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1. Teil 1 - S. 23

1913 - Hannover-List [u.a.] : Carl Meyer (Gustav Prior)
noch am Himmel, und gegen 8 Uhr brennen erst die Lampen. März, April und Mai sind die Frühlingsmonate. Im Juni steht die Sonne sehr früh auf, um 3 Uhr ist sie schon wach. Sie steigt ganz früh am Himmel enipor und geht spät am Abend unter. Jetzt haben wir die längsten Tage und die kürzesten Nächte. Es ist sehr warm und fast die.ganze Nacht hindurch hell. Viele Leute stecken abends kein Licht an. (5s ist Sommer. Die Sommermonate heißen: Juni, Juli und August. Langsam werden die Tage wieder kürzer und die Nächte länger; denn die Sonne geht nach und nach später aus und früher unter. Der Tag- bogen wird immer kleiner. Es wird allmählich kühler und früher dunkel. Die Leute müssen wieder Licht anstecken und die Öfen heizen. Der Herbst ist gekommen. Seine Monate sind September, Oktober, November. Beobachte, wo die Sonne aufgeht, wo sie am Mittag steht, wo sie untergeht! Beobachte, wie hoch die Sonne in den verschiedenen Jahres- zeiten steigt! U 18. Der Mond. erade ist die Sonne untergegangen, da guckt der Moud hinter den Bäumen her. Er ist so groß wie die Sonne, aber er sieht blaß ans. Sein Licht ist nicht so hell wie das Sonnenlicht. Wir können ruhig hineinsehen, es blendet uns nicht. Der Vollmond sieht aus wie ein Gesicht. Deutlich kann man Augen, Nafe und Mund Abb. 7. Mondbilder. erkennen. Der Mond steigt anch immer höher wie die Sonne. Am hellsten scheint er in der Nacht. In der Mondnacht kann man weithin sehen. Geht aber die Sonne auf, dann steht der Mond wie eine weiße Scheibe am Himmel. Wenn er eine Woche als Vollmond geschienen hat, dann wird er allmählich kleiner. Jetzt sieht er aus wie eine Sichel,

2. Teil 1 - S. 28

1913 - Hannover-List [u.a.] : Carl Meyer (Gustav Prior)
die zur Sparenburg führt. Von Westen her grüßt der wohlbekannte grüne Turm der Altstädter Kirche herüber. Abends erleuchten hohe Bogenlampen fast taghell den Schillerplatz. An ihm liegt das Rathaus, Neben dem Rathause steht das (Ätadttheater, Abb. S. 30. Es ist mit ihm durch einen überdachten Gang verbunden. Das Theater ist ein schönes Gebäude. Es ist mit allerlei Fignren, mit Masken und Spitzsäulen geschmückt. Auf dem vorderen runden Aufbau steht ein Musikinstrument, das man Lyra nennt. Abends ist das Theater hell erleuchtet. Viele Männer, Frauen und junge Mädchen gehen dann in schönen Kleidern ins Theater. Da werden allerlei Theaterstücke aufgeführt. Für die Kinder führen die Theaterleute zu Weihnachten schöne Märchen auf. Vor dem Theater stehen zwei Bildsäulen. Jede ist von einem schönen Blumenbeet umgeben. Sie stellen Schiller und Goethe, die beiden größten deutscheu Dichter, dar. Schiller hat das Gedicht geschrieben: „Mit dem Pfeil, dem Bochen durch Gebirg' und Tal kommt der Schütz gezogen früh am Morgenstrahl." Ihr habt es wohl schon alle gesungen. Von Goethe kennt ihr vielleicht das Gedicht: „Sah eiu Knab ein Röslein stehn." Wenn ihr größer seid, werdet ihr von beiden Dichtern noch viele schöne Gedichte lernen. Dann wird euch euer Herr Lehrer uoch viel von den beiden Männern erzählen. Auf den Ruhebänken auf dem Schillerplatz läßt sich jung und alt gern nieder, lim sich an dem prächtigen Anblick des Platzes zu erfreuen. In der Nähe der Taxushecke steht eiu mit Figuren reich beladenes Haus. Hoch oben auf der Spitze steht ein Jüngling mit einem Flügelhut auf dem Kopfe und einem von Schlangen umringelten Stab in der Hand auf eiuer Kugel. Er ist der Beschützer der Kaufleute und wird Hermes genannt.

