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1. Kleine Erdkunde für Volks- und Bürgerschulen - S. 61

1909 - Braunschweig : Appelhans
— 61 — zwischen Großbritannien und Irland die Irische See. Welche Meeresteile trennen England von Frankreich? Die Küste hat viele zu Häfen geeignete Buchten. Wales (uels) im westlichen England ist die größte Halbinsel, Cornwall ist reich an Zinn und Blei. Wie gelangt man nach England? a) von Berlin über Han- nover, Dortmund, Wesel, Vlissingen, London in 20 Stunden, b) Von Berlin über Hannover, Osnabrück, Utrecht, Amsterdam (Rotterdam), Hoek van Holland, London in 20 Stunden. ^c) Von Bremen mit dem Lloyd-Dampfer nach Southampton in 20 Stunden, d) Von Calais nach London in 3% Stunden. A. England. Oberfläche: Im W. Gebirgsland, doch nicht hoher als die deutschen Mittelgebirge, reich an Steinkohlen und Eisen, mit vielen Fabrikstädten, in denen Banmwoll-, Woll- und Eisenwaren und Maschinen hergestellt werden. Im O. und S. Englands ist Tiefland, stark bewässert von vielen Flüssen: z. B. der The mse und dem Hnmber (hömmbr), welche in die Nordsee fließen. Der Severn (ßewrn) fließt in den Bristol-Kanal. Die Ebene zeichnet sich durch ein mildes, feuchtes Klima aus (woher kommt das?). Bergleiche hiermit das Binnen- land - Klima im Innern von Spanien und Rußland! Wein reift nicht, obwohl die Myrte sich im Freien hält. Üppig gedeihen Gras und Korn (Viehzucht, besonders edle Pferde, Schafe u. a.). Vorwiegend gewerbetreibend ist das Gebiet in der Mitte und im Norden, ackerbautreibend der Südosten. Der Lage mit verdankt es England, der erste Handelsstaat der Welt zu sein: nahe genug dem Festlande, starke Gliederung, gute Häfen, wasserreiche Flüsse, welche infolge der weit heraufsteigenden Flut auch für Seeschiffe zugänglich sind, viele Kanäle. Der Engländer, größtenteils dem germanischen Stamme angehörig, ist willenskräftig, selbständig, praktisch und unternehmend «.Lust an Seefahrten, Boxen, Wetten, waghalsigen Unternehmungen usw.); größtenteils der anglikanischen Kirche angehörig. In England ist neben dem glänzendsten Reichtum die bitterste Armut, neben der feinsten Bildung die größte Unwissenheit anzutreffen (Guts- und Fabrikbesitzer, Tagelöhner und Fabrikarbeiter). London, die größte Stadt der Erde mit sechs Millionen Ein- wohnern (soviel Einwohner wie Bayern oder dreimal soviel wie Berlin), liegt zu beiden Seiten der Themse, den größten Schiffen erreichbar; daher bringen Dampf- und Segelschiffe die britischen Waren nach allen Erdteilen und tauschen dafür die Erzeugnisse derselben ein. Ober- und unterirdische Eisenbahnen in der Stadt vermitteln den ungeheuren Verkehr. Der Stadtteil Green wich

