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1. Lesebuch nebst fachkundlichen Anhängen für Fortbildungs-, Fach- und Gewerbeschulen - S. 14

1913 - Leipzig : Hahn
t — 14 — Jüngling, und seine vorige, blühende Gestalt wurde ihm bitter vor> gegaukelt. Er konnte es nicht mehr sehen, er verhüllte das Auge, tausend heiße Tränen strömten versiegend in den Schnee, er seufzte nur noch leise, trostlos und sinnlos: „Komm nur wieder, Jugend, komm wieder!" Und sie kam wieder; denn er hatte nur in der Neujahrsnacht so fürchterlich geträumt — er war noch ein Jüngling. Nur seine Verirrungen waren nicht bloß ein Traum gewesen. Aber er dankte Gott, daß er noch jung war und von den schmutzigen Gängen des tasters umkehren und sich auf die Sonnenbahn zurückbegeben konnte, die ins reine Land der ewigen Ernten führt. Aehre mit ihm um, junger Leser, wenn du auf seinen Irrwegen stehst. Dieser schreckende Traum wird künftig dein Richter werden! Aber wenn du einst jammervoll rufen würdest: „Komm wieder, schöne Jugendzeit!" — sie würde nicht wiederkommen. Jean Paul Friedrich Richter. 13. Die deutsche Turnkunst. Wie so viele Dinge in der Welt so hat auch die deutsche Turnkunst einen kleinen, unmerklichen Anfang gehabt. Ich wanderte gegen das Ende des Jahres 1809 nach Berlin, um den Einzug des Königs zu sehen. Bei dieser Feier ging mir ein Hoffnungsstern auf, und nach langen Jrr- jahren und Irrfahrten wurde ich hier heimisch. Liebe zum Vaterlands und eigne Neigung machten mich wieder zum Jugendlehrer, was ich schon so oft gewesen war. Zugleich ließ ich mein „Deutsches Volkstum" drucken. In schöner Frühlingszeit des Jahres 1810 gingen an den schul- freien Nachmittagen der Mittwoche und Sonnabende erst einige Schüler mit mir in Feld und Wald, bald folgten immer mehr und mehr. Die Zahl wuchs, und es wurden Jugendspiele und einfache Übungen vor- genommen. So ging es fort bis zu den Hundstagen, wo eine Unzahl von Knaben zusammenkam, die sich aber bald nachher verlief. Doch sonderte sich ein Kern aus, der auch im Winter als Stamm zusammen- hielt, und mit dem dann im Frühjahr 1811 der erste Turnplatz in der Hasenheide (bei Berlin) eröffnet wurde. Jetzt wurden im Freien öffentlich und vor jedermanns Augen von Knaben und Jünglingen mancherlei Leibesübungen unter dem Namen Turnkunst in Gesellschaft getrieben. Damals kamen die Benennungen Turnkunst, turnen, Turner, Turnplatz und ähnliche miteinander zu- gleich auf. Das gab nun bald ein gewaltig Gelaufe, Geschwätz und Geschreibe. Selbst durch französische Tageblätter mußte die Sache Gaffen laufen. Aber auch hierzulande hieß es anfangs: „Eine neue Narrheit, die alte Deutschheit wieder ausbringen zu wollen." Dabei blieb es nicht. Vorurteile wie Sand am Meer wurden von Zeit zu Zeit ruchbar. Sie

