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1. Heimatkunde der Stadt und des Regierungsbezirks Hildesheim - S. 26

1909 - Hildesheim : Borgmeyer
— 26 — Vereins- oder Gildehaus, in dem sie zu Beratungen zusammen kamen, liegt am Andreasplatz. Uber der Tür ist ein Mann mit einer Wage zu sehen. Das Spruchband trägt die Inschrift: Wäget recht und gleich, so werdet ihr glücklich und reich. 3m Langen Hagen steht das sogenannte Kaiserhaus mit Bild- nissen und Standbildern römischer Kaiser. Daneben befindet sich die neue evangelische Mädchen-Mittelschule. Auf dem vordern Hose ist der Dianabrunnen errichtet. In der Eckemeckerstraße finden sich zahlreiche alte Häuser mit kunstvollem Schnitzwerk und frommen Inschriften. Einige Inschriften lauten in hochdeutscher Sprache: 1. Was Gott tut bescheren, Kann niemand wehren. Wer bauen will an freier Straßen. Darf sich durch unnütz Geschwätz nicht irren lassen. 2. Mißgunst der Leute kann nicht schaden: Denn, was der liebe Gott will, das muß wohl geraten. 3. Was Gott gibt in Gnade, sollen wir sparen, der Armen nicht vergessen, so gibt Gott wieder. Am Andreasplatz liegt ein altes Schulgebäude, in dem die evan- gelische Hilfsschule untergebracht ist. Uber dem Eingang sieht man den Apostel Andreas mit dein Andreaskreuz. An einem solchen Kreuze starb der Apostel den Martertod. In diesem Gebäude befand sich früher das Andreas-Gymnasium. Eine Inschrift von 1662 über der Tür heißt: Zu Gottes Ehre und der Jugend zum Besten. Ein Haus des Andreasplatzes ist aus Pseilern erbaut. Es heißt das Pfeilerhaus. Man kann unter demselben hindurchgehen. Auch das Pfeilerhaus zeigt reiches Schnitzwerk und viele Malereien. 5. Das Schauteufelskreuz. An der Ecke des alten Marktes steht ein alter, verwitterter Stein init einer betenden Figur. Bon der Errichtung des Stein© meldet die Sage: In alter Zeit wohnte in einem kleinen Hause des Marktes ein armer Schuh- macher. Trotz fleißiger Arbeit kam er nicht vorwärts, und alle Tage war Schmal- Hans bei ihm Küchenmeister. Um seiner Not ein Ende zu machen, beschloß er, seine Seele dem Teufel zu verschreiben. Kann? Chatte dies der Teufel erfahren, so kam er herbei und fragte den Meister nach seinem Begehr. Der Schuhmacher sprach: „Gib mir drei Himten Geld, so sollst du meine Seele haben. Wenn ich jedoch das Geld innerhalh eines Jahres nicht für mich verbrauche, sondern es zu einem Gott wohlgefälligen Zwecke ver- wende, dann mußt du mir meine Seele lassen." Der Teusel war mit diesem Vorschlage einverstanden, denn er meinte, daß der Schuhmacher wenigstens einen Teil des Geldes für seinen bellenden Magen

