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1. Bilder aus der Geschichte für evangelische Volksschulen - S. 9

1895 - Elberfeld : Wülfing
9 Zu derselben gab das wilde Volk der Hunnen den ersten Ansto. Im Jahre 375 nach Chr. Geb. drang dasselbe von Asien her in Europa ein. Furcht und Entsetzen gingen vor ihm her; denn die Hunnen waren sehr rohe und grausame Menschen. Die Rmer verglichen sie mit wilden Tieren und grob zugehauenen Holzkltzen. Die Hunnen aen Wurzeln und rohes Fleisch, das sie mrbe ritten. Ihre Kleidung bestand meistens aus rohen Fellen. Sie hatten einen starken und krftigen Krper, einen dicken Kopf, ein breites Gesicht mit schrg liegenden Augen, platter Nase und hlichem Munde. Von dem fast bestndigen Sitzen zu Pferde waren ihre Beine sehr krumm. Der unzertrennliche Gefhrte des Hunnen war nmlich sein kleines, aber schnelles und un-ermdliches Pferd. Alle Lnder, welche dieses Volk durchzog, wurden in eine Wildnis (Einde) verwandelt. Es verwstete die Felder, ver-brannte die Ortschaften und ttete die Bewohner. Deshalb zitterte alles vor diesen furchtbaren Scharen. Bei ihrem Zuge von Asien nach Europa stieen die Hunnen zuerst auf die Ostgoten. Diese wichen zurck und drngten ihre Nachbarn, die Westgoten, auf das rechte Ufer der Donau. Die Hunnen aber zogen verheerend nach, bis sie sich endlich in Ungarn niederlieen. Von hier aus unternahmen sie unter der Fhrung ihres Knigs Attila noch mehrere Raubzge. Sie drangen sogar durch sterreich und Sddeutschland bis nach Frankreich vor. Aber bei Chalons wurden sie in einer groen Schlacht geschlagen und zur Rck-kehr gezwungen (451). Zum Glck starb Attila nicht lange nachher, und nach seinem Tode zerfiel das Hunnenreich in kurzer Zeit.. b. Die Eroberung Italiens durch die Westgoten. Indessen waren die Westgoten unter ihrem jungen, tapfern Könige Alarich nach Italien gezogen. Bald standen sie vor der Hauptstadt Rom, die seit vielen Jahrhunderten keinen Feind vor ihren Thoren gesehen hatte. Anstatt den Eroberern mutig mit den Waffen in der Hand entgegenzutreten, schickten die Rmer eine Gesandtschaft an Alarich. Bei den Verhandlungen rhmten die Boten die Menge der rmischen Soldaten. Da erwiberte Alarich lachend: Je dichter das Gras, desto leichter das Mhen." Als Alarich alles Gold und Silber der Stadt Rom forderte, fragten ihn die Gesandten: Was willst du uns benn lassen?" Das Leben", entgegnete der Gotenfrst. Doch begngte sich Alarich mit dem Versprechen der Rmer, 2500 kg Golb und 15 000 kg Silber zu zahlen. Hierauf zogen die Goten ab. Da abe" Sie Rmer ihr Versprechen nicht hielten, erschien Alarich abermals vor Rom. In kurzer Zeit zwang er die Belagerten, ihm die Thore zu ffnen. c. Alarichs Tod und Begrbnis. Nach der Eroberung Roms zogen die Westgoten nach Unteritalien, um von da nach Si-

