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1. Deutsche Geschichte - S. 110

1908 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
110 Das Zeitalter der religisen Kmpfe 15191648. immer knapper wurden und unter den Belagerten Hungersnot ausbrach. Endlich gelang es im Jahre 1535 den Bischflichen unter Beihilfe von Verrtern, in die Stadt einzudringen und sie nach hartem Kampfe einzunehmen. Bockelson und seine Genossen wurden unter groen Martern hin-gerichtet, und noch heute sieht man an einem der Kirchtrme Mnsters die eisernen Kfige, in denen man ihre Leichen aufgehngt hatte. Die Be-vlkerung aber wurde wieder zum alten Glauben zurckgefhrt. Karls V. Kriege. Segen Tunis y 117. Indessen hatte Karl V. eine Reihe uerer Kriege zu führen. Zwei Feldzge unternahm er gegen die trkischen Seeruber, welche von den sogenannten Barbareskenstaaten Tunis und Algier aus das westliche Mittelmeer beherrschten, die Ksten unsicher machten und den Handel lahm-legten. Auf dem ersten Feldzug wurde Tunis unter Beihilfe der sich emprenden Christensklaven genommen und groe Beute gemacht. Dagegen miglckte ein Zug gegen Algier vllig; Strme vernichteten einen Teil der Flotte, und nur mit Mhe konnte der Kaiser die Reste des Heeres nach Spanien zurckfhren. Kricg^gegen Karl hatte ferner einen dritten und vierten Krieg gegen 5 h Franzi, zu führen; erft'1544 wurde ein Friede geschlossen, in dem Franz endgltig auf Italien verzichtete. Im nchsten Jahre kam auch ein Waffen st ill st and mit Sulei-man zustande, dem freilich ein groer Teil Ungarns mitsamt der Hauptstadt Ofen berlassen werden mute. Karl V. konnte endlich daran denken, den lange geplanten Glaubenskrieg gegen die deutschen Protestanten zu fuhren. I C. Pom schmalkaldischen Kriege bis zum Augsburger Religionsfrieden. 15461555. Der schmalkaldische Krieg. 15461547. Grnde und 118. Vorgeschichte des Krieges. Luthers Tod. Mit tiefstem Wider-willen hatte Karl das Anwachsen des Protestantismus gesehen, nicht als katholischer Christ allein, sondern auch als Kaiser; denn in jeder Krftigung des Protestantismus mute er eine Verstrkung des Widerstandes gegen seine kaiserliche Gewalt sehen. Er hoffte jetzt, durch einen glcklichen Krieg in Deutschland die Glaubenseinheit und zugleich das Ansehen des Kaisertums wiederherzustellen. Einen Anla zum Kriege bot ihm die Weigerung der evangelischen Fürsten das Konzil zu besuchen, das eben jetzt im Jahre

