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1. Die Hauptereignisse der römischen Kaiserzeit, Deutsche Geschichte bis zum Ende des Dreißigjährigen Krieges - S. 189

1912 - Breslau : Hirt
103. 104. Der Schmalkaldische Krieg. 189 Schlielich erwarb nach zwei weiteren Kriegen mit Karl V. (1536 1538, 15421544) Franz I., der mit den Trken ein Bndnis ge-schlssen hatte, 1544 im Frieden zu Crepy (zwischen Laon und Paris) Friede zu die fr die Abrunduug seines Staatsgebietes notwendige Bourgogne r(1544)-und gab dafr seine italienische Politik auf. Karl behauptete Mailand und belehnte damit feinen Sohn Philipp. Mit Snleiman, der seine Macht bis Ofen ausgedehnt hatte, wurde ein Waffenstillstand geschlossen. Hiermit hatte Karl endlich die Hnde frei und konnte sich den deutschen Verhltnissen zuwenden. 104. Der Schmalkaldische Krieg (15461547). Fnf Sechstel Deutschland aller Deutschen hingen bereits der neuen Lehre an, als der Entscheidung^ Kriege kmpf zwischen Karl und den Schmalkaldenern zum Ausbruch kam. Mehrere vom Kaiser veranlate Religionsgesprche waren immer wieder an der Unvereinbarkeit der Lehren gescheitert und hatten die bestehende Kluft nicht geschlossen, sondern erweitert. Noch war die Lage nicht geklrt, noch hatten die Schmalkaldener dem Kaiser Trkenhilfe bewilligt. Zur Entscheidung aber mute es kommen, als sich die Evangelischen weigerten, das vom Papst auf Drngen des Kaisers berufene allgemeine Konzil zu beschicken, das 1545 in Trient zusammentrat. Whrend dieser Zeit zeigte sich der Kaiser in der Kunst der Unter- Der Schmal-Handlungen den Schmalkaldenern ebenso berlegen wie spter im Felde. Er ^und. hatte es zu verhindern gewut, da sie seine Notlage nach dem Feldzuge in Algier ausnutzten, und da sie das Bndnis mit Franz I., der das schon verhandelt wurde, zum Abschlu brachten. Philipp von Hessen, der sich in einem geheimen Vertrage dem Kaiser genhert hatte, schdigte in diesen Jahren die Lebensinteressen des Bnndes, der, innerlich zerrttet, seine werbende Kraft ver-lorert hatte; weder Joachim Ii. von Brandenburg noch der Kurfürst von der Pfalz traten ihm bei, Moritz von Sachsen (vgl. 97) schied wieder aus. ^ther f Kurz vor dem Ausbruch des Krieges starb Luther am 18. Februar 1546 in '1546)ru<lt Eisleben. Obwohl im Bunde mit dem Papst, der zum Religionskriege gegen die Evangelischen aufrief, erklrte Karl, er fhre keinen Religionskrieg, fonbern gedenke nur, die widerspenstigen Fürsten des Bundes zur Ordnung zu bringen. Hierdurch zog er einige Evangelische auf seine Seite, anbere bestimmte er zu neutraler Haltung. Entscheidend wrbe der eiferschtige Gegensatz der beiben wettmachen Huser. Moritz von Sachsen, eine kalt berechnenbe, skrupellose Natur, ein herorragenber Diplomat, in religiser Beziehung bagegen inbifferent, verhie dem Kaiser seine ttige Mitwirkung, ba ihm das Laub seines Vetters Johann Friedrich und die Knrwrbe versprochen werben waren. Der Feldzug wurde zunchst an der Donau gefhrt. Die fd-Der Donau-deutschen Mitglieder des Schmalkaldischen Bundes erffneten die Feind-Seligkeiten gegen Karl, der sich noch ohne Heer in Regensburg aufhielt. Johann Friedrich von Sachsen (vgl. 97 und den Stammbaum S. 152) und Philipp von Hessen kamen ihnen zu Hilfe. Der Kaiser sprach die Reichsacht der sie aus und zog entgegen der Wahlkapitn-

