Inhalt Raum/Thema: Realienkunde, Vaterländische Geschichte
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Geschlecht (WdK): koedukativ
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3. Der Böhmerwald beginnt in der Nähe der Donau und zieht in nordwestlicher Richtung bis zum Fichtelgebirge. Er ist mit großen Buchen- und Tannenwäldern bedeckt. — Die arme Gebirgsbevölke-rung pflegt den Wald und verarbeitet sein Holz zu Möbeln, Zündhölzern, Holzschuhen und dergl. Viele verdienen ihr Brot in Glashütten und Porzellanfabriken.
4. Klima und Bodenerzeugnisse. Die Hochebene hat trotz ihrer südlichen Lage ein rauhes Klima; denn sie liegt etwa 500 m hoch und kann von den rauhen Nordwinden ungehindert durchzogen werden, während die wärmeren Südwinde nicht eindringen können. Nirgends gedeiht der Wein. Der Boden besteht vorwiegend aus Sand, daher ist seine Fruchtbarkeit gering. Eine Ausnahme macht das Donautal, wo Getreide und Hopfen ganz vorzüglich gedeihen. - ■ Die Bewohner beschäftigen sich besonders mit Ackerbau und Viehzucht.
Iv. Jas Kchwübifch-frankische Ktufenland.
Das Stufenland von Schwaben und Franken bildet ein Dreieck. Der Deutsche Iura, der Schwarzwald, der Thüringer Wald und die Rhön umschließen es.
1. Das Fränkische Stufenland senkt sich von Norden und Süden stufenartig dem Maintale zu. — Der Main entspringt auf dem Fichtelgebirge und fließt nach Westen. Gebirge stellen sich ihm häufig in den Weg und zwingen ihn, sich bald nach Norden, bald nach Süden zu wenden. Bei Mainz mündet er in den Rhein. — Das Maintal hat fruchtbaren Boden und wegen seiner geschützten Lage ein mildes Klima. Daher gedeihen hier nicht nur Getreide, Obst, Tabak und Hopfen, sondern auch Wein.
2. Das Schwäbische Stufenland ist ein welliges Hügelland und senkt sich zum Tale des Neckars. — Der Neckar entspringt auf dem Schwarzwalde, durchfließt das Schwäbische Stufenland und mündet in den Rhein.
Der Boden des Stufenlandes ist fruchtbar, das Klima milde. Obst-, Getreide- und Weinbau liefern daher reiche Erträge.
V. Die Aberrheinische Tiefebene und ihre Wandgebirge.
1. Lage. Die Oberrheinische Tiefebene liegt im Südwesten Deutschlands, zu beiden Seiten des Rheines. Sie wird im Osten vom Schwarzwalde, im Westen vom Wasgenwalde begrenzt.
2. Der Schwarzwald. Vom Rheinknie bis zum Neckar erstreckt sich das Waldgebirge des Schwarzwaldes. Im Süden erreicht er eine Höhe von 1500 m, nach Norden zu wird er allmählich niedriger. Seine höchsten Erhebungen bilden kahle Hochflächen, seine Abhänge sind im unteren Teile mit Laubwald, im höhergelegenen mit Nadel-
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Extrahierte Ortsnamen: Böhmerwald Donau Donautal Schwaben Schwarzwald Maintale Main Westen Mainz Rhein Schwäbische_Stufenland Rhein Deutschlands Rheines Schwarzwald
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des Harzer Bergbaues. Die saftigen Wiesen laden ein zur Viehzucht (Harzer Kühe), der fruchtbare Boden des Unterharzes zum Ackerbau. In den Sommermonaten bringt der äußerst starke Besuch von Fremden, die durch die Schönheiten des Harzes angelockt werden, lohnenden Nebenerwerb.
Ix. Jas Erzgebirge und das Sächsische Wergland.
1. Das Erzgebirge zieht auf der Grenze zwischen Böhmen und dem Königreiche Sachsen vom Fichtelgebirge bis zur Elbe. Während es nach Süden steil abfällt, geht es nach Norden ganz allmählich in das fruchtbare sächsische Flachland über. Wenn auch der Erzreichtum nicht mehr so bedeutend ist wie früher, so werden doch auch heute noch beträchtliche Mengen von Silber, Nickel, Blei und Zinn zutage gefördert. Am Nordabhange breitet sich in der Umgegend von Zwickau ein reiches Steinkohlenlager aus.
