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Erster Teil. Die deutschen Landschaften.
b) schriftliche:
dieselben wie bei I.
Schliefse mit wenigen Strichen die vorige Landschaft an und setze die
Eisenbahnlinien in Verbindung!
Anhang: Kulturbild.
Die Flachsgewinnung und die Leinenindustrie.
Die Gewinnung des Flachses aus der Leinpflanze war schon
den alten Ägyptern bekannt, welche die daraus verfertigten Gewebe
ihrer angenehmen Kühle wegen gern trugen. Noch heute findet man
in den Mumiengräbern ungeheure Mengen von Leinwand, die von
den Papierfabrikanten gerne gekauft wird. Auch in Palästina stand
der Flachsbau schon vor der Einwanderung der Israeliten in hoher
Blüte. In unserm Vaterlande betrachtete man im Mittelalter das
Spinnen und Weben als eine lohnende Beschäftigung, der sich auch
Fürstentöchter widmeten. Von der hohen Blüte, in welcher die
Weberei in Deutschland stand, zeugt die Geschichte der Familie
Fugger.
Der Flachs ist unsere bedeutendste einheimische Gespinst-
pflanze; wo sich darum sein Anbau lohnt, wird er auch von vielen
Landwirten aufs eifrigste betrieben. Die Saat des Frühflachses fällt
in die Zeit von Ende März bis Anfang April. Der Spätflachs wird
erst Ende Mai ausgestreut. Zu seiner Entwicklung bedarf er etwa
einer Zeit von 100 Tagen; dann wird er ausgerauft und vor dem
Einfahren getrocknet. Mittels eiserner Kämme streift man die Samen-
kapseln ab, deren Inhalt zur Leinölgewinnung dient. Hierauf wird
der Flachs geröstet, indem man ihn solange dem Tau, dem Wasser
oder heifsem Dampfe aussetzt, bis die dadurch eintretende Gärung
die leimartigen Bestandteile des Bastes zerstört hat. Die Feuchtig-
keit, welche die Pflanzen durch das Rösten eingesogen haben, wird
durch Erwärmung in geheizten Räumen wieder verflüchtigt. Um die
Fasern blofszulegen, wird die holzige Umhüllung durch Brech-
maschinen in kleine Stücke gebrochen, die man »Seheben« nennt.
Diese Scheben zu entfernen, ist Sache der Schwingmaschinen, die
den Flachs gegen scharfkantige Bretter schlagen. Um auch die etwa
noch zurückgebliebenen kleinen Holzsplitter von den Fasern zu trennen
und diese selbst in parallele Lage zu bringen, zieht man den Flachs
über Bretter, die kammartig mit spitzen Nägeln beschlagen sind.
Hierauf werden die Fasern nach ihrer Länge sortiert, und die Vor-
arbeiten zum Spinnen sind beendet.
Das Spinnen beginnt mit dem Hechelprozefs. Ein Flachs-
büschel wird gleichmäfsig auf ein horizontales Zuführtuch gebracht
TM Hauptwörter (50): [T0: [Blatt Baum Pflanze Blüte Frucht Wurzel Blume Erde Zweig Stengel], T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe], T19: [Wasser Luft Eisen Körper Silber Gold Kupfer Metall Stein Erde]]
TM Hauptwörter (100): [T40: [Fabrik Maschine Industrie Arbeiter Stadt Weberei Arbeit Herstellung Handel Art], T24: [Blatt Baum Blüte Pflanze Frucht Wurzel Stengel Stamm Zweig Boden], T16: [Ende Körper Strom Bild Hebel Hand Auge Wasser Gegenstand Seite], T32: [Tag Jahr Monat Mai Juli März Juni April Ende Oktober], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung]]
TM Hauptwörter (200): [T1: [Maschine Fabrik Herstellung Industrie Papier Leder Wolle Leinwand Fabrikation Art], T124: [Wasser Luft Sauerstoff Körper Stoff Kohlensäure Teil Feuer Pflanze Kalk], T28: [Blatt Blüte Pflanze Baum Wurzel Frucht Stengel Zweig Erde Samen], T110: [Tag Jahr Stunde Nacht Monat Uhr Zeit Winter Sommer Juni], T133: [Boden Land Ackerbau Klima Wald Viehzucht Teil Wiese Anbau Fruchtbarkeit]]
Iii. Die oberrheinische Tiefebene.
27
Niederschläge und ausreichende Bewässerung nicht mangeln, sehr
reiche Ernten an wertvollen Kulturgewächsen:
Weizen, Gerste, Hafer, Mais, Hülsenfrüchte und
Kartoffeln gedeihen überall, Hopfen und Tabak in der
Pfalz und Unter-Elsafs, Hanf bei Hanau, Obst und Wein in
reicher Fülle, besonders an den nach 0. und S. gelegenen Abhängen
(Grund!). Ganz besonders stark wird die Landwirtschaft in der Pfalz
betrieben.
b) Mit einer in solch reichem Mafse blühenden Landwirtschaft
geht naturgemäis eine gleich hoch entwickelte Viehzucht Hand in
Hand, die nicht nur auf die Ebene beschränkt ist, sondern ganz be-
sonders auch die wellenförmigen Höhen der Vogesen und des Schwarz-
waldes mit ihren Vorlagerungen in ihren Bereich zieht, Gegenden,
die durch die verwitterten Granit- und Gneismassen eine hohe Boden-
fruchtbarkeit aufweisen. Ganz besonders stark ist die Rind Vieh-
zucht vertreten, die in ihrem Betriebe an die Alpen Wirtschaft erinnert
und am lebhaftesten in den Bezirken Karlsruhe, Strafsburg und Mainz
hervortritt. Auch an Pferden hat die Landschaft einen großen
Bestand.
c) An nutzbaren Mineralen ist die Gegend aber recht arm.