2. Bilder aus der Geschichte für evangelische Volksschulen - S. 11

1895 - Elberfeld : Wülfing
verbunden. Oft trachteten die Heiden den Missionaren nach dem Leben. Trotzdem liefsen sich diese von dem einmal begonnenen Werke nicht zurckschrecken. b. Die Klster. Um besser 'und sicherer wirken zu knnen, grndeten die Missionare sobald als mglich einen' festen Aufenthaltsort. Ein solcher Wohnsitz, den man Kloster nannte, gab den Glaubensboten Obdach und grfsere Sicherheit. Sie konnten dorthin, wenn sie in der Umgegend gepredigt hatten, stets zurckkehren. Auch liefsen sich um diesen festen Wohnort die aus den Heiden gewonnenen Christen leichter sammeln. Whrend ein Teil der Mnche die Schler unterrichtete, Bcher abschrieb, zum Predigen auszog oder Kranke und Sterbende besuchte, rodeten die andern den Wald aus, oder arbeiteten auf dem Felde und im Garten, besorgten das Vieh, verfertigten Kleider, Schuhe und allerlei Haus- und Ackergerte. So gaben die Mnche den umwohnenden Christen und Heiden ein schnes Beispiel eines frommen, geordneten, gesitteten und arbeitsamen Lebens. Oft bildete sich allmhlich eine volkreiche Ansiedelung _ in der Nhe des Klosters, die im Laufe der Zeit zu einer christlichen Gemeinde heranwuchs. Um manche Klster sind spter grfsere Städte, wie Mnster, Fulda, Wrzburg u. a. entstanden. 2. Suitbertus (723). Unter den Mnnern, welche am Niederrhein das Evangelium predigten, zeichnete sich besonders Suitbertus aus. Seine Heimat war England. Mit einigen Gefhrten hatte er sein Vaterland verlassen und war in das Kloster zu Utrecht in dem heutigen Holland gezogen. Suitbertus hatte sich das Bergische, zwischen Rhein, Ruhr und Wupper, fr seine Missionsarbeit ausgesucht. Alljhrlich reiste er von Utrecht dorthin und kehrte im Herbst wieder in das Kloster zurck. Aber er mufste jedesmal, wenn er im Frhjahr wiederkam, bemerken, dafs seine Mhe und Arbeit umsonst gewesen war. Den Winter der hatten nmlich die Heiden alle christlichen Lehren vergessen. Da schenkte ihm ein frnkischer Fürst eine Insel im Rhein. Suitbertus grndete dort ein Kloster, aus dem nachher eine Stadt entstand, die den Namen Kaiserswerth" bekam. Jetzt liegt diese Stadt am rechten Ufer des Rheins, da derselbe seinen Lauf dort gendert hat. Von diesem Kloster aus ging nun Suitbertus in die umliegenden Gegenden und verkndigte mit grofsem Eifer die frohe Botschaft von Jesu Christo. Er erlebte die Freude*

