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1. Lesebuch nebst fachkundlichen Anhängen für Fortbildungs-, Fach- und Gewerbeschulen - S. 14

1913 - Leipzig : Hahn
t — 14 — Jüngling, und seine vorige, blühende Gestalt wurde ihm bitter vor> gegaukelt. Er konnte es nicht mehr sehen, er verhüllte das Auge, tausend heiße Tränen strömten versiegend in den Schnee, er seufzte nur noch leise, trostlos und sinnlos: „Komm nur wieder, Jugend, komm wieder!" Und sie kam wieder; denn er hatte nur in der Neujahrsnacht so fürchterlich geträumt — er war noch ein Jüngling. Nur seine Verirrungen waren nicht bloß ein Traum gewesen. Aber er dankte Gott, daß er noch jung war und von den schmutzigen Gängen des tasters umkehren und sich auf die Sonnenbahn zurückbegeben konnte, die ins reine Land der ewigen Ernten führt. Aehre mit ihm um, junger Leser, wenn du auf seinen Irrwegen stehst. Dieser schreckende Traum wird künftig dein Richter werden! Aber wenn du einst jammervoll rufen würdest: „Komm wieder, schöne Jugendzeit!" — sie würde nicht wiederkommen. Jean Paul Friedrich Richter. 13. Die deutsche Turnkunst. Wie so viele Dinge in der Welt so hat auch die deutsche Turnkunst einen kleinen, unmerklichen Anfang gehabt. Ich wanderte gegen das Ende des Jahres 1809 nach Berlin, um den Einzug des Königs zu sehen. Bei dieser Feier ging mir ein Hoffnungsstern auf, und nach langen Jrr- jahren und Irrfahrten wurde ich hier heimisch. Liebe zum Vaterlands und eigne Neigung machten mich wieder zum Jugendlehrer, was ich schon so oft gewesen war. Zugleich ließ ich mein „Deutsches Volkstum" drucken. In schöner Frühlingszeit des Jahres 1810 gingen an den schul- freien Nachmittagen der Mittwoche und Sonnabende erst einige Schüler mit mir in Feld und Wald, bald folgten immer mehr und mehr. Die Zahl wuchs, und es wurden Jugendspiele und einfache Übungen vor- genommen. So ging es fort bis zu den Hundstagen, wo eine Unzahl von Knaben zusammenkam, die sich aber bald nachher verlief. Doch sonderte sich ein Kern aus, der auch im Winter als Stamm zusammen- hielt, und mit dem dann im Frühjahr 1811 der erste Turnplatz in der Hasenheide (bei Berlin) eröffnet wurde. Jetzt wurden im Freien öffentlich und vor jedermanns Augen von Knaben und Jünglingen mancherlei Leibesübungen unter dem Namen Turnkunst in Gesellschaft getrieben. Damals kamen die Benennungen Turnkunst, turnen, Turner, Turnplatz und ähnliche miteinander zu- gleich auf. Das gab nun bald ein gewaltig Gelaufe, Geschwätz und Geschreibe. Selbst durch französische Tageblätter mußte die Sache Gaffen laufen. Aber auch hierzulande hieß es anfangs: „Eine neue Narrheit, die alte Deutschheit wieder ausbringen zu wollen." Dabei blieb es nicht. Vorurteile wie Sand am Meer wurden von Zeit zu Zeit ruchbar. Sie