3. Teil 1 - S. 37

1913 - Hannover-List [u.a.] : Carl Meyer (Gustav Prior)
— 37 — Dem Rathaus gegenüber liegt die Marktdrogerie mit dem schönen Giebel und den reichen Inschriften in goldenen Buchstaben. Durch die Rathausstraße fällt der Blick auf den Schillerplatz. An der Ecke des Markts und der Obernstraße erhebt sich der hohe, schöne Giebel des Crüwellhauses. Wenden wir unser Auge der volkbelebten Obernstraße zu, dann schweift unser Blick bis zu den Höhen des Johannisberges. Die alten Häuser am Markt würden oiel erzählen, wenn sie reden könnten. Was haben sie in den oielen, vielen Jahren alles erlebt! Früher fand auf dem Markte an zwei Wochentagen der Verkauf von Gemüfe, Obst und andern Sachen statt. Darum uauute man den Platz auch Markt. Von der hohen Treppe des Rathauses aus wurden den Bürgern feie Gesetze bekannt gegeben, und auf dem Markte mußte die Bürger- fchaft dem Laudesherru den Eid der Treue leisten. Zeichnet den Markt und die Straßen, die von ihm ausgehen, auf! Erzählt, wie es in der Volksbücherei zugeht! 22. Aus der Obern- und Niedernstraße. u den ältesten Straßen nnsrer Stadt gehören die Obern- und Niedernstraße. Sie sind auch die verkehrsreichsten Straßen. Die Obernstraße verläuft iu der Richtung von Sw nach No. Sie be- ginnt am Oberutor und geht bis zum alten Markt. Von hier aus läuft die Niedernstraße zuerst in nördlicher und dann in nordöstlicher Richtung bis zun: Niederntor. Schon am frühen Morgen entwickelt sich anf beiden Straßen ein lebhafter Verkehr. Auf den Bürgersteigen eilt alt und jung schnell dahin, um rechtzeitig zur Arbeitsstätte oder zur Schule zu kommen. Ans dem Fahrdamm rollt Wagen um Wagen an den Fußgängern vor- bei, und alle Augenblicke ertönt das Geläut der elektrischen Straßen- bahn. Besonders lebhast ist der Verkehr an: Mittag und vor allem am Spätnachmittag. Warum? Jeder Fremde erkennt aus den ersten Blick, daß er hier im Mittel- punkte des Verkehrs ist. Die großen Geschäftshäuser, die reichge- schmückten Schaufenster Haus an Haus und das Leben und Treiben auf den Straßen verraten es ihm. Kommt man von der Bahnhofstraße durch das Niederntor, dann

4. Teil 1 - S. 46

1913 - Hannover-List [u.a.] : Carl Meyer (Gustav Prior)
- 46 Linden entlang. Sie stammt aus der Zeit, in der auf dem Kesselbrink eine Heilquelle war. Vor 89 Iahren hingen an einzelnen Bäumen noch Krücken von geheilten Lahmen. Die Quelle ist schon lange oer- siegt, und es ist nichts mehr davon zu sehen. Gehen wir vom Jahnplatz durch die Wilhelmstraße auf deu Kaiser Wilhelm-Platz, dann können wir ihn gut überschauen. Nach links in der nordwestlichen Ecke grenzt er an das große Gebäude der Gewerbebank und an die Paketpost. Zur Rechten erblicken wir die Feuerwache mit dem Fenerwehrtnrm. Dahinter erhebt sich die prächtige Kuppel der Synagoge, des schönen jüdischen Gotteshauses au der Turnerstraße. Gerade vor uns, durch die ganze Länge des Platzes getrennt, sehen wir das langgestreckte Kreishaus au der Kaiserstraße. Seit langer Zeit werden auf dem Kaiser Wilhelm-Platze Vieh- markte abgehalten. Auf seinem nordwestlichen Teile stehen in langen Reihen viele Holzpfähle mit Ringen. Sie dienen zum Anbinden des Viehs an den Markttagen. Im Frühjahr und im Herbst findet auch die Kirmes auf dem Platze statt. Danu erhebt sich dort eine ganze Zeltstadt. Allerhand schöne Sachen gibt es zu sehen. Viele Leute und Kinder gehen hin, besehen sich die Sachen, kaufen Honigkuchen und Spielsachen oder fahren im Karussell. Manchmal kommt auch eiu großer Zirkus auf den Kaiser Wilhelm-Platz. An einzelnen Wochentagen sind Soldaten aus dem Kesselbriuk. Die Rekruten müssen da marschieren, laufen, springen und schießeu lernen. Mau sagt, sie üben oder exerzieren. Es sind viele Abteilungen gebildet. Die Unteroffiziere machen es den Soldaten vor und befehlen, was sie tun sollen. Überall wird fleißig geübt. Der Feldwebel mit dem langen Säbel an der Seite steht dabei und schreibt etwas in sein Buch. Wer es uicht gut gemacht hat, wird aufgeschrieben Er muß zur Strafe nachüben. Manchmal kommt der Offizier mit der schönen Uniform und dem hohen roten Kragen und sieht zu. Dann strengen sich alle Soldaten tüchtig an. Am Gebnrtstage uusers Kaisers findet morgens Parade auf dem Kaiser Wilhelm-Platz statt. Dann gehen wir alle hin und sehen zu. Erzählt von der Kirmes! Schreibt auf, was ihr bei der Parade am Geburtstage des Kaisers saht! Lest: Der Jahrmarkt. Lesebuch S. 287.