2. Vom Beginn des Dreißigjährigen Krieges bis zum Tode Wilhelms I. - S. 18

1902 - Erlangen [u.a.] : Deichert
Einmischung Frankreichs. Charakter des Krieges: nicht mehr^, Religion^ krieg. 18 Vii. Der Dreißigjährige Krieg. treue und daher behielt der Friebe den Charakter eiues Souber-friebeus. § 77. Der Schwedisch-französische Krieg 1636—1648. 1. Die sowohl vou dem Kaiser als auch vou anbereu Fürsteu au den Prager Separatfrieden geknüpfte Hoffnung, er werbe die Einleitung zu einem allgemeinen Friebensznstanb bilben, ging nicht in Erfüllung. Vielmehr entbrannte bald darauf der Kampf mit neuer Heftigkeit; er zog sich sogar noch 12 lange Jahre hin und nahm bet der immer größer werbenben Versilberung der Truppen eine so grauenhafte Gestalt an, daß die letzte Periobe des 30 jährigen Krieges zu den trübsten und unheilvollsten Zeiten gehört, welche das beutfche Volk zu erleben hatte. Die Verantwortung, die Kriegsflamme von neuem angefacht und fortwährenb genährt zu haben, hat Frankreich zu tragen, befseit leitender Minister Richelieu danach strebte, die Macht Habsbnrgs zu schwachen und Frankreichs Grenzen bis an den Rhein auszudehnen. Frankreich ermunterte Schweden zur Fortsetzung der Feindseligkeiten, ermöglichte dem hochstrebenben Bern har b von Weimar durch finanzielle Unterstützung die Werbung neuer Truppen und brachte selbst ein Heer auf, das unter Zuxeinte und Goitbe in Deutschland einfiel und namentlich im Süden große Verheerungen anrichtete. Durch die Beteiligung Frankreichs erhielt der Krieg ein anderes Gepräge. Bisher hatte es sich um den Gegensatz zwischen Katholizismus und Protestantismus gehandelt; dem unversöhnlichen Haß beiber Religionsparteien waren die ersten blutigen Scenen in Böhmen entsprungen und die ernste Gesährbung des Protestantismus durch das Restitutionsedikt war einer der Grünbe gewesen, welche Gustav Aböls zur Einmischung bestimmt hatten. Jetzt aber trat das religiöse Moment in den Hintergrund. Keine der fremden Möchte dachte mehr an Verteidigung kirchlicher Interessen; jeder war es nur um Eroberung zu tun. Der Krieg artete aus zu einem Kampf Fremder gegen Fremde; denn außer Schweden und Franzofen tauchten Wallonen, Kroaten, Ungarn, Spanier zc. als Streitende auf. Das unglückliche Deutschland bot nur den blutgetränkten Schauplatz dar, auf welchem die Leidenschaften und Roheiten der verwilderten Massen zur Entfaltung kanten. Die geworbene Soldateska sah es als ihre Hauptaufgabe an, die Vorräte der Bürger und Bauern zu verbrauchen, das Land gänzlich auszusaugen und dem nachziehenden Gegner alle Hilfsquellen zu entziehen. So ward Deutfchland mit seinen einst blühenden Gefilden und volkreichen, wohlhabenden Städten und Dörfern

