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1. Geschichte der Neuzeit von 1648 bis zur Gegenwart - S. 51

1911 - Breslau : Hirt
E. von Gebhardt, Fritz von Uhde, Wilhelm Steinhausen, Hans Thoma. 51 93. Wilhelm Steinhausen, Kommet zu mir alle! Fresko im St. Theobaldi-Stift in Wernigerode. (Aus Koch, Wilhelm Steinhausen". Verlag von E. Salzer, Heubronn.) Ganz in tiefreligiser Empfindung geht auf der technisch etwas sprde Wil-heim Steinhausen. Auch er predigt Christus als Trster der Mhseligen und Beladenen und versammelt die Menschheit in groß aufgefaten Typen (uc.7,37; 7,1. Matth. 15, 22) unter das Kreuz (93). Darunter das an das Abendmahl anklingende ergreifende Bild (Luc. 15,2). Verwandt mit Steinhausen erscheint Hans Thoma. Doch lebt im Gegensatz zu der trben Weltentsagung Steinhausens in dem kerndeutschen Schwarzwlder Bauern-shn eine unversiegliche Lebensfreudigkeit, eine Flugkraft der Seele, die ihm die Erde im Lichte der Schnheit erscheinen lt. Dazwischen erklingt als Unterton oft eine stille Wehmut, eine tiefe Sehnsucht nach dem Frieden seiner Schwarzwaldtler. St. Georg als ihr Hter in einsamer Nacht (94) zeigt die Gre und die Einfachheit der Mittel, durch die Thoma wirkt. Gleich Steinhausen ist er ein Meister der farbigen Steinzeichnung, welcher u. a. die Karlsruher Schule groe 94. Hans Thoma, Der Hter der Tler. (Phot. Hanfstaengl.) Wirkungen abgewinnt. 4*

2. Geschichte der Neuzeit von 1648 bis zur Gegenwart - S. 55

1911 - Breslau : Hirt
Nodin, Hildebrand, Lederer. Meunier, klinger, Stuck. 55 102. Max Klinger, Athlet. (Phot. (E. A. Seemann.) 103. Fr. Stuck, Athlet. Statuette. (Phot Hanfstaengl.) 3n der Plastik des modernen Frankreich und des verwandten Belgien stellen Rodin und Meunier gewissermaen zwei Pole dar. Constantin Meunier entdeckte, nachdem Millet den Landarbeiter in die Malerei eingefhrt hatte, seinerseits im belgischen Kohlengebiet zuerst den Bergarbeiter fr die Plastik und gab dann auch andere Menschen der schweren krperlichen Arbeit samt all den Spuren, die sie ihnen leiblich und geistig auf-prgt, mit packendem Realismus wieder. Seine Statuette Der Mher" (101) ist in der Er-fassung des fruchtbaren Moments" und in der Fhrung der Umrisse nur mit Myrons Diskobol (Iv 57) vergleichbar. Auguste Rodin verbindet mit der Kraft psychologischer Auffassung die Kunst, den ganzen Leib des Menschen bis in die Finger- und Fuspitzen, ja bis in die Oberflche der Haut hinein seine Seele aussprechen zu lassen (98). (Es ist, als ob dieser komme des premiers temps", bisher im Traumleben befangen, eben er-wachte und sich auf die ungeheure Lebensaufgabe besnne, die der ersten Menschheit aus-erlegt ist. So wird er zum Sinnbild dieses Zeitalters selbst. Unter den Deutschen nimmt Adolf Hildebrand das Problem wieder auf, an dem einst die griechische Kunst groß wurde (99). (Er verzichtet bewut auf jedes Motiv, um zunchst nur die einfache, ruhige Erscheinungsform des Typus Mensch zu geben, und zwar die, welche die besondere stoffliche und statische Natur des Marmors erfordert. Er stellt ihn einmal in seiner ganzen Schwere auf den Erdboden, zweitens holt er ihn wieder, mit eigner Hand den Meiel fhrend, aus dem Block heraus: nur so, im Marmor selbst empfunden, erhlt die Oberflche die weiche, durchsichtige Modellierung. Realistischer wirkt Hugo Lederers Fechter (100), der vor der Mensur seine Klinge prft, meisterhaft auch durch die kraftvolle Silhouette. Den mnnlichen Krper in hchster Kraftanspannung zeigt Franz Stucks, des Rieberbayern, Athlet (103), der eine schwere Kugel stemmt. (Ein Universalgenie ersten Ranges, Radierer, Maler und Bildhauer zugleich, ist der Leipziger Max Klinger (102). Fr den athletischen Krper in der Ruhe fanb er ein ebenso natrliches wie knstlerisch wirksames Motiv: sein Athlet legt die Hnde inemandergefaltet auf den Hinterkopf und entlastet so die noch heftig arbeitenben inneren Organe.