3. Bilder aus der Geschichte für evangelische Volksschulen - S. 21

1895 - Elberfeld : Wülfing
21 so lsten es die Knechte vom Ufer und fuhren stromaufwrts. Der mutige Knabe sprang ins Wasser, um schwimmend das Ufer zu erreichen; aber man zog ihn wieder heraus, beruhigte ihn durch gute Worte und brachte ihn nach Kln in die Wohnung des Erzbischofs. b. Seine verkehrte Erziehung. Alle Bemhungen der Mutter, ihren Sohn wieder zu erhalten, waren vergeblich. Hanno machte sich nun zum Vormund des kniglichen Knaben und erzog ihn mit grfster Strenge. Indessen bewirkte er durch seine Hrte nur, dafs das gutmtige und offene Kind strrisch und widerspenstig wurde. Als Hanno nach einigen Jahren eine Eeise nach Italien unternehmen mufste, kam die Reichsverwaltung an den Erzbischof Adalbert von Bremen, der nun auch Heinrichs weitere Erziehung bernahm. Hatte Hanno den Knaben zu strenge erzogen, so war Adalbert zu milde und nachsichtig und liefs seinem Zgling in allen Stcken freien Willen. Da er selbst mit den Sachsen in bestndiger Fehde lebte, so vergafs er nicht, dem jungen Könige auch Argwohn, ja Hafs gegen diesen deutschen Stamm und seine Fürsten einzuflfsen. Gerade dadurch hat er aber ganz besonders Heinrichs Unglck verschuldet. 2. Heinrichs Krieg gegen die Sachsen. a. Sein bermut. Heinrich war erst 15 Jahre alt, als er fr mndig erklrt wurde und nun selbst die Regierung bernahm. Er wohnte zu Goslar am Harz. Adalbert, der auch jetzt noch sein Ratgeber blieb, fuhr fort, ihm die Sachsen als ein trotziges und widerspenstiges Volk zu schildern. Die Sachsen hingegen wollten nicht viel von Heinrich wissen, weil sein erster Ratgeber ihr erbitterter Feind war. Dazu zeigten sich leider bei Heinrich bald die schlimmen Folgen der schlechten Erziehung. Er trat als ein stolzer, rcksichtsloser Herrscher auf. Besonders wurden die Sachsen von ihm unfreundlich und hart behandelt. In ihrem Lande legte er Burgen an und besetzte sie mit frnkischen Kriegsknechten, die manchen argen Unfug trieben. b. Sein Unglck. Da kam es zum Aufstande. Ein schsisches Heer rckte gegen die Harzburg, wo Heinrich zu der Zeit sich aufhielt. Nur schleunige Flucht konnte den jungen König retten. Mit wenigen Getreuen irrte er mehrere Tage ohne Speise und Obdach durch Wald und Gebirge. Erst am Rheine gelangte er in Sicherheit. Die Sachsen zerstrten alle kniglichen Burgen, so auch die herrliche Harzburg. Sie entweihten die in der Kirche befindlichen

4. Bilder aus der Geschichte für evangelische Volksschulen - S. 4

1895 - Elberfeld : Wülfing
4 eine rauhe hlzerne Bank angebracht. Der Tisch war ebenso kunstlos gearbeitet. Auf einem Brett (Sims) stand das wenige hlzerne und irdene Geschirr, welches beim Kochen und beim Essen gebraucht wurde. An den Wnden hingen Bogen und Pfeile, ein steinerner Streit-Hammer mit hlzernem Stiel, Schwert, Speer und Schild, auch wohl ein Fischernetz. Im Hofe fand sich oft noch ein kleiner zweirdriger Karren und ein einfacher Pflug. e. Ihre Nahrung. Viele von den Nahrungsmitteln, welche wir jetzt haben, kannten die alten Deutschen nicht. Die Kartoffel und die meisten unsrer Gemsearten waren ihnen noch fremd. Aus Hafer-krnern, welche zwischen Steinen zerrieben waren, kochten sie Haferbrei (Habermus). Auerdem hatten sie Fleisch und Eier. Khe, Schafe und Schweine wurden geschlachtet, auch viele Pferde. Auerochsen, wilde Schweine, Bren, Hirsche, Rehe und Hasen lieferten manche Mahlzeit. Wo Bche, Flsse und Seeen waren, da gab's auch Fische. In manchen Gebirgsgegenden muten sich die Leute oft mit rohen Eicheln und Wurzeln begngen. Als Getrnk hatten unsre Vorfahren Milch, ferner ein aus Gerste hergestelltes Bier und den aus Honig bereiteten Met. f. Ihre Stnde und deren Beschftigung. Bei den alten Deutschen gab es freie Männer, Hrige und Leibeigene. Nur wer Haus und Hof als freies Eigentum besa, war ein freier Mann. Die hrigen Leute waren ursprnglich leibeigene Knechte. Sie empfingen wohl von ihrem Herrn, als Zeichen seiner Zufriedenheit, ein kleines Stck Land. Dafr muten sie einige Dienste leisten, oder sie hatten dem Herrn einen Teil ihrer Ernte, oder Hhner, Gnse und Eier abzuliefern. Die Leibeigenen (Sklaven oder Knechte) hatten kein Be-sitztum. Sie durften kein langes Haar und keine Waffen tragen und konnten verkauft oder verschenkt werden. Der freie Mann ging auf die Jagd Und kmpfte mit dem Auer-ochsen, dem Elentier, dem Bren und dem Wolfe. Oder er ging zu der Sttte, wo die Männer des Gaues sich versammelten, um mitein-ander der Krieg oder Frieden zu beraten oder Gericht zu halten. Am liebsten zog er als tapferer Krieger hinaus in den Kampf. Die Arbeiten in Haus und Feld besorgten die Frauen und Tchter mit Hilfe von Mgden und Knechten. Die Weiber und Mdchen spannen, webten, nhten und kochten. Die Knechte arbeiteten im Felde und besorgten das Vieh. Auerdem schnitzten sie Bogen und Pfeile, drehten Seile, strickten Netze und verfertigten mancherlei Gerte. n , Alles, was die Familie an Nahrungsmitteln, Kleidungsstcken, Haus-, Acker- und Jagdgerten und dergleichen bedurfte, mute von den Hausgenossen selbst hergestellt werden.

