Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Regionen (OPAC): Franken
Inhalt Raum/Thema: Heimatkunde
Geschlecht (WdK): koedukativ
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Cohors I Sequanorum et Rauricorum zur Besatzung. Als Baumaterial diente der rote Sandstein. Neben den die vier Tore flankierenden Tortünnen und vier (Erstürmen dürfen noch zehn Zwischentürme angenommen werden, so daß sich für die gesamte Kastelhnnwebrung die stattliche Zahl
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Zeichenerklärung für das Mauerw-d. Kastells; Aufgehend cm Fundamenh = Ausqe brachen
— Nichr ausgegraben * Nachrömisch.
Bad
(21 us Deutsche Gaue (9(3, f?est 265 u. 264.)
Kastell Altstadt bei Miltenberg. J[ : 2000.
von 22 Türmen ergibt. Zwischen den Türmen war an die Innenseite der Kastellmauer ursprünglich wohl ein Lrdwall angelehnt, der t>en lvehr-gang trug. Ein doppelter Graben umschloß die Umfassungsmauer. Uber die Inneneinrichtung des Kastells sind wir ungenügend unterrichtet
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Regionen (OPAC): Franken
Inhalt Raum/Thema: Heimatkunde
Geschlecht (WdK): koedukativ
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hervorbrachen, die Umgegend plünderten und deren Bewohner auf Lösegeld gefangen wegführten. Diesem Unwesen zu steuern, zog Bischof Gerhard an Pfingsten ^393 vor das Raubschloß, belagerte dasselbe mit allem Kraftaufwands vermochte es aber nicht zu erobern und mußte an 5t. Michaels-Tag nach manchen Verlusten wieder abziehen.
3.
3m Freigerichte Alzenau finden wir in der unruheoollen Zeit Deutschlands nicht wenige Ritter, die plündern und Hauben als einträgliches Gewerbe betrieben. Besonders waren es die Herren von Bonneburg, die viele der Märker in ihren Wohnungen anfielen und plünderten, oft zu Fehde zogen, Steuern erpreßten und das Ländchen feindlichen Reisigen preisgaben, obwohl in ihrer „edelsten" Z}and das Amt des Landrichters ruhte. Wiederholt setzten deshalb die freien Märker diese unwürdigen Vögte ab (H36l[ und ^386).
Aber auch nach dem Aussterben dieser Familie nahmen die Räubereien kein Ende. Die Schelrisse von Wasserlos, die Herren der Womburg bei Mömbris und Ulrich von Bergheim auf Z?üttelngefäß waren kecke Stegreifritter und vergewaltigten Bauern und Bürger, Kaufleute und pilger, so daß König Ruprecht in Verbindung mit den benachbarten Reichsstädten Ruhe schaffen mußte. Am Sonntag, den 22. Februar ^05, wurden die Burgen der Strauchritter von Reisigen eingenommen und verbrannt. Damit war den raublustigen Rittern für längere Zeit das Handwerk gelegt.
4. Aus fehdereicher Zeit.
Au Beginn des ^5. Jahrhunderts herrschte in Franken auf den Straßen große Unsicherheit, allenthalben hörte man von Mord, Raub und Brandschatzung. Um diesem Übel zu steuern, schlossen die fränkischen Bischöfe, der Abt von Fulda, der Burggraf von Nürnberg und Abgesandte der fränkischen Reichsstädte im )ahre ^03 zu Mergentheim ein Bündnis, „Landfriede zu Franken" genannt. Aus den Bestimmungen des Vertrages kann man auf die Vergehen gegen Person und (Eigentum sehr leicht Schlüsse ziehen. So mußte ein Artikel vorschreiben: Alle pilger und Wallfahrer, die Kaufleute und die Ackerbauer, welche Feldfrüchte und Edein bauen, sollen in ihren Wohnungen und Gewerben sicher sein; frei sollen sein alle Straßen, Kirchen, Klöster, Geistliche, Kaufleute, Kirchhöfe, Mühlen, Pflüge mit ihren Pferden, Gchsen und Zugehör, alle Ackerleute und Weinbauer. Wer diese beschädigt, soll als Verletzer des Landfriedens und Räuber bestraft werden.