Nur im Pfälzer Berglande finden sich Eisen und Kohlen. Ferner
sind erwähnenswert der Syenit und Buntsandstein des Oden-
waldes, der Porphyr am Donnersberge und der Basalt des Kaiser-
stuhles.
4. Erwerbsverhältnisse.
a) Infolge des vorwiegend landwirtschaftlichen Charakters sind
die Gewerbe, die sich auf die Bodenschätze stützen, sehr mannig-
faltig und bedeutungsvoll. In der Ebene hat die Weinbereitung
(Obst- und Schaumweine) allgemeine Verbreitung gefunden. Mainz
allein zählt über 200 Fabriken dieser Art. In den Städten Pirmasens,
Worms, Mainz und Offenbach blüht die Lederverarbeitung, in
Strafsburg das Tabakgewerbe und in Speyer die Papier Ver-
fertigung. Eigenartig sind zum Teil die Industrien des Schwarz-
waldes, die fast alle in dem Holzreichtum ihre Grundlage haben. An
erster Stelle steht die weltberühmte Uhrenindustrie (siehe Kultur-
bild), die von der hohen Kunstsinnigkeit der Bevölkerung ein beredtes
Zeugnis ablegt. Nahe verwandt mit ihr ist die Spieluhren- und
Musikwerkfabrikation (Orchestrions). Hier und da erblickt man
eine Terpentinschwelerei oder eine Pechhütte, während die
Holzsägewerke, welche die ungeheure Wasserkraft der reifsenden
Gebirgswasser ausnutzen, sehr zahlreich vertreten sind. Hoch
entwickelt sind endlich die Holzdrehereien, sowie auch die
Betriebe, in denen Holz schuhe und andere Holzwaren herge-
stellt werden.
b) In der Metallindustrie sind nur die Städte Frankfurt, Karls-
ruhe, Mannheim, Strafsburg, Speyer, Zweibrücken und Kaiserslautern
TM Hauptwörter (50): [T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe], T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T8: [Stadt Rhein Schloß Kreis Mainz Einw. Dorf Main Frankfurt Einwohner]]
TM Hauptwörter (100): [T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T11: [Wein Getreide Boden Viehzucht Weizen Land Pferd Obst Kartoffel Ackerbau], T40: [Fabrik Maschine Industrie Arbeiter Stadt Weberei Arbeit Herstellung Handel Art], T80: [Rhein Stadt Festung Mainz Maas Straßburg Frankreich Metz Elsaß Deutschland], T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit]]
TM Hauptwörter (200): [T188: [Handel Industrie Ackerbau Land Viehzucht Bewohner Gewerbe Bevölkerung Stadt Bergbau], T133: [Boden Land Ackerbau Klima Wald Viehzucht Teil Wiese Anbau Fruchtbarkeit], T137: [Wein Obst Weizen Kartoffel Frucht Getreide Gerste Hafer Mais Flachs], T96: [Stadt Thüringer Saale Schloß Wald Gotha Dorf Heidelberg Weimar Einw.], T95: [Gestein Schicht Wasser Boden Erde Granit Gebirge Masse Sand Teil]]
Iii. Die oberrheinische Tiefebene.
31
liehen Höhe von etwa 400 m. Manchen schönen Wasserfall bildend,
eilen muntere Bäche und Flüsse den Strömen zu. Üppige Feldfluren
wechseln mit Obst- und Weingeländen, zahlreiche Dörfer und kleine
Städte einschliefsend. Überall treten altersgraue, Sagenreiche Burgen
und Schlofstrümmer dem Wanderer entgegen. Das Gebirge hat nicht
nur einen ausgedehnten Bestand an Nadelholz, sondern besitzt auch
manchen herrlichen Laubwald. Die Hügelkette des Schwarzwaldes
wird in drei Gruppen eingeteilt: Das Rheinthal begrenzen die Vor-
berge, die mit Laubwald bestanden sind und in Obstgärten und
Rebenhainen prangen. Edle Kastanien und Wallnüsse gedeihen hier
in vorzüglicher Güte. Hinter diesen Vorbergen zieht sich die Mittel-
region hin, deren Hauptzier in prächtigen Tannenforsten besteht. In
den Thälern wachsen Ahorn, Buche, Esche und Birke, und die
Wiesen sind mit dem üppigsten Graswuchse bedeckt. In der höchsten
Region findet man nur noch etwas Hafer und Dinkel.
Das Holz bildet den Hauptschatz, den der Schwarzwälder
besitzt. Die marktfähigen Tannenstämme, die ein vortreffliches
Material für den Häuser- und Schifibau gewähren, werden von den
Holzarbeitern gefällt und zum Teil durch die Bäche dem Rheine zu-
geflöfst. Hier werden sie meist zu großen Flöfsen vereinigt, die dann
den verschiedenen deutschen Rheinhäfen, oder aber dem holzarmen
Holland zutreiben. Der gröfsere Teil wird im Lande selbst ver-
arbeitet. Große Sägemühlen, die sich die ungeheure Wasserkraft der
Bäche und Flüsse zu nutze machen, schneiden die Stämme zu Brettern
und Balken, die den vielen Dörfern und Städten als Bauholz zugehen.
