Reich Reformation Zeit Gewalt], T9: [Frieden Napoleon Krieg Kaiser Frankreich Friede Preußen Rußland Jahr Franz], T68: [Schweiz Zürich Kanton Bern See Stadt Genf Basel Schweizer Schwyz], T186: [Stadt Insel Hauptstadt Tunis Handel Afrika Land Hafen Küste Algier]]
Extrahierte Personennamen: Kappel Calvins Johann_Calvin Johann Karl Karl Franz_I. Franz_I. Franz_I. Franz_I. Franz_I. Franz Franz Karl_auf_Burgund Karl Ignatius Loyola
Extrahierte Ortsnamen: Schwyz Unterwalden Luzern Frankreich Genf Deutschland Westdeutschland Niederlanden Frankreich England Schottland Frankreich England Ungarn Deutsche_Reich Nord-Afrika Tunis Mailand Mailand Algier Frankreich Mailand
164
Des Kaisers Vordringen in Frankreich ntigte diesen endlich zum Frieden zu
1544 Cresp y 1544, in welchem er fr immer auf Mailand, Karl auf Burgund ver-zichtete.
119.
Bekmpfung der Reformation. Susgang Karls V.
1. Das Konzil zu Trient; die Jesuiten. Nach Beendigung der auswrtigen Kriege hielt der Kaiser nunmehr die Zeit fr gekommen, um mit aller Macht den Religionsneuerungen Einhalt zu thun. Im
1545 Jahre 1545 bewirkte er endlich die Berufung des Konzils zu Trient. Durch die Beschlsse dieses Konzils erhielt die Lehre der rmisch-katho-tischen Kirche gegenber den Lehren der Reformation einen festen Ab-schlu.
Mit besonderem Eifer und bedeutenden Erfolgen trat der weiteren Aus-breitung der Reformation der neue Orden der Jesuiten entgegen. Sein Stifter war der Spanier Ignatius (Don Jnigo) von Loyola (geb. 1491). Als junger Edelmann im Kampfe gegen die Franzosen schwer verwundet, hatte er auf feinem langen Krankenlager sich durch Heiligenlegenden zu dem Entschlsse begeistert, als geistlicher Ritter in dem Heerlager Jesu gegen den Antichrist zu dienen". Wiederher-gestellt ergab er sich strengen Bullbungen, wallfahrtete nach Rom und Jerusalem und vertiefte sich nach seiner Rckkehr in theologische Studien. Er setzte diese mit Eifer fort an der Hochschule zu Paris, wo er dann mit einigen Genossen den Ent-schlu fate, zur Verbreitung der wahren Religion unter Ketzern und Heiden" einen Orden zu stiften. Der Gedanke, insbesondere die Reformation zu bekmpfen, kam spter als Ordensaufgabe hinzu. Ignatius nannte feinen Verein: Gesell-schast Jesu" und erlangte im Jahre 1540 die Besttigung derselben durch den Papst. Er selbst wurde erster Ordensgeneral mit dem Sitze in Rom. Bei seinen: Tode (1556) zhlte die Kompanie Jesu", die ihrem General einen zugleich solda-tischen und geistlichen Gehorsam leistete", bereits der 1000 Mitglieder.
