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1. 100 Geschichtsbilder aus Erfurt und Thüringen - S. 126

1911 - Erfurt : Keyser
— 126 — bei der schwachen Besatzung für geratener, die Verteidigung aus den Petersberg zu beschränken. Doch wurde der Domhügel zur Festung gezogen und mit Schanzpfählen umgeben. Die beiden herrlichen Kirchen benutzte man zu Pferdeställen und fügte ihnen dadurch im Innern großen Schaden zu. — In dieser Zeit kam König Friedrich Wilhelm Iii. mit den Königlichen Prinzen auf seiner Reise zur Armee nach Frankreich durch Möbisburg und wohnte im Heinernannschen Hause. Die Uebergabe der Stadt selbst sand am 6. Januar 1814 statt; die Zitadellen mit Einschluß des Domhügels und des Brühler- und Andreastores blieben aber noch im Besitze der Franzosen. Die letzten Franzosen aber verließen erst am 16. Mai 1814 die Stadt (s. Nr. 78). Erfurt abermals preußisch: Eine der ersten und not- wendigsten Ausgaben der Bürger nach der Uebergabe der Stadt war die Einrichtung von Lazaretten für die erkrankten preußischen Soldaten, die in ihren bisherigen Quartieren nur wenig Pflege gefunden hatten. Aber nicht nur durch Samariterdienste zeigten sich die Erfurter würdig, dem preußischen Staate anzugehören, sondern auch durch die Teilnahme an dem weiteren Kriegszuge gegen Napoleon. Kaum war die erneute Besitznahme der Stadt durch die Preußen erfolgt, als Freiwillige in großer Zahl zu den Fahnen eilten und Landwehr und Landsturm nach preußischem Muster sich bildeten. Am 4. März 1814 wurden die freiwilligen Jäger in der Kaufmannskirche eingesegnet und am 12. März marschierten sie nach Frankreich ab (f. Nr. 79). Sobald der erste Pariser Friede geschlossen war, zogen die Heere der Verbündeten in die Heimat zurück, und die Bürger konnten ihren geliebten König aus der Rückkehr nach seiner Hauptstadt in Erfurts Mauern begrüßen. Auch seinen Geburtstag und den ersten Gedächtnistag der Leipziger Völkerschlacht feierten sie in erhöhter Freude (s. Nr. 80). Noch waren aber die Verhandlungen des Wiener Kongresses (1814—15) nicht zu Ende, als der Krieg mit Napoleon von neuem ausbrach und abermals Opfer zur Rettung des Vaterlandes verlangte. Diesmal war die Teilnahme am Kampfe für die Erfurter Landwehr und die freiwilligen Jäger weit ehrenvoller. Sie kämpften mit in der heißen Schlacht bei Belle-Allianee und gewannen Anteil an dem Ruhme jenes Tages. Bald darauf endete der zweite Pariser Friede den Feldzug mit Frankreich. Durch den Wiener Kongreß, der mit der Unterzeichnung der Bundesakte am 8. Juni 1815 zu Ende ging, erhielt Preußen die größere Hälfte des Königreiches Sachsen (Merseburg, Gefell, den Thüringer Kreis und Henneberg). Es bildete daraus mit den schon früher preußisch gewesenen oder gewordenen Gebieten im Nieder- und O bersächsischen Kreis (Magdeburg, Grafschaft Hohenstein, Mühlhausen, Eichsfeld, Stadt und Gebiet Erfurt) die Pro-

