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1. Geschichtliche Erzählungen für die Unterklassen der höheren Schulen Sachsens - S. 125

1917 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
Von König Friedrich Wilhelm I. und Kurfürst August dem Starken. ] 25 Kirche der und bewarb sich um die Krone. Er sandte einen gewandten Hfling mit vielem Gelde nach Polen, der bestach damit die Adligen, und sie whlten seinen Herrn zum Herrscher. Mit einer Pracht ohnegleichen wurde die Krnung gefeiert, ein glnzendes Fest folgte dem andern; gar wohl gefiel den polnischen Groen der neue König, der ihnen so prunkende Theaterauffhrungen, Ballfeste, Feuerwerke, Tierhetzen und Jagden bot. Freilich blieb der König nicht unangefochten im Besitze August im seiner Wrde, im Kriege verlor er die Krone an den jungen, tapfern Schweden. Schwedenknig Karl Xii., und Sachsen mute beinahe unerschwingliche Kriegskosten bezahlen. Kaum aber war Karl von den Russen in einer Schlacht entscheidend geschlagen worden, so nahm Kurfürst August die polnische Krone Wied an und trug sie bis zu seinem Tode. * Meist lebte August der Starke in den polnischen Hauptstdten Augusts Warschau oder Krakau; seltner lie er sich in Dresden sehen, aber ^ra$tiic e-er hat sehr viel zu dessen Verschnerung getan: die Augustusbrcke, die vor kurzem einer hnlichen neuen Brcke gewichen ist, das Japanische Palais, die Frauenkirche mit der mchtigen Kuppel, der herrliche Zwinger sind sein Werk; auch lie er wertvolle Mnzen, Waffen, Bcher, Ge-mlbe und andre Kunstgegenstnde mit Eifer zusammentragen und in den berhmten Sammlungen ausstellen, die noch heute von Fremden aus der ganzen Welt besucht und bewunbert werben. So wrbe Dresben eine wrbige Sttte seines verschwenberischen Hofes. Hier folgte ein Fest dem andern, balb besuchte der König mit seiner glnzenben Hofgesellschaft die prchtigen Opern, bald ging es zu frhlicher Jagd, im Winter gab es wohl auch Schlittenfahrten, zu denen die Bauern erst den Schnee herbeifahren muten. Am denkwrdigsten unter Augusts Festen ist das glnzende militrische Schauspiel, das man das Lustlager bei Zeithain Das Lustlage nennt. 30000 schsische Soldaten in neuen Uniformen manvrierten ba 6et 3e't[)ain-vor vielen geladnen Frstlichkeiten. Des Abends wurden kostbare Feuer-werke abgebrannt, feuerspeiende Wale und Delphine schwammen babei in der Elbe herum. Zulegt wurden die Soldaten bewirtet und muten nach der Mahlzeit auf Kommando ihre Holzteller in die Elbe schleudern. und damit auch das zuschauende Volk nicht zu kurz kam, wurde ein riesiger Kuchen von 8 m Lnge unter dasselbe verteilt. *

2. Geschichte für sächsische Schulen - S. 62

1918 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
I - 62 — das untere heraus, so daß man über sich den blauen Himmel kaum sehen konnte. Meistens standen die Giebel nach der Straße hin. Die krummen Straßen waren ungepflastert. Da fast alle Bürger Ackerbau trieben und Vieh hielten, lag der Düngerhaufen neben dem Haufe. Des Morgens tutete der Hirt die Kühe zusammen und trieb sie auf die gemeinschaftliche Weide. Schweine liefen frei auf den Straßen umher. Bei schlechterem Wetter konnte man sich kaum durch den Schlamm und die Pfützen hindurcharbeiten. Die Unreinlich! it verdarb die Lust und das Wasser. Ansteckende Krankheiten, ja Pest und Aussatz forderten viele Opfer. Um die Mitte des 14. Jahrhunderts wütete der „schwarze Tod", eine Inneres einer Stadt. (Xv. Jahrhundert.) Nach einem im Leipziger Schulbilderverlag F. C. Wachsmutb, Leipzig, erschienenen Wandbild. furchtbare Pest, in Westeuropa. Große Städte verloren oft mehr als die Hälfte ihrer Einwohner. Die Häuser waren meist aus Holz gebaut und mit Schindeln oder Stroh gedeckt. Brach in einem Hause Feuer aus, so verbreitete es sich oft schnell über ganze Straßen und Stadtteile und legte sie in Schutt und Asche. Reiche Leute bauten sich große und schöne Häuser, die mit ihren vortretenden Erkern und Ecktürmchen, reichen (Steinmetzarbeiten und geschnitzten und bemalten Balken eine Zierde der Straße bildeten. Am Marktplatze, der mit einem Brunnen geziert war, lag das stattliche Rathaus, daneben das Kaufhaus, wo die Kaufleute ihre Waren feilboten. Besonders schön waren die Kirchen mit ihren weithin sichtbaren Türmen, an denen frommer Eifer viele Jahrzehnte unter gwßen Opfern baute. Der Cölner Dom, das Straßburger und Ulmer Münster sind Zeugen von der Größe und Kraft des städtischen Bürgertums.

