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Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Für Präparandenanstalten - S. 108

1912 - Breslau : Hirt
108 C. Länderkunde. nach Erbauung des „See kau als" ist Königsberg auch für größere Schiffe erreichbar. Kanäle setzen es mit der Memel in Verbindung. Die Ausfuhr ist bedeutend. Durch Einführung englischer Kohlen und rheinisch-westfälischen Eisens haben sich Eisenwerke gebildet; seit alters blüht die Bernsteinindustrie. Königs- berg hat eine Universität und ist Krönungsstadt der preußischen Könige. Wegen seiner Lage au der Straße Berlin—st. Petersburg ist es Festung. Die nörd- lichste deutsche Stadt ist Memel; es ist wie Dauzig und Königsberg Aus- fnhrhafen für Holz, Korn, Flachs und Hanf aus dem preußisch-russischeu Hinter- lande. Zahlreiche Sägewerke besorgen die Zerkleinerung des russischen Holzes. $ 1(>3. Die Bevölkerung der deutschen Ostseeküste betreibt neben Handel Schiffahrt, Schiffbau und Fischerei. Wo fester Strand und guter Wellen- schlag das Baden möglich machen, sind Badeorte entstanden, die im Gegen- satz zu den Nordseebädern oft mit schattigen Wäldern geschmückt sind. Bekannt sind unter ihnen Saßnitz auf Rügen, Swinemünde auf Usedom, K olberg, Zoppot bei Danzig, Kranz und Schwarzort auf der Knri- schen Nehrung. Zeichnung: Tie Küste von der Odermündung bis Memel. Welche Längen- und Breitenkreise sind zu benutzen? B. Das Westelbische Flachland. $ 164. Allgemeines. Das Westelbische Flachland gehört dem Hinterlande der Nordsee an, die Deutschland die nächste Verbindung mit dem Weltmeer vermittelt. Ihre Küste mit ihren Einrichtungen für die Großschiffahrt ist deshalb von großer Bedeutung. Die Übersicht des Binnenlandes erfolgt nach den drei Bodenarten! Marsch, Geest und Moor. Zwei Tieflandsbuchten springen nach 8 in das Mittelgebirgsland hinein. 1. Die Nordsee. Tie Nordsee ist ein flaches Randmeer etwa von der Größe des Deutschen Reiches mit einer Mitteltiefe von fast 90 m. Sie ist salzreicher, wärmer und stürmischer als die Ostsee und für den Großschiffahrtsverkehr infolge der Gezeitenbewegung weit geeigneter. Vom N längs der großbritannischen Küste und vom Sw durch die Straße von Calais tritt die Flutwelle in die Nordsee ein und wälzt sich in die Flußmündungen und Busen weit stromauf. Der Nordsee vor allem verdankt das Deutsche Reich seinen Anteil am Weltverkehr. Dieses Meer hat auch zurzeit die ergiebigsten Fischgründe, von deren Ertrag den Deutschen aber erst h% zugute kommen. Aufgaben. 1. Wie liegt die Nordsee zur Landhalbkugel? 2. Welche nichtdeutschen Völker gehören zu ihren Umwohnern? 3. Welche Verbindung hat sie mit dem Atlantischen Ozean, mit der Ostsee? 4. Wie verhalten sich der 50. und 60. Breitenkreis und der 5. Längenkreis zur Nordsee?