2. Luthers Tod. Der schmalkaldische Krieg. Die Protestanten versagten dem Konzil zu Trient ihre Anerkennung, weil es vom Papste ausging. Daher beschlo der Kaiser, Gewalt gegen sie zu brauchen. Er sprach der die Hupter des schmalkaldischen Bundes, den Kurfrsten Johann Friedrich von Sachsen (der seinem Vater, Johann dem Be-stndigen, 1532 gefolgt war), und den Landgrafen Philipp von Hessen die Reichsacht aus. So kam es zum schmalkaldischen Kriege 1546. Vor dem Ausbruche des Krieges starb Luther, auf einer Reise
1546 begriffen, am 18. Februar 1546 in seiner Geburtsstadt Eisleben. Seine Leiche wurde in der Schlokirche zu Wittenberg bestattet. Die protestantischen Anfhrer unterlieen es, den anfnglich wenig gersteten Kaiser rechtzeitig anzugreifen. Dagegen nahm der mit dem Kaiser ver-bndete (protestantische) Herzog Moritz von Sachsen das Kurfrstentum in Besitz, so da Johann Friedrich sich vom Bundesheere trennen und
TM Hauptwörter (50): [T27: [Kirche Luther Lehre Kloster Jahr Bischof Schrift Papst Reformation Wittenberg]]
TM Hauptwörter (100): [T90: [Luther Kirche Lehre Schrift Wittenberg Papst Kaiser Reformation Jahr Konzil], T86: [Kaiser Protestant Katholik Fürst Kurfürst Land Kirche Karl Reichstag Krieg], T9: [Krieg Deutschland Reich Frankreich Preußen Macht Zeit Kaiser Jahr Frieden], T69: [Kirche Kloster Stadt Schule Bischof Gemeinde Orden Land Priester geistliche]]
TM Hauptwörter (200): [T40: [Protestant Kaiser Kirche Katholik Reichstag Jahr Lehre Reformation Augsburger Land], T4: [Orden Ritter Peter Kreuzzug Land Jahr Jerusalem Johanniter Arnold Frankreich], T55: [Friedrich Kaiser Kurfürst Herzog Sachsen Johann Karl Land Bayern Wilhelm], T148: [Kirche Macht Staat Deutschland Kampf Frankreich Reich Reformation Zeit Gewalt], T9: [Frieden Napoleon Krieg Kaiser Frankreich Friede Preußen Rußland Jahr Franz]]
Extrahierte Personennamen: Karl Karl Karls_V. Ignatius Loyola Ignatius Luthers Johann_Friedrich_von_Sachsen Johann Friedrich Johann Philipp_von_Hessen Philipp Luther Moritz_von_Sachsen Johann_Friedrich Johann Friedrich
Extrahierte Ortsnamen: Frankreich Mailand Burgund Karls Heerlager_Jesu Rom Jerusalem Paris Rom Eisleben Wittenberg
73
Boden, sondern meistens Leibeigene harter Herren, die sie durch Abgaben und Frondienste schwer bedrckten. Als nun Luther von der christlichen Freiheit predigte, verstanden sie diese Lehre falsch und verlangten Besreinug von ihrem harten Joche. Da ihre Forderungen abgewiesen wurden, rotteten sie sich in ganz Sddeutschland, besonders im Elsa, in Schwaben und Franken zu einem Aufstand zusammen. Sie verbten viele Grausamkeiten. Anfangs suchte man sie durch Worte zu beschwichtigen. Dann wurden sie durch ein Heer Georgs Trnchse von Waldburg mit vielen Verlusten auseinander getrieben.
In demselben Jahre hausten in Thringen und anderen Gegenden Norddeutschlands die Wiedertufer. Thomas Mnzer, ein frherer Priester, schaffte die Kindertaufe ab und lehrte die Notwendigkeit der Wiedertaufe fr Erwachsene. Er predigte ein neues christliches Reich, in dem alle Gter gemeinschaftlich sein sollten. Das gefiel besonders den hartbedrckten Bauern, und keiner wollte mehr arbeiten. Sie scharten sich zusammen und zogen von Stadt zu Stadt, von Dorf zu Dorf, berall raubend, plndernd und brennend. Da schickten die Fürsten ein Heer gegen sie. Bei Frankenhansen in Thringen hatten die Bauern ihr Lager aufgeschlagen. Die Fürsten boten ihnen Verzeihung an, wenn sie auseinander gingen und die Rdelsfhrer auslieferten. Da erschrak Thomas Mnzer. Er feuerte sie zum Widerstande an und sagte, er wolle die Kugeln der Feinde mit seinem rmel auffangen. Die Bauern lieen sich betren. In einer blutigen Schlacht wurden sie zersprengt. Viele fanden den Tod, Thomas Mnzer starb durch Henkershand. Die Ruinen vieler Burgen und Klster zeugen noch heute von jenen schrecklichen Zeiten.
Karls letzte Lebensjahre. Noch viele andere Widerwrtigkeiten mute Karl V. während seiner langen Regierungszeit erleben. Es war die unselige Zeit der Religionsstreitigkeiten, die schlielich sogar zu einem Kriege zwischen Katholiken und Protestanten fhrten, dem sogenannten schmalkaldischen Kriege. Der Regierung berdrssig, bertrug Karl endlich die Kaiserwrde seinem Bruder Ferdinand und die meisten brigen Lnder seinem Sohne Philipp. Dann schiffte er sich nach Spanien ein, um in der Stille des Klosters St. Just den Rest seines Lebens in Ruhe zu beschlieen. Hier lebte er als einfacher Privatmann und bereitete sich auf den.tod vor, der nach zwei Jahren seinem Leben ein Ende machte.