5. Teil 1 - S. 50

1913 - Hannover-List [u.a.] : Carl Meyer (Gustav Prior)
— 50 — brunnens zu. Unsre Wanderung ist beendet. Oft und gern besuchen wir die Wälle wieder. Sie sind eine Zierde der Stadt und die Freude ihrer Bürger. 27. Das städtische Museum. or einigen Tagen waren wir im städtischen Museum. Es liegt im Stadtgarten am Oberntor. Vor dem Eingange ist ein prächtiges Blumenbeet. Zu beiden Seiten der breiten Treppe, die in das Gebäude führt, liegen mächtige Findlinge. Zwischen hübscheu Buchsbaumbänmchen, die in weißen Kübeln stehen, steigt man die Treppe hinan. Auf dem Flur sind allerhand Geräte aus der Zeit uusrer Vor- fahren. Links an der Wand hängen mächtige Schlösser und Ketten. Darunter steht eine eichene, mit Eisen beschlagene Truhe. Rechts hiuter der Tür sieht man auf einem alten Steine Adam und Eva neben dem Baume der Versuchung stehen, an dem die Schlange empor- geklettert ist. Weiter hinten im Flur ist zur rechten Hand eine Feuer- stelle ausgemauert, wie sie vor hundert und mehr Jahren unsre Ur- Väter besaßen. An mächtigen eisernen Haken hängen dort eiserne und kupserue Geräte. Pfannen, Feuerzangen und andres Geschirr steht davor. An der Wand hängt ein großes Salzfaß und in der Nähe des Herdes steht ein altes Spinnrad mit einem Wocfenbrief. In den Zimmern im unteren Stock finden wir Stuben- und Kammerein- richtnngen Ravensbergs mit allerhand Urväterhausrat. In der Stube zur Linken steht in der Mitte ein starker eichener Tisch mit ebenso derben eichenen Stühlen und einer Bank. Das Bord der holzgetäselten Wand ist mit ziunernen Tellern und Gefäßen geschmückt. In der Ecke steht eine hohe Standuhr, an der einen Seite ein mächtiger eichener Schrank. Auf dem alten Ofen erblicken wir allerhand Geräte und an der Seite ein Spinnrad und eiue Hafpel. Treten wir in die daneben liegende Kammer, dann staunen wir über die beiden gewaltigen Himmelbetten, die mit Blumen und Ver- zierungen bunt bemalt sind. Eine Bettpfanne und eine Öllampe

