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1. Die Provinz Sachsen und das Herzogtum Anhalt - S. 37

1911 - Magdeburg : Creutz
Ortskunde. 37 Beim Dorfe Steinfeld liegt das größte altmärkische Hünengrab. An der Elbe. Tangermünde (4)? Zuckerfabriken und -Raffinerien, Schiffbau, Schiffahrt, Fischerei, Handel mit Getreide, Holz und Kohlen. Baudenkmäler: Schloß, Rathaus und Stadttore, Stephanskirche. Tangerhütte: Eisengießerei. Dorf Buch: Stammsitz des treuen Ratgebers Ottos Iv. Weil Buch ehemals ein Flecken war, hat es einen Roland. Könnigde: Das Gut gehörte Joachim Hennigs von Treffenfeld. Er mar ein kühner Feldherr des großen Kurfürsten (Fehrbellin). Arncburg (2), d. h. Adlerburg. Fabrik: Zucker. Schiffahrt. Haudel mit Getreide. Arbeitsraum einer Töpferei in Nenhaldensleben. Werben, d. h. Ort zwischen den Weiden, in der fruchtbaren Wische. Schiff- fahrt. Getreidehandel. Baudenkmäler: St. Johanniskirche (Marienaltar, kostbarer Abendmahlskelch, Glasmalereien). An der Ähre. Calvörde (2). Nenhaldensleben (11). Fabriken: Handschuhe, Stärke, Malzkaffee, Wagen, Dampsmahl- und Sägemühlen. Wollspinnereien. Am meisten sind die Töpfereien vertreten. Der bessere Ton wird aus anderen Gegenden bezogen und auf dem Wasserwege und der Eisenbahn befördert. Unser Bild führt uns in eine solche Töpferei. In dem Arbeitsraume sehen wir an den Töpferscheiben, die durch Dampf getrieben werden, vier Töpfer, die mit dem Formen von Tellern beschäftigt sind. Hinter den Töpfern stehen anf kleinen Tischen je zwei große Tonzylinder, die ans geschlämmtem und geknetetem Tone geformt worden sind. Mittels eines dünnen Drahtes schneidet jeder von

2. Die Provinz Sachsen und das Herzogtum Anhalt - S. 47

1911 - Magdeburg : Creutz
Die Niederungen. 47 Getreide und die Vorratskammern befanden sich alle unter einem Dache. Wir treten durch das hohe Tor ein und befinden uns auf der Tenne oder Diele. Zur linken Hand sind die Stallungen für die Kühe und Pferde. Darüber sind die Räume für das Getreide. Aus dem Stroh, das vor der Scheune liegt, suchen der Hahn und die Hühner die Körner heraus. Eine Treppe führt auf den Futterboden. Wir gehen gerade aus und erreichen das Flet (der zwischen Diele und Wohnhaus liegende Haus- slur). Am Herde steht die Hausfrau und bereitet das einfache Mittags- brot. Von hier aus kann sie alles beobachten. Die Tochter trägt in diesem Augenblicke in einem großen Korbe den Kühen Futter hin. Über dem Herde erhebt sich der gewaltige Rauchsaug, in dem verschiedene Schinken und andere Fleischwaren hängen. Von hier aus gelangen wir in die Wohnräume und Kammern. Um das Einzelgehöft liegen die Gärten, Felder und Wiesen. Um den Hof zieht sich ein mit Buschholz be- wachsener Damm, der vor Überschwemmungen schützen soll (Wische). Bei dem fränkischen Gehöfte lagen die Wohn- und Wirtschafts- gebäude gesondert. Die Giebelspitze überragt häufig ein Balken mit einem Sterne. In einzelnen Wischeorten vertritt ein kleines, viereckiges Brettchen (40—25 cm), zu dem zwei Holzhämmerchen gehören, die Tischglocke. Das Brett hängt neben der Haustür des Wohnhauses. Zur Mahlzeit nimmt eine Magd die beiden Hämmer und trommelt auf dem Brettchen. Die weithin schallenden Töne rufen das Gesinde zu Tisch. Rätsel: Im Ratlebenschen Dom, da steit 'ne gele Blom, wer de gele Blom will pflücken, de mut den ganzen Dom terdrücken.*) Der Hansjochenwinkel. Südwestlich von Salzwedel liegt ein wenige km langes und breites Land, in dem vorzeiten die Leute eine besondere Vorliebe für die Vornamen Hans Joachim, kurz Hansjochen (Hanschom) gehabt haben sollen. Als Spitzname übertrug sich der Name Hansjochen auf die Gegend, die seitdem Hansjochenwinkel heißt. Weil die Bewohner fern von jeder größeren Stadt und Verkehrsstraße wohnen, be- wahrten und entwickelten sie soviel Eigenart und Besonderheit in Sprache, Sitte und Kleidung, daß man sich in einer ganz anderen Gegend glaubt. Selbst der, welcher des Plattdeutschen recht mächtig ist, kann sich mit einem echten Hansjochen- winkler schlecht verständigen. Ein Teil der Urbewohner des Hansjochenwinkels waren Wenden. Der Hansjochenwinkel ist außerordentlich reich an Grabdenkmälern der Vor- zeit. Wann und von wem diese Grabstätten, kurz Hünengräber, erbaut sind, weiß niemand zu sagen. Die gewaltigen Wanderblöcke, die die Eisschollen vor Jahrtausenden hier absetzten, dienten zu ihrem Bau. Auf eiuem Hügel setzte man in Form eines Rechtecks Stein bei Stein senkrecht und belegte den Boden mit Steinplatten oder Ton. Über die senkrecht stehend»» Steine fügte man gewaltige Decksteine. In den Grabkammern findet man allerlei Geräte aus Stein, Bronze und Eisen und die Gerippe der Bestatteten oder ihre Asche in Urnen. Danach unterscheidet man Hünengräber aus der Steinzeit, Kegelgräber aus der Bronzezeit und Wendenkirchhöfe aus der Eisenzeit. Einige von den Grabstätten sind über 30 m lang und 9 m breit. *) Das Ei.