3. Vom Beginn des Dreißigjährigen Krieges bis zum Tode Wilhelms I. - S. 20

1902 - Erlangen [u.a.] : Deichert
20 Vii. Der Dreißigjährige Krieg. 1646—1648 namentlich dem bayerischen Lande durch furchtbare Verheerungen tiefe Wunden. Der fchwedifche General Königsmark sollte die kaiserlichen Erbstaaten erobern. Er drang ins Herz von Böhmen vor und machte 1648 einen Angriff auf Prag. Schon hatte er die sog. Kleinfeite der Stadt weggenommen, da verkündeten Trompeten unter dem Geläute der Glocken dem Lande die längst ersehnte Botschaft von dem allgemeinen Frieden (Oktober 1648). Grollend zogen die Schweden von Prag ab. Sie schleppten aber reiche Beute mit heim und darunter befand sich die Handschrift von Ulfilas' gotischer Bibelübersetzung, der berühmte Codex argenteus (jetzt in der Universitätsbibliothek von Upsala). Paul Gerhardt saug: „Gott Lob, nun ist erschollen Das edle Fried- und Freudewort, Daß nunmehr ruhen sollen Die Spieß' und Schwerter und ihr Mord." § 78. Der Westfälische Friede 1648. Verhandlungen 1. Schon auf dem Regensburger Reichstag vorn Jahre 1640 zu Osnabrück und ^ ™ r , i ^ ' ns.. . Münster, kam der Wunsch nach Beendigung des Krieges zum Ausdruck. Allein die hieraus bezüglichen Beratungen verliefen resultatlos und der Kampf tobte weiter. Ernstlicher wurden die Friedensverhandlungen von 1645 an in Angriff genommen und zwar zu Osnabrück zwischen dem Kaiser und den Schweden, die zugleich die protestantischen Stände ver- traten, und in Münster zwischen dem Kaiser und den Franzosen. Aber auch jetzt noch fehlte es den beteiligten Parteien an dem rechten Eiser. Unbedeutende Vor- und Formfragen und die Selbstsucht der auswärtigen Mächte, die mit möglichst reicher Beute den deutschen Kriegsschauplatz verlassen wollten, bewirkten eine derartige Verzögerung der Verhandlungen, daß der endgültige Abschluß des Friedens erst am 24. Oktober 1648 erfolgte. Die Friedensbestimmungen zerfallen in 3 Gruppen: 1) in solche, welche sich auf territoriale Verhältnisse, 2) in solche, welche sich auf religiös-kirchliche Verhältnisse und 3) in solche, welche sich auf verfassungsrechtliche Zustände beziehen. Territoriale Be- 2. I. Xemtormte Bestimmungen. stimmungen. a. Frankreich erhielt: das österreichische Elsaß, den Sundgau, die Festung Breisach, das Besatzungsrecht in Philippsburg, die Bestätigung des Besitzes der Städte und Bistümer Metz, Tonl und

4. Lehrbuch der Vaterlands-Geschichte, von der Urzeit bis auf unsere Tage, für Baierns Volks-Schulen - S. 201

1826 - Kempten : Dannheimer
den aus Böhmen vertrieben wurden. Tu renne aber bewirkte bei Gießen seine Vereinigung mit den Schwe- den unter Wrängel, und drang unaufhaltbar gegen Baiern vor. Nach furchtbaren Verwüstungen, welche Baiern erlitten haue, schloß der Churfürst Max zu Ulm (16. März 16-17) einen Waffenstillstand, in weichem er Neutralität, die Zurückberufung seiner Truppen von der kaiserlichen Armee, und den freien Durchmarsch der beiderseitigen, kriegenden Heere durch seine Länder versprach. Dies erbitterte den Kaiser, und er erlaubte sich nun das Ungerechteste gegen Maxi- milian: den Versuch destreubruchcö der baie- rischen Truppen. Der Abfall wurde aufgeboten, und der baierische Obergcneral Johann von Werth, ver- anlaßt durch Ferdinands geheime Unterhänd- ler, stand schon im Begriffe, mit der baicrischen Ar- mee zu dem Kaiser überzugehen! — Sein verrätheri- scheg Vorhaben ward dem Churfürsten entdeckt, der auf Werth6 Kopf einen Preis von 10,000 Thalern setzte. Werth und der mit ihm einverstandene General Spork sahen sich genöthigt, aus dem Lager zu Dilshofen zu den Oesterreichern zu entfliehen; denn Tod schrien Baierns treue Kriegsleute über die Verräther. — Doch Cdurfürst Mart mit ran verzieh dem undankbaren Erz- hause, versöhnte sich wieder mit dem Kaiser; um bet dem nahen Abschlüsse des Friedens nicht alle Vor. theile zu verlieren. Er hob am 14. September 1647 den Waffenstillstand mit den Schweden unter dem Dorgeben auf, daß die Schweden den Abschluß des Frie- dens durch Forderungen binderten, welche die katholische Religion und die Verfassung Deutschlands bedrohen. Mit Frankreich wünschte er den Waffenstillstand beizubebalten, welches ihm aber nicht gelang. — Der größte Thetl seiner Armee, vom Grafen von Grans- seld angeführt, vereinigte sich mit der kaiserlichen, wel. che die Schweden unter Wränget bereits auö Böhmen vertrieben Hane. Da sich Wränget in die Wesergegen- den zog; so folgten ihm die Oesterreicher und Baiern nach Die letzteru verheerten die Länder des Landgrafen von Hessen.kassel. — Im Jahre 1648 war es die Ab-

