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1. Vom Beginne christlicher Kultur bis zum Westfälischen Frieden - S. 29

1917 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
Iv. Das fränkische Reich und die Erneuerung des abendländischen Kaisertums. 29 eingenommen hatten. Die Grenze zwischen Bayern und Ala-mannien (Schwaben) wurde der Lech. Böhmen wurde von den slawischen Tschechen besetzt; 4. der Rest von Alamannien. Durch diese Eroberungen erhielt der germanische Bestandteil des fränkischen Reiches eine Verstärkung. 2. Der merowingische Staat. a) Die wirtschaftliche Grundlage. Der Begriff des persönlichen Eigentums am Ackerlande war jetzt durchgedrungen; neben dem Privateigentum des Ackers stand die im Gemeinbesitz der Dorfgemeinde befindliche Allmende, die Wald, Weide und Gewässer umfaßte. Was davon ein jeder durch Rodung des Waldes an Kulturland schuf, wurde sein persönliches Eigentum. Aus den so gewonnenen und durch königliche Schenkung erlangten Ländereien bildete sich auch in den germanischen Gebieten ein Großgrundbesitz. Das Reich stand durchaus auf der Stufe der Naturalwirtschaft. Jeder Gutshof erzeugte im ganzen alles dasjenige selber, was zur Erhaltung seiner Bewohner notwendig war (Eigenwirtschaft). b) Soziale Folgen. Aus diesen neuen fränkischen und den alten römischen Großgrundbesitzern, den Bischöfen und dem Beamtenadel (s. u.) bildete sich ein neuer Adel, der mit dem alten germanischen Gechlechtsadel keinen Zusammenhang hat. Anderseits zweigte sich von der Masse der Gemeinfreien nach unten hin eine Gruppe abhängiger Leute ab, indem zahlreiche kleine Leute sich unter den Schutz eines Mächtigen stellten oder von ihm ein Stück Land zum Nießbrauch nahmen und dadurch einen Teil ihrer Vollfreiheit verloren. c) Die politischen Verhältnisse. Die Verfassung war überwiegend germanisch, wenn auch mit römischen Einrichtungen gemischt. ö) Das Königtum hatte gegenüber der früheren Zeit an Macht außerordentlich gewonnen. Es war erblich; nach der rohen Auffassung, die den Staat als persönliches Eigentum des Königs ansah, war das Reich beim Vorhandensein mehrerer Erben teilbar. Zeichen der königlichen Würde war das lange Haar, Sinnbild der

2. Vom Beginne christlicher Kultur bis zum Westfälischen Frieden - S. 8

1917 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
8 Erste Periode. Vom Ende des 4. Jh. bis 843. 2. Die Nordseegermanen: die Bataver (im Mündungsgebiet der Maas und des Rheins), Friesen (bis zur Ems), Chauken (bis zur Elbe), Angeln (in Schleswig-Holstein), Langobarden (westl. von der Unterelbe). 3. Die Rheingermanen: die Brukterer (an der Ems), Marser (an der Lippe und Ruhr), Sugambrer, Usipier und Tenk-terer (am rechten Rheinufer von der Ruhr- bis zur Lahnmün-dung), Mattiäker (Aquae Mattiäcae = Wiesbaden). 4. Die Stämme Innergermaniens; Teile von ihnen, aber auch der Seegermanen, werden oft unter dem Namen Sweben1 zusammengefaßt: die Chatten (Hessen), Cherusker (um die obere Weser, Leine und Aller), Semnonen (zwischen Mittelelbe und -Oder), Markomannen (in Böhmen), Quaden (in Mähren), Hermunduren (Hermun-duri) in Thüringen und Franken. Die Ostgermanen (Yandilier) — ihnen nahe stehen die Nord germ anen — umfassen die gotisch-vandalischen Yölker (die Väter der späteren Goten heißen Gutonen), sowie die Heruler (auf den dänischen Inseln und im südlichen Skandinavien), die Burgundionen (im Warte- und Netzegebiet), die Rugier (in Hinterpommern). b) Mißlingen der Unterwerfung Westgermaniens durch die Römer. Die Unterwerfung der Lande zwischen Rhein und Elbe, von Augustus zum Schutze der Rheingrenze in Aussicht genommen, nach den Siegeszügen des Drusus 12 — 9 anscheinend gelungen, wurde nach der schweren Niederlage im Teutoburger Walde 9 n. Chr. aufgegeben (I § 108). Die Züge des Germani-cus, ohne kaiserlichen Befehl 14 —16 unternommen, waren ergebnislose Raub- und Rachezüge (I § 110). Abgesehen von dem Bataveraufstande (69 — 70) gestalteten sich bis zum Markomannenkriege die Beziehungen zwischen den Germanen und dem Römischen Reiche friedlich. Von großem zivilisatorischem Einfluß auf die germanische Welt wurde die Kultur der vom Oberrhein, der oberen Donau und dem römischen Grenzwall (Limes romanus) eingeschlossenen Zehntlande (Agri decumates) (I § 116). 1) — »die Schläfer“, wie diese östlicheren Stämme wegen ihrer langsameren Eutwickelung spottweise von den westlicheren genannt wurden.