2. Lesebuch nebst fachkundlichen Anhängen für Fortbildungs-, Fach- und Gewerbeschulen - S. 284

1913 - Leipzig : Hahn
284 arbeitete er seit seinem zwölften Jahre in Vorrat und mußte nach des Vaters Willen bereits im Sommer damit anfangen. „Selbst Zeichen- unterricht gab ich einst an vier Knaben und Mädchen", berichtet er selbst aus seiner Jugend. „Die Stunde kostete a Person einen Groschen. Die Vorlageblätter hatte ich selbst gezeichnet. Bisweilen wurde ich wohl vom Spielplatz zur Ausübung meiner Pflicht und Würde geholt; ich präsen- tierte mich dann in einem Kostüm, welches der Achtung der Schüler keinen Eintrag tat — nämlich in einer grüngewürfelten Jacke und einer Leder- hose; Mütze und Stiefeln waren im Sommer nicht nötig, ich ging barfuß. Stiefel wurden nur Sonntags angezogen." Ein neues Kleid erhielt der Knabe bis zu seiner Konfirmation nie, es wurde ihm entweder aus ab- gelegten Sachen etwas zurechtgemacht, oder der Vater kaufte auf dem Trödelmarkte ein notwendiges Kleidungsstück für ihn. Weit entfernt, mit den ihn umgebenden ärmlichen Verhältnissen unzuftieden zu sein, fühlte sich der Knabe durchaus glücklich und widmete sich mit Eifer der Ausübung seiner Kunstfertigkeit. Die Erträgnisse der- selben steigerten sich in den letzten Jahren vor seiner Konfirmation auf 10 bis 12 Taler jährlich. Diese lieferten einen willkommenen Beitrag zu dem kärglichen Haushalt der Eltern. Welche Genugtuung war es für ihn, mit seinem Fleiße den guten Eltern die Sorge erleichtern zu helfen! Während andere Kinder sich am Spiel ergötzten, saß er in der einfachen Wohnstube, über seine Arbeit gebückt, jede der schnell dahineilenden Minuten benutzend. So lernte der junge Rietschel schon in der Kindheit den Wert und die Bedeutung der kostbaren Zeit kennen und schätzen. Ihm bot dabei das ftohe Gefühl, das treiben zu dürfen, wozu er vor allem Lust hatte, tiefe Befriedigung. So verging Rietschels Kindheit. Die Konfirmation kam heran und mit ihr die Notwendigkeit, sich für einen Beruf zu entscheiden. Der Ge- danke an die Kunst, der den Knaben am meisten beschäftigte, konnte wegen der fehlenden Mittel nicht in Betracht kommen. Rietschel fand bei einem Krämer seiner Vaterstadt als Lehrling Aufnahme. Das harte und strenge Wesen dieses Mannes ertötete jedoch in kurzem die ohnedies geringe Lust zum Kaufmannsstande in dem Jünglinge. Von schwerer Krankheit befallen, mußte er nach wenigen Monaten ins Elternhaus zurückkehren. Unaufhalt- sam brach nach seiner Genesung der langgehegte, immer wieder zurück- gedrängte Wunsch hervor, sich auf der Dresdner Akademie zum Maler auszubilden. Der Vater gab den heißen Bitten des Sohnes nach und bemühte sich um Aufnahme für ihn an der genannten Anstalt. Rietschel erhielt die Aufforderung, sich dem Akademiedirektor Seiffert vorzustellen. Da die bei dieser Gelegenheit vorgelegten Zeichnungen dessen Beifall fanden, wurde die Aufnahme des Jünglings in die Akademie zu Michaelis 1820 bewilligt. Sein sehnsüchtiger Wunsch verwirklichte sich. Wohl wußte er, daß der Zuschuß der Seinen ttotz aller Aufopferung nur sehr gering sein konnte. Aber was galten ihm die seiner wartenden Mühsale und Ent- behrungen, da er nun seinem Ziele zustteben durste! Mit wenig Geld in