2. Lesebuch nebst fachkundlichen Anhängen für Fortbildungs-, Fach- und Gewerbeschulen - S. 17

1913 - Leipzig : Hahn
17 in fremden Ärmeln wegzusehen, war alle Welt mit mir zufrieden, wie ich mit aller Welt. — So hatte ich beständig Freunde, be- ständig Beistand, Zutrauen, Geschäfte. Gott gab Segen. Der Segen liegt im Rechttun und Rechtdenken wie im Nußkern der fruchttragende, hohe Baum. — So wuchs mein Vermögen. „Wozu denn?“ fragte ich; „du brauchst ja nicht den zwanzigsten Teil davon. -— Prunk damit treiben vor den Leuten? — Das ist Torheit. Soll ich in meinen alten Tagen noch ein Loch im Ärmel auf weisen? — Hilf anderen, wie dir Gott durch andre geholfen. Dabei bleibt?s. Das höchste Gut, das der Reichtum gewährt, ist zidetzt Unabhängigkeit von den Launen der Ijeute und ein großer Wirkungskreis. — Jetzt, Konrad, gehe auf die hohe Schule, lerne etwas Rechtes; denke an den Mann mit der weißen Perücke: hüte dich vor dem ersten kleinen Loch im Ärmel; mach’s nicht wie mein Kamerad Albrecht! h. zschokk«. 15. Karl Krause. Vor mehr als siebzig Jahren wanderte in Leipzigs Mauern ein junger Bauernbursche ein, der nichts sein eigen nannte als seine gesunden Glieder, sein reines Gemüt und den guten Willen, seinem künftigen Brotherrn treu zu dienen. Dies waren alle seine Schätze, die nur ergänzt wurden durch ein Bündel kleiner Habselig- keiten, das ihn aber recht wenig zu drücken schien. Kaum vierzehn Lenze zählend, hatte er sein sriedliches Heimatdörschen verlassen und wollte nun sein Glück in der Stadt versuchen. Gar klein sollte der Anfang der neuen Laufbahn sein; denn Karl Krause, so heißt der Held unserer Erzählung, wollte Laufbursche bei Wilhelm Felsche in Leipzig werden. Noch wußte er selbst nicht, welche Kräfte in seiner Seele schlummerten, und daß die Anregungen des großstädtischen Lebens seiner Geisteskraft einst die Schwingen geben würden, sich aus der Menschheit Höhen emporzuheben. Vielmehr schien ihm das Los, in so früher Jugend das Vaterhaus verlassen zu müssen, eine harte Prüfung des Schicksals zu sein; denn bis jetzt hatte er ein recht ungebundenes Leben in der Freiheit der ländlichen Verhältnisse führen können. Seine Wiege stand in Limehna, einem anmutigen Dörfchen zwischen Eilenburg und Halle. Seine Eltern waren brave Landleute, die gar fleißig ihre Hände rührten, da nicht weniger als elf Sprößlinge im Hause nach Brot verlangten. Damm mußten früh- zeitig alle Kinder auf Feld und Wiese, in Haus und Hof, in Stall und Scheune tapfer mit zugreifen und den Lebensunterhalt verdienen helfen. Auch Karl lernte auf diese Weise schon im jugendlichsten Alter den hohen Wert der Arbeit kennen und stählte seine Körper- kraft durch harte Übung an landwirtschaftlichen Geräten. Ein neues Leben begann mit der Schulzeit. Obwohl der alte Lehrer Eckert Lesebuch f. Fortbildungsschulen rc. Alltz. Teil. 2