40. Friedrich T. von der pfal).
Wie Karl V. so waren auch die folgenden Kaiser der alten Lehre treu geblieben. Aber trotzdem muten dieselben den Protestanten freie Ausbung ihrer Religion gestatten. So hatten diese in Bhmen zwei
TM Hauptwörter (50): [T27: [Kirche Luther Lehre Kloster Jahr Bischof Schrift Papst Reformation Wittenberg], T36: [Stadt Mauer Tag Dorf Haus Burg Land Bauer Feind Bürger], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand]]
TM Hauptwörter (100): [T58: [Kloster Jahr Mönch Kirche Schweiz Bischof Abt Zürich Bonifatius Bern], T86: [Kaiser Protestant Katholik Fürst Kurfürst Land Kirche Karl Reichstag Krieg], T23: [Stadt Feind Tag Heer Mauer Mann Lager Nacht Kampf Soldat], T9: [Krieg Deutschland Reich Frankreich Preußen Macht Zeit Kaiser Jahr Frieden], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel]]
TM Hauptwörter (200): [T40: [Protestant Kaiser Kirche Katholik Reichstag Jahr Lehre Reformation Augsburger Land], T161: [Luther Wittenberg Jahr Martin Freund Wartburg Universität Melanchthon Kurfürst Worms], T145: [Bauer Adel Land Stadt Bürger Herr Stand Recht Gut König], T59: [Tod Leben Volk Herz Freund Mann Wort König Tag Feind], T118: [Karl Ludwig Reich Sohn Lothar König Lothringen Frankreich Herzog Tod]]
Extrahierte Personennamen: Thomas_Mnzer Thomas_Mnzer Thomas_Mnzer Karls Karl_V. Karl_V. Karl Karl Ferdinand Philipp Philipp Friedrich_T. Friedrich Karl_V. Karl_V.
Extrahierte Ortsnamen: Elsa Schwaben Georgs Norddeutschlands Karls Spanien
- 96 —
Liebe seiner Untertanen; denn er mar ein leutseliger, gerechter Herr, der auf alle Weise seines Landes Wohlfahrt zu fördern suchte. Seinen frühern Glaubensgenossen, den Hugenotten, verlieh er durch das Edikt von Hantes (1598) das Recht, fortan ihrem Glauben gemäß zu leben, Schulen anzulegen und Staatsämter zu bekleiden. Den Landleuten, die durch den Krieg verarmt waren, schenkte er die rückständigen Steuern. „3ch hoffe es noch dahin zu bringen," sagte er, „daß jeder Bauer des Sonntags ein Huhn im Topfe hat." (Er selbst lebte sparsam. Seine Königsroürde hinderte ihn nicht, mit seinen Freunden heiter zu scherzen, mit seinen Kindern gemütlich zu spielen. Linst trat ein fremder Gesandter bei ihm ein und war nicht wenig erstaunt, den König mit seinem Söhnlem auf dem Rücken durch das Zimmer traben zu sehen. „Herr Gesandter, haben Sie auch Kinder?" fragte Heinrich. „Ja, Ew. Majestät," war die Rntwort. „Nun," fuhr der König fort, „da werden Sie es mir nicht übelnehmen, daß ich erst meinen Ritt vollende."
5. Oer Konigsmorö (1610). — So glücklich auch Frankreich unter einem solchen Könige war, so gab es dennoch Menschen, die ihn haßten. Heinrichs duldsamer Sinn gegen die Hugenotten war manchen (Eiferern für den alten Glauben ein Greuel. (Ein solcher Glaubensschwärmer meinte sogar, Gott einen Dienst zu tun, wenn er den verdächtigen König umbringe, stls Heinrich einst in einer offnen Kutsche durch Paris fuhr und in einer engen Gasse zufällig halten mußte, benutzte jener den Augenblick und versetzte dem Könige zwei Messerstiche ins Herz. „Mein Gott, ich bin verwundet," schrie Heinrich, faltete die Hände und gab den Geist auf. Der Mörder wurde schrecklich bestraft. Das französische Volk aber trauerte tief um seinen trefflichen König.