Bald mußte denn auch der Bischof von Würzburg gegen Landfriedensbrecher zu Felde ziehen. Noch im gleichen )ahre belagerte er das Raub-schloß Werberg, dessen Inhaber die Stiftsuntertanen in den Ämtern
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Extrahierte Personennamen: General_Lamboy Wilhelm August Kahl August
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Geschlecht (WdK): koedukativ
— 189 —
Holz, das jetzt aus den Straffenbäumen gehauen wird, ist eben ganz naß und seit den drei Tagen, in welchen ich mehr jetziges Zimmer bewohne, liege ich beständig mit meinem Holze und Kamin im Kampfe, ich kann mir nur helfen, indem ich aus der im Hause befindlichen Bibliothek alte Bücher verbrenne.
20. Das Einzugsfesl (5. Juli 1871).
Festesstimmung herrscht in der unterfränkischen Hauptstadt; Hauser und Straßen prangen im Feierkleid. Don Triumph- und Ehrenpforten grüßt eichenlaubumkränztes „willkommen". Line frohbewegte Menge aus Stadt und Land flutet durch die geschmückten Straßen. Gilt es doch heute, den aus dem Kriege heimkehrenden Söhnen der Heimat einen herzlichen Empfang zu bereiten bei ihrer Rückkehr in i)en Friedensstandort.
Dom grauen Himmel rieselt der Regen hernieder, als der Festzug sich den Truppen entgegen in Bewegung setzt. Bald aber bricht die Sonne wieder aus dem Gewölk. Am Burkardertor begrüßt Bürgermeister Dr. Zürn in trefflichen Morten die Sieger, voran den „ältesten Soldaten der deutschen Armee", den General von Hartmann. Herzlich dankt ihm der verdiente Führer des 2. bayerischen Armeekorps im Hamen der Heimkehrenden und denkt in seiner schlichten Soldatenart ehrend der auf blutiger Walstatt Gefallenen. Ehrenjungfrauen überreichen Lorbeerkränze. Und nun donnern die Geschütze und schallen die Glocken zum ehernen Gruße. Der greise General zieht an der Spitze der Würzburger Regimenter durch die wohlbekannten Straßen unter tausendstimmigem Zuruf der begeisterten Bevölkerung. Mit Blumen und Kränzen wird die tapfere Siegerschar förmlich überschüttet, so daß sie einem wandelnden Garten gleicht. Auf dem Residenzplatze marschieren die Truppen vor der Generalität vorüber. Die Fußtruppen rücken dann durch die Neubaustraße ab. Eine Abteilung berittener Bürger, der Metzgerinnung und der öer-pflegsabteilung geleitet die Artillerie ins Mainviertel. Vor der Ehrenpforte an der Brücke erhält General Hartmann abermals einen Lorbeerkranz. Der Zug bewegt sich dann durch die Zellerstraße zur Kaserne.
Ein Gartenfest im piatzschen Garten vereinigt am Nachmittag die Soldaten mit ihren Angehörigen zu fröhlichem wiedersehen. —
Nach Entlassung der heimgekehrten Krieger aus dem militärischen Dienste fanden allerwärts, selbst in den kleinsten Gemeinden, große Festlichkeiten statt um die wackeren Kämpfer für ihr mutiges Perhalten vor dem Feinde zu ehren und ihre Verdienste für das Vaterland nach Kräften anzuerkennen.
21. Kaiser Wilhelm I. und Fürst Bismarck in Würzburg (11. Juli 1876).
war schon die (Erwartung und Spannung der Bevölkerung unserer Stadt aufs höchste gestiegen, als nach Mittag die Zeit der Ankunft des Fürsten Bismarck nahte, so trat rasch an die Stelle dieses Höffens und
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Geschlecht (WdK): koedukativ
— 0)7 —
damit sie das Feld baueten, in Summa nichts ist in der ganzen pfarr als Jammer und Not, indem sie nicht die groben Gleiekuchen zu essen haben, auch viele wegen Hungerleiben in Ohnmacht fallen.