2. Kleine Erdkunde für Volks- und Bürgerschulen - S. 27

1909 - Braunschweig : Appelhans
auf je 100000 Einwohner ein Abgeordneter). Reichssache ist Kriegs-, Zoll-, Rechtswesen (das Reichsgericht in Leipzig), Post- und Telegraphenwesen. In Bayern ist das Post- und Telegraphen- und teilweise auch das Heerwesen selbständig./ ^ § 26. Das Königreich Preußen, der Größe und Einwohnerzahl nach fast zwei Drittel von Deutsch- land (38 Mill. Einw.), nimmt fast den ganzen N. von Deutschland ein; der größte Teil gehört daher zur Norddeutschen Tiefebene, das übrige zum Mittelgebirge. Durch seine weite Ausdehnung von O. nach W. hat Preußen an allen deutschen Hauptflüssen Anteil, an welchen also? Das Reich zerfällt in zwölf Provinzen. Die Bewohner (nur im O., besonders in Preußen, Posen und Schlesien Slawen) nähren sich im N. und O. mehr von Ackerbau, Viehzucht und Handel, in der Mitte, im S. und W. mehr vom Fabrikwesen (Leinen, Wolle, Baumwolle und Metallwaren); womit hängt das zusammen? Immer mehr wird Deutschland In- dustriestaat. Au der Spitze der Verwaltung einer Provinz steht der Ober- Präsident, an der der Regierungsbezirke der Regierungspräsident. 1. Ostpreußen, östlich von der Weichsel, ist reich an Wald _ . und Wasser (Seen auf dem Landrücken, Flüffe, wie der Pregell. hat rmifipa Klimn lind ist daher nur spärlich angebaut iroggeu. fiafer: Viehzucht, namentlich Pferde). An der Küste Bprnstpin Köniasbera am Preael. Hauptstadt, bedeutende Handelsstadt iholz und Getreide), starke Festung. Krönnnqsstadt 5er preumschen Könige, Hochschule. Drei Regierungsbezirke: Königsberg, Gumbinnen und Allenstein. Beim Eingange ins Kurische Haff Me mel.jhnk* und Getrpid?- handel; südlich Tilsit an der_wemel (1807). (Weizen). Hauptstadt das altertümliche und stark befestigte Dan zig . an?, „das nordische Venedig," Festung, eine der bedeutendsten See- Handelsstädte Preußens. Wo der Landrücken von der Weichsel durchbrochen wird, liegt Tborn. daber Festung, weiter unterhalb Graudenz. Die früher sumpfige und unbewohnbare Weichselniederung ist durch den deut- scheu Ritterorden eingedeicht und dadurch zu einen: der fruchtbarsten Landstriche gemacht. Mrurie.n^b_uu^g.qn der Äogat. mit der Herr- lichen wiederhergestellten Burg der Hochmeister. Unweit des Frischen Haffs und der Nogat die Fabrikstadt Elb in g. Von hier bis Danzig fruchtbare Korngegend, welche aber häufigen Deich- brüchen ausgesetzt ist. Zwei Regierungsbezirke: Danzig und Marienwerder.

3. Kleine Erdkunde für Volks- und Bürgerschulen - S. 29

1909 - Braunschweig : Appelhans
— 29 — wichtiger Verkehrsweg von Berlin über die Oder nach Posen und Rußland. In der Mitte der Provinz und der ganzen norddeutschen Ebene lieat Verl i n an der Spree, trotz seiner sandigen, un- fruchtbaren Umgegen^Haupt- und Residenzstadt, mit großen Fa- briken (Maschinen, Seide, Modewaren, Porzellan) und wichtigem Handel, reich an Kunstschätzen und herrlichen Bauten, Reichs- Hauptstadt mit der größten Universität Deutschlands und mit einer Technischen Hochschule. Berlin bildet einen Stadtkreis. Am Ende der Straße „Unter den Linden" das schöne Brandenburaertor: weiter hinaus der Tiergarten und Char - 1 o t t e n b u r g an der Spree mit der Technischen Hochschule (Grabmal ^riedricb Wilbelms Iii, und der edlen Luise; neben Ihnen ruhen Wilhelm T. und seine Gemahlin). — Berlin liegt im Mittelpunkte der Eisenbawinien "Breslau-Hamburg, Wien-Prag- Dresden-Stettin, Paris-Köln- oder Basel-Franksurt a. M.-Tanzig- Königsberg-Petersburg. Berlin wird geschützt durch die beiden ^estunaen Svandau. wo die Spree in die Havel, und Küstrin./ wo die Warthe in die Oder mündet. Bei Küstrin sumpfige Niederungen; in der Nähe Zorndorf (1758). Im S., in der gewerbreichen Niederlausitz, K o t t b u s an der Spree (Tuch- fabrikeu). Folgende Schlachten sind um den Besitz Berlins ge- schlagen: nördlich Fe hrb ellin (1675), östlich Kunersdorf (1759), südlich Großbeeren und Bennewitz (1813). — Zwei Regierungsbezirke: Potsdam und Frankfurt und Stadt- bezirk Berlin. 7. Sachsen mit der Elbe imulde und Saales im S. Thüringerwald, im W. Harz, sonst meist fruchtbare Ebene (be- sonders Zuckerrüben). — Im nördlichen, durch Braunschweig und Anhalt getrennten Teile: M a g d p h n r g rm der Elbe, alte blü- hende Handelsstadt, ^estuna, Dom (Otto I.>. 1631: die Stadt liegt w fruchtbarer, fabrikreicher Gegend (sie ist erster deutscher Mucker- .sritrrikplatz und Zuckermarkt), an den großen Handelsstraßen, die von W. her hier über die Elbe nach Berlin und von S. her über Dresden _ nach Hamburg führen. In der Nähe bedeutende Salz- lager bei Schönebeck und Staßfurt. An« Fuße des Harzes H a l b e r st a d t (Dom) und Quedlinburg (Sämereihandel. Heinrich I.). Im südlichen Teile: Nordhausen in der frucht- baren Goldenen Aue (Schweinezucht, Branntweinbrennereien; welche alte Burg in der Nähe?). Südwestlich das unfruchtbare Eichsfeld. An der Unstrut Mühlhausen. Am Südostabhange des Harzes Eisleben (Kupfer- und Silberbergbau, Luther 1483 und 1546). Die Eisenbahn führt von Nordhausen über Eis- leben nach