Sehr entwickelt ist das H olz-Kleingewerbe, dessen wichtigste
Erzeugnisse in Kübeln, Küchengeräten, Schachteln, Bürsten und pracht-
voll geschnitzten Figuren bestehen. Weltbekannt ist die seit dem
17. Jahrhundert dort heimische Uhrenindustrie. Die ersten Uhren,
die man verfertigte, waren die höchst unvollkommenen Waaguhren.
Erst zu Anfang des 18. Jahrhunderts entwickelte sich dieses Gewerbe
zu einer wahren Volksindustrie, als man begann, statt der Waag-
uhren die besseren Pendeluhren zu verfertigen. Auch sie wurden
später dadurch vervollkommnet, dafs man die hölzernen Räder durch
messingene mit eisernen Betriebswellen ersetzte; zudem stattete man
sie von aufsen geschmackvoller aus und baute sie in allen Gröfsen.
Die Blütezeit der Uhrenfabrikation fällt in die Jahre von 1810 bis
1830. Eine gewaltige Förderung brachte die vom Staate gegründete
Uhrmacherschule zu Furtwangen, die namentlich zu einer voll-
kommeneren Bauart antrieb. Zahlreich sind die Arten von Uhren,
die im Schwarzwalde erzeugt werden : Wand-, Stand-, Gewicht- und
Federuhren, kunstvoll gearbeitete Stutzuhren ünd Regulatoren, die sich
durch ihre pünktliche Genauigkeit besonders auszeichnen. Aus den
kleinen Bergdörfern gehen Kisten auf Kisten mit Uhren gefüllt in
alle Lande. In diesem Orte werden Zifferblätter in allen Gröfsen
geschnitzt, dann lackiert und zum Schlufs bemalt, in jenem werden
TM Hauptwörter (50): [T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe], T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd]]
TM Hauptwörter (100): [T40: [Fabrik Maschine Industrie Arbeiter Stadt Weberei Arbeit Herstellung Handel Art], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T76: [Stadt Straße Haus Schloß Kirche Gebäude Mauer Platz Garten Dorf], T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit], T16: [Ende Körper Strom Bild Hebel Hand Auge Wasser Gegenstand Seite]]
TM Hauptwörter (200): [T1: [Maschine Fabrik Herstellung Industrie Papier Leder Wolle Leinwand Fabrikation Art], T32: [Wald Baum Boden Eiche Steppe Höhe Ebene Wüste Teil Tanne], T168: [Holz Tisch Messer Stück Honig Stuhl Griffel Hand Narbe Papier], T133: [Boden Land Ackerbau Klima Wald Viehzucht Teil Wiese Anbau Fruchtbarkeit], T6: [Berg Fuß Höhe Gipfel Gebirge Schnee Meer Fels Ebene See]]
Extrahierte Ortsnamen: Häuser- Rheine Holland Furtwangen
Iv. Das schwäbisch-fränkische Stufenland.
35
Iv. Das schwäbisch-fränkische Stufenland.
l. Lage und Grenzen. Das schwäbisch - fränkische Stufenland
liegt im S.-W. Deutschlands und gehört fast ganz dem Stromgebiet
des Rheines an. Es grenzt im S. und O. an den schwäbisch-
fränkischen Jura und an das Fichtelgebirge, im N. an den Franken-
wald, die Röhn und den Spessart, im W. an den Oden- und an den
Schwarzwald. Mit welcher geometrischen Figur läfst sich das Gebiet
seiner Gestalt nach vergleichen? Nenne die angrenzenden Land-
schaften !
2- Physische Grundlage. Äufsere dich über Lage, Richtung
und Ausdehnung der Randgebirge! Lies das für uns Wichtige von
der Höhenschichtenkarte ab ! Schliefse aus dem Lauf der Gewässer
auf die Abdachung! Wo liegen große Ebenen? Welche Gewässer
sind schiffbar? Die Landschaft gehört ganz und gar der Trias an.
Sprich über diese Formation! Zu welcher Bildung gehören die s.
und s.-ö. Randgebirge? Was weifst du von ihr? Schliefse auf das
Klima !
3. Schätze auf und in der Erde.
a) Die Kulturverhältnisse der Landschaft finden in Bodenart und
Klima die günstigsten Vorbedingungen. Der Buntsandstein, der die
obere Schicht der meisten Randgebirge bildet, bietet bei seiner
schnellen Verwitterung einen sehr geeigneten Waldboden, sodafs sich
darauf eine ausgedehnte und bedeutende Forstwirtschaft stützt;
nur die hohe Rhön und der ganze Jurazug sind ausgeschlossen.