6. Teil 1 - S. 51

1913 - Hannover-List [u.a.] : Carl Meyer (Gustav Prior)
— 51 — hängen daran. Neben dem eichengeschnitzten Schrank fällt uns noch die alte Wiege auf, die die meisten Leute heute nur noch vom Hören- sagen kennen. Im hinteren Zimmer bleibt jeder überrascht oor der schönen Anrichte mit den vielen Tellern, Näpfen und andern Küchengeräten stehen. Gehen wir weiter, dann steht ein Bauernpaar iu der kleid- sameu Ravensberger Tracht vor nnsern Augen. Viele Schmnckgegen- stände, wie Ringe, Ketten, Hals- und Armbäuder in Gold und Silber, dicke Bernsteinketten, alte dickleibige Uhren, bunte silber- und gold- gestickte Häubchen mit langen Bändern, erblicken wir in den Glaskästen an der Wand. Nebenan steht ein alter Webstuhl, wie man ihn früher in den meisten Häusern fand. Das überaus feine Garn und das fertige Stück Leinwand zeigen uns, wie fein die Handarbeit schon vor ungefähr 70 Jahren war. Racke, Hechel und Spinnrad deuten die Herstellung der Garnbereitung an. Auf dem Wockeubrief, der mit einem rosafarbenen Band umwunden ist, lesen wir: „Des Lebens Glück begleite dich Auf allen deinen Wegen, Der treue Gott behüte dich Mit seinem reichen Segen." Im oberen Stockwerk ist eine erdgeschichtliche, eine vor- und srühgeschichtliche, eiue geschichtliche und eine naturkundliche Samm- lung. Wir betrachteten die naturkundliche Abteilung. Auf den Tischen, in den Schränken und an den Wänden erblickt man die reichen Schätze und Wunder der Natur. In den großen Käfersammlungen finden wir neben den riesengroßen ausländischen auch die winzig kleinen Käfer. Da sehen wir unter Glas die giftige Tarantel, den gefährlichen Skorpion, die häßliche Vogelspinne. Rot- und grüngeflügelte Niefenhenfchrecken, blatt- und stockähnliche Insekten, großgeflügelte und buntfarbige Schmetterlinge und wunderbare Jnfektenbauteu erregen nnfre Bewunderung. An der Wand erblicken wir das Mammut mit seiueu gewaltigen, gebogenen Eckzähnen und dem dichten Haarkleid. Im großen naturkundlichen Saal stehen unter Glas viele Säugetiere und Vögel. Da finden wir den schlauen Fuchs, der eben eine Wildgans wegfchleppt, die häßlichen Ratten im Straßen- kanal, die possierlichen Kaninchen in ihrem Erdbau, den auf- speichernden Hamster, den stolzen Falken, der einen Reiher erlegt hat. Daneben erblicken wir den scheuen Kiebitz bei seinem Nest mit den 4*

7. Teil 1 - S. 70

1913 - Hannover-List [u.a.] : Carl Meyer (Gustav Prior)
70 Überschreiten wir das Bahngleise und wenden uns den Abhängen des Kahlen Berges zu, dann kommen wir durch Laugeuhageu an Laux' Hofe vorbei auf den Napoleonsweg. Er führt uach Zweifchlingen und der Hünenburg. Gehen wir an der Erdbeerplantage vorbei in südwest- licher Richtung lueiter, dann waten wir bald im tiefen Saude. Unten in der Sandgrube sind viele Leute damit beschäftigt, die Wagen mit Sand zu beladen. Täglich werden wohl hundert und mehr Wageu uach der Stadt zu deu Baustätten gefahren. Die Höhe heißt die Galgenheide. Früher wurden hier Mörder und Diebe am Galgeu aufgehängt. An der Gütersloher Straße liegt die große Spinnerei „Vor- wärts". Auf den in der Nähe befindlichen Bleichen wird das ge- sponnene Garn gebleicht. Im Südwesten grenzt Gadderbaum au das Dorf Brackwede. Durch die elektrische Straßenbahn ist es damit verbunden. Wie kommen wir von nnsrer Schule uach dem Gadderbaum? Nennt Straßen hn Gadderbaum! Zeichnet den Gadderbaum in den Plan ein! K 35. Der Luttcrbach. (j^t|Is eure Eltern noch klein waren, da kannte jedes Kind den Lutter- bach. Heute haben ihn viele Leute unsrer Stadt kaum gesehen. Und doch verdankt Bielefeld dem Lutterbach fehr viel. Seinen Namen hat der Lutterbach von seinem klaren, lauteren Wasser. Es eignete sich vorzüglich zum Bleichen des Garns, und so entstanden an dem Lutterbach die großen Bleichen, ans denen das Garn und die Lein- wand gebleicht wurden. Gehen wir auf der Gütersloher Straße uach Brackwede, dann kommen wir hinter der Spinnerei „Vorwärts" auf eiue Anhöhe. An der rechten Seite ist ein steiler Abhang. Er ist mit Buchen bestanden. Unten im Tale ist ein großer, schilfreicher Teich. Die Leute nennen ihn Lntterkolk. In ihm kommt fooiel Wasser aus der Erde, daß er zwei Bäche speist. Hier ist die Quelle des Lutterbaches und der Lutter. Wir nennen die Stelle eine Quelle, weil dort das Wasser aus der Erde quillt. Ein Teil des Wassers fließt in nordöstlicher Nichtung durch Gadderbaum der Stadt Bielefeld zu, und das andere Wasser fließt

