Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Regionen (OPAC): Franken
Inhalt Raum/Thema: Heimatkunde
Geschlecht (WdK): koedukativ
— 10 —
Kilian mit herzlichen Ermahnungen in ihn, die unerlaubte Verbindung zu lösen. Der Herzog versprach nach hartem Kampfe die Trennung von Gailana und setzte eine Frist, innerhalb welcher das Weib Wirzburg verlassen sollte.
Inzwischen rief der Frankenkönig Pippin den fränkischen Heerbann gegen Batbod, den trotzigen König der Friesen. 21uch Goßbert mußte an der Spitze des mainfränkischen Aufgebotes zu dem Heere des Gber-herrn stoßen.
Gailana aber sann Tag und Nacht, wie sie den Mann Gottes aus dem Wege räume. Gleich am Tage nach des Herzogs Abreise dingte sie zwei verwegene Buben aus ihrem Hofgesinde mit Geld, den heiligen Priester mit seinen Gefährten zu ermorden und insgeheim zu vergraben.
3n der Nacht, da die Glaubensprediger in ihrem unansehnlichen Gemache bei unverschlossener Türe knieten und beteten, drangen die Mörder zu ihnen ein, zückten ihre Schwerter und töteten die heiligen Männer. Die Leichname wurden samt den priesterlichen Gewändern, Kleidungsstücken und Büchern im Pferdestalle neben der Wohnung verscharrt. Dies geschah am 8. Juli des Jahres 688 (689).
Als der Herzog heimkehrte, teilte man ihm mit, die Heiligen seien abgereist. Doch bald offenbarte Gottes Strafgericht die schauerliche Mordtat. Der eine der Mörder geriet in Raserei, bekannte laut seine Schuld und zerfleischte sich mit den Zähnen, der andere stürzte sich in der Verzweiflung in sein Schwert. Gailana ging, vom bösen Geiste geplagt, hinüber zur ewigen Strafe.
Eine fromme Frau Burgunda, welche unbemerkt beim vergraben der heiligen Leiber zugesehen hatte, offenbarte auf dem Sterbebette den (Drt, an dem die Gebeine ruhten.
Bald geschahen auch viele Zeichen und Wunder an der Grabesstätte. Wirzburgs erster Bischof, St. Burkard, hob im zweiten Jahre seiner Wirksamkeit (743) die Leichname der Märtyrer unter großen Feierlichkeiten aus der nuederaufgefundenen Gruft. Die Kleider und Bücher waren noch unversehrt. Die ehrwürdigen Überreste wurden mit Sorgfalt in Behältnisse gefaßt und auf den Berg jenseits des Maines gebracht. Dort wurden sie in der Kapelle, die Herzog Hetan Ii. 704 als christliche Kirche bestimmt hatte, beerdigt.
An der Mord- und Grabesstelle erbaute Burkard den ersten Dom, der im Jahre 752 in Gegenwart des hl. Bonifatius eingeweiht wurde. Hierauf verbrachte man die Gebeine der Heiligen in festlichem Zuge vom Berge herab und setzte sie in einem steinernen Sarge in der Gruft des neuen Gotteshauses bei. Seit jenen Tagen eilt das Frankenvolk in feierlichen Wallgängen zur geweihten Stätte in der Kiliansstadt, wo seine Apostel mit ihrem Blute die Erde tränkten. Verehrungsvoll steht die andächtige Menge im hohen Dome vor den auf dem Hochaltare verwahrten Häuptern t>er Heiligen und zieht in feierlicher Prozession hinter den Reliquien her
TM Hauptwörter (50): [T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T43: [König Held Sohn Mann Schwert Ritter Hand Tod Vater Feind], T27: [Kirche Luther Lehre Kloster Jahr Bischof Schrift Papst Reformation Wittenberg]]
TM Hauptwörter (100): [T26: [Gott Christus Christ Volk Herr Jahr Kirche Land Zeit Jude], T58: [Kloster Jahr Mönch Kirche Schweiz Bischof Abt Zürich Bonifatius Bern], T39: [Kind Vater Mutter Frau Mann Haus Jahr Eltern Sohn Knabe], T82: [Hand Pferd Schwert Fuß Schild Kopf Waffe Lanze Ritter Mann], T83: [Karl Heinrich König Otto Sohn Reich Kaiser Sachsen Ludwig Herzog]]
TM Hauptwörter (200): [T72: [Kloster Kirche Jahr Bischof Kaiser Karl Otto Dom Grab Leiche], T143: [Stadt Kind Tag Haus Straße Mann Mensch Weiber Nacht Soldat], T100: [Gott Herr Herz Wort Leben Hand Himmel Vater Kind Mensch]]
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Regionen (OPAC): Franken
Inhalt Raum/Thema: Heimatkunde
Geschlecht (WdK): koedukativ
— 25 —
die geleistete Unterstützung durch treue Anhänglichkeit, indem er gerne und oft in würzburgs Mauern seinen Aufenthalt nahm.