3. Vom Beginne christlicher Kultur bis zum Westfälischen Frieden - S. 12

1917 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
12 Erste Periode. Vom Ende des 4. Jh. bis 843. dar. Aber schon in früher Zeit wurde der oberste der Asen, Wodan, Träger gewisser sittlicher und Kulturideen, verdrängte seine Verehrung diejenige der früheren Götter bei allen Germanen, war der Glaube an ein Fortleben der Seele nach dem Tode lebendig: sie lebt (nach der Edda) bei der Hel oder, von den „Totenwählerinnen“, den Walkyren, geleitet, in Walhall bei Wodan; auch bestand der Glaube, daß nach dem Weltbrande (ahd. müspilli, in der Edda ragna r<?k „Götterende“), in dem die schuldbeladenen Götter ihren Untergang finden, eine schönere, bessere Welt entstehen werde. Neben den oberen Göttern stehen die niederen Gebilde der Mythologie, Riesen, Zwerge, Wasser- und Waldfrauen. Der Kultus war einfach und fand in heiligen Hainen zur Zeit der Sonnenwenden und Tag- und Nachtgleichen statt. 3. Entstehung der germanischen Mittelmeerstaaten; ostgermanische Wanderung (sog. Völkerwanderung). a) Die Ursachen der sog. Völkerwanderung lagen vor allem in der Landnot der Germanen: durch die Befestigungen am Rhein und an der Donau, durch den Limes und die Eroberung Daciens an weiterer Ausdehnung gehindert, gingen die Westgermanen immer mehr zur Seßhaftigkeit und zum Ackerbau über, was eine starke Vermehrung der Volkszahl und einen Druck gegen die Ostgermanen zur Folge hatte. Als Antriebe geringeren Grades wirkten auch mit innerer Hader und das Andrängen der slawischen Nachbarn.1 Bei dem vorwiegenden Nomadenleben im Osten und der vorwiegenden Seßhaftigkeit im Westen erscheinen diese Bewegungen als wirkliche Wanderungen nur dort, hier mehr als Völkerausbreitung. Einen besonderen Charakter tragen die Züge der Angelsachsen nach Britannien; es sind Raubfahrten, die zur Kolonisation führten. b) Kämpfe um die Grenzprovinzen (bis 395). Der Anfang der „Völkerwanderung“ war der Markomannenkrieg 166—180 ([ § 116). 1) Der Einbrach der Hunnen hat für die „Völkerwanderung* keine andere Bedeutung, als daß durch ihn die Donaugermanen zu einem neuen Ansturm gegen das Römische Reich veranlaßt wurden und daß seitdem ein rascheres Tempo in die Yölkerbewegungen kam.

