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1. Vaterländische Geschichte - S. 87

1909 - Nürnberg : Korn
— 87 Bitte um Unterstützung ihrer Bestrebungen zur Erhaltung Bayerns. Noch ehe dieser Brief an Friedrich gelaugte, hatte derselbe schon einen geheimen Botschafter, den Grafen Göry nach Bayern gesendet, der auskundschaften sollte, was es denn mit dem Vertrage mit Österreich sei. Gegen Abend kam der Gesandte an und noch iu derselben Nacht wurde er durch ihren Geheimsekretär zu Maria Anna und Herzog Karl August zu einer Unterredung gerufen. Am nächsten Tage fand eine Zusammenkunft mit den Ministern statt. Die Beratungen dauerten bis tief in die Nacht. Herzog Marl versprach, daß er öffentlich gegen den Vertrag auftreten werde, und Friedrich Ii. sicherte ihm ausgiebige Hilfe zu. Der König von Preußen setzte sein gegebenes Wort sofort in die Tat um. Er stellte eine Armee ins Felb. Ein gleiches tat Österreich. Aber man vermied den Kampf und als die Kaiserin von Rußland gegen Österreich Stellung nahm, willigte eublich Kaiser Joseph in den Verzicht auf Bayern; nur das Land zwischen Inn und Salzach, das sogenannte Jnnviertel, wurde ihm abgetreten. Zwischen Karl Theodor und seinem Bayernvolke kam es nie zu rechter Eintracht. Die Pfälzer würden bevorzugt, und wer sich den Plänen des Kurfürsten entgegenstellte, den trafen Verfolgungen. Das mußte besonbers der eble Vaterlandsfreund Johann Georg von Lori erfahren. Derselbe war gegen die Abtretung Bayerns au Österreich. Dafür wurde er aus der Nähe des Kurfürsten verbannt. Lori ertrug die Strafe mit der Ruhe eines guten Gewissens. Auf dem Totenbette sprach er die Worte: „Ist halt boch gut sterben, wenn man ehrlich gelebt hat." König Maximilian Ii. ließ dem Braven au beiseit Geburtshaus eine Gebenktafel mit der Inschrift setzen: „Hier würde am 17. Juli 1722 der aufopfernde Vaterlandsfreund und seelenvolle nationale Geschichtsschreiber Johann Georg von Lori geboren." So siubet oft eine gute Tat, auch wenn ihr anfänglich mit Unbank gelohnt wird, boch noch bic verdiente Anerkennung. Das Mißtrauen der Bayern gegen Karl Theodor schtuaub niemals, selbst dann nicht, wenn er wirklich etwas Gutes vorhatte. Das Volk war uubefriebigt, der Fürst mißgestimmt. In dieser Zeit begann in Frankreich jene Umwälzung, die für ganz Europa so folgenschwer würde und unter dem Namen Französische Revolution bekannt ist. Der König Ludwig Xvi. wurde auf der Flucht gefangen genommen und später enthauptet. Die Unruhen schienen sich auszudehnen und die beutscheu Fürsten schlossen beshalb ein Büubuis gegen Frankreich. Der Krieg begann, nahm aber für Deutschland balb eine ungünstige Wenbung. Da schloß Preußen Fricben mit den Franzosen und nun brangen brei französische Heere gegen Österreich vor. Zwei bavon verwüsteten Franken und Bayern, wurden aber wieder vertrieben. Erfolgreicher focht in Italien die britte Armee unter dem 27-jährigen Napoleon Bonaparte, dem Sohn eines Advokaten