Das Elbsandsteingebirge liegt zu beiden Seiten der Elbe. Es ist stark zerklüftet. Hoch und steil ragen seine Felsensäulen empor, kühne, schwindelerregende Felsenbrücken führen über dunkle Abgründe, wie Mauern erheben sich die hohen Felsenufer der Elbe^aus dem Tale. Daher nennt man dies Gebirge auch wohl die „Sächsische Schweiz".
Das Klima ist im hochgelegenen Erzgebirge kalt und feucht. Die Hochflächen des Kammes sind daher vorwiegend mit Nadelwald bewachsen. Nur an den geschützten Stellen sucht der Mensch dem steinigen Boden etwas Kartoffeln und Hafer abzuringen; nicht selten sieht er sie aber noch vor völliger Reife unter dem frühen Schnee verschwinden. — In den geschützten Tälern des Elbsandsteingebirges gestattet das milde Klima den Weinbau.
2. Die Elbe. Der Hauptfluß ist die Elbe. Ihre Quelle liegt auf der Südseite des Riesengebirges in Böhmen; sie stießt zuerst südlich, wendet sich dann nach Nordwesten und durchbricht das Elbsandsteingebirge. Nach langem Laufe durch die Norddeutsche Tiefebene mündet sie unterhalb Hamburgs bei Cuxhaven in die Nordsee. Von links führt ihr die Mulde die Gewässer des Erzgebirges zu.
3. Bewohner. Mannigfaltig ist die Beschäftigung der Bewohner. Im fruchtbaren Sächsischen Berglande werden Getreide, Rüben und Gemüse angebaut. Bei Zwickau fördert der Bergbau Kohlen zutage. In der Umgegend sind deshalb viele Fabriken entstanden. Spinnerei, Weberei, Strumpfwirkerei und die Herstellung von Maschinen werden hier in großartiger Weise betrieben. Im Erzgebirge bildet der Bergbau auf Silber, Blei, Nickel und Zinn die Hauptbeschäftigung. Daneben verdient sich die zahlreiche, aber arme Bevölkerung durch Spitzenklöppeln, Weben, Strohflechten, durch Herstellung von Spielwaren und Musikinstrumenten, durch
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der Lüneburger Heide, die zwischen Unterelbe und Aller liegt, und aus großen Mooren, die sich besonders im Flußgebiete der Ems vorfinden.
Die Lüneburger Heide bildet eine wellige, sandige Flüche. Weite Heideflächen wechseln mit Kiefernwäldern und Mooren. Wo aber ein Heidebach fließt, da breiten sich freundliche Dörfer aus. In den letzten Jahrzehnten sind durch große Anpflanzungen und durch Bewässerungsanlagen weite, einst unfruchtbare Flächen in Kiefernwald und ergiebige Wiesen verwandelt.
Die Moore waren einst stehende Gewässer. Sumpfmoos und andere Wasserpflanzen haben im Laufe der Jahrtausende die Gewässer in einen gewaltigen Morast, in die Moore verwandelt. Heute gewinnt man aus ihnen den Torf, der in der holz- und kohlenarmen Küstengegend als Heizmaterial dient.
Den Nordrand der westelbischen Tiefebene bildet die Nordseeküste mit ihren Deichen und Marschen.
Die Nordsee dringt im Dollart und Jadebusen in das deutsche Tiefland ein. Ihr Wasser hat einen bittersalzigen Geschmack und ist daher nicht trinkbar. Zweimal täglich steigt und fällt das Wasser der Nordsee, wie das der Meere überhaupt. Das Steigen nennt man Flut, das Sinken Ebbe. Zur Zeit der höchsten Flut ist das Wasser 1—3 m höher als zur Zeit der Ebbe. Die sturmreiche Nordsee ist den Schiffern sehr gefährlich. (Nord = Mordsee.) Deshalb sind längs der Küste zahlreiche Rettungsstationen errichtet.
Die deutsche Nordseeküste ist durchweg recht flach. Sie hat deshalb viel von den andringenden Wogen zu leiden gehabt, und häufig sind große, fruchtbare Gebiete vom Lande fortgerissen worden. So bilden die Friesischen Inseln den ehemaligen Rand des Festlandes, der durch das Meer zerrissen wurde. Jetzt sind zum Schutze gegen die wilden Wogen 5—10 m hohe Dämme oder Deiche errichtet. Das Gebiet zwischen den Deichen und den Friesischen Inseln heißt das W a t t. Zur Flutzeit ist es ein Teil des Meeres, zur Zeit der Ebbe tritt das Land hervor.