4. Vom Beginne christlicher Kultur bis zum Westfälischen Frieden - S. 124

1917 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
124 Vierte Periode. Vom 1273—1517. Seitenlinie regierte, und als dieser mißlang, — das Ergebnis war, daß Neapel an Ferdinand d. Kath. von Spanien kam, — richtete Karls Nachfolger Ludwig Xii. sein Auge auf Mailand und eroberte es (1499). In dem weiteren Kriege, in den Maximilian, die Päpste Julius Ii. und Leo X., Venedig, Spanien und England verwickelt wurden und der Italien furchtbar verwüstete1, verloren die Franzosen wieder das Land; aber 1515 siegte Franz I. von Frankreich in dem „Grigantenkampfe“ bei Marignano (unweit Mailand) über die Schweizer Söldner; damit war Mailand französisch. 100. 5. Die religiösen Strömungen im deutschen Volke am Ausgange des 15. Jh. Das deutsche Volk war im 15. Jh. von einem leidenschaftlichen religiösen Verlangen erfüllt, das, je weniger die Kirche imstande war es zu befriedigen, zu um so krankhafteren Erscheinungen führte. Gibt einerseits die verhältnismäßig große Verbreitung der deutschen Bibel, vor allem aber die reiche kirchliche Liebestätigkeit gegen Arme und Kranke Zeugnis von dem im Volke vorhandenen frommen Sinne, so führte anderseits die gesteigerte religiöse Phantasie sowohl zu wachsender Äußerlichkeit des religiösen Lebens, die sich in der — wirtschaftlich so verhängnisvollen — Zunahme der Klöster, der Leidenschaft für Ablässe, Wallfahrten und Reliquien (Friedrich der Weise), dem Kultus der Maria, Anna und der Heiligen äußerte, als auch zur Sektiererei, zur Schwärmerei und Phantastik, zu Aberglauben aller Art, wie dem Hexenwahn2, der Alchemie und 1) Die Leiden Italiens brachten den Florentiner Staatssekretär Nie colo Macchiavelli auf den verzweifelten Gedanken, in dem Sohne Papst Alexanders Yi. Cesare Borgia, dem Bruder der Lucrezia, dem Typus der Gewaltmenschen der Renaissancezeit, eine zeitlang den „neuen Fürsten“ zu sehen, dessen Italien bedürfe („Ii Principe“). 2) Der „Hexenhammer“ (malleus maleficarum) ist ein Werk zweier deutscher Dominikaner. Aber erst das 16. und 17. Jh. zeigt bei Katholiken und Protestanten diese Verirrung in traurigster Blüte. Am Ende des 16. Jh., stärker im 17. begann sich der Widerspruch gegen diesen Wahn zu regen; die ersten praktischen Erfolge hatte der edle Jesuit Friedrich v. Spee („Cautio criminalis“). Erst seit dem Beginn des 18. Jh. setzten erleuchtete Theologen und Juristen, wie Christian Thomasius, das allmähliche Aufhören der Hexenprozesse durch.

5. Vom Beginne christlicher Kultur bis zum Westfälischen Frieden - S. 159

1917 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
m. Frankreich, England und Skandinavien im 16. Jh, 159 Hawkins führte im Verein mit Medina Sidonias Unfähigkeit die Niederlage der prahlerisch „unüberwindlich“ genannten Flotte nach neuntägigen Kämpfen im Kanal 1588 herbei. Damit begann Englands maritimer Aufschwung, wenn auch vorläufig die Kolonisation „ Yirginiens“ durch Sir Walter Raleigh mißlang, begann Handel und Gewerbe aufzublühen, begann auch die mächtige Entfaltung des englischen Geisteslebens, die in den Werken William Shakespeares und Franz Bacons von Verulam zu Tage trat. Elisabeth starb 1603 unvermählt, nachdem sie als ihren Nachfolger Jakob Vi. bezeichnet hatte. Mit ihr erlosch das Haus Tudor. 3. Skandinavien. § Iso* In Deutschland, der Schweiz, in Schottland war die Reformation eine Tat des Volkes, in England und Skandinavien eine Tat des Königtums. Die Union der drei nordischen Reiche {§ 8*2 Anm.) brach infolge des Stockholmer Blutbades 1520, wo der leidenschaftliche Christian Ii. die Häupter des ihm feindlich gesinnten schwedischen Adels ermorden ließ, endgültig auseinander. Schweden erhob sich unter der Führung des jungen Gustav Erichson Wasa, der (1523) zum König ausgerufen wurde. Im selben Jahre wurde Christian auch in Dänemark gestürzt, und sein Oheim und Nachfolger Friedrich I. führte hier die lutherische Reformation ein. In Schweden setzte Gustav L es durch, daß die Predigt der lutherischen Lehre freigegeben and die Kirchengüter eingezogen und ihm zur Verfügung gestellt wurden; mit diesen Mitteln befestigte er sein Königtum. Ihm folgte (1560) sein ältester, halb geistesgestörter Sohn Erich Xiv., nach dessen Einkerkerung sein zweiter Sohn Johann, der dem Katholizismus zuneigte. Dessen Sohn Sigismund, katholisch und zum König von Polen gewählt1, wurde nach des Vaters Tode aus Schweden verdrängt von seinem Oheim, Gustavs I. drittem Sohne Karl Ix. Auf diesen folgte sein 17jähriger Sohn Gustav Ii. Adolf (1611 — 32). Ungewöhnlich be- 1) Seit dem Aussterben des Jagiellonischen Mannsstammes (1572) war Polen Wahlreich.