(Grund!) In den milden Lagen herrscht der Laub-, in den rauhen
der Nadelwald vor. Für den Ackerbau kommen die Muschelkalk-
gebiete weit weniger als die den gröfsten Teil des Gebietes ein-
nehmenden Keupergegenden in Betracht, die durch ihren Kalkgehalt
leicht erwärmbar sind und eine ungemein reiche Verwitterungskrume
(Löfs) besitzen. So entfaltet sich denn hier, da auch das Klima
meist recht günstig ist (g° C.), ein üppiger Pflanzenwuchs: Getreide
und Gemüse aller Art, Obst und Wein (Neckar und Untermain),
Hopfen, Tabak und etwas Flachs in den milderen Gegenden der
Rhön.
b) Die Viehzucht ist unbedeutend; nur im Neckargebiete tritt
eine starke Rindviehzucht hervor, die sich auf ausgedehnte, er-
tragsreiche Wiesen und Felder stützt.
c) Während die Kohle gar nicht vorkommt, finden sich Eisen-
erze in geringer Menge am Nordrande des schwäbischen Jura, sowie
im Frankenwalde vor. Große Salz lager enthält der Muschelkalk
bei Hall, Heilbronn und Jagstfeid, deren Ausbeute mit denjenigen
anderer, weniger wichtigen Orte zusammen ein Drittel der gesamten
Gewinnung Deutschlands beträgt. Der Buntsandstein des Spessart
3 *
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf]]
TM Hauptwörter (100): [T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T5: [Rhein Main Wald Thüringer Teil Schwarzwald Gebirge Neckar Saale Jura], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung], T11: [Wein Getreide Boden Viehzucht Weizen Land Pferd Obst Kartoffel Ackerbau], T6: [Eisen Gold Silber Kupfer Wasser Blei Metall Salz Kalk Stein]]
TM Hauptwörter (200): [T139: [Donau Rhein Main Tiefebene Teil Jura Alpen Tiefland Gebiet Fluß], T133: [Boden Land Ackerbau Klima Wald Viehzucht Teil Wiese Anbau Fruchtbarkeit], T188: [Handel Industrie Ackerbau Land Viehzucht Bewohner Gewerbe Bevölkerung Stadt Bergbau], T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte], T47: [Karte Lage Länge Breite Größe Meile Linie Ort Grenze Höhe]]
42
Erster Teil. Die deutschen Landschaften.
gefüllt, das der Verdunstung überlassen wird. Nach wenigen Tagen
scheidet sich das Salz als weifse Kruste aus. Für gewöhnlich aber
muís die Sole durch verschiedene Bassins geleitet werden, ehe sie
eine Salzkruste bildet. Das abgeschöpfte Salz wird zu Haufen auf-
geschichtet und dem Handel überliefert.
V. Die oberdeutsche Hochebene.
l. Lage und Grenzen. Die oberdeutsche Hochebene liegt im
S. Deutschlands am Fufse der Mittel- und Ostalpen. Sie wird im
S. von den Algäuer-, bayerischen und den Berchtesgadener Alpen,
im W. und Nw. vom schwäbisch-fränkischen Jura, im No. von dem
bayerischen Waldgebirge und dem Böhmerwalde begrenzt.
Welche Gebietsteile Bayerns gehören ihr an ?
2- Physische Grundlage. Das südliche Randgebirge gehört
den sogenannten Kalkalpen an und besteht zum gröfsten Teil aus
Kalkgestein und kalkreichem Dolomit; nur in einigen Teilen, z. B. in
den Nordabhängen der Algäuer Alpen, wiegt Thon und Mergel vor,
weshalb auch hier eine reichere Verwitterungskrume vorhanden ist.
Fast alle Flufsniederungen, vornehmlich die des Inn und der Hier
sind mit fruchtbarem Schwemmlande bedeckt. Die Hochebene selbst
besteht fast nur aus thonigen, glimmerreichen Sandschichten und ist
sehr arm an Nährsalzen. Ausgedehnte Sümpfe und Moore, die in
Bayern ,,Moser", in Schwaben „Riede" genannt werden, entstehen
durch die gewaltigen Regenmengen, welche die Uferlandschaften über-
schwemmen. (Durchschnittliche Regenhöhe im S. 2000 mm.) Nur
wenige frühere Sumpfstrecken sind durch Kolonisierung dem Wiesen-
bau gewonnen (Kempten und Umgegend). Überall lagern Steine,
Schutt- und Geröllmassen, die durch das Eis von den Alpen losge-
sprengt und zur Eiszeit auf mächtigen Schollen hinabgetragen worden
sind. Nur an verhältnismäfsig wenigen Stellen herrscht Geschiebelehm
und Mergelboden vor, und nur eine Gegend bietet höchst fruchtbare
Ackererde, nämlich das Gelände zwischen Donau und dem untern
Inn, das durch seinen ergiebigen „Löfs" die Kornkammer Bayerns
geworden ist. Sprich nach der Karte über die Höhenlage des Ge-
bietes!
Warum weist das Klima große Gegensätze auf?
Es gilt als Regel, dafs die Temperatur eines um 1 Breitengrad
südlicher gelegenen Ortes um 0,4o wärmer, und eines um 200 m
höher über dem Meeresspiegel gelegenen um Io kälter wird. Wende
sie auf diese Landschaft an! Sprich über die Flüsse und Seen!
Welcher Fluß nur ist schiffbar?
