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1. Heimatkunde des Regierungsbezirks Osnabrück - S. 33

1901 - Osnabrück : Pillmeyer
— 33 — Eins von diesen Häusern stand mitten in der Heide bei den alten Hünengräbern. Dies Haus wurde der Krug genannt, weil die Kirchleute sich dort von dem langen Wege bei einem Kruge Bier zu erholen pflegten. Der Wirt in dem Hause, welcher Alke hieß, dachte mehr an seinen Verdienst als an den lieben Gott. Er hatte immer viel Zeit, hielt die Menschen von der Kirche zurück und nötigte sie zum Trinken, indem er sagte, sie kämen zum Gottes- dienste noch früh genug. Dies war denn die Ursache, daß die Leute selteu zur rechten Zeit in die Kirche kamen. Da der Wirt schon häufig gewarnt worden war und doch von seiner bösen Ge- wohnheit nicht lassen wollte, so strafte ihn zuletzt Gottes Hand. Sein Haus, das auf einer kleinen Auhöhe stand, versank plötzlich samt der Scheune, und an derselben Stelle entstanden die tiefen Wasserlöcher, welche man heute noch sieht. Darüber erschraken die Leute ganz gewaltig. Zum ewigen Andenken nannten sie die andern elf Häuser „Alfhausen" und bauten sich eine eigene Kirche. Von der Stelle aber, wo das Haus versunken ist, erzählt man sich allerlei wunderbare Geschichten. Wenn um Mitternacht bei diesen Wasserknhlen Alke dreimal gerufen wird, so erscheint er in der Gestalt eines feurigen Rades und straft deu, der ihn gerufen hat. Als einst der Bauer Grumfeld, dessen Hans nicht weit von den Alkenkuhlen liegt, mit einigen guten Freunden im Wirtshause saß, rühmten sie gegenseitig ihre Pferde. Grumfeld sagte, er habe einen Schimmel, mit dem wolle er wohl in der nächsten Nacht den Alke anreiten und ihn herausfordern. Tie andern Bauern hielten ihn beim Wort und wetteten neun Pfund Silber gegen sein Pferd. Grumfeld ging die Wette ein und machte sich am folgenden Tage bereit. Er putzte seinen Schimmel und führte ihn an die Alken- kühle. Dort suchte er ihm deutlich zu machen, worauf es ankäme. Und das treue Tier begriff alles und trug seinen Herrn in schnellem Laufe nach Hause zurück. Nun gab der Bauer ihm das beste Futter und zeigte ihm auch die große Thür, welche in der Nacht offen bleiben sollte. Als Mitternacht nahe war, ritt er abermals hinaus zu der Alkenkuhle und hielt am Rande des Wasserloches still. Es war eine sternhelle, ruhige Nacht. Man vernahm keinen Laut; uicht einmal ein Fuchs oder eine Eule ließen sich hören. Der Schimmel stand und rührte kein Glied. Jetzt hörte Grumfeld die Turmuhr zwölf schlagen, erst zu Uffeln, dann zu Merzen und zuletzt zu Alfhausen. Nach dem letzten Schlage rief er mit lauter Stimme: „Alke, knmm! geist du mit?" Da antwortete eine grausige Stimme, die mitten aus der Erde kam: „Tös! den enen Schoh antück ick, den annern anrück ick, dann wil ick di Düwel wol Halen!" Ohne Zögern gab der Bauer seinem Pferde die Sporen, und wie der Blitz durch die Luft fährt, wie der Pfeil vom Bogen