3. Lesebuch nebst fachkundlichen Anhängen für Fortbildungs-, Fach- und Gewerbeschulen - S. 162

1913 - Leipzig : Hahn
162 wrackeru auf dem Platz hinter dem Kaufhause ausgewählt war. Und wie hier das Holz und die Tonnen, so wurde anderwärts das Gold und Silber, das Kupfer, Leder, Tuch, Korn usw. und alle daraus gefertigte Arbeit geprüft in allen Werkstätten jeglichen Gewerbes und bei jedem Meister ohne Ausnahme. Wurde irgendwo ein nicht ganz tadelloser Rohstoff oder eine wandelbare, fehlerhafte Arbeit entdeckt, so wurde das eine wie das andere sofort zerschlagen oder ohne Topf gekocht, d. h. ver- brannt. Man ging dabei sehr streng zu Werke, und die Wardierer hatten kein angenehmes Geschäft. In der Regel besorgten es ein oder zwei von den vier geschworenen Älterleuten der betreffenden Handwerksgilde, die unter dem Amtsmeister standen, und daneben ein Abgeordneter des Rates, der ein Buch mit den darin enthaltenen Vorschriften mit sich führte, während die Älterleute die Maße und Gewichte hatten. — Nachdem die Wardierer ihres Amtes bei Gottftied Henneberg gewaltet hatten, gingen sie mit kurzem Gruße von dannen. Julius Wolff. 75. Wer ist der künstlichste Werkmann? In der St. Katharinenkirche zu Nürnberg war eine Smgschulr der Meistersinger abgehalten worden; selbst der Kaiser Maximilian hatte sie mit seinem Besuche beehrt; Leonhard Nunnenbeck, der ehr- würdige Greis und kunstreiche Webermeister, und Michael Behaim, der auch zur Weberzunft gehörte, hatten als die Sieger im Wettgesange den „Davidsgewinner" und den „Kranz", den Ehrenpreis der Meister-- sängerkunst, empfangen. Nun ging's altem Brauche gemäß in feierlichem Zuge zur nahegelegenen Schenke, um den Ehreutrunk zu tun. Ein Weinfüßchen war ans den Tisch gestellt, und einer der Meister übernahm das Amt des Schenken. Behaim aber, weil zum ersten Male Sieger, erhielt den Ehrenvorsitz; durch Ausklopfen mit dem Hammer leitete er die ftöhliche Versammlung. Ein Wettsingen wurde zur Kurzweil vorgeschlagen, und Behaim selbst, auch Hans Sachs und Peter Bischer meldeten sich zur Teil- nahme; Hans Sachs sollte eine Streitfrage auswerfen. Er erhob sich und sang also: Hans Sachs. Ihr Freunde, sagt mir, wenn ihr wißt, wer der künstlichste Werkmann ist? Peter Bischer. Das ist fürwahr ein Zimmer mann: Wer hat's ihm jemals gleich getan? Durch Schnur und Richtscheit wird ihm kund die höchste Zinn' und der tiefste Grund; ihn loben stattliche Lu st gemacher ; hoch strebt sein Ruhm wie seine Dächer; reich an Erfindungen ist sein Geist. Mühlwerk und Wasserbau ihn preist; er schützt durch Bollwerk dich und Schanz; die Heil'ge Schrift weiht ihm den Kranz. Er zimmerte die starke Arch', drin Noah war, der Patriarch; wie rings auch brausete die Flut, er ruht' in ihr in sichrer Hut; gerettet mit all den Seinen er ward mit allen Tieren jeder Art. Er zimmerte nach weisem Rat Jerusalem, die Gottesstadt; des weisen Salomo Königshaus, das führt' er gar mächtig und prächtig aus.