5. Bilder aus der Geschichte für evangelische Volksschulen - S. 51

1895 - Elberfeld : Wülfing
51 er Abschied von seinen Freunden, setzte sich wieder in seinen Wagen und reiste mit dem Herold und seinen andern Reisegefhrten der Heimat zu. Als nun Luther auf der Heimreise bis in den Thringer Wald gekommen war, sprengten pltzlich 5 verkappte Reiter heran, zogen ihn aus dem Wagen und fhrten ihn ins dichte Gebsch. Hier zogen sie ihm ein Reitergewand an, setzten ihn auf ein Pferd und brachten ihn auf die nahe Wartburg (im- Thringer Walde, eine Stunde von Elsenach). Das hatte Kurfürst Friedrich der Weise so angeordnet-denn er meinte, es wrde schwer sein, den gechteten Mann in Witten-berg vor seinen Feinden zu schtzen. d. Sein Aufenthalt auf der Wartburg. Lange Zeit wute drauen niemand, wo Luther war, ob er tot sei oder lebe: sogar die meisten Schlobewohner kannten ihn nicht. Denn er kleidete sich wie em Mger Edelmann damaliger Zeit und wurde Junker Georg genannt. Em wichtiges Werk wurde hier von ihm begonnen: die bersetzung Mr m8 V w zeigt man auf der Wartburg das Ammer, wo Luther gewohnt, mit den Mbeln, welche ^benutzt hat: Schreibtisch, Stuhl, Bettstelle und Porzellanofen. Die Schlokapelle, m welcher er zuweilen predigte, ist ebenfalls noch in ihrer altertmlichen Weise erhalten. ' oq) m . c- Seine Rckkehr nach Wittenberg. Inzwischen waren m Wittenberg Männer aufgetreten, welche vorgaben. Freunde und An-wr f r L"hers zu fem, aber mit einem unverstndigen Eifer alles imln? o?en; ,@ie entfernten die Bilder aus den Kirchen mlfvr dle Leute, da man ohne jegliche Vorbereitung zum heiligen Abendmahl gehen und selbst Brot und Kelch vom Altar nehmen drfe. Luther frchtete mit Recht, da solches Thun dem angefangenen Reformationswerke hchst schdlich sein werde. Darum eilte er m Pferde im Retteranzuge, den Degen an der Seite, nach Wittenberg kt sr-rfrn"9te ^ eine Woche hindurch tglich mit solcher Kraft, Ki;" "ethc6m U"b Ruh- und Ordnung in 7. See Forkgang eter iteformafion. .... - N-ue Ordnungen. Nach der Rckkehr von der Wartbura Wittenberg. Zusammen mit seinem gelehrten ^unde, dem Professor Philipp Melanchthon, arbeitete er weiter an einer Verdeutschung der Heiligen Schrift. Beide waren aus eikria h & ^"^esdienst zu verbessern. Die lateinische Messe wurde ffn Il U ^?"gelium rem und lauter verkndigt. Die Leute singen an, deutsche Kirchenlieder zu singen, die Luther und ^ Ircsa ^arnn^frt9ebi^et ^t!en* Sicfe ieber trugen viel zur Aus-breitung der Reformation bei. Man hrte sie nicht blo in den