2. Afrika, Amerika, Australien, Arktis und Antarktis, Die koloniale Stellung der Mächte, Mathematische Erdkunde - S. 13

1913 - München [u.a.] : Oldenbourg
Nordafrika. 13 Die Zukunft Togos beruht hauptsächlich auf der Entwicklung der Volks- kulturen. Die Eingeborenen, Ew^ genannt, zählen zu den Sudcume^ern^sie sind fried- liche und fleißige Ackerbauer und Viehzüchter. Togo ist daher auch die einzige deutsch- afrikanische Kolonie, die bisher von Kampf und politischen Erschütterungen der- schont geblieben ist. Der Handel liegt größtenteils in den Händen von Hamburger und Bremer Firmen, die an der Küste ihren Sitz haben. Von den Einfuhrartikeln stehendem Werte nach an erster Stelle Baumwollgarne und -gewebe;'ansehnlich Ist ferner die Einfuhr von Baumaterialien unb"eisenwaren. Unter den Ausfuhrartikeln stehen an erster Stelle Olpalmenprodukte und Kautschuks. An dem^gesamlen Warenhandel (1910 = 18,6 Mill. M.) ist Deutschland mit rund ®/5 beteiligt. — Ein dauernder^ ^ ^ Aufenthalt von Europäern ist des tropischen Klimas wegen ausgeschlossen. An der Küste liegt der Regierungssitz Lome; von hier führt eine Eisenbahn nach dem Marktorte A n e ch o. Am Gebirgssaume ist die Gesundheitsstation M i s ü - höhe; tief im Innern: B i s m a r ck b u r g. An der Stelle, wo der Volta für klei- nere Dampfer schiffbar wird, liegt Kete-Kratschi:_L der volkreichste Ort der Kolonie;, zahlreiche Karawanenwege'^vereinigen sich hier. Die wichtigsten Plätze im Norden sind: B a s s a r i, I e n d i und Sansanne-Mangu. Bei B a n - jeli, ö. von Jendi, im Norden der Kolonie finden sich reiche Eisenerzlager; ihre Verwertung ist aber erst möglich nach besserem Ausbau der Schienenwege. Im ganzen hat Togo bis jetzt eine günstige Wirtschaft- liche Entwicklung genommen. Es war auch von Kriegen nie beunruhigt, hat keine Schutztruppen nötig und be - darf keines Reichszuschusses. Verkehrswege in Togo. Dank den tadellosen Straßen, die die deutsche Regierung in mustergültiger Weise planmäßig durch die ganze Kolonie hin angelegt hat, konnten wir, abgesehen von eigentlichen Gebirgsgegenden, unsere Reise größtenteils auf dem Fahrrad ausführen, was eine un- gemeine Erleichterung und Kostenersparnis bedeutete. Unsere Träger brachen morgens in aller Frühe, gewöhnlich zwischen 2 und 3 Uhr auf. Wenn der Tag zu grauen begann, schwangen wir uns auf die Räder und holten die Voraus- gegangenen bald ein. Gegen 9 Uhr vormittags wurde meist die Hitze schon so stark, daß man weder fahren noch gehen konnte. Unter Bäumen, wenn es solche gab, oder im Schatten von Negerhütten pflegte sich unsere Karawane zur Mittagsrast zu sammeln und diese mußte wegen der Hitze oft bis gegen Abend ausgedehnt werden. Dann galt es noch einige Kilo- meter vorwärts zu dringen und ein Nachtquartier aufzusuchen. Häufig trafen wir auch auf die überall längs der Karawanenstraßen zweckmäßig angelegten Rasthäuser der Regierung, die jedem Reisenden zur Verfügung stehen. Im Bezirke Sansanne-Mangu sind deren mehrere Hundert, hauptsächlich um den durchreisenden Haussahändlern Unter- kunst zu gewähren. An diesen Straßen haben die Beamten eigenhändig mitgearbeitet, um die Eingeborenen, die den Nutzen solcher Kunstbauten zuerst nicht einsehen wollten, *) Ausfuhr 1910: Kautschuk .... 1 147 000 M. Mais .... 290 000 M. Olpalmenprodukte . 3267 000 „ Baumwolle . . 456000 „ Geistbeck.opitz, Erdk. f. d. bayer. Lehrer- u. Lehrerinnenbild.-Anst. Iii. T. 2

