TM Hauptwörter (50): [T36: [Stadt Mauer Tag Dorf Haus Burg Land Bauer Feind Bürger], T28: [Schlacht Heer Feind Mann Armee Napoleon Franzose General Truppe Preußen], T8: [Stadt Rhein Schloß Kreis Mainz Einw. Dorf Main Frankfurt Einwohner]]
TM Hauptwörter (100): [T23: [Stadt Feind Tag Heer Mauer Mann Lager Nacht Kampf Soldat], T5: [Rhein Main Wald Thüringer Teil Schwarzwald Gebirge Neckar Saale Jura], T59: [Heer Mann Soldat Krieg Jahr Offizier Land König Truppe Waffe], T54: [Haus Feld Bauer Dorf Pferd Stadt Vieh Land Wald Mensch], T9: [Krieg Deutschland Reich Frankreich Preußen Macht Zeit Kaiser Jahr Frieden]]
TM Hauptwörter (200): [T155: [Soldat Krieg Heer Land Mann Truppe König Waffe Geld Feind], T93: [Bayern Baden Hessen Württemberg Königreich Sachsen Franken Schwaben Land Rhein], T182: [Krieg Jahr Zeit Land Deutschland Regierung Frankreich Volk Folge Revolution], T143: [Stadt Kind Tag Haus Straße Mann Mensch Weiber Nacht Soldat], T133: [Boden Land Ackerbau Klima Wald Viehzucht Teil Wiese Anbau Fruchtbarkeit]]
Extrahierte Personennamen: General_Lamboy Wilhelm August Kahl August
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Regionen (OPAC): Franken
Inhalt Raum/Thema: Heimatkunde
Geschlecht (WdK): koedukativ
— 72 —
Menschen erschuf, gab er ihm Gewalt über alle Tiere, über die Vögel in der Luft und die Fische im Wasser.
5. Zum fünften haben sich unsere Herrschaften die Hölzer allein zugeeignet und der arme Mann muß sich sein £70x3 teuer erkaufen. Unsere Meinung ist, daß alle Wälder, die nicht gekauft wurden, der Gemeinde zufallen sollen. Brenn- und Bauholz soll dann jeder nach Bedarf von der Gemeinde umsonst erhalten.
6. Zum sechsten fordern wir, daß man mit den Diensten, die täglich zunehmen, Einhalt tuen möge und uns gnädig behandle, wie unsere Eltern gedient haben nach dem Worte Gottes.
7. Zum siebten wollen wir uns von einer Herrschaft nicht weiter beschweren lassen als zu der Zeit, da das Gut verliehen wurde, wenn der £?err neue Dienste nötig hat, soll der Bauer ihm gehorsam sein, aber zu einer Zeit, da es ihm nicht zum Nachteil ist, und um einen annehmbaren Lohn.
8. Zum achten wollen wir, daß Güter, welche die Gült nicht tragen, von ehrbaren Leuten nach Billigkeit geschätzt werden, damit der Bauer nicht umsonst seine Arbeit tue, denn jeder Taglöhner ist seines Lohnes wert.
9. Zum neunten beschweren wir uns dagegen, daß man straft nach Neid und Gunst und nicht nach geschriebener Strafe und nach Gestalt der Sache.
10. Die Acker und wiesen, die der Gemeinde gehören und die sich jemand angeeignet hat, werden wir wieder der Gemeinde zu fanden geben.
\ V Den Todesfall wollen wir abgeschafft haben.
\2. wenn einer der Artikel dem Worte Gottes nicht gemäß ist, so wollen wir davon abstehen, wenn uns dies aus der Schrift nachgewiesen wird. Der Friede Ehristi sei mit uns allen. Amen.
f) Das Lager von Bildhausen.
Am palmtag versammelten sich etliche Bauern von Burglauer und Umgegend in einem Schenkhaus zu Münnerstadt und machten mit einigen aus der Stadt einen Pakt, das Kloster Bildhausen einzunehmen. Am folgenden Mittwoch zogen bis zu zoo Mann mit wehren, Trommeln und pfeifen vor das Kloster und forderten Einlaß. Als sie eingelassen waren, haben sich £)ans Schnabel von Münnerstadt, ein Schreiner, und fjans Scharr von Burglauer zu f^auptleuten unter ihnen aufgeworfen. Der Abt und der größte Teil des Konvents flohen gegen Königshofen im Grabfeld. Die £}auptleute nahmen die Verwaltung des ganzen Klosters Zu ihren fanden, bestellten die wache, da sie einen Überfall befürchteten, und hielten Straßen, Wege, Führten und Schläge bei Tag und Nacht in guter Acht. Auf ein Ausschreiben liefen ihnen viele Bauern aus der Umgegend zu; auch die von Neustadt schlossen sich ihnen an. Als der
TM Hauptwörter (50): [T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T39: [Jahr Million Geld Mark Arbeiter Arbeit Zeit Summe Staat Thaler], T36: [Stadt Mauer Tag Dorf Haus Burg Land Bauer Feind Bürger]]
TM Hauptwörter (100): [T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T94: [Herr Tag Haus Kind Brot Geld Leute Mensch Hund Mann], T72: [Bauer Arbeiter Steuer Jahr Stadt Staat Abgabe Gemeinde Land Verwaltung], T5: [Rhein Main Wald Thüringer Teil Schwarzwald Gebirge Neckar Saale Jura], T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit]]
TM Hauptwörter (200): [T177: [Volk Recht Gesetz Freiheit Land Strafe Mensch Gewalt Leben Staat], T100: [Gott Herr Herz Wort Leben Hand Himmel Vater Kind Mensch], T50: [Haus Pferd Bauer Herr Wagen Mann Tag Kind Weg Leute], T5: [Jahr Recht Person Gemeinde Staat Steuer Familie Kind Lebensjahr Vermögen], T70: [Stadt Donau München Stuttgart Neckar Nürnberg Ulm Schloß Augsburg Regensburg]]
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Regionen (OPAC): Franken
Inhalt Raum/Thema: Heimatkunde
Geschlecht (WdK): koedukativ
3n den zwei Vorderfeldern, die von den Fabrikgebäuden und dein Friedhofe eingenommen werden, kamen auch zahlreiche Mauerreste zum Vorschein, die darauf schließen lassen, daß Massivbauten die Rändev umsäumten und Baracken die freien Flächen füllten.