2. Lehrbuch der bayerischen Geschichte - S. 236

1868 - München : Lindauer
236 Bayern unter Maximilian I. Fürstenthümern versorgt waren, für deren Erhaltung großes Interesse tragen mußte. Die ersten Eröffnungen ließ er den Gesandten der geistlichen Kurfürsten und anderer katholischer Stände auf dem Ncichstage zu Regens bürg vom Jahre 1608 machen. Bald darauf schickte er einen eigenen Abgeordneten an die Höfe von Mainz, Köln und Trier, um die Sache zu betreiben. Den Wünschen des Kurfürsten von Mainz nachgebend, welcher nicht gerne den Anfang machen wollte, bestrebte sich Maximilian vor Allem, die oberländischen Stände zu einer näheren Vereinigung zu bewegen, und nach vielfachen Bemühungen wurde am Io. Juli 1609 in München der erste Bundcsvertrag von den Bevollmäch- tigten des Herzogs von Bayern, des Erzherzogs Leopold als Bischofs von Straßburg und Passau, dann der Bischöfe von Würzburg, Konstanz, Augsburg und Regensburg, des Propstes von El lw an gen und des Abtes von Kempten unterzeichnet. Als Zweck des Bündnisses erklärte man die Erhal- tung des katholischen Glaubens, die Abwendung besorgter Gefahren, die Handhabung des Religionsfriedenö und anderer Reichsgesetze. Die Verbündeten sollten einander gegen jeden Angriff vertheidigen; zugleich wurde ein Geldvorrath gebildet und Herzog Maximilian zum Bund es-Obersten ernannt. Nachdem dieß geschehen, ward den drei geistlichen Kurfürsten Nachricht ertheilt mit der Einladung, dem neuen Vereine beizu- treten. Maximilians Vater, der alte Herzog Wilhelm, machte eine Reise an den Rhein, angeblich um eine Brunnenkur zu gebrauchen, in Wirklichkeit aber, um den Eifer der drei geistlichen Kurfürsten zu beleben. Zu Mainz, wo sie sich am 23. August 1609 ver- sammelten, erschien auch ein bayerischer Gesandter, der Jäger- meister Lorenz von Wensin, um jede Bedenklichkeit zu besiegen, welche die geistlichen Herren von dem Eintritte in den katholischen Bund abhalten konnte. Die Vorstellungen, welche dieser machte, fanden um so eher Eingang, als die gewaltthätige Behandlung, welche sich kurz vorher der Kurfürst von der Pfalz gegen das Hochstift Speyer erlaubt hatte, den geistlichen Fürsten die Ge- fahr zeigte, welcher sie sich aussetzten, wenn sie ferner abgesondert und wehrlos blieben. Am 30. August Unterzeichneten sodann die Kurfürsten von Mainz, Köln und Trier die Urkunde ihres

3. Lehrbuch der bayerischen Geschichte - S. 346

1868 - München : Lindauer
346 Bayern unter Maximilian Iy Joseph. ohne die schon auf beni Marsche begriffenen Verstärkungen ab- zuwarten, in einer persönlichen Unterredung mit Napoleon Waffenstillstand, und bald nachher (26. Dezember 1805) den Frieden zu Preß bürg schloß. Er mußte Tyrol (fammi den Fürstenthümern Brixen und Trient, dann die Herrschaften Feld- kirch, Bregenz, Bludenz, Sonneberg in Vorarlberg und die Graf- schaft Hohenems, in Schwaben die Grafschaft Königsegg-Rothen- fels mit Jmmenstadt und Staufen, die Herrschaften Tetuang und Langenargen am Bodensee, die Stadt Lindau und die Markgraf- schaft Burgau) an Bayern überlassen; außerdem sollte Bayern vom Kurfürsten von Salzburg dessen Theile an den frühern Bisthümcrn Eichstädt und Passau und obendrein die Reichs- stadt Augsburg erhalten, dagegen Würzburg an den Kur- fürsten von Salzburg überlassen. Preußen, das nach der Verletzung des Ansbachischen Gebietes durch Bernadotte dem öster- reichisch - russischen Bündnisse bedingungsweise beigetreten war, mußte gemäß dem Frieden zu Schönbrunn, den es am 15. De- zember 1805 mit Napoleon geschlossen hatte, die Markgraf- schaft Ansbach an Bayern abtreten, wogegen dieses dasher- zogthum Berg an Napoleon, und die böhmischen Herrschaften Reichsstadt, Buschtierad u. s. w. an den Erzherzog Fer- dinand überlassen mußte. Das Kurfürstenthum Bayern, welches vor dem Preßburger Frieden 1091 Quadratmeilen mit 2,446,463 Einwohnern zählte, begriff nach der Erfüllung der im Preßburger ' Frieden und im Schönbrunner Vertrage enthaltenen Bestimmungen (Preußen trat die Markgrafschaft Ansbach erst am 20. Mai 1806 ab) einen Flächeninhalt von 1618 Hy Quadratmeilen mit 3,070,463 Einwohnern in sich, also um 527hz Quadratmeilen mit 624,000 Einwohnern mehr, als vorher. Diese beim Ab- schlüße des Preßburger Friedens sicher gestellte Vergrößerung Bayerns hatte Napoleon bestimmt, für den Kurfürsten Max Iy Joseph die Königs würde zu fordern, und der Kaiser Franz Ii übernahm die Verpflichtung, den bisherigen Kurfürsten von Bayern als König mit allen Souveränetätsrechtcn, die er und der König von Preußen in seinen Ländern geltend machte, anzuerkenneu.