2. Heimatkunde für die Schulen Osnabrücks - S. 48

1915 - Osnabrück : Pillmeyer
— 48 — Gretesch hergestellten Papiere .gehen weit in die Welt, bis nach Amerika. Kein Land liefert so viel Papier wie unser deutsches Vaterland. Von den Hünengräbern. Bei Gretesch und Lüstringen liegen merkwürdige Steinmale, die im Volksmunde vielfach Teufelssteine genannt werden. Auch an anderen Orten unserer Heimat findet man in der Heide, unter krausen Kiefern, oft halb versteckt unter braunen Brombeerranken oder mitten in dichtem Gebüsche -ähnliche Steingruppen. Man nennt sie auch Hünengräber. Hünengrab bei Gretesch. Mehrere riesige Steinplatten ruhen auf zwei Reihen von aufgerich- treten kleineren Steinen (Trägern). Oft sind die Deckplatten zerborsten und halb versunken. Das Hünengrab- liegt zuweilen auf einem Hügel und ist häufig mit einem Steinkranz umgeben. Auch runde oder längliche Grab- hügel ohne Steine kommen in unserer Gegend, z. B. in Düstrup, Evers- bürg und nördlich von Bramsche, vor. Keine Kunde meldet, wer diese Gräber gemacht hat. Sie sind gewiß schon mehrere tausend ^ahre alt. Viele sind im Laufe der Zeit zerstört. Jetzt sind aber die noch vorhandenen Gräber unter den Schutz des Staates gestellt worden. Man hat Nachgrabungen vorgenommen und fand unter den Steinen und in den Hügeln häufig Grabkammern mit Tongefäßen. Das sind die

3. Heimatkunde für die Schulen Osnabrücks - S. 10

1915 - Osnabrück : Pillmeyer
— 10 — Wenn wir auf den Markt kommen, gehen schon viele Leute von Tisch zu Tisch, um von den ausgelegten Waren auszuwählen. Wir kaufen zuerst bei den Gemüsehändlern, die gleich vornan stehen, Salat und Spargel, Erbsen und Bohnen, junge Wurzeln und Kartoffeln. Bei den Land- leuten, die in langer Reihe mitten auf dem Markte stehen, gibt es dicke, frische Eier und goldgelbe Butter. Zuweilen haben sie auch Pilze. Andere Verkäufer bieten uns gelbe und schwarze Kirschen, leuchtendrote Johannis- beeren, duftende Erdbeeren, Himbeeren und Bickbeeren an. Im Herbste bringen sie in Körben und Säcken rotwangige Äpfel und saftige Birnen sowie ganze Wagen voll Kartoffeln auf den Markt. Bei den Schlachtern und Geflügelhändlern sucht Mutter den Sonntagsbraten aus. Ehe wir nach Hause gehen, nehmen wir vom Blumenhändler noch einen schönen Strauß mit für den Sonntagstisch. Lustiger noch ist der Jahrmarkt, „Stadtmarkt". Er wird zweimal im Jahre, im März und im Oktober abgehalten und dauert drei Tage. Dann reiht sich Bude an Bude. Hier gibt's weiße, rosa und braune Kuchen, dort Berge von Bonbons und Zuckerstangen. Aus der nächsten Bude duften frische Waffeln, drüben dampfen heiße Würstchen. Und diese Mengen Spiel- fachen! Pferdchen, Peitschen, Wagen, Trommeln, Säbel und Gewehre für die Knaben, für die Mädchen Puppen klein und groß, Bälle, Körbchen, Kästchen und Kochgeschirre. Endlich haben wir die langen Reihen durchwandert und stehen vor den Karussells mit ihrer lustigen Musik. Auf und nieder fahren wir in der Berg- und Talbahn; im Husch verschwinden wir im Dunkel der Tunnel- bahn; im Fliegerkarussell sausen wir hoch durch die Luft, daß uns fast schwin- belt. Eine Schaubude dürfen wir auch besuchen. Inzwischen ist's voll ge- worden. Wir gehen heim, nachdem wir vom Ballonmann noch einen roten Zeppelin gekauft haben. Aufgaben: 1. Zeichne einen Zeppelin! 2. Erzähle, was du auf dem Stadt- markt erlebt hast! 3. Rechne aus, wieviel du von einer Mark übrig behältst, wenn du fünfmal Karussell fährst, eine Zuckerstange und einen Zeppelin kaufst! Wofür willst du den Rest verwenden? Am Markt. Aufgaben: 1. Beobachte a) die Figuren am Rathause, b) die Marienkirche, c) die Treppengiebel am Markt! 2. Schreibe die Inschrift am Stüvedenkmal auf! In alten Zeiten war neben dem Domhofe der Markt der wichtigste Platz unserer Stadt. Ständig waren hier Verkaufsbuden aufgestellt. In den Bogen des alten Rathauses standen die Fleisch- und Brotläden. Be- sonders nach dem Gottesdienste wurde hier gekauft und verkauft (Messe).