Das Badegebäude war 50 m vor der südlichen Hälfte der Kastellfront errichtet (44,5 X *9,^5 m). Es zerfiel in das Abkühlungszimmer (zugleich Auskleideraum), an das sich zwei Kaltwasserbecken anschlossen, einen Durchgangs- und Zilfsraum, ein Zimmer für laue Wannenbäder, einen weiteren Laderaum mit Warmwasserbehälter, zwei Schwitzabteilungen und den Bauptheizraum mit einer Vorkammer. Die Zuleitung des Wassers erfolgte vielleicht durch ein Schöpfwerk vom Main, die Ab-wässer leitete ein Abzugskanal in den Fluß. Die Warmluft lief durch Lieizkanäle und strich durch die Zwischenräume der in Pfeiler aufgelösten Mauern und durch runde oder eckige Heizröhren.
An der Fortsetzung der Lagerstraße breitete sich die bürgerliche Niederlassung, das Lagerdorf, aus. Der 9 m breite Straßenkörper bestand aus Gneissteinen und grobem Kies mit feiner Rollkiesdeckung. Rechts und links liefen Straßengräben mit Abzugskanälen nach dem Main. Eine zweite Straße zog im Südosten des Kastells auf der Mainseite in loo m Abstand der Hauptstraße parallel. Verbindungswege lassen sich teils nachweisen, teils vermuten. Ober 50 Keller und kleinere Gebäude wurden aufgedeckt. Daß die sämtlichen Dorfgebäude einer verheerenden Katastrophe zum Opfer fielen, beweist der starke Brandschutt, der alle Keller erfüllte. Fast hinter jedem Keller befand sich ein Brunnen von ungefähr 7 m Tiefe.
3m Osten des Kastells lag ein kleiner, heiliger Bezirk, der zwei Tempel (Mithreum und Dolichenum), ein kleines Gräberfeld und eine Reihe von Aufmauerungen zu beiden Seiten der Straße, die einst Altäre getragen zu haben scheinen, umfaßt. Die Gräber waren sämtlich Brandgräber. Der ßauptbegräbnisplatz lag nördlich vom Lager, nebenan stand der Verbrennungsofen. Zwei Ziegelöfen, ein Töpferofen und ein Anlege-platz wurden ebenfalls festgestellt.
Reiche Funde an Münzen, Bronze- (Fibeln, Beschläge, Anhänger, Knöpfe, Werkzeuge, Geräte, Gefäße) und Eisengegenständen (Waffen, Werkzeuge, Geräte, Pferdegeschirr, Wagenbeschläge, Haken, Nägel), Steininschriften und trfulpturen, Altären und Reliefbildern, Tongefäßen, tlöpfer- und Ziegelstempeln, Bein- und Hornstücken erzählen uns von der Geschichte des Kastells und der Bürgersiedelung.
Die zuletzt ausgegrabenen Reste zweier Erdkastelle zwischen dem Steinkastell und dem Orte waren die ursprünglichen Befestigungsstätten. Jedenfalls bestand zur Zeit Domitians (sn,—96) zu Stockstadt eine kleine Erdschanze, die etwa 97—99 von einem größeren, unmittelbar südlich errichteten Erdlager abgelöst wurde. Auch dieses wurde um jjo aufgegeben und durch ein südlich von ihm angelegtes und bald darauf in
TM Hauptwörter (50): [T9: [Tempel Stadt Kirche Säule Zeit Gebäude Bau Mauer Haus Dom], T19: [Wasser Luft Eisen Körper Silber Gold Kupfer Metall Stein Erde], T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd]]
TM Hauptwörter (100): [T91: [Haus Fenster Wand Stein Dach Zimmer Holz Feuer Raum Decke], T76: [Stadt Straße Haus Schloß Kirche Gebäude Mauer Platz Garten Dorf], T5: [Rhein Main Wald Thüringer Teil Schwarzwald Gebirge Neckar Saale Jura], T40: [Fabrik Maschine Industrie Arbeiter Stadt Weberei Arbeit Herstellung Handel Art], T6: [Eisen Gold Silber Kupfer Wasser Blei Metall Salz Kalk Stein]]
TM Hauptwörter (200): [T142: [Stadt Dorf Mauer Haus Burg Straße Kirche Schloß Graben Zeit], T168: [Holz Tisch Messer Stück Honig Stuhl Griffel Hand Narbe Papier], T124: [Wasser Luft Sauerstoff Körper Stoff Kohlensäure Teil Feuer Pflanze Kalk], T115: [Tempel Stadt Rom Zeit Athen Pyramide Bau Ruine Denkmal Säule], T89: [Wasser Fluß Quelle Bach See Erde Boden Brunnen Land Ufer]]
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Regionen (OPAC): Franken
Inhalt Raum/Thema: Heimatkunde
Geschlecht (WdK): koedukativ
— \12 —
Eine Hauptverbindungsstraße wurde mit der Zeit die durch den Spessart führende Würzburger Straße von Würzburg über Roßbrunn, Lengfurt, Esselbach, Rohrbrunn, Hessenthal nach Aschaffenburg. Auf ihr reisten die Habsburger zur Kaiserkrönung nach Frankfurt. In Seligenstadt hatten Augsburger und Nürnberger Kaufleute je eine Herberge im „Riesen" und in der „Krone“.
mit Napoleon I. begann das Zeitalter der Chausseen. wurde
die Straße von Lohr über Rechtenbach nach Rothenbuch angelegt, die bei Hessenthal in die Würzburger Straße einmündet, von da an wurde das Straßennetz immer weiter ausgebaut.