163^ zogen die in Bamberg liegenden Schottländer im Amt Raueneck den Leuten sogar die Kleider vorn Leibe. Ebern und das ganze Amt Raueneck waren schon \632 von Bamberg her durch den Feind mit täglichen Einfällen, Rauben, Morden, plündern, Sengen und Brennen vielfältig heimgesucht worden. Getreide und Vieh waren vollständig hinweggenommen. vom v bis 5. April *634 wurde Ebern fünfmal geplündert. 3n den folgenden fahren nahmen Einquartierungen, Brandschatzungen und Raub und Mord kein Ende, viele Ortschaften lagen wüst. )n pfarr-weisach war *63^ infolge der Ausplünderungen nicht das geringste Stücklein Vieh noch einiges Getreide zur Aussaat aufzufinden.
Burgpreppach und llschersdorf waren am 29. November *632 nach der Plünderung niedergebrannt worden. Der Feind führte 300 Stück Vieh hinweg. 3n Leuzendorf war *635 Krieg, Teuerung und pest. )n Gemeinfeld sind auch die Kaiserlichen zweimal eingefallen, haben den ganzen Sommerbau Tag und Nacht dreschen lassen und mitfortgeführt. Die Bauern sind in den meisten Dörfern von Haus und Hos gezogen und haben die Felder öd liegen gelassen. Die Einwohner von Neußig hielten sich sieben Wochen im Bramberger Wald auf und konnten sich des Hungers nicht erwehren." —
(Senug der grausen Kunde! Nur bte Ortsnamen ändern sich, das Bild bleibt das gleiche traurige überall: Greuel, Verwüstung, Verödung, Hunger, Seuchen und Tod.----------------
13. Schwedennol in Würz bürg.
Die Stadt Würzburg seufzte unter dem Drucke besselben traurigen Schicksals wie das platte Land. Allen Stiften, Klöstern und Spitälern würden Silbergerät und anbere wertvolle Gegenstänbe, Bibliotheken und wein- und Getreibevorräte weggenommen, was der Solbat nicht pliinberte, stahl der pöbel. vergrabenes Gelb würde von den Schweden balb entbeckt. Die Armenhäuser würden ausgeraubt, so daß den Pfrünb-nern nicht einmal Brot und wein mehr gereicht werben konnte.
Das Iuliusspital mußte neben den erkrankten schwebischen Soldaten noch ein ganzes Regiment gesunber Fußtruppen verpflegen. Doch schonte Gustav Aböls die Güter dieser milben Stiftung wegen der im Stiftungsbriefe des Fürstbischofs Julius enthaltenen schweren Drohworte gegen die Verderber seiner frommen Anstalt.
J>n die Hauptstabt brängten sich die vornehmen Offiziere um sich zu bereichern und sie auszusaugen. Der Offizier wie der gemeine Solbat forberte mit Ungestüm gutes Essen und Trinken im Überfluß und reich* liches Futter für seine pferbe und plünberte babei, was er im Hause
Eichelsbacher, Bilder aus Frankens Vergangenheit. ^
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Extrahierte Personennamen: Gustav_Aböls Gustav Julius
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Regionen (OPAC): Franken
Inhalt Raum/Thema: Heimatkunde
Geschlecht (WdK): koedukativ
— 103 —
2lm 23. Dezember mittags zwischen l und 2 Uhr kam der Fürstbischof Franz von Hatzfeld von Rarlstadt her in seiner Hauptstadt wieder an, nachdem er über drei Jahre abwesend war.
Die schwedische Besatzung auf dem Marienberg zog am 18. Januar 1635 ab und wurde auf dem Maine nach Frankfurt verbracht.
17. Die Festung Königshofen.
Schon um 1500 wurde die Stadt Königshofen im Grabfeld mit .Festungsmauern umgeben, die in der Folgezeit bedeutend verstärkt wurden. Als der Schwedenkönig Gustav Adolf im Oktober 1631 vor den Wällen erschien, übergab der Kommandant Tobias Eberlein die Festung, in der 300 Mann Besatzung lagen, ohne ernsten widerstand. Die Schweden behandelten die Einwohner als Feinde, sie brannten und plünderten. Von den ungeheuren Lasten, welche die fremden Gäste der Stadt brachten, gewinnt man einen Begriff, wenn man die Zahlen sprechen läßt. 19 7 50 fl. erforderte die Verpflegung der Besatzung vom 9. Oktober 1.631, bis v Mai 1632, 5000 fl. Kontribution wurden erhoben, 1073 fl. an die Gastwirte für Zehrung gezahlt, 1030 fl. den Offizieren „verehrt". Um Geld aufzutreiben, mußte die Stadt alles verarbeitete Silber von ihren Einwohnern einsammeln, wobei 119 silberne Becher und 28 Löffel zusammenkamen. Neben diesen ungeheuren Leistungen waren monatlich noch 400 Reichs» taler Kontribution zu entrichten.
