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1. Lehrbuch der bayerischen Geschichte - S. 235

1868 - München : Lindauer
235 Bayern unter Maximilian I. (3. August 1607) die Acht über die Stadt, und Maximilian, der die ehemals bayerische Stadt gerne für sich gehabt hätte, erbat sich deren Vollziehung. Er schickte seinen Feldobersten Alexander von Haslang vor die geächtete Stadt, und die erschrockenen Bürger überreichten am 17. Dezember 1607 die Schlüssel. Donauwörth hörte auf, Reichsstadt zu sein, und ward, da sie dem Herzog Maximilian bis zum Ersätze der Kriegskosten übergeben und nicht eingelöst wurde, eine bayerische Landstadt. § 91. Die Vorgänge in Donauwörth erfüllten die Pro- testanten mit Unwillen und Groll gegen die Katholiken, womit sich noch die Furcht verband, in ähnlicher Weise behandelt zu werden. Um für alle Fälle gerüstet zu sein, traten die Fürsten von Rheinpsalz, Pfalz-Neuburg, Ansbach, Bayreuth, Württemberg und Baden im ehemaligen Kloster Anhausen (beiwaffertrüdingen im Ansbachischen) zusammen und erneuerten am 4. Mai 1608 die schon im Fahre 1572 gegründete Union zur Verteidigung ihres Glaubens und Besitzes. Zum Haupte derselben wurde Friedrich Iv von der Pfalz erwählt; von ausländischen Mächten waren Frankreich und England für den neuen Bund die wichtigsten. Herzog Maximilian I von Bayern mußte die seit dieser Zeit immer häufiger werdenden Versammlungen der protestantischen Fürsten mit steigendem Mißtrauen betrachten. Er sah deutlich, daß der Kaiser Rudolf Ii weder Ansehen noch Kraft genug hatte, die katholischen Stände gegen die wachsende Macht des protestantischen Bundes zu schützen. Nur ein festes Aneinander- schließen konnte ihnen diese Sicherheit gewähren. Kam es je zum offenen Kriege, so wurden die wehrlosen geistlichen Fürstentümer eine leichte Beute der unirten Stände, welche schon lange darnach gelüstete. Auf der anderen Seite konnte es Maximilian nicht entgehen, welchen Zuwachs an Macht und Ansehen ihm ein solches Bündniß gewähren würde, da nur Er im Stande war, die oberste Seituncj desselben zu übernehmen. Die Nothwendigkeit eines ka- tholischen Gegenbundes leuchtete um so mehr ein, als das alte bayerische Haus, dessen nachgeborne Prinzen reichlich mit geistlichen

2. Lehrbuch der bayerischen Geschichte - S. 236

1868 - München : Lindauer
236 Bayern unter Maximilian I. Fürstenthümern versorgt waren, für deren Erhaltung großes Interesse tragen mußte. Die ersten Eröffnungen ließ er den Gesandten der geistlichen Kurfürsten und anderer katholischer Stände auf dem Ncichstage zu Regens bürg vom Jahre 1608 machen. Bald darauf schickte er einen eigenen Abgeordneten an die Höfe von Mainz, Köln und Trier, um die Sache zu betreiben. Den Wünschen des Kurfürsten von Mainz nachgebend, welcher nicht gerne den Anfang machen wollte, bestrebte sich Maximilian vor Allem, die oberländischen Stände zu einer näheren Vereinigung zu bewegen, und nach vielfachen Bemühungen wurde am Io. Juli 1609 in München der erste Bundcsvertrag von den Bevollmäch- tigten des Herzogs von Bayern, des Erzherzogs Leopold als Bischofs von Straßburg und Passau, dann der Bischöfe von Würzburg, Konstanz, Augsburg und Regensburg, des Propstes von El lw an gen und des Abtes von Kempten unterzeichnet. Als Zweck des Bündnisses erklärte man die Erhal- tung des katholischen Glaubens, die Abwendung besorgter Gefahren, die Handhabung des Religionsfriedenö und anderer Reichsgesetze. Die Verbündeten sollten einander gegen jeden Angriff vertheidigen; zugleich wurde ein Geldvorrath gebildet und Herzog Maximilian zum Bund es-Obersten ernannt. Nachdem dieß geschehen, ward den drei geistlichen Kurfürsten Nachricht ertheilt mit der Einladung, dem neuen Vereine beizu- treten. Maximilians Vater, der alte Herzog Wilhelm, machte eine Reise an den Rhein, angeblich um eine Brunnenkur zu gebrauchen, in Wirklichkeit aber, um den Eifer der drei geistlichen Kurfürsten zu beleben. Zu Mainz, wo sie sich am 23. August 1609 ver- sammelten, erschien auch ein bayerischer Gesandter, der Jäger- meister Lorenz von Wensin, um jede Bedenklichkeit zu besiegen, welche die geistlichen Herren von dem Eintritte in den katholischen Bund abhalten konnte. Die Vorstellungen, welche dieser machte, fanden um so eher Eingang, als die gewaltthätige Behandlung, welche sich kurz vorher der Kurfürst von der Pfalz gegen das Hochstift Speyer erlaubt hatte, den geistlichen Fürsten die Ge- fahr zeigte, welcher sie sich aussetzten, wenn sie ferner abgesondert und wehrlos blieben. Am 30. August Unterzeichneten sodann die Kurfürsten von Mainz, Köln und Trier die Urkunde ihres