3. Geschichte der Neuzeit von 1648 bis zur Gegenwart - S. 15

1911 - Breslau : Hirt
Ludwig Xiv. 15 stocken, ein Landheer gesammelt, die Festungen hielten stch, !>e ftan-zsische Flotte wurde zurckgeschlagen, Lnxembonrgs kuhner Marsch auf Amsterdam der das Eis der Stauungswasser mute wegen plotzkch ein- tretenden Tauwetters aufgegeben werden. Zwischen hatte Friedrich Wilhelm von Brandenburg vor Turenne bis zur Weser zurckweichen mssen; er schlo daher 1673 den Frieden zu Vossem unter Wahrung seiner Pflichten gegen das Reich rnt Falle eines Krieges. _ . , , m Schon im Beginne des Krieges hatten die Franzosen durch -Ler-brennung der Straburger Rheinbrcke die Neutralitt dieser Stadt verletzt und den Stadtrat, als dieser sie wiederhergestellt hatte, gezwungen, sie trotz des heftigsten Widerstandes der Bevlkerung wieder abzutragen: 1673 vergewaltigte Louvois die wichtigsten der zehn kaiserlichen Städte im Elsa, Colmar und Schlettstadt, beraubte sie ihrer Mauern und ntigte sie zur Anerkennung der stanzsischen Oberhoheit. Nachdem m-folge dieser und anderer Rechtsverletzungen Kaiser und Reich 16*4 dem König von Frankreich den Krieg erklrt hatten, nahm auch der Groe Kur frst wiederum mit 20000 Mann daran teil. Drei Heere stellte Ludwig seinen Feinden entgegen. Mit dem einen besetzte er selbst die Frei-grasschaft Burgund, das zweite focht unter dem groen" Eon de m den Niederlanden, das dritte rckte unter Turenne in die Pfalz ein, schlug die Kaiserlichen bei Sinsheim (sdstlich von Heidelberg) und verwstete das Land zu beiden Seiten des Rheins. Die vermehrten Anstrengungen der Kaiserlichen und der Reichsarmee veranlaten Turenne zum Rckzug ins Elsa. Die Verbndeten folgten ihm und fochten mit ihm bei Enz-heim (unweit Straburg) ohne Entscheidung. Als jetzt der Groe Kur-frst mit frischen Truppen anlangte, entzog sich Turenne weiteren Kmpfen, machte dann aber einen glnzenden Umgehungsmarsch mitten im Winter vom Unterelsa durch Lothringen nach der Freigrafschaft, berraschte die im Elsa von Straburg bis Belfort verteilten deutschen Truppen m ihren Winterquartieren und schlug sie im Januar 1675 bei Trk heim. Der Groe Kurfürst mute sich von den Kaiserlichen trennen, um die Schweden aus seinem Staate zu verjagen (vgl. 27); Turenne drang der den Rhein vor, fiel aber im Juli 1675 bei Sasbach (unweit Achern). Dagegen siegte 1676 die franzsische Flotte an der Kste von Sizilien, dessen Abfall von Spanien die Franzosen untersttzten, der den holln-dischen Admiral de Rnyter, der in der Schlacht fiel. Karl Il wurde vom Parlament zum Frieden gentigt, nachdem die englische Flotte nn-glcklich gefochten hatte, und vermhlte seine Nichte Maria mit Wilhelm von Dramen. Die letzten Kriegsjahre brachten dem Elsa noch viel Jammer und Elend; so wurde Hagenau damals grtenteils zerstrt, die alte Hohen-stanfenpfalz daselbst niedergerissen. Auch Straburg wurde wiederholt bedroht und sogar in Kmpfe verwickelt; doch blieb die Stadt zunchst noch beim Reiche.