Das südliche Randgebirge, die Alpen, gehört in seiner Haupt-
kette fast nur der archäischen Bildung an, wofür die fast ausschliefs-
lich aus Gneisen bestehenden Felsmassen sprechen. Die oben ge-
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone]]
TM Hauptwörter (100): [T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T93: [Alpen See Schweiz Rhein Berg Bodensee Fuß Italien Schweizer Paß]]
TM Hauptwörter (200): [T139: [Donau Rhein Main Tiefebene Teil Jura Alpen Tiefland Gebiet Fluß], T133: [Boden Land Ackerbau Klima Wald Viehzucht Teil Wiese Anbau Fruchtbarkeit], T95: [Gestein Schicht Wasser Boden Erde Granit Gebirge Masse Sand Teil], T90: [Alpen See Schweiz Inn Rhein Bodensee Gotthard Paß Rhone Italien], T24: [Luft Wasser Wärme Körper Erde Wind Regen Höhe Temperatur Schnee]]
48
Erster Teil. Die deutschen Landschaften.
sich von der Werraquelle nordwärts bis zum Harz zwischen Weser
und Saale ausbreitet, gehören der Trias an. Im Harz finden wir
aufser dem Urgebirge (die Granitfelsen des Brocken und der Rofs-
trappe) alle drei altzeitlichen Formationen vertreten. Die große
Kohlenzeit hat im Vogtlande ihre Spuren zurückgelassen, während
das Erzgebirge mit seinen bis nach Leipzig hinabreichenden Vor-
lagerungen fast nur aus Gneisen und Graniten besteht. Der ganze
N.-O. rechnet zum älteren Schwemmlande.
Am fruchtbarsten ist demnach das Gebiet links der Saale, wo
die meist aus Muschelkalk gebildeten Rücken der Terrassenland-
schaften reich gesegnete Keupermulden einschliefsen, die mit fetter
Erde und Löfs bedeckt sind. Als besonders fruchbtar sind zu nennen:
Die „Goldene Aue" an der Unstrut und Helme, die Niederungen
an der Bode, die Magdeburger Börde, die Wische bei Osterburg an
der Elbe, die Gegend um Erfurt und Halberstadt und das ganze
Saalethal. Das Gebiet rechts der Saale hat seinen besten Boden in den
mittleren Gegenden, während die gebirgigen Teile des Südens, sowie
die an den Fläming reichenden Flachlandschaften sandig und darum
wenig fruchtbar sind. Auch das obere Eichsfeld ist unfruchtbar.
3. Schätze auf und in der Erde.
a) Zu der erheblichen Fruchtbarkeit des Bodens kommt ein
im ganzen günstiges Klima hinzu; nur auf den Kämmen und den
n. und n.-ö. Abhängen der hohen Randgebirge ist es rauh. Hier
wechseln reich gesegnete Wiesengebiete und saftige Weideplätze
mit großen, prächtigen Buchen- und Nadelholz Wäldern. In
den Stufenlandschaften und den obengenannten fruchtbaren Gebieten
ist jedoch durch eine sorgsame Bearbeitung des Bodens ein äufserst
lohnender Anbau von fast allen landwirtschaftlichen Erzeugnissen
möglich geworden. Wogende Getreidefelder (besonders in den
Keupermulden des Thüringer Hügellandes und dem großen Vorlands-
dreieck zwischen Leipzig, Alten bürg und Meifsen), Gemüse aller
Art, Ölsaaten und Zuckerrüben nehmen weite Gebiete in An-
spruch. Weltberühmt ist die Blumen- und Samenzucht von
Erfurt, Quedlinburg, Aschersleben und Eisleben, bedeutend der
Obstbau im Thüringer Hochlande und im Elbthal, der Weinbau
bei Naumburg, der Hopfen bau der Altmark, sowie endlich der
Flachsbau im Vogtlande und in der Ober-Lausitz.
b) Die Rindviehzucht wird überall sehr stark betrieben, am
meisten im unteren Erzgebirge und im sächsischen Hügellande, wo
prächtige Wiesen und Äcker große Futtermengen erzeugen; neben
ihr tritt in manchen Teilen Thüringens, besonders in den Rand-
gebirgen, die Gänse- und Ziegenzucht sehr hervor.
c) Reich gesegnet ist die Landschaft aufserdem an mineralischen
und metallischen Schätzen. Im unteren Erzgebirge stofsen wir zu-
nächst auf zwei große Kohlenbecken, das gröfsere von Zwickau
und das im Plauenschen Grunde, deren Abbau sich aber dadurch
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T13: [Stadt Elbe Hamburg Berlin Provinz Bremen Land Lübeck Hannover Weser]]
TM Hauptwörter (100): [T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T11: [Wein Getreide Boden Viehzucht Weizen Land Pferd Obst Kartoffel Ackerbau], T10: [Stadt Berlin Hamburg Elbe Einw. Magdeburg Stettin Festung Lübeck Provinz], T5: [Rhein Main Wald Thüringer Teil Schwarzwald Gebirge Neckar Saale Jura]]
TM Hauptwörter (200): [T133: [Boden Land Ackerbau Klima Wald Viehzucht Teil Wiese Anbau Fruchtbarkeit], T130: [Elbe Stadt Sachsen Provinz Saale Kreis Schlesien Elster Neiße Magdeburg], T14: [Gebirge Wald Teil Höhe Berg Harz Thüringer Bergland Gebirg Weser], T95: [Gestein Schicht Wasser Boden Erde Granit Gebirge Masse Sand Teil]]
02
Erster Teil. Die deutschen Landschaften.
nur für unsere Hauswirtschaft, auch für die Wissenschaft ist sie von
äufserster Wichtigkeit geworden, indem sie der Physik und Chemie,,
der Optik und Astronomie bedeutende Mittel an die Hand giebt, um
die Geheimnisse der Natur zu enträtseln und Licht in das Dunkel
des großen Weinbaues zu werfen.