3. Lehrbuch der bayerischen Geschichte - S. 336

1868 - München : Lindauer
336 Bayern unter Maximilian Iv Joseph. war der Feldzug von den Oesterreichern unter Erzherzog Karl in Deutschland, und von den Nüssen unter Suwarow in Italien siegreich eröffnet. Um Bayern eine Achtung gebietende Stellung zu geben, war eine Mehrung seiner Strcitkräfte um so dringender nothwendig, weil Kaiser Paul I von Rußland nach dem unglücklichen Treffen, welches seine Truppen unter Korsakow gegen die Franzosen unter Massen« bei Zürich (24. September 1799) lieferten, seine Gesinnung gegen Frank- reich änderte und seine Truppen zurückzog. Zur Mehrung des bayerischen Heeres mangelten aber die Mittel, und dieselben im Lande aufzubringen, bestand keine Hoffnung. Deshalb nahm Bayern von England Hilssgelder und rüstete mit denselben zu dem bisherigen Heere von 14,000 Mann ein zweites von 12,000 Mann. Die Verpflegung dieser Truppen übernahm England durch einen in Amberg (15. August 1800) abge- schlossenen Vertrag, in welchem es auch dem Kurfürsten den ungeschmälerten Besitz seines Gesammtgebiets gewährleistete. Die verstärkte bayerische Armee rückte nun in Verbindung mit öster- reichischen Truppen an den Mail: und Rhein, aber ein großes französisches Heer unter Moreau drängte die Verbündeten bis in's Innere von Bayern zurück. Zn gleicher Zeit war Napo- leon Bonaparte nach seiner Rückkehr vom ägyptischen Feld- zuge und seiner Ernennung zum ersten Cónsul der französischen Republik mit einer ungeschwächten Armee über den großen St.bernhard gedrungen und hatte in der Schlacht bei Marengo (14. Juni 1800) gesiegt. Auf die Nachricht von diesem Erfolge der französischen Waffen drang Moreau in Bayern vor, nahm (27. Juni 1800) München und bald darauf (7. Juli 1800) Landshut. Kurfürst Maximilian Iv hatte sich nach dem Falle Münchens nach Amberg zurückgezogen (27. Juni 1800) und erließ von dort aus (10. November 1800) ein Toleranz- Edikt, welches auch den Nichtkatholiken die Niederlassung in Bayern gestattete. Unterdessen hatte Oesterreich, um von dem siegreich vor- dringenden Moreau Waffenstillstand zu erhalten, den Franzosen durch die Verträge zu Parsdorf (unweit Ebersberg) vom 15. Juli und zu Hohenlinden (acht Stunden von München) vom 20. Septbr.