Am 22. Juni 1(85) wurde die erste Bahn durch den Spessart mit den Stationen Laufach, Heigenbrücken, partenstein und Lohr eröffnet. Inzwischen sind weitere Eisenbahnlinien, wie überall im ganzen Lande, auch im Spessart gebaut worden, so daß sie ihn im Viereck umschließen und in den Tälern (Elsava, Kahl) in sein Inneres führen.
6. Die Postflation Esselbach (1675).
„Als noch bei Mannsgedenken zu Esselbach keine post gehalten, sondern die Reisenden noch von den Bauern mit Kleppern durch den Spessart geführt wurden, hat sich Konrad Doidt, des verstorbenen Post-halters Ahnherr, welcher ein Beckenknecht gewesen, auch um einen Klepper beworben, mit welchem er die Reifenden nach Aschaffenburg reiten lassen, er aber zu Fuß mitgelaufen so lange, bis er so viel Geld erübrigt, daß er zwei Klepper kaufen und mitreiten konnte.
Er ist endlich zu solchen Mitteln gekommen, daß er ein reicher Mann worden und der erste gewesen ist, wie ich jederzeit von den Esselbachern berichtet worden, dem die post zu halten und zu besorgen anvertraut worden. Nach dessen Absterben ist die posthalteret auf seinen Sohn und auf dessen Nachkommen übergegangen.
Der erste, Eonz Doidt, hat zu Esselbach, desgleichen auch fein Sohn anfangs zu Esselbach gewohnt; als er aber hernach die Schenke zum Goldenen Lamm zu Kredenbach, welches den Grafen zu Wertheim zuständig, kaufte, daselbst die Wirtschaft trieb, auch die Post, obwohl die Pferde zu Esselbach standen, in selbigem Haus abfertigte, habe ich nicht nachgelassen, bis gedachter Jörg Doidt gleich von der Schenkstatt herüber auf dem Würzburger Grund zu Esselbach ein neues Haus erbaut und allda die post gehalten."
Dadurch wurde die Post, die die Grafen von wertheim gerne auf ihr Gebiet nach Kredenbach verlegt hätten, für Esselbach erhalten. Der Posthalter war dem Kaiser!. Postmeister zu Nürnberg untergeben und wurde von diesem bestellt.
Kaiser und Könige stiegen aus der Reise von Würzburg nach Frankfurt auf der bedeutenden Poststation Esselbach ab. Die Einführung der Eisenbahnen war Ursache, daß ihre Bedeutung sank. Längst war der
TM Hauptwörter (50): [T8: [Stadt Rhein Schloß Kreis Mainz Einw. Dorf Main Frankfurt Einwohner], T36: [Stadt Mauer Tag Dorf Haus Burg Land Bauer Feind Bürger], T39: [Jahr Million Geld Mark Arbeiter Arbeit Zeit Summe Staat Thaler]]
TM Hauptwörter (100): [T73: [Stadt Schloß Augsburg Grafe Nürnberg Reichsstadt Bischof Sitz Regensburg Fürst], T54: [Haus Feld Bauer Dorf Pferd Stadt Vieh Land Wald Mensch], T94: [Herr Tag Haus Kind Brot Geld Leute Mensch Hund Mann], T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit], T5: [Rhein Main Wald Thüringer Teil Schwarzwald Gebirge Neckar Saale Jura]]
TM Hauptwörter (200): [T50: [Haus Pferd Bauer Herr Wagen Mann Tag Kind Weg Leute], T93: [Bayern Baden Hessen Württemberg Königreich Sachsen Franken Schwaben Land Rhein], T11: [Kanal Rhein Verkehr Eisenbahn Fluß Land Meer Handel Stadt Deutschland], T14: [Gebirge Wald Teil Höhe Berg Harz Thüringer Bergland Gebirg Weser], T33: [Gott Liebe Mensch Herz Leben Volk Ehre Vaterland gute Zeit]]
Extrahierte Personennamen: Napoleon_I. Kahl Konrad_Doidt Konrad Klepper Eonz_Doidt Jörg_Doidt
Regionen (OPAC): Schwarzburg-Rudolstadt, Schwarzburg-Sondershausen
Inhalt Raum/Thema: Heimatkunde
Geschlecht (WdK): koedukativ
— 37 —
legene Schloß, „die Friedensburg", über 103 m über der Stadt, ist
dem gänzlichen Verfalle nahe. Die Freskogemälde in den Zimmern,
aus dem 17. Jahrhundert stammend und meist biblische Szenen
darstellend, sind teilweise wertvoll. Die Schloßkirche enthält nur
noch einige Bildhauerarbeiten (z. B. die Kanzel, die aus der Statue
des Moses mit den Gesetztafeln ruht); der Fürstl. Stammbaum ist
seiner Stammtafeln größtenteils beraubt. In diesem Schlosse wohn-
ten im 17. Jahrhundert die als geistl. Liederdichterinnen bekannten
Gräsinnen Lndämilie Elisabeth und Ämilie Juliane; das
„Apfelzimmer" mit seinen Stnckatnr-Verzierungen ist ein Zeugnis
dafür, welche bescheidenen Ansprüche die Gräfinnen an eine Wohnung
machten. — Zur Zeit des Faustrechtes, 1477, wurde Graf Hein-
rich Xxvi. von Ludw. v. Gleichen hier überfallen, der mit 400
Mann vor der Feste erschien, durch 2 Thore schon in den Hos ein-
gedrungen warj und mit Steinbüchsen das innere Thor beschoß.
Durch die Wachsamkeit des Stallbuben wurde die aus 2 Mann und
2 Buben bestehende Besatzung noch rechtzeitig alarmiert, um durch
Werseu und Schreien den. Belagerern ihren Vorteil streitig zu
machen, die. Entsatz und Überrumpelung aus der Stadt sürchteud,
mit Tagesanbruch abzogen und sogar ihre Belagerungsgeschütze im
Stiche ließen.