5. Lehrbuch der Vaterlands-Geschichte, von der Urzeit bis auf unsere Tage, für Baierns Volks-Schulen - S. 224

1826 - Kempten : Dannheimer
224 o lid) seiner edlen, eifrigen Wißbegier. Max Joseph trat im jugendlichen Aller dle Regierung Bayerns an, er führte auch die Relchsverweserfchaft, big der Großher- zog von Toökana, als Franz l , zu Frankfurt am Main den 4. Wcinmonat 1745 die Krone der Deutschen empfing. Düster waren die Verhältnisse Baterns. Den unverläßigen Bundesgenossen seines Vaters treu, behielt Mar Jo- seph zur Behauptung seiner Erbrechte und Ansprüche den ererbten Titel eines Erzherzogs von O e st e r r e i ch bei. Da erhielten alle Fahnen Maria Therefiens Befehl wieder nach Vaiern aufzubrechen. — Bald sah man die Hälfte dcö Landes, dem Feinde wieder preiögegeben als einem neuen jammervollen Schauplatz deö Krieges! Graf Bakhyani besiegle bei Pfaffenhofen (15. Avril 4745) die Franzosen und Pfälzer. Diese neuen Unfälle machten den Münchner Hof verzagt und zwiespältig; einige rieihen zum Frieden, andere zur Fortsetzung des Kriegs; nicht mehr auf Eroberung war eö von Letzter» abgese- hen, nur noch um Selbstrettung und Beschirmung der alten Erblande sollte der blutige Kampf fortgeführt wer- den. Nachdem Frankreichs treulose Staatskunst Baiern ins Elend geworfen, Preußen nur für Schlesien focht, Churpfalz und Hessen sich bereits neutral erklärten, so mahnten die Gesandten von Mainz und Cöln dringend zum Frieden, die Mucker des jungen Churfürsten unter- stützte ihre Worte, und Mar Joseph entschied für die Aussöhnung mit Oesterreich. Im Frieden zu Füssen (22. April 1745) entsagte er allen Ansprü- chen auf die österreichische Erbfolge, trat der vom deut- scheu Reiche übernommenen Garantie der pragmatischen Sanktion bei, sicherte dem Großherzoge Franz von Tos- kana seine Summe zur Kaiserwahl zu, wie auch jeder- zeit in Reichöangelegenheiten aufrichtig mit Oesterreich zu geben, und erhielt dagegen alle von Oesterreich in Baiern gemachte Eroberungen zurück, ohne Entschädigung dafür zu geben. Frg. 163) Wodurch gewann Maximilian Joseph die Liebe seines Volkes, — was that er für die Rechtspflege, — wie war der Staats- Haus-