4. Lesebuch nebst fachkundlichen Anhängen für Fortbildungs-, Fach- und Gewerbeschulen - S. 414

1913 - Leipzig : Hahn
414 3. Ein Geseltengesuch. Leipzig, den 4. Januar 19 ... An die Expedition der „Leipziger Neuesten Nachrichten". Ich bitte, nachfolgende Anzeige in die Sonntagsnummer Ihrer Zeitung aufzunehmen. 1,50 M Jnsertionsgebühren für 6 Zeilen à 0,25 Jt liegen in Briefmarken bei. Hochachtungsvoll K. A. Fr icke. Ein Schlvffergehilfe, der tüchtig und zuverlässig in allen Arbeiten der Bauschlosserei ist, findet sofort dauernde Stellung bei K. A. F r i ck e, Leipzig, Südstr. 5. 4. Eine Stellenbewerbung. Frankfurt a. M-, den 7. Januar 19 ... Hochgeehrter Herr F r i ck e! Aus der gestrigen Nummer der „Leipziger Neuesten Nachrichten" erfahre ich, daß Sie einen Gehilfen suchen, der tüchtig in der Bauschlosserei ist. Ich erlaube mir, Ihnen meine Dienste anzubieten. Ich habe drei Jahre lang in der Bauschlosserei des Herrn Emil Schulze in Leipzig gelernt, bin dann vier Jahre auf Wanderschaft gegangen und arbeite jetzt seit drei Jahren in der Bauschlosserei des Herrn Fritz Heyde, hier. Über meine Leistungen gibt Ihnen das beiliegende Zeugnis meines jetzigen Meisters Auskunft. Sollten Sie mir die Stelle anvertrauen, so würde ich mich bestreben, durch Fleiß und Gewissenhaftigkeit mich jederzeit Ihres Vertrauens würdig zu erweisen. Einen gütigen Bescheid erhofft ergebenst Schlosser Friedrich Kluge, Frankfurt a. M., Niddastraße 19. 5. Ein Zeugnis. Emil Friedrich Kluge aus Leutzsch bei Leipzig hat bei mir in den letzten drei Jahren als Geselle in Arbeit gestanden. Er hat sich immer treu, fleißig und unverdrossen gezeigt und hat in seinen Arbeiten lobenswerte Geschick- lichkeit bewiesen. Seine Stellung wünscht er zu verlassen, um sich in der Nähe seiner Heimat Arbeit zu suchen. Frankfurt a. M., am 7. Januar 19 . . . Fritz Heyde, Schlossermeister. Ii. Grrwerrbung von Kunden. 1. Gin Angebot (Offerte). Leipzig, den 1. Februar 19 ... Hochgeehrter Herr Becker! Durch einen Geschäftsfreund erfahre ich, daß Sie die Schlosserarbeiten an Ihrem Neubaue noch zu vergeben haben. Ich ersuche Sie höflichst, mich mit der Ausführung derselben zu betrauen. Von der Solidität meiner Arbeiten wollen Sie sich gefälligst durch Nachfrage bei Herrn Bäckermeister Emil Schmidt

5. Lesebuch nebst fachkundlichen Anhängen für Fortbildungs-, Fach- und Gewerbeschulen - S. IV

1913 - Leipzig : Hahn
— Iv - Aus den bisher erschienenen Lesebüchern haben wir Lesestoffe herübergenommen, die den von uns ausgestellten Forderungen entsprechen; doch bringen wir auch eine große Zahl neuer Lesestücke, ins- besondere solche, die neuzeitliche Verhältnisse und deren geschichtliche Entwicklung ins Auge fassen. Gesetzliche Besümmungen sind von uns absichtlich im Wortlaute des Gesetzes gebracht worden, weil der Schüler lernen muß, die Sprache des Gesetzgebers zu verstehen. Wie schon aus dem Titel ersichtlich ist, stellt unser Lesebuch nicht die Arbeit eines einzelnen dar, sondern ist aus den langjährigen Erfahrungen einer ganzen Reihe von Schulmännern erwachsen. Möge das aus der Praxis hervorgegangene Buch sich als ein brauchbares Unterrichtsmittel erweisen! Leipzig, Osten: 1901. Die Herausgeber. Vorwort zur achten und zur neunten Huflage. In den neuesten Auslagen sind die Lesestücke Nr. 53, 54 und 166 durch neue („Das Geheimnis der Mischung", „Im Reiche Plutos" und „Die Fremdenlegion") ersetzt worden. Auch hat sich durch ver- änderte Bestimmungen in der Zivilprozeßordnung eine Überarbeitung des Abschnittes „Gerichtliches Mahnverfahren" im Anhang nötig gemacht. Im übrigen ist die bessernde Hand nur da angelegt worden, wo Inhalt und Ausdrucksweise dies erheischten. Es sei an dieser Stelle noch darauf hingewiesen, daß von Teil A unseres Lesebuches bisher Ausgaben für das Königreich Sachsen, für die Großherzogtümer Oldenburg und Hessen, für die thüringischen Staaten, für das ganze Königreich Preußen, sowie gesondert je für die Provinzen Hessen-Nassau, Ost- und Westpreußen und Sachsen, sowie für West- falen und die angrenzenden rheinischen Industriegebiete bearbeitet worden sind. Als Ergänzung zur sächsischen Ausgabe kann der Dresdener Bogen dienen, der eine Reihe von Lesestücken über Dresden und den Osten Sachsens bringt. Fachlesebücher (Teil B) sind bisher erschienen: 1. für Metallarbeiter, 2. für Bauhandwerker, 3. für Bäcker, 4. für Kellner und Köche, 5. für Barbiere und Friseure, 6. für Angehörige der graphischen Gewerbe und 7. für Stoffarbeiter. Leipzig, Juni 1911 und April 1913. Die Herausgeber.