4. Lehrbuch der bayerischen Geschichte - S. 388

1868 - München : Lindauer
388 Bayern unter König Ludwig Ii. Generallieutenant Zoller, Kommandant der bayerischen dritten Division, fällt bei Winkels in der Nähe von Kissingen, von einem Granatstücke tödtlich verwundet. 1866 11. u. 12. Juli. Concentrirung der bayerischen Armee bei Schweinfurt und Gerolzhofen. 13. Juli. Die Hessen werden bei Laufach von den Preußen zurückgedrängt. 14. Juli. Die Stadt Aschaffenburg fällt in die Hände der Preußen. 23. Juli. Einstellung der Feindseligkeiten zwischen Oester- reich und Preußen. 24. Juli. Die Württemberger werden an der Tauber von den Preußen zurückgedrängt. 25. — 27. Juli. Unterhandlungen zwischen Oesterreich und Preußen zu Nikolsburg zum Abschlüsse eines Waffenstillstandes und zur Feststellung von Friedenspräliminarien; Oesterreich tritt aus dem deutschen Bund und überläßt dem Olmützer Uebereinkommen entgegen Bayern mit den übrigen süddeutschen Bundesgenossen der Gnade Preußens; 25. Juli. Kampf der Bayern mit den Preußen bei Helm- stadt, welcher mit dem Rückzuge der Bayern nach Waldbrunn und Uettingen endete. 26. Juli. Kamps der Bayern mit den Preußen bei Roß- brunn; die Angriffe der Preußen werden blutig zurückgewiesen, wodurch der von den Bayern beabsichtigte Rückzug hinter den Main unbehelligt bewerkstelligt werden konnte. Eine gut geführte bayerische Cavallerie-Attaque bei den Hettstädter Höfen bringt den Preußen eine empfindliche Schlappe bei. 27. Juli. Die preußische Artillerie eröffnet ihr Feuer gegen die Feste Marienberg bei Würzburg ohne Erfolg. 29. Juli. Der im Dienste Preußens stehende Großherzog von Mecklenburg wirft sich bei Seibottenreuth (südlich von Bayreuth) mit dem zweiten preußischen Reserve-Corps auf ein bayerisches Bataillon. 31. Juli. Preußen unter Führung des Großherzogs von Mecklenburg rücken in Nürnberg ein. 2. Aug. Dreiwöchentlicher Waffenstillstand zwischen Preußen und Bayern. 22. Aug. Preußen und Bayern schließen Frieden und ein geheimes Schutz- und Trutzbündniß, welches am 3. März 1867 veröffentlicht wurde. Bayern muß an Preußen 30 Millionen bezahlen und folgende Gebietstheile abtreten: 1) Bezirksamt Gersfeld mit 23,361 E.; 2) Landgericht Orb ohne Aura mit 9109 E., zusammen 32,470 E. nach der Volkszählung