2. Für Präparandenanstalten - S. 109

1912 - Breslau : Hirt
I. Europa, — 2. Das Deutsche Reich, 109 2. Die Küste. § 165. Die Küste ist die Fortsetzung des Norddeutschen Flachlandes und senkt sich so allmählich unter den Meeresspiegel, daß Seeschiffe sie nur da erreichen können, wo die Flüsse eine Furche zum tieferen Fahrwasser- gezogen haben. Diese Art der Küste, häufiger Sturm und der Mangel an schützenden Bnchten machen die Nordsee zur „Mordsee". Darum sind hier die Mittel und Einrichtungen in größerer Zahl vor- Händen, die deu Zweck haben, dem Schiffer den Weg zu zeigen oder ihm in Seenot zu helfen. In der Nacht dienen ihm als warnende Wahrzeichen die Feuer der Leuchttürme, die teils auf deu Inseln, teils an den Flnß- 71 und 72. Der Rote Sand-Leuchtturm an der Wesermündung bei Bremerhaven nebst Durchschnittszeichnung. Der Leuchtturm ruht auf einem mit Mauerwerk gefüllten eisernen Zylinder und wird durch eine Faschinen- Packung von außen her gesichert. Er bezeichnet einerseits die Wesereinfahrt, anderseits den Weg an Helgoland vorüber nach der Elbmllndung: zugleich warnt er den Seemann vor dem gefährlichen Roten Sand.

3. Für Präparandenanstalten - S. 183

1912 - Breslau : Hirt
I. Europa. — 3. Die außerdeutschen Länder Europas. 183 des Weißen Meeres sind den längsten Teil des Jahres vereist, während auf gleicher Breite in Norwegen noch Obst reif wird. Im meist mongolischen Wolgaland sind zu nennen: die Handels- und Industriestadt Kasan, sowie Samara, wo die Bahnen nach Sibirien und Orenbnrg am Ural sich trennen. In der Nähe von Sarätow sind zahlreiche deutsche Kolonisten angesiedelt. Im Delta liegt Astrachan, das den Handel auf dem Kaspischeu Meere beherrscht und bekannt ist durch seinen Störfang Kaviar). Das ehemals schwedische Großsürstentnm Finnland, das „Land der tausend Seen", ist größer als Preußen, hat aber noch nicht 3 Mill. E. Es gehört seit 1809 zum Russischen Reiche. Sitz der Regierung ist Hel- singförs am Finnischen Busen. Hier leben auch viele Schweden. An auswärtigen Besitzungen hat Rußland Sibirien, Zentralasien und Kaukasieu. Sie sind dreimal so groß wie das Europäische Rußland, aber schwach bevölkert (etwa 30 Mill. E.). Der bisher absolute Russische Staat ist im Übergang zum Verfassuugs- staate begriffen. Die „Duma" ist die Volksvertretung. Zeichnungen. 1. Die russische Ostfeeküste. Die finuläudischen Schären sind durch Puukte anzudeuten. 2. Der Nordbogen des Schwarzen Meeres von der Donau- mündung bis Asöw. Städte: Odessa, Cherson, Sewastopol, Kertsch, Asöw. 3. Der Nordostbogen des Kaspischen Meeres von der Kura bis zum Ural. Baku, die Wolga- und die Uralmündung. 15. Skandinavien. Fast 800000 qkm — 11/2 Deutsches Reich, aber nur 7/> Mill. E., V12 so dicht bevölkert wie das Deutsche Reich. § 286. Lage, Größe. Skandinavien ist die größte Halbinsel Europas. Es erstreckt sich vom Nordkap, dem nördlichsten Punkte Europas (71° N), bei einer Breite von 400 km gegen 2000 km nach Sw. Ausgaben. 1. Wie liegt der südlichste Punkt Schwedens zum nördlichsten Punkte Deutschlands? 2. Welche Meere berühren die Halbinsel, wo hat sie eine Festlandsgrenze? 3. Welcher Meeresteil spaltet im 8 die Halbinsel in zwei Teile? 4. Welches Binnenmeer berührt die schwedisch-russifche Grenze? 5. Welche Inseln liegen in der Nähe der Süd- und Ostküste, und wem gehören sie? 6. In welcher Zeit könnte ein Fußgänger die Strecke von der Südspitze bis zum Nordkap zurücklegen, wenn er täglich 30 km ginge? § 287. Boden- und Küstengestalt. An der Westseite Skandinaviens zieht von Saa nach No ein mächtiges Gebirge. Nach dem Ozean stürzt es steil ab (an den Fjorden bis 1700 m hoch), nach der Ostfee hin erscheint es als eine felsige Gebirgsplatte, die sich in Stufen zu dem breiten Tief-