4. Geschichte der Neuzeit von 1648 bis zur Gegenwart - S. 51

1911 - Breslau : Hirt
D,e Begrndung des Brandenburgisch-preuischen Staates ufto. 51 Die Anerkennung der Souvernitt, bereit Erwerb der Kurfürst als einen groen Gewinn betrachtete, stie aber auf den Wiberspruch der ostpreui schen Stnbe, die bisher in allen Streitigkeiten mit ihrem Herzog an dem polnischen Oberlehnsherrn einen Rckhalt gefunben hatten. Ihr Wiberstand wrbe von dem Kurfrsten mit Gewalt gebrochen. Der Schppenmeister (Brgermeister) Rohbe (auch Rhobe, Roth geschrieben) von Knigsberg wrbe lebenslang gefangen gehalten, imb der Oberst von Kalkstein, den er in Warschau hatte aufheben lassen, enthauptet. In biesem Kampfe vertritt der Kurfürst den Staatsgebanken gegen die territorialen Gewalten. Hatten ferner die Stnbe Gelbleistungen nur unter der Bebingnng aufbringen wollen, ba sie fr ihr eigenes Land verwenbel wrben, schatte sich Die kurfrstliche Regierung schon während des Krieges aus den Stand-pun gestellt, da die einzelnen Lnder Glieder eines Hauptes" (membra unius capitis) seien und jedes einzelne die Lasten des Ganzen mitzu-tragen habe. Sie hatte durchgesetzt, da die Stude in Kleve einen Geldbeitrag zu dem Kriege in Ostpreuen leisteten. Nur auf diesem Wege konnten die zerstreuten Gebiete zu einem Staatsganzen weiter ent-wickelt imb ihre Bewohner mit einem krftigen Staatsbewutsein erfllt werben. In biesen Jahren wrben auch die ersten Schritte zur Einfhrung der Akzise, einer Abgabe auf Gegenstnbe des Verbrauchs, getan, durch die sich der Kurfürst eine regelmige, mit dem Wohlstande des Landes wachsende, von der Bewilligung der Stnde unabhngige Einnahme sicherte. 27. Der Schwedisch-franzsische Krieg. Ende der Regierung. Als im Jahre 1672 die Niederlande von Ludwig Xiv. angegriffen wurden, leistete ihnen der Kurfürst Hilfe, wurde aber zum Friedensschlu zu Vossem (1673) gentigt. An dem Reichskrieg gegen Frankreich beteiligte er sich mit 20000 Mann. (Vgl. 3.) Aus dem Elsa, wo er gegen Tnrenne gefochten hatte, wurde er durch die Nachricht vom Einrcken der Schweden unter Karl Gustav Wraugel in die Mark abgerufen. Durch den kurzen Felbzug im Juni 1675. der in dem berfall von Rathenow und der Schlacht von Fehr-bellin (28. Juni) seineu Hhepunkt hat, befreite er Braubenburg. In den nchsten Jahren eroberte er Pommern mit Stettin, Rgen imb Stralsund. Der Winterfeldzng in Preußen endete mit der Vernichtung der schwedischen Jnvafionsarmee unter Horn vor den Toren von Riga (1679). Wie groß auch der moralische Erfolg bteser Kriege war der Name des Groen Kurfrsten" wrbe in Dentschlanb volkstmlich , so blieb boch der politische Gewinn hinter den Erwartungen zurck. Ludwig Xiv. ntigte den Kurfrsten, der vom Kaiser im Stich gelassen wrbe, tut Frtebeit von St. Germain-en-Laye, den Schweden Pommern wieber herauszugeben. Eine auf biesen Frieden geprgte Mebaille trgt als 4*