2. Deutsche Geschichte - S. 121

1908 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
Der bhmisch-Pflzische Krieg. 121 seine Nachfolge anerkannt wurde; da traten Ereignisse ein, welche dm Anla zu dem verheerendsten und unheilvollsten Kriege gaben, der Deutschland heim-gesucht hat. 3. Der dreiigjhrige Krieg 1618 1648. Ter bhmisch-pflzische Krieg. 130. Der bhmische Krieg. Im Jahre 1618 brach in Bhmen ein Aufstand aus. Den ersten Anla dazu gab, da von zwei evangelischen, auf geistlichem Gebiet errichteten Kirchen die eine geschlossen, die andere niedergerissen worden war, was die Protestanten als einen Bruch des Majesttsbriefes auffaten. Beschwerden, die sie beim Kaiser einreichten, hatten keinen Erfolg. Da entstanden in Prag Unruhen, in deren Verlauf Der bewaffnete Protestanten auf das Schlo zogen und zwei von den kaiserlichen zu qsrag. Statthaltern, denen man die Schuld an der ungndigen Antwort des Kaisers beima, nebst ihrem Geheimschreiber zum Fenster hinausstrzten; brigens kamen diese mit dem Leben davon. Darauf wurde eine neue Regierung ein-gesetzt und ein Heer zur Verteidigung aufgestellt. Die Seele der auf-stndischen Bewegung war der ehrgeizige Graf Thrn, der sich persnlich vom Kaiser beleidigt glaubte; eine wesentliche Hilfe fanden die Bhmen an dem Grafen Ernst von Mansfeld, einem tapferen und verwegenen Sldnerfhrer, der aber zgellos lebte und auch seinen Soldaten viele Aus-schweifungen nachsah. Es gelang, die in das Land eingedrungenen kaiser-lichen Truppen wieder herauszuschlagen. Da starb im Jahre 1619 Matthias. Sein Nachfolger, Ferdinand von Steiermark, befand sich zunchst in einer sehr gefhrlichen Lage. Der Aufstand verbreitete sich nicht nur der Mhren und Schlesien, sondern in sterreich selbst traf Ferdinand auf Ungehorsam; während Thurn vor Wien stand, legte ihm eine Abordnung der sterreichischen Stnde auf der Hofburg in drohendem Tone ihre Forderungen vor, und ihn rettete nur das pltzliche Erscheinen einer Krassierabteilung im Burghofe. Da war es ein groer Erfolg, da Ferdinand infolge der Uneinigkeit der evangelischen Kurfrsten Ferdi-zu Frankfurt zum Kaiser gewhlt wurde. Kau"rwahl. Dagegen whlten gleichzeitig die Bhmen den jugendlichen, ehrgeizigen Friedrichs v. Kurfrsten Friedrich V. von der Pfalz zu ihrem König, und dieser Bhme nahm die Krone an. Aber es war ein unheilvoller Entschlu. Obwohl tbnt01 Friedrich V. der Schwiegersohn des Knigs Jakob I. von England war, fand

3. Kurzer Lehrgang der Geschichte für höhere Mädchenschulen - S. 127

1896 - Leipzig : Voigtländer
127 Zwischen ihnen und den katholisch gebliebenen Kantonen, den fnf Orten Schwyz, Uri, Unterwalden, Zug und Luzern, entstand offener Krieg, und Zwingli fiel in der Schlacht bei Kappel, 1531. Doch blieb sein Werk bestehen, und die reformierte Lehre breitete sich bald noch weiter aus, nament-lich durch die Wirksamkeit Calvins. Johann Calvin war ein Fran-zose von Geburt (geb. 1509 zu Noyon in der Picardie). Da er als Religions-neuerer Frankreich verlassen mute, kam er nach der Stadt Genf, wo er eine hchst erfolgreiche reformatorische Thtigkeit entfaltete. Er bildete Zwinglis Lehre eigentmlich weiter aus und gab der reformierten Kirche durch neue Ordnungen festen Halt und groe Lebenskraft. Hatte die lutherische Kirche hauptschlich das nrdliche Deutschland in Besitz genommen, so wurde die reformierte Lehre in Westdeutschland vorherrschend, und fand bald Eingang in den Niederlanden, in Frankreich, England und Schottland. In Frankreich wurden die Hugenotten, wie die Anhnger der reformierten Kirche hier genannt wurden, blutig verfolgt. In England entstand eine eigenartige protestantische Kirche: die anglikanische oder Episkopalkirche. 8. Karl gegen die Seeruber; die zwei letzten Kriege gegen Franz I. Die Reformation konnte sich zu dieser Zeit um so ungestrter ausbreiten, weil der Kaiser fort-whrend durch uere Kriege sowohl gegen die Trken als auch wieder gegen Franz I. beschftigt war. Die Trken bedrohten nicht nur von Ungarn aus das Deutsche Reich; sie machten auch durch Raubzge zur See, namentlich von Nord-Afrika aus, das Mittel-lndische Meer unsicher. Der Kaiser unternahm daher einen Zug gegen Tunis. Er eroberte Tunis und befreite daselbst der 20 000 Christensklaven. Aber nun mute er sich wieder gegen Franz I. wenden, der nochmals versuchte, Mailand zurckzugewinnen. Durch den dritten Krieg mit Franz I. ntigte er diesen nochmals, von Mailand ab-zulassen. Darauf machte der Kaiser noch einen Zug gegen die Seeruber in Algier, der aber infolge schwerer Strme und Regengsse verunglckte. Darauf kam es zum vierten Kriege mit Franz I. Des Kaisers Vordringen in Frankreich ntigte Franz endlich zum Frieden zu Crespy (1544), in welchem er fr immer auf Mailand, Karl auf Burgund verzichtete. 9. Das Konzil zu Trient; die Jesuiten. Nach Beendigung der aus-wrtigen Kriege hielt der Kaiser die Zeit fr gekommen, um mit aller Macht den Religionsneuerungen Einhalt zu thun. Es gelang ihm endlich (imjahre 1545), die Berufung des Konzils zu Trient zu erwirken. Durch die Beschlsse dieses Konzils erhielt die Lehre der rmisch-katholischen Kirche gegen-ber den Lehren der Reformation einen festen Abschlu. Mit besonderem Eifer und bedeutenden Erfolgen trat der weiteren Aus-breitung der Reformation der neue Orden der Jesuiten entgegen. Sein Stifter war der Spanier Ignatius (Don Jnigo) von Loyola (geb. 1491).