Im Jahre ^52 — am 8. Oktober — hielt König Friedrich I. seinen ersten Reichstag in Würzburg, wohin Herzog Heinrich )asomirgott von Bayern und Herzog Heinrich der Löwe von Sachsen eingeladen waren, um ihren Streit wegen des Herzogtums Bayern zu vergleichen. Der Bayernfürst erschien jedoch nicht und die Angelegenheit blieb unerledigt.
Urkunden bezeugen den Aufenthalt Friedrichs in Würzburg im Jahre U55. Hier erschienen vor ihm die Bürger und Kaufleute und beklagten sich, wie sie von Bamberg bis Mainz mit großen, früher nicht gewöhnlichen Zöllen belastet seien. Sie baten um gnädige Abhilfe. Friedrich ordnete an, daß bis Weihnachten ihm von allen, welche am Main Zölle erheben, der Nachweis ihrer Berechtigung vorzulegen sei. Die Nachweise blieben aus. Der Kaiser erließ daraufhin ein Gesetz, daß nur an drei Stellen Mainzölle erhoben werden dürften: zu Kloster Neustadt je acht Tage vor und nach Mariä Himmelfahrt, zu Aschaffenburg und zu Frankfurt. 3m nächsten Jahre vermählte sich der Kaiser in der Bischofsstadt mit Beatrix von Burgund unter wahrhaft königlicher Prachtentfaltung. Lin Reichstag des Jahres Su57 verlief besonders glänzend. Ansehnliche Gesandtschaften aus dem Orient, aus England, Dänemark, Ungarn und Italien trafen bei dem Kaiser ein und beehrten ihn mit kostbaren Geschenken. Hier wurde auch sein Neffe unter großartigen Hoffesten für wehrhaft erklärt. Ein Jahr darauf zog Friedrich nach Italien, wohin ihn der hochbetagte Bischof Gebhard von Würzburg mit seinem Kriegsvolke begleitete. Gebhard kehrte im Frühlinge ^59 in seine Hauptstadt zurück und starb bald darauf. Sein Nachfolger Heinrich führte sofort einen ansehnlichen Heerhaufen dem Kaiser zu und unterstützte ihn bei der Belagerung und (Eroberung der ungehorsamen Stadt Mailand.
Nach dem Tode des Papstes Viktor berief Kaiser Friedrich (U65) die Fürsten des Reiches zu einem Konzilium nach Würzburg. Mehr als (Erzbischöfe und Bischöfe waren zugegen. Auf St. peters Stuhl wurde Pascha! Iii. erhoben. Zugleich fand der Beschluß Annahme, daß künftighin kein Papst ohne (Einwilligung des Kaisers gewählt werden dürfe.
Das Jahr U68 brachte abermals einen glänzenden Reichstag für die Frankenstadt. Bischof Herold erhielt die Bestätigung der Herzogswürde und des herzoglichen Landgerichtes.
Auch ^?o weilte der Kaiser in Würzburg. Zwei Jahre später erwarb er den Hof zum Katzenwicker gegen sechs Morgen Weingarten am Brunnberge bei Heidingsfeld, 20 Mark Silber und das Zugeständnis an die Domherrn, daß sie ihre Habe durch Testament vermachen durften (tvas seither nicht erlaubt war) und daß sie während der Reichstage in ihren Behausungen nicht mit Gästen belästigt werden sollten*).