3. Die Provinz Sachsen und das Herzogtum Anhalt - S. 51

1911 - Magdeburg : Creutz
Ortskunde- 51 Beim Dorfe Ste'mfeld liegt das größte altmärkische Hünengrab. An der Elbe. Tangermünde (4)? Zuckerfabriken und -Raffinerien, Schiffbau, Schiffahrt, Fischerei, Handel mit Getreide, Holz und Kohlen. Baudenkmäler: Schloß, Rathaus und Stadttore, Stephanskirche. Tangerhütte: Eisengießerei. Dorf Buch: Stammsitz des treuen Ratgebers Ottos Iv. Weil Buch ehemals ein Flecken war, hat es einen Roland. Könnigde: Das Gut gehörte Joachim Hennigs von Treffenfeld. Er mar ein kühner Feldherr des großen Kurfürsten (Fehrbeuin). Arncburg (2), d. h. Adlerburg. Fabrik: Zucker. Schiffahrt. Handel mit Getreide. Nach einer Photographie von Hch. Uffrecht, Neuhaldensleben. Arbeitsraum einer Töpferei in Neuhaloensleben. Werben, d. h. Ort zwischen den Weiden, in der fruchtbaren Wische. Schiff- fahrt. Getreidehandel. Baudenkmäler: St. Johanniskirche (Marienaltar, kostbarer Abendmahlskelch, Glasmalereien). An der Nhre. Caivörde (2). Neuhaldensleben (11). Fabriken: Handschuhe, Stärke, Malzkaffee, Wagen, Dampsmahl- und Sägemühlen. Wollspinnereien. Am meisten sind die Töpfereien vertreten. Der besfere Ton wird aus anderen Gegenden bezogen und auf dem Wasserwege und der Eisenbahn befördert. Unser Bild führt uns in eine solche Töpferei. In dem Arbeitsranme sehen wir an den Töpferscheiben, die durch Dampf getrieben werden, vier Töpfer, die mit den^Formen von Tellern beschäftigt sind. Hinter den Töpfern stehen auf kleinen tischen je zwei große Tonzylinder, die aus geschlämmtem und geknetetem Tone geformt worden sind. Mittels eines dünnen Drahtes schneidet jeder von 4*