8. Teil 1 - S. 88

1913 - Hannover-List [u.a.] : Carl Meyer (Gustav Prior)
— 88 — und muntern Enten auf dem Stauweiher und steigen zum Meierhofe hinan. Jetzt treten Nur ans dem Walde herans ans den großen, grünen Plan. Von herrlichem Buchenwald umrahmt liegt der schöne Platz vor nns. Weiter oben hinauf erblicken wir die Wirtschaftsgebäude des Meierhofes und den Garten mit feinen mächtigen, schattenspendenden Bäumen. Von fern ertönt an unser Ohr das Geläute der weidenden Kühe und Schafe. Jedes Tier trägt eine Glocke um den Hals. Da- zwischen mischt sich der Lärm der spielenden und turueudeu Knaben und Mädchen. Auf dem freien, schönen Spielplatze oergnügt sich die muntere Schar. Eine Gruppe schlägt Ball, eine andre übt sich im Weitsprung, wieder andre laufen um die Wette, und dort hinten spielen sliuke Mädchen mit dem Tamburin. An bestimmten Tagen üben nnf dem Spielplatze die verschiedenen Turn- und Spielvereiuiguugeu. Hier finden auch im Sommer die Spielseste statt. Dann versammeln sich die Schüler aller Bielefelder Schulen und die Turnvereine hier und führen Wettspiele und Wettkämpfe ans. Die Sieger werden mit einem Eichenkranze geschmückt. Die meisten Leute, die herbeigeeilt sind, schauen dem Schlagballkampfe zu. Schon in den vorhergehenden Tagen kämpften die Schlagballabteilungen der Schulen miteinander. Die beiden Schulen, die am besten gespielt haben, kämpfen an dem Spiel- feftsonntage um das Banner. Die siegende Schule gewinnt es und behält es bis zum Spielfest im nächsten Jahre. Freudig und jubelnd ziehen die Sieger mit dem Bauner heim. Die Besiegten aber üben fleißig im kommenden Jahre weiter, damit sie nächstesmal die Sieger werden. So üben Knaben und Mädchen in der gesunden, staubfreien Luft des schönen Spielplatzes und stärken ihren Körper, um gesund und frisch zu bleiben. In den Ferien ziehen viele Schüler der Bürgerschulen uuter Führung von Lehrern am frühen Morgen nach dem Spielplatze zu den Ferienspielen. Gegen 10 Uhr erhalten alle Teilnehmer einen Becher frischer Milch, die ihnen zu ihrem Frühstück vortrefflich mundet. Es ist eine Lust, der fröhlichen Jugend zuzusehen! Wer gesund, kräftig und gewandt werden will, der wandre mit hinaus in die schöne Natur und stärke und erquicke durch das Spiel Leib und Seele. 1