6. Vom Beginne christlicher Kultur bis zum Westfälischen Frieden - S. 171

1917 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
Iv. Der Dreißigjährige Krieg 1618—48. 20. Febr.) zu beruhigen. Zu einem entscheidenden Schritte, dem offenen Anschluß an die Schweden, fand Wallenstein nicht den Entschluß; er wollte zwischen den Parteien sich behaupten. Seinen Gegnern gelang es, den Kaiser von der ihm von seinem Generalissimus drohenden Gefahr zu überzeugen; Ferdinand verfügte im geheimen seine Absetzung und erklärte ihn für einen Hochverräter. Inzwischen war Wallenstein mit den ihm treu gebliebenen Truppen nach Eger gerückt; hier wurden er und seme Vertrauten Kinsky, Ilow und Trczka (am 25. Febr.) 1634 auf An-stiften von Butler, Gordon und Lesley von Devereux ermordet. Das Kommando über das Wallensteinsche Heer ‘ereüthiei; Kaisers Sohn Ferdinand und brachte den Schweden 1634 bei Nördlingen (nw. von Donauwörth) eine schwere Niederlage bei, die die protestantischen Stände Süddeutschlands den Franzosen in die Arme trieb. 1635 schloß Sachsen, die Sache seiner Glaubensgenossen wieder verlassend, mit dem Kaiser den Frieden zu Prag, der im ganzen den Augsburger Frieden von 1555 wiederherstellte und Sachsen die Lausitz einbrachte. Dem Frieden traten bald darauf Brandenburg u. a. Stände bei. Doch für diese Länder begannen jetzt erst die furchtbarsten Kriegsleiden. b) Bis zum Westfälischen Frieden 1648. Denn jetzt trat Frankreich offen auf die Seite der Gegner Habsburgs und schloß mit dem tapferen Bern^ard_joiilgmmar^einen Vertrag, durch den dieser in französische Dienste trat; aucs das Bündnis Frankreichs mit Schweden wurde erneuert. Immer mehr verlor der Krieg den religiösen Charakter und wurde zum reinen Eroberungskriege auswärtiger Mächte auf deutschem Boden, der in immer grauenvollerer Weise geführt wurde. Bernhard errang im Sw., der schwedische General Baner im *N. Deutschlands so große Erfolge, — während anderseits Johann von Werth bis vor die Tore von Paris drang —, daß der neue Kaiser Ferdinand Iil, der von 1637 — 57 regierte, in große Bedrängnis kam, aus der ihn der plötzliche Tod Bernhards (1639) zunächst befreite. Aber die Erfolge Baners und seiner Nachfolger Tors tens on ^und Wrangel und der französischen Feldherren Turenne und Conde zwangen ihn endlich in einen Frieden zu willigen, wie ilmtiintwesentlichen schon Wallenstein angestrebt hatte.