4. Lesebuch nebst fachkundlichen Anhängen für Fortbildungs-, Fach- und Gewerbeschulen - S. 157

1913 - Leipzig : Hahn
157 sich unter den Fürsten Deutschlands eine mächtige Baulust. Wer einen großen Bau zu errichten vorhatte, berief vor allen Dingen eine Schar (etwa 20—25) sachkundiger Mönche. Sie entwarfen den Bau- plan, sie überwachten und leiteten als Werkmeister die Ausführung des Werkes. Die grobe Arbeit und die gewöhnlichen Handreichungen taten die fronenden Bauern und Handlanger. Wo deren Geschick und Erfahrung nicht zureichte, da legten die frommen Väter auch wohl selbst Hand an. Aus den dienenden Arbeitern erwuchs allmählich unter dem bildenden Einflüsse mönchischer Baumeister ein Bestand von Bauhandwerkern, Maurern, Steinmetzen u. dgl. Die Klosterwerkstatt ist aber auch die Wiege des Kunsthand- werks. Wenn auch die Klosterregel den Brüdern äußerste Einfach- heit der Lebensführung vorschrieb, Gott zu Ehren glaubte man von dieser Einfachheit eine Ausnahme machen zu dürfen. Für das Blut Christi, meinte der Abt Suger von St. Denis, seien die kostbarsten Gefäße eben gut genug. „Neben eisernen Kronleuchtern, kupfernen und eisernen Weihrauchfässern, Meßkleidern und Altarbehängen ohne Seide und Gold waren silberne und vergoldete Kelche gestattet, und so machte man die Gefäße so kostbar und so künstlerisch, als man es vermochte." Die Silber- und Goldschmiedekunst, die Stickerei und Emailmalerei, die Elfenbeinschnitzerei und andere Kunsthandwerke er- hielten somit mannigfache Anregungen und fanden eifrige Pflege. Die Kirchengeräte und -gefäße wurden prächtig und kunstvoll gearbeitet. Zu den ältesten Denkmälern der frühmittelalterlichen Elfenbeinplastik und Emailmalerei gehören die zierlichen Schreine und Kästchen, in denen Klöster und Kirchen die Reliquien ihrer Heiligen aufzubewahren pflegten. Herrliche Zeugnisse der klösterlichen Kunst sind die Psalter, die Meß- und Evangelienbücher, die von den Mönchen mit be- wundernswerter Sorgfalt und Feinheit auf Pergament geschrieben, mit herrlichen Initialen (Anfangsbuchstaben) und farbenprächtigen Malereien geziert waren. Diese Bücher waren mit Einbänden ver- sehen, deren kunstvoll gearbeite Elfenbeinschnitzerei, deren schön gestaltete, kostbare Beschläge und Schließen, deren Ausschmückung mit edlen Steinen noch heute unser Auge entzückt. Die Mönche, die dergleichen Dinge zu schaffen vermochten und deren Kunsterzeugnisse, wie uns die Klosterchroniken bezeugen, von ihren Zeitgenossen bewundert wurden, haben ihren Beruf als Lehrmeister des Handwerks und des Kunst- gewerbes trefflich erfüllt. — Ursprünglich hatten die unfreien Arbeiter ihre ganze Arbeitskraft und Arbeitszeit ihrem Grundherrn zu widmen; Befugnis zu eignem Gewerbebetriebe stand ihnen noch nicht zu. Lieferte der Handwerker die ihm auferlegte Stückzahl von Handwerkserzeugnisfen in gewünschter Güte regelmäßig und pünktlich ab, so gestattete man ihm wohl auch, in seiner freien Zeit für Kunden zu arbeiten, zunächst wohl für die- jenigen Angehörigen der eigenen Grundherrschaft, die nicht auf dem Herrenhose selbst wohnten und hier Verpflegung, Kleidung, Arbeits-