2. Heimatkunde der Stadt und des Regierungsbezirks Hildesheim - S. 27

1909 - Hildesheim : Borgmeyer
— 27 — und seine durstige Kehle verwenden werde. Er ließ dem Schuhmacher das Geld und verschwand, in der sichern Hoffnung, im nächsten Lahre des Meisters Seele mitnehmen zu können. Der Schuster aber war diesmal schlauer als der Teufel und dachte bei sich: „Hast du so lange in Hunger und Kummer gelebt, so wirst du es auch noch ein Jahr aushalten!" Er trug also das Geld zum Goldschmied und ließ ein großes silbernes Krenz daraus machen. Das nahm er mit nach Hause und erwartete nach einem Jahre ganz ruhig das Wiederkommen des Teufels. Dieser blieb auch nicht eine Minute länger aus, war aber sehr erstaunt, als er den halbverhungerten Schuster noch ebenso wie vor einem Jahre in seiner arm- lichen Schusterbude deu Pechdraht ziehen sah. „Was hast du mit dem Gelde ge- macht?" fuhr ihn der Teufel an. — „Schau, Teufel, dieses Kreuz!" rief der Schuster und hielt ihm das silberne Kreuz entgegen. Da schug der Teufel, bitter und böse darüber, daß er sich hatte überlisten lassen, ein Fenster eiu und fuhr slnchend davon. Der Schuster aber lachte sich ins Fäustchen, ließ das Kreuz einschmelzen und lebte von dem Gelde herrlich und in Freuden. Zum Dank für seine Erlösung aus des Teufels Krallen ließ er einen Denkstein setzen, der noch heute das Schauteufels- kreuz heißt. 4. Almsstraße, Hoher Weg, Altpetristraße. 1. Lage. Diese drei Straßen teilen die mittlere Stadt in einen östlichen und einen westlichen Teil. 2. Richtung. Im allgemeinen von Norden nach Süden. 3. Namen. Die Almsstraße ist benannt nach einem ehema- ligen Geistlichen des Kreuzstifts, namens Almarus. Der Hohe Weg heißt so, weil er ansteigt. In der Altpetristraße wohnten früher die Altslicker, Schneider, Schuhmacher und andre Handwerker, die alte Sachen ausbesserten. Man nannte sie Oldenböter und die Straße Oldenböter- oder Altböterstraße. Daraus ist dann Altpetristraße ge- worden. 4. Diese drei Straßen sind die Hauptgeschäftsstraßen der Stadt. Hier finden sich stattliche Kaufhäuser in großer Menge. Unter den alten Häusern ist besonders die Ratsapotheke bemer- kenswert. 5. Die Äakobikirche. Lage! Die Jakobikirche, dem hl. Apostel Zakobus geweiht, ist eine evangelische Pfarrkirche. Nenne die wichtigsten vom Hohenwege abzweigenden Straßen! 5. Der Marktplatz. 1. Name. Der freie Platz vor dem Rathause heißt Marktplatz, weil hier der Markt abgehalten wird. 2. Markt. Die jede Woche stattfindenden Märkte heißen Wochen- Märkte. Mittwoch und Sonnabend sind Markttage. Auf den Wochen-

3. Heimatkunde der Stadt und des Regierungsbezirks Hildesheim - S. 59

1909 - Hildesheim : Borgmeyer
— 59 — 4. Orte. Die größte Stadt des Untereichsfeldes ist Duderstadt. Zahlreiche Bewohner des Untereichsfeldes verdienen als Hausierer oder Bauarbeiter ihr Brot. An der Rhume liegen Gieboldehausen und Lindau. An der Leine merken wir folgende Orte: Göttingen, Northeim, ^Salzderhelden, Kreiensen, Alfeld und Gronau. In der Nähe von Nord- stemmen liegt westlich der Leine die Marienburg. Westlich der Leine liegen Einbeck, Mohringen, Hardegsen und Dransfeld. Göttingen hat eine Hochschule vder Universität. An der Hochschule in Göttingen studieren Mar nburg bei Nordstemmen. junge Leute, die später Ärzte, Richter, Lehrer an höhern Schulen oder evangelische Pastoren werden wollen. Solange sie an der Hochschule studieren, nennt man sie Studenten. In Duderstadt, Alfeld und Northeim sind Gymnasien, Lehrer- seminare und Präparandenanstalten. In Duderstadt befindet sich ein Kloster der Ursulinen mit Lehrerinnenseminar, höherer Mädchenschule und Pensionat. Germershausen ist ein Wallfahrtsort. 6. Verkehrswege. Im Leinetal läuft die Eisenbahn von Bebra nach Hannover. Bei Göttingen trifft diese Strecke von Westen die von Kassel kommende Eisenbahn. In Elze zweigt nach Westen von der Hauptstrecke die Bahn nach Hameln, nach Osten, über Gronau führend, die Bahn nach Boden- bürg ab.