4. Heimatkunde für die Schulen Osnabrücks - S. 30

1915 - Osnabrück : Pillmeyer
— 30 — umgekippt hätte. Das muß ein gewaltiger Baumeister gewesen sein; von ihm hören wir ein anderes Mal mehr. Ausgaben: 1. Erzähle vom Steinbruch! 2. Zeichne die Schichten im Steinbruch! Der Ackerboden. Im Steinbruch sehen wir, daß die Gesteinsschichten nach oben immer lockerer und bröckeliger werden. Die Steine liegen einzeln, ohne scharfe Tanten im Steingrus, bis ganz oben der Grus fast keine Steine mehr hat und fein und dunkel wird. Wie kommt das? Am Bocksturm sind manche Steine stark abgerundet, andere blättern ab und zerfallen fast. Wirft man heiße Steine ins Wasser, so zerspringen sie. Im Frühjahr ist oer im Herbst umgepflügte Boden mürbe und locker; Feldsteine zeigen oft Risse oder Spalten und fallen beim Klopfen manchmal auseinander. Diese Zerstörung der Gesteine durch Frost, Hitze und Regen nennt man Verwitterung. Sie ist an der Oberfläche des Bodens am stärksten. Kalkstein verwittert schnell, Kiesel langsam. Auf diese Weise ist auch der Ackerboden entstanden. Er ist sehr oer- schieden, je nach dem Gestein, aus dem er wurde. So spricht man von Kalk-, Sand-, Lehm- und Moorboden. Durch Dünger wird er dunkler und fruchtbarer (Humusboden). Kleine umzäunte Äcker, die meistens Gemüse tragen, heißen Gärten, die großen freien Flächen mit Korn und Kartoffeln nennt man Felder. Mitten in den großen Feldern des Wester- berges liegt die Musenburg, die Milch in die Stadt liefert. Aufgaben: Beschreibe, wie das Feld a) im Frühling, b) im Sommer, c) im Herbst aussieht! Kellern. Von der Martinistraße gelangt man über die Lengericher Straße oder über Bellevue nach Hellern. Dort sind große Tongruben. Der Ton wird durch kleine Feldbahnen zu den Ziegeleien gefahren, wo er in einer Art Mühle gemahlen und zerquetscht wird. Dann formt man daraus weiche vierkantige Steine, die unter riesigen Schuppen vom Winde getrocknet wer- den. Im Ringofen werden die Steine dann durch ein mächtiges Feuer zu roten Ziegelsteinen gebrannt und können nun vermauert werden. Aus besonders feinem Ton verfertigt der Töpfer Vasen, Blumen- töpfe und andere Gefäße. Er formt mit der Hand und tritt mit den Füßen die Drehssteibe, auf welcher der Ton liegt. So werden die Töpfe schön rund. Darauf werden Henkel und Verzierungen angebracht. Um die Glasur hervorzubringen, erhalten die Gefäße noch einen Anstrich und werden dann im Ofen gebrannt.

