236
Bayern unter Maximilian I.
Fürstenthümern versorgt waren, für deren Erhaltung großes
Interesse tragen mußte. Die ersten Eröffnungen ließ er den
Gesandten der geistlichen Kurfürsten und anderer katholischer Stände
auf dem Ncichstage zu Regens bürg vom Jahre 1608 machen.
Bald darauf schickte er einen eigenen Abgeordneten an die Höfe
von Mainz, Köln und Trier, um die Sache zu betreiben.
Den Wünschen des Kurfürsten von Mainz nachgebend, welcher
nicht gerne den Anfang machen wollte, bestrebte sich Maximilian
vor Allem, die oberländischen Stände zu einer näheren Vereinigung
zu bewegen, und nach vielfachen Bemühungen wurde am Io. Juli
1609 in München der erste Bundcsvertrag von den Bevollmäch-
tigten des Herzogs von Bayern, des Erzherzogs Leopold
als Bischofs von Straßburg und Passau, dann der Bischöfe
von Würzburg, Konstanz, Augsburg und Regensburg,
des Propstes von El lw an gen und des Abtes von Kempten
unterzeichnet. Als Zweck des Bündnisses erklärte man die Erhal-
tung des katholischen Glaubens, die Abwendung besorgter Gefahren,
die Handhabung des Religionsfriedenö und anderer Reichsgesetze.
Die Verbündeten sollten einander gegen jeden Angriff vertheidigen;
zugleich wurde ein Geldvorrath gebildet und Herzog Maximilian
zum Bund es-Obersten ernannt.
Nachdem dieß geschehen, ward den drei geistlichen Kurfürsten
Nachricht ertheilt mit der Einladung, dem neuen Vereine beizu-
treten. Maximilians Vater, der alte Herzog Wilhelm, machte eine
Reise an den Rhein, angeblich um eine Brunnenkur zu gebrauchen,
in Wirklichkeit aber, um den Eifer der drei geistlichen Kurfürsten
zu beleben. Zu Mainz, wo sie sich am 23. August 1609 ver-
sammelten, erschien auch ein bayerischer Gesandter, der Jäger-
meister Lorenz von Wensin, um jede Bedenklichkeit zu besiegen,
welche die geistlichen Herren von dem Eintritte in den katholischen
Bund abhalten konnte. Die Vorstellungen, welche dieser machte,
fanden um so eher Eingang, als die gewaltthätige Behandlung,
welche sich kurz vorher der Kurfürst von der Pfalz gegen das
Hochstift Speyer erlaubt hatte, den geistlichen Fürsten die Ge-
fahr zeigte, welcher sie sich aussetzten, wenn sie ferner abgesondert
und wehrlos blieben. Am 30. August Unterzeichneten sodann die
Kurfürsten von Mainz, Köln und Trier die Urkunde ihres
TM Hauptwörter (50): [T25: [Kaiser König Reichstag Recht Reich Verfassung Staat Regierung Jahr Fürst], T8: [Stadt Rhein Schloß Kreis Mainz Einw. Dorf Main Frankfurt Einwohner], T47: [Friedrich Wilhelm Kaiser König Iii Kurfürst Jahr Preußen Brandenburg Johann]]
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Extrahierte Personennamen: Maximilian_I. Maximilian Maximilian Leopold Leopold Maximilian Maximilian Maximilians Wilhelm August Lorenz_von_Wensin August
