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1. Elsässische Geschichtsbilder - S. 8

1884 - Straßburg : Bull
Haaren. Sie wohnten nicht in größeren Ortschaften, sondern in zerstreut liegenden Gehöften. Die Felder des von ihnen in Besitz genommenen Bezirkes, der Mark, wurden unter die einzelnen Genossen geteilt. Wald und Weide wurden von allen gemeinsam benutzt. Ihre Kleidung bildeten lederne Hosen und ein weiter Mantel, der bei den Vornehmen mit Silber verziert war. Die Arme blieben nackt; der Kops war unbedeckt, nur wenige trugen im Kampse einen Helm. Ihre Nahrung war einfach und bestand in Kräutern und Wurzeln, Fischen und Fleisch. Ihr liebstes Getränk war Bier, welches sie aus Gerste zubereiteten. Das ganze Volk zerfiel in Freie und Leibeigene. Die Leibeigenen hatten keine Rechte; wurden sie verletzt, so mußten ihre Herren für sie eintreten. Während ein Teil von ihnen als Knechte arbeitete, erhielten andere ein Stück Land von ihren Herren, welches sie auf eigene Rechnung gegen Abgaben und Dienste bewirtschafteten. Den Kern des Volkes bildeten die Freien. Der Hausvater war der Herr und Richter in der Familie; ihm mußte unbedingt gehorcht werden. Die Frau, welche eine geachtete Stellung einnahm, war die getreue Gefährtin des Mannes in Krieg und Frieden; sie leitete das Hauswesen und die Erziehung der Kinder. Die Lieblingsbeschäftigung des Mannes war Jagd und Krieg. Schon früh zog der Jüngling aus die Jagd, um sich hierbei für den Kriegsdienst zu stählen. Ackerbau und Viehzucht wurden den Leibeigenen überlassen. Das ganze Volk zerfiel in Völkerschaften, deren Gebiet, der Gau, durch natürliche Grenzen bestimmt wurde. Jede Völkerschaft teilte sich in mehrere Hundertschaften, zu denen ursprünglich immer hundert Grundbesitzer gehörten. Eine Hundertschaft zerfiel in mehrere kleine Gemeinden. An der Spitze der Völkerschaft stand der vom Volke gewählte Gau fürst, der Graf. Nur in der Volksversammlung, wo über die wichtigsten Angelegenheiten des Landes, über Krieg und Frieden beschlossen wurde, und im Kriege trat an die Spitze aller Völkerschaften ein Heerführer, H erzog. Waffen waren: das Schwert um die Leuden, der Schild in der Linken, in der Rechten die zweischneidige Streitaxt oder der Speer, der im Kampse weithin geschlendert wurde. Zur Pflege des Rechts versammelten sich die freien Männer. Unter freiem Himmel wurde Gericht gehalten, das Verfahren war öffentlich und mündlich; die Volksversammlung sprach das

2. Lesebuch nebst fachkundlichen Anhängen für Fortbildungs-, Fach- und Gewerbeschulen - S. 14

1913 - Leipzig : Hahn
t — 14 — Jüngling, und seine vorige, blühende Gestalt wurde ihm bitter vor> gegaukelt. Er konnte es nicht mehr sehen, er verhüllte das Auge, tausend heiße Tränen strömten versiegend in den Schnee, er seufzte nur noch leise, trostlos und sinnlos: „Komm nur wieder, Jugend, komm wieder!" Und sie kam wieder; denn er hatte nur in der Neujahrsnacht so fürchterlich geträumt — er war noch ein Jüngling. Nur seine Verirrungen waren nicht bloß ein Traum gewesen. Aber er dankte Gott, daß er noch jung war und von den schmutzigen Gängen des tasters umkehren und sich auf die Sonnenbahn zurückbegeben konnte, die ins reine Land der ewigen Ernten führt. Aehre mit ihm um, junger Leser, wenn du auf seinen Irrwegen stehst. Dieser schreckende Traum wird künftig dein Richter werden! Aber wenn du einst jammervoll rufen würdest: „Komm wieder, schöne Jugendzeit!" — sie würde nicht wiederkommen. Jean Paul Friedrich Richter. 13. Die deutsche Turnkunst. Wie so viele Dinge in der Welt so hat auch die deutsche Turnkunst einen kleinen, unmerklichen Anfang gehabt. Ich wanderte gegen das Ende des Jahres 1809 nach Berlin, um den Einzug des Königs zu sehen. Bei dieser Feier ging mir ein Hoffnungsstern auf, und nach langen Jrr- jahren und Irrfahrten wurde ich hier heimisch. Liebe zum Vaterlands und eigne Neigung machten mich wieder zum Jugendlehrer, was ich schon so oft gewesen war. Zugleich ließ ich mein „Deutsches Volkstum" drucken. In schöner Frühlingszeit des Jahres 1810 gingen an den schul- freien Nachmittagen der Mittwoche und Sonnabende erst einige Schüler mit mir in Feld und Wald, bald folgten immer mehr und mehr. Die Zahl wuchs, und es wurden Jugendspiele und einfache Übungen vor- genommen. So ging es fort bis zu den Hundstagen, wo eine Unzahl von Knaben zusammenkam, die sich aber bald nachher verlief. Doch sonderte sich ein Kern aus, der auch im Winter als Stamm zusammen- hielt, und mit dem dann im Frühjahr 1811 der erste Turnplatz in der Hasenheide (bei Berlin) eröffnet wurde. Jetzt wurden im Freien öffentlich und vor jedermanns Augen von Knaben und Jünglingen mancherlei Leibesübungen unter dem Namen Turnkunst in Gesellschaft getrieben. Damals kamen die Benennungen Turnkunst, turnen, Turner, Turnplatz und ähnliche miteinander zu- gleich auf. Das gab nun bald ein gewaltig Gelaufe, Geschwätz und Geschreibe. Selbst durch französische Tageblätter mußte die Sache Gaffen laufen. Aber auch hierzulande hieß es anfangs: „Eine neue Narrheit, die alte Deutschheit wieder ausbringen zu wollen." Dabei blieb es nicht. Vorurteile wie Sand am Meer wurden von Zeit zu Zeit ruchbar. Sie