6. Lehrbuch der Vaterlands-Geschichte, von der Urzeit bis auf unsere Tage, für Baierns Volks-Schulen - S. 233

1826 - Kempten : Dannheimer
0 255 München Len 19. Juny 1774 zwischen beiden Churfür- sien zu Baiern und zu Pfalz am Rhein ein gegen, fettiger Schenkungsvertrag abgeschlossen, von bei- Len Churfürften unterzeichnet und besiegelt, nach wel- chem Einer dem Andern schon gegenwärtigen Mitbesitz gesammler, beiderseitiger Lande einräumte; doch also, daß derselbe zwar gegen jede Anmaßung des Besitzthrims von einem Dritten volle Wirkung haben, aber, so lange der beiderseitige Mannssiamm daure, zu keinem Gebrauch gegen einander dienen könne. Diese Uebereinkunft war im engsten Hausgeheimniß bewerkstelligt/ und Herzog Carl von Zweibrück trat selber am 8. März 1778 bei. Schon wollte man die Gewährleistungen des Haus- Vertrags bei Frankreich und Preußen nachsuchen, als Churfürst Maximilian Joseph, unerwartet die Nähe feines Todes fühlte. Frg. 170) Wie und wann verschied Max Jo- seph, — welche Trauer erfüllte Baiern über den Verlust des Allgeliebten? Antw. Am 8. Christmonat 1777 verspürte Max Joseph ein Uebelbefinden, fein unwissender Leibarzt nannte den sich bald zeigenden Ausschlag die Rötbelu, es waren aber die Kinderpocken» wozu sich eine gefähr- liche Entzündung gesellte, der erlauchte Kranke empfand den schnellen Schluß seiner Tage, er nahm Abschied von seiner Gemahlin» und sprach noch mit sterbender Lippe: — „Leb wohl, ewig wohl Liebe.' — Du mein schö- „nes Land, meine lieben Unrerthanen, ihr „lieget mir am Herzen! Betet für mich, auch „ich will euch Segen bei Gott erflehen." — Nach diesen Worten verschied der ewig theuerste Vater seiner Baiern. *) — Schon während seiner Krankheit hörte man in Pallästen und Hütten nur Stimmen deö tiefesten Wehklagens, man sah nur Augen voller Thrä- «en, Tempel voller Betenden, es war nicht, als wenn *)^chlözers Briefwechsel. 1778. Hl. Theil. Heft Xv. S. 177 bis 192. Krankheit und Tod Ehurfürst Maxirá tianö von Baiern.

7. Lehrbuch der Vaterlands-Geschichte, von der Urzeit bis auf unsere Tage, für Baierns Volks-Schulen - S. 288

1826 - Kempten : Dannheimer
sentative Verfassung; — und durch welche Grundzüge zeichnet sich selbe aus? Antw. Schon im Jahre 1808 erhielt Baiern eine Constitution (Frage 192.). Der Rheinbund war aber ein Vertrag Frankreichs mit den deutschen Fürsten, in welchen, unter der Bedingung: Contingcnte zu liefern, den Fürsten volle Gewalt über ihre Völker gegeben ward. Lange ward daher die Belebung der bereits im Jahre <808 zugesichertcn und ausgesprochenen Rational.re Präsen- tation gehofft und mit großer Sehnsucht erwaxret. Die Waffengewalt, welche Napoleon in Europa üble, der schwankende Zustand der Fürsten und Völker verhinder. len das frühere Erscheinen eines grundhaften Frei- heitübriefes für unser Vaterland. Als eine der schön, sten Früchte des Wiener Congresscs ward im xm. Artikel der dort abgeschlossenen Bundesacte zu Gunsten der Völker verbindlich festgesetzt: «daß in allen Buu- dcöstaaten eine landständische Verfassung statt finden soll:" — Run, da der Welt dauernder Friede geworden, und die Fesseln fremden Einflusses ihre Lö- jung erhielten, trat durch die Humanität des theuer- stenkönigö Maximilian Joseph die neue Ver- fassung Baierns, ganz unabhängig vom Bundestag in Frankfurt, am 26. Mai 1818 in die Welt, und ver- breitete überall, wohin ihre Kunde reichte, Jubel, Dank und Freude.' Nicht unter dem gefährlichen We- hen einer stürmenden Volksversammlung kam in Baiern der 18. Artikel der Bundesacte in Erfüllung, still und geräuschlos, reif berathen, mit freiem und festem Regenten Willen ging die heilige Urkunde hervor aus dem Herzen des erhabensten, besten Königs, mit offenbarem redlichem Sinn, mit einer Weisheit, die be- währt, daß ihr edelmüthiger Schöpfer in die Herzen des Volkes gesehen, und darin seine geheimsten Wünsche gelesen habe: die Freiheit des Volkes mit der monar- chischen Rrgierungöform innigst zu vereinigen. Alle Baiern erhielten durch diese Acte die kräftigste Gewähr, leistunq der landeöväterlichen Gesinnungen, nach denen Maximilian Joseph keine bevorrechteten Feudal, stände des Mittelalters zurückrufen wollte, wie sie im Jahre