6. Lesebuch nebst fachkundlichen Anhängen für Fortbildungs-, Fach- und Gewerbeschulen - S. 287

1913 - Leipzig : Hahn
287 So unbeholfen Rietschels Technik noch sein mochte, Rauchs Genie erkannte sofort den verwandten Geist. Er wurde in kurzer Zeit Rauchs bester Schüler, den der Meister 1827 für die Ausführung des Denkmals des Königs Friedrich August von Sachsen empfahl und der den Auftrag auch erhielt. Die Lehrjahre unter Rauchs Leitung waren für den begeisterten jungen Künstler von unschätzbarem Werte. Rietschel beteiligte sich an einer Preisbewerbung um das dreijährige Stipendium zu einer italienischen Reise. Mit dem ihm eigenen rastlosen Eifer warf er sich auf die Auf- gabe. „Meine Leidenschaftlichkeit ließ im Falle des Nichterfolges Schlimmes für meine Gesundheit befürchten," erzählt er, „denn ich fühlte mich, da ich täglich über zwölf Stunden arbeitete, außerordentlich angegriffen. Meine Freunde hielten mir das Unrecht solchen Strebens vor; ich fühlte auch die Wahrheit ihrer Warnungen sehr wohl und suchte mich auf ein ungünstiges Resultat vorzubereiten, doch wollte mir's nicht recht gelingen." Seine Hoffnung wurde nicht getäuscht, er erhielt den ersten Preis. Doch konnte ihm als Ausländer das Stipendium in Berlin nicht gegeben werden; aber Rauch verschaffte es ihm von der sächsischen Regierung. Die Reise ging über München, wo er eine Figur für das Giebelfeld der Glyptothek und für das Max-Joseph-Denkmal die reizende Figur der Bavaria nach Rauchs Modell ausführte. In Italien gab er sich eifrig dem Studium der dortigen Kunstschätze hin. Nach Berlin zurückgekehrt, arbeitete er zu- nächst wieder einige Zeit in Rauchs Künstlerwerkstatt. Die äußeren Sorgen schwanden jetzt mehr und mehr, und die Liebenswürdigkeit seines be- scheidenen, treuen und tüchtigen Wesens, sein rastloses, nie sich genügendes Vorwärtsstreben gewannen ihm die Herzen aller, mit denen er verkehrte. 1832 wurde Rietschel als Professor der Bildhauerkunst nach Dresden berufen, und dort, wo er einst als Schüler gesessen hatte, wurde er der Reformator der heute weithin berühmten Bildhauerschule. Eine große Schar lernbegieriger Schüler sammelte sich um ihn, und ehrenvolle Auf- träge traten an ihn heran, die er in vollendeter Weise zur Ausführung brachte. So hatte sein starker, fester Wille alle Hindernisse überwunden und sein Genie sich freie Bahn gebrochen. Durch eigene Tüchtigkeit hat er sich zu einer Höhe emporgearbeitet und emporgerungen, die wenige er- reichen, und dabei gezeigt, daß er nie vergaß, Gott zu danken, durch dessen Güte ihm seine Erfolge möglich wurden. Aus seiner Meisterhand gingen unvergängliche Kunstwerke hervor, von denen hier nur genannt seien das Standbild Thaers in Leipzig und das Karl Maria von Webers in Dresden, die Büste Rauchs in Berlin, die Lessing-Statue in Braunschweig, die Goethe-Schiller-Gruppe in Weimar und das Luther-Monument in Worms. Rietschel starb am 18. Februar 1861. Nach Stahr.