42. Der Dreißigjährige Krieg. Tetllt) und wallenstein.
1. Aufstand in Böhmen (1618). 3n Böhmen, dem vaterlande des Johann Hus (s. Nr. 27, 2), hatte die Reformation weite Verbreitung gefunden. Kaiser Rudolf Ii. hatte sogar den Protestanten in einem Majestätsbriefe freie Religionsübung zugesichert. Trotzdem wurden sie von den katholischen Statthaltern häufig bedrückt, ctls ihnen auf obrigkeitlichen Befehl eine neuerbaute Kirche niedergerissen, eine andre geschlossen wurde, kam es zum Aufstande. Die Protestanten zogen vor das Schloß zu Prag, drangen hinein und forderten von den kaiserlichen Räten Rechenschaft. Ris ihnen diese verweigert wurde, warfen sie zwei der Räte, die als Hauptfeinde des evangelischen Glaubens bekannt waren, zum Fenster hinaus. Die
TM Hauptwörter (50): [T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd], T25: [Kaiser König Reichstag Recht Reich Verfassung Staat Regierung Jahr Fürst]]
TM Hauptwörter (100): [T86: [Kaiser Protestant Katholik Fürst Kurfürst Land Kirche Karl Reichstag Krieg], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T94: [Herr Tag Haus Kind Brot Geld Leute Mensch Hund Mann], T19: [Feind Pferd König Mann Soldat Reiter Uhr Wagen Kanone Offizier]]
TM Hauptwörter (200): [T40: [Protestant Kaiser Kirche Katholik Reichstag Jahr Lehre Reformation Augsburger Land], T49: [König Königin Herzog Peter Hof Elisabeth Minister Tod Graf Regierung], T33: [Gott Liebe Mensch Herz Leben Volk Ehre Vaterland gute Zeit], T50: [Haus Pferd Bauer Herr Wagen Mann Tag Kind Weg Leute], T143: [Stadt Kind Tag Haus Straße Mann Mensch Weiber Nacht Soldat]]
Extrahierte Personennamen: Heinrich Heinrich Heinrichs Heinrichs Heinrich Heinrich Heinrich Heinrich Johann Rudolf_Ii Rudolf
Extrahierte Ortsnamen: Frankreich Paris Johann_Hus
Schulformen (OPAC): Konfessionell gemischte Schule
Geschlecht (WdK): koedukativ
Konfession (WdK): Konfessionell gemischt
— 135 —
Zu Joachims I. Zeit wurden 38 Juden des Landes angeklagt, Christenkinder geschlachtet und das Blut zu Arzneien verwendet, auch geweihte Hostien mißachtet zu haben. Damals suchten die Richter noch durch allerlei fürchterliche Dualen, durch Zerren, Zwicken, Drücken, Brennen der Glieder auf der „Folterbank den Angeklagten zum Geständnis zu bringen. Das war nicht bloß roh und unmenschlich, sondern auch zweckwidrig. Denn Unschuldige wie Schuldige gestanden in der Regel, sobald sie „gefoltert" wurden, die vom Richter ihnen vorgehaltene Missethat, um den schrecklichen Qualen zu entgehen. Auch die angeklagten Juden gestanden den Frevel und wurden deshalb verbrannt; die andern mußten das Land verlassen.