4. Für Präparandenanstalten - S. 268

1912 - Breslau : Hirt
268 C. Länderkunde, erträglich für Europäer. Kokospalmen, Kakao, Baumwolle und Kaffee ge- deihen vortrefflich. Kopra bildet vorläufig den wichtigsten Ausfuhrgegen- stand. b) Die Bewohner haben eine kräftige, hochgewachsene Gestalt und an- sprechende Gesichtsbildung. Sie sind gastfreundlich, lebenslustig, leichtsinnig, dabei leicht erregbar und fehdelustig. Da sie keine Neigung zu regelmäßiger Arbeit haben, werden als Arbeiter der deutschen Pflanzungen Melauesier lnenpommern), Kuli aus China u. a. eingeführt. Auf Upöln liegt Apia, der Mittelpunkt der deutschen Plantagen- gesellschaft, Sitz der Behörde, ein freundliches Städtchen mit breiten Straßen. Aufgabe. Suche auf der Karte die Dampfer- und Telegraphenlinien im Stillen Ozean! Wie verlaufen sie zu unseren dortigen Kolonien? 7. Die Pachtung Kiautschou. 500 qkrn, 33000 ®. Im Jahre 1908: 1500 ansässige Deutsche (dazu Schutztruppe 2-150). § 435. a; Landfchaftsliild. Die Kiautschön-Bucht, an der Südost- küste der Halbinsel Schantnng, haben wir von China gepachtet. Dazu tritt eiue neutrale Zone, halb so groß wie das Königreich Sachsen, in der China keine Maßregel ohne deutsche Zustimmung treffen darf. In ihr liegt die Stadt Kiautfchöu. Die Bucht wird vou eiuem fruchtbaren Tieflandsaum umrahmt, den entwaldete, jetzt aber aufgeforstete Gebirge umspannen. Zwei Gebirge schützen die über 3 km breite und tiefe Einfahrt in die Bucht. Die fruchtbare Niederung ist dicht bevölkert. Das Klima ist gesund sfig. 136). Die Lage unter Gibraltars Breite bedingt einen sehr heißen Sommer, während im Winter die Bucht bisweilen zum Teil zufriert. § 436. b) Wirtschaftliche Bedeutung. Die Bucht bildet den besten Hafen- platz in Nordchina, wenn es gelingt, die Versandung der Bncht zum Stillstand zu bringen. Die Küste von Tientsin bis Schanghai ist, abgesehen von der Schantnng-Halbinsel, flach und ohne Häfen. Eine breite Bodensenke durch die Halbinsel Schantnng führt die Straßen an den Hoänghö. Darauf beruht die Aussicht, den aufblühenden Freihafen Tsingtan, den Sitz der deutschen Verwaltung, zum Haupthafen des steinkohlenreichen, dichtbevölkerten Hinterlandes und zur Kohlenstation für die blühende deutsche Küstenschiff- fahrt zu machen. Die Schantuug-Eifeubahn verbindet Tsingtan mit dem Kohlengebiet. Die Fahrtdauer der Postdampfer von Bremerhaven bis Tsingtan be- trägt etwas mehr als 50 Tage. Mit Benutzung der Sibirischen Bahn beansprucht die Reise von Berlin ein Drittel der Zeit.