336 Bayern unter Maximilian Iv Joseph.
war der Feldzug von den Oesterreichern unter Erzherzog
Karl in Deutschland, und von den Nüssen unter Suwarow
in Italien siegreich eröffnet. Um Bayern eine Achtung gebietende
Stellung zu geben, war eine Mehrung seiner Strcitkräfte um
so dringender nothwendig, weil Kaiser Paul I von Rußland
nach dem unglücklichen Treffen, welches seine Truppen unter
Korsakow gegen die Franzosen unter Massen« bei Zürich
(24. September 1799) lieferten, seine Gesinnung gegen Frank-
reich änderte und seine Truppen zurückzog. Zur Mehrung des
bayerischen Heeres mangelten aber die Mittel, und dieselben im
Lande aufzubringen, bestand keine Hoffnung. Deshalb nahm
Bayern von England Hilssgelder und rüstete mit denselben
zu dem bisherigen Heere von 14,000 Mann ein zweites von
12,000 Mann. Die Verpflegung dieser Truppen übernahm
England durch einen in Amberg (15. August 1800) abge-
schlossenen Vertrag, in welchem es auch dem Kurfürsten den
ungeschmälerten Besitz seines Gesammtgebiets gewährleistete. Die
verstärkte bayerische Armee rückte nun in Verbindung mit öster-
reichischen Truppen an den Mail: und Rhein, aber ein großes
französisches Heer unter Moreau drängte die Verbündeten bis
in's Innere von Bayern zurück. Zn gleicher Zeit war Napo-
leon Bonaparte nach seiner Rückkehr vom ägyptischen Feld-
zuge und seiner Ernennung zum ersten Cónsul der französischen
Republik mit einer ungeschwächten Armee über den großen
St.bernhard gedrungen und hatte in der Schlacht bei Marengo
(14. Juni 1800) gesiegt. Auf die Nachricht von diesem Erfolge
der französischen Waffen drang Moreau in Bayern vor, nahm
(27. Juni 1800) München und bald darauf (7. Juli 1800)
Landshut. Kurfürst Maximilian Iv hatte sich nach dem
Falle Münchens nach Amberg zurückgezogen (27. Juni 1800)
und erließ von dort aus (10. November 1800) ein Toleranz-
Edikt, welches auch den Nichtkatholiken die Niederlassung in
Bayern gestattete.
Unterdessen hatte Oesterreich, um von dem siegreich vor-
dringenden Moreau Waffenstillstand zu erhalten, den Franzosen
durch die Verträge zu Parsdorf (unweit Ebersberg) vom 15. Juli
und zu Hohenlinden (acht Stunden von München) vom 20. Septbr.
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Extrahierte Personennamen: Maximilian_Iv_Joseph Maximilian Karl Karl Suwarow Paul_I_von_Rußland Bayern_von_England_Hilssgelder August Maximilian_Iv Maximilian
Extrahierte Ortsnamen: Deutschland Italien England Amberg Rhein Marengo
( Bayern Amberg Bayern Oesterreich Ebersberg
338
Bayern unter Maximilian Iv Joseph.
war, daß Oesterreich so hochgehende Forderungen stelle, ohne die
Zustimmung Frankreichs für sich zu haben, so warb der bayerische
Kursürst um die Freundschaft und Hilfe des Kaisers Alexander
von Rußland, des Sohnes und Nachfolgers Paul I. Oester-
reichs Gelüsten fand am Petersburger Hofe allgemeine Mißbillig-
ung, und bald darauf (18. August 1802) ließ Rußland und
Frankreich im Einverständniße mit dem deutschen Kaiser dem
Reichstage zu Re g eus bürg einen durch den französischen
Minister Talleyrand und den russischen Kanzler Kurakin
bearbeiteten Plan über die Entschädigung der deutschen Fürsten
für ihre Verluste am linken Rheinufer und über die künftige
Gestaltung Deutschlands vorlegen, der einem Ausschüße von acht
Reichsstanden, Reichs députation genannt, zur Prüfung und
Berichterstattung überwiesen wurde. Rach vielen Unterhandlungen
erschien (am 23. November 1802) das Endresultat der Ausschuß-
Berathungen in einem Hauptentschädigungsplan, dessen Inhalt
der deutsche Reichstag am 25. Februar 1803 unter dem
Namen des Neichsdeputations-Hauptschlusses (aus 89
Paragraphen bestehend) annahm.