5. Heimatkunde für die Schulen Osnabrücks - S. 44

1915 - Osnabrück : Pillmeyer
— 44 — blühen, wenn der heiße Sommer kommt, oder wenn der Herbst die Bäume schön färbt und das Obst reif wird. Die Landleute haben hart zu arbeiten. Während die Frauen im Hause Menschen und Vieh versorgen, sind Bauer und Unecht von früh bis spät mit dem Gespann auf dem Felde. Da wird gepflügt, gesät und gepflanzt. Dann muß das Gras der Wiesen gemäht und geheut werden. Stolz kann aber auch der Bauer im Juni mit seinem Besuch Sonntags durch die wogen- den Kornfelder gehen, die in der Sommerwärme der Ernte entgegenreifen. Dann klingt die Sense und rattert die Mähmaschine. Schwerbeladene Ernte- wagen bringen das goldig glänzende Korn heim. Im Herbst beginnt die Kartoffel- und Rübenernte; die Felder müssen von neuem bestellt werden. Wenn dann endlich die Novemberstürme übers Land brausen, kommt eine Zeit wohlverdienter Ruhe. Aber die Pflege des zahlreichen Viehbestandes gibt auch im Winter noch Arbeit genug. Sobald aber die lachende Früh- lingssonne den letzten Schnee von den Feldern leckt, beginnt für den Land- mann ein neues Jahr mit neuer Arbeit. In früheren Zeiten hatten unsere Landleute eigene Trachten, beson- ders die Frauen trugen an Feiertagen schöne silberne oder goldene Mützen. Das ist alles dahin. Aber ihre Sprache, das Plattdeutsche, haben unsere Landbewohner bis heute treu bewahrt. Wie eine Quelle entsteht (Äasequelle). Am Nordabhange des Hankenüll treten mehrere Quellen zutage; eine davon ist der Anfang unserer Hase. Unter hohen Bäumen quillt sie hervor, um dann als winziges Bächlein ihren Weg nach Norden zu suchen. Wie eine Quelle entsteht. Wie entsteht eine Quelle? Füllen wir ein Trinkglas mit Sand und gießen Wasser darauf, so sickert es bis auf den Boden. Sand ist also durchlässiger Boden. Nehmen wir bei demselben Versuche Ton statt Sand, so bleibt das Wasser über dem Ton stehen. Ton ist also undurch-

6. Heimatkunde für die Schulen Osnabrücks - S. 49

1915 - Osnabrück : Pillmeyer
— 49 — Urnen, wie unser Museum sie zeigt. Manche haben Henkel und sind mit einfachen Strichen verziert. In ihnen lagen oft Knochenreste, Kohle und Asche- auch Steinbeile und Hämmer, Pfeilspitzen und Messer aus Feuer- stein oder Bronze, ja sogar goldene Armspangen und Nadeln hat man in den Gräbern gefunden. Bei Ankum entdeckte man Urnenfriedhöfe mit Hunderten von Urnen (Giersfeld). Wahrscheinlich haben die Erbauer der Hünengräber ihre Toten ver- brannt und die Asche mit den Waffen und Schmucksachen dann in Urnen begraben. Den Vornehmen errichteten sie dann auch wohl die Steinmals. Unsere Vorfahren konnten sich die Entstehung der Hünengräber nicht erklären und schrieben sie dem Teufel zu. So tragen manche Steine Namen wie Teufels Backtrog, Teufels Backofen oder einfach Teufelssteine. Aufgaben: 1. Zeichne den Grundriß eines Bauernhauses! 2. Gib an, welche Wege von Osnabrück nach Holte führen! 3. Berechne die Fahrpreise von Osna- brück nach Wissingen, Melle! 4. Zeichne die Flußgabelung bei Gesmold! (Forme dieselbe im Sandkasten!) 5. Zeichne die Wappen von Osnabrück, Iburg und Melle! Bahnfahrt nach Bad Essen. Der Zug nach Bremen führt uns durch Schinkel an den Eisenbahn- Werkstätten vorbei in steter Steigung nach Nordosten. Rechts liegt der langgestreckte Schinkelberg, über den die Bremer Straße nach Bohmte führt. Bald sehen wir das Kirchdorf Belm etwa 1 km von seiner Haltestelle liegen. In der katholischen Kirche soll sich Wittekind mit seiner Ge- mahlin Geva haben taufen lassen. Die Gegend wird nun langsam hügeliger; die Bahn hält sich zwar noch im Tale, aber die Höhen des Wiehes- gebirges treten schon näher heran. Die zahlreichen Viehwagen und das aufgestapelte Grubenholz am Bahnhof Vehrte lassen erkennen, daß diese Gegend viel Vieh und Holz liefert. Für die Bahn beginnt nun eine be- deutende Steigung bis Osterkappeln. In mehreren Bogen schlängelt sie sich durch das Gebirge. Oft treten besonders an der rechten Seite die hohen Böschungen dicht an die Bahn heran, während links unten im grünen Tale das Gut Krebsburg liegt. Unser Zug hält in Osterkappeln. Der ebenso wie Oesede durch seine Kirmes bekannte Ort selbst liegt hinter einem Berge. Die schönbewaldeten Höhen bieten manchen freundlichen Ausblick auf das Hügelland im Süden und die weite Ebene im Norden. Von Osterkappeln an umgeht die Bahn in weitem Bogen ein sumpfiges Wiesenland, überschreitet den Ems—weser-Kanal und erreicht Bohmte. Hier steigen wir aus. Die Berge liegen hinter uns, und wir sind in der 4