7. Lesebuch nebst fachkundlichen Anhängen für Fortbildungs-, Fach- und Gewerbeschulen - S. 413

1913 - Leipzig : Hahn
Heschäftsaufsätze. I. g>rünö«ng des Geschäftes. 1. Ein Kundfcheilien (Zirkular). Leipzig, den 1. Januar 19 ... P. P. Ich beehre mich, Ihnen mitzuteilen, daß ich am heutigen Tage in Leipzig, Südftraße 5, eine Schlosserei errichtet habe. Es wird mein Bestreben sein, mir überwiesene Aufträge pünktlich und ge- wissenhaft zur Ausführung zu bringen. Ich verfehle nicht, besonders darauf auf- merksam zu machen, daß ich in der Lage bin, bei Lieferung von Beschlägen, Schlössern, Gas- und Wasserleitungsanlagen Ihnen Vorteile zu bieten, wie sie bei reeller Bedienung nicht günstiger sein können. Ich bitte, mich bei Bedarf gütigst zu berücksichtigen, und zeichne hochachtungsvoll und ergebenst Schlossermeister K. A. F r i ck e, Leipzig, Südstraße 5. 2. Eine Bestellung. Leipzig, den 3. Januar 19 ... An die Bleiwarenfabrik „Saxonia" A.-G. in Freiberg i. S. Hierdurch ersuche ich Sie, mir mit der Bahn zu senden: 2 Bund Normalbleirohr 35 mm, 5 Bund Normalbleirohr 24 mm, 2 „ „ 18 mm, 2 „ „ 12 mm, 15 Stangen Bleiabflußrohr 50 mm. Auskunft über meine Zahlungsfähigkeit erteilen die Herren Klempnermeister Wilh. Tuch, Leipzig, Querstraße 16, und Schlossermeister Eduard Kaiser, Leipzig, Sidonienstr. 8. Hochachtungsvoll Schlossermeister K. A. F r i ck e, Südstraße 5.

8. Lesebuch nebst fachkundlichen Anhängen für Fortbildungs-, Fach- und Gewerbeschulen - S. 416

1913 - Leipzig : Hahn
416 deshalb, sich mit mir wegen der Lieferungen baldigst in Verbindung zu fetzen. Mit Hochachtung Kurt Becker. in. Fe^kehrr mit Kunden. 1. Cm Tadelbrief. Borna, den 28. März 19 .. . Herrn K. A. Fr icke, Schlossermeister in Leipzig. Leider muß ich Ihnen mitteilen, daß die von Ihnen gelieferte Wasserleitungs- «nlage nach dem Urteile meines Architekten wie auch nach meiner eigenen Über- zeugung den vereinbarten Anforderungen durchaus nicht entspricht. Vor allem sind die Verlötungen nicht sorgfältig ausgeführt. Ich ersuche Sie, die Übelstünde für mich kostenlos zu beseitigen und die Anlage in vertragsmäßigen Zustand zu setzen, da ich Sie andernfalls für allen mir daraus erwachsenden Schaden ver- antwortlich machen müßte. Hochachtungsvoll Kurt Becker. 2. Ein Enischuldigungsdrief. Leipzig, den 30. März 19 .. Sehr geehrter Herr Becker! Es tut mir aufrichtig leid, daß die von mir gelieferte Wasserleitungsanlagr nicht zu Ihrer Zufriedenheit ausgefallen ist. Es ist mir dies nur dadurch erklärlich, daß ich die Ausführung der Arbeiten einem neueingetretenen Gesellen anvertraut habe, der trotz seiner beigebrachten Empfehlungen allem Anscheine nach feinen Posten nicht ausfüllen kann. Ich werde mich persönlich überzeugen, wie sich der Schaden ausgleichen läßt, und Sorge tragen, daß der mir höchst unangenehm« Vorfall eine für Sie völlig befriedigende Erledigung findet. Hochachtungsvoll K. A. Fricke. 3. Übersendung einer Rechnung. Leipzig, den 1. Mai 19 . .. Herrn Bauunternehmer Kurt Becker in Borna. Anbei übersende ich Ihnen den Auszug Ihrer Rechnung. Meiner Forderung von 366,30 M stehen Ihre Zahlungsleistungen in Höhe von 300 M gegenüber, svdsß mir noch ein Guthaben von 66,30 Ji verbleibt. Ihren ferneren geschätzten Aufträgen sieht entgegen Ihr ergebener K. A. Fricke.