Die Schweden, die in einer Stärke von 450 Mann in der Festung lagen, begannen alsbald die Werke auszubauen und brachen deshalb 40 Häuser der Dorstadt ab, deren holz zu Staketen und Palisaden Verwendung fand. Bis zu 60 Familien wurden dadurch obdachlos und mußten bei den übrigen 2)0 Haushaltungen der Stadt Unterkunft suchen. 4 )ahre und 2 Monate dauerte die feindliche Besetzung, während der ein Auflauf in der Stadt durch Tötung von sechs Einwohnern gerächt wurde. Als nach L>em Abzüge der Schweden kaiserliche Völker in der Festung lagen, dauerten i>ie Leiden fort, denn die Manneszucht der kaiserlichen Völker war weitaus schlechter als die der Schweden.
Gleich nach Beendigung des Dreißigjährigen Krieges bauten die Bischöfe ihre Grenzfeste nach den Regeln der neuen Festungsbaukunst um, eine Arbeit, die wie bei der Hauptstadt nur langsam vorrückte und erst unter Franz Ludwig von Erthal beendigt wurde.
Die in einem Rechteck angelegte Stadt war dann ganz mit Wällen und Gräben umgeben, von denen weitaus der größte Teil unter Wasser stand. Der innere Umfang der Wälle betrug 1830 Schritte. Die Festung hatte vier Bastionen, das Schloß-, Kloster-, Lärmen- und Spitalbollwerk an den vier Ecken, zwei Schanzen, zwei Hornwerke an den beiden Toren und mehrere Erdschanzen. 3n den Hornwerken befanden sich die Pulvermagazine und auf dem walle drei Zeug- und Hüsthäuser. Auf den wall
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Extrahierte Personennamen: Franz_von_Hatzfeld_von_Rarlstadt Franz Gustav_Adolf Gustav Adolf Tobias_Eberlein Franz_Ludwig_von_Erthal Franz Ludwig
Extrahierte Ortsnamen: Marienberg Maine Frankfurt Schweden Schweden Schweden
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Regionen (OPAC): Franken
Inhalt Raum/Thema: Heimatkunde
Geschlecht (WdK): koedukativ
— *34 —
Erregt harrten die Bauern der Dinge, die da kommen sollten. Da erschien eine kleine französische Abteilung unter einem Major irrt Dorf um zu fouragierert. während die Mannschaft wartete, ging der Schultheiß mit dem Offizier in den Erthalschen £?of, wo sich das gemeindliche Baser-magazin befand. Indessen scheinen die Soldaten die Däuser plündernd durchsucht zu haben. Die von den vorhergegangenen Drangsalen erbitterten Bauern fielen über die piürtderer her, töteten einige und trieben die anderen in die Flucht gen Hammelburg zu. Auf ihrem Rückzug statteten die Franzosen der Kessenmühle einen Besuch ab. Deren Bewohner flohen in größter Hast den Berg hinan und waren bald im Nebel verschwunden. In der Überstürzung aber vergaßen die Müllersleute, ihre beiden Knaben von 5 und 7 fahren mitzunehmen. Die Franzosen schlugen in der Mühle alles zusammen, schnitten die Betten auf, streuten die Federn umher und eigneten sich Geld und Wertsachen an. Den beiden Kindern jedoch taten sie nichts zuleide. Die Soldaten nahmen die Kleinen mit nach Z?ammelburg und übergaben sie einem dortigen Bürger.