5. Geschichte der Neuzeit von 1648 bis zur Gegenwart - S. 42

1911 - Breslau : Hirt
42 Die wichtigsten Begebenheiten der Neuzeit, insbesondere der deutschen Geschichte. Die schwedische Armee, die immer noch fr eine der besten in Europa gegolten hatte, war an diesem Tage vernichtet worden, Schweden selbst bte die Stellung unter den Mchten ein, die es durch Gustav Adolf gewonnen hatte. Peter fhrte seine Truppen an die Grenzen der Trkei und ver-langte von der Pforte die Entfernung Karls, der bei Bender am Dnjestr ein Lager bezogen hatte. Als seine Forderung abgeschlagen worden war, erklrte er 1711 den Trken den Krieg, da er auf die Untersttzung der Christen in den unteren Donaulndern rechnete, deren Ha gegen ihre Unterdrcker ihm bekannt war. Aber er beging im Felde denselben Fehler, dessen sich Karl Xii. beim Einmarsch in Rußland schuldig gemacht hatte, er entfernte sich zu weit von den Grenzen des eigenen Landes; seine Rckzugslinie wurde von einem feindlichen Heere durchschnitten, und er wurde am Pruth eingeschlossen. Er htte die Waffen strecken mssen, wenn ihn nicht der Growesir gegen ein groes Lsegeld freigegeben htte. Er schlo sogar mit den Trken einen verhltnismig gnstigen Frieden. Karl Xii. wurde darin freie Rckkehr nach Schweden zugestanden. Da er auf diese Bedingung nicht einging, wurde er nach Demo-tika bei Adrianopel bergefhrt. August Ii. hatte inzwischen den König Stanislaus wieder vertrieben und Polen zurckerobert. Der Krieg bedrohte jetzt die zum Deutschen Reiche gehrenden Provinzen Schwedens. Da man das Reich vom Kriege frei erhalten wollte, wurden sie im Haager Konzert fr neutral erklrt. Gegen diesen Beschlu legte Karl Xii. von Demotika aus Protest ein, darauf nahmen dnische Truppen 1712 die Bistmer Bremen und Verden in Besitz und besetzte 1713 Friedrich Wilhelm I. von Preußen nach einem Vertrage mit Rußland Stettin. 1714 verlie Karl Xii. die Trkei und gelangte auf einem berhmten Ritt durch Ungarn und Deutschland der Wien, Nrnberg, Braunschweig nach Stralsund. Als aber die preuischen Truppen unter Leopold von Anhalt-Dessan Rgen erobert hatten, mute Karl diesen letzten Platz in Pommern auf-geben und sich nach Schweden zurckziehen. Der Krieg zog sich noch mehrere Jahre hin. Nachdem Karl 1718 seinen Tod in den Laufgrben vor der dnischen Festung Frederikshald in Norwegen gefunden hatte, schlo sein Schwager und Nachfolger Friedrich, aus dem Hause Hessen-Kassel, den Frieden von Stockholm. Schweden trat Bremen und Verden an Hannover, Vorpommern mit Stettin und den Inseln Usedom und Wollin an Preußen und 1721 im Frieden zu Nystad Livland, Esthland, Jngermanland und Karelien mit den Inseln sel und Dag an Rußland ab, wh-rend es Finnland zurckerhielt. Schweden hatte das Dominium maris Baltici verloren, von auswrtigen Besitzungen blieben ihm nur der nordwestliche Teil von Vor-pommern (mit Rgen) und Wismar.