Der Kurfürst von Psalzbayern, welcher unter alleu
Reichsständen durch den Luneviller Frieden am meisten, nämlich
alle pfälzischen Besitzungen jenseits und diesseits des Rheins mit
Ausnahme des Herzogthums Berg verloren hatte, erhielt dafür
als Ersatz:
a) die Hochftister Würzburg, Bamberg, Augsburg (doch nicht
die Reichsstadt), Freysing, einen Theil von Eichstädt und
Passau nebst den mittelbaren Klöstern innerhalb dieser Gebiete;
b) die 13 Reichsabteien: Kempten, Ebrach, Elchingen, Irrste,
Kaisheim, Ottobeuren, Roggenburg, Söflingen, St. Ulrich
und Afra (im Hochstiste Augsburg), Ursberg, Wettenhausen,
Wengen (in Ulm) und Waldsassen. Kurfürstliches Bcsitz-
ergreifungspatent vorn 26. November 1802;
e) die 15 Reichsstädte: Bopsingeu, Buchhorn, Dinkelsbühl,
Kausbeuren, Kempten, Leutkirch (mit Heide), Memmingen,
biet bis an den Lech vorzurücken, und würden zur Folge gehabt
haben, Bayern ganz aus der Zahl der Mächte zu vertilgen."
Ob diese Anschuldigung begründet gewesen, steht dahin; Oesterreich stellte der
französischen Note die Behauptung entgegen, „daß es nur ein Vorrücken
bis an die Isar mit Ausnahme Münchens beabsichtigt habe."
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Extrahierte Personennamen: Maximilian_Iv_Joseph Maximilian Alexander
von_Rußland Alexander August Ulrich Buchhorn
102
Lu neville von den kaiserlichen Bevollmchtigten auch im Namen des deutschen Reiches unterzeichnet. Gem diesem Frieden mute das deutsche Gebiet auf dem linken Rhein-ufer an Frankreich abgetreten werden; den deutschen Fürsten sollte ihr Verlust durch Reichsstdte und durch Skulari-sation der Frstbistmer, Stifter, Klster u. s. w. ersetzt werden. Bayerns Kurfürst Max Iv schlo, um voller Entschdigung gewi zu sein, am 24. August 1801 zu Paris mit Frankreich einen besonderen Frieden und rief, als fter-reich seine Grenze bis an das rechte User der Isar vorzurcken suchte, die Hilfe des Kaisers Alexander von Rußland an.
Am 18. August 1802 lie Rußland mit Frankreich im Einverstndnisse mit sterreich einen durch den franzsischen Minister Tallayrand und dem russischen Kanzler Kurakin aus-gearbeiteten Plan der die Entschdigung der deutschen Fürsten und der die knftige Gestaltung Dentschlauds vorlegen. Dieser wurde einem Ausschusse von acht Reichs-stnden, Reichsdeputation, berwiesen. Nach vielen Unter-Handlungen erschien am 23. November 1802 das Endresultat der Ausschuberatungen in einem Hauptentschdigung s-plane. Den Inhalt desselhen nahm der deutsche Reichs-tag zu Regensburg unter dem Namen Reichsdepn-tations 'Hauptschlu" am 25. Februar 1803 an. In betreff Bayerns war in diesem Aktenstcke bestimmt: der Kurfürst Max Iv von Pfalzbayern erhlt die Hochstifter Wrzburg, Bamberg, Augsburg (doch nicht die Reichs-stadt), Freising, einen Teil von Eichsttt und Passau. 13 Reichsabteien, 15 Reichsstdte, die Stadt Mhl-dorf am Inn und 2 Reich sdrfer. Die M an ns kl fter im ganzen deutschen Reiche sollten den Landesfrsten zur Verfgung stehen; die Frauenklster, welche Klausur haben, sollten im Einverstndnisse mit dem Dicesanbischofe skularisiert werden.
Die Skularisation im Jahre 1803.