Inzwischen kam der Major von der Besichtigung des Bafermagazirts zurück. Bei Baus Nr. 83 umringten ihn die wütenden Bauern. Der Offizier wollte die erregte Menge begütigen. (Einer der Bauern jedoch schlug ihn nieder, worauf der fanatisierte Bause das unglückliche Opfer der Volksjustiz zur „Tränk" schleifte, in die Cehulba warf und mit Mistgabeln so lange unter Wasser hielt, bis das letzte Todesröcheln verstummt war. Seiner Mutter habe er noch im letzten Augenblick gedacht, erzählten später die Leute, die den Aufschrei zu Gott „o mon Dien l“ nach ihrer Art deuteten. Sofort gingen nun (Eilboten in die Dörfer des oberen Thulbagrundes um die dortigen Bewohner zur Bilfe im Kampf gegen die Marodeure herbeizurufen. Bereitwillig sandten Obererthal, Cehulba, Frankenbrunn und Reit bewaffnete Mannschaft nach Untererthal. So verstärkt, erwarteten die Bauern in zuversichtlicher Stimmung die Ankunft weiterer Banden. Denen wollten sie schon zeigen, wie derbe Bauernfäuste Haus und Hos zu verteidigen wissen! Daß beinahe die ganze französische Armee nahte, davon hatten sie allerdings keine Ahnung.
Die verscheuchten Soldaten meldeten dem bereits in Bammelburg angelangten General Iourdan den Überfall in Untererthal.
Dieser sandte daraufhin eine starke Truppe um das Dorf zu stürmen und die Erschlagenen zu rächen.
Die bei Untererthal versammelten Landleute bemerkten die nahende Streitmacht der Feinde rechtzeitig. Aber immer noch in dem Wahn befangen, nur einen Sausen zuchtloses Gesindel vor sich zu haben, setzten sie sich energisch zur Wehr. Als jedoch die geschulten Soldaten entschlossen gegen die Verteidiger vorgingen, brach der Widerstand schnell zusammen. 3n wilder Flucht liefen die Bauern auseinander, nur darauf bedacht, das Leben zu retten. Die Franzosen schossen nieder, was ihnen vor die Flinte kam. Auf dem „Steinlich" versuchte ein mutiges Bäuflein nochmals
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Inhalt Raum/Thema: Heimatkunde
Geschlecht (WdK): koedukativ
— Ho —
getreuen Untertanen nicht in den Lall zu setzerr, bei Unserer etwaigen Gefangennahme Unsere Freiheit mit zu drückenden Kosten zu ersaufen . . _ Würzburg, 30 August \800. Georg Karl."
Diesmal begab sich der Fürstbischof nach Meiningen. Die Ordnung des Reisezuges teilt uns ein gleichzeitiges Schriftstück mit:
V Chaise: 6 Eeibpferbe (6 Happen) { Sürst, Gesandter 0°,, Schlick,
| von Fechenbach, oon Speth.
(Herr von Ittofell, Bofmar^ schall von Reigersberg, 6of-kaplan Leibes.
Z. Chaise: 2 Postpferde .... — Bediente.
| Zerrn Gesandten von Schlick, Chaije: . J Beichtvater, \ Kammer-
diener.
5. Chaise: , Postpferde . . . , / 2geheimeko„zlisten, ,Kam-
\ merötener, \ Kammerlarei.
6. Chaise: 4 Tier.......................— \ Küchenmeister, 3 Koch.
7. Lhoise: 2 Postpferd (neue Kalesche) j ' «‘unt-fchenf , Kammer-
| laset, \ btlberdtener.
8. Chaise: Küchenfalesche mit * Tieren i ' Küchenschreiber, 2 pfört-
9. Chaise: £ine „tourst" mit » Geren | '
^o. Chaise: Kanzleiwagen mith Tieren— \ Kanzleidiener.