Auf den heftigen Gegner der Reformation folgte Joachim Ii., der die Reformation in Brandenburg einführte (f. 44, 9). Unter Johann Sigismund vor Beginn des 30jährigen Krieges kamen zu dem bisherigen Gebiete von 700 Quadrat-meilen (Heue, Mark, Ravensberg im Westen und Ostpreußen hinzu, so daß die brandenburg-preußischen Lande nun über 1400 Quadratmeilen betrugen (s. Karte Vh). Jetzt am Ende der Reformationszeit waren besonders die mittleren Gebiete durch den 30jährigen Krieg ganz heruntergekommen. Dem Kurfürsten Georg Wilhelm (1619—1640) fehlte feste Entschlossenheit in diesen gefahrvollen Zeiten. Seinem Schwager, dem reformierten Friedrich von der Pfalz, zu helfen war nicht möglich; denn feine lutherischen Stände hätten im Haß gegen die Reformierten zu solchem Kriege kein Geld bewilligt. Dann mußte er es geschehen lassen, daß Wallensteins und Tillys Scharen die Mark durchzogen und aussaugten. Als Gustav Adolf, der Gemahl feiner Schwester Eleonore, zur Rettung erschien, schwankte Georg Wilhelm, ob er von feinem Kaiser abfallen und den Schweden sich verbünden sollte, zumal da er fürchtete, sie wollten Pommern, das brandenburgifche Erbe, behalten. Endlich schloß er das Bündnis, weil des Kaisers Wiederherstellungsbefehl (45, Ii) ihn noch viel mehr bedrohte. Nach Gustav Adolfs Tode schloß er 1635 Friede mit dem Kaiser und ließ die Schweden und die mit ihm verbündeten protestantischen Fürsten im Stich. Nun wüteten die Schweden in feinen Ländern wie im Feindeslande, und auch von den Kaiserlichen wurden diese nicht verschont. Anfangs bewilligten die Stände kein Geld für ein Heer zum Schutze des Landes. Als dann die Feinde alles Geld herausgepreßt hatten, war es zu spät. Seit 1640 aber herrschte sein entschlossener Sohn Friedrich Wilhelm, und schon bei dem Friedensschlüsse brachte er Brandenburg wieder zur Geltung. Mit diesem großen . Fürsten beginnt eine neue Z eit für die Entwicklung der brandenburg-preußischen Macht.
47. Friedrich Wilhelm, der Große Kurfürst (1640-1688).
Karte Vii. Durchwandern wir die wichtigsten Gebiete des Großen Kurfürsten! Von der Grafschaft Kleve am Niederrhein kommen wir hinüber nach der Grafschaft Mark und von da nach der Grafschaft Ravensburg und dem Bistum Minden an der Weser. Von diesen westlichen gelangen wir in die mehr zusammenhangenden mittleren Gebietsteile. Aus dem Halber-
TM Hauptwörter (50): [T47: [Friedrich Wilhelm Kaiser König Iii Kurfürst Jahr Preußen Brandenburg Johann], T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland], T2: [Schweden Friedrich Heer Schlacht Sachsen König Gustav Kaiser Krieg Schlesien]]
TM Hauptwörter (100): [T37: [Friedrich Brandenburg Heinrich Herzog Sachsen Land Albrecht Kaiser Mark Johann], T34: [Schweden König Gustav Dänemark Preußen Krieg Polen Adolf Frieden Holstein], T86: [Kaiser Protestant Katholik Fürst Kurfürst Land Kirche Karl Reichstag Krieg], T98: [Volk Land König Krieg Zeit Feind Mann Macht Freiheit Kaiser], T42: [Körper Wasser Luft Blut Mensch Pflanze Haut Tier Speise Stoff]]
TM Hauptwörter (200): [T44: [Preußen Polen Brandenburg Provinz Land Schlesien Sachsen Pommer Friedrich Schweden], T177: [Volk Recht Gesetz Freiheit Land Strafe Mensch Gewalt Leben Staat], T55: [Friedrich Kaiser Kurfürst Herzog Sachsen Johann Karl Land Bayern Wilhelm], T30: [Gustav Schweden Adolf Wallenstein Kaiser Heer Tilly König Krieg Schlacht], T152: [Auge Haar Gesicht Nase Krankheit Körper Mensch Mund Ohr Kopf]]
Extrahierte Personennamen: Joachim_Ii Johann_Sigismund Johann Georg_Wilhelm Wilhelm Friedrich_von_der_Pfalz Friedrich Gustav_Adolf Gustav Adolf Eleonore Georg_Wilhelm Wilhelm Gustav_Adolfs Gustav Adolfs Friedrich_Wilhelm Friedrich Wilhelm Friedrich_Wilhelm Friedrich Wilhelm
150
Frieden zu Nimwegen. Reunioiiskaminern.
n.c.g.fürst die unter Wrang el in seine Mark eingebrochenen
1675. Schweden bei Fehr bell in aufreibt, bei Sasbach (Oppen-
heim) seinen Tod, und seine Armee wird bei Altenheim ge-
schlagen. — Die Schweden verlieren durch den mit dem Chur-
fürst verbundenen König Christian V. von Dänemark immer
1676. mehr Besitzungen, wahrend Ruyter in der Schlacht bei Messina
fällt. In den Niederlanden siegen die Franzosen (der Marschall
von Luremburg), und treiben im Breisgau und den Saar-
gegenden ihre Verwüstungen. Endlich, nach wiederholten
1678. Unterhandlungen, Frieden zu Nimwegen mit Holland,
welches nichts verliert, dann ‘ mit Spanien (verliert die
1679. Fr«-mche Comte und zwölf niederländische Festungen), mit
dem Kaiser und Reiche (tritt Freiburg gegen Philippsburg ab);
und zwischen Frankreich, Schweden und dem Churfürstcn zu
8t. Germain en Faye (er behält nur seine Eroberungen auf
der rechten Oder) rc.