*) Hof tourbe ^85^ abgebrochen. An seiner Stelle steht jetzt die lttar= schule in der Maxstraße.
TM Hauptwörter (50): [T42: [Papst Kaiser König Rom Heinrich Italien Karl Kirche Bischof Jahr], T46: [Heinrich König Otto Kaiser Sohn Herzog Karl Ludwig Sachsen Jahr], T39: [Jahr Million Geld Mark Arbeiter Arbeit Zeit Summe Staat Thaler]]
TM Hauptwörter (100): [T56: [Papst Kaiser Rom Heinrich König Kirche Gregor Bischof Italien Papste], T73: [Stadt Schloß Augsburg Grafe Nürnberg Reichsstadt Bischof Sitz Regensburg Fürst], T83: [Karl Heinrich König Otto Sohn Reich Kaiser Sachsen Ludwig Herzog], T32: [Tag Jahr Monat Mai Juli März Juni April Ende Oktober], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel]]
TM Hauptwörter (200): [T77: [Papst Bischof Kaiser Rom Kirche König Heinrich Erzbischof Gregor Papste], T97: [Heinrich Herzog Graf Erzbischof König Grafe Kaiser Stadt Herr Mainz], T171: [Heinrich Otto Herzog Kaiser König Friedrich Sohn Konrad Sachsen Schwaben], T5: [Jahr Recht Person Gemeinde Staat Steuer Familie Kind Lebensjahr Vermögen], T80: [Kaiser Stadt Fürst Recht Reich König Reichstag Macht Adel Fürsten]]
Extrahierte Personennamen: Friedrich_I. Heinrich_)asomirgott_von_Bayern Heinrich Heinrich Heinrich Friedrichs Friedrich Friedrich Beatrix_von_Burgund Friedrich Friedrich Gebhard_von_Würzburg Gebhard Heinrich Heinrich Viktor Viktor Friedrich_( Friedrich
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Regionen (OPAC): Saarbrücken
Inhalt Raum/Thema: Heimatkunde
Geschlecht (WdK): koedukativ
— 22 —
Bliesgaus, oder nach späterer Benennung der Bliesgrafschaft.
Zu demselben wird 1046 Saarbrücken gerechnet. Die einzelnen
Gaue wurden durch Grafen verwaltet.
Grafen des Bliesgau's kennen wir drei: Wickbert, Odoaker
und Ehrenfrid.
Als Grafen des Saargau's werden uns genannt 964 Sig-
fried, 1065 Volmar, 1080 Sigebert und dann dessen Sohn
Sigebert Ii. In Folge der Schwäche der deutschen Kaiser
hatten die Grafschaften jede Bedeutung verloren und die Grafen-
würde war erblich geworden. Des letztgenannten Sigeberts
Sohn Friedrich wird um 1120 zum ersten Male Graf von
Saarbrücken genannt.
Den Namen Saarbrücken führte eine Burg, die auf der
Stelle des heutigen Schlosses im 9. Jahrhundert von den
Kaisern zum Schutz der Saarbrücke und der Heerstraße erbaut
worden war. Otto Iii. hat sie 999 dem Bistum Metz ge-
schenkt, das sie, wann zuerst, weiß man nicht, unsern Grafen
zu Lehen gab.
Die Familie der Sigebert und Friedrichs muß eine hoch-
angesehene gewesen sein, sie war verwandt mit den salischen
Kaisern und den Grafen von Luxemburg; Angehörige derselben
hatten die Bischofssitze von Trier, Metz und Worms inne.
Agnes, die Tochter des Grafen Friedrichs von Saarbrücken,
war die zweite Frau Friedrichs von Schwaben und somit die
Stiefmutter Barbarossas. Friedrichs Bruder war Adalbert I.,
Erzbischof von Mainz 1109 — 1137 und Reichskanzler Heinrichs V.
Diese Familie muß eine sehr wohlhabende gewesen sein,
doch können wir ihre Eigengüter, Allode, nicht näher angeben.