2 Silberwagen mit H Tieren, \ Küchenwagen, \ Kellerwagen, \ Wagen für die Koffer, \ Ipageti für die Gardistenbagage.
9. Der Landsturm im Spessart (1799—1800).
Der kurmainzische Kanzler Frhr. v. Albini leitete bei der abermaligen Annäherung der Franzosen gegen das Mainzer Land mit großem (Eifer und seltener Ausdauer die Ausstellung des Landsturmes. Der Landsturm sollte keine regellose Freischar, sondern eine Mannschaft sein, welche nach militärischen Gesetzen einem verantwortlichen Führer, dem Amtsvogt, zu gehorchen, erkennbare Abzeicken zu tragen und bei allen Unternehmungen die allgemeinen Kriegsregeln zu beobachten hatte. Das erste Aufgebot umfaßte meist ledige Leute, das zweite verheiratete und mehr als 50 Jahre alte Männer. Da das Mainzer Crzftift noch die uralte Zenteinteilung, hatte, wurden hiernach Zentkompagnien zu je 300 Mann gebildet. Die Bewaffnung bestand anfänglich oft aus Sensen und Heugabeln, später
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TM Hauptwörter (100): [T19: [Feind Pferd König Mann Soldat Reiter Uhr Wagen Kanone Offizier], T59: [Heer Mann Soldat Krieg Jahr Offizier Land König Truppe Waffe], T86: [Kaiser Protestant Katholik Fürst Kurfürst Land Kirche Karl Reichstag Krieg], T54: [Haus Feld Bauer Dorf Pferd Stadt Vieh Land Wald Mensch], T73: [Stadt Schloß Augsburg Grafe Nürnberg Reichsstadt Bischof Sitz Regensburg Fürst]]
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Extrahierte Personennamen: August Georg_Karl. Fechenbach Speth Chaije Koch
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Geschlecht (WdK): koedukativ
-Üb-
lichen Stadtmauer errichtete man nahe am Flusse das pieichacher Tor und krönte es mit einem fünf Ruten im Geviert haltenden hohen Turme, der in den obersten Stockwerken an den vier Ecken Erker trug zur Bewachung und Verteidigung. Außerdem verstärkten noch zwei weitere mächtige Türme den neuen Mall.
Die Hauger Vorstadt, die beträchtlichste unter den Vorstädten Würz-burgs, begriff neben der eigentlichen Gegend irrt Haug noch große Stricht' im „Neudorf" und auf dem Rennwege in sich. Die Umgrenzungsmauer zu dieser Vorstadt setzte sich an der pieichacher Mauer an und lief in verschiedenen Krümmungen bis zum dicken Turme (Schtveinfurtersiraße 9), von da zum Rennwegertore.
Außerhalb der Ringmauer lag das Stift Haug mit Stifts- und Pfarrkirche und sonstigen ansehnlichen Gebäuden.
Nach dem Dreißigjährigen Krieg wurde die Stadt mit neuen Festungswerken umgeben.
)n weitem Bogen zog sich um die Stadt die äußerste Befestigungslinie, die Landwehr. Sie bestand aus tiefen Gräben von 2—5 m Breite; das ausgehobene (Erdreich war gegen die Stadt zu einem Malle aufgeworfen, der an verschiedenen Stellen Baumpflanzungen trug. Die Landstraßen führten auf Stegen über den Zpehrgraben und waren durch Schranken geschlossen. Türme schützten die Straßendurchgänge. Die Würzburger Landwehr begann am Alandsbrunnen, ging durch den Alandsgrund, über die Kirschenallee, den Exerzierplatz, an die Schlüpferleinsmühle, über den Kürnachgrund auf den Greinberg, ins pieichachtal, auf die Rimparer Steige, den Steinberg, über Unterdürrbach, Schenkenschloß, Roßberg und erreichte bei Veitshöchheim den Main. Auf der linken Mainseite setzte sie sich unterhalb Zell fort und führte über die Zellersteige, die Züaldbüttelbrunner Landstraße, den (Erbachshof, Kist und den Steinbach entlang bis wieder an den Main. Die Türme standen an der Schlüpferleinsmühle, am Fuße der Rimparer Steige, bei der Dürren Brücke und an der Straße nach Randersacker. Die Landwehrwächter hatten morgens nach der Öffnung der Stadttore ihren Dienst anzutreten, indem sie zuerst prüften, ob während der Nacht die Landwehr an irgendeiner Stelle von jemand überschritten oder beschädigt worden war. Dann bestiegen sie die Türme und hatten acht, daß auf dem Felde und an der Landwehr kein Schaden entstünde. (Erst „wenn die Sonne zu Grabe gegangen war", durften sie ihre Posten verlassen.
Aus den Höhen des Steinberges, des Greinberges, der Gerbrunner Steige, des Neuberges gegen Randersacker und des Berges bei Zell erhoben sich ebenfalls mächtige Türme, die Berg- oder Hochwarten. Auch hier lugten tagsüber Wächter in die Ferne, erspähten das Nahen von Reitern und meldeten es mit starken Stößen in das Horn weiter. Die Signale der drei Beobachtungslinien (Landwehr, Hochwarten und Mauertürme) liefen im Grafeneckardsturm zusammen.