4. Kleine Erdkunde für Volks- und Bürgerschulen - S. 65

1909 - Braunschweig : Appelhans
— 65 — Da die Seeluft beständig über Dänemark streicht, so herrscht ein ziemlich mildes Seeklima. Die Halbinsel ist im westlichen Teil eine unfruchtbare, teils sandige, teils morastige Ebene, der O. ist fruchtbarer; die Inseln sind sehr fruchtbar (Ackerbau, Viehzucht) und haben schöne Waldungen. Die Dänen, lutherisch, sind ein kräftiges, tätiges, gebildetes Volk (Haß gegen ihre Stammesge- noffen, die Deutschen). Das spärlich bewohnte Jütland hat keine große Stadt; an der Nord-Spitze das vom Dünensande fast verschüttete Skagen, „der Kirchhof der Schiffe". In Seeland, an der Ostküste (also am Sunde) die herrlich gelegene Hauptstadt Kopenhagen, d. h. Kaufhafen, mit einem weiten, befestigten Hafen. Zu Dänemark gehört die ärmliche Insel Island — fast so groß wie Süddeutschland — mit feuerspeienden Bergen, weiten öden Lavafeldern und heißen Sprudelquellen (Geysir). Das Klima der Insel ist an den Küsten verhältnismäßig milde, das Innere ist aber zum großen Teil mit ewigem Eis und Schnee bedeckt. Die wenigen Bewohner, von den Norwegern her- stammend, nähren sich vom Fange der Fische und Vögel (Eidergänse) und von Schafzucht. Den Dänen gehört in Amerika Grönland, die größte Insel der Erde. Wirtschaftliches: Auf den dänischen Geldmünzen stehen: Ähre und Fisch. Das sind die wichtigsten Erzeugnisse. Dänemark ist arm an Bodenschätzen: Kohlen und Eisen, die Hauptbedingungen der Industrie, fehlen. Es liefert nach Deutschland: viele Arbeits- Pferde, Kühe, Fische, Federn, Butter. Deutschland liefert nach Dänemark für 130 Mill. Mark Eisenwaren, Textilwaren usw. § 42. Das Königreich der Niederlande, zwischen Belgien und Preußen. Die Nordsee arbeitet täglich an der Zertrümmerung der Küste. Durch Sturmfluten entstand die Südersee, d. h. Südsee, so groß wie Braunschweig. Die West- friesischen Inseln sind der Nest des weggerissenen Landes. Das Mündungsgebiet der in viele Arme geteilten Flüsse, Rhein, Maas und Scheide, ist aufgeschwemmtes und daher sehr fruchtbares Laud (Viehzucht, Ackerbau). Da es zum Teil tiefer als das Meer und das Flußbett liegt, so muß es durch hohe Deiche geschützt werden. Die Küste ist der deutschen Nordseeküste ähnlich (Dünen, Deiche, Marsch- und Geestland). Nach O., nach Hannover zu, viele Moore. Die Bewohner (Germanen und größtenteils evangelisch), sind fleißig, reinlich, ruhig und bedächtig. Hauptsächlich blühen in- folge der glücklichen Lage des Landes Handel, Fischfang (Hering) Sommer, Kl. Erdkunde. 5. Aufl. 5