4. Heimatkunde der Stadt und des Regierungsbezirks Hildesheim - S. 42

1909 - Hildesheim : Borgmeyer
— 42 — Manche Dinge, die im Haushalte gebraucht werden, z. B. Kaffee, Kakao, Reis u. s. tu., kommen aus fremden Ländern. Die Leute, die sie schicken lassen und dann wieder verkaufen, heißen Kaufleute. Ihre Arbeit (Kauf und Berkauf) nennt man Handel. Es gibt Groß- und Kleinhändler. Die Großhändler verkaufen ihre Waren nur in größern Mengen an Kleinhändler. Beim Kleinhändler kaufen die Leute die Waren, die sie verbrauchen, in kleinern Mengen. Alle Menschen, die für unfre körperlichen Bedürfnisse sorgen, bilden den Nährstand. Die Personen, die sich mit der Belehrung und Erziehung der Iugeud beschästigen und die Seelsorge ausüben, gehören zum Lehr- st a n d, z. B. Lehrerinnen, Lehrer, Pastoren. In Hildesheim gibt es zahlreiche Schulen und Bildungsanstalten. Zu den Niedern Schulen gehören Volks- und Mittelschulen, zu den höhern Realgym- nasium, Gymnasien und höhere Mädchenschulen. Fach- schulen, in denen junge Leute zu einem bestimmten Berufe ausgebildet werden, find! Seminare, Baugewerkschulen, Landwirtschafts- schuleu und Handelsschulen. Die Lehrlinge besuchen zu ihrer weitern Ausbildung die Fort- bildungsschule. Für die Sicherheit der Stadt sorgt die Polizei' für die Sicher- heit des Vaterlandes sorgen die Soldaten. Soldaten und Polizei bilden den Wehrstand. G. Verwaltung des Wohnortes. » 1. Die bürgerliche Gemeinde. Alle Bewohner eines Orts bilden zusammen die bürgerliche Gemeinde. Durch diese Bereinigung zu einem Ganzen können mancherlei nützliche Einrichtungen getroffen werden. So sorgt die Gemeinde für Wege, Wasserleitung, Beleuchtung, Schulen usw. 2. Verwaltung. Au der Spitze der Stadt stehen der Magistrat und die - Bürgervorsteher. Sie verwalten die Stadt, d. h. sie ordnen das an, was für die Stadt gut ist. Der Magistrat besteht aus dem Oberbürgermeister, dem Stadtsyndikus und den Senatoren. Die 18 Bürgervorsteher werden von den Bürgern gewählt; sie sind selbst Bürger der Stadt. Zum Zweck der Bürgervorsteherwahl ist die Stadt in sechs Wahlbezirke eingeteilt. 3. Vermögen der Stadt. Die Stadtgemeinde Hildesheim besitzt: a) Grundstücke i Acker, Wiesen, Wald, Wege, Plätze (u. a. etwa 250 ha Felder und Wiesen und 750 da Forsten), d) Gebäude: Rathaus, Schulen u. s. w.