In Bayern war man schon im Jahre 1802 zur Aufhebung der Mendikanten- (Bettel-) Klster geschritten. Als im Jahre 1808 smtliche deutschen Fürsten, welche
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Extrahierte Personennamen: Max_Iv Max August Alexander_von_Rußland Alexander August Max_Iv_von_Pfalzbayern Max
Extrahierte Ortsnamen: Frankreich Bayerns Paris Frankreich Frankreich Bayerns Bamberg Augsburg Freising Bayern
196 Dcitte Periode.
Moritz, dem ihigen Regenten kn der Albertlnischen Linke,
(der sich gleich nach seinem Regierungsantritte von dem
schmalkaldischm Bunde trennte) über eine zu Wurzen
vom Churfürsten einseitig ausgeschriebene Türkensteuer aus,
da doch Wurzen, so wie das ganze Di'skhum Meißen, seit
der Theilung von 1485 unter dem gemeinschaftlichen Schutze
beider Linien stand. Die Heere beider Fürsten standen um
weit Wurzen bereits einander sehr nahe, als der Landgraf
von Hessen zu Grimma zwischen beiden (10 Apr. 1542)
am zweiten Ostertage einen Vergleich vermittelte, worauf,
die Truppen zu ihren Osterfladen heimkehrten, weshalb diese
Bewaffnung der Fladenkrieg genannt wurde.
Eine ernsthaftere Gestalt erhielt dagegen die Rüstung
des Kaisers, nachdem er im Zahre 1544 mit Frankreich
Friede gcschlcsseu hatte; auch soll er schon damals mit dem
Herzoge Moritz im geheimen Einverständnisse gestanden
haben. Der Papst unterstützte den Kaiser mit Gelde, und
Karl lies; ein beträchtliches Heer in Ztalien, in den Nie.
derlandcn und in Spanien, anwerben; auch antwortete er
auf die Anfrage der protestantischen Stände (Zun. 1546),
wem diese Rüstungen gälten, unverhohlen, daß er
gegen ungehorsame Stände die kaiserlichen Rechte gel»
tend machen würde. Die Mitglieder des schmalkaidischen
Bundes verloren indeß viele Zeit mit Zusammenkünften und
Deliberatlonen, bevor ste (15 Zul. 1546) kn einem Mani»
feste sich sowohl über den Zweck der kaiserlichen Rüstung,
als auch über ihre Absichten erklärten. Sie rückten mit
einen) Heere von 100,000 Mann, unter Schärtlkns
Anführung, gegen die Donau, wo ihnen eine ungleich schwä-
chere kaiserliche Armee gegenüber stand; aber die Uneinigkeit
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Extrahierte Personennamen: Moritz Moritz Karl Karl Schärtlkns
Anführung
Extrahierte Ortsnamen: Hessen Grimma Frankreich Spanien Donau
Von 1635 — i%o6. 29)
Polen führte, von Karl 12 (14 Febr. 1706) bel Frau,
siadt geschlagen worden war, brach Karl 12, durch Schle»
sien, nach Sachsen auf, das er schnell bis in die Ge»
gend von Leipzig überschwemmte, h-rte Contributioncn aus.
schrieb,' sein Hauptquartier nach Altranstädt (in
dessen Nähe Gustav Adolph gefallen war) verlegte, und
hier (24 Sept. 17:6) mit den sächsischen Abgeordneten,
dem geheimen Rathe von Zmhof und dem geheimen
Referendar Pfingsten, (welche August mit uneingeschränk.
ter Vollmacht nach Sachsen abordnete, und die bereits zu
Bischoffswerda mit zwei schwedischen Delegirten nego«
ciirt hatten,) einen Frieden abschloß, in welchem August
der Krone Polen entsagte, aber den königlichen Titel
behielt, den Schweden Winterquartiere in Sachsen und die
Auslieferung (des schon im Dec. 1705 zu Dresden auf
Befehl des ge'.eimcn Consiliums verhafteten und auf den
Königsteln gebrachten) Parknlö bewilligte, und mehrere
Bedingungen wegen der freien Ausübung der evangelischen
Religion in Sachsen und den Lausttzen einging. Zwar
hatte August seinen Abgeordneten unbedingte Vollmacht
(cañe blanche) zu diesem Frieden gegeben; demungeachter
ward er, als Pfingsten wegen der Ratification dieses Friedens
nach Petr-kow zu ihm kam, so von den vorgelegten Dedln»
gungen überrascht, daß Pfingsten ihm di? b e r ei t s geschehene
Abschiießung des Friedens auf diese Bedingungen nicht mit«
zutheilen wagte, obgleich die königliche Ratification auf jene-
unbedingte Vollmacht geschrieben worden war, weshalb auch
August seine beiden Gesandten verhaften und Anfangs
auf den Sonnenstein, und nachher auf den Königstein bringen
ließ. Selbst nach dem Abschlüsse dieses — bis zum Novem,
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Extrahierte Personennamen: Karl Karl Karl_12 Karl Gustav_Adolph Gustav Pfingsten August August Consiliums August August
a$o Dritte Periode.