5. Kleine Erdkunde für Volks- und Bürgerschulen - S. 38

1909 - Braunschweig : Appelhans
— 38 — Am Rhein, der Mainmündung gegenüber, die starke Reichs- festnng Mainz lgutenberg). In der Provinz Rheinhessen das uralte Worms <1521, Lutherdenkmal), früher eine der bedeutendsten Städte Deutschlands, und in der Nordwestecke, schön gelegen, Bingen. Östlich vom Rhein, in sandiger Fläche, die Hauptstadt Darmstadt mit Technischer Hochschule. Südlich führt die von Frankfurt kommende Eisenbahn an der am Westabhange des Oden- waldes hinziehenden obst- und weinreichen Bergstraße vorbei nach Heidelberg. Offenbach am Main, oberhalb von Frankfurt, ist die bedeutendste Fabrikstadt des Landes, besonders für Leder- waren. Im nördlichen Teile Gießen an der Lahn (Hochschule). Welche Städte liegen noch an der Lahn? — Eisenbahn?) 5. Deutsch-Lothringen und Elsaß, seit 1870 wieder deutsch, und zwar Reichsland, mit den beiden starken Festungen Metz an der Mosel (Vionville, Gravelotte, Schlachten 1870) und Straßburg, unweit des Rheins, berühmt durch das schöne Münster. Nördlich die Schlachtenorte Weißenburg und Wörth. In dem fruchtbaren und gewerbreichen Tale der Jll (Nebenfluß des Rheins) liegen außer Straßburg noch Kol mar und Mülhausen, letzteres wegen seiner Fabriktätigkeit lbaumwollstoffe u. a.) Chemnitz ähnlich. Die ganze Oberrheinische Tiefebene ist fruchtbare Korn- gegend, am Abhänge des Wasgenwaldes Wein- und Tabakbau. Welche geschichtlichen Orte liegen im N. des Elsaß? Wie die rechtsrheinische Ebene so ist auch die linksrheinische von einer Eisenbahn durchschnitten, welche von Basel über Mül- hausen-Straßburg nach N. führt. Metz steht mit Straßburg und mit Koblenz durch eine Eisenbahn in Verbindung. Wirtschaftliches. 1. Getreidebau. In Deutschland dient fast die Hälfte des Bodens (fast 49°/n) dem Acker- und Gartenbau. Nur in Frankreich ist es günstiger (56 %). Am meisten wird Roggen gebaut: fast soviel, wie Bayeru groß ist; Weizen soviel, wie Württemberg groß ist; Hafer soviel,^ wie Württemberg, Baden und Hessen groß sind; Gerste soviel, wie Baden groß ist. Den meisten Großgrundbesitz haben die östlichen Provinzen Preußens, die beiden Mecklenburg und Anhalt. Obwohl Deutschland den höchstentwickelten Ackerbau f)at, kann es noch nicht 4/* seines Brotkorns liefern; vielmehr müssen jährlich 6 Mill t Ge- treide eingeführt werden. Davon kommt die Hälfte aus Rußland Ferner liefern uns Argentinien, Rumänien, Bereinigte Staaten und Österreich-Ungarn Getreide. Doch wird auch aus Deutschland Getreide nach den nordischen Ländern ausgeführt. . 2. Zuckerrübenbau. Deutschland liefert mit seinen 400 Fabriken V« des Zuckers der Welt und V» des Rübenzuckers. Allem die Provinz Sachsen erzeugt den vierten Teil des deutschen Zuckers. 3. Kartoffeln. Deutschland baut von allen Ländern die meisten Kar- toffeln, etwa 45 Mill. t. Biel wird davon in der Spiritus-Industrie verwendet. 4. Hopfen liefert Deutschland % des Welt - Hopfens: es ist auch das erste Bierland der Erde.