5. Heimatkunde des Kreises Saarbrücken - S. 58

1908 - Saarbrücken : Schmidtke
— 58 — es noch hatte an sich, ließ die Einkünfte durch weltliche Schaffner verwalten und zu kirchlichen Zwecken verwenden. Nach Ein- führung der Reformation wurden die Geistlichen der ganzen Grafschaft größtenteils aus Stiftsmitteln besoldet. Die Zinsen des noch vorhandenen Restes des alten Stiftsvermögens werden heute noch zu kirchlichen Zwecken benutzt. Die jetzige Stiftskirche ist etwa von 1270—1320 in gotischem Stile erbaut. Vor derselben stand eine romanische Kirche an ihrer Stelle, von der sich noch zahlreiche Spuren erhalten haben, an der Südseite war der Kirche ein sogenannter Kreuzgang mit den 7 Fußfällen angebaut, der im Anfang des 19. Jahrhunderts abgerissen ward. Von 1455 ab bis ins erste Viertel des 17. Jahrhunderts diente die Kirche als Begräbnisstätte unserer Grafen und enthält sie mehrere bedeutende Denkmäler derselben und anderer hier be- grabenen vornehmen Personen. Um die Kirche herum wurden viele Jahrhunderte die Toten aus der weiten Umgegend begraben. Es liegen 3 Schichten Leichen übereinander, die unterste hat so- genannte Plattengräber, was auf die merovingische Zeit hinweist. Des Dorfes St. Arnual, das sich allmählich aus Ansiede- lungen des Stiftes bildete, geschieht erst spät Erwähnung. 1542 hatte es — ohne die Geistlichen — 50 Familien, von denen sich 10 Gesinde hielten. Der Müller sogar 4 Knechte und eine Magd. 1680 sind nur mehr 8 Häuser bewohnt, erst 1756 war deren Zahl wieder auf 54 gewachsen. I V. Bürgermeisterei St. Johann. St. Johann, Stadt auf der rechten Saarseite, 1358 Hr. (24 198) 24 140 E., 11 600 ev., 11834 f., 55 andern Bekenntnisses, 651 isr. 1470 ha, 788 ha Gw. 2 ev K., 1 k. K. Synagoge. Oberrealschule (als Gewerbeschule 1856 gegründet). 1 ev., 1 k. Töchterschule, letztere mit Seminar. 27 ev., 27 k. Schkl. Haupt- bergschule, Kaufmännische und Handwerker - Fortbildungsschule. Garnison des 7. rhein. Ulanen-Regiments. Bezirks-Kommando. Eisenbahndirektion. Personenbahnhof. 2 Güterbahnhöfe. Stadt-

6. Heimatkunde des Kreises Saarbrücken - S. 40

1908 - Saarbrücken : Schmidtke
— 40 - Brand gerieten. Dies geschah bis zum 5. August. Des Tages über kamen während der Zeit Franzosen in Menge in die Orte auf der linken Saarseite und nahmen mit und ohne Bezahlung Lebensmittel mit, zogen sich aber des Nachts wieder auf die Höhen zurück. Am 3. August ritt der französische General Frossard in fast theatralischem Aufzuge mit großem Gefolge durch einige Straßen Saarbrückens. Am 5. August verließen die Franzosen die Höhen an der Saar und zogen sich auf den Spicherer Berg zurück, den sie verschanzt hatten. Am Abend desselben Tages kamen wieder preußische Truppen aus das linke Saarufer. Am Morgen des 6. August folgten diesen größere Massen und es begann gegen 12 Uhr die Schlacht bei Spichern, deren Erzählung nicht in die Orts- sondern in die Weltgeschichte gehört. Mit Todesverachtung wagten sich einzelne Bewohner während der Schlacht bis in die Reihe der Kämpfenden, denselben Er- quickung zu bringen. An der Pflege der Verwundeten beteiligte sich die Einwohnerschaft mit aller Aufopferung. Unsere Gegend war die einzige des damaligen Deutschlands, die in diesem Kriege von Feinden betreten worden war. Wieder konnte man Tausende von französischen Soldaten hier durchkommen sehen, diesmals aber nicht als Sieger, sondern als Kriegsgefangene. Nach Beendigung des Krieges hatte unser Kreis die Freude, den Kaiser Wilhelm bei seiner Rückkehr aus dem Felde mit den Vertretern der ganzen Rheinprovinz am Bahnhof in St. Johann, dem ersten aus altdeutschem Boden begrüßen zu dürfen. Um seinen Dank den Städten für das, was sie 1870 ge- litten und getan hatten, zu erzeigen, überwies der alte Kaiser ihnen einige Jahre später die berühmten Gemälde von Werner: „Der Sturm auf die Spicherer Höhen" u. a., für deren Auf- nähme Saarbrücken einen Saal im Rathause herstellen ließ, dieser 1880 eingeweiht, ist ein wahres Prachtstück und eine Zierde der Stadt.

