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1. Geschichte von Göttingen und Umgegend - S. 64

1897 - Hannover : Carl Meyer (Gustav Prior)
- 64 - den botanischen Garten vergrößern und mit einem großen Gewächshause versehen; er schenkte der Universitätsbibliothek seine Marmorbüste, gab jährlich 200 Thaler an ein würdiges Brautpaar it. a. m. Mancher .ließ sich dadurch blenden; aber der Kern der Bürgerschaft und die Studenten empfanden von Tag zu Tag mehr das Joch der Fremd-herrschaft und wünschten sehnlich die Tage der Freiheit herbei. 51. Götlmger in den Freiheitskämpfer,. 1. In den Freiheitskriegen gehörten die Göttinger aus Stadt und Land dem Mündener Landwehrbataillon an. Dieses focht in Gemeinschaft mit den Osteroder, Lüneburger und Verdener Landwehrmännern am 16. Juni bei Quatrebras und am 18. Juni bei Waterloo. Von seinen Erlebnissen in diesen Schlachten berichtet ein Göttinger Landwehrmann folgendes: „Es war bei Quatrebras. Wir Schützen vom Mündener und Osteroder Bataillon erhielten den Befehl, einen Straßendamm zu überschreiten, der von den Franzosen mit einem Hagel von Kanonenkugeln bestrichen wurde. Im Nu stürmten wir durch das Feuer auf die andere Seite. Vier Stunden lang standen wir bei der drückendsten Hitze im Feuer. Rechts und links sank mancher brave Kamerad verwundet oder entseelt zu Boden. Dem jungen Lieutenant Jenisch von den Osteroder Schützen drang eine Kugel in den Oberleib. Dennoch stand er aufrecht und ermahnte uns mit bleichen Lippen zum Ausharren. ,Leute/ sagte er, .wehrt Euch tapfer und zeigt, daß Ihr brave Deutsche seid! Seht, ich kann nicht mehr!1 Die letzten Worte erstarken ihm aus den Lippen. — Erst in der Dämmerung erhielten wir den. Befehl zum Rückzug. Der gefährliche Straßendamm mußte wieder überschritten werden. Eben wollte ich hinüber, da glaubte ich in der Nähe Hilferufe zu hören. Meinen nächsten Kameraden Struwe beim Arme fassend, rief ich: ,Hait!‘ Wir lauschten und hörten die .Worte: ,Um Gottes Willen erbarmt Euch! laßt mich nicht liegen! Hilfe! Hilfe!‘ Der Flehende war unser Kamerad Grebe aus Diemarden. Eine Kugel hatte sein linkes Bein nahe am Leibe getroffen, hatte den Knochen verletzt und war durchgegangen. Wir setzten ihn auf mein Gewehr und trugen ihn fort, indessen die Kugeln links und rechts um unsere Ohren pfiffen. Mit Aufbietung aller unserer Kräfte erreichten wir glücklich die Chaussee, auf der die noch immer einschlagenden Kanonenkugeln große Staubwolken emporwirbelten. Eine kurze Rast und ein kurzer Seufzer! Dann traten wir mit den Worten: ,Grebe, nun halt aus! jetzt muß es schnell gehen!1 den gefährlichen Weg über den Straßendamm an. Das Werk gelang. Unsern unglücklichen Kameraden legten wir einstweilen an einer geschützten Stelle nieder, bis wir ihn in Quatrebras in einem Notlazarett abliefern konnten. 2. Nach einer völlig schlaflosen Nacht brach endlich der Morgen des Tages von Waterloo an. Es war ein Sonntag. Vor uns im Thäte beleuchtete die Sonne die unübersehbaren Reihen der feindlichen Armee. Bald begann eine furchtbare Kanonade. Zischend