10 Häuser in einem engen Grunde, etwa 15 Min. von Leuten-
berg entfernt, ..führen die Namen ,/Unter- und Oberhütte".
Sie siud der Überrest von den früher, als die hiesigen Kupferberg-
werke im Flor waren, hier befindlichen Schmelzwerken.
Zu dem Leutenberger Gemeindeverbande wird auch der 1 Std.
südlich im Thale der Sornitz gelegene Weiler Grünau gerechnet.
Die^ 3 Wohnhäuser, einschließlich eines Gasthauses und einer Mühle,
gehören einem Besitzer. Die hier befindlichen industriellen Anstalten :
1 Stahlhammer und 1 Messingwerk, sind 1750 eingegangen; auch
der herrschaftliche Schieferbruch. —
16) Hockeroda, Dorf oberhalb der Sormitzmündung in die
Loquitz. Eiugepfarrt nach Nr. 15; 1 Sch., 1 L. An letzterer das
frühere Hammerwerk Hockeroda mit 16 Häufern. Die Wasser-
kraft treibt jetzt eine Eifengießerei und eine Lattenmühle.
b) Auf den Höhen ihres rechten Ufers (von 8. nach 5i.)
(Nr. 17 bis 25).
N 2^ Höhendorf mit Ackerbauern. Eingepfarrt nach
18) Burglemnitz, hübschgebautes Krchdf. mit Mühle am
Lemnitzbache. Fil. von Nr 21; 1 Sch., 1 L.; Ackerbauer. 6 kleine
Teiche.
19) Landfendorf, Krchdf.; Fil. von Nr. 21: 1 Sch., 1 L.;
1 Ziegelei. Ackerbau.
20) Herschdorf b. L., Krchdf., am Ursprünge einer zum
Sormitzthale steil abfallenden Bergfchlucht. Fil. von ßlr. 15; 1 Sch.
1 L.; Ackerbauer.
TM Hauptwörter (50): [T36: [Stadt Mauer Tag Dorf Haus Burg Land Bauer Feind Bürger], T8: [Stadt Rhein Schloß Kreis Mainz Einw. Dorf Main Frankfurt Einwohner], T3: [Stadt Schloß Straße Berlin Kirche Haus Gebäude Platz Garten Universität]]
TM Hauptwörter (100): [T76: [Stadt Straße Haus Schloß Kirche Gebäude Mauer Platz Garten Dorf], T5: [Rhein Main Wald Thüringer Teil Schwarzwald Gebirge Neckar Saale Jura], T40: [Fabrik Maschine Industrie Arbeiter Stadt Weberei Arbeit Herstellung Handel Art], T23: [Stadt Feind Tag Heer Mauer Mann Lager Nacht Kampf Soldat], T66: [Geschichte Iii Vgl Nr. Aufl Gesch Lesebuch Bild fig deutsch]]
TM Hauptwörter (200): [T96: [Stadt Thüringer Saale Schloß Wald Gotha Dorf Heidelberg Weimar Einw.], T94: [Stadt Fabrik Handel Dorf Schloß Weberei Einwohner Einw. Nähe Bergbau], T140: [Stadt Franzose Feind Festung Truppe Tag Mann Paris Belagerung Angriff], T0: [Kirche Haus Gebäude Stadt Straße Säule Platz Fenster Seite Palast], T154: [Meister Handwerker Geselle Arbeit Lehrling Handwerk Arbeiter Jahr Kaufleute Stadt]]
Regionen (OPAC): Schwarzburg-Rudolstadt, Schwarzburg-Sondershausen
Inhalt Raum/Thema: Heimatkunde
Geschlecht (WdK): koedukativ
— 39 -
32) Schweinbach, Pfds. mit weiter Aussicht am Schwein-
bach. 1 Sch., 1 L. Meist Ackerbauer. Auf dem nahen Bielhügel
soll ein Götzenbild gestanden haben. In der Nähe die Wüstung
Messelrode, angeblich im 30jähr. Kriege verödet.
d) Zm Loquitzthale: (Nr. 33 bis 39).
33) Arnsbach, Ackerbauerdorf in freundlicher Umgebung. Mit
Nr. 34 im Pfarr- und Schulverbande.
34) Unterloquitz, wohlhäbiges Pfdf. in anmutiger und mil-
der Flur. 1 Sch., 1 1 Schneidemühle. Ackerbauer.
e) Links von der Loqnitz: (Nr. 35 und 36).
35) Döhlen, schlichtes Krchdf. in einem hübschen Seitengrunde.
Pfarrt und schult nach Nr. 34. Sonst etwas Bergbau. Ackerbauer.
36) Laasen, ackerbautreibendes Krchdf. am Ursprünge eines
Seüengrnndes aus der Wasserscheide zwischen dem Saal- und dem
Loqnitzgebiete. Fil. von Nr. 34. Westlich hinter dem Dorfe ein so
reizender Blick ins Saalthal, daß man an eine Rheinlandschaft
erinnert wird.
37) Weißbach, wohlhabendes, ackerbautreibendes Pfdf., 2std.
östlich von Leutenberg, am Weißbach, der sein Wasser mit dem Otter-
bache direkt zur Saale sendet. 1 Sch., 1 L. Weite Aussicht in die
Saalgegend. Eingepfarrt sind mehrere reußische Mühlen und Ge-
Höste („Mdern", „Sie dich für" :c.) und das preuß. Dorf Neuen-
beutheu. W. soll zu Anfang des 15. Jahrh. von einem Grafen von
Lobenstein dem Grafen zu Schwarzburg als Patengeschenk verehrt
worden seir,. Am „hohen Walde" finden sich Bautrümmer, augeb-
lich Reste emer verfallenen Burg.
k) Dörfer auf den Uferhöhen des bei Reschwitz in
die Saale kündenden Gisrabaches. (Nr. 38 und 39).