6. Geschichte der Neuzeit von 1648 bis zur Gegenwart - S. 50

1911 - Breslau : Hirt
50 Die wichtigsten Begebenheiten der Neuzeit, insbesondere der deutschen Geschichte. 1640 folgte er feinem Vater. Alsbald befreite er dnrch den Neu tralittsvertrag mit Schweden die bis dahin von den Heeren der kriegfhrenden Mchte befetzte Mark von ihren Lasten und entlie darauf den greren Teil des von Georg Wilhelm geworbenen Heeres, das zu einer Landplage geworden war. Im Westflischen Frieden erhielt er von Pommern nur den rmeren stlichen Teil, Hinterpommern. In den Stiftern Magdeburg, Halberstadt, Minden und Kammin fah er keinen ausreichenden Erfatz fr Vorpommern, das einen groen Seehafen und damit Anteil am Welthandel gebracht htte. Das Gebiet des brandenburgifchen Staates betrug gegen Ende feiner Regierung der 100000 Quadratkilometer gegen etwa 40000 um das Jahr 1600; es war also grer als heute Bayern und Wrttemberg zusammengenommen. Zunchst konnte der Kurfürst, eingeengt durch das stndische Regiments nur eine einzige Neuerung einfhren; er behielt nmlich trotz der Klagen der brandenburgifchen Stnde der die ihnen auferlegte Last die Regimenter von dem Heere feines Vaters, die er bei feinem Regierungsantritt nicht entlassen hatte, auch im Frieden bei, ja er vermehrte sie allmhlich noch. Diese kleine stehende Armee" (miles perpetuus) ist als der Stamm des preuischen Heeres zu betrachten. Der Oberst von Burgsdorff, der Feldzeugmeister von Sparr und der Generalfeld-marschall von Derfflinger haben sich um ihre Einrichtung und Ausbildung verdient gemacht. 26. Der Schwedisch-polnische Krieg (16551660). In Schweden kam nach der Abdankung Christines, der Tochter Gustav Adolfs, die zum Katholizismus bertrat und nach wechfelreichen Schicksalen 1689 zu Rom starb, 1654 Karl X. Gustav aus dem Hause Pfalz-Zweibrcken, ein Neffe Gustav Adolfs, zur Regierung. In dem Kriege Karl Gustavs mit dem König Johann Kasimir von Polen, der als Sprling des Hauses Wasa Anspruch auf die fchwe-difche Krone machte, von dem schwedischen Volke jedoch als Katholik abgelehnt wurde, konnte Friedrich Wilhelm bei der Lage seiner Lnder zwischen den kmpfenden Parteien nicht unbeteiligt bleiben. Kail X. ntigte ihn nach den ersten berraschend schnellen Erfolgen seiner Waffen zu einem Bndnis. Die brandenburgischen Truppen erfochten darauf an der Seite der Schweden den Sieg bei Warfchau (1656), und Karl suchte sich im Vertrag zu Labiau durch das Zugestndnis der vollen Souvernitt (lehnsfreien Herrschaft) in Preußen Friedrich Wilhelms Beistand auch ferner zu sichern. Da aber der König nach Schweden zurckkehren mute, fhnte sich der Kurfürst unter Vermittlung des Kaisers Ferdinand Iii. mit Johann Kasimir aus, nachdem dieser ihm im Vertrag zu Wehlau auch seinerseits die Souvernitt zugestanden hatte. Die beiden Vertrge wurden 1660 durch den Frieden zu Oliva, den der schwedische Reichsrat nach dem Tode Karls abschlo, besttigt.

7. Geschichte der Neuzeit von 1648 bis zur Gegenwart - S. 20

1911 - Breslau : Hirt
20 Vi. Hollndische Schule. 33. Rembrandt, Selbstbildnis. 34. Rembrandt, Bildnis d. Saskia. (Phot. Hanfstaengl.) 35. Rembrandt, Seine Mutter. (Phot. Hanfstaengl.) 36. Rembrandt, Mann im Goldhelm. (Phot Hanfstaengl.) Das lt uns schon der bittere Ausdruck seines Altersbildes (33) ahnen. Aber ein grub-lerischer Zug stand schon auf seinem Antlitz, als er, noch auf der Hhe des Glckes, in seinem Hause im Amsterdamer Iudenoiertel die anmutige Saskia van Uilenburg die Seine nannte; das zeigt die Radierung vom Jahre 1639 (39). Frh hatte er die Welt mit diesen forschenden Augen angesehen, hatte an sich selbst, an seinen Familienangehrigen das die Krper um-gebende, modellierende Spiel von Licht und Schatten, die Lichtreflexe auf Stoffen und Metallen, den Ausdruck des innersten Seelenlebens auf der Oberflche des Menschenantlitzes mit dem Pinsel oder der Radiernadel festzuhalten gesucht. Von besonderer Meisterschaft zeugt beim Bildnis der lchelnden Saskia (34) die durchsichtige Aufhellung der vom Hut beschatteten Stirn.