7. Vom Beginne christlicher Kultur bis zum Westfälischen Frieden - S. 196

1917 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
196 Wiederholungs - Tabellen. 1587 Maria Stuart, seit 1568 in England, zu Fothe- ringhay enthauptet 1588 Untergang der Armada (Howard, Drake, Hawkins). 1520 Stockholmer Blutbad (Christian Ii.). Auflösung der Union von Kalmar von 1397. Einführung der lutherischen Reformation in Dänemark. Gustav Wasa König von Schweden. Einführung der lutherischen Reformation in Schweden. Gustav Ii. Adolf. Iv. Der Dreißigjährige Krieg. 1558—1564 Ferdinand I. 1564 — 1576 Maximilian Ii. Fortschritte des Protestantismus. 1576 —1612 Rudolf Ii. Fortschritte des Katholizismus. Stiftung der protestantischen Union zu Ahausen. Stiftung der katholischen Liga (Maximilian von Bayern). Die Böhmen ertrotzen von Rudolf d. Majestätsbrief. 1612-1619 Matthias. 1614 Beendigung des Jülichschen Erbfolgestreites durch den Yertrag von Xanten: Jülich und Berg an Pfalz-Neuburg; Kleve, Mark und Ravensberg an Brandenburg. 1618 —1648 Der Dreißigjährige Krieg. Veranlassung: Der Prager Fenstersturz (Martinitz, Slawata, Fabricius). Aufstand in Böhmen. 1618 —1629 1. Niederwerfung des Protestantismus durch den Kaiser. 1619 — 1.637 Ferdinand Ii. 1618 —1621 a) Der böhmische Krieg. Friedrich V. von der Pfalz zum König von Böhmen gewählt. 1620 Sieg Tillys in der Schlacht am Weißen Berge. Ende des Winterkönigtums. Der Protestantismus in Böhmen ausgerottet.

8. Vom Beginne christlicher Kultur bis zum Westfälischen Frieden - S. 197

1917 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
Fünfte Periode. Von 1517 — lc-is. 197 1621 — 1623 1623 — 1629 1626 1626 1629 1629 1630 1630 — 1632 1631 1631 1632 16. Nov. 1632 1632 — 1648 1634 1634 1635 1637 — 1657 1648 b) Der pfälzische Krieg. Ernst von Mansfeld, Christian von Braunschweig, Georg Friedrich von Baden-Durlach. Die pfälzische Kur auf Maximilian von Bayern übertragen. c) Der niederdeutsch-dänische Krieg. Christian Iy. von Dänemark tritt für die Protestanten ein. Wallenstein wird kaiserlicher Feldherr. Wallenstein schlägt Ernst v. Mansfeld an der Dessauer Elbbrücke. Tilly schlägt Christian bei Lutter am Barenberge. Friede zu Lübeck. Erlaß des Restitutionsedikts. Wallenstein zu Regensburg abgesetzt. 2. Rettung des Protestantismus durch Gustav Adolf. Eroberung von Magdeburg durch Pappenheim und Tilly. Gustav Adolfs Sieg bei Breitenfeld über Tilly. Tillys Niederlage am Lech und Tod. Gustav Adolf stürmt vergeblich Wallensteins Lager bei Nürnberg. Gustav Adolf fällt bei Lützen. 3. Der schwedisch-französische Eroberungskrieg. Wallenstein zu Eger ermordet Niederlage der Schweden bei Nördlingen. Friede zu Prag zwischen dem Kaiser und Sachsen; Brandenburg tritt ihm bei. Siege Bernhards von Weimar (f 1639). Die schwedischen Feldherren Ban6r, Torstenson, Wrangel ; die französischen Turenne und Conde. Ferdinand Iii. Der Westfälische Friede (zu Münster und Osnabrück).