Ludwig, der schon 1673 die zehn Reichsstädte im Elsaß
1680. sich unterworfen, errichtet Reunionskammern zu Metz,
Breisach, Tom-Hai und Besançon, nimmt Straßburg und
Luremburg, während der Kaiser von den Türken bedroht wird.
Die unter dem Grafen Emmerich von Tökeli empörten
Ungarn unterwerfen sich den Türken (Muhamed Iv.), und
diese, von den Franzosen aufgereizt, dringen unter dem Groß-
1683.wessir Cara Mustapha gegen Wien hin (Rüdiger von
Stahremberg in der belagerten Stadt), werden aber von
dem Könige von Polen Sobieöki und dem Herzoge Karl V.
von Lothringen mit Reichstruppen zurückgeschlagcn; später
1687 ihre Niederlage bei Mohacz; Ungarn — österreichisches
Erbreich, Joseph als Erbkönig gekrönt.
1685. Aufhebung des Edikts von Nantes durch Ludwig;
Verfolgung der Protestanten in Frankreich (Dragoner-Bekeh-
rungen). Auswanderungen der Rcfugies, besonders nach
Brandenburg zu dem großen Churfürstcn.
1688. 3) Abermals gegen den Kaiser und das Reich,
1688 bis 1697, Frieden zu Ryswick. Nach den empö-
renden Grausamkeiten der Franzosen (Louvois) in Franken,
TM Hauptwörter (50): [T2: [Schweden Friedrich Heer Schlacht Sachsen König Gustav Kaiser Krieg Schlesien], T34: [Krieg Frankreich England Deutschland Preußen Frieden Rußland Napoleon Kaiser Jahr], T31: [König Ludwig Karl Sohn Maria Frankreich Kaiser Tod England Philipp]]
TM Hauptwörter (100): [T80: [Rhein Stadt Festung Mainz Maas Straßburg Frankreich Metz Elsaß Deutschland], T67: [Kaiser Türke König Jahr Ungarn Heer Land Friedrich Kreuzzug Jerusalem], T34: [Schweden König Gustav Dänemark Preußen Krieg Polen Adolf Frieden Holstein], T96: [Ludwig Karl König Frankreich Kaiser Xiv Napoleon Krieg Franz Italien], T86: [Kaiser Protestant Katholik Fürst Kurfürst Land Kirche Karl Reichstag Krieg]]
TM Hauptwörter (200): [T144: [Stadt Frankreich Münster Straßburg Metz Mainz Elsaß Bischof Frieden Trier], T88: [Türke Ungarn Krieg Rußland Kaiser Sultan Wien Jahr Frieden Polen], T30: [Gustav Schweden Adolf Wallenstein Kaiser Heer Tilly König Krieg Schlacht], T9: [Frieden Napoleon Krieg Kaiser Frankreich Friede Preußen Rußland Jahr Franz], T170: [Schlacht Leipzig Franzose Preußen Napoleon Heer Herzog Ferdinand Jena Braunschweig]]
Extrahierte Personennamen: Christian_V._von_Dänemark Germain Faye_( Ludwig Ludwig Emmerich_von_Tökeli Muhamed_Iv. Mustapha Stahremberg Polen_Sobieöki Karl_V. Karl_V. Joseph Ludwig; Ludwig
Extrahierte Ortsnamen: Nimwegen Sasbach Altenheim Messina Niederlanden Luremburg Nimwegen Holland Spanien Freiburg Philippsburg Frankreich Schweden Elsaß Breisach Tom-Hai Luremburg Ungarn Wien Lothringen Ungarn Nantes Frankreich Brandenburg
170 Auflösung des deutschen Kaiserrstchs.
v.c.t. Franz schließt, nach seiner Unterredung zu Saroschütz
mit Napoleon, Waffenstillstand, und der von allen Seiten
sich zeigenden Hilfe ungeachtet, nachdem Preussen (Haugwitz)
zu Wien einen Vergleich eingegangen, den Frieden zu
1805.Preßburg: Oesterreich verliert Tyrol an Baiern; schwä-
bische Besitzungen an Würtemberg und Baden, Venedig rc.
an Italien; erhalt Salzburg rc. Der Churfürst von Baiern
und Würtemberg — Könige, Baden — Churfürst mit völliger
Souveränetät.