38) Eybil, Psdf., in einem sanften Thalnrspruuge mit schöner
Aussicht. 1 Sä., 1 L. Meist Ackerbauer. Ein im Stil des 16. Jahrh.
erbauter Edelhrs („Schloß") mit Resten der alten Burg - im Gisra-
gründe 1 Mals-, Öl- und Schneidemühle. Die Kirche hat ein
adeliges Erbbegräbnis. — Bei Hochzeiten wird hier noch der „Lich-
tertanz" geübt. Ein alleintanzender Knecht hält in jeder Hand ein
Licht, das in der Rechten gilt als Sinnbild des Bräutigams, das
in der Linken as Sinnbild der Braut. Das Erlöschen einer
Flamme während des immer rascher werdenden Tanzes gilt als
böse Vorbedeutung — Im 7 fähr. Kriege schwere Einquartierungen,
besonders von der Reichsarmee. — 1715 hier der letzte Bär er-
legt. — Nach einer sonderbaren Weissagung kommt der letzte Türke
Europas in einem Lackofen zu Eyba um.
"39) Knobelsdorf, ackerbautreibendes Krchdf.; Fil. v. Nr. 38;
1 Sch., 1 L.; einige Steinbrüche, wo „Platten" und „Marmor" zu-
gerichtet werden.
TM Hauptwörter (50): [T8: [Stadt Rhein Schloß Kreis Mainz Einw. Dorf Main Frankfurt Einwohner], T36: [Stadt Mauer Tag Dorf Haus Burg Land Bauer Feind Bürger], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf]]
TM Hauptwörter (100): [T5: [Rhein Main Wald Thüringer Teil Schwarzwald Gebirge Neckar Saale Jura], T54: [Haus Feld Bauer Dorf Pferd Stadt Vieh Land Wald Mensch], T76: [Stadt Straße Haus Schloß Kirche Gebäude Mauer Platz Garten Dorf], T1: [König Held Herz Mann Volk Siegfried Land Lied Hand Tod], T66: [Geschichte Iii Vgl Nr. Aufl Gesch Lesebuch Bild fig deutsch]]
TM Hauptwörter (200): [T96: [Stadt Thüringer Saale Schloß Wald Gotha Dorf Heidelberg Weimar Einw.], T25: [Stadt Schloß Straße Garten Berg Dorf Nähe Park Ufer Haus], T145: [Bauer Adel Land Stadt Bürger Herr Stand Recht Gut König], T94: [Stadt Fabrik Handel Dorf Schloß Weberei Einwohner Einw. Nähe Bergbau], T142: [Stadt Dorf Mauer Haus Burg Straße Kirche Schloß Graben Zeit]]
Regionen (OPAC): Schwarzburg-Rudolstadt, Schwarzburg-Sondershausen
Inhalt Raum/Thema: Heimatkunde
Geschlecht (WdK): koedukativ
— 41 —
45) Blumenau, einzeiliges dicht am steilen Berghange an-
gefügtes Dorf; einaepfarrt und eingeschult nach Nr. 46. 1 Mahl-
und 1 Schneidemühle. — Bis gegen 1600 hier ein Hammerwerk.
1865 starb hier der als Volksfchriftsteller bekannte Landwirt Heinfe.
Zu Bl. gehört das oberhalb gelegene Zollhaus „Zirkel."
46) Mellenbach; 1£km langes, in einem engen, steilwandigen
Thale gelegenes Pfdf. 1 Sch., 3 L. 1 Strickfch. Post- u. Telegraphen-
station. Nur der kleinere untere Teil liegt im Thale der Schwarza,
über die hier eine steinerne Bogenbrücke führt; der größere Teil am
Mellenbach zu beiden Seiten des chanfsierten Dorfweges. 1 Mahl-,
Öl- und 3 Schneidemühlen. Bedeutende Thermometer- und Baro-
Meterfabrikation; Kisten- und Schachtelmacherei; etwas Porzellan-
malerei; viele Bewohner in der Krannich'schen Holzfabrik im nahen
Glasbach beschäftigt. Der ohnehin beschwerliche Ackerbau Nebenge-
schüft. Der Medizinhandel zurückgegangen. — 1 Vorschußverein, 1
Kriegerverein. Sonst ein der heil. Katharina geweihtes Franziska-
nerkloster. Dem „Katharinenbrnnuen" werden noch hentzntage von
den alljährlich durchziehenden Wallfahrern (vom Eichsfelde nach Vier-
zehnheiligen) Wunderkräfte zugeschrieben. 1640 wurde das ganze
Dorf von den Schweden samt Kloster und Kirche bis aus 2 Häuser,
die noch stehen, abgebrannt.
47) Glasbach, Dorf am Fuße des Steinberges, dessen Granit
weithin zum Straßenbau verwendet wird, eine wahre Goldgrube;
großartige Holzfabrik, die viele beschäftigt und vorzugsweise Garten-
bedürfnisse und Emballage-Kästchen liefert. Ackerbau Nebenge-
schüft. Neue, schöne, steinerne Bogenbrücke. Im Pfarr- und Schul-
verband mit Nr. 46. — Sonst hier eine Glashütte und ein Hammer-
werk. — Am Steinberge führt ein vor mehr als 100 Jahren geöffneter
Stollen den Namen „Güldene Kirche" (zuoberhaiu gehörig). Folgende
Sage knüpft sich daran. Ein Mann aus dem nahen Obstfelder-
schmiede geht mit seinem Söhnlein zur Kirche. Das Kind bleibt
spielend zurück und ist plötzlich spurlos verschwunden. Alle Nach-
forfchnngen bleiben erfolglos. Nach langer, langer Zeit taucht jener
Knabe als Mann in Obstfelderfchmiede auf und fragt nach seinen
Eltern. Nun erfährt man von dem längst Vergessenen die Wunder-
mär, wie er an jenem Sonntage in die mit Gold und Edelsteinen
gezierte güldene Kirche geraten und dort bis jetzt sestgehalten worden
sei. Leider fand seitdem auch der eifrigste Nachforscher den Ein-
gang nicht wieder.