Jedenfalls besaßen sie das Köllertal bis zur Prims und die
spätere Grafschaft Zweibrücken als Eigengut. Außerdem hatten
sie Lehen vom Deutschen Reiche, von Lothringen, den Bischöfen
von Trier, Metz, Mainz, Worms und andern geistlichen und
weltlichen Herrn im südwestlichen Deutschland. Dazu kam noch
die Schirmherrschaft über die Klöster Wadgassen und St. Nabor
(St. Avold), die adeligen Frauenklöster Herbitzheim, Fraulautern
und Neumünster, sowie über das Stift St. Arnual, woraus den
TM Hauptwörter (50): [T46: [Heinrich König Otto Kaiser Sohn Herzog Karl Ludwig Sachsen Jahr], T8: [Stadt Rhein Schloß Kreis Mainz Einw. Dorf Main Frankfurt Einwohner]]
TM Hauptwörter (100): [T73: [Stadt Schloß Augsburg Grafe Nürnberg Reichsstadt Bischof Sitz Regensburg Fürst], T37: [Friedrich Brandenburg Heinrich Herzog Sachsen Land Albrecht Kaiser Mark Johann], T83: [Karl Heinrich König Otto Sohn Reich Kaiser Sachsen Ludwig Herzog], T80: [Rhein Stadt Festung Mainz Maas Straßburg Frankreich Metz Elsaß Deutschland], T69: [Kirche Kloster Stadt Schule Bischof Gemeinde Orden Land Priester geistliche]]
TM Hauptwörter (200): [T144: [Stadt Frankreich Münster Straßburg Metz Mainz Elsaß Bischof Frieden Trier], T97: [Heinrich Herzog Graf Erzbischof König Grafe Kaiser Stadt Herr Mainz], T80: [Kaiser Stadt Fürst Recht Reich König Reichstag Macht Adel Fürsten], T157: [Friedrich Wilhelm Iii Kaiser König Karl groß Preußen Kurfürst Jahr], T96: [Stadt Thüringer Saale Schloß Wald Gotha Dorf Heidelberg Weimar Einw.]]
Extrahierte Personennamen: Friedrich Friedrich Otto Friedrichs Agnes Friedrichs Friedrichs Friedrichs Barbarossas Barbarossas Friedrichs Friedrichs Adalbert_I. Heinrichs_V. Heinrichs_V. Metz
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Regionen (OPAC): Saarbrücken
Inhalt Raum/Thema: Heimatkunde
Geschlecht (WdK): koedukativ
- 27 —
land und Frankreich bis 1870 ausgekämpft worden, von dem
die Grafschaft Saarbrücken nicht zu leiden gehabt hätte.
Daß sie nicht an Lothringen und mit diesem an Frankreich
fiel, ist hauptsächlich dem Umstände zu danken, daß sie 1381
durch Heirat der letzten Erbtochter an die Grafen von Nassau
fiel, die durch ihre Erblande nach Deutschland gewiesen waren.
Seitdem Lothringen 1765 ganz an Frankreich gekommen, galt
die Grenze der Grafschaft Saarbrücken auch als deutsche Reichs-
grenze und wurde als solche auch im Ii. Pariser Frieden von
1815 festgesetzt.
4. Die Zeit bis zu dem großen Kriege.
Außer den genannten Gaugrafen gab das schon erwähnte
Haus unserer Grafschaft noch die Regenten Friedrich I., Simon I.,
Simon Ii. und Simon Iii. Friedrichs I. Bruder war Adalbert I.,
Erzbischof von Mainz, seit 1109 deutscher Reichskanzler und als
solcher die tüchtigste Stütze Heinrichs V. in seinem Kampfe mit
den Päpsten. Später ward er jedoch der heftigste Gegner des
Kaisers, mußte daher 3 Jahre strengster Haft auf dem Trifels
erdulden. 1122 vermittelte er das Wormser Concordat.
Friedrichs I. Witwe Gisela gründete 1135 mit ihrem Sohne
Simon das Prämonstratenser-Kloster Wadgasfen. Sein Sohn
Adalbert ward der Nachfolger seines Oheims auf dem Mainzer
Stuhle.