4. Abriß der Weltgeschichte mit eingehender Berücksichtigung der Kultur- und Kunstgeschichte für höhere Mädchenschulen - S. 164

1891 - Leipzig : Voigtländer
164 Des Kaisers Vordringen in Frankreich ntigte diesen endlich zum Frieden zu 1544 Cresp y 1544, in welchem er fr immer auf Mailand, Karl auf Burgund ver-zichtete. 119. Bekmpfung der Reformation. Susgang Karls V. 1. Das Konzil zu Trient; die Jesuiten. Nach Beendigung der auswrtigen Kriege hielt der Kaiser nunmehr die Zeit fr gekommen, um mit aller Macht den Religionsneuerungen Einhalt zu thun. Im 1545 Jahre 1545 bewirkte er endlich die Berufung des Konzils zu Trient. Durch die Beschlsse dieses Konzils erhielt die Lehre der rmisch-katho-tischen Kirche gegenber den Lehren der Reformation einen festen Ab-schlu. Mit besonderem Eifer und bedeutenden Erfolgen trat der weiteren Aus-breitung der Reformation der neue Orden der Jesuiten entgegen. Sein Stifter war der Spanier Ignatius (Don Jnigo) von Loyola (geb. 1491). Als junger Edelmann im Kampfe gegen die Franzosen schwer verwundet, hatte er auf feinem langen Krankenlager sich durch Heiligenlegenden zu dem Entschlsse begeistert, als geistlicher Ritter in dem Heerlager Jesu gegen den Antichrist zu dienen". Wiederher-gestellt ergab er sich strengen Bullbungen, wallfahrtete nach Rom und Jerusalem und vertiefte sich nach seiner Rckkehr in theologische Studien. Er setzte diese mit Eifer fort an der Hochschule zu Paris, wo er dann mit einigen Genossen den Ent-schlu fate, zur Verbreitung der wahren Religion unter Ketzern und Heiden" einen Orden zu stiften. Der Gedanke, insbesondere die Reformation zu bekmpfen, kam spter als Ordensaufgabe hinzu. Ignatius nannte feinen Verein: Gesell-schast Jesu" und erlangte im Jahre 1540 die Besttigung derselben durch den Papst. Er selbst wurde erster Ordensgeneral mit dem Sitze in Rom. Bei seinen: Tode (1556) zhlte die Kompanie Jesu", die ihrem General einen zugleich solda-tischen und geistlichen Gehorsam leistete", bereits der 1000 Mitglieder. 2. Luthers Tod. Der schmalkaldische Krieg. Die Protestanten versagten dem Konzil zu Trient ihre Anerkennung, weil es vom Papste ausging. Daher beschlo der Kaiser, Gewalt gegen sie zu brauchen. Er sprach der die Hupter des schmalkaldischen Bundes, den Kurfrsten Johann Friedrich von Sachsen (der seinem Vater, Johann dem Be-stndigen, 1532 gefolgt war), und den Landgrafen Philipp von Hessen die Reichsacht aus. So kam es zum schmalkaldischen Kriege 1546. Vor dem Ausbruche des Krieges starb Luther, auf einer Reise 1546 begriffen, am 18. Februar 1546 in seiner Geburtsstadt Eisleben. Seine Leiche wurde in der Schlokirche zu Wittenberg bestattet. Die protestantischen Anfhrer unterlieen es, den anfnglich wenig gersteten Kaiser rechtzeitig anzugreifen. Dagegen nahm der mit dem Kaiser ver-bndete (protestantische) Herzog Moritz von Sachsen das Kurfrstentum in Besitz, so da Johann Friedrich sich vom Bundesheere trennen und

5. Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 96

1918 - Leipzig : Voigtländer
- 96 — Liebe seiner Untertanen; denn er mar ein leutseliger, gerechter Herr, der auf alle Weise seines Landes Wohlfahrt zu fördern suchte. Seinen frühern Glaubensgenossen, den Hugenotten, verlieh er durch das Edikt von Hantes (1598) das Recht, fortan ihrem Glauben gemäß zu leben, Schulen anzulegen und Staatsämter zu bekleiden. Den Landleuten, die durch den Krieg verarmt waren, schenkte er die rückständigen Steuern. „3ch hoffe es noch dahin zu bringen," sagte er, „daß jeder Bauer des Sonntags ein Huhn im Topfe hat." (Er selbst lebte sparsam. Seine Königsroürde hinderte ihn nicht, mit seinen Freunden heiter zu scherzen, mit seinen Kindern gemütlich zu spielen. Linst trat ein fremder Gesandter bei ihm ein und war nicht wenig erstaunt, den König mit seinem Söhnlem auf dem Rücken durch das Zimmer traben zu sehen. „Herr Gesandter, haben Sie auch Kinder?" fragte Heinrich. „Ja, Ew. Majestät," war die Rntwort. „Nun," fuhr der König fort, „da werden Sie es mir nicht übelnehmen, daß ich erst meinen Ritt vollende." 5. Oer Konigsmorö (1610). — So glücklich auch Frankreich unter einem solchen Könige war, so gab es dennoch Menschen, die ihn haßten. Heinrichs duldsamer Sinn gegen die Hugenotten war manchen (Eiferern für den alten Glauben ein Greuel. (Ein solcher Glaubensschwärmer meinte sogar, Gott einen Dienst zu tun, wenn er den verdächtigen König umbringe, stls Heinrich einst in einer offnen Kutsche durch Paris fuhr und in einer engen Gasse zufällig halten mußte, benutzte jener den Augenblick und versetzte dem Könige zwei Messerstiche ins Herz. „Mein Gott, ich bin verwundet," schrie Heinrich, faltete die Hände und gab den Geist auf. Der Mörder wurde schrecklich bestraft. Das französische Volk aber trauerte tief um seinen trefflichen König. 42. Der Dreißigjährige Krieg. Tetllt) und wallenstein. 1. Aufstand in Böhmen (1618). 3n Böhmen, dem vaterlande des Johann Hus (s. Nr. 27, 2), hatte die Reformation weite Verbreitung gefunden. Kaiser Rudolf Ii. hatte sogar den Protestanten in einem Majestätsbriefe freie Religionsübung zugesichert. Trotzdem wurden sie von den katholischen Statthaltern häufig bedrückt, ctls ihnen auf obrigkeitlichen Befehl eine neuerbaute Kirche niedergerissen, eine andre geschlossen wurde, kam es zum Aufstande. Die Protestanten zogen vor das Schloß zu Prag, drangen hinein und forderten von den kaiserlichen Räten Rechenschaft. Ris ihnen diese verweigert wurde, warfen sie zwei der Räte, die als Hauptfeinde des evangelischen Glaubens bekannt waren, zum Fenster hinaus. Die