3. Lesebuch nebst fachkundlichen Anhängen für Fortbildungs-, Fach- und Gewerbeschulen - S. 422

1913 - Leipzig : Hahn
422 Y. Kefchäflsirbe^gcrbe und -uuftdsung. 1. Eine Geschaftsubergabe und -Übernahme. Leipzig, den 1. April 19 . . . ?. ?. Hiermit gestatte ich mir die ergebene Anzeige, daß ich mit dem heutigen Tage meine am hiesigen Platze, Südstr. 5, geführte Schlosserei an Herrn Schlossermeister Emil Bach käuflich abgetreten habe. Indem ich meinen Kunden für das mir so reichlich erwiesene Vertrauen herzlich danke, bitte ich, dasselbe auch auf meinen Nachfolger übertragen zu wollen. Hochachtungsvoll K. A. Fricke, Schlossermeister. Leipzig, den 1. April 19 . . . ?. ?. Bezugnehmend auf vorstehende Anzeige teile ich ganz ergebenst mit, daß die Schlosserei des Herrn K. A. Fricke mit dem heutigen Tage durch Kauf in meine Hände übergegangen ist. Indem ich verspreche, mich in jeder Hinsicht zu bemühen, die Zufriedenheit meiner Kunden zu erwerben, bitte ich zugleich, das meinem Vorgänger in so reichem Maße entgegengebrachte Vertrauen auf mich übertragen zu wollen. Hochachtungsvoll Emil Bach, Schlossermeister, Leipzig, Südstr. 5. 2. Antrag auf Konkurseröffnung. Seit dem Jahre 19 . . betreibe ich hier in der Südstraße Nr. 5 das Schlosserhandwerk in größerem Umfange. Infolge schlechten Geschäftsganges und da ich insbesondere zwei in den nächsten Tagen fällige Wechsel über 400 Jl und über 375 Ji nicht einlösen kann, stelle ich hiermit meine Zahlungen ein und beantrage, das Konkursverfahren über mein Vermögen zu eröffnen. Die Activen bestehen in a) 85 Ji — 4 barer Kasse, b) 6000 Ji — 4 Wert des Inventars, c) 2615 Ji — 4 Betrag der Außenstände 8700 Ji — 4 ©o. Die Passiven bestehen in 12700 Ji. Meine Unterbilanz beträgt sonach 4000 J6. Ein Verzeichnis meiner Gläubiger und Schuldner füge ich bei. Hochachtungsvoll K. A. Fricke, Schlossermeister. An das Kgl. Amtsgericht zu Leipzig. Abteilung für Konkurssachen.

4. Lesebuch nebst fachkundlichen Anhängen für Fortbildungs-, Fach- und Gewerbeschulen - S. 276

1913 - Leipzig : Hahn
276 Ii. Von jeher war Treue gegen seine Fürsten des sächsischen Volkes schönster Schmuck. Auch Herzog Moritz hat sie erfahren. Im Jahre 1542 zog er mit den Truppen Kaiser Karls V. gegen die Türken, die damals das Deutsche Reich bedrohten. Auf diesem Kriegs- zuge wurde die Stadt Pest belagert. Um die Belagerer zu vertreiben, machten die Türken einen Ausfall. Herzog Moritz, der zu heftig angriff, geriet unter einen Türkenhaufen. Unglücklicherweise riß der Sattelgun seines Rosses, und der Herzog stürzte zur Erde. Nun schwebte er in höchster Gefahr; denn alsbald fielen die Türken über ihn her. Da opferte sein treuer Diener Sebastian von Reibisch, der ihm allein gefolgt war, für ihn sein Leben. Er erstach einen Türken und wehrte alle Hiebe von seinem Herrn ab, bis Hilfe herbeikam, die den Herzog aus seiner gefährlichen Lage befreite. Aus zahlreichen Wunden blutend, gab der treue Diener seinen Geist auf Sein Name aber ist bis auf den heutigen Tag unvergessen geblieben. Lesebuch für Realschulen. 124. Wie in Sachsen ein Gesetz entsteht. Das Jahr 1873 war für das sächsische Schulwesen von ganz be- sonderer Bedeutung. Am 26. April dieses Jahres erschien ein Gesetz, das nicht nur für die Volksschulen des ganzen Landes grundlegende neue Be- stimmungen brachte, sondern auch die Einrichtung von Fortbildungsschulen für die männliche Jugend in Stadt und Land forderte. Auf Grund dieses Gesetzes ist jeder junge Mann verpflichtet, nach seinem Austritte aus der Volksschule noch drei Jahre lang in eine Fort- bildungsschule zu gehen, wenn nicht durch den Besuch einer Handels- oder Gewerbeschule, einer Realschule, eines Seminars oder eines Gymnasiums für seine Weiterbildung gesorgt wird. Wie ist dieses Gesetz zustande gekommen? Schon in früheren Jahren hatten sich hie und da Stimmen im Lande erhoben, eine achtjährige Schulzeit genüge nicht, um den Knaben aus- reichend für das Erwerbsleben vorzubilden. Wie rasch sei das meiste des in der Schule Gelernten wieder vergessen! Wie sehr tue es dem Jüng- linge not, daß er sich geistig noch weiter vervollkommne, damit er seine Stellung im Leben — er sei, was er sei — ganz auszufüllen vermöge! Und noch auf andere Umstände wurde hingewiesen, die es dringend wünschenswert erscheinen ließen, daß der Vierzehnjährige der Schulzuchi noch unterstellt bleibe. Mit dem Dahinschwinden der „guten alten Zeit" und dem Überhandnehmen der Großbetriebe war das frühere, ge- mütlich - patriarchalische Verhältnis zwischen Meister und Lehrling mehr und mehr geschwunden. Der Meister konnte die wachsende Zahl seiner Ar- beitskräfte oft kaum übersehen, wieviel weniger beherbergen, beköstigen und für das Wohl jedes einzelnen Sorge tragen. So verlor er auch bald die Lehrlinge ganz aus dem Auge, und wie mancher von ihnen mochte nach einem ermunternden Worte lechzen, wie manchem hätte eine ernste Mahnung, ein wohlgemeinter Rat zur rechten Zeit üble Erfahrungen erspart!