3. Königreich Sachsen - S. 99

1897 - Leipzig : Wunderlich
— 99 — gedankt hat, ihre Straße weiter gezogen.) Nein, es kam anders. Die Frau, welche Barbara aufgenommen hatte, konnte nicht aufstehen. Sie war über Nacht krank, sterbenskrank geworden. Wie mag dies zuge- gangen sein? (Hunger, Kälte, Anstrengung.) Nun hatte Barbara viel Mühe und Sorgen mit der fremden Frau. Wieso? (Arzt, Arzenei, Pflege.) Sie that aber alles fröhlichen Herzens. Nach einigen Wochen wich die Krankheit soweit, daß die fremde Frau das Bett verlassen und neben Barbara in der Stube sitzen konnte. Da erzählte sie ihrer Retterin mancherlei von ihrem fernen Heimatlande. Sie zeigte ihr auch, wie dort Frauen und Mädchen köstliche Spitzen herstellten zum Schmuck für Tücher und Gewänder. Sie lehrte sie das Klöppeln. Barbara lernte fleißig und unverdrossen. Als der Frühling ins Land kam, konnte sie auch Spitzen klöppeln. Als dann die fremde Frau wieder ihre Straße gezogen war, ließ Bar- bara eine Anzahl Frauen und Mädchen in ihr Haus kommen. Diese lehrte sie die neue Kunst. Von diesen lernten wieder andere Personen klöppeln, und bald befand sich sast in jedem Hause Annabergs ein Klöppel- sack. (Heute ist dies anders! Wieso? — Vergl. S. 96.) Barbara Uttmann ist längst gestorben. Sie liegt auf dem Annaberger Kirchhof begraben. Ein schönes Denkmal — künstlich aus weißem Marmor ge- arbeitet — ziert ihr Grab. Auch aus dem Marktplatze der Stadt Anna- berg hat man ihr später ein prächtiges Denkmal gesetzt. — Nach ihrem Tode verbreitete sich die neue Kunst immer weiter, und noch jetzt be- schäftigen sich, wie ihr gehört habt, im Gebirge viele Frauen und Mädchen mit Spitzenklöppelei. — Wiedergabe. Zur sachlichen Besprechung: a. Brachte denn das Klöppeln den Bewohnern von Annaberg und Umgegend wirklich Nutzen? (Niedergang des Bergbaues — neuer Erwerbszweig.) b. Warnm hat man der Barbara Uttmann ein Denkmal gesetzt? (Dankbarkeit — Vorbild.) Zusammenfassung: 1. Wie Barbara Uttmann selbst das Klöppeln gelernt hat. 2. Wie sie es andere lehrt. . 3. Wie man ihr gedankt hat. Vergleichung. Verglichen werden: I. Pflanzenwelt im hohen Erzgebirge und Pflanzen- welt im Elbthale. Hierbei wird auf Grund der vorausgegangenen Betrachtungen dar- gelegt, wie 7*