7. Heimatskunde der Fürstentümer Schwarzburg - S. 59

1882 - Rudolstadt : Mitzlaff
— 59 — auf den Erfurter Dom. Kyffhänser soviel als „Kypp-Hänfer" d. h. Häuser auf der Kuppe. — Die Burg wurde 1118 zerstört, 1155 von Barbarossa als Reichsburg wieder ausgebaut. 1290 kam sie in den Besitz der Grafen von Beichlingen-Rothenburg, 1377 an die Landgr. von Thüringen, 1378 an die Gr. von Schwarzburg. Sie verfiel feit dem Anfange des 15. Jahrhunderts und war im Anfange des 16. Jahrhunderts bereits Ruiue. In der Nähe versteinerte Baumstämme, bis 1 m dick. Dann die besser erhaltenen Trümmer der Rothen- bürg, besungen von Geibel, mit schönem Blick in die goldene Aue. Erbaut um 1100 vom Gr. Christ, von Rothenburg. 1209 kam sie an die Gr. von Beichlingen, 1373 an den Landgr. von Thüringen, 1378 an die Gr. von Schwarzburg. War bis 1570 bewohnt Außer der Altstadt gehören zum Frankenhäuser Bezirke noch 11 Dörfer; deshalb hat auch der Fraukenhäufer das Sprichwort: „Die ganze Welt und noch 11 Dörfer." 151) Esperstedt, reiches Pfdf. mit einem Rittergute; 1 Sch., 3 L. 2 Windm. Esp. hat schöne Wiesen und sruchtbare Ländereien, guten Tabaksbau, bedeutende Braunkohlenschächte. Da der Boden salpeterhaltig ist, gedeihen hier nur wenige Obstbäume. 152) Ringleben, größtes Dors der U. H., Sitz einer Superin- tendentur und Postagentur. 1 Sch., 3 L. Es hat sich besonders durch seinen bedeutenden Tabaksbau in nenester Zeit sehr gehoben, vorher schon durch den Bau von Apothekerpflanzen (z. B. Baldrian). Der Morgen Land kostet durchschnittlich 900 bis 1500 M. — In Ringleben war in uralter Zeit einer der 4 Königsstühle Thüringens. Hier wurde schon 1524 durch den Psarrer Cyriacus Taubenthal die Lehre Luther's verkündigt. 2) An ihren Nebenbächen: (Nr. 153 bis 158). 153) Thaleben, Psdf. am Thaleberbach mit einem Ritter- gute; 1 Sch., 2 L. Hat gegen 70 Steinhauer; deshalb und zum Unterschiede der sondershäusischeu Dörfer Wasser- und Holzthaleben sührt es den Beinamen „Steinthaleben". 154) Rottleben, Psdf. am Bendeleberbach, in einem | Std. breiten Thale zwischen Hainleite und Kysfhänfergebirge; 1 Sch., 2 L. 3 Mühlen: die Falken-, Loh- n. Wippermühle. Gegen 60 Familien nähren sich von Steinbrecherarbeit; leider wird selten ein Stein- Hauer (wie auch in Thaleben) wegen des eingeatmeten Stanbes über 50 Jahre alt. — Gutes Obst. — Der Rottleber Steinhauer G. Stolberg hat dem „alten, guteu" Fürsten Fr. Günther zu seinem 50 jähr. Regieruugsjubiläum ein Denkmal, einen schön verzierten Obe- lisk, gesetzt. Bis 1848 war Rottleben ein Edelmannsgut; von da ab verblieb den Edellenten noch das Patronatsrecht über Kirche und Schule. In der Nähe die Ruinen des Raubschlosses Falkenburg, zerstört 1458; darunter der Eingang zu der 4 teiligen „Barbarossa- höhle", unweit davon die „Bärenhöhle". In der Nähe die Wüstung Hermstedt, zerstört vor dem 30jährigen Kriege.