5. Lesebuch nebst fachkundlichen Anhängen für Fortbildungs-, Fach- und Gewerbeschulen - S. 287

1913 - Leipzig : Hahn
287 So unbeholfen Rietschels Technik noch sein mochte, Rauchs Genie erkannte sofort den verwandten Geist. Er wurde in kurzer Zeit Rauchs bester Schüler, den der Meister 1827 für die Ausführung des Denkmals des Königs Friedrich August von Sachsen empfahl und der den Auftrag auch erhielt. Die Lehrjahre unter Rauchs Leitung waren für den begeisterten jungen Künstler von unschätzbarem Werte. Rietschel beteiligte sich an einer Preisbewerbung um das dreijährige Stipendium zu einer italienischen Reise. Mit dem ihm eigenen rastlosen Eifer warf er sich auf die Auf- gabe. „Meine Leidenschaftlichkeit ließ im Falle des Nichterfolges Schlimmes für meine Gesundheit befürchten," erzählt er, „denn ich fühlte mich, da ich täglich über zwölf Stunden arbeitete, außerordentlich angegriffen. Meine Freunde hielten mir das Unrecht solchen Strebens vor; ich fühlte auch die Wahrheit ihrer Warnungen sehr wohl und suchte mich auf ein ungünstiges Resultat vorzubereiten, doch wollte mir's nicht recht gelingen." Seine Hoffnung wurde nicht getäuscht, er erhielt den ersten Preis. Doch konnte ihm als Ausländer das Stipendium in Berlin nicht gegeben werden; aber Rauch verschaffte es ihm von der sächsischen Regierung. Die Reise ging über München, wo er eine Figur für das Giebelfeld der Glyptothek und für das Max-Joseph-Denkmal die reizende Figur der Bavaria nach Rauchs Modell ausführte. In Italien gab er sich eifrig dem Studium der dortigen Kunstschätze hin. Nach Berlin zurückgekehrt, arbeitete er zu- nächst wieder einige Zeit in Rauchs Künstlerwerkstatt. Die äußeren Sorgen schwanden jetzt mehr und mehr, und die Liebenswürdigkeit seines be- scheidenen, treuen und tüchtigen Wesens, sein rastloses, nie sich genügendes Vorwärtsstreben gewannen ihm die Herzen aller, mit denen er verkehrte. 1832 wurde Rietschel als Professor der Bildhauerkunst nach Dresden berufen, und dort, wo er einst als Schüler gesessen hatte, wurde er der Reformator der heute weithin berühmten Bildhauerschule. Eine große Schar lernbegieriger Schüler sammelte sich um ihn, und ehrenvolle Auf- träge traten an ihn heran, die er in vollendeter Weise zur Ausführung brachte. So hatte sein starker, fester Wille alle Hindernisse überwunden und sein Genie sich freie Bahn gebrochen. Durch eigene Tüchtigkeit hat er sich zu einer Höhe emporgearbeitet und emporgerungen, die wenige er- reichen, und dabei gezeigt, daß er nie vergaß, Gott zu danken, durch dessen Güte ihm seine Erfolge möglich wurden. Aus seiner Meisterhand gingen unvergängliche Kunstwerke hervor, von denen hier nur genannt seien das Standbild Thaers in Leipzig und das Karl Maria von Webers in Dresden, die Büste Rauchs in Berlin, die Lessing-Statue in Braunschweig, die Goethe-Schiller-Gruppe in Weimar und das Luther-Monument in Worms. Rietschel starb am 18. Februar 1861. Nach Stahr.