Die Zuckerrübe und die Zuckerfabrikation.
Als den ältesten Süfsstoff hat man den von den Bienen stammen-
den Honig anzusehen. Aber auch das Zuckerrohr, dessen Heimat
die Nordküste des indischen Meerbusens ist und sich von hier zu-
nächst nach China, späterhin aber auch nach Persien, Ägypten,.
Sicilien und Spanien verbreitete, war schon im Altertum seines Saftes
wegen geschätzt. Am Ende des jo. Jahrhunderts kam der erste
Zucker nach Venedig und wurde von hier auch vielfach nach Deutsch-
land verfrachtet. Während im 16. Jahrhundert Lissabon und nach
dem 30jährigen Kriege Amsterdam die Einfuhr des Zuckers aus den
amerikanischen Kolonieen hauptsächlich vermittelten, ging die Einfuhr
im 18. Jahrhundert auf Hamburg über. Jedoch stand der Zucker
sehr hoch im Preise, weshalb man sich bemühte, für ihn einen billigen
und ausreichenden Ersatz zu finden. Viele Versuche führten endlich
dazu, den Süfsstoff aus den Runkelrüben zu gewinnen. Die ersten
derartigen Fabriken entstanden in Frankreich, fanden aber bald auch
in Deutschland und Österreich allgemeine Verbreitung.
Die Zuckerrübe stammt von der Runkelrübe ab, die als wild-
wachsende, 2jährige Pflanze in Süddeutschland heimisch ist. Sie
enthält 8—17% Zucker und zeichnet sich durch gleichförmigen,
spindeligen, unverästelten Wuchs, feine Seitenwurzeln und auch da-
durch aus, dafs der Kopf nicht aus der Erde hervorwächst, da die
Rübe dadurch zuckerärmer wird. Ihr Fleisch wird dann besonders
geschätzt, wenn es hart und dicht ist und wenig Eiweifs enthält.
Angebaut werden meist folgende Sorten:
1. die schlesische, welche die beliebteste ist; sie hat einen grünen
Kopf, breite Blätter und aufrechtstehende, blafsgrüne Blattstiele,
2. die Quedlinburger, mit rosafarbenem Kopf und rötlich ge-
ränderten Blattstielen, und
3. die Imperialrübe, die man an ihrem stumpfen Kopf und den
sehr krausen Blättern erkennt.
Der Anbau erfordert sehr viel Arbeit und Mühe, die jedoch
durch einen reichlichen Ertrag gut gelohnt wird. Die Rübe liebt
eine warme Lage und ist für Fröste ungemein empfindlich. In tief-
gründigem, humusreichem Lehm- und Mergelboden kommt sie gut
fort, während alle flachgründigen Bodenarten ungeeignet sind. Da sie
etwa 26—30 Wochen zur Entwicklung bedarf, mufs die Aussaat
gegen Ende April erfolgen. Nach der Ernte werden die fehlerfreien
TM Hauptwörter (100): [T24: [Blatt Baum Blüte Pflanze Frucht Wurzel Stengel Stamm Zweig Boden], T11: [Wein Getreide Boden Viehzucht Weizen Land Pferd Obst Kartoffel Ackerbau], T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit], T79: [Wein Zucker Baumwolle Kaffee Getreide Tabak Fleisch Holz Wolle Handel], T25: [Wissenschaft Kunst Zeit Sprache Geschichte Schrift Buch Werk Jahrhundert Erfindung]]
TM Hauptwörter (200): [T133: [Boden Land Ackerbau Klima Wald Viehzucht Teil Wiese Anbau Fruchtbarkeit], T28: [Blatt Blüte Pflanze Baum Wurzel Frucht Stengel Zweig Erde Samen], T152: [Auge Haar Gesicht Nase Krankheit Körper Mensch Mund Ohr Kopf], T52: [Arbeiter Arbeit Zeit Betrieb Jahr Fabrik Maschine Staat Preis Kapital], T126: [Land Handel Europa Meer Osten Zeit Westen Volk Deutschland Jahrhundert]]
Extrahierte Ortsnamen: China Persien Spanien Venedig Lissabon Amsterdam Hamburg Frankreich Deutschland
Viii. Das östliche Tiefland.
65
ein Wald). Der Holzreichtum ist bedeutend und besteht zu-
meist in Nadelholz. (Grund!)
b) Die Viehzucht legt ihren Schwerpunkt auf Rindvieh-,
Schaf- und Pferdezüchtung. Die erstere tritt namentlich in
Schleswig-Holstein hervor, wo sie in den Händen kleinerer Landwirte
liegt und umfangreich und sorgfältig betrieben wird. Sie steht in
ganz Deutschland an erster Stelle. Unter dem Milchvieh sind be-
sonders drei Rassen bemerkenswert, die Angler, Wilster und Breiten-
burger Rasse. Zur Fettmästung werden jährlich viele Tausende von
mageren jütischen Ochsen eingeführt, die fast das ganze Jahr hindurch
draufsen weiden. Auch in der Pferdezucht leistet diese Gegend
Hervorragendes, so dafs sie hierin an zweiter Stelle steht. Die Schaf-
zucht tritt an Bedeutung hinter anderen Gebietsteilen (welchen ?)
zurück, und auch die Schweinezucht erreicht nicht den Staats-
durchschnitt. In den s. Bezirken der Landschaft blüht vornehmlich
die Schafzucht, obwohl auch hier einige Gegenden die Rindvieh-
(Spreewald) und Pferdezucht (Wartegegend) betonen.