7. Heimatkunde für die Schulen Osnabrücks - S. 6

1915 - Osnabrück : Pillmeyer
— 6 — beim Straßenbau beobachtet hast! 5. Rechne aus, wieviel Pflastersteine vor unserer Schule liegen! Die Straßen in alter Zeit. Aufgabe: Beobachte die Anlage der Straßen und Häuser in der Bier- und Lohstraße! In Alt-Osnabrück boten die Straßen ein ganz anderes Bild als ihre jetzigen Schwestern. Von den engen Hauptstraßen schlängelte sich ein dichtes Gewirr krummer, winkliger Gassen zu den Toren, Keine Straße war ge- pflastert. Durch viele floß in der Mitte eine offene Gosse (Neuergraben), die Regenwasser von den Dächern und Schmutzwasser, Küchenabfälle und Unrat aller Art aus den Häusern mitnahm in die Hase. Die Gossen und'die Dünger- Haufen vor vielen Häusern verpesteten die Luft in den Straßen, die durch die vorgebauten spitzen Hausgiebel noch mehr verengt und verdunkelt wurden. Oft brachen ansteckende Krankheiten (Seuchen) aus, an denen viele Menschen starben (Pestjahr 1350). Da die Häuser dichtgedrängt standen, aus Holz- fachwerk erbaut und mit Stroh gedeckt waren, entstanden mehrmals große Feuersbrünste. Am 11. März 1613 brannten fast alle Häuser von der Heger- straße bis zur Hase nieder. Auch der Turm der Marienkirche fiel dem Feuer zum Opfer. Wie Osnabrück gegründet wurde. In unserer schönen Heimat wohnten vor fast 2000 Iahren unsere Vor- fahren, die heidnischen Sachsen. Eifrige Glaubensboten verkündigten ihnen das Christentum. Von dem mächtigen und frommen Kaiser Karl dem Großen, der um das Jahr 800 lebte, erhielten sie ihren ersten Bischof. Es war der h. Wiho. An der Hase, wo mehrere sächsische Bauernhöfe lagen, erbaute Kaiser Karl ein Holzkirchlein an der Stelle, wo jetzt der Dom steht. Diese erste Bischofskirche im Sachsenlande weihte er den h. Aposteln Petrus und Paulus und schenkte ihr die Gebeine der h. Märtyrer Crispinus und Crispinianus. Diese Reliquien werden noch im Dome aufbewahrt. Neben der Kirche errichtete er eine Schule, das jetzige Gymnasium Caro- linum. So bilden der Dom und seine Umgebung den ältesten Teil unserer Stadt. Der Dom und seine Umgebung. Aufgaben: Beobachte die Domtürme, die Fenster des Domes, den Löwen- pudel, die Standbilder am Bischöflichen Palais, das Möserdenkmal! Der Dom, das ehrwürdigste Gebäude Osnabrücks, ist ungefähr 800 Jahre alt. Die beiden Westtürme tragen Kuppeldächer. Oben im breiten Südturm mit dem grünen Kupferdach sind vier mächtige runde Öffnungen,