6. Geschichtsbilder - S. 135

1901 - Leipzig : Voigtländer
— 135 — Zu Joachims I. Zeit wurden 38 Juden des Landes angeklagt, Christenkinder geschlachtet und das Blut zu Arzneien verwendet, auch geweihte Hostien mißachtet zu haben. Damals suchten die Richter noch durch allerlei fürchterliche Dualen, durch Zerren, Zwicken, Drücken, Brennen der Glieder auf der „Folterbank den Angeklagten zum Geständnis zu bringen. Das war nicht bloß roh und unmenschlich, sondern auch zweckwidrig. Denn Unschuldige wie Schuldige gestanden in der Regel, sobald sie „gefoltert" wurden, die vom Richter ihnen vorgehaltene Missethat, um den schrecklichen Qualen zu entgehen. Auch die angeklagten Juden gestanden den Frevel und wurden deshalb verbrannt; die andern mußten das Land verlassen. Auf den heftigen Gegner der Reformation folgte Joachim Ii., der die Reformation in Brandenburg einführte (f. 44, 9). Unter Johann Sigismund vor Beginn des 30jährigen Krieges kamen zu dem bisherigen Gebiete von 700 Quadrat-meilen (Heue, Mark, Ravensberg im Westen und Ostpreußen hinzu, so daß die brandenburg-preußischen Lande nun über 1400 Quadratmeilen betrugen (s. Karte Vh). Jetzt am Ende der Reformationszeit waren besonders die mittleren Gebiete durch den 30jährigen Krieg ganz heruntergekommen. Dem Kurfürsten Georg Wilhelm (1619—1640) fehlte feste Entschlossenheit in diesen gefahrvollen Zeiten. Seinem Schwager, dem reformierten Friedrich von der Pfalz, zu helfen war nicht möglich; denn feine lutherischen Stände hätten im Haß gegen die Reformierten zu solchem Kriege kein Geld bewilligt. Dann mußte er es geschehen lassen, daß Wallensteins und Tillys Scharen die Mark durchzogen und aussaugten. Als Gustav Adolf, der Gemahl feiner Schwester Eleonore, zur Rettung erschien, schwankte Georg Wilhelm, ob er von feinem Kaiser abfallen und den Schweden sich verbünden sollte, zumal da er fürchtete, sie wollten Pommern, das brandenburgifche Erbe, behalten. Endlich schloß er das Bündnis, weil des Kaisers Wiederherstellungsbefehl (45, Ii) ihn noch viel mehr bedrohte. Nach Gustav Adolfs Tode schloß er 1635 Friede mit dem Kaiser und ließ die Schweden und die mit ihm verbündeten protestantischen Fürsten im Stich. Nun wüteten die Schweden in feinen Ländern wie im Feindeslande, und auch von den Kaiserlichen wurden diese nicht verschont. Anfangs bewilligten die Stände kein Geld für ein Heer zum Schutze des Landes. Als dann die Feinde alles Geld herausgepreßt hatten, war es zu spät. Seit 1640 aber herrschte sein entschlossener Sohn Friedrich Wilhelm, und schon bei dem Friedensschlüsse brachte er Brandenburg wieder zur Geltung. Mit diesem großen . Fürsten beginnt eine neue Z eit für die Entwicklung der brandenburg-preußischen Macht. 47. Friedrich Wilhelm, der Große Kurfürst (1640-1688). Karte Vii. Durchwandern wir die wichtigsten Gebiete des Großen Kurfürsten! Von der Grafschaft Kleve am Niederrhein kommen wir hinüber nach der Grafschaft Mark und von da nach der Grafschaft Ravensburg und dem Bistum Minden an der Weser. Von diesen westlichen gelangen wir in die mehr zusammenhangenden mittleren Gebietsteile. Aus dem Halber-