Hinter den Deichen landeinwärts liegen die M a r s ch e n. Sie bestehen aus fruchtbarer Erde, die vom'meere angeschwemmt ist. Üppige Getreidefelder wechseln hier mit weitausgedehnten Wiesen, die von großen Rinderherden belebt sind. Auf künstlichen Erhebungen liegen die Dörfer und Gehöfte. — Den Übergang von der Marsch zur Heide bildet die Geest, die teils aus unfruchtbarem Sand-, teils aus fruchtbarem Lehmboden besteht.
Klima. Die feuchten Westwinde führen zahlreiche Niederschläge herbei; außerdem mildert das Meer im Sommer die Hitze, im Winter die Kälte. Die westelbische Tiefebene hat daher mäßig warme Sommer und mäßig kalte Winter.
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Extrahierte Ortsnamen: Lüneburger_Heide Nordsee Nord Mordsee
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4. Posen liegt an der russischen Grenze zwischen den beiden Landrücken. — Der Hauptfluß ist die Warthe. Die Provinz ist vielfach sandig und moorig, dennoch bildet die Hauptbeschäftigung der Ackerbau. Die Hauptstadt ist Posen an der Warthe.
5. Schlesien liegt im äußersten Südosten des Reiches zu beiden Seiten der Oder. Es umfaßt den Nordrand der Sudeten, ihr fruchtbares Vorland und einen Teil des unfruchtbaren, aber kohlen-und erzreichen südlichen Landrückens. — Bewässert wird Schlesien von der Oder und ihren Nebenflüssen. Die Haupterwerbszweige sind: 1. Bergbau auf Steinkohlen, Eisen, Blei und Zink, 2. Ackerbau im Odertal und dem fruchtbaren Vorlande, 3. Weberei, Waldwirtschaft und Viehzucht in den Sudeten.
Breslau ist die Hauptstadt der Provinz und die drittgrößte Stadt Preußens. Sie hat große Eisenindustrie und treibt lebhaften Handel.
6. Brandenburg liegt in der Mitte des preußischen Staates, im Flußgebiet der Oder, Havel und Spree. — Obwohl der Boden vielfach sandig und sumpfig, ist er doch durch die jahrhundertelangen Bemühungen seiner Bewohner und der preußischen Fürsten ertragsfähig gemacht. Die zum Ackerbau ungeeigneten Sandflächen sind mit Kiefern bepflanzt. — In der Provinz hat sich ein lebhafter Handel und eine blühende Industrie entwickelt, die beide hauptsächlich ihren Sitz in Berlin haben.
Berlin, die Hauptstadt Preußens und Deutschlands, hat über 2 Mill. Einwohner und liegt an der Spree. Es ist die erste Industriestadt Deutschlands (Maschinenbau, Anfertigung von Kleidung und Wäsche) und einer der wichtigsten Handelsplätze Europas. Den gewaltigen Verkehr bewältigen zahlreiche Eisenbahnen, die von hier strahlenförmig nach allen Richtungen gehen, und mehrere Kanäle, die Oder, Spree, Havel und Elbe miteinander verbinden. — Die schönste Straße Berlins ist die „Unter den Linden", der beliebteste Spaziergang der Berliner der Tiergarten. Dieser trennt Berlin von dem nahen Charlottenburg. (Grabstätte der Königin Luise.)
An der Havel, in schöner Umgebung, liegt Potsdam, in der Nähe das Lustschloß Sanssouci.
Wie gelangen wir von unserer Heimat aus mit der Eisenbahn nach Berlin?
7. Sachsen ist die E l b p r o v i n z. Der östlich der Elbe gelegene Teil und die Nordspitze der Provinz werden vom südlichen Landrücken durchzogen; sie sind also vorwiegend sandig und wenig ertragreich. Das Gebiet westlich von Magdeburg ist dagegen äußerst fruchtbar und erzeugt viel Rüben, Getreide, Gemüse und Zichorien. Der südliche Teil der Provinz, der sich vom Südharze bis zum Königreiche Sachsen erstreckt, ist sehr zerrissen. — Die Hauptbeschäftigung der Bewohner bildet der Ackerbau, der sehr lohnend ist. Sachsen ist
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Extrahierte Ortsnamen: Odertal Breslau Berlin Berlin Deutschlands Deutschlands Europas Berlins Berlin Charlottenburg Potsdam Sanssouci Berlin Sachsen Magdeburg Sachsen Sachsen
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die fruchtbarste Provinz. Bergbau wird besonders im Mansfelder Hügellande (Kupfer) und im Saaletale (Salz, Braunkohlen) betrieben. Sachsen ist die salzreichste Provinz. Neben dem Acker-und Bergbau blühen Gewerbetätigkeit und Handel.