5. Für Präparandenanstalten - S. 233

1912 - Breslau : Hirt
r~r- Ii. Die außereuropäischen Erdteile. — 2. Asien. 233 Vahnnetzes ist der Wallfahrtsort Allah ab äd (Stadt Allahs). Auf einer Bodenschwelle zwischen dem Indus- und Gangesgebiet liegt Delhi (210), Mher Residenz des Großmoguls, dem einst das Land gehörte; es ist voll von Palästen und Tempeln. Der südöstliche, am tiefsten gelegene Teil ist d^as heißfeuchte Bengalen, ein Gebiet von unerschöpflicher Fruchtbarkeit, ier bilden Ganges und Brahmaputra das größte Delta der Erde, fünfmal groß wie Württemberg. Es ist vielfach ein undurchdringliches tropisches ickicht (Dschungel), in dem die ärmste Kaste der Inder aus umwallten „Walzgärten" durch Verdunsten des Wassers Salz gewinnt. Sie werden oft eine Beute der hier hausenden Tiger. Der westlichste Arm des Deltas wird durch Ausbaggerung schiffbar erhalten. An ihm liegt Kalkutta (174 Mill.), die größte indische Stadt, die aus der schmutzigen „schwarzen Stadt" der Eingeborenen und der glänzenden „weißen Stadt" der Europäer gesteht, das „indische London". Die Dampferfahrt bis London währt 'Li Tage. Von einem Dorfe hat es sich zum Welthafen emporgeschwungen. Es ist Hauptstadt des Indischen Reiches, Sitz des Vizekönigs von Indien, der als Generalgouverneur das Land verwaltet. Jenseit des Brahmaputra, schon an der Wurzel Hinterindiens, liegt Assam, die Heimat des Tees. i Zeichnung: Das Gebiet des Ganges und des Brahmaputra. l£)er Wendekreis und der 90. Längenkreis gehen durch das Delta. § 359. 4. Das Hochland von Dekhan zeigt an seinen beiden Küsten I^'Namen nach der Karte!) verschiedene Verhältnisse: die westliche ist steil und günstig für die Schiffahrt. Hier liegt Bombay [homii]P{'£lfy; eine ^Znselstadt mit trefflichem Hafen, durch Eisenbahnen mit Hindostan und der jostküste verbunden; es ist Hauptausfuhrplatz der indischen Baumwolle. idie Ostküste ist flach und hafenarm; wegen der heftigen Brandung müssen 'die für Madras (500) bestimmten Waren auf hoher See ausgeladen und in Booten ans Land geschafft werden. Die Westküste ist infolge der starken Niederschläge mit dichten Wäldern bedeckt, in denen das für den Schiffbau wichtige Tiekholz geschlagen wird. Auf den Höhen wächst das Sandelholz, das zur Herstellung des Weihrauchs dient. Das Innere ist ärmer an Niederschlägen als die Küste, liefert aber bei künstlicher Bewässerung reiche Ernten an Baumwolle, Getreide, Opium und Kaffee. Es ist sehr reich an Edelsteinen, Gold, Kupfer, Eisen und Kohlen. Beim Ausbleiben des Monsun- regens entstanden früher furchtbare Hungersnöte, die aber nach dem Ans- bau des euglisch-indischen Bahnnetzes (50000 km) erfolgreich bekämpft werden. Die größte Stadt im Innern ist Haidarabad (450). § 360. 5. Die Insel Ceylon ist von Indien nur durch die seichte Palk-Straße getrennt. An der Westküste sammeln sich im Frühjahr unabsehbare Scharen von Perlenfischern. Der einst üppige Wald wich igrößtenteils dem Anbau des in riesigen Mengen ausgeführten Tees, des Kaffees und des Chinarindenbaumes, die in dem heißen, feuchten Klima 't>er fruchtbaren Insel vorzüglich gedeihen. Eolömbo (160) ist Sitz des Großhandels und ein Mittelpunkt der Schiffahrt im Indischen Ozean. I