8. Heimatkunde für die Schulen Osnabrücks - S. 63

1915 - Osnabrück : Pillmeyer
— 63 — rereit Fabriken, einer Fischzuchtanstalt und einer Mastanstalt im nahen Geeste. Unterhalb Lingen ist die Ems noch recht seicht; der Dortmund—ems- Kanal verläßt sie deshalb wieder bis Meppen. Das ist die bekannteste Stadt des Emslandes. Dort befindet sich der weltberühmte Kruppsche Schieß- platz. In Essen, in der Rheinprovinz besitzt die Familie Krupp mehrere große Eußstahlfabriken mit mehr als 50000 Arbeitern. Dort werden Kanonen hergestellt. Für Schießversuche aber ist bei Essen kein Platz. Darum hat der Fabrikherr bei Meppen einen langen Streifen Heideland gepachtet. Hier wird nun 3—4 Stunden weit, vielleicht noch weiter, nach bestimmten Zielen geschossen. Die größten Geschosse sind wohl 1000 kg Kruppscher Schießplatz bei Sdzeppert. schwer und so groß wie ein großer Knabe. Sie haben beinahe die Form eines Zuckerhutes. Oft sind in Meppen fremde Offiziere; denn Kruppsche Kanonen werden weithin verkauft. — Wie Lingen hat auch Meppen ein Gymnasium, außerdem eine Landwirtschaftliche Winterschule, die von den Bauernsöhnen des Emslandes besucht wird. Meppen ist Kreisstadt. Durch Hase und Nordradde bedeutend verstärkt, fließt die Ems nun gemächlich durch ein breiteres, fruchtbares Tal, das Emsland. Hatte sie im Münsterlande das westfälische Bauernhaus kennen gelernt, sieht sie hier die ostfriesische Bauart. Dicht zusammen drängen sich die roten Backsteinhäuser an die holprige Dorfstraße, der sie meist das große Ein- fahrtstor zuwenden. Dort hinein fahren zur Erntezeit die hoch mit Heu oder Garben beladenen Wagen auf die lange Diele. Der reiche Erntesegen füllt die ganze Mitte der mit den Wohnräumen zu einem Hause verbun- denen Scheune von unten bis oben unters Dach. An der anderen Seite

9. Heimatkunde für die Schulen Osnabrücks - S. 21

1915 - Osnabrück : Pillmeyer
21 — Auf der Großen Straße. Aufgaben: Beobachte die Straßenbahn, die fahrenden Wagen, die Läden! Die Große Straße ist die verkehrsreichste Straße der Stadt. Hier sind die meisten Geschäfte; ein Laden reiht sich an den andern. In den großen Schaufenstern laden die hübsch ausgestellten Waren zum Kaufe ein. Spaziergänger bleiben stehen und treten dann in den Laden ein, wo der Kaufmann sie bedient. Wer eilig ist, fährt für 10 Pfennig mit der elektrischen Straßenbahn durch die ganze Stadt. Bei schlechtem Wetter sind die Wagen gewöhnlich ganz von Fahrgästen besetzt. Mancher läßt sich in der Droschke oder im Auto fahren. Vor den Geschäften halten schwer- beladene Frachtwagen mit Kisten, Fässern und Ballen. Radfahrer winden sich zwischen dem lebhaften Wagenverkehr hindurch. Vormittag? rollen die leichten Milch- und Brotwagen schnell über die weniger belebte Straße. Am stärksten ist der Verkehr in den Abendstunden, wenn über der Straße die elektrischen Lampen brennen und die Schaufenster hell erleuchtet sind. Aufgabe: Worauf mußt du achten, wenn du mit der Straßenbahn fuhrst? Auf dem Postamt. Aufgaben: Beobachte, wenn der Briefträger kommt, der Briefkasten geleert wird, der Postwagen fährt! Sieh die vielen Leitungsdrähte auf dem Postamt an! Wenn du einen Brief fortschicken willst, steckst du ihn in einen Umschlag. Vergiß nicht die Aufschrift (Adresse) und die Freimarke! Dann trügst du den Brief zum nächsten Briefkasten. Schon kommt auf flinkem Rade der Briefkastenleerer mit der großen Tasche. Er holt mehrmals am Tage die Briefe, Karten und Drucksachen aus allen Briefkästen der Stadt und bringt sie zum Hauptpostamt an der Möserstraße. Dort werden alle Briefe gestempelt und geordnet. Manche bleiben in der Stadt und werden von den Briefboten ausgetragen (bestellt). Andere machen eine weite Reise durch Deutschland oder gar in fremde Länder. Die Eisenbahn bringt sie in einem besonderen Wagen an ihren Bestimmungsort. Ein Postbote mit dem Postkarren erwartet den Zug schon auf der Station. Er nimmt die Postsäcke in Empfang und fährt sie in das Postgebäude. Hier wandern die Postsachen bald in die Tasche des Briefträgers, der auch deinen Brief an die rechte Adresse abliefert. Willst du eine eilige Nachricht geben, so telegraphierst du. Auf dem nächsten Postamt schreibst du die Depesche auf ein Papier und reichst es dem Beamten. Der schickt das Telegramm durch die Telegraphendrähte mit Hilfe der Elektrizität blitzschnell in die Ferne.