6. Kleine Erdkunde für Volks- und Bürgerschulen - S. 77

1909 - Braunschweig : Appelhans
— 77 — Europas finden sich weiter südlich Gazellen, Antilopen, Löwen, Panther, Hyänen u. a. Trotz des günstigen Klimas und des fruchtbaren Bodens be- finden sich diese Länder in traurigem Zustande, weil die herrschende mohammedanische Bevölkerung, besonders die Mauren, sich in grimmigem Haß gegen die Christen von dem Handel und Verkehr mit Europa abzusperren suchen. 1. Tripolis. Hauptstadt Tripolis, beherrscht von einem türkischen Pascha. 2. Tunis, ein vom Bei dem Namen nach regierter sran- zösischer Schutzstaat. Schöngelegene Hauptstadt Tunis mit be- deutendem Handel. In der Nähe Trümmer der im Altertum blühenden Stadt Karthago. 3 Algerien lalscherien), die wichtigste französische Kolonie, reich an Getreide, Wein und Vieh. Hauptstadt Algier am Meer, in fruchtbarer Gegend (Dampfschiffahrt nach Marseille, Ausfuhr von Gemüse nach dem nördlichen Europa). Tunis und Algerien blühen unter französischer Herrschaft auf. Die Franzosen haben noch immer mit den Kabylen, den flinken „Söhnen der Wüste", viel zu kämpfen. 4. Marokko, ein despotisches Kaiserreich unter französischem Einfluß. Wegen seiner Ecklage und Fruchtbarkeit ist Marokko der wertvollste dieser Staaten. Die Hauptstadt Marokko liegt sehr schön. Größer ist F6s. § 57. Die Sahara (d. h. Wüste), ein regenloses, heißes, wellenförmiges Hochland, halb so groß wie Europa. Sie besteht teils aus Sandflächen, die oft zu hohen Dünen aufgetürmt sind, teils aus hartem Felsboden, aus dem sich hier und da Gebirge erheben. Infolge des mangelnden Regens fehlt es.an Pflanzen und Tieren fast ganz: Strauße, Antilopen, Löwen finden sich nur am Rande der Wüste. Die gefährliche Reise durch die Wüste wird den Karawanen nur ermöglicht durch die Kamele und durch die Dattelpalme, welche in den quellenreichen Oasen gedeiht. Die Bewohner der Oasen beschäftigen sich mit Viehzucht (Kamele und Pferde) und Straußen- jagd; sie sind auch die Führer der Karawanen. Wichtig für das salzarme Mittel-Afrika ist der Reichtum an Salz im S. der Sahara (früher Meeresboden). § 58. Der Sudkn. Der Sudan gehört zu dem äquatorialen oder heißen Afrika. Das heiße Afrika zeichnet sich durch riesige Pflanzen- und Tiergestalten aus. In den fast undurchdringlichen Urwäldern findet