6. Für Präparandenanstalten - S. 256

1912 - Breslau : Hirt
256 C. Länderkunde. 5. Die deutschen Kolonien. § 409, Überblick. — Aufgabe. Suche auf dem Atlas oder auf dem Globus: Deutsch-Ostafrika, Kamerun, Togo, Deutsch-Südwestafrika, das mela- uesische Schutzgebiet skaiser-Wilhelmslaud, Bismarck-Archipel), die mikrouesifchen Schutzgebiete Marshall-Jnseln, Marianen, Karolinen, Palau-Inseln), das polynesische Schutzgebiet (deutsche Samöa-Jnselu), die Pachtung Kiautschöu. 1. Deutsch-Ostafrika. 947 000 qkm, etwa 10 Mill. E. 1908: 2900 Europäer, ohne die Schutztruppe. § 410. a) Lage und Grenzend Deutsch-Ostafrika, das größte und volkreichste der deutschen Schutzgebiete, liegt zwischen dem 1. und 11." f. Br. und dem 30. und 40." ö. L. v. Gr. Somit liegt es den großen Verkehrs- linien von Europa nach dem 0 (Sueskanal!) nicht allzufern und gestattet einen verhältnismäßig leichten Verkehr mit den reichen Landschaften um die großen Seen Jnnerafrikas. Die Ostgrenze bildet, in der Mitte der afrika- nischen Südostküste, eine Küstenstrecke von der Länge Lübeck—memel, die Nordgrenze geht um den höchsten Berg Afrikas, den Kilimandscharo (vgl. Buntbild!), herum und durch den Viktoria-See, der W reicht bis zum Tanganjika- und zum Njassa-See, die Südgrenze folgt dem Fluß Rowüma. Die Grenznachbarn sind die Portugiesen, Engländer und Belgier. Die südlichste Küsteninsel Mafia ist deutsch und im Aufblühen begriffen. § 411. b) Bodengestalt. Das Land steigt von der Küste in mehreren Terrassen an, die sich im N am höchsten erheben. Die niedrige Küste ist mit Mangrovewäldern und Palmen geschmückt; die Schiffahrt wird durch Korallenriffe erschwert. Die Niederschlagsmenge ist infolge der feuchten Ostwinde viermal stärker als in Nordwestdeutschland; dennoch mangelt es an gutem Trinkwasser. Die Hitze sinkt an der Küste selten unter 25" (Fig. 136). Außer der Hauptstadt Daressaläm, d. i. Hans des Friedens, findet sich nur im 3 ein tiefer Hafen, Lindl Der Gebirgsrand ist, besonders im N, durch die Ostwinde noch reich- licher befeuchtet und infolgedessen vielfach mit dichten Urwäldern bestanden. In der Landschaft Ufambära haben sich die meisten Deutschen angesiedelt. Der „Ostafrikanische Graben", eine n. s. verlaufende Senkung, trennt die am Rande liegenden Gebirgslandschaften vom inneren Hochlande, das im Nw bis zu 1200 m ansteigt. Zur Regenzeit ist es mit hohen Gräsern bedeckt und von zahlreichem Wild belebt; im Sommer wird das Land zur dürren Steppe. Es senkt sich, oft in jähem Absturz, zu den großen Seen Jnnerafrikas. Da die Senkung Steilwände besitzt, die aber nach W und 0 sanft abfallen, hat sie die Bedeutung einer Wasserscheide zwischen dem Indischen und dem Atlantischen Ozean. Njassa- und Tanganjika-See füllen einen Teil des „Zentralafrikanischen Grabens" aus, der auch sonst noch eine Reihe Landseen enthält. Noch auf deutschem Gebiet steht der Kilimandscharo, ein erloschener Vulkan mit doppeltem Gipfel und i Vgl. Fig. 12 u, 13, S. 23.