4. Lehrbuch der bayerischen Geschichte - S. 338

1868 - München : Lindauer
338 Bayern unter Maximilian Iv Joseph. war, daß Oesterreich so hochgehende Forderungen stelle, ohne die Zustimmung Frankreichs für sich zu haben, so warb der bayerische Kursürst um die Freundschaft und Hilfe des Kaisers Alexander von Rußland, des Sohnes und Nachfolgers Paul I. Oester- reichs Gelüsten fand am Petersburger Hofe allgemeine Mißbillig- ung, und bald darauf (18. August 1802) ließ Rußland und Frankreich im Einverständniße mit dem deutschen Kaiser dem Reichstage zu Re g eus bürg einen durch den französischen Minister Talleyrand und den russischen Kanzler Kurakin bearbeiteten Plan über die Entschädigung der deutschen Fürsten für ihre Verluste am linken Rheinufer und über die künftige Gestaltung Deutschlands vorlegen, der einem Ausschüße von acht Reichsstanden, Reichs députation genannt, zur Prüfung und Berichterstattung überwiesen wurde. Rach vielen Unterhandlungen erschien (am 23. November 1802) das Endresultat der Ausschuß- Berathungen in einem Hauptentschädigungsplan, dessen Inhalt der deutsche Reichstag am 25. Februar 1803 unter dem Namen des Neichsdeputations-Hauptschlusses (aus 89 Paragraphen bestehend) annahm. Der Kurfürst von Psalzbayern, welcher unter alleu Reichsständen durch den Luneviller Frieden am meisten, nämlich alle pfälzischen Besitzungen jenseits und diesseits des Rheins mit Ausnahme des Herzogthums Berg verloren hatte, erhielt dafür als Ersatz: a) die Hochftister Würzburg, Bamberg, Augsburg (doch nicht die Reichsstadt), Freysing, einen Theil von Eichstädt und Passau nebst den mittelbaren Klöstern innerhalb dieser Gebiete; b) die 13 Reichsabteien: Kempten, Ebrach, Elchingen, Irrste, Kaisheim, Ottobeuren, Roggenburg, Söflingen, St. Ulrich und Afra (im Hochstiste Augsburg), Ursberg, Wettenhausen, Wengen (in Ulm) und Waldsassen. Kurfürstliches Bcsitz- ergreifungspatent vorn 26. November 1802; e) die 15 Reichsstädte: Bopsingeu, Buchhorn, Dinkelsbühl, Kausbeuren, Kempten, Leutkirch (mit Heide), Memmingen, biet bis an den Lech vorzurücken, und würden zur Folge gehabt haben, Bayern ganz aus der Zahl der Mächte zu vertilgen." Ob diese Anschuldigung begründet gewesen, steht dahin; Oesterreich stellte der französischen Note die Behauptung entgegen, „daß es nur ein Vorrücken bis an die Isar mit Ausnahme Münchens beabsichtigt habe."