9. Heimatkunde des Kreises Saarbrücken - S. 29

1908 - Saarbrücken : Schmidtke
— 29 — sich an vielen Fehden mit Metz und Lothringen. Seine zweite Frau, Elisabeth von Lothringen, hat sich in der deutschen Literatur- geschichte dadurch einen Namen gemacht, daß sie zwei französische Romane aus der Karlssage: „Loher und Maller" und ..Hug- Chapler", d. i. Hugo Capet, ins Deutsche übersetzt hat. Von diesen ist besonders der erstere im 16. und 17. Iahrh. oftmals gedruckt und noch im 19. Iahrh. in Unterarbeitungen heraus- gegeben worden. Unter seinem Sohn Johann Iii., gestorben 1472, hatte das Land viel durch Kämpfe mit Pfalz-Zweibrücken zu leiden. Dessen Nachfolger, Johann Ludwig, gest. 1545, machte 1495 eine Pilgerfahrt nach Palästina, tat viel für sein Land, half 1525 die aufrührerischen Bauern beizabern schlagen. Unsere Grafschaft scheint, mit geringen Ausnahmen, damals ruhig geblieben zu sein. Philipp Ii., gest. 1554, baute die sogenannte alte Brücke bei Saarbrücken 1547 und führte aus dem St. Johanner Walde eine Wasserleitung ins Schloß. Leibarzt desselben war eine Zeitlang der berühmte Hieronymus Bock, der die erste deutsche Pflanzenkunde „Gewächsbuch" herausgegeben hat. Den Kaifer Karl V. hat Philipp zweimal in seinem Schlosse beherbergt, das letzte Mal 1551 auf dessen unglücklichem Zuge gegen Metz, infolge- dessen dann die Franzosen einige Orte unseres Landes plünderten. Unter Johann Iv., gest. 1574, der fast alle Kriege Karls V. als Führer von größeren Abteilungen von Landsknechten mitgemacht hat, löste sich das Stift St. Arnual auf. Der Graf zog die grundherrlichen Rechte desselben an sich und ließ die andern Einkünfte desselben durch weltliche Schaffner verwalten und zur Unterhaltung der Kirchen und Geistlichen der Stiftsorte verwenden. Die Lehren der Reformation hatten unter den beiden letzt- genannten Grafen sich auszubreiten begonnen, ohne daß dieselben, die für ihre Person dem alten Glauben treu blieben, dagegen auftraten. 1574 erhielt nun aber der schon ev. Graf Philipp Iii. von Nassau- Saarbrücken in Weilburg im Erbgang das Land. Dieser führte fofort nach seinem Regierungsantritt die Reformation in allen seinen linksrheinischen Besitzungen ein und ward von nun an kein Andersgläubiger bis zu den französischen Kriegen in den nassau-saarbrückischen Landen geduldet.