8. Lehrbuch der allgemeinen Geschichte - S. 707

1817 - München : Königl. Schulbücher-Hauptverl.
Erster Zeitraum. Von 151t bis i78g, 707 1634) bei Nördlingen den glänzendsten Sieg über sie. , 3) Der Friede zu Prag. Nach dem Siege bei Nördlingen trat Chursachsen öffentlich auf die Sene des Kaisers, und söhnte sich mit demselben durch ei- nen förmlichen Friedens-Vertrag aus. Dieser Frie- de wurde zu Prag am 30. May 1ö35 geschlossen. Vermöge desselben sollten alle Stifter, welche nach dem Paffauer Vertrage, und alle unmittelbare Stif- ter, die auch vorher eingezogen worden, noch vier- zig Jahre lang in dem Zustande bleiben, in welchem sie am 12. November 1627 gewesen waren. Dabei sollte es auch in Zukunft sein Bewenden haben, wo- fern man in diesen vierzig Fahren sich nicht eines an- dern vergliche. Von 1630 an sollte eine allgemeine Amnestie, nur mit Ausschluß der böhmischen und pfälzischen Angelegenheiten, Statt finden. Chursach- sen behielt überdieß die Lausitz. — Die meisten andern protestantischen Stande traten diesem Frieden halb gezwungen bei. Der Herzog Bernhard von Weimar hingegen und der Landgraf Wilhelm von Hessen-Cas- sel beharrten im Bunde mit den Schweden. Vierte Periode 1635- 1648. Der schwedisch- französische Krieg. Krieg und Friede. 1) Schwanken des Glücks beider Parteien 1ü35-164o. Nach der Schlacht bei Nördlingen und dem Frieden zu Prag schien die Sache der Schwe- den in Teutschland ganz verloren zu seyn. Nun aber trat Frankreich wieder in die Mitte. Eine Mißhand- lung des Churfürsten Philipp Christoph von Trier, welche sich Spanien und Österreich erlaubt hatten, gab dem Cardinal Richelieu die erwünschte Gelegenheit, der Krone Spanien (ly. May 1635) den Krieg an- zukündigen , und sonach auch mit dem Kaiser zu bre- chen. Kurz vorher (23. April 1635 ) hat^ Frank- reich den Bund mit Schweden erneut. Nach eini- gem Wechsel des Kriegs traten daher die Schweden schon gegen das Ende des Zahreö 1626 wieder sieg- reich im nördlichen Teutschland auf. Banners 45 *