5. Lehrbuch der bayerischen Geschichte - S. 336

1868 - München : Lindauer
336 Bayern unter Maximilian Iv Joseph. war der Feldzug von den Oesterreichern unter Erzherzog Karl in Deutschland, und von den Nüssen unter Suwarow in Italien siegreich eröffnet. Um Bayern eine Achtung gebietende Stellung zu geben, war eine Mehrung seiner Strcitkräfte um so dringender nothwendig, weil Kaiser Paul I von Rußland nach dem unglücklichen Treffen, welches seine Truppen unter Korsakow gegen die Franzosen unter Massen« bei Zürich (24. September 1799) lieferten, seine Gesinnung gegen Frank- reich änderte und seine Truppen zurückzog. Zur Mehrung des bayerischen Heeres mangelten aber die Mittel, und dieselben im Lande aufzubringen, bestand keine Hoffnung. Deshalb nahm Bayern von England Hilssgelder und rüstete mit denselben zu dem bisherigen Heere von 14,000 Mann ein zweites von 12,000 Mann. Die Verpflegung dieser Truppen übernahm England durch einen in Amberg (15. August 1800) abge- schlossenen Vertrag, in welchem es auch dem Kurfürsten den ungeschmälerten Besitz seines Gesammtgebiets gewährleistete. Die verstärkte bayerische Armee rückte nun in Verbindung mit öster- reichischen Truppen an den Mail: und Rhein, aber ein großes französisches Heer unter Moreau drängte die Verbündeten bis in's Innere von Bayern zurück. Zn gleicher Zeit war Napo- leon Bonaparte nach seiner Rückkehr vom ägyptischen Feld- zuge und seiner Ernennung zum ersten Cónsul der französischen Republik mit einer ungeschwächten Armee über den großen St.bernhard gedrungen und hatte in der Schlacht bei Marengo (14. Juni 1800) gesiegt. Auf die Nachricht von diesem Erfolge der französischen Waffen drang Moreau in Bayern vor, nahm (27. Juni 1800) München und bald darauf (7. Juli 1800) Landshut. Kurfürst Maximilian Iv hatte sich nach dem Falle Münchens nach Amberg zurückgezogen (27. Juni 1800) und erließ von dort aus (10. November 1800) ein Toleranz- Edikt, welches auch den Nichtkatholiken die Niederlassung in Bayern gestattete. Unterdessen hatte Oesterreich, um von dem siegreich vor- dringenden Moreau Waffenstillstand zu erhalten, den Franzosen durch die Verträge zu Parsdorf (unweit Ebersberg) vom 15. Juli und zu Hohenlinden (acht Stunden von München) vom 20. Septbr.