7. Kleine Erdkunde für Volks- und Bürgerschulen - S. 80

1909 - Braunschweig : Appelhans
-80- den Engländern gehörende Walfischbai versandet stark. Das Innere der Kolonie besteht aus einem Hochland von mehr als 1500 in Höhe, mit vielen steilen und kahlen Gebirgszügen. Die Flüsse führen mit Ausnahme des Knnene im N. und des Orangeflusses im S., nur znr Regenzeit Wasser, Selbst der Große Fischfluß im löst sich zur Trockenzeit in Lachen auf. Der tropische, für Europäer so heiße Norden eignet sich zum Bau von Getreide, Tabak und Obst. Das Land in der Mitte und im S. eignet sich zur Zucht von Rindern, Schasen, Pferden und Straußen. Nach 0. geht das Land in die Steppe über. Das Klima unterscheidet sich nicht allzusehr vom europäischen. In unser Winterhalbjahr fällt dort die Regenzeit, in unser Sommerhalbjahr die Trockenzeit. Nur 200000 Menschen wohnen dort, das ist so wenig dicht, als wenn die Einwohner der Stadt Braunschweig über ganz Deutsch- land verteilt würden. Vorwiegend wohnen im S. Hottentotten, in der Mitte Herero, im N. Owambo. Man führt aus: Straußen- federn, Vieh, Häute, Knpfer. Die Reise von Hamburg nach Swakopmund dauert 24 Tage. Der Süd-Rand oder das den Engländern gehörige, gesunde und sehr gut bebaute Kapland Hauptstadt ist Kapstadt, eine bedeutende Handelsstadt, Ausfuhr von Wein, Wolle und Straußenfedern. Das Innere ist ein nach S. abfallendes Stufen- land. Die Urbewohner, die stumpfsinnigen und trägen Hotten- rotten, sind von den eingewanderten Holländern, Buren, in die öden nördlichen Gegenden zurückgedrängt. Nachdem die Engländer das Kapland den Bnren abgenommen hatten, wanderten viele derselben nach No. aus, besiegten die Kaffern und gründeten zwei Freistaaten, welche nach dem Buren- kriege englische Kolonien wurden: Oranje-Kolonie und Kolonie Transvaal (fahl) mit der Hauptstadt Johannesburg. Der Ost-Rand. Der südliche Teil ist gesund (Ansiedelungen der Engländer), je näher dem Äquator aber, desto heißer und un- gesunder werden namentlich die Küstenländer. a) Englische Niederlassungen bei den Kaffern. d) Portugiesische Niederlassungen an der Küste von Mozam- biqne, zu beiden Seiten des Sambesi. c) Deutsch-Ostafrika ist fast doppelt so groß wie das Deutsche Reich und ist unsere größte, volkreichste und wertvollste Ko- lonie. Sie liegt wenig südlich vom Äquator und wird im N. von eng- lischem Gebiet begrenzt, im W. vom Kongostaat, im S. von eng- lischem und portugiesischem Gebiet. Flach und heiß ist die Küste. Hier liegen Daressalam, die Hauptstadt, und Bagamojo. Im Innern sind Hochebenen und Gebirgsländer. Im N. ist der fast 6000 m hohe Kilimandscharo. Südöstlich erstreckt sich das srucht- bare Bergland von llsambara, zu dem eine Eisenbahn von der