7. Für Präparandenanstalten - S. 259

1912 - Breslau : Hirt
Ii. Die außereuropäischen Erdteile. — 5. Die deutscheu Kolonien. 259 2. Kamerun. Fast so groß wie das Deutsche Reich, 3,5 Mill. E. 1000 Deutsche, ohne die Schutztruppe. § 416. a) Lage und Grenzen. Kamerun liegt im innersten Winkel des Golfes von Guinea, 7" nördlich vom Äquator. Von der nur 320 km langen, hafenarmen Küste an der Bucht von Biäfra erstreckt sich das Gebiet nach No bis an den Tsäd-See und den Scharifluß. Hier ist der Mittel- Punkt des reichgesegneten Sudan, dessen Handel aber dem Benue folgt und meist dem britischen Nigeria zugute kommt. Im 8, 0 und N grenzt Kamerun an französisches, im Av an britisches, im Saar an spanisches Gebiet. 132. Der Kamerunberg und der Ort Viktoria, Dualaboote, Faktoreien. (Nach Wünsche, Deutsche Kolonialwandbilder. Verlag von Leutert & Schneidewind, Dresden.) Der Kleine Kamerunberg (1775 m) bildet nahe der Küste einen lühngeformten Kegel. Er gehört zu der Basaltmasse des Hauptkegels. In der Regenzeit trägt dieser vorübergehend eine Schneehaube auf den nackten Lavafeldern des Gipfels. Abwärts folgen Grasmatten und Gebüsch, von 2500 m an lichte Hochwälder. ^ § 417. b) Landschaftsbild. 1. Die niedrigste Stufe bildet die in der Mitte breitere Küstenebene. Hier reicht in der Form eines Ahornblattes das 30 km breite Mündungsgebiet des Kamerünflusfes ins Land, nach dem die Kolonie ihren Namen trägt *. In die Ecken der Bucht münden vier Flüsse, die ungeheure Schlammassen abgelagert haben, so daß ein 25 km breites, unbewohntes, mit Mangrovewäldern bestandenes Sumpfgebiet ge- bildet wurde. 2. Unmittelbar an der Nordwestküste erhebt sich aus der Küsteuebeue der oft von Stürmen und Gewittern umtobte Kamerüuberg, ein Vulkan von 4000 m Höhe, der Spuren erneuter Tätigkeit zeigt. Sein Basaltsockel 1 Kamerun lvortug.z = Krabbe, wegen des Krebsreichtums in Fluß und Bucht. 17*

8. Für Präparandenanstalten - S. 260

1912 - Breslau : Hirt
260 C. Länderkunde. erstreckt sich weit nach 0 und bedeckt eine Fläche so groß wie das Königreich Sachsen. Die Regenmenge am Kamerüuberge ist die zweitgrößte der Erde und beträgt jährlich 10 m. Diese Landschaft ist unser bestes Kakaogebiet. § 418. 3. Von der Küstenebene steigt man durch dichten Urwald auf Stufen hiuauf zu steppeuartigeu Hochflächen, auf deuen Regen- und Trockenzeiten mit dem Stande der Sonne wechseln. Der Urwald zieht sich an den Flüssen als „Galeriewald" weit ins Innere, der 30 geht in ein tropisches Waldgebiet über. Der über 2000 m hohe Gebirgsrand im Nw fällt steil zum Venne ab. Die Busch- und Graslandschaften sind von Anti- lopen, Büffeln und Elefanten, aber auch von zahllosen Heuschrecken bevölkert. 4. Am Tsäd-See liegt neben großen Sumpfstrecken fruchtbares, gut bebautes Ackerland, das eine dichte Bevölkerung ernährt. $ 419. c) Die Bevölkerung der Küste gehört den Bäntuuegern an; im Innern mischen sich Fulbe^ und Sndanneger. Um das Kamerünbecken wohnen die Duala, die hauptsächlich den Handel mit dem Innern ver- Mitteln; sie sind im übrigen träge und unzuverlässig. Die Baseler Mission hat die meisten Missionsstationen eingerichtet. § 420» d) Wirtschaftliche Bedeutung. Die große Fruchtbarkeit macht das Land zu einer äußerst wichtigen Plantagenkolonie; Kautschuk, Palmen- Produkte und Kakao sind die wichtigsten Ausfuhrartikel. Die Eisenbahn von Duala uach dem Tsäd-See (900 km) ist bereits im Bau begriffen. Eine zweite Bahn soll Duala mit deu Kongobahnen verbinden und das Waldland im 80 erschließen. Der Hairpthafen ist Duala, Sitz des Gou- Verneurs das gesündere Bnea, 900 m hoch am Kamerünberg gelegen. 3. Togo. Fast so groß wie Bayern und Württemberg, etwa 1 Mill. E. 1908: 280 ansässige Europäer. $ 421. a) Lage. Togo, die kleinste, aber am dichtesten bevölkerte deutsche Kolonie in Afrika, grenzt mit einer fieberreichen Küstenstrecke an den Golf von Guinea. Nach N verbreitert es sich am Wolta, der die Länge des Rheins erreicht. Im W wird es vom britischen Aschäntiland, im 0 vom französischen Dähome eingeengt. Die Nordgrenze erreicht den 10." n. Br. § 422. b) Landschaftsbild. 1. Eine gewaltige Brandung macht die Küste schwer zugänglich. Die aufgehäuften Sanddünen zwingen die Flüsse, Strandseen (Lagunen) zu bilden, die mit Ölpalmen und Dorngebüsch umstanden siud. Wenn zur Trockenzeit die Lagunen austrockueu, ist den Europäern der Aufenthalt unmöglich. 2. Von der Küfte steigt allmählich ein ziegelfarbener Boden, die „Ebene des roten Lehms", Laterit genannt, nach N auf. Wegen ihrer Frucht- barkeit ist sie dicht bevölkert. --^ f. 1 Fulde — Hellbraune), auch Felläta genannt, sind von N eingewanderte Mohamme- daner; sie haben sich teils mit den Negern vermischt.