4. Praktisches Lehrbuch der Sächsischen Geschichte - S. 57

1907 - Leipzig : Wunderlich
— 57 — zucht trieb diese germanische Urbevölkerung schon weit mehr als die frühere vorgermanische. Dazu übte sie auch die Weberei, denn man hat viele tönerne Webstuhlgewichte aufgefunden. Am merkwürdigsten ist aber die Totenbestattung. Diese sächsischen Urgermanen verbrannten*) den Toten und setzten die Asche in einer großen Urne bei. Um sie stellten sie mehrere kleine Urnen mit Speise und Trank für den Toten. Auch gab man ihm Schmucksachen, Waffen und Kinder-Klappern mit ins Grab. Vielfach legte man eine Grube an, stellte darein die Urnen und bedeckte sie mit Steinen. Zuweilen hat man die Urnen auch auf die ebene Erde gestellt und dann einen Hügel darüber aufgehäuft. Daher unterscheiden wir Flach- und Hügelgräber. Vielfach nimmt man an, daß die Hügelgräber für Vornehme errichtet wurden; sie sind selten und einzeln. Die Flachgräber sind dagegen sehr zahlreich und bilden oft große Friedhöfe. Die Begräbnisstätten legte man auf Anhöhen an, wo sie gegen Überschwemmungen geschützt waren. Dieses Zeitalter währte etwa ein halbes Jahrtausend. c) In der Eisenzeit. Nach 500 verbreitete sich in der Schweiz, besonders am Neuenburger See (La Tene ist der wichtigste Fundort) die Kunst, eiserne Waffen und Geräte herzustellen. Von da aus haben sie auch in Sachsen Eingang gefunden, anfangs jedenfalls durch Tauschhandel. Bei den Kelten war die Verwendung des Eisens allgemein und die Schmiedekunst hoch entwickelt. Doch sind die Kelten nicht nach Sachsen gekommen, denn die Sudeten, sowie die sächsischen Grenzgebirge, samt dem Franken- und Thüringer Walde und Harz bildeten die Nordgrenze ihres Vordringens. Aus Gräberfunden ergibt sich, daß die sächsischen Germanen die Bronze allmählich zurücktreten ließen und dafür Eisen annahmen. Vor allem findet man eiserne Nadeln, die unseren Sicherheitsnadeln ähneln und zum Zusammenhalten der Kleidungsstücke dienten. Daneben finden sich eiserne Messer und Glasperlen. Von römischen Erzeugnissen hat man nur einige Münzen, Lanzenspitzen, Kleidernadeln, bronzene Schüsseln und ein bronzenes Rasiermesser gefunden. Den sächsischen Boden haben ja auch römische Heere nie betreten. 2. Die wechselnde germanische Bevölkerung vor der Slawenzeit. _ ^en Gräber-, Wohnuugs- und Einzelfunden hat man erkannt, datz die vorslawischen Germanen nur den flachländischen Teil von Nordsachsen besiedelt haben. Man kennt aber nicht die Namen der verschiedenen Germanenstämme, die von etwa 800 v. Chr. an unser Heimatland durchstreiften. Vor Christi Geburt siedelten die Her- *) Nicht den Wenden, sondern Germanen verdanken wir die Urnen, deren Alter daher gegen ein Jahrtausend höher anzusetzen ist.