9. Vom Beginne christlicher Kultur bis zum Westfälischen Frieden - S. 165

1917 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
Iv. Der Dreißigjährige Krieg 1618—48. 165 and die Ernennung des Erzherzogs Ferdinand zum Nachfolger des alten und kinderlosen Matthias in den österreichischen Erb-Janden riefen in Böhmen eine große Gärung hervor. Als nun die Protestanten zu Braunau und Klostergrab (bei Teplitz) auf geistlichem Territorium Kirchen bauten, wozu sie nach dem Majestätsbrief das Recht zu haben glaubten, — was zweifelhaft war — ließ der Abt von Braunau die eine schließen, der Erzbischof von Prag die andere einreißen. Da die Beschwerden darüber zurückgewiesen wurden, erschienen im Mai 1618 unter der Führung des Grafen Matthias von Thurn bewaffnete Haufen auf der Prager Schloßkanzlei und warfen die kaiserlichen Statthalter Slawata (spr. Släwata) und Martinitz und deren Geheimschreiber Fabricius zum Fenster hinaus; alsdann wurde eine revolutionäre Landesregierung von 30 Direktoren eingesetzt und ein ständisches Heer unter Thum ausgerüstet. Dieser an sich ziemlich geringfügige Aufruhr wurde die Yeranlassung zu dem gewaltigen, lange erwarteten Kriege. 1. Der Religionskrieg des Kaisers gegen die Protestanten 1618-29. a) Der böhmische Krieg 1618—21. Angesichts des Aufstan-§ L1&S des starb Matthias 1619, und Ferdinand trat die Regierung in den habsburgischen Erblanden an. Die Böhmen erhielten Hilfe durch den kühnen Söldnerführer Grafen Ernst von Mansfeld; Schlesien, Mähren, Österreich, Ungarn schlossen sich den Aufständischen an; Thurn erschien vor Wien. Nur mit Mühe konnte sich Ferdinand aus größter Gefahr retten. Trotzdem setzte er seine Erwählung zum Kaiser — als Ferdinand Ii. regierte er von 1619 — 37 — durch. Doch die Böhmen erhoben den Kurfürsten Friedrich V. von der Pfalz und die Ungarn den Fürsten Gabriel Bethlen (Bethlen Gabor) auf den Thron. Da aber schloß Ferdinand einen Bund mit Spanien, dem Papst und der Liga, ja auch mit Johann Georg von Sachsen, der den calvinistischen Friedrich Y. haßte, und veranlaßte die Union zur Neutralität. Diesem Bunde stand Friedrich allein gegenüber; auch von seinem Schwiegervater Jakob I. von England, mit dessen Tochter Elisabeth er vermählt

10. Vom Beginne christlicher Kultur bis zum Westfälischen Frieden - S. 166

1917 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
166 Fünfte Periode. Von 1517 —1648. — Zweiter Abschnitt. Von der Mitte des 16. Jh. bisl648. war, erhielt er keine Hilfe; Gabriel Bethlen wurde durch die ungarischen Verhältnisse an wirksamer Unterstützung gehindert. Diese Umstände, dazu die in Böhmen herrschende Auflösung und die Unfähigkeit des „Winterkönigs“ führten 1620 die vernichtende Niederlage in der Schlacht am weißen Berge bei Prag durch den ligistischen Eeldherrn Grafen Tilly herbei. In wilder Flucht eilte Friedrich durch Schlesien und Brandenburg nach den Niederlande^. In Böhmen wurde nun der Protestantismus ausgerottet; die Häupter des Adels wurden hingerichtet, ihre Güter eingezogen, das Volk durch Einquartierung der „Seiig-macher“ mürbe gemacht oder zur Auswanderung gezwungen; die Bevölkerung sank von 4 Mill. auf 7 — 800000. Jetzt unterwarfen sich auch die ändern aufständischen Provinzen dem Kaiser. Über Friedrich V. sprach er trotz kurfürstlichem Protest die Acht aus. 136. b) Der Krieg um die Pfalz 1621—23. Nicht bloß die Niederwerfung seiner rebellischen Provinzen, sondern die Vernichtung Friedrichs war des Kaisers nächstes Ziel. Daher zog sich jetzt der Krieg nach der Pfalz, in die schon im Sommer 1620 der spanische Feldherr Spinola eingedrungen war. Nach der Auflösung der zum Gespött gewordenen Union traten für den „Winterkönig“ ein Ernst von Mansfeld, der von ritterlicher Galanterie gegen die unglückliche Königin Elisabeth erfüllte „tolle“ Christian von Braunschweig, Administrator1 von Halberstadt, und der Markgraf Georg Friedrich von Baden-Durlach. Schon jetzt nahm der Krieg den Charakter an, der ihm geblieben ist: er begann geführt zu werden von einer aus aller Herren Ländern zusammengelaufenen Soldateska, die in ihm ihr Handwerk sah, unter Söldnerführern (Condottieri), die in ihm „Fortune machen“ •wollten; „der Krieg ernährt den Krieg“. Nach wechselndem Glück blieben die spanischen und ligistischen Truppen in der Pfalz — nach der Erstürmung Heidelbergs durch Tilly wurde die kostbare Bibliothek nach Rom geschleppt — und in Westfalen schließlich Sieger. Inzwischen war auf dem Fürsten tage zu Regensburg trotz dem Einsprüche von Brandenburg und Sachsen die pfälzische 1) Diesen Titel führten die Verwalter der ehemals geistlichen, nun evangelisch gewordenen Stiftei’.
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