9. Für Präparandenanstalten - S. 30

1912 - Breslau : Hirt
30 B. Allgemeine Erdkunde, Aufgaben. 1. Warum hat die Westküste Amerikas weniger Häfen als die Ostküste Nordamerikas? 2. Weise nach, aus welchen Gründen die Küsten Eng- lands dem Handel günstig sind! 3. Wo liegen an den Flachküsten die Häfen? Deutsche Küste, Westküste Frankreichs!) 4. Wodurch sind Flachküsten den Schiffen gefährlich? Wie begünstigen sie den Strandraub? Warum eignen sie sich zur Anlage von Seebädern? 5. Welche eigentümlichen Bildungen zeigt die Südküste der Ostsee? 6. Warum muß den Steilküsten die Dünenbildung fehlen? Bild 16.) 16. Capri. tz 39. Als Inseln bezeichnet man alle vom Wasser umgebenen Land- stücke, die kleiner sind als das Festland Australien. Aufgaben. 1. Was ist eine Halbinsel, ein Vorgebirge (Kap), eine Land- zunge? (Beispiele!) 2. Suche große Inseln im Polarmeer, im Indischen Ozean! $ 30. Auf der Wasserfläche erzeugt der Wind die Wellen. Je größer die Wasserfläche ist, desto höhere Wellen können sich bilden. Auf den offe- uen Weltmeeren erreichen sie beim stärksten Sturm 15 m Höhe, die aber nur sehr fetten beobachtet wurde. Die größte Bewegung des Meeres wird durch Ebbe und Flut bewirkt. Durch sie erfolgt in Abständen von 6 zu 6 Stun- den ein regelmäßiges Steigen und Fallen des Waffers, das der Anziehuugs- kraft des Mondes zugeschrieben wird. Durch Ebbe und Flut (die Gezeiten wird das Wafser bis ans den Grund bewegt. Aufgabe. Was lehrt ein auf die Welle gelegtes Holzstückchen über die Wellenbewegung? b) Senkrechte Gliederung. § 31. Tie senkrechte (vertikale) Gliederung bezieht sich ans die Gestalt der Länder mit Rücksicht auf ihre Höhenverhältnisfe. Höhemuessuug. Um allgemeingültige, vergleichbare Höhenangaben zu erhalten, mißt man alle Höhen von dem Spiegel des Meeres aus. Die Höhe des Meeresspiegels setzt man gleich 0 m. Die Höhen zahlen auf geographischenkarten sind Höhen über den? Meeresspiegel. (Fig. 17.) Die Höhe über dem Meeresspiegel nennt man absolute, die über die nächste Umgebung relative Höhe. Aufgabe. Gib an, was man auf Figur 17 erkennt!