5. Die Hauptereignisse der römischen Kaiserzeit, Deutsche Geschichte bis zum Ende des Dreißigjährigen Krieges - S. 189

1912 - Breslau : Hirt
103. 104. Der Schmalkaldische Krieg. 189 Schlielich erwarb nach zwei weiteren Kriegen mit Karl V. (1536 1538, 15421544) Franz I., der mit den Trken ein Bndnis ge-schlssen hatte, 1544 im Frieden zu Crepy (zwischen Laon und Paris) Friede zu die fr die Abrunduug seines Staatsgebietes notwendige Bourgogne r(1544)-und gab dafr seine italienische Politik auf. Karl behauptete Mailand und belehnte damit feinen Sohn Philipp. Mit Snleiman, der seine Macht bis Ofen ausgedehnt hatte, wurde ein Waffenstillstand geschlossen. Hiermit hatte Karl endlich die Hnde frei und konnte sich den deutschen Verhltnissen zuwenden. 104. Der Schmalkaldische Krieg (15461547). Fnf Sechstel Deutschland aller Deutschen hingen bereits der neuen Lehre an, als der Entscheidung^ Kriege kmpf zwischen Karl und den Schmalkaldenern zum Ausbruch kam. Mehrere vom Kaiser veranlate Religionsgesprche waren immer wieder an der Unvereinbarkeit der Lehren gescheitert und hatten die bestehende Kluft nicht geschlossen, sondern erweitert. Noch war die Lage nicht geklrt, noch hatten die Schmalkaldener dem Kaiser Trkenhilfe bewilligt. Zur Entscheidung aber mute es kommen, als sich die Evangelischen weigerten, das vom Papst auf Drngen des Kaisers berufene allgemeine Konzil zu beschicken, das 1545 in Trient zusammentrat. Whrend dieser Zeit zeigte sich der Kaiser in der Kunst der Unter- Der Schmal-Handlungen den Schmalkaldenern ebenso berlegen wie spter im Felde. Er ^und. hatte es zu verhindern gewut, da sie seine Notlage nach dem Feldzuge in Algier ausnutzten, und da sie das Bndnis mit Franz I., der das schon verhandelt wurde, zum Abschlu brachten. Philipp von Hessen, der sich in einem geheimen Vertrage dem Kaiser genhert hatte, schdigte in diesen Jahren die Lebensinteressen des Bnndes, der, innerlich zerrttet, seine werbende Kraft ver-lorert hatte; weder Joachim Ii. von Brandenburg noch der Kurfürst von der Pfalz traten ihm bei, Moritz von Sachsen (vgl. 97) schied wieder aus. ^ther f Kurz vor dem Ausbruch des Krieges starb Luther am 18. Februar 1546 in '1546)ru<lt Eisleben. Obwohl im Bunde mit dem Papst, der zum Religionskriege gegen die Evangelischen aufrief, erklrte Karl, er fhre keinen Religionskrieg, fonbern gedenke nur, die widerspenstigen Fürsten des Bundes zur Ordnung zu bringen. Hierdurch zog er einige Evangelische auf seine Seite, anbere bestimmte er zu neutraler Haltung. Entscheidend wrbe der eiferschtige Gegensatz der beiben wettmachen Huser. Moritz von Sachsen, eine kalt berechnenbe, skrupellose Natur, ein herorragenber Diplomat, in religiser Beziehung bagegen inbifferent, verhie dem Kaiser seine ttige Mitwirkung, ba ihm das Laub seines Vetters Johann Friedrich und die Knrwrbe versprochen werben waren. Der Feldzug wurde zunchst an der Donau gefhrt. Die fd-Der Donau-deutschen Mitglieder des Schmalkaldischen Bundes erffneten die Feind-Seligkeiten gegen Karl, der sich noch ohne Heer in Regensburg aufhielt. Johann Friedrich von Sachsen (vgl. 97 und den Stammbaum S. 152) und Philipp von Hessen kamen ihnen zu Hilfe. Der Kaiser sprach die Reichsacht der sie aus und zog entgegen der Wahlkapitn-

6. Mittelalter und neue Zeit bis zum Westfälischen Frieden - S. 188

1897 - München [u.a.] : Oldenbourg
188 64. I. Der Bhmisch-Pflzische Krieg (16181624). 5. Wiedervereinigung der Hberpfatz mit Wayern 1628. Fr die aufgewendeten Kriegskosten war dem bayerischen Herzog (feit 1619) Obersterreich verpfndet. Zum Ersatz dafr wurde Maximilian 1628 in den erblichen Besitz der Oberpfalz eingefetzt, welche er thatfchlich schon feit 1621 innehatte. So wurde dieser Landesteil nach dreihundert-jhriger Trennung wieder dauernd mit Altbayern vereinigt. Die pflzischen Kurfrsten hatten, wie in der Rheinpfalz, auch in der Ober-Pfalz bald das protestantische, bald das kalvinische Bekenntnis eingefhrt. Unter Maximilian aber war hier (seit 1621) die katholische Kirche wieder hergestellt und damit ein nochmaliger und letzter Konfessionswechsel auf Grund des Augsburger Religionsfriedens durchgefhrt worden (Grndung des ansehnlichen Jesuiten-kollegiums in Amberg). 65. Ii. Der Dnische Krieg 1624-1629. 1. Einmischung des Mnenknigs. Christian von Braunschweig war mit den Resten seines geschlagenen Heeres aus der Pfalz nach Niedersachsen zurckgegangen und hatte unter Erpressungen, die er an den dortigen Bistmern bte, frische Truppen gesammelt. Tilly, der ihm gefolgt war, erfocht einen nochmaligen Sieg der ihn (bei Stadtlohn unweit Mnster 1623). Als aber darauf das ligiftifche Heer, feinen Vorteil ausntzend, die niederdeutschen Landschaften mit Brandschatzungen heimsuchte, trat König Christian Iv. von Dnemark, der als Herzog von Holstein dem niederfchfifchen Kreise angehrte, fr die Sache der Protestanten auf. Um der neuen Gefahr zu begegnen, fate der Kaifer, dem feine bisherige Abhngigkeit von der Liga ohnehin unbequem geworden war, den Plan, ein eigenes kaiserliches Heer aufzustellen. 2. Pas erstmalige Auftreten Waldensteins 1625. Den Absichten des Kaisers kam Wallenstein, Herzog von Friedland in Bhmen, auf das erwnschteste entgegen. Dieser machte dem Kaiser das Angebot, gegen den Dnenknig auf eigene Kosten ein Heer von 40000 Mann aufzubringen unter der Bedingung, da ihm der unbedingte Oberbefehl der dasfelbe zugefprocheu werde. Gerne gab der Kaifer feine Ein-willigung. Mit Walrenstein sein eigentlicher Name war Albrecht von Waldstein tritt eine der merkwrdigsten Persnlichkeiten, ein verwegener Charakter", in die deutsche Geschichte ein. Er entstammte einem deutschen Adelsgeschlechte, das in Bhmen ansssig und mig begtert war. Seine Eltern waren der husitischen Lehre zugethan. Frh verwaist, wurde der Knabe von seinen Verwandten einer Jesuitenschule bergeben, wo er im katholischen Glauben erzogen wurde. Spter-hin besuchte er die (zu Nrnberg gehrige) protestantische Universitt Altdorf