6. Lehrbuch der bayerischen Geschichte - S. 338

1868 - München : Lindauer
338 Bayern unter Maximilian Iv Joseph. war, daß Oesterreich so hochgehende Forderungen stelle, ohne die Zustimmung Frankreichs für sich zu haben, so warb der bayerische Kursürst um die Freundschaft und Hilfe des Kaisers Alexander von Rußland, des Sohnes und Nachfolgers Paul I. Oester- reichs Gelüsten fand am Petersburger Hofe allgemeine Mißbillig- ung, und bald darauf (18. August 1802) ließ Rußland und Frankreich im Einverständniße mit dem deutschen Kaiser dem Reichstage zu Re g eus bürg einen durch den französischen Minister Talleyrand und den russischen Kanzler Kurakin bearbeiteten Plan über die Entschädigung der deutschen Fürsten für ihre Verluste am linken Rheinufer und über die künftige Gestaltung Deutschlands vorlegen, der einem Ausschüße von acht Reichsstanden, Reichs députation genannt, zur Prüfung und Berichterstattung überwiesen wurde. Rach vielen Unterhandlungen erschien (am 23. November 1802) das Endresultat der Ausschuß- Berathungen in einem Hauptentschädigungsplan, dessen Inhalt der deutsche Reichstag am 25. Februar 1803 unter dem Namen des Neichsdeputations-Hauptschlusses (aus 89 Paragraphen bestehend) annahm. Der Kurfürst von Psalzbayern, welcher unter alleu Reichsständen durch den Luneviller Frieden am meisten, nämlich alle pfälzischen Besitzungen jenseits und diesseits des Rheins mit Ausnahme des Herzogthums Berg verloren hatte, erhielt dafür als Ersatz: a) die Hochftister Würzburg, Bamberg, Augsburg (doch nicht die Reichsstadt), Freysing, einen Theil von Eichstädt und Passau nebst den mittelbaren Klöstern innerhalb dieser Gebiete; b) die 13 Reichsabteien: Kempten, Ebrach, Elchingen, Irrste, Kaisheim, Ottobeuren, Roggenburg, Söflingen, St. Ulrich und Afra (im Hochstiste Augsburg), Ursberg, Wettenhausen, Wengen (in Ulm) und Waldsassen. Kurfürstliches Bcsitz- ergreifungspatent vorn 26. November 1802; e) die 15 Reichsstädte: Bopsingeu, Buchhorn, Dinkelsbühl, Kausbeuren, Kempten, Leutkirch (mit Heide), Memmingen, biet bis an den Lech vorzurücken, und würden zur Folge gehabt haben, Bayern ganz aus der Zahl der Mächte zu vertilgen." Ob diese Anschuldigung begründet gewesen, steht dahin; Oesterreich stellte der französischen Note die Behauptung entgegen, „daß es nur ein Vorrücken bis an die Isar mit Ausnahme Münchens beabsichtigt habe."

7. Die Hauptereignisse der römischen Kaiserzeit, Deutsche Geschichte bis zum Ende des Dreißigjährigen Krieges - S. 189

1912 - Breslau : Hirt
103. 104. Der Schmalkaldische Krieg. 189 Schlielich erwarb nach zwei weiteren Kriegen mit Karl V. (1536 1538, 15421544) Franz I., der mit den Trken ein Bndnis ge-schlssen hatte, 1544 im Frieden zu Crepy (zwischen Laon und Paris) Friede zu die fr die Abrunduug seines Staatsgebietes notwendige Bourgogne r(1544)-und gab dafr seine italienische Politik auf. Karl behauptete Mailand und belehnte damit feinen Sohn Philipp. Mit Snleiman, der seine Macht bis Ofen ausgedehnt hatte, wurde ein Waffenstillstand geschlossen. Hiermit hatte Karl endlich die Hnde frei und konnte sich den deutschen Verhltnissen zuwenden. 104. Der Schmalkaldische Krieg (15461547). Fnf Sechstel Deutschland aller Deutschen hingen bereits der neuen Lehre an, als der Entscheidung^ Kriege kmpf zwischen Karl und den Schmalkaldenern zum Ausbruch kam. Mehrere vom Kaiser veranlate Religionsgesprche waren immer wieder an der Unvereinbarkeit der Lehren gescheitert und hatten die bestehende Kluft nicht geschlossen, sondern erweitert. Noch war die Lage nicht geklrt, noch hatten die Schmalkaldener dem Kaiser Trkenhilfe bewilligt. Zur Entscheidung aber mute es kommen, als sich die Evangelischen weigerten, das vom Papst auf Drngen des Kaisers berufene allgemeine Konzil zu beschicken, das 1545 in Trient zusammentrat. Whrend dieser Zeit zeigte sich der Kaiser in der Kunst der Unter- Der Schmal-Handlungen den Schmalkaldenern ebenso berlegen wie spter im Felde. Er ^und. hatte es zu verhindern gewut, da sie seine Notlage nach dem Feldzuge in Algier ausnutzten, und da sie das Bndnis mit Franz I., der das schon verhandelt wurde, zum Abschlu brachten. Philipp von Hessen, der sich in einem geheimen Vertrage dem Kaiser genhert hatte, schdigte in diesen Jahren die Lebensinteressen des Bnndes, der, innerlich zerrttet, seine werbende Kraft ver-lorert hatte; weder Joachim Ii. von Brandenburg noch der Kurfürst von der Pfalz traten ihm bei, Moritz von Sachsen (vgl. 97) schied wieder aus. ^ther f Kurz vor dem Ausbruch des Krieges starb Luther am 18. Februar 1546 in '1546)ru<lt Eisleben. Obwohl im Bunde mit dem Papst, der zum Religionskriege gegen die Evangelischen aufrief, erklrte Karl, er fhre keinen Religionskrieg, fonbern gedenke nur, die widerspenstigen Fürsten des Bundes zur Ordnung zu bringen. Hierdurch zog er einige Evangelische auf seine Seite, anbere bestimmte er zu neutraler Haltung. Entscheidend wrbe der eiferschtige Gegensatz der beiben wettmachen Huser. Moritz von Sachsen, eine kalt berechnenbe, skrupellose Natur, ein herorragenber Diplomat, in religiser Beziehung bagegen inbifferent, verhie dem Kaiser seine ttige Mitwirkung, ba ihm das Laub seines Vetters Johann Friedrich und die Knrwrbe versprochen werben waren. Der Feldzug wurde zunchst an der Donau gefhrt. Die fd-Der Donau-deutschen Mitglieder des Schmalkaldischen Bundes erffneten die Feind-Seligkeiten gegen Karl, der sich noch ohne Heer in Regensburg aufhielt. Johann Friedrich von Sachsen (vgl. 97 und den Stammbaum S. 152) und Philipp von Hessen kamen ihnen zu Hilfe. Der Kaiser sprach die Reichsacht der sie aus und zog entgegen der Wahlkapitn-