9. Lehrbuch der allgemeinen Geschichte - S. 709

1817 - München : Königl. Schulbücher-Hauptverl.
Erster Zeitraum. Von 15 i 7 bis 173y. 709 Weg nach Mähren und Österreich. Das französische Heer war zwar bei Duttlingett (24. November 1643) von den Baiern geschlagen worden; aber nach- dem Tu renne den Oberbefehl über dasselbe erhal- ten hatte, und tu Verbindung mit dem schwedischen Feldherrn Wrangel (10*40) in Baiern eingedrun- gen war, wurde Maximilian I. von Baiern (14. Marz 1647) zu einem Waffenstillstände genöthigt, dessen Brechung (14. Sept. 1ö47) einen neuen verein- ten Einfall der Franzosen und Schwedenin Baiern mit furchtbaren Verwüstungen im Frühjahre 1648 nach sich zog. Wenige Wochen nachher (Zuly 1ö48) überfiel der schwedische Feldherr Königsmark die kleine Seite von Prag. Schon waren die Schweden Willens, auch die übrige Stadt zu stürmen, als die Unterzeichnung des westphalischen Friedens dem Jammer des langen Krie- ges eine Grunze setzte. Ii. Der w eftp Hali sch e Friede. Schon seit 1636 ward der Friede betrieben, aber die Unterhandlungen wurden immer wieder unterbrochen. Erst am 11. Iu- niuö 1645 erfolgte die wirkliche Eröffnung der Frie- dens-Handlung; allein es dauerte über drei Fahre, bis der Friede (24. October 1 643) Unterzeichner wurde. Die französischen Gesandten d'avaux und Servien, die schwedischen Orenstierna und Salvius, der päpstliche Gesandte Chigi, besonders aber der kaiser- liche Gesandte Graf Maximilian von Traut- mannsdorfzeichneten sich bei dem Friedens-Geschäfte vornehmlich aus. Die vornehmsten Gegenstände des Frieden- waren folgende: I. Hebung der gegenseitigen Beschwerden. 1. Der kirchlichen Beschwerden: der Friede setzte die völlige Gewissens-Freiheit und die politische Gleichheit der Catholiken und Augsburgischen Confessions - Verwandten, zu welchen letztern auch sämmtliche Reformirte gezählt wurden, fest; jus eurt~ di in partes; Normal-Jahr 1624. 2. Der poli- tischen Beschwerden: Allgemeine Amnestie und Wie- derherstellung; der Churfürft von der Pfalz erhielt, die

10. Lehrbuch der allgemeinen Geschichte - S. 701

1817 - München : Königl. Schulbücher-Hauptverl.
Erster Zeitraum. Von i517 bis 1739. 70i von ganz Böhrnen nur noch das einzige Budweis übrig. Den Winter über wurden Unterhandlungen gepflogen, die aber durch des Kaisers Matthias Tod (20. Marz l Gl Q) vereitelt wurden. 2) Friedrich V. vo n der Pfalz zum Könige in Böhmen erwählt. Ferdinand von Stewr- mark, ein Enkel Ferdinands I., der Nachfolger des Kaisers Matthias in den österreichischen Erbstaaten, den Protestanten wegen seines unerbittlich - strengen Eifers für die catholifthe Religion, welchen er bereits durch Vertilgung des Protestantismus in Steiermark erprobt hatte, ein Gegenstand des Hasses und der Furcht, wurde von den Böhmen, nachdem diese den Krieg wider ihn (Inny löly) bis vor Wien ge- tragen hatten, des böhmischen Thrones, dessen Besitz ihm schon einige Jahre vorher (Inny 1g 17) feierlich zugesichert worden war, (17. August 1o19) verlustig erklärt. Statt seiner wurde Friedrich V. von der Pfalz (5. September lölq) zum Könige in Böhmen erwählt. 3) Die Schlackt a n f d e m weißen Berge bei Prag. Noch eher als Friedrich V. zum Könige von Böhmen, war Ferdinand (28. August 1619) zum Kaiser gewählt worden. Überhaupt wandten sich dis Umstände des Letztern, welche allerdings bei dem To- de des Kaisers Matthias sehr mißlich gewesen waren, bald zum Bessern. Er erhielt (Oktober 1o19) eine vortreffliche Stütze an Maximilian I. von Baiern, dem Haupte der Liga, der Papst versprach ihm Hülfs- gelder, auch Spanien unterstützte ihn, ja, sogar der Churfürst Johann Georg I. von Sachsen trat aus Ei- fersucht gegen die Reformirten auf seine Seite. Min- der glücklich war Friedrich V. Sein Schwiegerva- ter Jacob I. verließ ihn, die Union wollte sich nicht in den Kampf wegen Böhmens mischen, und vermoch- te nicht einmal die Unterpfalz gegen die Verheerungen des spanischen Feldherrn Spinola zu schützen, ja, im Augenblicke der dringendsten Gefahr verließ Fried- rich V. sich selbst. So geschah es denn, daß die ein- zige Schlacht ans hem weißen Berge bei
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