7. Geschichte der Neuzeit - S. 38

1902 - München [u.a.] : Franz
38 Der westfälische Friede. Drei christl. Bekenntnisse. Normaljahr. Frankreich. Schweden. Schweiz und Holland. Brandenburg. Bayern. Pfalz. mindestens 10 Millionen umgekommen. Augsburg war von 80 000 auf 18 000 heruntergesunken. Im Bistum Freising zählten manche Dörfer nur noch von 400 Einwohnern. In Hessen allein waren 300 Dörfer, 17 Städte und 47 Schlösser niedergebrannt worden. Endlich kam der Friede zu stände, dessen Abschluß besonders durch den französischen Unterhändler acht Jahre lang verzögert worden war. 1648 wurde zu Münster und Osnabrück der westfälische Friede1) geschlossen, dessen wichtigste Bedingungen folgende waren. a) Kirchliche Bestimmungen. 1. Der Augsburger Religionsfriede wurde erneuert und auch auf die Reformierten ausgedehnt, so daß es im Reich drei zu Recht bestehende christliche Konfessionen gab, deren Bekenner sich in allen Reichsarigelegenheiten gleichstehen sollten. 2. Bezüglich der geistlichen Güter und der R e l i g i o n s -Übung innerhalb der einzelnen Staaten sollte fortan das Jahr 1624 als Normaljahr gelten, d. h. der Zustand vom 1. Januar 1624 maßgebend sein. b) Staatliche Bestimmungen. 1. Frankreich erhielt Breis ach und die bisher h a b sb n rgisch e n Besitzungen im Elsaß, d. i. im wesentlichen das flache Land, aber ohne Straßburg. 2. Schweden bekam Vorpommern mit den Jnfeln Rügen, Ufedom und Wollin, die Stadt Wismar und das Herzogtum Bremen-Verden (das frühere Erzstift Bremen, aber ohne diese Stadt). 3. Die Schweiz und die nördlichen Niederlande (Holland) wurden als selbständige Freistaaten anerkannt. 4. Brandenburg bekam nur Hinterpommern und zur Entschädigung für Vorpommern das Erzstift Magdeburg und die Bistümer Halber stadt, Minden und Kami n. 5. Bayern behielt die im Krieg erworbene Oberpfalz und die K u r w Ü r d e. 6. Die Nheinpsalz wurde dem Sohne Friedrichs V. Karl Ludwig gegeben und mit einer neuen Kurwürde, der achten ausgestattet. 1) Zu Nürnberg hielten die Kaiserlichen und die Schweden im großen Saale des Rathauses das Friedensbankett. — Sieh dort das Gemälde oon_ Joachim Sandrart. — Lies P. Gerhardts „Friedenslied": „Gottlob, nun ist erschollen das edle Fried- und Freudenwort."