8. Geschichte der Neuzeit - S. 103

1902 - München [u.a.] : Franz
Napoleons Krieg mit Preußen und Rußland. 103 Familie ausstattete, oder erhöhte schon vorhandene Staaten, die ihm zu Willen waren, an Rang. So nahmen Ansang 1806 die Kurfürsten von Bayern und Württemberg auf seine Veranlassung den königlichen Titel an, so machte er Baden zu einem Großherzogtum, so erhob er in demselben Jahre seinen Bruder Joseph zum König des festländischen Neapel und seinen Bruder Ludwig zum König von Holland, womit die „batavische Republik" aufgehoben war. Endlich fand Napoleon ein Mittel, um der tatsächlich schon bestehenden Fremdherrschaft Frankreichs über Deutschland auch eine völkerrechtliche Form zu geben. Sein gewandter Minister Tal-leyrand bewog 1806 zunächst die südwestdeutschen Staaten, den sogenannten Rheinbund zu gründen, dessen Protektor und tatsächlicher Herr Napoleon ward. Zu diesem Bnnde kamen allmählich alle deutschen Gebiete, soweit sie nicht zu Preußen oder Österreich gehörten, so daß sich durch ihn die napoleonische Herrschaft schließlich (1810) bis über Mecklenburg, Sachsen und Bayern ausdehnte. Gegenüber dieser Stiftung entsagte Franz Ii. noch 1806 der ganz entwerteten deutschen Kaiserwürde. Er hatte schon 1804 für seine Erblande den Titel „Kaiser von Österreich" angenommen und nannte sich als solcher Franz I. (1806 bis 1835). Daß durch den Rheinbund die französische Fremdherrschaft über Deutschland befestigt wurde, fühlte man wohl im Volke; das gab sich in einer vom Buchhändler Palm in Nürnberg verlegten ^Schrift „Deutschland in seiner tiefen Erniedrigung" kuud. Als sich Palm weigerte, den Verfasser derselben zu nennen, ward er auf Napoleons Befehl 1806 zu Braunau er-sch offen. Napoleons Krieg mit Preußen und Rußland 1806-1807. Preußen war in feiner inneren Entwickelung seit dem Tode Friedrichs d. Gr. stehen geblieben. Denn weder der nächste Nachfolger Friedrich Wilhelm Ii. (1786—1797) noch auch dessen Sohn Friedrich Wilhelm Iii. (1797—1840) befaßen die staats-männische Begabung des großen Königs und gerieten so unter die Leitung selbstsüchtiger Persönlichkeiten, die ohne Charakter und Taleut die Politik Preußens bestimmten. Napoleon hatte sich öfter bemüht, den preußischen Staat zu eiiiem Bündnis zu gewinnen. Aber dieser hielt am Baseler Sonderfrieden fest. Schließlich suchte Napoleon Preußen mit Gewalt aus feiner Zurückhaltung zu drängen. Als er 1805 gegen Österreich aufbrach, gab er seinem Marschall Bernadette den 33ctel)l, aus Hannover an die Donau zu ziehen, und dieser marschierte Bayern. Württemberg. Baden. Neapel. Holland. Rheinbund 1806. Ende des römisch-deutschen Kaisertums 1806. Kaisertum Österreich 1804. Palm f 1806. Napoleons Allianz- anträge. Preußens Zurück- haltung.