5. Heimatkunde der Stadt und des Regierungsbezirks Hildesheim - S. 47

1909 - Hildesheim : Borgmeyer
— 47 — Von größern Tieren leben im Felde Hasen, Hamster und Maul- wurf. Der Hase gehört zum Wild. Der Maulwurf ist ein nützliches Tier und vertilgt zahlreiches Ungeziefer. Der Hamster aber ist sehr schädlich. In seinen unterirdischen Gängen findet man oft einen ganzen Zentner Getreidekörner, die er in seinen Backentaschen als Wintervorrat dahingetragen hat. Er wird darum überall verfolgt. Auf dem Boden kriechen Schnecken, Würmer und Ameisen. Um die Blüten aber summen Käfer und Schmetterlinge. Die Leute, die sich mit dem Anbau des Bodens beschäftigen, nennt man Bauern oder Ackerbauer. Sie treiben Ackerbau. Die Bewohner der Umgegend von Hildesheim be- schäftigen sich mit Ackerbau, weil Ackerland vorhanden ist. 2. Viehzucht. Durch den Ackerbau gewinnt man auch Futter für die Tiere, für Schafe, Rinder u. s. w. Im Znnerstetale sind Wiesen. Auch das Gras der Wiesen, besonders getrocknet, ist ein gutes Vieh- fntter. Getrocknetes Wiesengras heißt Heu. Wegen der reichen Futtererträge auf Feldern und Wiesen können die Bewohner auch Vieh halten. Sie treiben Viehzucht. 3. Weitere Verarbeitung der Erzeugnisse. Das durch den Ackerbau gewonnene Getreide braucht der Bauer zum Teil für seinen eignen Bedarf, einen andern Teil kann er ver- kaufen. Roggen und Weizen werden in den Mühlen zu Mehl gemahlen. Wozu benutzt man das Mehl? Wer verarbeitet es? Gröbere Abfälle beim Mahlen von Roggen und Weizen nennt man Kleie. Aus der Gerste gewinnt man Malz zur Bierbereitung. Die Gerste wird in den Mühlen zu Schrot gemahlen. Die Zuckerrüben dienen zur Zuckerbe- reitung. Das angebaute Gemüse wird zum Teil in frischem Zustande auf den Markt gebracht. Ein andrer Teil wird in großen Kesseln gekocht und in Gläser oder Blechbüchsen gefüllt. Das Gemüse hält sich dadurch lange Zeit für den Gebrauch in der Küche, es wird kon- serviert. Die Fabriken, die diese Herstellung besorgen, nennt man Konservenfabriken. (Hildesheimer Konservenfabrik). Das Fleisch der Rinder, Schafe, Schweine u. f. w. wird gegessen. Die Häute werden zu Leder verarbeitet (gegerbt). Das Leder verar- beitet der Schuhmacher zu Schuhen und Stiefeln, der Sattler zu Sätteln, Zäumen und Zügeln. Aus feinem Leder macht der Hand- schuhmacher Handschuhe.

6. Heimatkunde der Stadt und des Regierungsbezirks Hildesheim - S. 56

1909 - Hildesheim : Borgmeyer
— 56 — 2. Wälder. Das ganze Gebiet ist reich bewaldet. Einen größern Wald nennt man einen Forst. Die Wälder sind in zahlreiche Forst- bezirke eingeteilt. An der Spitze eines Forstbezirkes steht ein Ober- sörster. Wie Acker und Wiesen, so müssen auch die Wälder sorgsam gepflegt werden. Im Herbst und Winter werden zahlreiche Bäume abgehauen, gefällt. Das gefällte Holz wird als Nutzholz oder Brenn- holz verkauft. Nutzholz liefern Eichen, Buchen, Kiefern, Tannen u. f. w. Das Nutzholz verarbeiten Zimmerleute, Tischler, Wagenbauer u. s. w. Manches Holz wird in besondern Mühlen von mächtigen Mühl- steinen zerrieben, die gewonnene Masse wird in Taseln gepreßt iinfcv später zur Herstellung von Papier verwandt. An die Stelle der abgehauenen Bäume werden im Walde neue ge- pflanzt. Einen neu angelegten Baumbestand nennt man eine Schonung. Die im Walde beschäftigten Arbeiter heißen Waldarbeiter. Unter dem Oberförster verwalten die Förster kleinere Waldbezirke. Arme Leute sucheu im Walde Beeren, Pilze und Blumen und verkaufen sie in den nahen Städten. Die ausgedehnten Wälder beherbergen viele Tiere. Nenne solche L Unter den Bäumen des Waldes hält sich der Boden lange feucht. Das Wasser kann nicht so schnell verdunsten. Es sammelt sich in der Erde und tritt an manchen Stellen als Quelle zu tage. 4. Bodenschätze, a) Ton. Auch .in dieser Landschaft gibt es viele Ziegeleien, die den hier lagernden Ton verarbeiten. d) Kali. Ein großes Kaliwerk, Hildesia genannt, ist bei Diek- holzen. c) Salz. Bei Salzdetfurth und Salzgitter gibt es Salzquellen. Da die salzhaltigen Quellen gewöhnlich nur sehr wenig Salz enthalten, so wird das- Wasser derselben durch das sogenaimte Gradieren zunächst salzreicher gemacht. Die Gradierhänser sind Gerüste vou 10—12 m Höhe, deren einzelne Abteilungen mit Schlehdornholz ausgefüllt siud. Durch Pumpen wird das Wasser auf die Gradier-- Häuser in durchbohrte Rinnen oder Röhren geleitet. Es rinnt nun langsam von Dorn zu Doru. Alle unreinen Stoffe setzen sich an die Dornen als Dornstein an. Ein Teil des Wassers verdunstet. Das salzreiche Wasser heißt Sole. Sie wird in den Siedehäusern in großen Pfannen gekocht, bis das Wasser sich abscheidet. Das auf diese Weise gewonnene Salz wird durch Hitze getrocknet und dann in den Handel gebracht. d) Eisenerz. Eisenerze werden bei Othfresen gefunden. 5. Orte. Die bedeutenderen Orte liegen in den Flußtälern oder in deren Nähe. Welche Orte liegen an der Innerste? Lamme? Nette? Am nördlichen Fuße des Vorholzes liegt Ottbergen. Zn der