8. Bilder aus Frankens Vergangenheit - S. 140

1914 - München : Oldenbourg
— Ho — getreuen Untertanen nicht in den Lall zu setzerr, bei Unserer etwaigen Gefangennahme Unsere Freiheit mit zu drückenden Kosten zu ersaufen . . _ Würzburg, 30 August \800. Georg Karl." Diesmal begab sich der Fürstbischof nach Meiningen. Die Ordnung des Reisezuges teilt uns ein gleichzeitiges Schriftstück mit: V Chaise: 6 Eeibpferbe (6 Happen) { Sürst, Gesandter 0°,, Schlick, | von Fechenbach, oon Speth. (Herr von Ittofell, Bofmar^ schall von Reigersberg, 6of-kaplan Leibes. Z. Chaise: 2 Postpferde .... — Bediente. | Zerrn Gesandten von Schlick, Chaije: . J Beichtvater, \ Kammer- diener. 5. Chaise: , Postpferde . . . , / 2geheimeko„zlisten, ,Kam- \ merötener, \ Kammerlarei. 6. Chaise: 4 Tier.......................— \ Küchenmeister, 3 Koch. 7. Lhoise: 2 Postpferd (neue Kalesche) j ' «‘unt-fchenf , Kammer- | laset, \ btlberdtener. 8. Chaise: Küchenfalesche mit * Tieren i ' Küchenschreiber, 2 pfört- 9. Chaise: £ine „tourst" mit » Geren | ' ^o. Chaise: Kanzleiwagen mith Tieren— \ Kanzleidiener. 2 Silberwagen mit H Tieren, \ Küchenwagen, \ Kellerwagen, \ Wagen für die Koffer, \ Ipageti für die Gardistenbagage. 9. Der Landsturm im Spessart (1799—1800). Der kurmainzische Kanzler Frhr. v. Albini leitete bei der abermaligen Annäherung der Franzosen gegen das Mainzer Land mit großem (Eifer und seltener Ausdauer die Ausstellung des Landsturmes. Der Landsturm sollte keine regellose Freischar, sondern eine Mannschaft sein, welche nach militärischen Gesetzen einem verantwortlichen Führer, dem Amtsvogt, zu gehorchen, erkennbare Abzeicken zu tragen und bei allen Unternehmungen die allgemeinen Kriegsregeln zu beobachten hatte. Das erste Aufgebot umfaßte meist ledige Leute, das zweite verheiratete und mehr als 50 Jahre alte Männer. Da das Mainzer Crzftift noch die uralte Zenteinteilung, hatte, wurden hiernach Zentkompagnien zu je 300 Mann gebildet. Die Bewaffnung bestand anfänglich oft aus Sensen und Heugabeln, später

9. Geschichtswiederholungen in Fragen und Antworten - S. 98

1914 - München : Hugendubel
98 « Frage 185, 186. der Religion auf Grundlage der Selbstbestimmung des einzelnen und führt, zumal nach der Spaltung im Protestantismus selbst, zur gesteigerten Betonung dogmatischer Unterschiede. — Sie scheint sich organisieren zu wollen als Gemeindekirche aut nationaler Grundlage und endet in den landeskirchlichen Organisationen der Territorialgewalten. — Sie erscheint in ihren Anfängen als Zusammenfassung religiöser, politischer und sozialer Reformforderungen und endet als rein religiöse Neubildung. ^ räumiiche Ausbreitung der deutschen Reformation vollzieht sich in zwei Hauptabschnitten: In den Jahren 1 c22—26 werden protestantisch Kursachsen, Hessen Ansbach-Bayreuth, Anhalt, Pfalz-Zweibrücken und viele suddeutsche Reichsstädte, der Hochmeister des deutschen Ordens verwandelt sein Land in ein weltliches Herzogtum ln den Jahren 1534—46 werden protestantisch Württemberg, das Herzogtum Sachsen, Brandenburg und die Kurpfalz. *18 K. Welche Bedeutung hat der Umstand, daß Deutschland als ständische Aristokratie in die Reformationsbewegung eintrat, für ihren Verlauf gehabt. * Der Verlauf der Reformationsbewegung in Deutschland wird bestimmt durch die Rivalität der ständischen land wird bestimmt üurcn aie ruvaul*.. —----- Aristokratie (Territorialfürstentum) mit der kaiserlichen Gewalt. (Vgl. oben Frage 158.) Trotzdem diese die Reformation verwirft, vermag sie sich in den^Territorien• festzu-setzen und zu organisieren. Das sichtbarste Zeichen politischen Zustandes Deutschlands in dieser Periode ist es daß alle wichtigen Entscheidungen aut Reichstagen fallen. *186 Welche Bedeutung hat das Reformationszeitalter für die politische Geschichte der deutschen Städte. * Die Städte spielen in der Reformationsbewegung zum letzten Male in der deutschen Geschichte eine bedeutsame Rolle Sie treten z. T. sehr früh auf die Seite der Reformat.on (Nürnberg Ulm, Bremen, Magdeburg, Breslau), die sudwest deutschen werden Hauptherde des Zwinghanismus doch gefangen sie nicht zu einer einheitlichen Politik und bezahlen ihr Versagen im Schmalkaldischen Krieg mit dem endgültigen Verlust ihrer politischen Stellung.