8. Kurze Geschichte von Hessen - S. 43

1881 - Gießen : Roth
— 48 — 3. Georg Ii., der Gelehrte. (1626—1661.) a) Erst 21 Jahre alt, übernahm Georg nach seines Vaters Tod die Regierung des von den Stürmen des Krieges zerrütteten Landes. Er hatte sich ans seinen Beruf wohl vorbereitet und besaß nicht allein ausgedehnte Kenntnisse, welche ihm den Beinamen „der Gelehrte" verschafften, sondern hatte auch durch größere Reisen ins Ausland sich Erfahrungen gesammelt. Wie sein Vater und Großvater war auch er durch eine große Frömmigkeit ausgezeichnet und las gerne und oft in der Bibel, die er während seines Lebens 28—30 Mal und zwar in deutscher, lateinischer, französischer und spanischer Sprache durchgelesen haben soll. In den lutherischen Anschauungen seines Hauses aufgewachsen, konnte er mit der reformirten Lehre, die sein Vetter Moritz und nach diesem sein Sohn Ludwig V. von Hessen-Kassel mit übermäßiger Strenge in ihrem Lande eingeführt hatten, sich nicht befreunden. Hieraus erklärt sich zur Genüge die Erbitterung, mit welcher, in der an sich schon traurigen Zeit des 30jährigen Krieges, die beiden verwandten Staaten sich wegen der Marburgei* Erbschaft bekämpften. Während dieser Kämpfe war es, wo die Stadt Alsfeld (1646) von den Niederhessen belagert, aber von ihren wackern Bürgern unter Anführung des Bürgermeisters Haas mit Heldenmuth vertheidigt und ihrem rechtmäßigen Herrn erhalten wurde. b) Zwar hatte Tilly's Sieg über Christian von Braunschweig und Ernst von Mattsfeld bei Höchst deren zügellose Schaaren aus dem Gebiet der oberen Grafschaft verdrängt und den Kriegsschauplatz nach Norddeutschland verlegt, aber Gustav Adolphs Sieg bet Breitenfeld (1631) führte ihn im Sturmschritt zum Rhein und Main. Aschaffenburg, Hanau, Offeubach und Frankfurt öffneten dem Sieger ihre Thore, Höchst a. M. mußte sich ergeben, ebenso die Orte an der Bergstraße: Bensheim, Heppenheim, die Starkenburg it. a. Nun galt es Mainz zu nehmen. Jedoch der Ueber-gang über den Rhein bot scheinbar unüberwindliche Schwierigkeiten dar, denn auf dem linken Ufer standen Baient, Lothringer und Spanier, nachdem sie alle Fahrzeuge auf dem rechten Ufer verbrannt, oder versenkt hatten in festen Stellungen zur Vertheidigung und zum Angriff bereit. Gustav Adolph durchstreifte selbst die Gegend rheinanf- und abwärts, um eine geeignete Stelle zum Uebergang zu finden. Mit einem Nachen, den er in Stockstadt aufgetrieben; fuhr er selbst über den Strom um eine geeignete Stelle zum Landen auszukundschaften. Kaum ans Land gestiegen

9. Kurze Geschichte von Hessen - S. 11

1881 - Gießen : Roth
aller seiner Lehrer; ganz besonders schenkte ihm der Abt Wolfard wegen seiner kindlichen Frömmigkeit seine Zuneigung. Durch seine Lehrer wurde dem jungen Winfried der Stand eines Geistlichen lieb und werth. Da er schon früh die Erzählungen aus dem Leben solcher frommen Männer hörte, welche ihr Vaterland verlassen hatten, um den armen Heiden das Evangelium zu verkünden, regte sich auch bei ihm der Wunsch, ein Geistlicher zu werden, um als Bote des Friedens zu den Heiden zu gehen. Der adelige Vater hatte ihn zu einem weltlichen Berufe bestimmt und suchte ihn daher — anfangs durch Ermahnungen, später durch Drohungen — von seinem Vorhaben abzubringen. Umsonst! Die Festigkeit des Sohnes besiegte den Vater und dieser brachte ihn auf die höhere Schule zu Nuscella. Auch hier gewann Winfried bald die Liebe seiner Ordensbrüder und stndirte so eifrig in der heiligen Schrift, daß bald Mönche aus andern Klöstern kamen, um sich dieselbe von ihm erklären zu lassen. Unter den Segenswünschen seines Abtes Winbert verließ (715) Winfried, als ein auserwähltes Rüstzeug, seine Heimath und gelangte glücklich nach Friesland. Ein ausgebrochener Krieg nöthigte ihn jedoch wieder in sein Kloster zurückzukehren. Zwar wurde er nach Winberts Tode zum Abte gewählt, aber schon 718 reiste er über Rom, wo er den Segen des Papstes empfing, nach Deutschland, um nach einander Thüringen, Baiern, Friesland, Sachsen und Hessen zu besuchen. b)_ Einst, auf seinem Zuge durch Hessen, traf er bei Geismar eine Eiche von ungewöhnlicher Größe, unter welchem die Heiden ihrem „Thor" zu opfern pflegten. Um denselben zu zeigen, wie ohnmächtig ihre Götter seien, beschloß Winfried die Eiche zu fälleu. Nachdem er ihnen von dem allmächtigen Gott, dem Schöpfer Himmels und der Erde und von seinem Sohne Jesus Christus gepredigt hatte, hob er schweigend seine Axt um die Eiche umzuhauen. Umsonst erwarteten die Heiden, daß ihr Gott den Frevel an seinem Heiligthum durch einen zermalmenden Blitz rächen würde; es geschah nichts. Mit kräftiger Hand haut Bouifaeius auf den Baum ein und als er endlich krachend vor den Augen des erschrockenen Volkes niederstürzt, da ist es um das Ansehen der heidnischen Götter geschehen. Aus dem Holz der Eiche zimmerte Bonisacius eine Kapelle zu Ehren des Apostels Petrus. Mit dem Christenthum begann in Thüringen und Hessen eine höhere Cultur. Wälder wurden ausgehauen, Wüstungen urbar gemacht, Dörfer gegründet, Kirchen und Kapellen gestiftet. Namentlich die Klöster verbreiteten in ihrer Umgebung Kenntnisse der Landwirthschaft und regten Handwerke und Künste im Dienste der