9. Geschichte der Neuzeit - S. 104

1902 - München [u.a.] : Franz
104 Napoleons Krieg mit Preußen und Rußland. Ansbach 1805. mit Verletzung der preußischen Neutralität durch das brandenburgische Ansbach. Die daraufhin eingeleiteten Unterhandlungen erhöhten nur noch die Spannung zwischen Frankreich und Preußen. Im Jahre 1806 erkannte man endlich in Berlin, daß es Napoleons Absicht war, Preußen zum Kriege zu reizen. Damm schloß dieses mit dem Kurfürstentum Sachsen ein Bündnis, dem auch das kleine Weimar beitrat, und ließ seine Truppen nach Thüringen vorrücken. Wieder führte der gealterte Herzog von Braun schweig den Oberbefehl. Die Franzosen drangen Saalfeld. in Thüringen ein und warfen die Vorhut der preußischen Streit- macht bei Saatfeld zurück, wo Prinz Ludwig Ferdinand Jena und fiel?) Darauf wurden die zwei Teile, in welchen das Hauptheer Auerstädt. aufgestellt war, unter Hohenlohe von Napoleon bei Jena und unter dem Herzog von Braunfchweig von Davont bei Auerstädt^) vollständig besiegt. Als die Schlacht schon entschieden war, wurde der Herzog von einer Kugel tödlich verwundet. Der Rückzug artete in regellose Flucht aus, auf der sich ganze Heeresabteilungen dem nachsetzenden Feinde ergaben. Nachdem so die Unfähigkeit der preußischen Heerführung offenkundig geworden, lösten Sachsen und Weimar ihr Bündnis mit Preußen und fanden dadurch bei Napoleon Gnade. Sie wurden in den Rheinbund aufgenommen und Sachsen zum König-Napoleon in reich erhoben. Napoleon zog rasch nach Berlin, von wo der Hof Berlin, nach O st Preußen flüchtete. In Berlin suchte Napoleon das ver-Festland- haßte En glaub zu treffen, indem er durch die Festlandsperre sperre. (Kontinentalsperre) allen von ihm abhängigen Reichen jeden Verkehr mit diesem Handelsstaate untersagte. Preußische Der Krieg gegen Preußen hatte inzwischen seinen Fortgang Festungen, genommen. Während Friedrich Wilhelm mit seiner Familie nach Ostpreußen flüchtete, übergaben seine Generäle die zersprengten Truppenteile und die Festungen, die unter ihren Blücher. Befehlen standen. Nur Blücher, der sich mit seinem Korps bis nach Lübeck durchgeschlagen hatte und nach verzweifeltem Kampfe erst kapitulierte, als er „kein Brot und keine Munition" mehr hatte, sowie die Festungen Kolberg (unter Gneisenau) und ©rau-denz (unter Courbiere) machten eine rühmliche Ausnahme. Unter-Rußlands dessen hatte Friedrich Wilhelm Iii., nachdem Napoleon seine Friedens-Eintritt in den antrüge zurückgewiesen, von Rußland Hilfe erhalten, und so Kiieg l o<. Mbrauute der Krieg anfangs 1807 im Weichselgebiet aufs neue. Eylau. In der Schlacht bei Preußisch-Eylau fand Napoleon so entschlossenen Widerstand, besonders an dem preußischen Flügel, der bcn ihm J) Lies „Prinz Lonis Ferdinand" von Chr. Fr. Scheren berg. 2) Lies „Der Husar von Auerstädt" von Schack.