2806. Ioseph Napoleon erblicher König von Neapel und
Sicilien. Ferdinand flüchtet nach Sicilien.
Ludwig Napoleon — König von Holland. Prinz
iliurai — Herzog von Cleve/und Berg. Berliner — Fürst
von Iveufchatcl. Prinz Eugen Beauhamois mit der Prinzessin
Auguste von Baiern vermahlt rc.
Rheinbund unter Napoleon's Protectorat zwi-
schen Baiern, Würtemberg und vierzehn kleineren Fürsten; der
Churerzkanzler — Fürst-Primas des Bundes, sämmtlich sou-
verän; die anderen Reichsstände mediatisirt. Frankfurt, Sitz
der Bundesversammlung, dem Fürsten - Primas.
Franz H. legt seine deutsche Krone nieder, erklärt sich
zum erblichen Kaiser der österreichischen Monarchie, — völ-
Ang. lige Auflösung der deutschen Reichsverfassuug.
Die Reichsverfassung ist bis zum Lüneviller Frieden ohne bedeutende
Veränderung; durch ihn die Kreisrintlmung aufgehoben. Der Reichs-
tag seit 1663 beständig, wurde durch Bevollmächtigte des Kaisers und
der Reichsstände beschickt; bei reichstägigen Berathungen drei Collegien:
das Churcollegium, der Fürstenrath und das reichsstädtische Collegium.
Das Reichsk-mmergericht hatte, mehrer Beschlüsse ungeachtet,
seit 1782 doch nur einen Kammerrichter, zwei Präsidenten und fünf und
zwanzig Beisitzer. Der Reichshofrath hatte seinen Sitz am kaiser-
lichen Hof, seit dem westphälischcn Frieden von gleicher Gerichtsbarkeit
mit dem Kammergerichte, ausschließlich für Erkenntnisse über ganze
Fürstenthümer rc.; er bestand aus achtzehn Mitgliedern, sämmtlich vom
Kaiser ernannt und besoldet.
Das Zeitalter der klassischen Litteratur hat vorzüglich durch Fried-
richs U. Einfluß begonnen. Die Dichtkunst, durch Lessing und
/
TM Hauptwörter (50): [T35: [Preußen Königreich Bayern Sachsen Staat Hannover Baden König Provinz Land], T25: [Kaiser König Reichstag Recht Reich Verfassung Staat Regierung Jahr Fürst]]
TM Hauptwörter (100): [T96: [Ludwig Karl König Frankreich Kaiser Xiv Napoleon Krieg Franz Italien], T60: [Preußen Reich Staat Bund Kaiser deutsch Reichstag König Deutschland Regierung], T73: [Stadt Schloß Augsburg Grafe Nürnberg Reichsstadt Bischof Sitz Regensburg Fürst], T86: [Kaiser Protestant Katholik Fürst Kurfürst Land Kirche Karl Reichstag Krieg]]
TM Hauptwörter (200): [T9: [Frieden Napoleon Krieg Kaiser Frankreich Friede Preußen Rußland Jahr Franz], T93: [Bayern Baden Hessen Württemberg Königreich Sachsen Franken Schwaben Land Rhein], T80: [Kaiser Stadt Fürst Recht Reich König Reichstag Macht Adel Fürsten], T7: [Staat Gesetz Verfassung Recht Reichstag Reich König Regierung Volk Verwaltung], T98: [König Jahr Mitglied Verfassung Regierung Republik Präsident Kammer Gewalt Staat]]
Extrahierte Personennamen: Franz Franz Napoleon Haugwitz Ioseph Napoleon Ferdinand Ludwig_Napoleon_— Ludwig Napoleon Iveufchatcl Eugen_Beauhamois Eugen Auguste_von_Baiern Franz_H. Franz Reichshofrath