10. Leitfaden der Bayerischen Geschichte für höhere Lehranstalten - S. 74

1908 - Bamberg : Buchner
74 Zur frheren Geschichte der frnkischen Lande. Eichsttt trat unter dem Einflsse Johann Ecks gleich entschieben gegen die Neuerungen auf. In der zweiten Hlfte des Jahrhunberts aber setzte in den frnkischen Bistmern, gefrbert durch die Berufung der Jesuiten, erfolgreich die Gegenreformation ein, zuerst in Wrzburg unter Julius Echter von Mespelbrunn (1585), dann in Bamberg, wo der Protestantismus noch mehr an Boben gewonnen hatte, viele Untertanen manberten in die benachbarten protestantischen Territorien aus. Der Bauernkrieg (1525) erschtterte Franken, begnstigt durch die Zersplitterung der einzelnen Gewalten, mit voller Heftigkeit und das Brgertum, bessen Lage in manchem jener der Hufftnbifchen glich, machte mit ihnen vielfach gemeinschaftliche Sache, so in Rothenburg o. T. und Xdinbsheim, in Xdrzburg, wo man die Reichsunmittelbarkeit erstrebte, und in Bamberg. Der (Dbenrolber Haufen unter Gtz von Berlichingen nahm Xdrzburg, bessen Bischof nur den festen Marienberg behauptete; der Bischof von Bamberg mute mit den Bauern einen Vertrag schlieen. Doch schnell genug trat die Xdenbung ein. Nach wenigen Wochen wrben die ungeschulten Scharen bei Knigshofen an der Tauber und bei 3ngol= stabt in Franken geschlagen und Xdrzburg durch den schwbischen Bunb entsetzt. Blutig wie die (Emprung war die Vergeltung; in Xdrzburg allein wrben 60 Hinrichtungen vollzogen. Die allgemeine Lage der Besiegten wrbe nicht besser als vorher. vom Schmalkaldischen Kriege blieb sanken, Durchmrsche abgerechnet, verschont- der den Ittarfcgrfler Krieg und die Grumbachschen Hndel s. o. 1608 bilbete sich zu Rhausen im Rnsbachischen die protestantische Union, der Rnsbach und Kulmbach angehrten; unter den Mitgliedern der katholischen Liga finben wir den Frstbischof Echter von Xdrzburg. So spaltete sich Franken in zwei Lager. Rls der Krieg ausgebrochen war, stellten Xdrzburg und Bamberg Truppen zum Heere der Liga und zahlten Gelbbeitrge. Schwere Seiten kamen mit dem (Eingreifen der Schweden. Nach seinem Siege bei Breitenfelb 1631 besetzte Gustav Rbolf das Bistum Xdrzburg, General Horn spter Bamberg. Der König lie sich berall hulbigen, setzte in Xdrzburg eine schwebische Landesregierung ein und befahl die bertragung der bortigen Universittsbibliothek nach Upsala. Nachbem er in Mainz berwintert hatte, vereinigte er sich im Frhjahr 1632 bei Kitzingen mit Horn und zog der Nrnberg, bessen Brgerschaft ihm eine freunbliche Rufnahme bereitete, gegen Bayern (s. Rbschn. 22). (Einige Monate spter lagen sich Gustav Rbolf und Xdalienstein bei Nrnberg wochenlang gegenber; Xdalienstein hatte das Land furchtbar verheert und sich dann an der Riten veste" bei Frth
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