8. Kleine Erdkunde für Volks- und Bürgerschulen - S. 87

1909 - Braunschweig : Appelhans
— 87 — und der wichtige Fieberrindenbaum, der aber auch auf den Ab- hängen der Kordilleren (z. B. in Pern) vorkommt. 4. Die Republik Peru, meistenteils Gebirgsland, reich an Silber und Kupfer. Hauptstadt Lima. Ausfuhr von feiner Wolle (Vigogne); das Lama ist Lasttier. An der Küste Guano-Inseln. 5. Die Republik Bolivia, teils aus den südöstlichen Kor- dilleren von Peru, teils in den Ebenen des Amazonenstromes gelegen. 6. Die Republik Chile (tschlle), ein gesegnetes, wohlgeordnetes Land, „der Garten der neuen Welt", die Heimat der Kartoffel. Das Land ist schmal, fast 5000 km lang (gleich der Strecke Brann- schweig-Tschad-See). Das Klima ist gemäßigt. Hauptstadt San- tiago in schöner, fruchtbarer Gegend; Ausfuhrhafen ist die Hafen- stadt Valparaiso (walparaißo) mit vielen Deutschen. Deutschland kaust von Chile jährlich für 100 Mill. Mark Chilisalpeter, Gold, Leder usw. und verkauft uach Chile Textil-, Eisenwaren usw. Zu Chile gehört der gebirgige westliche Teil des öden Patagonien und des Feuerlandes, einer Insel, welche von körperlich und geistig verkümmerten Indianern, den „Eskimo des Südens", spärlich bewohnt ist. 7. Die Republik Argentinien. Die Ebenen sind reich an Rindern und Pferden, daher ist die Ausfuhr von Wolle, Häuten, Schlachtvieh und getrocknetem Fleisch bedeutsam. Buenos Ayres ibuenosaires) am La Plata, die größte Stadt Süd-Amerikas und Haupthandelsstadt für den ganzen Süden, Ausfuhr von Weizen, Schlachtvieh und Fellen. Die Herden werden von halbwilden Gauchos (gautschos) ge- hütet. Zu Argentinien gehören der östliche Teil Patagoniens, eines öden, rauhen Steppenlandes, sowie des Feuerlandes und andere Inseln, welche nur als Stationen für die Walfischfahrer wichtig sind, nach dem Pol zu meist noch unbekannte Inseln, reich an Trantieren und Pinguinen. Ostlich von Nord-Argentinien liegen die nach den La Plata- Zuflüssen benannten Republiken: 8. Paraguay und 9. Uru- guay, Ausfuhr von Fellen und von Fleischextrakt (in Fray- Bentos sind großartige Schlachthäuser für das Rindvieh ans den Ebenen). 10. Die Vereinigten Staaten von Brasilien, fast so groß wie die Vereinigten Staaten von Nord-Amerika, aber schwach bevölkert, mit herrlichem Klima, reich an Kaffee, Zucker, Baum- wolle usw., in den Gebirgsstüssen viel Gold und Diamanten. Das Innere meist undurchdringlicher Urwald, welcher von der Mündung des Amazonenstromes bis fast zu den Anden reicht (Kautschuk). Bewohner (15 Mill.): Indianer, zur Hälfte noch wild, in den Wäldern von Jagd und Fischfang lebend (Botokuden u. a.);

9. Kleine Erdkunde für Volks- und Bürgerschulen - S. 89

1909 - Braunschweig : Appelhans
- 89 - ärmer und dürrer sind aber die hinter ihnen liegenden Ebenen. Die nördlich vom Wendekreise des Steinbocks gelegenen Länder- Haben eine trockene und eine feuchte Jahreszeit. In der Regen- zeit schwellen die Flüsse stark an und verheeren die Gegend, um später fast ganz zu versiegen. — Das zu England gehörige Fest- land besteht aus fünf Kolonien, die nebst Tasmanien zu dem Australischen Staatenbund vereinigt sind. Am gesegnetsten ist die Ostküste, Neu-Süd-Wales (uels), daher hier die Hauptstadt Sydney (ßidni), durch ihren herrlichen Hafen Mittelpunkt des Handels von Australien. Im So. die Kolonie Viktoria; die Abhänge der Berge (welcher?) und die Flüsse sind reich an Gold. Melbourne (melbörn) ist die zweit größte Stadt. An der besonders von Deutschen bewohnten Südküste Adelaide (edeled), Ausfuhr von Weizen und Wolle. Im S. die Insel T a s m a n i a , jetzt nur noch von Ein- gewanderten (meist Engländern) bewohnt. An den Küsten Wal- fischfang. § 68. Die Inseln bilden zwei, um die Ostseite des Festlandes gelegene Gruppen, fruchtbarer als das Festland (Palmen, Brotbaum), meist von kräftigen, bildungsfähigen Malaien bewohnt, von denen manche schon zum Christentum bekehrt sind, viele aber noch Menschen opfern und fresfen. Die Urbewohner sind aber fast überall im Aus- sterben begriffen. Das Klima ist ozeanisch; in den Bodenerzeug- nissen und Bewohnern schließen sich die Inseln an Süd-Asien an. A. Die Austral-Jnseln beginnen östlich von den Molukken mit dem im Inneren noch wenig bekannten Neu-Guinea (ginea), der Heimat des Paradiesvogels, größer als Skandinavien. Diese Insel gehört den Engländern, Holländern und Deutschen. Deutsche Schutzgebiete in der Südsee. __ Es sind Hunderte von Inseln, die zusammen etwa halb so groß wie das Deutsche Reich sind, aber nur so viel Einwohner haben wie das Herzogtum Braunschweig. Sie liegen in der heißen Zone zu beiden Seiten des Äquators und haben daher ein feucht-heißes Klima. Hier gedeihen Kokospalme, Baumwolle, Kaffee, Tabak, Kakao und Zuckerrohr. a) Das Kaiser Wilhelmsland nimmt den No. der Insel Neuguinea (ginsa) ein und ist Gebirgöland, das bis 4000 m gipfelt und meist Urwald trägt. Der Boden ist fruchtbar und reich an Sagopalmen und Kautfchukbäumen. Auf weite Strecken ist der Kaiserin Augustafluß schiffbar. Hauptort ist Friedrich- Wilhelmshafen.