5. Neuer Kinderfreund für sächsische Volksschulen - S. 258

1844 - Leipzig : Tauchnitz
Sechste Abtheilung. 258 Spitze Lübeck, Köln, Braunschweig und Danzig standen und die ganze Flotten und Heere zusammenbringen konnte. Dieser Bund hat sich bis in die neuesten Zeiten in den Han- sestädten Hamburg, Bremen und Lübeck erhalten. Die Städte in Deutschland waren in jener Zeit zum Theil viel größer, als jetzt. So soll Nürnberg damals 52000 Bür- ger, Aachen 20000 wehrhafte Männer und Straßburg, da- mals eine deutsche Stadt, 20000 Bewaffnete gehabt haben. Auch der Bauernstand, welcher unter dem Drucke des här- testen Frohndienstes und der größten Beschränkungen im Mit- telalter das Feld seiner Herren bebauen mußte, kam während dieser Zeit in eine etwas bessere Lage durch die Kreuzzüge; denn Die, welche an denselben Antheil nahmen, wurden frei und Dies bestimmte viele Lehnsherren, das Loos der Bauern zu erleichtern, damit sie nicht fortzögen. Gewöhnlich schildert man das Mittelalter als eine Zeit der Rohheit, der Gewalt und des finsteren Aberglaubens und wohl nicht mit Unrecht; doch machte sich auch das Bessere neben diesen Übeln geltend. Man pflegte die Baukunst und erbaute vorzüglich herrliche Kirchen, wie die Münster in Straß bürg, Wien, Ulm, die Dome in Köln, Magdeburg, Speier und Freiburg; auch in der Malerkunst thaten sich Einige hervor, wie Al brecht Dürer aus Nürnberg (gest. 1528) und Lukas Kranach aus Wittenberg, Luthers Freund, (gest. 1553.). Ferner bildete man die Kunst des Gesangs aus und zwar Anfangs die Edelleute als Minnesänger und später die Handwerksmeister als Meister- sänger, von denen der Schuhmacher Hans Sachs aus Nürn- berg der berühmteste ist. Die Wissenschaften wurden An- fangs nur von den Geistlichen gepflegt, bis nach der Grün- dung der Universitäten, von welchen die 1348 zu Prag gestif- tete die älteste in Deutschland ist, sie sich allgemeiner verbrei- teten. Besonders verbreitet war aber in dieser Zeit das Klo- sterwesen. Gleich den Burgen wurde Deutschland mit Klö- stern aller Art übersäet. Die Benediktinerklöster waren die besseren. Am drückendsten wurde der Orden der Bettelmönche für Deutschland; zu ihnen gehörten die Franziskaner, Domi- nikaner, Karmeliter und Augustiner. Sie bestehen in einigen Staaten Deutschlands auch jetzt noch, so wie in vielen Staaten Europas. Der größte Übelstand des Mittelalters

6. Das Königreich Sachsen - S. 9

1903 - Dresden : Huhle
— 9 — Feste sind eine Reihe herrlicher Säle vorhanden: der Paradesaal mit dem Königsthron, der Ball-, der Konzert-, der Speisesaal usw. Die eine Außenwand des Schlosses ist mit einem Gemälde geschmückt, _ auf dem sämtliche sächsische Fürsten von Konrad bis Georg dargestellt sind. Be- sonders sehenswert ist das Grüne Gewölbe. Hierin befindet sich eine weltberühmte Sammlung von Schmucksachen n. Knnstarbeiten. Da gibt es herrliche, aus Elfenbein geschnitzte Kannen, Krüge, Trinkbecher, Schmuck- fachen aus Bernstein, Perlmutter u. Edelsteinen, schtfn verzierte Waffen, Trinkgefäße aus Silber u. Gold, eine Kette aus Diamanten, neun Perlen- schnüre von nngehenerm Werte, eine Schnur mit 177 sächsischen Perlen, ein Hutschmuck von Brillanten usw. Die hier gesammelten Kunstsachen sind mehrere Hundert Millionen Mark wert. Mit dem Schlosse ist die katholische Hofkirche durch einen Gang verbunden. Ihr gegenüber liegt das Hoftheater. 3. Dresden ist eine Kunststadt. Außer dem Grünen Gewölbe gibt es wertvolle Sammlungen in dem Zwinger: die Bilder- galerie mit etwa 3000 Gemälden, die Steinsammlung, Tiersammlung, eine Zusammenstellung von Waffen, Kleidern n. Zelten der verschiedensten Völker. Sehr kostbar ist die Porzellausammlung. Tausende von Fremden kommen jährlich nach Dresden, diese Knnstschätze anzusehen. 4. Dresden ist auch eine Schulstadt; da gibt es Schulen für Musiker, Maler, Zeichner, Baumeister, Tierärzte, Turnlehrer u. Lehrer. Berühmt ist die Königliche Büchersammlung. 5. Dresden ist eine Gewerbestadt, besonders berühmt sind Schokoladen-, Möbel-, Pianosorte-, Nähmaschinen- (darin die wichtigste Stadt Sachsens, jährlich 100000 Stück) u. Strohhutfabriken. Auch der Dresdner Blnmenhandel ist sehr bedeutend. Weiter stromabwärts liegt Meißen (31000 Einwohner). 1. Es ist die Markgrafenstadt. Als unser Land noch ganz von Wenden bewohnt war, wurde es von dem deutschen Könige Heinrich I. erobert. Um es in Gehorsam zu halten, ließ er die Burg Meißen bauen u. setzte hierher einen Mark- oder Grenzgrafen, der das Land gegen die Wenden zu schützen hatte. Das Land hieß nun die Mark Meißen, daraus hat sich das König- reich Sachsen entwickelt. Im Jahre 1123 bekam die Mark der Graf Konrad von Wettin. Unser König ist ein Nachkomme von ihm, er stammt aus dem Fürstenhause Wettin, das nun schon über 800 Jahre in unserm Lande regiert. Georg ist sein Vorname, von Wettin ist sein Familien- name, den man aber bei Fürsten nicht mit nennt. An Stelle der von Heinrich I. gebauten Burg erhebt sich jetzt ein prächtiges Schloß, die Albrechtsburg, benannt nach ihrem Miterbauer Albert, der vom Prinzen- raube _ euch bekannt ist. Neben der Burg steht ein schöner Dom, sein Dach wird im Innern von 50 Säulen getragen. Sein Fußboden ist mit Grab- platten bedeckt, darunter liegen Bischöfe von Meißen. In einer Kapelle ruhen verschiedne sächsische Fürsten. Da die Stadt auf einer Anhöhe liegt, ist der Platz sehr beengt, die Straßen sind eng u. krumm, die Plätze sehr klein, die Häuserreihen steigen übereinander auf. Die Häuser sind noch sehr altertümlich mit vorspringenden Erkern n. hohen Giebeln. 2. Meißen ist die sächsische Porzellanstadt. Ein Mann, namens Böttger, hatte dem Kurfürsten August dem Starken vorgeschwindelt, er könne Gold machen.