gefühlt, sich dem Könige von Schweden zu nähern, ob er
gleich auf dem Leipziger Convente die Abschließung eines
Bündnisses der Protestanten mit dem Könige verhindert
hatte. Der sächsische General Arnheim erschien itzt bei
Gustav Adolph, der oem Churfürsten nur unter der
Bedingung, daß ihm Wittenberg auf den möglichen Fall
eines Rückzuges überlassen, der Churprinz in sein Lager
gesandt, und seiner Armee ein Sold von drei Monaten aus«
gezahlt würde, Hülfe versprach. Doch trat der König von
allen diesen, die Gesinnungen des Churfürsten prüfenden,
Forderungen zurück, als er aus der Antwort des Churfür.
sten sah, daß es demselben Ernst mit dem schwedischen Dünd«
Nisse war. Die sächsische Armee verband sich nun bei
Düben mit dem schwedischen Heere, nachdem beide
Fürsten (i Sept. 1631) einen Vertrag abgeschlossen hat«
ten. In der Schlacht bei Breitenfeld (7 Sept.
1631) unterlag Tilly's bisheriges Waffenglück der Tapfer«
feit der Schweden, obgleich die Sachsen, welche Arnheim
anführte, frühzeitig gewichen und geflohen waren, und der
Churfürst selbst sich nach Eilenburg geflüchtet hatte. Bald
darauf gingen Merseburg und Halle an die schwedischen, und
Leipzig an die sächsischen Truppen über.
Zur Fortsetzung des Krieges zog Gustav Adolph durch
Franken und die Rheinländer, wo er überall als der Retter
der teutschen Freiheit gefeiert wurde, gegen Bayern; die
Sachsen, unter Arnheim, sollten, von der Lausitz aus,
Böhmen erobern. Prag ging auch bereits im Novem-
der 1631 an die Sachsen über. Doch verfolgte Arn-
heim, ein vkeljähriger Freund des stoizen und seit 1630
zurückgesetzten Wallensteins, und dem Könige von Schweden
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Extrahierte Personennamen: Gustav_Adolph Gustav Ernst Gustav_Adolph Gustav
Vierte Periode.
43*
2^6
Johann Geo^-g 4.
(geb. 1668 zu Dresden; wird 1691 Churfürst;
, — f 16 Marz 1694; — begraben zu Frey-
berg ).
Die Regierungszeit des Churfürsten Johann
Georgs 4, der seinen Vater in den Feldzügen am Meine
begleitet hakte, war zu kurz, um durch wichtige Begeben-
heiten sich auszuzeichnen. — Bei einer Zusammenkunft
mit dem Churfürsten Friedrich 3 von Brandenburg (nachmali-
gem ersten Könige von Preußen) zu Torgau (Jan. 1692)
verband er sich mit demselben nicht nur zur fortgesetzten ge-
meinschaftlichen Theilnahme an dem Kriege gegen Frank-
reich, sondern auch zu einer genauen persönlichen Freund,
schüft, weshalb sie auch den gemeinschaftlichen
Ritterorden des güldenen Armbandes (oder der
guten Freundschaft) stifteten, in dessen Dec ration das
churfachsifche Schwert und das churbrandenburgifche Scep-
ter (das Symbol des Neichserzkämmerers) combinirt wur-
den. (Dieser Orden hörte nach dem Tode des Churfürsten
wieder auf).