2. Geschichte von Göttingen und Umgegend - S. 75

1897 - Hannover : Carl Meyer (Gustav Prior)
— 75 — Stirn. Unser Feldwebel sammelt, selbst blutend, die kleine Schar hinter einem Waldvorspruuge." — Andere Abteilungen des Regiments sammelten sich um andere Führer und verbrachten die Nacht in getrennten Hausen auf dem Schlachtselde. Erst um Mitternacht gelang es, Wasser für die Verwundeten und die todesmatte Mannschaft aufzufinden. Weitere Verpflegung war nicht zu beschaffen. Offiziere und Mannschaften teilten die wenigen Bissen trockenen Brotes und nannten in dumpfem Schmerze die Namen der gefallenen oder verwundeten Kameraden. Niemand dachte an Schlaf. Sehnlich erwartete jeder das Tageslicht, um zu erfahren, wo Freund, wo Feind, wo Sieg, wo Niederlage war. — Am folgenden Tage erst fanden sich die Trümmer der beiden ersten Bataillone wieder zusammen; sie waren so gelichtet, daß sie zu einem zusammengeschmolzen wurden. Feuchten Auges ließ König Wilhelm am folgenden Tage die kleine Schar an sich vorüber ziehen. 59. Daheim — mahrend des Krieges gegen Frankreich. 1. Wie das weite Vaterland, so nahm auch Göttingen an den Personen und Ereignissen des Krieges lebhaften Anteil. Als König Wilhelm auf seiner Reise von Ems nach Berlin unseren Bahnhof berührte, empfing ihn eine dichtgedrängte Menschenmenge mit begeisterten Hochrufen. Der König sprach mit Behörden und Offizieren über den Ernst der Lage und dankte für den erhebenden Empfang, der den Beweis geliefert, daß auch Göttingens Bürger an Opfermut nicht zurückstehen wollten in einer Zeit, da es gelte, das gemeinsame Vaterland zu schützen. Als am 19. Juli der Telegraph die französische Kriegserklärung verkündigte, herrschte eine große Erregung und Begeisterung in der ganzen Stadt. In den folgenden Tagen meldeten sich 400 Studenten zum freiwilligen Eintritt in das 56. Regiment, und 18 junge Mediziner traten als Heilgehilfen in die Armee. Die Hörfäle der Universität standen leer. Die regelmäßigen Post- und Eisenbahnverbindungen wurden unterbrochen. Gartenkonzerte und Fahrten nach Mariaspring fanden nicht mehr statt. Jeder fühlte den Ernst der Zeit und wollte dies auch äußerlich zu erkennen geben. 2. Auch die Frauen und Jungfrauen wollten nicht zurückbleiben. Sie gründeten einen Verein zur Pflege im Felde verwundeter und erkrankter Krieger und zur Unterstützung der Witwen und Waisen. Gleichzeitig traten die Männer, die nicht mit ins Feld gezogen waren, zu einem ähnlichen Vereine zusammen und forderten auf, daß jeder von seinem Gute nach seinen Kräften opfern und die Gaben den Frauen einhändigen möge. Nun entfaltete sich überall eine eifrige Thätigkeit und außerordentliche Opferwilligkeit. Erwachsene und Kinder zupften aus sauberem Leinen Charpie, fertigten Binden, Tücher und Kompressen. Alte und neue Wäsche, andere Verbandstoffe, außerordentliche

3. Geschichte von Nordhausen und dem Kreise 'Grafschaft Hohenstein' - S. 11

1900 - Hannover [u.a.] : Carl Meyer (Gustav Prior)
— 11 — auch in unsere Gegend gekommen. Alle die Gebiete, die sie für das Christentum gewannen, wurden dem Erzbistume Mainz unterstellt. Der Mainzer Sprengel reichte östlich bis Wallhausen und nördlich bis Zellerfeld; in dieser ganzen Gegend wirkten die Gehülfen des Bonifatius. In späterer Zeit verwechselte man diese mit ihm selbst und schrieb das, was die Prediger aus Fulda oder Hersseld gethan haben, ihm zu. 6. An- und Ausbau im Helmegau. Nach dem 8. Jahrhundert war die Zahl der Bewohner bereits so gewachsen, daß der angebaute Boden nicht mehr genügte. Nun mußte auss neue Wald ausgerodet und urbar gemacht werden. So entstanden die Orte, deren Namen auf „rode" endigen. Der erste Teil des Ortsnamens enthält sehr häufig den Namen desjenigen, der den Wald für den Anbau urbar gemacht und sich dort eine Wohnung gebaut hat, z. B. Branderode — Rodung des Hadubrand, Immenrode = Rodung des Jmmo, Günzerode = Rodung des Gunzelin. Diese Rodedörfer liegen meist auf der Höhe, seitab von den Flüssen und waren bei uns sehr zahlreich; viele von ihnen sind jedoch wieder eingegangen, weil der Boden, auf dem sie standen, zu unfruchtbar war. Eins derselben, Bleicherode, dessen Ursprung auch in diese Zeit fällt, ist dagegen zu einer Stadt angewachsen; der Name bedeutet „Rodung des Blicho". 7. Unsere Gegend Kommt unter die Herrschaft der Sachsenherzöge. 1. Das atte Thüringer Königreich war im Jahre 531 von den Franken und wachsen erobert worden. Die Sieger hatten sich in das üand geteilt, der nördliche Meil desselben, von der Unstrut bis an den Harz war den Sachsen zugefallen. Ursprünglich wohnten diese nördlich vom Harze, erst nach der Zertrümmerung des Thüringer Reiches batten sie ihre Grenzen nach Süden über dieses Gebirge hin erweitert. Dadurch war also auch unsere Gegend unter die Herrschaft der Sachsen-herzöge gekommen. Eine Anzahl Namen in unserer Heimat erinnert noch an sie, z. B. Sachsa, Ober- und Niedersachswerfen, Sachsenstein, -Lachsenbnrg, Sachsengraben. Die Sachsen redeten die platt- oder niederdeutsche Sprache, die noch heute nördlich vom Harze bis an die Nord-uni) Ostsee auf dem Lande als Umgangssprache dient. In unserer Gegend hat sich die plattdeutsche Mundart nur in den Harzortfchaften Bcnnecl'enftein, Sorge und Voigtsfelde erhalten, die erst zu der Sachsen-zeil entstanden und mit Angehörigen des Sachsenstammes bevölkert sind. o° großen Teil des bebauten Landes behielt der Sachsen- herzog für ]tch und ließ es von Wirtschaftshöfen beackern, die er hier u"d da an verschiedenen Stellen des Landes hatte. Einen solchen -Jlmrtichajtshof besaß er auch in der Nähe des altert Dorfes Nordhaufen. Wie auf einem heutigen Gutshofe wurden daselbst Pferde, Rindvieh,