6. Lesebuch nebst fachkundlichen Anhängen für Fortbildungs-, Fach- und Gewerbeschulen - S. 415

1913 - Leipzig : Hahn
415 daselbst überzeugen, auf dessen Neubau ich im vorigen Jahre die Gas- und Master- leitungsanlagen geliefert habe. Ihrem geschätzten Auftrage entgegensehend, zeichne ich hochachtungsvoll und ergebenst Schlossermeister K. A. Fricke, Südstraße 5. 2. Ein Erkundigungsbrief. Borna, den 6. Februar 19 . .. Sehr geehrter Herr Schröter! Der Schlossermeister K. A. Fricke in Leipzig, Südstraße 5, hat sich mir zur Ausführung der Schlosserarbeiten auf meinem Neubau angeboten. Da Sie genannten Schlossermeister kennen, erlaube ich mir, bei Ihnen anzufragen, ob Sie ihn empfehlen können. Sie würden mich durch baldige Antwort zu großem Danke verpflichteu. Zu Gegendiensten ist gern bereit Ihr ergebener Kurt Becker. 3. Eine Auskunstserteilung. a. (Günstige Auskunft.) Leipzig, den 9. Februar 19 .. . Sehr geehrter Herr Becker! Auf Ihre Anfrage vom 6. Februar a. c. kann ich Ihnen erwidern, daß Sie dem Schlossermeister K. A. Fricke, hier, Ihre Schlosserarbeiten ruhig anver- trauen können. Er ist in seinem Fache ein durchaus tüchtiger und erfahrener Mann. Ich habe selbst mit ihm in geschäftlicher Verbindung gestanden und bin jederzeit mit seinen Arbeiten zufrieden gewesen. Ihr ergebener F. Schröter, Architekt. d. (Ungünstige Auskunft.) Leipzig, den 9. Februar 19 . .. Sehr geehrter Herr Becker! Ich bedaure, Ihnen auf Ihre Anfrage vom 6. Februar a. c. keine günstige Antwort geben zu können. Vielfach hört man klagen, daß Herr K. B. die übernommenen Aufträge unpünktlich und unsolid ausführt. Der Grund hierzu mag hauptsächlich in den geringen Mitteln liegen, die ihm zur Verfügung stehen; vielleicht ist er auch noch zu jung und unerfahren, um größeren Aufträgen ge- wachsen zu sein. In der Voraussetzung, daß Sie über diese Mitteilung strengste Verschwiegen- heit beobachten werden, zeichnet hochachtungsvoll F. Schröter, Architekt. 4. Ein Auftrag. Borna, den 12. Febr. 19 . .. Herrn Schlossermeister K. A. Fricke in Leipzig. Durch einen mir nahestehenden Architekten sind Sie mir zur Ausführung der Schlosserarbeiten auf meinem Neubau empfohlen worden. Ich ersuche Sie

7. Heimatkunde des Kreises Saarbrücken - S. 58

1908 - Saarbrücken : Schmidtke
— 58 — es noch hatte an sich, ließ die Einkünfte durch weltliche Schaffner verwalten und zu kirchlichen Zwecken verwenden. Nach Ein- führung der Reformation wurden die Geistlichen der ganzen Grafschaft größtenteils aus Stiftsmitteln besoldet. Die Zinsen des noch vorhandenen Restes des alten Stiftsvermögens werden heute noch zu kirchlichen Zwecken benutzt. Die jetzige Stiftskirche ist etwa von 1270—1320 in gotischem Stile erbaut. Vor derselben stand eine romanische Kirche an ihrer Stelle, von der sich noch zahlreiche Spuren erhalten haben, an der Südseite war der Kirche ein sogenannter Kreuzgang mit den 7 Fußfällen angebaut, der im Anfang des 19. Jahrhunderts abgerissen ward. Von 1455 ab bis ins erste Viertel des 17. Jahrhunderts diente die Kirche als Begräbnisstätte unserer Grafen und enthält sie mehrere bedeutende Denkmäler derselben und anderer hier be- grabenen vornehmen Personen. Um die Kirche herum wurden viele Jahrhunderte die Toten aus der weiten Umgegend begraben. Es liegen 3 Schichten Leichen übereinander, die unterste hat so- genannte Plattengräber, was auf die merovingische Zeit hinweist. Des Dorfes St. Arnual, das sich allmählich aus Ansiede- lungen des Stiftes bildete, geschieht erst spät Erwähnung. 1542 hatte es — ohne die Geistlichen — 50 Familien, von denen sich 10 Gesinde hielten. Der Müller sogar 4 Knechte und eine Magd. 1680 sind nur mehr 8 Häuser bewohnt, erst 1756 war deren Zahl wieder auf 54 gewachsen. I V. Bürgermeisterei St. Johann. St. Johann, Stadt auf der rechten Saarseite, 1358 Hr. (24 198) 24 140 E., 11 600 ev., 11834 f., 55 andern Bekenntnisses, 651 isr. 1470 ha, 788 ha Gw. 2 ev K., 1 k. K. Synagoge. Oberrealschule (als Gewerbeschule 1856 gegründet). 1 ev., 1 k. Töchterschule, letztere mit Seminar. 27 ev., 27 k. Schkl. Haupt- bergschule, Kaufmännische und Handwerker - Fortbildungsschule. Garnison des 7. rhein. Ulanen-Regiments. Bezirks-Kommando. Eisenbahndirektion. Personenbahnhof. 2 Güterbahnhöfe. Stadt-