10. Kurze Geschichte von Hessen - S. 20

1881 - Gießen : Roth
— 20 — habe, sodaß die Jahresfrist, als er bei Klingsor ankam, bis auf wenige Tage verstrichen gewesen sei. Dieser habe sich den Vorgang genau erzählen lassen und sich daun entschlossen, das Amt eines Schiedsrichters zu übernehmen. Im Schlafe habe er dann mit Hülfe seiner schwarzen Kunst in einer Nacht den Dichter und seine Begleiter nach dem fernen Thüringen gebracht uni) den Streit zu Gunsten Ofterdingens entschieden. Eines Abends nun, als Klingsor mit vielen Leuten vom Hofe und achtbaren Bürgern im Garten seiner Herberge beim Abendtrunk gesessen und von seinen Reisen gesprochen habe, hätte man ihn gebeten wieder etwas Neues zu erzählen. Klingsor habe hierauf lange und mit Aufmerksamkeit den gestirnten Himmel betrachtet und endlich gesprochen: „In dieser Nacht wird meinem Herrn, dem Könige von Ungarn, eine Tochter geboren, die wird heilig sein und dem Sohne dieses Fürsten zur Ehe gegeben werden. Von ihrer Heiligkeit wird einst die ganze Christenheit erfreut und getröstet werden." Dieselbe Nachricht habe er am folgenden Morgen dem Landgrafen und seiner Gemahlin überbracht, die sie mit großer Freude aufgenommen hätten. b) Thatsache ist, daß im Jahre 12] 1 Landgraf Hermann eine große und glänzende Gesandtschaft nach Preßburg abschickte, wo König Andreas Ii. Hof hielt und für seinen elfjährigen Sohn um die Hand der damals vierjährigen Prinzessin Elisabeth anhalten ließ. Bereits aus der Reise wurde die Gesandtschaft des mächtigen Landgrafen von Thüringen überall mit größten Ehren empfangen. Auch in Preßburg erwies man ihr alle Ehren und ertheilte die Einwilligung ans ihre Werbung. Reich beschenkt zogen die Abgesandten ihrer Heimath zu. Das vierjährige Kind wurde in ein seidenes Gewand gehüllt, in eine silberne Wiege gelegt und der Gesandtschaft übergeben, mit vielen Kleidern, Gefäßen aus edlem Metall und Prachtgewändern, dergleichen man in Thüringen noch nicht gesehen hatte.' Das Kind wurde auf der Wartburg mit den Töchtern des landgräflichen Ehepaares erzogen und 1221 mit dem Landgrafen Ludwig, der nach dem Tode seines Vaters (1216) zur Regierung gekommen war, vermählt. 5. Ludwig Iv., der Heilige (1216—1227) und die heilige Elisabeth. Beide Ehegatten führten auf der Wartburg ein glückliches Leben, das jedoch nur von kurzer Dauer sein sollte. Ludwig Iv., der Heilige, starb schon 1227 aus einer Kreuzfahrt, welche er im Heere Friedrichs Ii. unternommen hatte, zu Otranto in Unteritalien. Kaum hatte Ludwig der Heilige seine Augen geschlossen, als sein Bruder Heinrich Raspe, angeblich als Vormund seines minderjährigen Neffen Hermann, die Regierung des Landes an sich riß. Elisabeth wurde mit ihren 3 Kindern von der Wartburg vertrie-
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