7. Die Weltgeschichte - S. 150

1835 - Mainz : Kupferberg
150 Frieden zu Nimwegen. Reunioiiskaminern. n.c.g.fürst die unter Wrang el in seine Mark eingebrochenen 1675. Schweden bei Fehr bell in aufreibt, bei Sasbach (Oppen- heim) seinen Tod, und seine Armee wird bei Altenheim ge- schlagen. — Die Schweden verlieren durch den mit dem Chur- fürst verbundenen König Christian V. von Dänemark immer 1676. mehr Besitzungen, wahrend Ruyter in der Schlacht bei Messina fällt. In den Niederlanden siegen die Franzosen (der Marschall von Luremburg), und treiben im Breisgau und den Saar- gegenden ihre Verwüstungen. Endlich, nach wiederholten 1678. Unterhandlungen, Frieden zu Nimwegen mit Holland, welches nichts verliert, dann ‘ mit Spanien (verliert die 1679. Fr«-mche Comte und zwölf niederländische Festungen), mit dem Kaiser und Reiche (tritt Freiburg gegen Philippsburg ab); und zwischen Frankreich, Schweden und dem Churfürstcn zu 8t. Germain en Faye (er behält nur seine Eroberungen auf der rechten Oder) rc. Ludwig, der schon 1673 die zehn Reichsstädte im Elsaß 1680. sich unterworfen, errichtet Reunionskammern zu Metz, Breisach, Tom-Hai und Besançon, nimmt Straßburg und Luremburg, während der Kaiser von den Türken bedroht wird. Die unter dem Grafen Emmerich von Tökeli empörten Ungarn unterwerfen sich den Türken (Muhamed Iv.), und diese, von den Franzosen aufgereizt, dringen unter dem Groß- 1683.wessir Cara Mustapha gegen Wien hin (Rüdiger von Stahremberg in der belagerten Stadt), werden aber von dem Könige von Polen Sobieöki und dem Herzoge Karl V. von Lothringen mit Reichstruppen zurückgeschlagcn; später 1687 ihre Niederlage bei Mohacz; Ungarn — österreichisches Erbreich, Joseph als Erbkönig gekrönt. 1685. Aufhebung des Edikts von Nantes durch Ludwig; Verfolgung der Protestanten in Frankreich (Dragoner-Bekeh- rungen). Auswanderungen der Rcfugies, besonders nach Brandenburg zu dem großen Churfürstcn. 1688. 3) Abermals gegen den Kaiser und das Reich, 1688 bis 1697, Frieden zu Ryswick. Nach den empö- renden Grausamkeiten der Franzosen (Louvois) in Franken,

8. Die Weltgeschichte - S. 170

1835 - Mainz : Kupferberg
170 Auflösung des deutschen Kaiserrstchs. v.c.t. Franz schließt, nach seiner Unterredung zu Saroschütz mit Napoleon, Waffenstillstand, und der von allen Seiten sich zeigenden Hilfe ungeachtet, nachdem Preussen (Haugwitz) zu Wien einen Vergleich eingegangen, den Frieden zu 1805.Preßburg: Oesterreich verliert Tyrol an Baiern; schwä- bische Besitzungen an Würtemberg und Baden, Venedig rc. an Italien; erhalt Salzburg rc. Der Churfürst von Baiern und Würtemberg — Könige, Baden — Churfürst mit völliger Souveränetät. 2806. Ioseph Napoleon erblicher König von Neapel und Sicilien. Ferdinand flüchtet nach Sicilien. Ludwig Napoleon — König von Holland. Prinz iliurai — Herzog von Cleve/und Berg. Berliner — Fürst von Iveufchatcl. Prinz Eugen Beauhamois mit der Prinzessin Auguste von Baiern vermahlt rc. Rheinbund unter Napoleon's Protectorat zwi- schen Baiern, Würtemberg und vierzehn kleineren Fürsten; der Churerzkanzler — Fürst-Primas des Bundes, sämmtlich sou- verän; die anderen Reichsstände mediatisirt. Frankfurt, Sitz der Bundesversammlung, dem Fürsten - Primas. Franz H. legt seine deutsche Krone nieder, erklärt sich zum erblichen Kaiser der österreichischen Monarchie, — völ- Ang. lige Auflösung der deutschen Reichsverfassuug. Die Reichsverfassung ist bis zum Lüneviller Frieden ohne bedeutende Veränderung; durch ihn die Kreisrintlmung aufgehoben. Der Reichs- tag seit 1663 beständig, wurde durch Bevollmächtigte des Kaisers und der Reichsstände beschickt; bei reichstägigen Berathungen drei Collegien: das Churcollegium, der Fürstenrath und das reichsstädtische Collegium. Das Reichsk-mmergericht hatte, mehrer Beschlüsse ungeachtet, seit 1782 doch nur einen Kammerrichter, zwei Präsidenten und fünf und zwanzig Beisitzer. Der Reichshofrath hatte seinen Sitz am kaiser- lichen Hof, seit dem westphälischcn Frieden von gleicher Gerichtsbarkeit mit dem Kammergerichte, ausschließlich für Erkenntnisse über ganze Fürstenthümer rc.; er bestand aus achtzehn Mitgliedern, sämmtlich vom Kaiser ernannt und besoldet. Das Zeitalter der klassischen Litteratur hat vorzüglich durch Fried- richs U. Einfluß begonnen. Die Dichtkunst, durch Lessing und /