c) An Metallen ist die ganze Landschaft sehr arm, und nur
in wenigen Teilen werden nutzbare Mineralien ausgebeutet. Während
der Torf, der im Netzebruche bis zu einer Mächtigkeit von 10 m
vorkommt, fast in allen Gegenden gegraben wird, werden Braun-
kohlen, obwohl sie schon an mehreren Orten angebohrt worden
sind, bisher nur sehr wenig gefördert, da einmal der Bedarf an Brenn-
material durch den Torf- und Holzreichtum gedeckt wird, dann aber
auch die an Schlesien angrenzenden Gebiete den dortigen reichen
Gruben ihren Bedarf entnehmen. In Inowrazlaw gewinnt man Stein-
salz und Schwefelkies, während auf der ganzen Posenschen Platte
Kalk, Gips und Thon vielfach verbreitet sind. Nicht uninteressant
dürfte es sein, zu erfahren, dafs man bei Sperenberg, s. von Berlin,
ein Salzlager von mehr als 1000 m Mächtigkeit angebohrt hat, das
aber bis heute noch nicht in Angriff genommen worden ist.
4. Erwerbsverhältnisse.
a) Es liegt auf der Hand, dafs, da die Landwirtschaft den Haupt-
nahrungszweig der Bevölkerung bildet, sich die meisten Gewerbe auf
dieser Grundlage bewegen. Zahlreich sind die Branntwein- und
Spiritusbrennereien, die Bierbrauereien, sowie die Betriebe
der Leder- und Lederwaren bereitung, diese namentlich in
Schleswig-Holstein. (Grund!) Viele Öl- und Mehlmühlen sind im
Posenschen im Betriebe, während man Sägemühlen, die wieder
eine ausgedehnte Möbelfabrikation zur Folge haben, überall an-
trifft. Aufserdem sind Flachsspinnereien, Zigarren- und Tabak-,
Stärke- und Zuckerfabriken vielfach verbreitet. Nicht unerwähnt
darf endlich die Fischerei bleiben, die naturgemäfs am wichtigsten
an den Gestaden der Nordsee, aber auch an den zahlreichen Seen,
Flüssen und Kanälen von hoher Bedeutung ist.
b) Von grofser Ausdehnung ist im ganzen s. Gebiet die Indu-
Grundscheid, Handels- u. Verkehrsgeographie. 5
TM Hauptwörter (50): [T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T19: [Wasser Luft Eisen Körper Silber Gold Kupfer Metall Stein Erde]]
TM Hauptwörter (100): [T11: [Wein Getreide Boden Viehzucht Weizen Land Pferd Obst Kartoffel Ackerbau], T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit], T6: [Eisen Gold Silber Kupfer Wasser Blei Metall Salz Kalk Stein], T40: [Fabrik Maschine Industrie Arbeiter Stadt Weberei Arbeit Herstellung Handel Art], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland]]
TM Hauptwörter (200): [T188: [Handel Industrie Ackerbau Land Viehzucht Bewohner Gewerbe Bevölkerung Stadt Bergbau], T133: [Boden Land Ackerbau Klima Wald Viehzucht Teil Wiese Anbau Fruchtbarkeit], T107: [Eisen Gold Silber Kupfer Blei Metall Salz Zinn Stein Mineral], T114: [Fleisch Milch Brot Pferd Butter Käse Stück Wein Schwein Getreide], T119: [Fluß See Kanal Strom Lauf Wasser Land Ufer Mündung Elbe]]
Extrahierte Ortsnamen: Schleswig-Holstein Deutschland Inowrazlaw Sperenberg Berlin Schleswig-Holstein Nordsee
Ix. Das westliche Tiefland.
73
Elsfleth und Brake). Auch die Geestlandschaften entbehren nicht
völlig des Ackerbaues. Kartoffeln, Roggen und Hafer, vor allem aber
Rübsamen und Buchweizen gelangen zum Anbau. Ja sogar
manche Gegenden der Lüneburger Heide bieten infolge ihrer ge-
schützten Lage und reichlichen Bewässerung ein freundliches Land-
schaftsbild. Überaus traurig ist die Einöde des Hümling am rechten
Weserufer, während die Gegend bei Ülzen an der Ilmenau sogar
recht fruchtbar genannt werden darf, da sie Getreide und Flachs in
beträchtlicher Menge erzeugt. Am traurigsten sieht es inbezug auf
den Ackerbau in den großen Moorgegenden aus, wo Buchweizen
und spärlicher Hafer die einzigen Erzeugnisse sind, die dem Boden
nach höchst mühseliger Arbeit abgewonnen werden. (Moorbrennen.)
Große Waldgebiete trifft man im Elbthale an, wo z. B. der Göhrde-
wald eine Ausdehnung von 29000 Morgen hat.
b) Die Viehzucht tritt in einigen Gebietsteilen als wichtigste
Erwerbsquelle in den Vordergrund. Auf den unabsehbaren, üppigen
Marschwiesen wird besonders die Rind Viehzucht betrieben. Un-
geheure Herden dienen der Milchgewinnung, und zahllose jütische
Ochsen werden zur Fettgräsung in die saftigen Weiden getrieben.