TM Hauptwörter (50): [T36: [Stadt Mauer Tag Dorf Haus Burg Land Bauer Feind Bürger], T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T3: [Stadt Schloß Straße Berlin Kirche Haus Gebäude Platz Garten Universität]]
TM Hauptwörter (100): [T76: [Stadt Straße Haus Schloß Kirche Gebäude Mauer Platz Garten Dorf], T5: [Rhein Main Wald Thüringer Teil Schwarzwald Gebirge Neckar Saale Jura], T59: [Heer Mann Soldat Krieg Jahr Offizier Land König Truppe Waffe]]
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Extrahierte Personennamen: Haug
Extrahierte Ortsnamen: Schtveinfurtersiraße Pfarrkirche Alandsbrunnen Kirschenallee Greinberg Steinberg Roßberg Veitshöchheim Main Erbachshof Steinbach Main Randersacker Randersacker Grafeneckardsturm
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Inhalt Raum/Thema: Heimatkunde
Geschlecht (WdK): koedukativ
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3. Ein fränkischer Kriegsmann.
Fürstbischof Johann Gottfried von Aschhausen war Mitglied der Liga. (Er sandte seine bambergischen und würzburgischen Truppen, zusammen 2\oo Mann Fußvolk und 500 Reiter, zum ligistischen L^eere, das ^620 Oberösterreich eroberte und dann nach Böhmen zog. Oberst Bauer von Eiseneck, der Führer der Würzburger, nahm die böhmischen Städte Tauß und Klattau ein.
)n der Schlacht am Weißen Berge bei Prag (am 28. November) stand sein Regiment in der vordersten Schlachtlinie links am äußeren Ende. Es machte den ersten Angriff und bedeckte sich mit Ruhm. Als das kaiserliche Volk zu wanken begann, schlug Oberst Bauer die böhmische Reiterei in die Flucht und trug dadurch sehr viel zum Gewinn der Schlacht bei. Ebenso tätig und ruhmvoll war die Teilnahme des tapferen Würzburger Kriegsvolkes an der am nächsten Tage unternommenen Eroberung von präg.
Am \8. Juli \62\ kämpfte Oberst Bauer im bayerischen Beere bei Weithausen gegen den Grafen Mansfeld. Neun Stunden lang führte er die Seinen ritterlich an und hielt mit ihnen tatkräftigen widerstand in dem hitzigen Kampfe. Da traf ihn eine feindliche Kugel, so daß er tot vom Pferde fiel. Sein Leichnam wurde nach würzburg gebracht und im Domkreuzgang beigesetzt. Ein prächtiges Denkmal von dem berühmten Würzburger Bildhauer Michael Kern hat das Andenken des tapferen Würzburger Kriegsobersten der Nachwelt überliefert.
Sein Regiment kam in kurbayerische Dienste und führte den Namen Alt-Tilly. H649 wurde es aufgelöst.
4, Wallenstein bei Gchweinfnrl.
Am 4. Juni \625 erließ Kaiser Ferdinand Ii. von Wien aus ein Schreiben an die Stadt Schweinfurt, daß er sie zum Sammel- und Musterplatz für seine nach Sachsen durchziehende Armee unter wallenstein, dem Herzog von Friedland, bestimmt hatte, versuche, dieses abzuwenden, blieben erfolglos. Am 4. August zeigten die fränkischen kreisausschreibenden Fürsten den vom Frankenwalde her erfolgenden Einmarsch des Heeres in Franken an, nachdem schon am 2. August 600 ßatzfeldische Reiter ohne vorherige Anzeige in das Gebiet der Stadt und der umliegenden Dörfer eingerückt und acht Tage lang geblieben waren.
Am \und \2. August kamen dann vier Friedländische Regimenter an, von denen sich drei auf der Au, das ist die Mainwiese der Gemeinde Oberndorf, das vierte abgesondert jenseits des Maines lagerten. Der General der Artillerie und der Stab hatten ihre Quartiere in der Stadt. Gegen Ende August kam wallenstein selbst nach Schweinfurt und bewohnte das Schopperische £?aus am oberen Eck des Marktes gegen die Obere-straße.
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Extrahierte Personennamen: Fürstbischof_Johann_Gottfried_von_Aschhausen Johann Michael_Kern Ferdinand_Ii Ferdinand August August August August
Extrahierte Ortsnamen: Prag Weithausen Alt-Tilly Wien Sachsen Friedland Maines Schweinfurt