3. Afrika, Amerika, Australien, Arktis und Antarktis, Die koloniale Stellung der Mächte, Mathematische Erdkunde - S. 9

1913 - München [u.a.] : Oldenbourg
Nordafrika. 9 Den Engländern gehören die Sierra Leone-Küste mit F r e e t o w n (sritaun), die G o l d k ü st e mit den nördlich davon liegenden Gebieten (dem Reich der A s ch a n t i) und Nigeria; dieses umfaßt das untere Nigergebiet und erstreckt sich bis an den Tsadsee. Die bedeutendste Siedelung ist Lagos, der wichtigste Platz der ganzen Guineaküste. Im Gebiete der G o l d k ü st e hat die Erzeugung von Kakao gewaltige Fortschritte gemacht; es liefert hiervon mit die größten Mengen in den Handel. In N i g e r i a gewinnt der Baum- »vollbau stetig an Ausdehnung. — Zwischen dem englischen Reich der Aschanti und dem französischen Dahome liegt die deutsche Kolonie Togo. — An die Sierra Leone-Küste schließt sich die Negerrepublik Liberia an. — Ter Ost- oder Britische Sudan besitzt in Chartum am Zusammenflusse des Weißen und Blauen Nil seinen wirtschaftlichen Mittelpunkt. / , j( - Die Neger. Wie Amerika so ist auch Afrika eine gewisse Einheitlichkeit der Bevöl- k e r u n g eigen. Auch dem dunklen Erdteil fehlen wie der Neuen Welt scharf trennende Grenzmarken. Trotz der Wüste bilden Neger seit uralten Zeiten einen Bestandteil der nord- afrikanischen Küstenbevölkerung; schwarze Soldaten zogen mit Hannibal über die Pyrenäen und die Alpen gegen Rom. Die bemerkenswerteste körperliche Eigenschaft der Neger ist ihre dunklehautfarbe. Sie ist vorwiegend ein Dunkelbraun, ganz schwarze Völker gibt es überhaupt nicht. Handteller und Fußsohlen bleiben heller. Die Hautfarbe der Neugebornen ist fast so hell wie bei Europäern; erst nach einigen Wochen werden sie „vollkommene" Neger. Die Haare sind wollig und verfilzt, die Lippen wulstig, Ge- sichts- und Gebißteile stark entwickelt, die Stirne fällt zurück. Die Muskulatur der Neger ist schwächer als die der normal entwickelten Europäer. Ihrer Größe nach ge- hören sie zu den höher gewachsenen Menschen, ja in Ruanda zwischen dem Viktoria- und dem Tanganjika-See gibt es wohl die größten Menschen auf der Erde; Graf Götzen traf dort Riesen von 2 m bis 2,20 m. Nur im äußersten Süden wohnt eine hellbraune bis gelbliche kleine Abart der Neger, die Buschmänner und Hottentotten, wahrscheinlich Reste der Urbevölkerung wie~~tne ^wermamme Mne'rafrikas." Im Norden der Sahara bis zur Mittelmeerküste sind mehr Mschvolker äm^rem?'Neg?r, so die Ägypter und die Berber oder Kabylen in den Atlasländern. An Arbeitstüchtigkeit erweisen sich die Neger den Indianern weit überlegen, wie ihre Tätigkeit in Amerika, wo über 8 Millionen großen- teils als Arbeiter leben, und ihre Inanspruchnahme als Träger, Soldaten und Bergleute iu Afrika lehrt. Der Neger läßt sich zu geregelter Arbeit erziehen, wenn auch diese große Aufgabe geraume Zeit erfordert. Die Lebenskraft der Neger muß ungeheuer groß sein; denn trotz der Verluste durch den Sklavenhandel und eingeschleppte Krankheiten ist keine Entvölkerung des Erdteils wahrnehmbar. Die geistige Begabung des Negers ist nicht gering; gerühmt werden sein Nachahmungstalent und seine Gelehrigkeit. Geschmack und Schönheitssinn, wenn auch in primitiven Formen, verrät er in Musik und Tanz und in der Ausschmückung seiner Wohnstätten. Als S ch a t t e n s e i t e n des Negercharakters gel- f /' ten Unzuverlässigkeit, Leichtsinn, Lügenhaftigkeit, Habgier und Sinnlichkeit. Die s o z i a l e n V^ Verhältnisse ver^Neger sinö'mcht üngeordnek,wie martftc!)Ims^Leben der Wildetfcr:—-— 'S gewöhnlich vorstellt. Die Ehe wird durch Kauf geschlossen und schon dadurch ihre Lösung er-^ schwert. In der A r b e i t s t e ilu n g fallen dem Mann die Arbeiten zu, die mehr Kraft, der Frau dagegen die, die mehr Ausdauer und Geschicklichkeit erfordern. Der Mann treibt das Vieh aufs Feld, beschützt es gegen Raubtiere, gräbt die Brunnen und jagt. Die Frau führt die Aufsicht über die Kinder, bebaut das Feld zusammen mit den jüngeren Kindern, sie baut und unterhält unter Mithilfe des Mannes das Haus, sorgt für Brennholz und Wasser. Zu Hause hat natürlich der Mann die Herrschaft. Die Bedingungen eines glück- lichen Familienlebens sind in der festen Gliederung der Familie gegeben. Neben einer sehr ausgedehnten Unabhängigkeit in der Lebensführung beobachtet man bei allen blühen- den Negervölkern eine abergläubische Hochachtung vor ihren Herr-