7. Heimatkunde der Stadt und des Regierungsbezirks Hildesheim - S. 22

1909 - Hildesheim : Borgmeyer
— 22 — gebaute eine Fahrkarte kaufen. Diese muß er bei dem Antritt der Reise vorzeigen. Bis zum Abgange des Zuges halten sich die Reisenden im Wartesaale aus. Die Ankunst und Absahrt der Eisenbahnzüge ist auf einem Fahrplane angegeben. Fahrplan. Hildesheim H. 6^ 711 ig54 156 206 315 go2 gie Hildesheim O. Goslar 7ög 32s 1222 2 52 3 so 442 729 1041 12. Zwischen Eisenbahn, Kehrwiederwall u. Innerste. 1. Lage. Zum südlichsten Teil der Stadt gehören die Straßen südlich vom Kehrwiederwall zwischen Innerste und Eisenbahn. 2. Gebäude. Hier liegt zunächst das Städtische Krankenhaus. Die Anlage besteht aus einer Anzahl großer und kleiner Häuser, fo daß die verschiedenen Arten von Kranken leicht von einander getrennt werden können. 3rt einem Hause liegen meistens nur solche Kranke, die an derselben Krankheit leiden. Bei ansteckenden Krankheiten ist darum die Gefahr der Ansteckung nicht so groß. Am Goschentor liegen zwei evangelische Volksschulen für Knaben und Mädchen. Südlich davon befindet sich die Baugewerkschule. Sie wird vou jungen Leuten besucht, die später Maurer- oder Zimmermeister werden wollen. An der Tappenstraße ist das neue evangelische Waisenhaus er- baut worden. 3. Friedhöfe. In der Fortsetzung der Sedanstraße, östlich von den beiden Schulen, zwischen Marienburger- und Wiesenstraße, erblicken wir den Lamberti- und den Godehardi-Friedhos. B. Die mittlere Stadt. 1. Die Magdalenenkirche. 1. Name. Die Magdalenenkirche ist eine katholische Pfarrkirche und der Büßerin Maria Magdalena geweiht. Bis zum Zahre 1810 war sie die Klosterkirche der Schwestern der hl. Maria Magdalena, deren Kloster auch Süsternkloster genannt wurde. 2. Lage. Die Magdaleueukirche liegt im Westert der mittlem Stadt. Bestimme die Lage zum Dom! zur Godehardikirche! zur Lambertikirche! 3. Die Kirche. Zn der Magdalenenkirche befindet sich das Bern- wardkreuz. Es wurde um das Jahr 1000 vom hl. Bernward ver- fertigt, um ein Stück vom Kreuzesholze Christi zu umschließen. Das