9. Lehrbuch der allgemeinen Weltgeschichte für höhere Bildungsanstalten und Gymnasien - S. 364

1833 - Meissen Pesth : Wigand Goedsche
3t>4 Neunter Zeitraum. ' Fürsten / dem das öffentliche Wohl ernstlich am Herzen lag. Sein Sohn u;58 Leopold I ward sein Nachfolger. Bei nur mittelmäßi- — gen Gaben war er den schlauen Umtrieben des französischen Cabi- nets nicht gewachsen, und besaß nicht genug kriegerischen Muth, 7 um den Türken mit Nachdruck entgegen zu kämpfen; seine lange Regierung umfaßt viele, nur selten mit Glück geführte Kriege. Bei seiner Erwählung zu Frankfurt brachte der Cardinal Maza rin einen Rheinbund zu Stande, zu welchem Frankreich, Schweden, Mainz, Köln, Pfalz-Neuburg, Hessen- Kassel und die drei Hcrzöge von Braunschweig-Lüneburg gehör- ten, angeblich zur Aufrechthaltung des westfälischen Friedens, den z. Durch den Friedensschluß zu Oliva beendete Leopold einen von sei- Mai nem Vater hinterlaffenen Krieg mit Schweden, worin dieses zu 1660 dem unbestrittenen Besitze von Lief- und Esthland, so wie der Insel Oe sel gelangte, der Kaiser aber keinen Gewinn davon trug. Weder ehrenvoll noch vortheilhaft war ferner das Ergebniß eines Kriegs mit den Türken, in welchen sich Leopold verwickelte, 1662 da er Johann Kemeny unterstützte, als man denselben zum Fürsten von Siebenbürgen wählte, während die Pforte Michael Abaffi mit dieser Würde bekleiden wollte. Der unternehmende Großvezier Achmet Kiupruli drang in Ungarn ein, eroberte 1663 die Festung Neuhäusel, streifte bis Mähren, worauf sich der Kaiser von Wien nach Regensburg begab. Indessen erfocht sein tapferer Feldherr Montecuculi, unterstützt von 6,000 Mann Franzosen unter Coligny und Feuillade, einen glänzenden Sieg den i, über die Türken bei St. Gotthard an der Raab. Ohne den- Aug. selben zu verfolgen schloß Leopold einen 20jährigen Waffenstille- *664 stand, trat Großwaradein und Neuhäusel an die Pforte ab und Abaffi gelangte zum Fürstenthum Siebenbürgen. Mißtrauen ge- gen die französischen Hülfstruppen und die ungarischen Magnaten dm s. führte diesen Vertrag herbei. Der Reichstag, sonst nur bei Aug. außerordentlichen Gelegenheiten berufen, wurde seit 1663 zu Re- gensburg permanent und blieb es bis zur Auflösung des deutschen Reichs 1806. Frankreichs feststehender Plan, sich der Niederlande zu bemäch» 1667 Ligen, hatte bereits einen Angriff auf selbige veranlaßt. Durch die Tripleallianz zwischen England, Schweden und den Niederlanden vermochte Ludwig Xlv. zu einem Frieden zu den 2. Aachen, worin er zwar die bereits eroberte Fcanche-Comts an Mai Spanien zurück gab, allein zw ö lf Festungen, worunter Lille, Charleroi und Douay die wichtigsten, blieben in seiner 1672 Hand. Vier Jahre darauf richtete der eroberungssüchtige Ludwig seine Waffen gegen die Holländer und vertrieb zugleich den Herzog Ka rl 1^. von Lothringen aus seinemlande. Fried- rich Wilhelm, der Churfürst von Brandenburg, rüstete ein Heer