4. Abriß der bairischen Geschichte - S. 69

1882 - Heidelberg : Winter
Kap. 16. § 103 u. 104. Kurpfalz-Baiern unter Karl Theodor. 69 wohner enthaltende Land zwischen dem Inn, der Donau und der Salzach mit der Hauptstadt Braunau. _ Als Kaiser Joseph Ii noch einen Versuch machte Baiern durch Tausch gegen tue österreichischen Niederlande zu erwerben, legten gleichfalls die bairischen Herzoge Karl und Max Joseph Verwahrung dagegen ein und hatten wieder den König von Preußen zum Beistand, der nun einen deutschen Fürstenbund zur Aufrechterhaltung des deutschen Länderbestandes stiftete. , (104.) Die übrige Regierungszeit Karl Theodors in Baiern ist übrigens durch verschiedene nützliche Werke bezeichnet. Zu diesen gehören: die Anlage des englischen Gartens in München (durch den nachmals zum Grafen von Rumford erhobenen Amerikaner Thompson, der sich auch durch die Einführung der „Rumfordischen Suppen" zur Speisung der Armen verdient machte), die Errichtung einer Militär-Akademie, die Verbesserung der Straßen- und Wasserbauten, die Trockenlegung und Besiedlung der Moore, besonders des Donaumooses, die Vermehrung der Gemäldesammlung durch einen Teil der Schleißheimer und Düsseldorfer Gallerie, die verbesserte Einrichtung der Hofbibliothek, die Ordnung des Münzkabinets durch Ignaz von Streber, die Erweiterung der Universität Ingolstadt. Dennoch wollte sich zwischen dem Kurfürsten und seinen bairischen Unterthanen kein vertrauensvolles Verhältnis bilden. Das gegenseitige Mißtrauen stieg vollends, als Karl Theodor nach der Unterdrückung des allerdings kirchen- und staatsgefährlichen Jlluminaten-Ordens (den der Jngolstadter Professor Adam Weishaupt gestiftet hatte) nicht nur die strengste Zensur einführte, sondern auch die Güter der Exjesuiteu, welche Kurfürst Max Iii zur Förderung der Aufgaben des Unterrichts und der Bildung bestimmt hatte, zur Errichtung einer Malteserzunge für den Fürsten von Bretzenheim verwendete. (Von seinem Nachfolger wieder zurückgenommen.) Die französische Revolution, gegen welche auch Baiern dem Kaiser beistand, verhängte auch über Psalzbaiern schwere Verluste; alle kurpfälzischen Länder am Rhein kamen in die Gewalt Frankreichs und selbst Baiern kam in ein Kriegsgedränge, so daß der Kurfürst aus München nach Lobkowitz in Sachsen flüchten mußte, worauf er mit Moreau einen Waffenstillstand schloß, dessen drückende Bedingungen zum Glück wegfielen, da einige Tage daraus Moreaus Rückzug an den Rhein Baiern wieder von der Kriegslast befreite (Sept. 1796). Durch einen geheimen Artikel im Frieden von Campo Formio 1797 sollte Baiern an Österreich einen Strich Landes bis zum Inn abgeben. Inzwischen führte aber der Ausgang der Rastatter Kongreß-Verhandlungen einen neuen Krieg herbei, vor dessen Ausbruch Karl Theodor starb, indem ihn am 16. Februar 1799 am Spieltisch der Schlag traf. Mit ihm erlosch die Sulzbacher Linie in Baiern, da er auch von seiner zweiten Gemahlin Marie Leopoldine keinen Erben hatte.