8. Heimatkunde der Stadt und des Regierungsbezirks Hildesheim - S. 25

1909 - Hildesheim : Borgmeyer
— 25 — 7. Das Kriegerdenkmal. Auf dem Hohen Wall steht das Kriegerdenkmal. ' Es ist zu Ehren der 1870/71 im Kriege gegen die Franzosen gefallenen Soldaten errichtet worden. Im Jahre 1874 wurde es feierlich enthüllt. Auf einer mehr als 10 m hohen Pyramide steht eine Jungfrau als Siegesgöttin (Viktoria). In der erhobenen Rechten hält sie einen goldnen Lorbeerkranz. Die Vorderseite zeigt den Wahlspruch: Mit Gott für König und Vaterland! und die Widmung i Den im siegreichen Kampfe gegen Frankreich 1870—1871 gebliebenen Helden des 3. Hannoverschen Inf.-Regts. Nr. 79. aus der Stadt Hildesheim. Gewidmet von dem Offizierkorps und den Bewohnern der Stadt. Auf den andern drei Seiten stehen die Namen der Gefallenen. 3. Der Andreasplatz. 1. Name. Der Andreasplaß hat seinen Namen von der dem hl. Andreas geweihten Kirche. Der um den Andreasplatz liegende Stadtteil ist der älteste neben dem Dom. 2. Lage. Südöstlich von der Michaeliskirche, östlich von der Magda- lenenkirche, nordöstlich vom Dom, nordwestlich von der Lambertikirche. 3. Die Andreaskirche. Die Kirche ist die evangelische Haupt- Kirche der Stadt. Der Turm ist 120 (118) Meter hoch. (Dritte Normal- zahl für Höhenausdehnungen.) Die größte Glocke wiegt über 200 Zentner. Türen und Fenster haben spitze Bogen. An den Wänden im Innern befinden sich die Standbilder der Apostel aus Holz. 4. Straßen. Auf den Andreasplatz führen vom Hohen Wege aus drei Zugänge. Durch die Kramerstraße steht er ferner in Ber- bindung mit der Schuhstraße und durch die Eckemeckerstraße mit dem Alten Markte. Die Schuhstraße ist nach dem frühern Gerber- und Schuhamt benannt. Der Kramerstraße haben die Kramer (Kaufleute) und der Eckemeckerstraße die Erchmecker oder Weißgerber den Namen gegeben. Hinter den Häusern der Erchmecker floß der Treibebach; dort wurden die Felle gereinigt. Der Berein der Kaufleute hieß Gilde. Ihr

9. Heimatkunde der Stadt und des Regierungsbezirks Hildesheim - S. 30

1909 - Hildesheim : Borgmeyer
— 30 — Hause liegt die Polizeidirektion. Zn diesem Hause befindet sich auch das Einwohner-Meldeamt. Die Sparkasse. Es ist nicht gut, seinen ganzen Verdienst sogleich wieder auszugeben. Leicht kann es dann geschehen, daß man kein Geld besitzt, wenn man es nötig braucht, z. B. bei Todesfällen, Krankheiten oder längerer Berdienstlosigkeit. Ein vorsichtiger Mann sorgt für die Zeit der Not und legt beizeiten etwas zurück. Er spart. Früher verwahrte man das ersparte Geld im Hause. Hente trägt man es auf die Sparkasse. Diese hebt das Geld auf. Die Summe, die man einzahlt oder einlegt, heißt Einlage. Sie wird in das Sparkassenbuch eingeschrieben. Es werden Einlagen von einer Mark an angenommen. Alle Einlagen zusammen heißen Guthaben. Die Sparkasse hebt unsre Ersparnisse nicht nur auf, sondern verwaltet sie auch zum allgemeinen Besten und zahlt dafür eine bestimmte Ver- gütung, Zinsen. Die Einlagen werden jederzeit auf Wunsch wieder ausgezahlt. Die gesamten Einlagen der städtischen Sparkasse betragen etwa 20 Million Mark Die Sparkasse steht unter Verwaltung der Stadtbehörden. Die Stadt haftet mit ihrem Vermögen für die Sicherheit der Einlagen. Spare in der Zeit, so hast du in der Not. Die Sparkasse und die andern schon genannten Häuser stehen an der Südseite des Marktplatzes. Im Westen ist das Knochenhauer Amtshaus. Knochenhauer hießen früher die Schlachter. Alle Holzteile des Hauses, die Balken, Balkenköpfe, Türeinfassungen und Schwellen sind mit schönen Schnitzereien verziert. Unter den figürlichen Darftel- lungen stehen treffende Sprüche, z. B.: Geiz ist die Wurzel alles Übels. — Weuu der Wächter nicht wacht, wacht der Dieb. — Arm und reich- der Tod macht alles gleich. — £Jm Knochenhauer Amtshaus befindet sich die Volksbibliothek. In der Zndenstraße standen früher die Häuser der Juden, von denen sie eine Abgabe (Zins) an den Rat der Stadt bezahlen mußten. Die Zudenstraße war früher die bedeutendste Geschäftsstraße der Stadt. 6. Die Rathausuhr. Am Rathausturme erblickt man eine merkwürdige Uhr. Sobald die Uhr die volle Stunde schlägt, bläst ein Jäger, der oberhalb des Zifferblattes steht, ins Horn. Anch ein in Holz geschnitzter Kops, der „Iudaskopf", zeigt durch Schuappeu des Mundes die Stunden an. Darüber berichtet die Sage! Einst wurde Hildesheim belagert, und ein Verräter wollte die Stadt dem Feinde überliefern. Die schändliche Absicht wurde rechtzeitig entdeckt und der Böse- wicht im Rathause eingekerkert. Hier mußte er Hungers sterben.