6. Bilder aus der Geschichte für evangelische Volksschulen - S. 52

1895 - Elberfeld : Wülfing
52 Kirchen, sondern auch in den Husern, in den Werksttten, auf dem Felde und auf den Landstraen singen, so da die rmischen Priester klagten: Das Volk singt sich in Luthers Lehre hinein." Infolge der Reformation wurden viele Klster aufgehoben, weil in denselben allerlei Unordnungen eingerissen waren und ihre Bewohner nicht mehr ein arbeitsames und frommes Leben fhrten. Den Geist-lichen wurde erlaubt, in die Ehe zu treten, und Luther heiratete eine frhere Nonne, Katharina von Bora. b. Luthers Sorge fr den Unterricht. Auf den Wunsch des frommen Kurfrsten von Sachsen reiste Luther mit Melanch-thon in Kursachsen umher, um zu sehen, wie es in Kirchen und Schulen bestellt sei. Da fanden sie denn, da die meisten Leute sehr un-wissend in der biblischen Geschichte und christlichen Lehre waren. Manche kannten nicht einmal das Unser Vater." Sogar viele Prediger waren nur wenig mit der Heiligen Schrift bekannt. Des-wegen schrieb Luther fr das Volk seinen kleinen, und fr die Pre-diger und Lehrer feinen groen Katechismus. Er ermahnte auch die Ratsherren der deutschen Städte eindringlich, da sie sich der Jugend annehmen und nach guten Schullehrern umsehen mchten. c. Die Ausbreitung der evangelischen Lehre. So brei-tele sich die evangelische Lehre von Jahr zu Jahr immer weiter aus, nicht blo in ganz Sachsen, sondern auch in Hessen, Lneburg, Pom-mern, Preußen, in den Stdten Nrnberg, Augsburg, Ulm, Nrd-lingen, Straburg, Frankfurt a. M., Braunschweig und Hamburg. Im Jahre 1534 wurde die Reformation in Wrttemberg, um dieselbe Zeit in Baden und Mecklenburg und 1539 in Brandenburg durch Joachim Ii. eingefhrt. Drei Jahre nach dem Reichstag zu Worms bestanden schon evangelische Gemeinden in Dnemark und Schweden, und 30 Jahre spter waren diese Lnder ganz evangelisch. Im Bergischen Lande fand die Reformation besonders Eingang durch Adolf Elarenbach. Derselbe wurde gegen Ende des 15. Jahrhunderts geboren. Seine Eltern waren Bauern und wohnten auf dem Buscherhof in der Gemeinde Lttringhausen. Er wirkte zunchst als Lehrer in Mnster. Hier verbreitete er nicht nur unter seinen Schlern die evangelische Lehre, sondern gewann auch viele Brger der Stadt fr dieselbe. In gleicher Weise war er dann in Wesel thtig. Die katholischen Geistlichen brachten es aber dahin, da er aus der Stadt verwiesen wurde. Er hielt sich danach an verschiedenen Orten auf, bis er endlich in seine Heimat zurckkehrte. Hier verkndigte er die evangelische Lehre mit groem Eifer. Er trat auf in Lttringhausen, Lennep, Remscheid, Kronenberg, Elberfeld und an andern Orten des Bergischen Landes. berall lief das Volk ihm zu und bekannte sich zu der Lehre des Evangeliums. Doch bald wurde der Verhaftsbefehl gegen ihn erlassen. Als er einen Freund nach Kln begleitete, wurde er daselbst gefangen genommen, als Ketzer zum Tode verurteilt und im ^zahre 1529 auf dem Scheiterhaufen verbrannt.