7. Geschichtliche Erzählungen für die Unterklassen sächsischer Realschulen und verwandter Lehranstalten - S. 117

1915 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
Vom Groen Kurfrsten und von Johann Georg Iii. 117 Endlich wurde 1648 Friede geschlossen, den man den Wests Der slischen nennt, da er in Mnster und Osnabrck zustande kam. Nun danket alle Gott" sang da ein frommer Dichter, und viele Tausende 1648. sangen es mit ihm. Den Evangelischen sollte nun kein Leib mehr ge-schehen. Verschiedne deutsche Fürsten empfingen Gebietszuwachs, so be-kam Sachsen die Lausitz. Die Schweden aber und die Franzosen verlangten ebenfalls deutsches Land und erhielten es auch. Mit dem Ansehen und der Macht des einst so stolzen deutschen Reiches war es vorbei. Und wie sah es auf deutschem Boden aus? Nach dem Vordem hatte Deutschland lachende Fluren und blhende Ort- Kriege, schaften mit fleiigen Bewohnern gehabt. Jetzt sah man allenthalben Trmmerhaufen, verwstete cker und Grten. Viele, viele Bewohner hatte das Schwert gettet, andre waren verhungert, wieder andre waren durch Seuchen ums Leben gekommen. Was noch lebte, war bettelarm, verroht und voller Aberglauben. Viele lebten in dem frchterlichen Wahne, man knne mit dem Teufel einen Bund schlieen und dann allerlei Unheil anstiften. Taufen-den von Frauen wurde so Schreckliches nachgesagt, und sie wurdeu als Hexen auf dem Scheiterhaufen verbrannt. Hexen. Wohl niemals hat ein Land so frchterliche Tage gesehen wie unser armes Vaterland in der Zeit des Dreiigjhrigen Krieges. 16. Vom Groen Kurfrsten und von Johann Georg in. Die Lange Brcke in Berlin ziert ein herrliches Denkmal. Auf Das Denkmal einem ehernen Roffe sitzt ein stolzer Reiter. Von seinem Haupte wallen tn S3eriin' lange Locken, sein Gewand ist das eines rmischen Feldherrn mit Brust-Panzer und Sandalen. Gebietend schweift der Blick der Heldengestalt hin-ber nach dem Schlosse. Am Sockel sitzen vier gefesselte Männer, die teils die Hnde flehentlich zu dem Reiter emporheben, teils zerknirscht zu Boden blicken. Dies Reiterstandbild stellt den Groen Kurfrsten dar. Das Gewand des rmischen Feldherrn hat aber der Knstler nur erfunden; denn in Wahrheit trug der Kurfürst einen Schlapphut mit wallender Strauenfeder auf der Lockenpercke, einen dunkeln Tuchrock, meist hohe Reiterstiefel und an den Hnden Stulpenhandschuhe, wie es zur Zeit des Dreiigjhrigen Krieges und auch nachher noch Mode war. Denn in dieser Zeit lebte Friedrich Wilhelm, der Kurfürst von Brandenburg.