5. Bilder aus Frankens Vergangenheit - S. 140

1914 - München : Oldenbourg
— Ho — getreuen Untertanen nicht in den Lall zu setzerr, bei Unserer etwaigen Gefangennahme Unsere Freiheit mit zu drückenden Kosten zu ersaufen . . _ Würzburg, 30 August \800. Georg Karl." Diesmal begab sich der Fürstbischof nach Meiningen. Die Ordnung des Reisezuges teilt uns ein gleichzeitiges Schriftstück mit: V Chaise: 6 Eeibpferbe (6 Happen) { Sürst, Gesandter 0°,, Schlick, | von Fechenbach, oon Speth. (Herr von Ittofell, Bofmar^ schall von Reigersberg, 6of-kaplan Leibes. Z. Chaise: 2 Postpferde .... — Bediente. | Zerrn Gesandten von Schlick, Chaije: . J Beichtvater, \ Kammer- diener. 5. Chaise: , Postpferde . . . , / 2geheimeko„zlisten, ,Kam- \ merötener, \ Kammerlarei. 6. Chaise: 4 Tier.......................— \ Küchenmeister, 3 Koch. 7. Lhoise: 2 Postpferd (neue Kalesche) j ' «‘unt-fchenf , Kammer- | laset, \ btlberdtener. 8. Chaise: Küchenfalesche mit * Tieren i ' Küchenschreiber, 2 pfört- 9. Chaise: £ine „tourst" mit » Geren | ' ^o. Chaise: Kanzleiwagen mith Tieren— \ Kanzleidiener. 2 Silberwagen mit H Tieren, \ Küchenwagen, \ Kellerwagen, \ Wagen für die Koffer, \ Ipageti für die Gardistenbagage. 9. Der Landsturm im Spessart (1799—1800). Der kurmainzische Kanzler Frhr. v. Albini leitete bei der abermaligen Annäherung der Franzosen gegen das Mainzer Land mit großem (Eifer und seltener Ausdauer die Ausstellung des Landsturmes. Der Landsturm sollte keine regellose Freischar, sondern eine Mannschaft sein, welche nach militärischen Gesetzen einem verantwortlichen Führer, dem Amtsvogt, zu gehorchen, erkennbare Abzeicken zu tragen und bei allen Unternehmungen die allgemeinen Kriegsregeln zu beobachten hatte. Das erste Aufgebot umfaßte meist ledige Leute, das zweite verheiratete und mehr als 50 Jahre alte Männer. Da das Mainzer Crzftift noch die uralte Zenteinteilung, hatte, wurden hiernach Zentkompagnien zu je 300 Mann gebildet. Die Bewaffnung bestand anfänglich oft aus Sensen und Heugabeln, später

6. Memorierstoff aus der deutschen und bayerischen Geschichte für Mittelschulen - S. 140

1893 - Regensburg : Bauhof
Franken. t — 140 — Bajuarien. Ihre Befugnisse waren sehr umfassend. Sie waren die Führer des Heeres im Kriege, die obersten Richter und Wahrer des Rechtes und der Sicherheit im Frieden; sie beriefen den Landtag und erließen mit dessen Zustimmung Gesetze; sie schlossen Bündnisse, erklärten Krieg und schlossen Frieden. Die äußersten Grenzpfeiler Bajnariens in jener Zeit waren: die Enns im Osten, der Lech im jj Westen, Botzen im Süden und das Fichtelgebirg im Norden. Gariöakd I. 554—595. Garibald I. residierte zu Regensburg, der Hauptstadt und Hauptfestung des Landes. Er war eifrig bemüht, sein Volk für die Lehren des Christentums empfänglich zu machen und es von der Oberherrschaft der Franken zu befreien. Um letzteren mächtig gegenüber zu stehen, schloß er mit den Longobarden ein Bünd-j nis, das durch die Vermählung seiner Tochter |i Theodolinde mit dem Longobardenkönig Autharis I bekräftigt wurde. (Solche Hiebe führt Autharis.) Theodolinde zeichnete sich durch körperliche und geistige Vorzüge, besonders aber durch ihren christlichen Sinn aus. Da sie ihren Gemahl zum Übertritt vom Arianismus zur katholischen Kirche bewog, schenkte ihr der Papst Gregor der Gr. die berühmte „eiserne Krone". Diese besteht aus Gold, ist mit kostbaren Edelsteinen besetzt und enthält einen eisernen Reif, der aus einem Nagel des Kreuzes Christi geschmiedet sein soll. Mit ihr wurden später die italienischlombardischen Könige gekrönt.