7. Bilder aus der Geschichte für evangelische Volksschulen - S. 58

1895 - Elberfeld : Wülfing
I . . 58 f. Ihr Kriegsglck. Der Kaiser war der die Khnheit der Bhmen ganz entsetzt. Er befrchtete, dafs auch seine evangelischen Tjnterthanen in den angrenzenden Lndern in sterreich, Mhren, Schlesien, sich gegen ihn erheben wrden. Zur Kriegfhrung fehlte ihm das ntige Geld und ein tchtiges Heer. Zwar liefs er einige Heerhaufen gegen die Bhmen marschieren, diese aber wurden zurckgeschlagen, und nach kurzer Zeit war kein fester Platz in Bhmen mehr in des Kaisers Besitz. Aus dieser Verlegenheit rettete den Kaiser Matthias der Tod, und sein vorher bestimmter Nachfolger bestieg (1619) als Ferdinand H. den Thron. Die Bhmen aber erkannten ihn nicht als ihren König an, sondern whlten dazu den reformierten Kurfrsten Friedrich von der Pfalz, der auch die Wahl annahm und in Prag sich krnen liefs. g. Ihre Niederlage. Nun machte Ferdinand mit dem Kriege vollen Ernst. Die Truppen der Liga vereinigten sich mit den kaiserlichen Truppen. Mit diesem Heere fiel auf des Kaisers Befehl der katholische Herzog von Bayern in Bhmen ein. Die Evangelischen hofften auf den Beistand der Union. Aber sie tuschten sich. Unweit Prag, am sogenannten Weifsen Berge, trafen die Heere aufeinander (1620). Ehe eine Stunde verging, war der Sieg fr die Katholiken entschieden. Das Heer der Union, obwohl gerstet und kampfbereit, hatte sich nicht gerhrt und lste sich sogar kurze Zeit nachher ganz auf. Friedrich V. floh nach Holland. Spottweise nannte man ihn seitdem den Winterknig", da sein Knigtum nur einen Winter gedauert hatte. h. Das Schicksal der Evangelischen. Hart und streng war das Strafgericht, das der Kaiser der die Protestanten verhngte. Ihre vornehmsten Fhrer wurden hingerichtet, ihre Prediger vertrieben, ihr Gottesdienst verboten. Tausende von protestantischen Familien verliefsen ihr Vaterland und wanderten ins Elend. Die Gter der Geflchteten wurden eingezogen. Auch der unglckliche Kurfürst Friedrich verlor sein Land. Ein Teil desfelben, die Oberpfalz, wurde, samt der Kurwrde, vom Kaiser dem Herzog von Bayern fr geleistete Dienste gegeben. Die evangelischen Kirchen wurden dem katholischen Gottesdienste bergeben und die Schulen den Jesuiten. Vergebens war es, dafs einige protestantische Fürsten auf eigene Faust den Krieg fortsetzten; das Heer der Liga unter General Tilly siegte berall.