4. Geschichte von Nordhausen und dem Kreise 'Grafschaft Hohenstein' - S. 46

1900 - Hannover [u.a.] : Carl Meyer (Gustav Prior)
46 — schuldigte, als Hexen verbrannt. Über einen solchen Fall wird folgendes berichtet: 1573 am 18. Juli ist Catharina Wille in Güte befragt, ob sie Hans Reinhardts Frauen die Krankheit zugebracht oder nicht; sie gesteht aber ganz und gar nicht. Darauf ist sie mit der Schärfe angegriffen worden und nun bekannte sie: Reinhardts Frau habe ihr gedroht, sie wolle sie noch in großen Schaden bringen; da sei sie hernach zu ihr gegangen und habe eine Suppe mit ihr gegessen und ihr ein Pülvercheu hineingethan von Osterluzei, Reiusal und wilder Kreuzwurzel, davon habe sie den Schaden bekommen. Zum andern wurde ihr vorgehalten, daß sie Heinrich Pechsteins Jungen, der ihren Hund geworfen, gedroht und gesagt habe: es solle ihn gereuen, daß er" den Hund geworfen. Darauf hat sie gesagt: Ja, sie gestehe es, daß sie dem Jungen sechs Paar Elben zugebracht habe und diese Worte in aller Teufel Namen gesprochen: es komme dich an, wie ich es meine. Gefragt, von wem sie solches gelernt habe, hat sie berichtet, der Teufel rjöbe es sie gelehrt. Frage: ob sie auch auf dem Brocken gewesen fei? Antwort: Ja, sie sei einmal auf Walpurgisabent auf dem Brocken gewesen und sei auf einem weißen Ziegenbocke /durch die Lust dahin- ‘gefahren. Der Teufel habe dort mit ihr getanzt. — Wonach sie getanzt? Antwort: Es habe einer eine lange Pfeife gehabt, der fei gestaltet gewefen wie ein Schäfer und habe gepfiffen. Es hätten auch noch andere mehr am Reigen getanzt, doch habp sie diese nicht erkannt. Frage: Wem sie die Elben zugebracht? — Antwort: Zwei Paar habe sie des Bäckers Jungen auf dem Frauenberge zugebracht, weil er sie mit Dreck geworfen habe: doch habe sie der Junge nur zwei Tage gehabt. — Um die Elben abzubringen, habe sie die Leute geräuchert und diesen Segen gesprochen: Alle Elben über den Reyn, so gebiete ich dir zu weichen, daß du niemand Schaden thust, weder Brenschen, Vieh noch Tiere; im Namen des Vaters, des Sohnes und des heiligen Geistes! — Nachher wurde ihr das abgelegte Bekenntnis noch einmal vorgelesen und sie in Güte gefragt, ob sie dabei bleiben wolle, woraus sie gesagt hat: Ja! Auf solch ihr Bekenntnis ist Catharina Wille Freitags, den 7. August, mit dem Feuer vom Leben zum Tode gerichtet worden. 36. Die Grafschaft Hohenstein kommt an Brandenburg. 1648. 1. Im Westfälischen Frieden erhielt der große Kurfürst von Brandenburg die Grafschaft Hohenstein mit Ausnahme des Stiftsamtes Walkenried, das an Braunschweig fiel. Die Besitzergreifung verzögerte sich aber bis ins Jahr 1650. Im Juni dieses Jahres kamen die kurfürstlichen Abgesandten hierher, um die Unterthanen durch den Erbhuldigungseid dem neuen Landesherrn zu verpflichten. Ehe jedoch der Huldigungseid geleistet wurde, schlossen die Stände der Grafschaft mit den Abgesandten
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