10. Geschichte der Neuzeit - S. 110

1902 - München [u.a.] : Franz
110 Napoleons Krieg mit Rußland 1812. Thronerben hatte, löste und eine Prinzessin aus einem der legi-Marie Luise, timen Fürstenhäuser, Marie Luise, die Tochter des Kaisers Franz von Österreich, 1810 zur Gemahlin nahm. Als ihm 1811 Napoleon Ii. ein Sohn geboren wurde, verlieh er diesem den Titel „König von Rottt". Um endlich das verhaßte England zu schwächen, verschärfte Napoleon die Kontinentalsperre, schädigte aber dadurch mehr den Handel des Festlandes als den englischen. Als ihm sein Bruder Ludwig, König von Holland, deshalb Vorstellungen machte, drängte ihn Napoleon zur Abdankung und ver-Holland fran- leibte ganz Holland als eine „Anschwemmung französischer Flüsse" zosisch 1810. Frankreich ein 1810. In demselben Jahre dehnte er dessen Nordseeküste Grenzen endlich noch über die ganze deutsche Nordseeküste bis au und Lübeck ^ie Mündung der Trave in die Ostsee aus, wodurch der nördliche 1810 öon Hannover, das Herzogtum Oldenburg und die Hansastädte Bremen, Hamburg und Lübeck an Frankreich kamen, das jetzt 130 Departements zählte. So waren denn die meisten Staaten Europas seiner Herrschaft unmittelbar oder doch mittelbar unterworfen. _ Während Napoleon so nach anßen sich die gewalttätigsten Über-Polizeiherr- griffe gestattete, wurde auch seine Regierung im Innern immer schaft. despotischer. Eine strenge Zensur überwachte Bücher und Zeitungen, die Polizei jede selbständige Regung der Untertanen. Napoleons Krieg mit Rußland 1812. Rußland fühlte sich beunruhigt durch die Vergrößerung des Herzogtums Warschau im Schönbrunner Frieden, wodurch die Hoffnungen der Polen aus eine Wiederherstellung ihres früheren Reiches bedeutend stiegen. Als noch Napoleon den Herzog von Oldenburg. Oldenburg, einen Verwandten Alexanders, 1810 seines Landes beraubte und vom Zaren eine schärfere Durchführung der Russischer Festlandsperre verlangte, erließ Alexander einen neuen Zolltarif. Zolltarif, der die französischen Waren schwerer besteuerte als die englischen. Die Vorwürfe Napoleons hierüber beantwortete er mit der Forderung, dieser solle seine Besatzungen aus Preußen Russisch-frau- ziehen. Nun rüstete Napoleon, um durch Niederwerfung Rnß-ijofischer Krieg, lands den ganzen Kontinent unter seine Herrschaft zu beugen, und nötigte auch Preußen und Österreich zum Abschluß eines Bündnisses. Im Mai 1812 hatte Napoleon seine Rüstungen vollendet Große Armee, und führte über eine halbe Million Streiter (Franzosen, Italiener, Schweizer, Niederländer, Deutsche und Polen) gegen Ruß-Österreicher, land. Den rechten Flügel bildeten die Österreicher unter Preußeu. Schwarzenberg. Der linke Flügel bestand ans Preußen
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