8. Geschichtliche Erzählungen für die Unterklassen sächsischer Realschulen und verwandter Lehranstalten - S. 125

1915 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
Von König Friedrich Wilhelm I. und Kurfürst August dem Starken. 125 Hfling mit vielem Gelde nach Polen, der bestach damit die Adligen, und sie whlten seinen Herrn zum Herrscher. Mit einer Pracht ohnegleichen wurde die Krnung gefeiert, ein glnzendes Fest folgte dem andern; gar wohl gefiel den polnischen Groen der neue König, der ihnen so prunkende Theaterauffhrungen, Ballfeste, Feuerwerke, Tierhetzen und Jagden bot. Freilich blieb der König nicht unangefochten im Besitze August im seiner Wrde, im Kriege verlor er die Krone an den jugendlichen Schwedenknig Karl Xii., und das arme Sachsen mute beinahe unerschwingliche Kriegskosten bezahlen. Kaum aber war Karl von den Russen in einer Schlacht entscheidend geschlagen worden, so nahm Kurfürst August die polnische Krone wieder an und trug sie bis zu seinem Tode. * Meist lebte August der Starke in den polnischen Hauptstdten Augusts Warschau oder Krakau; seltner lie er sich in Dresden sehen, aber er Prachtliebe, hat sehr viel zu dessen Verschnerung getan: die Augustusbrcke, die vor kurzem etiler hnlichen neuen Brcke gewichen ist, das Japanische Palais, die Frauenkirche mit der mchtigen Kuppel, der herrliche Zwinger sind sein Werk; auch lie er wertvolle Mnzen, Waffen, Bcher, Gemlde und andre Kunstgegenstnde mit Eifer zusammentragen und in den berhmten Sammlungen ausstellen, die noch heute von Fremden aus der ganzen Welt besucht und bewundert werden. So wurde Dresden eine wrdige Sttte seines verschwenderischen Hofes. Hier folgte ein Fest dem andern, bald besuchte der König mit seiner glnzenden Hofgesellschaft die prchtigen Opern, bald ging es zu frhlicher Jagd, im Winter gab es wohl auch Schlittenfahrten, zu denen die Bauern erst den Schnee herbeifahren muten. Am denkwrdigsten unter Augusts Festen ist das glnzende militrische Schauspiel, das man das Lustlager bei Zeithain nennt. 30000 sch- Das Lustlager fische Soldaten in neuen Uniformen manvrierten da vor vielen geladnen 6ei 8eitain-Frstlichkeiten. Des Abends wurden kostbare Feuerwerke abgebrannt, feuerspeiende Wale und Delphine schwammen dabei in der Elbe herum. Zuletzt wurden die Soldaten bewirtet und muten nach der Mahlzeit auf Kommando ihre Holzteller in die Elbe schleudern, und damit auch das zuschauende Volk nicht zu kurz kam, wurde ein riesiger Kuchen von 8 m Lnge unter dasselbe verteilt. Doch all die Lustbarkeiten kosteten viel Geld; bald seufzte das Sachsenvolk unter dem harten Steuerdruck, wurden doch Abgaben, die sonst vierteljhrlich zu entrichten waren, in einem Jahre aller vierzehn Tage eingefordert. *