9. Teil 1 - S. 90

1913 - Hannover-List [u.a.] : Carl Meyer (Gustav Prior)
— 90 — Am Tage sehen wir ihn manchmal mit einer Leiter von einer Laterne zur andern gehen. Dann sieht er nach, ob alles gut in Ordnung ist und putzt die Glasscheiben. Auf den großen Plätzen und in einigen verkehrsreichen Straßen stehen hohe Bogenlampen. Ihr Licht strahlt weithin und erleuchtet die Umgebung taghell. In ihnen brennt elektrisches Licht. Es wird in dem Elektrizitätswerk neben der Gasanstalt erzeugt. Zeichne eine Straßenlaterne! Warum ist das Gas so gefährlich? W 47. Von der Zeitung. ©Sanglich wird die Zeitung uns ins Haus gebracht. Kommt sie aus Berlin oder einer andern weitentfernten Stadt, dann bringt sie der Briefbote. Die Bielefelder Zeitungen aber tragen die Zeitungs- franen in die Häuser. Das habt ihr schon oft gesehen. Jeden Abend liest euer Vater in der Zeitung. Vielleicht habt ihr auch schou eiu- mal versucht, darin zu lesen. Habt ihr euch aber schon gefragt, wie die Zeitung entsteht? Ihr sollt es jetzt hören. In der Rohrteichstraße steht ein großes, rotes Haus. Das ist E. Guudlachs Druckerei. Da wird der Bielefelder General-Anzeiger gedruckt. Treten wir in das Haus, so kommen wir in einen großen Raum. Schräuke, Pulte und Tische stehen darin und an den Wänden hängen Bilder. Auf dem Pulte liegen dicke Bücher. In eius schreibt eiu junger Mann, was der Fuhrmann eben mit dem Wagen gebracht hat. Ein andrer ordnet ganze Stöße von Zeitungen, die auf einem Tische liegen. An der Wand hängt ein Kasten. Plötzlich klingelt es darin. Der junge Mann geht darauf zu und nimmt ein Hörrohr von dem Haken. Er hält es an das Ohr und spricht in den Kasten hinein. Dann horcht er und spricht wieder. Es ist ein Fernsprecher. Durch ihu kann er mit einem andern Mann sprechen, der gar nicht in Viele- feld, sondern in Berlin oder in einer andern weitentsernten Stadt ist. Eben fängt der junge Mann wieder an zu schreiben, da öffnet sich die Tür, und ein Kaufmann von der Niedernftraße tritt herein. Er will morgen einen großen Ausverkauf in der Zeitung bekannt machen. Aus seiner Tasche zieht er einen großen Bogen Papier. Darauf hat er geschrieben, was er verkaufen will und wieviel es kostet. Der junge Mann zählt die Reihen und rechnet aus, was die Anzeige

10. Teil 1 - S. 96

1913 - Hannover-List [u.a.] : Carl Meyer (Gustav Prior)
96 - irgendwo Feuer aus, dann halten sie die Leute von der Brandstätte fern oder sperren gefährdete Straßen. Sie sollen überhaupt darauf achten, daß das Leben und Eigentum der Bürger geschützt ist. Darum heißen sie auch Schutzleute. Den Dieb, den Betrüger, den Bettler und den lärmenden Trunkenbold nehmen die Schutzleute iu Haft. Sie achten auch genau darauf, daß abends pünktlich die Läden geschlossen werden. Ebenso sorgen sie für die Einhaltung der Sonntagsruhe. In uusrer Stadt gibt es viele Schutzleute. Sie sind auf ein- zelne Stadtteile, die Polizeibezirke genannt werden, verteilt. An der Spitze jedes Polizeibezirks steht ein Polizeikommissar. Unter ihm stehen ein Polizeiwachtmeister und eine Reihe Schutzleute. Iu welchem Polizeibezirk wohnst du? Die Polizeikommissare unterstehen dem Polizeiinspektor. Auf jedem Polizeibezirk ist ein Meldeamt. Alle Leute, die in diesen Bezirk ziehen oder daraus verziehen, müssen sich auf dem Polizeibezirk an- oder abmelden. Die Polizei erteilt auch die Er- laubuis zur Abhaltung von Festen, von Jahrmärkten und Kirmessen. Die umherziehenden Händler müssen sich von der Polizei einen Er- lanbuisscheiu und die Radfahrer eine Radfahrkarte holen. Zur Polizei gehört auch die Geheimpolizei. Die Geheimpolizisten tragen keine Uniform. Sie suchen die Diebe und andern Übeltäter zu saugen. Im Dienste der Polizei stehen auch Hunde. Sie heißen Polizeihunde. Wer weiß, warum mau die Polizeihunde verwendet? H 51. Das Gericht. der Detmolder Straße steht das große Gerichtsgebäude. „König- liches Landgericht" steht davor. Ein großer Reichsadler sitzt oben auf dem Giebel. Hinter dem Gericht ist das Gefängnis. Dicke Eisen- stäbe fitzen vor den Fenstern. Dort werden die Leute eingesperrt, die etwas Böses getan haben. Aus dem Gefängnis können sie nicht her- ausgehen. Sie können nicht einmal auf die Straßen gucken. Bloß ein Stückchen Himmel dürfen sie sehen. Die schönen Blumen, der grüne Wald und die schöuen Sachen in den Schaufenstern erfreuen sie nicht. Kein Tier, keinen Menschen, gar nichts sehen sie als die kahlen Wände des Gefängnisses. Das muß schrecklich sein! Bevor aber die Übeltäter in das Gefängnis gesteckt werden,
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