7. Memorierstoff aus der deutschen und bayerischen Geschichte für Mittelschulen - S. 202

1893 - Regensburg : Bauhof
- 202 Deutschland. Lttyern. wiederholt in Bayern. Auch die Franzosen traten in die Reihen der Kämpfer, angeblich Ferdinand Iii. um bett Protestanten zu helfen, in der That 1637—1657. aber, um Deutschland zu zerrütten und Teile desselben an sich zu reißen. Die bayerische Armee zog ihnen entgegen und schlug sie 1643 unter Johann von Wert bei Tuttlingen und unter Mercy bei Herbsthausen, erlitt jedoch 1645 bei Allersheim eine schwere Niederlage. Endlich machte der westfälische Friede dem plan- ( losen Morden, Sengen und Brennen ein Ende. Er wurde 1648 zu Münster und Osnabrück |j geschlossen. Niemand hatte ihn sehnlicher herbeigewünscht, als Maximilian I., denn als gewissenhafter Regent hatte er den Jammer seiner Unterthanen ungleich schmerzlicher empfunden, als das mannigfache Leid, das ihn persönlich betroffen. Trotzdem der dreißigjährige Krieg fast alle Kräfte und Mittel Bayerns in Anspruch genommen hatte, schuf Kurfürst Maximilian I. ji bedeutende Werke des Friedens. Er erbaute das alte Residenzschloß und ein Zeughaus in München; ferner errichtete er dort auf dem Marienplatze die Mariensäule zum Andenken an den Prager Sieg und in der Frauenkirche ein kunstvolles Grabdenkmal aus Erz für Ludwig den Bayer. Den Jesuiten baute er prächtige Kollegien in Amberg, Bnrghansen, Mindel- I heim, Landsberg und Straubing. Außerdem r gründete er noch 25 Klöster für Kapuziner und 'i Franziskaner. Maximilian I. starb zu Ingolstadt, wohin ;j er sich als neunundsiebzigjähriger Greis nochmals begeben hatte, um die Stätten feiner frohen Ii Jugend zu sehen. In München verkündet ein

8. Memorierstoff aus der deutschen und bayerischen Geschichte für Mittelschulen - S. 81

1893 - Regensburg : Bauhof
V — 81 — eigener Machtvollkommenheit zu reformieren. Er ließ durch zwei katholische Bischöfe und einen protestantischen Hofprediger 1548 das sogenannte „Augsburger Interim" ausarbeiten, welches solange Geltung haben sollte, bis durch das Trieutiuer Konzil beide streitenden Parteien befriedigt würden. Dasselbe fand aber weder bei den Katholiken, noch bei den Protestanten Anklang und kam auch nur in wenigen Ländern zur Einführung. k) Der Kriegszug des Kurfürsten Moritz von Sachsen 1552. — Am heftigsten widersetzte sich die Reichsstadt Magdeburg, welche seit dem schmalkaldischen Kriege der Haupthort des Protestantismus war, der Einführung des Interims. Deshalb belegte sie der Kaiser mit der Reichsacht und beauftragte gleichzeitig den Kurfürsten Moritz von Sachsen zum Vollzüge derselben. Moritz sammelte ein starkes Heer und belagerte die widerspenstige Stadt. Dadurch erregte er aber bei seinen Glaubensgenossen allgemeine Unzufriedenheit. Um sie wieder zu beschwichtigen, trat er plötzlich als Gegner des Kaisers und Beschützer des Protestantismus auf. Er schloß mit Magdeburg Frieden und ging mit mehreren Fürsten Norddeutschlands ein Bündnis ein. Auch ließ er sich von Frankreich gegen Abtretung des „Reichsvikariats" über die Hochstifte Metz, Toul, Verdun und Cambray 100,000 Kronen Hilfsgelder bezahlen. Dann drang er so rasch nach Süden vor, daß der in Innsbruck weilende gichtkranke Kaiser nur durch schleunigste Flucht nach Villach der Gefangennahme entging. 1) Der Passauer Vertrag. — Da Karl V. nicht in der Lage war, gegen den wohlgerüsteten Moritz und dessen Verbündete einen erfolgreichen Kampf aufzunehmen, verstand er sich zu einem Ausgleich mit den Protestanten. So kam im Jahre 1552 der Passauer Vertrag zustande, durch welchen die Anhänger der Augsburger Konfession völlige Gewissensfreiheit und auch bürgerliche Gleichberechtigung mit den Katholiken in Aussicht gestellt erhielten. m) Der Augsburger Religionsfriede. — Im Jahre 1555 trat der Reichstag zu Augsburg zusammen, um zu dem Pfeilschifter, Mcnioriersioff. ß