9. Lesebuch nebst fachkundlichen Anhängen für Fortbildungs-, Fach- und Gewerbeschulen - S. 157

1913 - Leipzig : Hahn
157 sich unter den Fürsten Deutschlands eine mächtige Baulust. Wer einen großen Bau zu errichten vorhatte, berief vor allen Dingen eine Schar (etwa 20—25) sachkundiger Mönche. Sie entwarfen den Bau- plan, sie überwachten und leiteten als Werkmeister die Ausführung des Werkes. Die grobe Arbeit und die gewöhnlichen Handreichungen taten die fronenden Bauern und Handlanger. Wo deren Geschick und Erfahrung nicht zureichte, da legten die frommen Väter auch wohl selbst Hand an. Aus den dienenden Arbeitern erwuchs allmählich unter dem bildenden Einflüsse mönchischer Baumeister ein Bestand von Bauhandwerkern, Maurern, Steinmetzen u. dgl. Die Klosterwerkstatt ist aber auch die Wiege des Kunsthand- werks. Wenn auch die Klosterregel den Brüdern äußerste Einfach- heit der Lebensführung vorschrieb, Gott zu Ehren glaubte man von dieser Einfachheit eine Ausnahme machen zu dürfen. Für das Blut Christi, meinte der Abt Suger von St. Denis, seien die kostbarsten Gefäße eben gut genug. „Neben eisernen Kronleuchtern, kupfernen und eisernen Weihrauchfässern, Meßkleidern und Altarbehängen ohne Seide und Gold waren silberne und vergoldete Kelche gestattet, und so machte man die Gefäße so kostbar und so künstlerisch, als man es vermochte." Die Silber- und Goldschmiedekunst, die Stickerei und Emailmalerei, die Elfenbeinschnitzerei und andere Kunsthandwerke er- hielten somit mannigfache Anregungen und fanden eifrige Pflege. Die Kirchengeräte und -gefäße wurden prächtig und kunstvoll gearbeitet. Zu den ältesten Denkmälern der frühmittelalterlichen Elfenbeinplastik und Emailmalerei gehören die zierlichen Schreine und Kästchen, in denen Klöster und Kirchen die Reliquien ihrer Heiligen aufzubewahren pflegten. Herrliche Zeugnisse der klösterlichen Kunst sind die Psalter, die Meß- und Evangelienbücher, die von den Mönchen mit be- wundernswerter Sorgfalt und Feinheit auf Pergament geschrieben, mit herrlichen Initialen (Anfangsbuchstaben) und farbenprächtigen Malereien geziert waren. Diese Bücher waren mit Einbänden ver- sehen, deren kunstvoll gearbeite Elfenbeinschnitzerei, deren schön gestaltete, kostbare Beschläge und Schließen, deren Ausschmückung mit edlen Steinen noch heute unser Auge entzückt. Die Mönche, die dergleichen Dinge zu schaffen vermochten und deren Kunsterzeugnisse, wie uns die Klosterchroniken bezeugen, von ihren Zeitgenossen bewundert wurden, haben ihren Beruf als Lehrmeister des Handwerks und des Kunst- gewerbes trefflich erfüllt. — Ursprünglich hatten die unfreien Arbeiter ihre ganze Arbeitskraft und Arbeitszeit ihrem Grundherrn zu widmen; Befugnis zu eignem Gewerbebetriebe stand ihnen noch nicht zu. Lieferte der Handwerker die ihm auferlegte Stückzahl von Handwerkserzeugnisfen in gewünschter Güte regelmäßig und pünktlich ab, so gestattete man ihm wohl auch, in seiner freien Zeit für Kunden zu arbeiten, zunächst wohl für die- jenigen Angehörigen der eigenen Grundherrschaft, die nicht auf dem Herrenhose selbst wohnten und hier Verpflegung, Kleidung, Arbeits-