48) Obstfelderschmiede, Dorf; meist Fabrikarbeiter, Acker-
baner und Fuhrleute. Eingepfarrt nach Nr. 46. Sonst ein Ham-
merwerk.
49) Blechhammer, bloß Mahl- und Schneidemühle und
Gasthaus mit bedeutender Brauerei, nahe an der Mündung der
Lichte in die Schwarza, zu Nr. 64 gehörig. Ehemalige Münzstätte.
50) Sitzendorf, Dorf in einem weiten, milden Thalkessel
mit freundlicher landschaftlicher Umgebung. Unter dem Orte An-
TM Hauptwörter (50): [T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe], T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd], T8: [Stadt Rhein Schloß Kreis Mainz Einw. Dorf Main Frankfurt Einwohner]]
TM Hauptwörter (100): [T40: [Fabrik Maschine Industrie Arbeiter Stadt Weberei Arbeit Herstellung Handel Art], T54: [Haus Feld Bauer Dorf Pferd Stadt Vieh Land Wald Mensch], T5: [Rhein Main Wald Thüringer Teil Schwarzwald Gebirge Neckar Saale Jura], T69: [Kirche Kloster Stadt Schule Bischof Gemeinde Orden Land Priester geistliche], T39: [Kind Vater Mutter Frau Mann Haus Jahr Eltern Sohn Knabe]]
TM Hauptwörter (200): [T25: [Stadt Schloß Straße Garten Berg Dorf Nähe Park Ufer Haus], T94: [Stadt Fabrik Handel Dorf Schloß Weberei Einwohner Einw. Nähe Bergbau], T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht], T96: [Stadt Thüringer Saale Schloß Wald Gotha Dorf Heidelberg Weimar Einw.], T50: [Haus Pferd Bauer Herr Wagen Mann Tag Kind Weg Leute]]
Regionen (OPAC): Schwarzburg-Rudolstadt, Schwarzburg-Sondershausen
Inhalt Raum/Thema: Heimatkunde
Geschlecht (WdK): koedukativ
— 51 —
aus mehr als 100 Ortschaften bezogen sie Zinsen und Zehnten.
Sie titulierten sich sogar (wie die Grafen von Schwarzburg) „von
Gottes Gnaden". Als aber die Klosterleute in Unwissenheit und
Sittenlosigkeit versanken, wurden sie in der Umgegend verhaßt- im
Bauernkriege wurde ihr Kloster geplündert und teilweise vernichtet,
1536 von Graf Heinrich 34. ganz ausgehoben. Von da ab verödeten
die heiligen Hallen; teilweise benutzten die Dorfbewohner die Mauern
zu Neubauten. Die Trümmer des stolzen Baues gleichen aber noch
immer einem „kostbaren Juwel in einem dunkelsammetnen Schmuck-
kästchen." Durch die reichverzierte Hauptpforte tritt man von W.
her in die geräumige Vorhalle, durch ein zweites mit Säulen ver-
ziertes Portal in das Schiff der Kirche, das in Kreuzform gebaut
ist und einen überwältigenden Anblick bietet. Schön verzierte
Säulen, zum Teil aus einem Stück gearbeitet, stützen die 20 na
hohen Mauern. Das ganze Gebäude ist 90 m laug und 23 m breit.
1877 wurde es gut restauriert.
107) Milbitz, obstreiches und ackerbautreibendes Pfdf.; 1 Sch.,
1 L. 1 Brandhilfsv., 1 Kriegerv. 1 freundlich gelegene Kirche.
108) Gösselborn, hochgelegenes Krchdf. Kl. v. 136; 1 Sch.,
1 L., mit dem geschichtlich merkwürdigen Mahlholze u. Mahlhügel,
einer alten Gerichtsstätte an der Grenze des ehemaligen Langwitz-
gaues. Ackerbauort.
Am Tellbache: (109 bis 112).
109) Soisdorf, Krchdf.. Fil. v. 112; 1 Sch., 1 L. Ackerbau-
ort. Die Wohnhäuser stehen wegen der Überschwemmungsgefahr auf
hohen Grundmauern. In der Flur ein Steinbruch, dessen Muschel-
ralkplatten sich zum Steindruck eignen sollen.
An Seitenbächen des Tellbaches: (Nr. 110 bis 112).
110) Storchsdorf, weithin sichtbarer Ackerbauort auf einem
Sandsteinberge. Pfarrt und schult nach Nr. 107.
111) Hengelbach, Krchdf. Fil. von 185; schult nach 108.
Ackerbauort in einem vom Hengelbachs durchflossenen Thalkessel. In
der Nähe die beiden Wüstungen Niederhengelbach und Höfel.
112) Thälendorf, ackerbautreibendes Pfdf., freundlich am
Vereinigungspunkte von 4 Thälern und am nie versiegenden Dorf-
bache gelegen, der auch noch nie bis zur Quelle zufror. 1 Sch.,
1 L. Da der Grundplan des Ortes ein Kreuz ist, soll hiet keine
ansteckende Krankheit um sich greifen können.
Amursprunge von ob st- und wiesen reichen Thälchen:
(Nr. 113 bis 114).