8. Bilder aus der Geschichte für evangelische Volksschulen - S. 88

1895 - Elberfeld : Wülfing
13 ?."3 nrbe,der Menge seiner Feinde noch erliegen. Doch er wollte lieber sterben, als in einen schlechten Frieden willigen. Die Liebe fernes Volkes und die Treue seines Heeres strkten seinen Mut. P i bte Qm giten war, sah Gott darein und sandte dem Könige Hilfe. Im Jahre 1762 starb nmlich Friedrichs erbitterte Femdm, die Kaiserin von Rußland. Ihr Nachfolger, Peter Iii., war ein Freund und Verehrer des groen Preuenknigs und schlo sofort Frieden. Er sandte ihm sogar ein Heer zu Hilfe. Die Schweden und die Franzosen machten gleichfalls Frieden. So konnte er sich denn ausschlielich gegen die sterreicher wenden, da die Reichsstnde auch um Frieden baten. Nun zeigte sich auch Maria Theresia, von chren Bundesgenossen verlassen, zum Frieden bereit. , J' Jrj*Jiefbe' Am 15. Februar 1763 kam derselbe auf dem Jagdschlsse Hubertsburg, zwischen Dresden und Leipzig, zustande. Friedrich behielt ganz Schlesien und gab dem Kurfrsten von Sachsen sein Land zurck. So war also der gewaltige Krieg beendigt, den König Friedrich gegen fast ganz Europa gefhrt hatte. Preußen hatte in diesem Kriege Groes erworben, zwar nicht Land, Leute und Wohlstand, aber Ehre und Ruhm. Preußen war eine europische Gromacht geworden. Sein König hatte fortan das Recht, im Rate der Fürsten Europas mitzureden. Die Evangelischen in Deutschland hatten ins-besondere Ursache, sich dieses Erfolges zu freuen. Denn sie wuten, da jetzt eine starke Macht vorhanden war, die sie schtzen konnte. Nach dem schrecklichen dreiigjhrigen Kriege hatte der groe Kurfürst den Grund zu dem preuischen Staat gelegt. Friedrich Ii. hat das junge Knigreich gegen bermchtige Feinde ruhmvoll ver-leidigt, so da man sagen kann, der groe Kurfürst und der groe König sind auch die Mitbegrnder des neuen deutschen Reiches unter dem groen Kaiser gewesen. 4. fcietfritfi als (tnjeso(ifec. a. Seine Sorge fr den verarmten Bauernstand. Als der siebenjhrige Krieg zu Ende war, sah es schrecklich im Lande aus. Gegen 15 000 Huser waren zerstrt; berall erblickte man Trmmer-Haufen. Die Felder lagen unbebaut, und in manchen Gegenden glich das Land einer Wste. Den verarmten Bauern fehlte es an Saatkorn und Zugvieh, die Felder zu bestellen. Kaum war aber der Friede geschlossen, so dachte der König daran, dem Unglck abzuhelfen. Er hatte in feinen Kriegs-Magazinen noch 20000 Hektoliter Getreide vorrtig. Diese lie er sofort nach dem Frieden an die verarmten Landleute verteilen, und 60 000 Pferde, die er fr den Krieg nicht mehr ntig hatte, schenkte er den Bauern, die durch den Krieg am meisten gelitten hatten. Auch mit barem Gelde leistete er krftige

9. Bilder aus der Geschichte für evangelische Volksschulen - S. 14

1895 - Elberfeld : Wülfing
14 Klein war er dem Leibe nach, aber er hatte eine krftige Faust und emen starken Geist. Mit Einwilligung des Papstes setzte er den schwachen und unfhigen König ab und machte sich selbst zum Könige der Franken. Er ist dem Bonisacius bei der Ausbreitung des Christen--tums behilflich gewesen. Z. Die Person. Karls dies Groen. Karl, ein Sohn Pipins, war von groem und starkem Krper-bau, gegen 7 Fu hoch. Eine hohe, gewlbte Stirn, lebhafte, blaue Augen und eine frische Gesichtsfarbe zierten sein freundliches Antlitz. Sein Gang war voll Wrde, und seine Haltung flte Ehrfurcht ein. Er liebte die Vergngungen der Jagd und war ein rstiger Schwimmer. Er lebte sehr mig und trug meistenteils Kleider, zu denen seine Gemahlin und seine Tchter den Stoff selbst gesponnen und gewebt hatten. Nur im Winter schtzte er Brust und Schultern durch einen berwurf von Fischotter- oder Marderfell. Z. Seine Kriege. a. Mit den Langobarden. Der Longobardenknig Dest-derius wollte dem damaligen Papste die ihm von Pipin dem Kurzen geschenkten Lnder wegnehmen. Das wollte Karl nicht leiden. Als der Papst ihn um Hilfe anrief, zog er mit einem groen Heere nach Italien. Desiderius wurde besiegt und in ein Kloster gesteckt; Karl aber setzte sich die Eiserne Krone" der Longobarden aufs Haupt. Auf diesem Kriegszuge eroberte er Italien bis in die Gegend sdlich von Rom. b. Mit den Arabern oder Mauren. Unter den Arabern in Spanien war Zwietracht ausgebrochen. Man bat Karl um Hilfe. Dieser drang der die Pyrenen, besiegte die Mauren und nahm ihnen ihr Land weg bis zum Ebro. Diesen eroberten Teil des Landes vereinigte er unter dem Namen spanische Mark" mit seinem Reiche, damit die Mauren nicht wieder das Christentum im Abendlande be-drohen knnten, wie sie zur Zeit seines Grovaters gethan hatten. c. Mit den Sachsen. An der Nordost-Grenze des Franken-reiches, in dem heutigen Westfalen, Hannover und Braunschweig, wohnte der Stamm der Sachsen. Sie waren Heiden, und hufig fielen sie raubend und plndernd in Karls Reich ein. Er mute sein Land gegen diese ruberischen Einflle schtzen und wnschte nichts sehnlicher, als die Sachsen zum Christentum zu bekehren. Deshalb drang er in ihr Land ein. Die Sachsen unter ihrem Anfhrer Wittekind muten sich unterwerfen, aber sobald Karl den Rcken gewandt hatte, emprten sie sich wieder. Er hat viele Kriege gegen dieses tapfere Volk führen mssen. Nach dreiigjhrigen Kmpfen gelang es ihm endlich, dasselbe vollstndig zu unterwerfen. Die Sachsen nahmen das Christentum an