10. Lesebuch zur Geschichte Bayerns - S. 266

1906 - München : Oldenbourg
266 49. Elisabeth Charlotte. In dem Zimmer des Museums im Otto-Heinrich-Bau, in dem wir Liselottes Bild gefunden, hängt an einem Pfeiler, abgesondert, als sollte es mit keinem andern in Berührung kommen, das Porträt eines Mannes mit einem Banditengesicht; das ist der Graf Melac, der Mann vom 2. Mürz 1689; Held kann man nicht sagen, denn Gott weiß es, das, was er an dem Tage getan hat, war kein Heldenstück. Im September 1688 hatte Ludwig Xiv. sein Manifest erlassen: „Daß weil der römische Kaiser mit verschiedenen Teutschen und „anderen Höfen heimliche Abrede und Anschläge gemacht, seine siegreiche „Waffen nach einem nun bald zu schließenden Frieden mit den Türken an „den Rhein und gegen Frankreich zu wenden, der König in Frankreich „sich gernüßiget sähe, sich aller der Orte am Rhein und Neckar zu versichern, „woraus ihm Schaden entstehen könne, bis der Madame von Orleans wegen „ihrer Erbschaft die Guüge an Geld, der ihr angestorbenen Väter- und „Brüderlicher Allodial-Güter und Fahrnuß geschehen rc. 2c. 2c." Am 27. September wurde dieses Manifest übergeben, schon vorher aber, am 15. September, waren Bouflers und La Breteche mit dem französischen Heer vor Kaiserslautern erschienen, hatten die ganze Pfalz weggenommen, auch Speyer, Oppenheim, Worms und Mainz. Der Dauphin kam hinterdrein und nahm Philippsburg und am 24. Oktober kapitulierte Heidelberg vor dem Marschall Durras. In der von dem Dauphin ratifizierten Kapitnlationsurknnde hieß es: „Daß alle Mobilien im Schlosse unangetastet beibehalten, nichts am Schlosse veräußert, daß au allen Gebäuden in und vor der Stadt nichts veräußert, die Bürgerschaft mit Plünderung, Brandfchatznng oder anderer Beschädigung verschonet bleibe." Kommandant von Heidelberg wurde der Geueral Gras Melac. Am 14. Februar 1689 — o der sausenden Geschwindigkeit — wurde darauf zu Regensburg das Reichsgutachten abgefaßt: „Daß die allen Glauben vergessende Cron Frankreich wegen der vielen friedbrüchigen Tätlichkeiten und Eingriffe in die Teutschen Lande, Rechte u. a. m. als ein Reichsfeind zu erklären und alle Reichsglieder gegen dieselbe mit zu gehen verbunden sein sollen." Darauf, wie der alte Meister Gottfried in seiner „fortgesetzten historischen Chronik" berichtet, „zog der Graf Melac, als er von der Annäherung der Reichstruppen gehört, mit einiger Reuterey von Heidelberg ans, steckte Rohrbach, Laimen, Nußloch, Wiesloch, Kirchheim, Bruchhausen, Eppelheim, Neckar-Hansen, Neuen heim und Handfchnchsheim in Brand." Und als es nun kein Halten mehr in Heidelberg gab, beschloß er in einer Weise Abschied von der Stadt zu nehmen, daß seines „Daseins Spur" für immer sichtbar bleiben sollte. Schon feit einigen Tagen hatte man französische Minierer beschäftigt gesehen in Mauern und Türme des Schlosses Bohrlöcher zu treiben und sie mit Pulver zu laden. Am 2. März 1689, frühmorgens um 5 Uhr, stand
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