113) Großgölitz, und
114) Kleingölitz, beide Krchdsr. am Südfuße des schroffen
und kahlen Steigers, von Obstbäumen umgeben; jenes am Erlich-,
dieses am Gumpebach. Beide nach Nr. 92 eingepfarrt und einge-
schult. Vorzüglich gute Sandsteinbrüche. Da der Steiger und der
Kesselberg die rauhen Nordost- und Nordweftwinde abhalten, gedeihen
4 *
TM Hauptwörter (50): [T8: [Stadt Rhein Schloß Kreis Mainz Einw. Dorf Main Frankfurt Einwohner], T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T9: [Tempel Stadt Kirche Säule Zeit Gebäude Bau Mauer Haus Dom]]
TM Hauptwörter (100): [T49: [Berg Gebirge Höhe Fuß Ebene Seite Gipfel Gebirg Elbe Meer], T5: [Rhein Main Wald Thüringer Teil Schwarzwald Gebirge Neckar Saale Jura], T91: [Haus Fenster Wand Stein Dach Zimmer Holz Feuer Raum Decke], T66: [Geschichte Iii Vgl Nr. Aufl Gesch Lesebuch Bild fig deutsch], T54: [Haus Feld Bauer Dorf Pferd Stadt Vieh Land Wald Mensch]]
TM Hauptwörter (200): [T96: [Stadt Thüringer Saale Schloß Wald Gotha Dorf Heidelberg Weimar Einw.], T0: [Kirche Haus Gebäude Stadt Straße Säule Platz Fenster Seite Palast], T142: [Stadt Dorf Mauer Haus Burg Straße Kirche Schloß Graben Zeit], T145: [Bauer Adel Land Stadt Bürger Herr Stand Recht Gut König], T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht]]
Regionen (OPAC): Schwarzburg-Rudolstadt, Schwarzburg-Sondershausen
Inhalt Raum/Thema: Heimatkunde
Geschlecht (WdK): koedukativ
- 78 —
Bauort. Obstbau. 1 Mühle. Ein Dorf, Sengefelb, lag einst auf
einer nahen Anhöhe.
65) Hausen, Krchds., Ackerbauort; umfangreiche Obstanlaqen.
Fil. von 66; 1 Sch., 1 L. - 1 Mühle.
66) Marlishausen, Pfds. mit fürstl. Domäne; Schäferei.
1 Sch.. 1 L. Ackerbau und etwas Weberei. Bedeutender Obstbau;
viele Ölfrüchte. 1 Kiuderbewahranstalt. M. hatte 1813 von den
Franzosen viel zu leiden, weil die Einw. den Lützowschen Jägern
zur Flucht verholfen hatten. Wüstung Wallislebeu.
67) Ettischleben, Krchds. mit Rittergut. Fil. von 68; 1 Sch.
1 L. Größtenteils Ackerbauer. Mühle.
68) Alkersleben, ackerbautreibendes Pfdf. mit Rittergut,
zwischen den ziemlich hohen, steilen Wipfra-Usern. 1 Sch., I L.
Ausgezeichnetes Obst. 2 Mühlen. Teich aus dem Kirchberge. In
der Nähe der Erdfall „Sinkloch."
Links von der Wipfra: (Nr. 69 bis 71).
69) Reinsfeld, ackerbautreibendes Pfdf. in einem reizenden,
weiten Thalkessel, von ansehnlichen Höhen begrenzt, unter denen
namentlich der „Reinsberg" mit entzückender Aussicht hervorragt
(Reiusburg s. Gz. 1290). 1 Sch., 1 L. Mehrere Teiche. R. eine
der ältesten Ortschaften.
70) Branchewinda, Krchds. in einem lieblichen Thalkessel,
im Sw. überragt von 4 Bergköpfen, meist von Ackerbanern bewohnt,
an der Arnstadt-Gehrener Straße und an der Moser. Fil. von 71;
1 Sch., 1 L. Berühmte Obstbaumzucht. 1 Mühle mit großem Rade.
71) Dannheim (sonst Tannheim), Pfdf., mit schöner Kirche,
am Ostabhange eines Bergzuges malerisch gelegen; 1 Sch., 1 L. Meist
Ackerbauer; mit Sorgfalt betriebene Obstbaumzucht. Der Sage
nach früher in D. ein Kloster („Klosteräcker", „Mönchswiesen").
D. erlitt im 30 jähr. Kriege von den Schweden herbe Drangsale.
Rechts von der Wipfra: (Nr. 72 und 73).
72) Wülfershausen, Krchdf. mit mehreren Rittergütern.
Fil. von 73; 1 Sch., 1 L. Meist Ackerbauer. Bedeutende Obst-, be-
sonders Zwetschenpslanznngen. Zuweilen Wassermangel.
73) Elleben, ackerbautreibendes Pfdf. mit Rittergut. 1 Sch.,
1 L. Mühle. 5. Juni 1777 Wolkeubruch mit verheerender Uber-
schwemmung. Am 26. Okt. 1813 schlug der östreichische Feldmarschall
Fürst Schwarzenberg hier sein Hauptquartier aus. — (Das nahe
Witzleben s. beim Jlmgebiete).
Zum Gebiet der Gera gehören auch die beiden Exklaven:
74) Gesch w eud a, Pfdf. an einem von links kommenden Neben-
bache der Gera, umgeben von steilen Gebirgszügen. I Sch., 3 L.
Ackerbau, etwas Bergbau (Braunsteingruben), Holzarbeiter, besond.
Blumenstäbe, die nach Erfurt 2c., sogar nach England versandt
werden; Beerensammler; im Winter verfertigen die meisten Einw.