8. Heimatskunde der Fürstentümer Schwarzburg - S. 77

1882 - Rudolstadt : Mitzlaff
thea, eine Prinzessin von Braunschweig, Gemahlin des Fürsten Anton Günthers Ii., 1700 erbaute. Nach dem Tode der Fürstin, 1766, wurde das glänzend eingerichtete Schloß abgebrochen. Überrest von demselben: das äußerst kunstvolle Puppenkabinett (Mon plaisir) im Schlosse zu Arnstadt. Südwestlich von O. das Dorotheental mit dem von den Arnstädtern besuchten Gasthaus „zum Rößchen", auch eine Schöpfung der Fürstin Auguste. — Nahe dabei auf einem krater- ähnlichen, 381 m h. Bergkegel stand die sünsturmige Keveruburg. (Herrliche Aussicht bis nach dem Jnselsberge hin). Weder die Zeit der Gründung dieser Burg, noch ihre Erbauer sind bekannt. Gras Sizzo Iii. (1 109 — 11(30) nennt sich bald Graf v. Kevernbura, bald Graf von Schwarzburg. Nachdem die Burg ihre Besitzer mehrmals gewechselt, wurde sie 1446 durch Kauf bleibendes Eigentum des ^chwarzb. Hauses. Bis 1532 war sie bewohnt; von da ab versiel sie rasch. Menschenhände beschleunigten das Werk der Zerstörung; man verwendete die Steine zu anderen Bauten (zur Augustenburg ?c.). Wenige dürftige Überreste von geschwundener Pracht. 59) Dornheim, ackerbautreibendes Pfdf. mit der fürstl. Do- mäne Kevernbnrg u. einem Rittergute. 1 Sch., 1 L. Am 26. Okt. 1813 nahm hier Kaiser Franz mit seinem zahlreichen Gefolge Nachtquartier. Im Thale der Wipfra: (Nr. 60 bis 68). 60) Behringen, Krchdf. mit Rittergut. Fil. von 61. 1 Sch., 1 L. Meist Ackerbau, besonders aus Roggen. 1 Mahlm. (zugleich Schneidem.). B. bis zum 1. Juli 1850 ein Gerichtsdorf. Std. davon an der Arnstädter Straße die Behringer Schenke. 61) Oberwillingen, ackerbautreibendes Pfdf. in einem Thal- kessel. 1 Sch., 1 L. Umgeben von Bergen, deren einer der im Sw. liegende malerische „Willinger Berg"; sein Gipfel; „die Kanzel", ge- währt eine entzückende Aussicht in die nahe üppige Landschaft bis zum Kamme des Thüringerwaldes, im Norden bis zum Harz. Be- deutende Bienenzucht. 62) Nied erwilliugeu, Krchdf. in einem Thalkessel, meist von Ackerbauern bewohnt. Fil. von 61; 1 Sch., 1 L. Kirche mit wertvollem Altargemälde, die Geburt Christi von Meil aus Jlefeld (1772 gemalt). Mühle. Reiche, ergiebige Waldungen. An der Stadtilm-Arnstädter Straße der Ortsteil „das hohe Kreuz." Zur Flur gehört das Std. entfernte fürstl. Kammergut Leh- mannsbrück, gegenwärtig aus großen Waldungen und Försterei be- stehend. Die große Niederwillinger Waldung, an der auch Nr. 60 und 61 und die gothaischen Orte Traßdorf und Kettmannshausen Anteil haben, gewährt bedeutende Einnahme. 63) Roda. Krchdf. Fil. von 61; 1 Sch., 1 L. Ackerbau und Viehzucht. 1 Mühle. Wüstung Breitenherda. Schöne Wiesen und Waldungen. 64) Görlitzhansen, Krchdf. am Einfluß der oberh. Branche- winda entspringenden.. Moser. Fil. von 71; 1 Sch., 1 L. Acker-

9. Die Geschichte Anhalts in Wort und Bild - S. 26

1906 - Cöthen : Schulze
— 26 — 5. Was im 15. und 16. Jahrhundert im Kunsthandwerke geleistet wurde, ersehen wir am besten, wenn wir im Geiste ein vornehmes Patrizierhaus betreten. Es ragt in der engen Straße mehrere Stockwerke hoch mit mächtigem spitzen Giebel. Die Straßenseiten sind mit Steinbildwerk und vorspringenden Erkern, die Balken mit Schnitzereien verziert. Über der gewölbten Haustür, die mit messingenem Beschläge und Klopfer geschmückt ist, prangt ein frommer Spruch. Die bemalten Scheiben der kleinen Fenster lassen nur wenig Licht in die engen, traulichen, mit Holz getäfelten Zimmer fallen. Im Winter verbreitet der große Kachelofen behagliche Fig. 14. Der Marktplatz zu Zerbst; im Hintergründe das Rathaus und die Nikolaikirche. Wärme. Besonders prächtig erscheint das Prunkgemach des Hauses. Da steht in der Ecke ein schön geschnitzter Betstuhl mit dem Kruzifixe darüber. In Prachtschränken und Truhen glänzen schweres Silbergeschirr, Kannen, kunstvolle Becher und Schüsseln. Die schönsten Gebäude pflegten am Marktplatze zu stehen. Hier fiel besonders das stattliche Rathaus in die Augen. Vor allem ist der Marktplatz von Zerbst (Fig. 14) hervorzuheben. Noch heute versetzt er den Beschauer in die Zeit altdeutschen Bürgertums zurück. Man meint, die ehrsamen Ratsherren zu sehen, wie sie von den vornehmen Patrizierhäusern zum Rathause schreiten, oder die Prozessionen, wie sie mit frommen Gesängen, Weihkerzen und Kirchenfahnen einherziehen, oder die Schützengilde, wie sie armbrustbewehrt unter Sang und Klang und Volksjubel zum festlichen Wettschießen hinausmarschiert. Da schaut man noch den altehrwürdigen steinernen Roland an derselben
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