10. Bilder aus der Geschichte für evangelische Volksschulen - S. 3

1895 - Elberfeld : Wülfing
1. Die alten Deutschen. 1. Das Saudi. Vor 2000 Jahren sah es in unserm Vaterlande ganz anders aus als jetzt. Der grte Teil des Landes war noch so dicht mit Wald bedeckt, da die Strahlen der Sonne nicht durchdringen und den Erdboden erwrmen konnten. In manchen Gegenden fanden sich groe Smpfe. Daher war das Klima rauh und kalt. In den Wldern hielten sich Auerochsen, Elentiere, Bren, Wlfe und noch viele andre wilde Tiere auf. 2. Die eufe. a. Ihr Krper. Unfre Vorfahren wurden von den Rmern Germanen genannt. Sie waren meist von hoher und krftiger Ge-stalt. Sie hatten eine frische Gesichtsfarbe, blaue Augen und gelbes, lang herabhngendes Haar. b. Ihre Kleidung. Die alten Deutschen trugen nichts als einen Mantel von Linnen oder von wollenem Zeuge, welcher auf der Schulter durch eine Spange oder durch einen Dorn zusammengehalten wurde. Manche hllten sich in eine Tierhaut. Gegen die Klte schtzte man sich durch Bren- oder Wolfsfelle. c. Ihre Wohnung. Im allgemeinen lebten sie in Drfern, doch mit geschlossenen Hofsttten; auch gab es mit Wall und Graben umzogene feste Pltze. Eigentliche Städte kannte man nicht. Die Huser waren aus unbehauenen Baumstmmen und Lehm gebaut und meist mit Stroh gedeckt. Sie waren einstckig. Gewhn-lich bestand jede Htte nur aus einer einzigen ungedielten Stube. Mitunter war noch ein besonderes Zimmer mit einem Webstuhl vor-handen. Einige ffnungen in der Wand dienten als Fenster und zugleich als Schornstein. Jede Familie hatte ein Stck Feld, welches mit Gerste oder ^ Hafer beset wurde. Auch gehrte zum Hofe eine Grasflche, auf welcher Rinder und kleine, krftige Pferde weideten. d. Ihre Hausgerte. Unsren Vorfahren diente als Lager etwas trockenes Laub oder ein Brenfell. In der Mitte der Htte ; war ein Herd aus Steinen erbaut, auf welchem ein Holzfeuer brannte. $ Darber wurde der Kochtopf aufgehngt. Der Wand entlang, war l*
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