10. Lehrbuch der allgemeinen Weltgeschichte für höhere Bildungsanstalten und Gymnasien - S. 368

1833 - Meissen Pesth : Wigand Goedsche
368 Neunter Zeitraum. d.2.Ap. Nizza, der Marschall von Luxemburg Naw.ur (den 30. Juni), *092 und da ihn die Verbündeten bei Steen kecken anariffen, schlug er sie mit großem Verluste zurück (den 3. Aug.). Dagegen erlitt der Vice-Admiral Tourville bei l a Hogue eine schwere Nieder- tzen2o. ^ge durch die englisch-holländische Flotte unter Almonde und Rüssel. Ludwig Xiv. wünschte jetzt Frieden, und suchte ihn nach ge- wohnter Weiie durch Separatvertrage zu erlangen, fand abeaffür jetzt weder bei dem Herzoge von Savoien noch bei dem Kaiser Ein- gang. Aufs neue erschien ein französisches Heer unter dem Mar- 1693 schall de Lorges in Deutschland, plünderte Heidelberg, durchzog Würtemberg und Hessen, wich aber vor dem anrückenden Prinzen Ludwig von Baden über den Rhein zurück. Wilhelm Hi., im 1693 Cabinette glücklicher als im Felde, wurde mit großem Verluste de»29. von dem Marschall von Luxemburg zwischen Landen und Meer- 2"" winden geschlagen, und auch Catinat hatte in Italien den Vortheil. Luxemburg starb und Villeroi trat an seine Stelle. Immer drückender ward dieser Krieg für Ludwig Xiv. Die Engländer warfen Brandkugeln in seine Hafenstädte und ohne Entscheidung waren die gelieferten Schlachten und Marsche. Da gelang es ihm zuerst, den Herzog von Savoien, Victor dc»2. Amadeus, durch Zurückgabe aller Eroberungen zu einem Sepa- Aug. tatfricbcn zu bewegen, welcher in Turin abgeschlossen ward. *000 Dieß bahnte unter schwedischer Vermittelung den Weg zum Frie- den von R y s w i ck, einem Dorfe zwischen Haag und Delft, wo ein Lustschloß, Nie uw bürg, liegt. Die Friedensschlüsse von Mün- ster, Osnabrück und von Nimwegen wurden zur Grundlage ge- dcn 20 uommen. Holland, England und Spanien schlossen besonders ab, S-pt.' sie erhielten alle wahrend des Krieges gemachten Eroberungen ' zurück. Der Kaiser, abermals allein gelassen, erhielt Breisach, Freiburg, Philippsburg und die durch die Reunionen außerhalb Elsaß weggenommenen Orte wieder; Straßburg aber blieb bei Frankreich, auch wurde für 1922 deutsche protestantische Ortschaften die freie Uebung der catholischen Religion ausbedungen, eine Clausel, die den französischen Diplomaten vielleicht von Leo- pold I. selbst an die Hand gegeben worden war. Die Herzogin von Orleans wurde für ihre Ansprüche mit 300,000 Thalern ent- schädigt, und dem Herzoge Leopold Karl von Lothringen die völlige Wiedereinsetzung in seine Staaten zugesichert, so wie sie sein Groß- oheim Karl Iv. 1670 besessen. Neun Jahre hatte dieser Krieg unter namenlosem Elend und vandalischen Verheerungen ge- dauert. Folgenreich ward für das deutsche Staatswesen die Standes- erhöhung, welche Leopold I. in dieser Zeit einigen Fürsten ertheilte oder zuließ. Der Herzog Ernst Ludwig von Hannover erhielt den Titel eines Chur für üen, 1692, wodurch die neunte Churwürde in Deutschland entstand. Sein Sohn, Georg Lud-
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TM Hauptwörter (200)200

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