10. Heimatskunde der Fürstentümer Schwarzburg - S. 45

1882 - Rudolstadt : Mitzlaff
— 45 - Schwedenlager gewesen sein. Waffensunde sind dort gemacht worden. 63) Oberweißbach, großes Pfdf., am Ursprung des Weiß- baches, am Nordfuße des baumlosen Kirchberges; längster Ort des Landes. Mktfl., Sitz eines Amtsgerichts; Post- und Telegraphen- station. Große Kirche. 2 Sch., 4 fi. 2 Gesangvereine, 1 Kriegerverein, 1 Turnverein, 1 Schützenverein (schön gelegenes Schützenhaus), 1 Sparverein. Früher der Hauptort des Olitäteuhaudels, der sehr abgenommen hat. Gute Porzellanmalerei; Thermometerverfertiger, Fabrikarbeiter. Etwas Ackerbau. Zu Anfang des 17. Jahrh. noch ein kleines Dorf; sein Wachstum verdankt es hauptfächlich dem Medi- ziuhandel. Großer Brand 1857. Geburtsort Friedrich Fröbels (geb. 1782, f 1852 zu Liebenstein), Gründers der Kindergärten. Sein Spruch: „Kommt, lasset uns unseren Kindern leben!" 64) Mittelweißbach, kl. Dorf, das mit Oberweißbachs unte- rem Ende zusammen hängt u. dahinpfarrt u. fchult. 1849 großerbraud. Im Gebiete der Sorbitz: (Nr. 65 bis 69). 65) Meura, freundliches Krchdf., (Fil. von Nr. 68), ziemlich steil und luftig gelegen am Ursprünge eines linken Seitengrundes der Sorbitz. 1 Sch., 2 L. 1 Kriegervereiu. Bedeutende wildreiche Waldungen. Ziemlicher Ackerbau; etwas Olitäteuhaudel. In der Nähe die einer Burgruine ähnlichen Felsmassen des „Meuersteius". 66) Rohrbach, Dorf in dem anmutigen Thalgrunde der „Schwarzen Sorbitz". 1 Sch., 1 L. Ackerbauer und Fabrikarbeiter. 67) Wittgendorf, freundliches Dorf am Ursprung eines Seitengrundes der Sorbitz. 1 Sch., 1 L. Ziemlicher Ackerbau und Handel. 1 Kriegerverein. Nr. 66 und 67 eingepfarrt nach Nr. 68. 68) Döschnitz, Psdf. im anmutigen Soroitzthale („Weiße Sorbitz"). 1 ^>ch., 1 L. Ziemlicher Ackerbau; starke Bierbrauerei. Mahl- und Schneidemühle. Das ehemalige Marmorschleifwerk ist eingegangen; dafür Griffelfchieserfabrikation. 69) Burkersdorf, hochgelegenes, weithin sichbares Ackerbau- dors. Pfarrt und schult nach Nr. 70. Der nahe Keil (680 m) ist der höchste Punkt der Umgegend und gewährt einen Rundblick über fast ganz Thüringen und einen überraschenden Niederblick auf das 316 m tiefer liegende Schwarzburg. Ein durch eine Stange bezeichneter Punkt gewährt einen Blick auf die Schlösser Heidecksburg, Schwarz- bürg und die Paulinzella' Ruine. Am Werrabache: (Nr. 70 und 71). 70) Braunsdorf, hochgelegenes Pfdf. am Ursprung des kleinen Werrathales. 2 Sch., 2 L. Ackerbauer, Besenbinder. Ge- burtsort des Hallischen Professors und Geschichtsschreibers Leo (geb. 1799, f 1878). 71) Dittersdorf, Dorf in fanftem Thalurfpruuge längs des Werrabaches. Pfarrt nach Nr. 70. 1 Sch., 1 L. Ziemlicher Acker- bau. 1 Kriegerv.
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