Simon I. war vielfach in Diensten seines Verwandten,
Barbarossas tätig, entzweite sich jedoch einmal mit ihm, so daß
derselbe ihm 3 Schlösser, darunter Saarbrücken, zerstören ließ.
Von feiner Frau und deren Erbe ist schon die Rede gewesen.
Unsers Grafen zweiter Sohn, Heinrich, hat den Kreuzzug Barbarossas
mitgemacht und erhielt nach seiner Rückkehr um 1190 als sein
Erbe die östlichen Besitzungen des Hauses die Grafschaft Zwei-
brücken samt einem großen Teil der schon genannten Allode in
Lothringen. Heinrichs älterer Bruder, Simon Il, bekam die
Grafschaft Saarbrücken, er hatte zur Frau Lukarda, die Erbin
des ganzen Besitzes der Grafen von Leiningen in der Pfalz.
TM Hauptwörter (50): [T46: [Heinrich König Otto Kaiser Sohn Herzog Karl Ludwig Sachsen Jahr], T31: [König Ludwig Karl Sohn Maria Frankreich Kaiser Tod England Philipp]]
TM Hauptwörter (100): [T73: [Stadt Schloß Augsburg Grafe Nürnberg Reichsstadt Bischof Sitz Regensburg Fürst], T20: [König Sohn Maria Heinrich Tochter Karl Herzog England Haus Gemahlin], T83: [Karl Heinrich König Otto Sohn Reich Kaiser Sachsen Ludwig Herzog], T9: [Krieg Deutschland Reich Frankreich Preußen Macht Zeit Kaiser Jahr Frieden], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel]]
TM Hauptwörter (200): [T97: [Heinrich Herzog Graf Erzbischof König Grafe Kaiser Stadt Herr Mainz], T144: [Stadt Frankreich Münster Straßburg Metz Mainz Elsaß Bischof Frieden Trier], T191: [Karl Sohn König Tochter Haus Kaiser Ludwig Herzog Tod Johann], T157: [Friedrich Wilhelm Iii Kaiser König Karl groß Preußen Kurfürst Jahr], T77: [Papst Bischof Kaiser Rom Kirche König Heinrich Erzbischof Gregor Papste]]
Extrahierte Personennamen: Friedrich_I. Friedrich_I. Simon_I. Simon_Ii Simon_Iii Friedrichs_I. Adalbert_I. Heinrichs_V. Heinrichs_V. Friedrichs_I. Gisela Simon Barbarossas Barbarossas Heinrich Heinrich Barbarossas Barbarossas Heinrichs Heinrichs Simon_Il Lukarda
Extrahierte Ortsnamen: Frankreich Lothringen Frankreich Nassau Deutschland Lothringen Frankreich Mainz Lothringen Pfalz
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Regionen (OPAC): Saarbrücken
Inhalt Raum/Thema: Heimatkunde
Geschlecht (WdK): koedukativ
— 29 —
sich an vielen Fehden mit Metz und Lothringen. Seine zweite
Frau, Elisabeth von Lothringen, hat sich in der deutschen Literatur-
geschichte dadurch einen Namen gemacht, daß sie zwei französische
Romane aus der Karlssage: „Loher und Maller" und ..Hug-
Chapler", d. i. Hugo Capet, ins Deutsche übersetzt hat. Von
diesen ist besonders der erstere im 16. und 17. Iahrh. oftmals
gedruckt und noch im 19. Iahrh. in Unterarbeitungen heraus-
gegeben worden. Unter seinem Sohn Johann Iii., gestorben 1472,
hatte das Land viel durch Kämpfe mit Pfalz-Zweibrücken zu leiden.
Dessen Nachfolger, Johann Ludwig, gest. 1545, machte 1495 eine
Pilgerfahrt nach Palästina, tat viel für sein Land, half 1525 die
aufrührerischen Bauern beizabern schlagen. Unsere Grafschaft scheint,
mit geringen Ausnahmen, damals ruhig geblieben zu sein.