10. Heimatkunde der Stadt und des Regierungsbezirks Hildesheim - S. 62

1909 - Hildesheim : Borgmeyer
— 62 — ändert. Auch der härteste Stein zerbröckelt. („Steter Tropfens höhlt, den Stein.") Doch geschieht diese Zerbröckelung (Zersetzung) so lang- sam, daß die abgebröckelten Teilchen längst vom Wasser oder Wind- fortgetragen sind, wenn neue Teilchen sich vom festen Gestein trennen. Wo auf den Höhen wirklich eine dickere Ackerkrume vorhanden ist, ließe das kalte Klima die angebauten Gewächse nicht reif werden. Auf den Bergwiesen, an den Abhängen und auf den Höhen wächst saftiges Gras. Es wird von Ziegen und Rindern abgeweidet. 2. Waldbau. Die Wälder des Harzes sind für die Bewohner von großem Segen. Sie liefern zunächst Brenn- und Nutzholz. Das Nutzholz verwerten die Bewohner des Harzes selbst zu allerlei Geräten und zum Bauen von Häusern. Aus Holz schnitzen die Holzschnitzer Löffel, Klammern, Quirle u. a. Dinge, oder machen daraus Mulden, Leitern und Gehstöcke. Starke, schöngewachsene Fichtenstämme werden auf der Eisenbahn bis zu den Städten am Meer befördert. Dort macht man aus ihnen Mastbäume für die Schiffe. Die in dem Walde wachsenden Beeren (Heidel- und Erdbeeren), Pilze und Blumen werden gesammelt und auf den Märkten der Städte verkauft. Manche Kräuter enthalten einen heilsamen Saft. Sie dienen in den Apotheken zur Bereitung von Arzneien für verschiedene Krank-- heiten. Die Kräutersucher, welche diese nützlichen Kräuter sammeln und verkaufen, verdienen dadurch ihren Lebensunterhalt. An manchen Orten des Harzes werden aus dem Holze Holz- kohlen gewonnen. Die Männer, welche die Holzkohlen herstellen, heißen Köhler. Wie die Köhler die Holzkohlen gewinnen. Die Köhler errichten in der Mitte eines freien Platzes, der frei von Gras und Unkraut ist, einen langen, dicken Pfahl. Nings um den Pfahl werden trockene Späne gelegt. Auf den Spänen werden Holzscheite aufgeschichtet, die eng anein- ander und aufeinander liegen. Der Holzhanfen wird so aufgebaut, daß er nach» oben spitz zuläuft. Der fertige Holzhaufen erhält nun einen Mantel von Laub und Erde, so- daß das ganze Holz bedeckt ist. Ein solcher mit Erde bedeckter Holzstoß heißt Meiler. Dicht am Boden ist eine Öffnung. In diese Öffnung legt der Köhler glühende Kohlen, welche die Späne und dann die Holzscheite entzünden. Die Öffnung heißt deshalb Zündloch. Da nnr wenig Luft Zutritt zu den glühenden Kohlen hat, so verbrennt das Holz nicht, wie in uusern Öfen und Herden geschieht, sondern es verkohlt nnr. In 10—14 Tagen ist der ganze Holzstoß in Kohle verwandelt.
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