3. Lesebuch nebst fachkundlichen Anhängen für Fortbildungs-, Fach- und Gewerbeschulen - S. 65

1913 - Leipzig : Hahn
65 Beute findest; aber auch die Bedeutung des Sprichwortes ,Reinlichkeit erhält den Leibi verstehe ich jetzt besser als sonst. “ Der Jüngling senkte beifällig das dunkle Haupt, heftete die schwarzen Augen auf den Knaben und sprach weiter: „Hüte dich vor aller Unmäßigkeit im Essen und Trinken, damit du nicht frühzeitig in das Grab sinkest!“ Der unerfahrene Knabe konnte die Wahrheit dieser Worte noch nicht ganz erfassen, darum fragte er schüchtern: „Sind nicht Kriege und Überschwemmungen bessere Gehilfen?“ „Auch diese stehen in meinem Dienste,“ antwortete der Tod; „sie arbeiten schnell und furchtbar; doch hat sie der Schöpfer alles Lebens an Zeit und Ort gebunden. Die Unmäßigkeit aber führt mir bei Tag und Nacht aus allen Himmelsgegenden immer neue Opfer zu.“ „Du hast auch eine Seele, mein Kind,“ fuhr der Tod mit sanfter Stimme fort; „wenn diese verwüstet wird, verwelkt der Leib alsbald wie die Blume des Feldes. Hast du nie gehört von dem blassen Neide, der die Gesundheit untergräbt und gleich der Unmäßigkeit mein treuester Gehilfe ist? Und wie den Neid, so habe ich jede Leidenschaft, den Haß und die Feindschaft, die Unkeuschheit und die Habsucht, in meinen Dienst genommen. — Doch jetzt weißt du genug.“ Bei diesen Worten verschwand der Tod, um das Werk seiner Gehilfen zu vollenden. Gottfried trat nachdenklich in die väterliche Hütte und faßte noch an demselben Abend einen festen Entschluß. „Ich will die Gehilfen des Todes meiden und die Gesundheit hüten wie einen kostbaren Schatz“, sprach er laut vor sich hin. „Darum will ich vorsichtig sein bei all meinen Arbeiten und Erholungen, die Reinlichkeit lieben und Mäßigkeit üben mein Leben lang.“ Und Gottfried hielt, was er sich vorgenommen hatte. Deshalb wurde aus dem fröhlichen Knaben ein kräftiger Jüngling, ein rüstiger Mann und ein glücklicher Greis. Meister Ehrlich konnte bis in sein hohes Alter dem täglichen Erwerbe nach- gehen, und Gott segnete ihn überdies mit gesunden Kindern und blühenden Enkeln. Als aber die Zeit, die unvermeid- liche Gehilfin des Todes, ihr Werk vollbracht hatte, da er- schien abermals der Todesengel. Der ehrwürdige Greis erschrak nicht; denn der Schmetterling über dem Haupte des Jünglings erinnerte ihn an die Auferstehung. Der Todesengel sprach kein Wort, sondern senkte sich leise, leise auf die sterbliche Hülle und führte die Seele in das himmlische Land, wo ewiges Leben und ewige Gesundheit wohnt. Herold. Lesebuch f. Fortbildungsschulen rc. Allg. Teil. 5
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