Ob nun gleich das Intéressé des Churfürsten für die
Fortsetzung de6 Krieges gegen Frankreich bald darauf zu er-
kalten schien; so wurde es doch wieder in dem Bündmsse
belebt, das er (2 Febr. 1693) mit dem Kaiser Leopold
abschloß, und nach welchem er 12,002 Mann an den
Rhein sandte. Auch befand sich der Churfürst selbst im
Sommer 1693 bei der Reichsarmee in den Rhcirrgegenden.
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Extrahierte Personennamen: Johann_Geo^-g Johann Johann Friedrich Friedrich Leopold Leopold
Extrahierte Ortsnamen: Dresden Brandenburg Torgau Frank- Frankreich Rhein
. Staatsverfaffung. 26 3
4) Das Fürstenthum Querfurt. Die alt«
teutsche Dynastie Querfurt ward 14 nach dem
Tode ihres letzten Besitzers aus dem Hause Querlurt er«
ledigt, und von dem Erzstkste Magdeburg als ein er-
öffnetes Lehn eingezogen. Zm Prager Frieden
(1635 erhielt aber Johann Georg 1 die damaligen
vier Magdeburgischen Aemter: Querfurt, Züter-
bog, Dahme und Burg, welche ihm auch im
Westphälischen Frieden (1648) bestätigt wurden. In
seinem Testamente bestimmte er sie der Wetßenfelsischen
Linie. Mehrere Zrrungen derselben mit der Chur«
linke wurden endlich in dem Leipziger Reeesse von
1663 dahin beseitigt, daß der Herzog, gegen Abtre-
tung der Schriftsassen in den Aemtern Langensalza,
Weißensee, Sangerhausen und Eckarrsberga, die Lan-
deshoheit über Querfurr, aber mit der Bedingung
erhielt, daß aus den vier im Prager Frieden abge-
tretenen Magdeburgifchen Aemtern und den drei
Thüringischen Aemtern: Heldrungen, Sitti-
chenbach und Wendelstein ein besonderes
Fürstenthum gebildet würde; doch sollten die drei letz-
tern Aemter ihre bisherige gesetzliche und Steuerverfassung
behalten. Ueber dieses unmittelbare Reichs,
fürstenthum ertheilte der Kaiser die Belehnung;
auch erhielt es Sitz und Stimme auf den oberfäch-
stfchen Kreistagen (nicht aber auf den Reichstagen).
Wegen den Oberhvheirsstreitigkeiten mit Brandenburg
über Querfurt mußte späterhin das Amt Burg an
den Churfürsten von Brandenburg abgetreten werden.
Das Fürstenthum selbst kam, nach Erlöschen der
TM Hauptwörter (50): [T8: [Stadt Rhein Schloß Kreis Mainz Einw. Dorf Main Frankfurt Einwohner], T39: [Jahr Million Geld Mark Arbeiter Arbeit Zeit Summe Staat Thaler], T25: [Kaiser König Reichstag Recht Reich Verfassung Staat Regierung Jahr Fürst]]
TM Hauptwörter (100): [T37: [Friedrich Brandenburg Heinrich Herzog Sachsen Land Albrecht Kaiser Mark Johann], T10: [Stadt Berlin Hamburg Elbe Einw. Magdeburg Stettin Festung Lübeck Provinz], T72: [Bauer Arbeiter Steuer Jahr Stadt Staat Abgabe Gemeinde Land Verwaltung], T86: [Kaiser Protestant Katholik Fürst Kurfürst Land Kirche Karl Reichstag Krieg]]
TM Hauptwörter (200): [T96: [Stadt Thüringer Saale Schloß Wald Gotha Dorf Heidelberg Weimar Einw.], T18: [Mark Brandenburg Land Albrecht Friedrich Kaiser Jahr Markgraf Haus Markgrafe], T173: [Sprache Wort Name Schrift Zeit Buch Form Kunst Art Werk], T9: [Frieden Napoleon Krieg Kaiser Frankreich Friede Preußen Rußland Jahr Franz], T99: [Stadt Verwaltung Provinz Gemeinde Beamter Kreis König Spitze Land Angelegenheit]]