10. Heimatkunde für die Schulen Osnabrücks - S. 25

1915 - Osnabrück : Pillmeyer
25 — über den Schinkelberg hinweg, von dem man einen schönen Blick auf di? im Tale liegende Stadt hat. Aufgaben: 1. Suche auf der Skizze die Fabrikanlagen, die du auf dem Unter-- richtsgange kennen gelernt hast! 2. Suche die wichtigsten Straßen auf und be- stimme ihre Richtung! 3. Zeichne die Skizze nach! 4. Form? sie im Sandkasten! Wie Osnabrück beleuchtet wird. Aufgaben: Beobachte, wie die Straßenlaternen angezündet, gereinigt werden, die Stichflamme, die Gasbehälter auf dem Gaswerk, eure Gasuhr, wenn das elektrische Licht eingeschaltet wird! Wenn der Abend kommt, werden die Straßenlaternen angezündet. Das- besorgt der Laternenanzünder. Mit seinem langen Stock dreht er flinc den Haupthahn an der Laterne auf, und die kleine Flamme (Stichflamme) die den ganzen Tag brennt, entzündet sofort die Hauptflamme. Gegen Mitternacht wird ein Teil der Laternen ausgelöscht. Morgens putzt der Laternenmann die Glasscheiben und sieht die Glühstrümpfe nach, damit abends die Reihe hell erstrahlt. In den Laternen brennt Leuchtgas. Dieses wird auf dem Gaswerk aus Steinkohlen hergestellt und in großen Gasbehältern (Gasometern) auf- bewahrt. Durch die Gasrohre unter den Straßen wird es zu den Laternen und in die Häuser geleitet. Das Gas, das wir im Hause gebrauchen, strömt durch die Gasuhr. In der Großen Straße und in der Krahnstraße brennen elektrische Bogenlampen. Die Kraft für das elektrische Licht wird auf dem Elektrizitäts- werk gewonnen und durch unterirdische Drähte (Kabel) fortgeleitet. Aufgaben: 1. Zeichne eine Straßenlaterne! 2. Wozu wird das Gas im Hause gebraucht? 3. Wie können Gas und Petroleum gefährlich werden? Auf dem Schlachthof. Aufgabe: Beobachte einen Schlachterladen in eurer Straße! Neulich war Viehmarkt. In langen Reihen standen auf dem Markt- platz hinter dem Schlachthof Ochsen, Rinder, Kälber und Schafe zum Ver- kauf. Auf den Wagen quiekten Ferkel, grunzten fette Schweine. Viehhändler und Schlachter in langen weißen Kitteln gingen von Stand zu Stand. Überall Handeln und Feilschen, Verkauf und Kauf, der mit Handschlag besiegelt wurde. Die Schlachter führen das Vieh zum Schlachthof, wo unsere Stadt mit Fleisch versorgt wird. Schon am frühen Morgen holen die Gesellen die geschlachteten Tiere auf kleinen, flinken Wagen in den Laden. Im
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