8. Heimatskunde der Fürstentümer Schwarzburg - S. 40

1882 - Rudolstadt : Mitzlaff
— 40 - B) Ortschaften des Schwarza-Gebietes: (Nr. 40 bis 114). a) Im Schwarzathale selbst. (Von der Quelle ab). (Nr. 40 bis 51). 40) Alsbach, Dorf, 740 m üb. d. M., \ Stunde südlich von Scheiba, an der Grenze von S.-Meiningen (in unmittelbarer Nahe das meiningifche Dors Limbach), im sanften Anfange eines Seiten- grnudes des Schwarzathales. Eingepfarrt nach Nr. 41. Das oberste Haus dicht am Rennsteige. Poststation. Fabrikarbeiter. 1 neue Schule, 1 Lehrer. Die ehemalige Taselglashütte ist eingegangen. Die 1711 von I. N. Greiner hier angelegte Hohlglashütte, die 1805 in eine Tafelglashütte verwandelt wurde, war der Grund zur Eck- stehung des Ortes. 41) Scheibe (617 in), Pfdf., nahe am Ursprünge des Schwarza- thales, % Std. von der Schwarzaquelle, in einer wiefenreichen, von Waldbergen umsäumten Thalweitung. 1 neue Kirche auf kahlem Felsenhügel. 1 Sch., 2 L. 1 großartige Porzellanfabrik, die jetzt die fchönsten Nippesfiguren liefert. Hauptabsatz nach England und Amerika. Der zur Fabrik gehörige Garteu hat sehenswerte Park- anlagen. Große Bierbrauerei mit starkem Bierexport. Seit 1860 künstliche Forellenzucht, wozu die Regierung die nahen Floßteiche überlassen hat. 1 blühender Konsumverein, 1 Turnverein, 1 Krieger- verein. 1 Försterei. 1838 siedelten die Einwohner des den/lchbarten Glashüttendörfleins Habichtsbach nach Scheibe über. 42) Goldisthal, Dorf mit mehreren Schneide- und 1 Loh- mühle; eingepfarrt nach Nr. 44; 1 Sch., 1 L. Dazu gehören der aus 4 Häusern bestehende (ehemalige) Blech Hamme: und das Zollhaus mit Gasthos Langebach. Porzellanarb. und Holzmacher. Sonst Bergbau auf Gold, Goldwäschen und Hammerwerke. 43) Ober Hammer (eigentlich Oberschwarza gm.), Dorf am Einfalle des Steinheiderthales. Pfarrt nach Nr. 44/ 1 Sch., 1 L. Holzmacher und Fabrikarbeiter. 44) Katzhütte, langgestrecktes Pfdf. an der Katzemündung; von hohen, mit Nadelwald begrünten Bergen so geschützt, daß das Klima auffallend mild ist. 2 Sch., 2 L. Post- md Telegraphen- station. Sitz eines Forstamtes, welchem die Forste: Katzhütte, Scheibe, Lindig, Neuhaus, Kursdorf, Sitzendorf und Dittersdof unter- stellt sind. 1 Porzellansabr., 1 Eisengießerei, 1 Mchl- u. 4 Schneide- nmhlen. Jnstrumentenhölzerfabrikation. Meist Fabrikarbeiter und Holzhauer. Ackerbau Nebengeschäft. 1 Turnverein, 1 Kriegerverein, 1 Ortsv. f. Kraukeuunterstützung. Die Äcker z'ehen sich fast alle haudtuchsörmig an steilen Thalgehängen lost 25 bis 28" Abdachung) hinauf. — Nahe am Orte führte die Nürnberger Straße (nach Erfurt) vorüber. Hier wurde 1759 durch die Asbacher Glasmeister Gotthelf und Gottfried Greiner die erste Po-zellaufabrik in Thü- ringen angelegt.