10. Das Königreich Sachsen und seine Fürsten - S. 20

1854 - Leipzig : Hirschfeld
20 Otto der Reiche. So ward der Markgraf wieder frei, aber seine Schatze, deren er so viele hatte, waren vom Sohne größtentheils zersplittert. Da der Vergleich zwischen dem Vater und dem Sohne, der ihn gefangen ge- nommen hatte, von Manchen nicht aufrichtig dargelegt worden war, so mißfiel er dem Vater gänzlich. Daher entbot er seinen Anhängern, daß sie den Frieden brechen und Krieg führen sollten. Und so griff denn im Jahre. 1189 der freigewordene Vater den Sohn an. Obgleich Diejenigen, welche auf der Seite des Sohnes waren, nichts thun wollten, so wurden sie doch gezwungen, ein Heer zu sammeln und Widerstand zu leisten. So ward denn die Landschaft durch Raub und Brand verwüstet, namentlich litten dabei sehr die Städte Eisenberg und Leipzig. Als unterdessen Al brecht's Schwager, der Herzog Ottokar von Böhmen, ihm zu Hülfe kam, mußte das meißner Land unter den Plünderungen und Verwüstungen der böhmischen Haufen noch schwerer leiden. Es trieben die Böhmen, die selbst den über 30,000 Mark Silber enthaltenden Schatz des Markgrafen geraubt hat- ten, ihr Unwesen so toll, daß Albrecht selbst sich bewogen fand, sie zum Abzug aufzufordern. Doch ward dieser Kampf bald dadurch geendigt, daß Kaiser Heinrich Vi., der Sohn des inzwischen verstorbenen Kai- sers, auf einer zu Würzburg gehaltenen Fürstenvcrsammlung einen Vergleich zwischen Vater und Sohn treffen ließ, dessen Hauptergcbniß dahin ging, daß Albrecht die Erbfolge im Markgrafthum Meißen eingeräumt erhielt. Der alte Markgraf überlebte diese Auftritte nicht lange. Der an seinem Herzen nagende Gram endete sein Leben bereits am 18. Fe- bruar 1190. Das von ihm erbaute und ihm besonders theure Kloster Zelle sollte, nach seiner Bestimmung, die Begräbnißstätte für ihn und alle seine Nachfolger im Markgrasthum Meißen sein. Otto's sterbliche Ueberreste wurden im hohen Chor der Kirche beigesctzt.*) An ihm *) Das Erbbcgräbniß befand sich also anfangs im Chor der Klosterkirche. Im Jahre 1340 aber ließ Friedrich Ii. sdcr Ernsthafte) eine neue fürstliche Begräb- nißkapcllc errichten. Es sind nun in der Klosterkirche zu Zelle und in der dazu ge- hörigen Begräbniskapelle Otto's sämmtliche Nachkommen bis zu Friedrich Iii. (dem Strengen) bcigcsctzt. — Von Friedrich dem Streitbaren aber wurde der Dom zu Meißen zum kurfürstlichen und herzoglichen Erbbcgräbniß eingerichtet, und es wurden daselbst beigcsctzt: Friedrich der Streitbare nebst Gemahlin und Sohn Sigismund, Kurfürst Ernst mit seiner Schwester Amalie, Herzog Albert nebst Gemahlin und seinem dritten Sohne Friedrich, die Sohne G e o rg's des Bärtigen: Johann und Friedrich, sowie außerdem noch 6 Kinder dessel- den und Anna, die Tochter des Kurfürsten Moritz. — In der Hauptgruft der fürstlichen Begräbniskapelle des Domes zu Freiberg endlich ruhen 39 fürstliche Per- sonen der albcrtinischcn Linie von Heinrich dein Frommen bis mit Kurfürst Jo- hann Georg Iv., sowie 2 in einer Seitcnkapelle. Was das Kloster Alten-Zelle bctrisst, so wurde dasselbe sammt Stiftskirche und Fürftcnkapelle im I. 1599 durch Blitz eingeäschert. Im Jahre 1787 aber ließ Friedrich August Iii. die Gruft seiner Ahnen wieder Herstellen, und so findet denn der Besucher der romantisch schönen Klostcrruincn von Zelle eine von englhchcn Anlagen umgebene, in edlem Style erbaute Fürsten kap ell e, die eine würdige Ruhestätte der vorhin bezeichnetcn in Gott ruhenden Glieder unsers Fürstenhauses darbietet. Wie die fürstlichen Grabkapellcn in den Domen zu Meißen und Freibcrg, so
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