Philipp Ii., gest. 1554, baute die sogenannte alte Brücke
bei Saarbrücken 1547 und führte aus dem St. Johanner Walde
eine Wasserleitung ins Schloß. Leibarzt desselben war eine
Zeitlang der berühmte Hieronymus Bock, der die erste deutsche
Pflanzenkunde „Gewächsbuch" herausgegeben hat. Den Kaifer
Karl V. hat Philipp zweimal in seinem Schlosse beherbergt, das
letzte Mal 1551 auf dessen unglücklichem Zuge gegen Metz, infolge-
dessen dann die Franzosen einige Orte unseres Landes plünderten.
Unter Johann Iv., gest. 1574, der fast alle Kriege Karls V. als
Führer von größeren Abteilungen von Landsknechten mitgemacht
hat, löste sich das Stift St. Arnual auf. Der Graf zog die
grundherrlichen Rechte desselben an sich und ließ die andern
Einkünfte desselben durch weltliche Schaffner verwalten und zur
Unterhaltung der Kirchen und Geistlichen der Stiftsorte verwenden.
Die Lehren der Reformation hatten unter den beiden letzt-
genannten Grafen sich auszubreiten begonnen, ohne daß dieselben,
die für ihre Person dem alten Glauben treu blieben, dagegen
auftraten. 1574 erhielt nun aber der schon ev. Graf Philipp Iii.
von Nassau- Saarbrücken in Weilburg im Erbgang das Land.
Dieser führte fofort nach seinem Regierungsantritt die Reformation
in allen seinen linksrheinischen Besitzungen ein und ward von
nun an kein Andersgläubiger bis zu den französischen Kriegen in
den nassau-saarbrückischen Landen geduldet.
TM Hauptwörter (50): [T1: [Geschichte Dichter Zeit Buch Werk Jahr Gedicht Nr. Bild Geographie], T27: [Kirche Luther Lehre Kloster Jahr Bischof Schrift Papst Reformation Wittenberg], T46: [Heinrich König Otto Kaiser Sohn Herzog Karl Ludwig Sachsen Jahr]]
TM Hauptwörter (100): [T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T73: [Stadt Schloß Augsburg Grafe Nürnberg Reichsstadt Bischof Sitz Regensburg Fürst], T83: [Karl Heinrich König Otto Sohn Reich Kaiser Sachsen Ludwig Herzog], T54: [Haus Feld Bauer Dorf Pferd Stadt Vieh Land Wald Mensch], T86: [Kaiser Protestant Katholik Fürst Kurfürst Land Kirche Karl Reichstag Krieg]]
TM Hauptwörter (200): [T191: [Karl Sohn König Tochter Haus Kaiser Ludwig Herzog Tod Johann], T97: [Heinrich Herzog Graf Erzbischof König Grafe Kaiser Stadt Herr Mainz], T91: [Geschichte Krieg Zeit Zeitalter Mittelalter Revolution Reformation deutsch Jahrhundert Ende], T50: [Haus Pferd Bauer Herr Wagen Mann Tag Kind Weg Leute], T59: [Tod Leben Volk Herz Freund Mann Wort König Tag Feind]]
Extrahierte Personennamen: Elisabeth_von_Lothringen Hugo_Capet Johann_Iii Johann Johann_Ludwig Johann Ludwig Philipp_Ii Philipp Johanner Karl_V. Karl_V. Philipp Philipp Johann_Iv. Johann_Iv. Karls_V. Karls_V. Philipp_Iii Philipp
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Regionen (OPAC): Saarbrücken
Inhalt Raum/Thema: Heimatkunde
Geschlecht (WdK): koedukativ
— 54 -
und der reitenden Abteilung des I. rhein. Feld-Art.-Regiments,
Stab der 32. Ins.- und der 16. Kav.-Brigade, Kantonal-Ge-
fängnis, Bürger-Hospital, Militär-Lazaret, ev. Versorgungshaus,
ev. Siechenhaus, k. Vereinshaus, Eisen-Konstruktionswerke, Eisen-
Weberei, Tapetenfabrik, Seifensiederei, Gerbereien, Bierbrauereien,
Essig-, Cakes- und Zuckerwaren-Fabrik, Dampfziegelei, Buch-
druckereien, 1 Tageszeitung, Möbelfabriken ?c. :c. Städt. Gas-,
Wasserleitungs- und Elektrizitätswerke. Schlachthaus.