9. Heimatskunde der Fürstentümer Schwarzburg - S. 45

1882 - Rudolstadt : Mitzlaff
— 45 - Schwedenlager gewesen sein. Waffensunde sind dort gemacht worden. 63) Oberweißbach, großes Pfdf., am Ursprung des Weiß- baches, am Nordfuße des baumlosen Kirchberges; längster Ort des Landes. Mktfl., Sitz eines Amtsgerichts; Post- und Telegraphen- station. Große Kirche. 2 Sch., 4 fi. 2 Gesangvereine, 1 Kriegerverein, 1 Turnverein, 1 Schützenverein (schön gelegenes Schützenhaus), 1 Sparverein. Früher der Hauptort des Olitäteuhaudels, der sehr abgenommen hat. Gute Porzellanmalerei; Thermometerverfertiger, Fabrikarbeiter. Etwas Ackerbau. Zu Anfang des 17. Jahrh. noch ein kleines Dorf; sein Wachstum verdankt es hauptfächlich dem Medi- ziuhandel. Großer Brand 1857. Geburtsort Friedrich Fröbels (geb. 1782, f 1852 zu Liebenstein), Gründers der Kindergärten. Sein Spruch: „Kommt, lasset uns unseren Kindern leben!" 64) Mittelweißbach, kl. Dorf, das mit Oberweißbachs unte- rem Ende zusammen hängt u. dahinpfarrt u. fchult. 1849 großerbraud. Im Gebiete der Sorbitz: (Nr. 65 bis 69). 65) Meura, freundliches Krchdf., (Fil. von Nr. 68), ziemlich steil und luftig gelegen am Ursprünge eines linken Seitengrundes der Sorbitz. 1 Sch., 2 L. 1 Kriegervereiu. Bedeutende wildreiche Waldungen. Ziemlicher Ackerbau; etwas Olitäteuhaudel. In der Nähe die einer Burgruine ähnlichen Felsmassen des „Meuersteius". 66) Rohrbach, Dorf in dem anmutigen Thalgrunde der „Schwarzen Sorbitz". 1 Sch., 1 L. Ackerbauer und Fabrikarbeiter. 67) Wittgendorf, freundliches Dorf am Ursprung eines Seitengrundes der Sorbitz. 1 Sch., 1 L. Ziemlicher Ackerbau und Handel. 1 Kriegerverein. Nr. 66 und 67 eingepfarrt nach Nr. 68. 68) Döschnitz, Psdf. im anmutigen Soroitzthale („Weiße Sorbitz"). 1 ^>ch., 1 L. Ziemlicher Ackerbau; starke Bierbrauerei. Mahl- und Schneidemühle. Das ehemalige Marmorschleifwerk ist eingegangen; dafür Griffelfchieserfabrikation. 69) Burkersdorf, hochgelegenes, weithin sichbares Ackerbau- dors. Pfarrt und schult nach Nr. 70. Der nahe Keil (680 m) ist der höchste Punkt der Umgegend und gewährt einen Rundblick über fast ganz Thüringen und einen überraschenden Niederblick auf das 316 m tiefer liegende Schwarzburg. Ein durch eine Stange bezeichneter Punkt gewährt einen Blick auf die Schlösser Heidecksburg, Schwarz- bürg und die Paulinzella' Ruine. Am Werrabache: (Nr. 70 und 71). 70) Braunsdorf, hochgelegenes Pfdf. am Ursprung des kleinen Werrathales. 2 Sch., 2 L. Ackerbauer, Besenbinder. Ge- burtsort des Hallischen Professors und Geschichtsschreibers Leo (geb. 1799, f 1878). 71) Dittersdorf, Dorf in fanftem Thalurfpruuge längs des Werrabaches. Pfarrt nach Nr. 70. 1 Sch., 1 L. Ziemlicher Acker- bau. 1 Kriegerv.
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