10. Kleine Erdkunde für Volks- und Bürgerschulen - S. 93

1909 - Braunschweig : Appelhans
— 93 — ist es mit dem Wesergebirge. In der meist sehr fruchtbaren Ebene gedeihen dagegen alle Pflanzen des norddeutschen Tief- landes vortrefflich. § 4. Die Bewässerung, Bodengeftalt und Bewohner des Landes. 1. Die Bewässerung. Fast sämtliche Flüsse gehören dem Gebiete der Weser an. Die Weser selbst berührt nur die West- liehe Grenze des südwestlichen Teiles, aber ihr Nebenfluß, die Aller, durchströmt den nördlichen Teil, die Oker den nördlichen und südöstlichen, die Leine den südwestlichen Teil. Richtung der Aller von So. nach Nw., die ihrer Nebenflüsse von S. nach N. Zum Gebiete der Elbe gehört ihr linker Nebenfluß, die Ohre (Kaloörde), und die Bode, ein linker Nebenfluß der Saale (im südöstlichen Teile). 2. Die Bodengestalt. Der nördliche Teil ist Tiefland, der südöstliche und südwestliche Bergland und zwar im O. der Harz und im W. die Weser berge. a) Der Harz zerfällt in den höheren und rauheren Ober- harz (im Nw.) und in den Unter harz (im So.). Der Oberharz ist wichtig durch seinen Reichtum an Eisen-, Kupfer- und auch Silber-Erzen und an Holz (Fichte). Der Brocken, 1142 rn hoch, liegt im Preußischen; der höchste braunschweigische Berg, der Wurmberg zwischen Brocken und Braunlage, ist etwas niedriger. Auf dem Oberharze entspringen die Oker und ihr rechter Nebenfluß, die Radau, sowie die Bode, die letzteren beiden am Brocken. Der braunschweigische Unterharz ist größtenteils eine rauhe, unfruchtbare Hochebene (Braunlage, Zorge), an den Abhängen (wie bei Blankenburg) milder und ergiebiger (Laubholzbestand). Am Bodetale mehrere Höhlen mit Tropfsteinbildungen in den Kalkfelsen Rübelands (Hermanns- und Baumannshöhle). b) Zu den Weserbergen, welche den südwestlichen Teil Braun- schweigs durchziehen, gehört südlich von Holzminden der Solling, ein Sandsteingebirge (Sollinger Platten!), an der Ostgrenze der Hils und seine Fortsetzung, der schmale Ith, etwa 320 m hoch. c) Das wellenförmige Tiefland des nördlichen Teiles, zu der großen norddeutschen Ebene gehörig, wird nur von einzelnen Wald- reichen Hügelketten durchzogen, besonders von der Asse zwischen Wolfenbüttel und Schöppenstedt und von dem mit schönem Buchen- Walde bedeckten Elm (an seinen Rändern bei Helmstedt und Schö- ningen viele Braunkohlenlager). Die Ebene selbst hat namentlich im S. fetten, fruchtbaren Boden, nach N. hin wird sie sandig oder moorig, besonders im N. von Brauschweig nach der Lüneburger
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