Auch die Pferdezucht ist hier bedeutend. In den Vorbergen des
Harzes, sowie besonders in den Heidestrecken der Geest tritt die
Schafzucht in den Vordergrund. (Heidschnucken.) Grofsartig hat
sich in den letzteren auch die Bienenzucht entwickelt, wohingegen
die Schweinezucht am meisten in der Wtesergegend Verbreitung
gefunden hat. Der Fischreichtum des Wattenmeeres und der
Nordsee ist für weite Schichten der Küstenbevölkerung von hoher
Bedeutung.
c) Aufser dem Raseneisenstein, der in der Lüneburger Heide,
sowie bei Osnabrück und Meppen gefunden wird, besitzt die Land-
schaft Fundorte von mancherlei nützlichen Mineralien. Stein-
kohlen werden am Deister und Süntel, bei Osnabrück und Ilfeld,
Braunkohlen bei Osnabrück und Helmstedt in Braunschweig ge-
graben. Reiche Ausbeute an Torf bieten die Moore, die manchmal
eine Mächtigkeit bis zu 30 m haben. Aufserdem giebt es viele
Salinen, unter denen die von Hannover, Lüneburg und Stade her-
vorragen. Asphaltgruben im s. und gute Ziegelerde im n. Teile
verdienen Erwähnung.
4. Erwerbsverhältnisse.
a) Nur wenige Gewerbe, die ihre Rohstoffe der Landwirtschaft ent-
nehmen, treten hervor; allerdings sind diese aber auch höchst bedeutungs-
voll. Grofsartige Zuckerfabriken liegen im n. Teile des Herzog-
tums Braunschweig, namentlich in der Stadt Braunschweig selbst, wo
auch, wie in Bremen, bedeutende Bierbrauereien, Spiritus- und
Branntweinbrennereien vertreten sind. Weiter sind die Fabriken
für Konservengemüse (Braunschweiger Spargel), für Schokolade
(Hannover) und für Papier (Osnabrück) hervorzuheben.
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Erster Teil. Die deutschen Landschaften.
Weit bessere Ware erzielt man durch das Knetverfahren. Wo
die Moormasse so weich und schlammig ist, dafs der Spaten nicht
benutzt werden kann, wird sie durch Netze herausgefischt. Nachdem
man sie durch Kneten und Treten geschmeidig gemacht hat, giebt
man ihr die gewünschte Form und stellt sie zum Trocknen auf.
Dieser Torf ist wertvoller als der Stichtorf, denn er ist dichter, nimmt
weniger leicht Wasser auf und giebt beim Veibrennen mehr Wärme.
Manchmal läfst man dem Kneten noch das Pre fsverfahren folgen,
um den Rauminhalt der Torfstücke noch mehr zu verringern, was
aber den Nachteil zur Folge hat, dafs die in allen Poren geschlossene
Oberfläche die Verdunstung des Wassers sehr erschwert.
Nach einem andern Verfahren bringt man die schlammige Torf-
masse in große Behälter, worin sich der Torf als Bodensatz ablagert.
Nun wird das Wasser abgezapft, worauf der sogenannte Schlämni-
tori in regelmäfsige Stücke zerschnitten und im weiteren wie der
Prefstorf behandelt wird.
Das Trocknen geschieht nicht nur an der Luft, sondern auch
in eigens dazu eingerichteten Öfen; doch hat sich dieses Verfahren
als weniger vorteilhaft bewährt, weil der so getrocknete Torf teurer
wird und die Eigenschaft besitzt, aus feuchter Luft Wasser aufzu-
saugen.
Wo der Spaten zur Förderung nicht mehr ausreicht, tritt die
Torfstechmaschine in Kraft, die, obwohl sie zu ihrer Bedienung
nur 2 Arbeiter notwendig macht, täglich etwa 2000 Kubikfufs Masse
fördern kann.
Der Torf ist für viele Gegenden von ungeheurer Bedeutung.
Man h^t berechnet, dafs 4 kg Torf dieselbe Wärme erzeugen wie
i kg Steinkohlen. So kann er denn in kohlenarmen Gegenden diese
aufs beste ersetzen. Auch zur Heizung der Lokomotive ist er mit
Erfolg benutzt worden, z. B. auf der Strecke zwischen Rosenheim
und Salzburg, wobei nicht nur eine bedeutende Ersparnis an Heiz-
material, sondern auch eine große Schonung der Maschine schwer
ins Gewicht fällt, da es dem Torf an jenen Bestandteilen mangelt,
die dem Eisenwerk so gewaltig schaden, an Phospor und Schwefel
Die Asche des Torfes ist leicht und pulverförmig und fällt ab, ohne
das Feuer weiter zu beeinträchtigen; von der Steinkohle hingegen
erhält man oft eine Schlacke, die für den aufsteigenden Luftstrom
eine undurchdringliche Masse bildet.
In geringerem Mafse gebraucht man den Torf zur Bereitung
von Leuchtgas, Paraffin, Mineralöl und Filtern. Gröfsere Verwendung
findet er als Streu- und Desinfektionsmittel, äuch wird er wegen seiner
Porosität zur Geruchloshaltung von Aborten und als Viehstreu gerne
benutzt. Die Asche ist ein wertvolles Düngemittel (Moorbrennen).
In Schweden, wo sich die Torfindustrie besonders in den letzten
Jahren sehr gehoben hat, findet dieses Brennmaterial zum Trocknen
des Holzes ausgedehnte Verwendung; aber auch zum Schmelzen der
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