Kienrußsäßcheu. Freundliche, geräumige Kirche mit einem schönen
TM Hauptwörter (50): [T8: [Stadt Rhein Schloß Kreis Mainz Einw. Dorf Main Frankfurt Einwohner], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf]]
TM Hauptwörter (100): [T5: [Rhein Main Wald Thüringer Teil Schwarzwald Gebirge Neckar Saale Jura], T73: [Stadt Schloß Augsburg Grafe Nürnberg Reichsstadt Bischof Sitz Regensburg Fürst], T76: [Stadt Straße Haus Schloß Kirche Gebäude Mauer Platz Garten Dorf], T54: [Haus Feld Bauer Dorf Pferd Stadt Vieh Land Wald Mensch], T57: [Weser Stadt Hannover Harz Osnabrück Leine Kreis Aller Land Elbe]]
TM Hauptwörter (200): [T96: [Stadt Thüringer Saale Schloß Wald Gotha Dorf Heidelberg Weimar Einw.], T94: [Stadt Fabrik Handel Dorf Schloß Weberei Einwohner Einw. Nähe Bergbau], T25: [Stadt Schloß Straße Garten Berg Dorf Nähe Park Ufer Haus], T145: [Bauer Adel Land Stadt Bürger Herr Stand Recht Gut König], T70: [Stadt Donau München Stuttgart Neckar Nürnberg Ulm Schloß Augsburg Regensburg]]
Regionen (OPAC): Schwarzburg-Rudolstadt, Schwarzburg-Sondershausen
Inhalt Raum/Thema: Heimatkunde
Geschlecht (WdK): koedukativ
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grabens. Fil. von Nr. 1. Neue Schule und neuer Gottesacker. —
Am 3. Pfiugsttage wird ein Brunnenfest begangen; nachdem eine
Quelle, deren Wasser auf das Rudolstädter Schloß fließt, gereinigt
ist, treiben einige Vermummte Kurzweil und die Einwohner tanzen.
F) Im Gebiete des Wüstenbaches: (Nr. 121 bis 127).
1) Im Thale desselben: (Nr. 121 bis 123).
121) Eschdorf, anmutig gelegenes Krchdf. mit Ackerbauern.
1 neue Kirche (1861). Fil. von 122; 1 Sch., 1 L.
122) Teichröde, hübsch gelegenes Pfdf. an der Mündung
der Gornitz. 1 Sch., 1 L. 3 Mahl- und 1 Schneidemühle; Hand-
wirtschaftlicher Verein. Ackerbau ist Hauptgeschäft. Unweit die
Wüstung Hopfgarten, wo sich noch Mauerüberreste finden; angeblich
im 30 jähr. Kriege zerstört.
123) Pflanz wirb ach, hübsches Krchdf. mit weinumrankten
Häusern. Fil. von Nr. 1. 1 Sch., 1 L. Acker- und Obstbau, auch
etwas Blumenzucht. Künstliche Fischzucht. 1 Mahlmühle. Ginge-
psarrt ist der alteuburgische Ort Ammelstedt.
124) Ehrenstein, ackerbautreibendes Kirchdorf am steilen
Schloßberge und am Ursprünge des Kindergrabens. Der Ort hieß
früher Teichmannsdorf, nahm aber den Namen der darüber thronen-
den Burg an. Diese ist eine verfallene Ritterfeste, der Sage nach
von dem Grafen von Gleichen, der zwei Weiber heiratete, erbaut;
sie kam seit dem 12. Jahrhundert in den Besitz der Grafen von
Schwarzburg. — Ehrenstein war sonst Sitz einer Nebenlinie der
Grafen von Gleichen. In Ehrenstein war sonst ein Amt, das 1803
mit dem Amte Panlinzelle vereinigt wurde; dieses kam 1851 zu Stadtilm.
2) An rechten Nebenbächen: (Nr. 124 bis 125).
125) Geitersdorf, Krchdf. in einem engen Seitengrunde
in freundlicher Abgeschiedenheit. Mit 123 im Kirchen- u. Schulver-
band. Starker Obst- uuö Ackerbau. Unterhalb 1 Ziegel- und Kalk-
brennerei. Früher hieß es „Judasdorf, Jndisdorf, Gütersdorf." In
der Kirche ein fchöner alter Abendmahlskelch.
3) An linken Nebenbächen: (Nr. 126 bis 127).
126) Milbitz b. Teichel, freundliches, wohlhäbiges Krchdf.
Fil. von 127; 1 Sch., 1 L. Ausschließlich Ackerbauer; viel Obst,
besonders Kirschen. Großartige, musterhafte Bienenzucht.
127) Teichel, ein uraltes, 2 Std. nördlich von Rudolstadt
am Ursprung der Gornitz gelegenes, Ackerbau treibendes Städtchen,
von dem mit Recht gesagt werden kann: „Wenn alle Bauern ins
Feld gegangen sind, dann ist kein Bürger mehr zu Hause." 1 neue
Kirche im spätgotischen Stile; 1 Sch., 2 L.; 1 großes, schönes Rat-
haus; 1 Mühle; 1 Vorschußverein.
(?) Am Ursprünge zweier Seitenthäler des Haselbaches.
128) Teich weiden, freundliches, hochgelegenes Krchdf., ohne
Bach. Fil. von Nr. 1; 1 Sch., 1 L. In der Kirche ein gut er-
TM Hauptwörter (50): [T8: [Stadt Rhein Schloß Kreis Mainz Einw. Dorf Main Frankfurt Einwohner], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T3: [Stadt Schloß Straße Berlin Kirche Haus Gebäude Platz Garten Universität]]
TM Hauptwörter (100): [T5: [Rhein Main Wald Thüringer Teil Schwarzwald Gebirge Neckar Saale Jura], T54: [Haus Feld Bauer Dorf Pferd Stadt Vieh Land Wald Mensch], T76: [Stadt Straße Haus Schloß Kirche Gebäude Mauer Platz Garten Dorf], T73: [Stadt Schloß Augsburg Grafe Nürnberg Reichsstadt Bischof Sitz Regensburg Fürst], T39: [Kind Vater Mutter Frau Mann Haus Jahr Eltern Sohn Knabe]]
TM Hauptwörter (200): [T96: [Stadt Thüringer Saale Schloß Wald Gotha Dorf Heidelberg Weimar Einw.], T25: [Stadt Schloß Straße Garten Berg Dorf Nähe Park Ufer Haus], T89: [Wasser Fluß Quelle Bach See Erde Boden Brunnen Land Ufer], T94: [Stadt Fabrik Handel Dorf Schloß Weberei Einwohner Einw. Nähe Bergbau], T154: [Meister Handwerker Geselle Arbeit Lehrling Handwerk Arbeiter Jahr Kaufleute Stadt]]