Zur Gemeinde gehören: der Schanzenberg, die Deutfchmühle
mit dem Pumpwerk für die Wasserleitung, das Forsthaus, das
Ehrental — Begräbnisstätte der am 6. Aug. 1870 am Spicherer
Berg gefallenen oder ihren Wunden erlegenen Krieger — der Draht-
zug, die Folsterhöhe, das Silbereisenhaus und das 1897 einge-
meindere Dorf St. Arnual.
Auf dem heutigen Schloßplatz war im 9. Jahrhundert eine
kaiserl. Burg erbaut worden zum Schutze des Stiftes St. Ar-
nual, der Königsstraße, Metz—mainz und der Brücke am Hal-
berg. Von letzterer führte sie, wie auch die Niederlassung, die
sich am Fuße — im Tal — und auf der Westseite derselben
gebildet, den Namen Saarbrücken. Otto Iii. schenkte die Burg
999 dem Bischof von Metz, 1009 zerstörte sie Heinrich Ii.
Später ist sie im Besitz der Herzöge von Lothringen. 1065 gab
sie dann Heinrich Iv. dem Metzer Bischof zurück. Dieser gab
sie, wann zuerst, weiß man nicht, den Grafen des untern Saar-
gaus zu Lehen, die sich nach ihr um 1120 Grafen von Saar-
brücken nannten. Bis ins 17. Jahrhundert mußte daher jeder
Saarbrücker Graf dem Bischof bezüglich der Burg eine Lehens-
erklärung geben. 1168 zerstörte Barbarossa die Burg, bestätigte
jedoch 1171 dem Metzer Stift von neuem deren Besitz. Im
Laufe der Jahrhunderte ward sie oft umgebaut, z. B. im Ansang
des 17. Jahrhunderts, und nach dem großen Brande von 1677
um die Mitte des 18. Jahrhunderts. 1793 verbrannten die
Franzosen das Dach und anderes, die französische Republik ver-
steigerte sie und ist dieselbe nun ganz in Privatbesitz.
Die Ansiedelung, die sich in der Nähe der Burg gebildet,
scheint schnell gewachsen zu sein, wozu nicht wenig der Umstand
TM Hauptwörter (50): [T3: [Stadt Schloß Straße Berlin Kirche Haus Gebäude Platz Garten Universität], T36: [Stadt Mauer Tag Dorf Haus Burg Land Bauer Feind Bürger], T8: [Stadt Rhein Schloß Kreis Mainz Einw. Dorf Main Frankfurt Einwohner]]
TM Hauptwörter (100): [T76: [Stadt Straße Haus Schloß Kirche Gebäude Mauer Platz Garten Dorf], T73: [Stadt Schloß Augsburg Grafe Nürnberg Reichsstadt Bischof Sitz Regensburg Fürst], T40: [Fabrik Maschine Industrie Arbeiter Stadt Weberei Arbeit Herstellung Handel Art], T83: [Karl Heinrich König Otto Sohn Reich Kaiser Sachsen Ludwig Herzog], T51: [Armee General Schlacht Franzose Truppe Mann Feind Heer Metz Preußen]]
TM Hauptwörter (200): [T25: [Stadt Schloß Straße Garten Berg Dorf Nähe Park Ufer Haus], T97: [Heinrich Herzog Graf Erzbischof König Grafe Kaiser Stadt Herr Mainz], T94: [Stadt Fabrik Handel Dorf Schloß Weberei Einwohner Einw. Nähe Bergbau], T3: [Hebel Last Brief Ende Gewicht Rolle Gleichgewicht Punkt Seite Fig], T140: [Stadt Franzose Feind Festung Truppe Tag Mann Paris Belagerung Angriff]]
Extrahierte Personennamen: Otto Metz Heinrich_Ii Heinrich Heinrich_Iv Heinrich Barbarossa Barbarossa
Extrahierte Ortsnamen: Bürger-Hospital Dampfziegelei Schanzenberg Lothringen Saar- Burg