9. Memorierstoff aus der deutschen und bayerischen Geschichte für Mittelschulen - S. 192

1893 - Regensburg : Bauhof
- 192 Deutschland. Kayenl. abteien St. Emmeram, Ober- und Niedermünster in Regensburg, das Herzogtum Neuburg, die Landgrafschaft Leuchtenberg, die Graf-fchafteu Orteuburg, Haag rc. und die Reichsstadt Regensburg.) Withel'm Iv. der Standhafte 1508—1550. Wilhelm Iv. war bei dem Tode feines l Vaters Albrecht Iv. erst 15 Jahre alt, wes-; wegen fein Oheim Wolfgang für ihn die Re-z! giernngsgefchäfte besorgte. Bald nachdem Wilhelm Iv. die Zügel der Regierung selbst ergriffen hatte, entspann sich. im herzoglichen Hause ein Streit, der bedenkliche Folgen nach sich zu ziehen drohte. Wil-I Helms Bruder Ludwig begehrte nämlich trotz ! der genauen Bestimmungen des Primogeniturgesetzes Anteil an der Regierung. Jahr und Tag stritten sich beide Brüder, bis endlich durch Vermittlung des Kaiferl Maximilian I. ein Vergleich zustande kam, demgemäß Bayern ein Herzogtum bleiben, aber Regierung und Hofhaltung zwischen beiden Herzogen geteilt wer- ! den sollten. So schlug denn Wilhelm in München und Ludwig in Landshut seine Residenz auf; doch behielt Wilhelm den vorwiegenden Einfluß. Karl V. Die Regierung beider Fürsten fällt in die 1519—1556. j Zeit der Reformation. Auch in Bayern erregten sich die Geister. Die beiden Herzoge standen treu zur alten Kirche und erließen strenge Befehle gegen den Protestantismus. Die Verbreiter desselben traf Gefängnis und Hinrichtung. — Ein Hauptbollwerk für den Katholizismus in Bayern war in jener Zeit die Universität Ingolstadt. An ihr wirkten Männer

10. Memorierstoff aus der deutschen und bayerischen Geschichte für Mittelschulen - S. 217

1893 - Regensburg : Bauhof
Deutschland. — 217 — Bayern. ! selbe nicht gehört wurde, an König Friedrich Ii. von Preußen um Hilfe. Dieser, dem das An wachsen der österreichischen Macht nicht gleich gültig war, mahnte den Wiener Hof von seinen Ansprüchen schriftlich ab und ließ, als dieser Schritt nichts fruchtete, seine kriegsgewandten Truppen in Böhmen einrücken. So kam es 1778 zum bayerischen Erbfolgekrieg. Doch verlief das ganze Jahr, ohne daß von j; einer der beiden kriegführenden Parteien ein ernstlicher Angriff gewagt wurde. Im nächsten Jahre leitete die Kaiserin Katharina Ii. von Rußland Friedensunterhandlungen ein und unterstützte ihre Vergleichsanträge dadurch, daß sie ein starkes Heer drohend an Österreichs Grenzen vorschob. In dieser Lage verstand sich Österreich 1779 zum Frieden zu Tescheu, in welchem es das Jnnviertel erhielt, allen übrigen Teilen Bayerns aber entsagen mußte. Diesen Krieg, in dem es zu keinem entscheidenden Treffen kam, nannte der Soldatenwitz spottweise nur den bayerischen Rummel (Kartoffelkrieg). Weil Österreichs Pläne auf Bayern infolge des bayerischen Erbfolgekrieges scheiterten, machte j Kaiser Joseph Ii. den Versuch, es durch Tausch zu gewinnen. Er bot Karl Theodor dafür die österreichischen Niederlande mit dem Titel eines Königreichs Burgund und dazu noch Geldent-! schädigung an. Der Kurfürst willigte ein, die ! Herzoge Karl und Maximilian von Zweibrücken dagegen verweigerten diesem Projekte, so glätt-j zend und verlockend es auch war, ihre Zustim-j mung und riefen wieder Friedrich Ii. von Preußen als Sachwalter an. Dieser durchkreuzte die Pläne
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