Die Hauptstadt Magdeburg liegt an der Elbe; sie hat große Eisen- und Zichorienfabriken und ist der erste Zuckermarkt Deutschlands. An der Saale liegt Halle (Franckesches Waisenhaus). An der Bode liegt Staßfurt mit dem größten Salzbergwerke der Welt. Erfurt ist berühmt durch seine Blumenzucht, Eisleben durch seinen Bergbau auf Kupfer.
Sachsen ist die L u t h e r p r o v i n z. In Eisleben ist Luther geboren und gestorben, in Erfurt war er als Mönch, in Wittenberg an der Elbe Lehrer und Prediger.
8. Die Provinz Hannover reicht von der Nordsee bis an den Harz, von der Elbe bis zur holländischen Grenze. Sie umfaßt 1. die Ostfriesischen Inseln, von denen Norderney und Borkum die bedeutendsten sind, 2. die marschenreiche Nordseeküste, 3. die Lüneburger Heide, 4. die Moore im Gebiet der Ems, 5. das fruchtbare Vorland des Harzes und des Weserberglandes, 6. einen großen Teil des Harzes und der Weserberge.
Die Provinz wird bewässert von der Weser, die von rechts die Aller mit der Oker und Leine aufnimmt, und von der Ems.
So mannigfaltig wie der Boden der Provinz ist die Beschäftigung ihrer Bewohner. Im fruchtbaren Vorlande und im Weser-und Leinetale stehen Ackerbau und Viehzucht in hoher Blüte. — An der Leine, da, wo sie das fruchtbare Vorland verläßt, liegt die Hauptstadt Hannover. Sie hat bedeutende Maschinenfabriken und Webereien. Mitten im Vorlande liegt die aufstrebende Handelsstadt H i l d e s h e i m , und im Leinetale die Universitätsstadt Göttingen.
Die Bewohner des Harzes beschäftigen sich mit Waldwirtschaft und mit Bergbau, der Silber, Blei und Zink zutage fördert. Außerdem bringt der äußerst starke Fremdenverkehr reiche Einnahmen. Die wichtigsten Harzstädte sind Goslar, Klausthal und Zellerfeld.
In der Lüneburger Heide wird Schaf- und Bienenzucht getrieben und viel Salz gewonnen. Hauptorte sind Celle, Lüne -bürg mit bedeutender Saline und Harburg an der Elbe. — Im Moorgebiet wird der Torf gewonnen, und in den Marschen blüht die Rinder- und Pferdezucht.
Die Bewohner der Küste und der Friesischen Inseln treiben Fischfang, Schiffahrt und Handel. Der bedeutendste Handelsplatz ist Emden an der Mündung der Ems.
9. Schleswig-Holstein liegt zwischen der Nord- und Ostsee. Die Ostkuste ist fruchtbar, hügelig und reich an Buchten und Häfen, die
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Main und Neckar fahren viele Schiffe, die mit allerhand Waren beladen sind. Ausgeführt werden die Erzeugnisse Süddeutschlands: Holz, Wein, Bier, Tabak, Obst und Baumwollenzeuge, eingeführt dagegen Kohlen und Baumwolle.
Vi. Das Rheinische Fchieserqebirge.
1. Lage. Es liegt zu beiden Seiten des Rheins nördlich von der Oberrheinischen Tiefebene. Seinen Namen führt es nach dem Schiefer, der sich in seinem Innern findet. — Das ganze Gebirge bildet eine wellige Hochfläche, Das Rheintal teilt das Gebirge in einen Ost- und Westflügel.
Der grüßte Teil des Gebirges hat wegen seiner hohen, offenen Lage und wegen der Nähe des Meeres ein rauhes und feuchtes Klima. Da der Boden auch unfruchtbar ist, so ist die Hochfläche in ihrem nördlichen und westlichen Teile größtenteils mit Moor und Heide bedeckt. Nur hier und da findet sich Ackerland; es bringt etwas Hafer und Kartoffeln hervor.
2. Der Taunus. Einen freundlichen Eindruck gewährt der Taunus. Er bildet den südlichsten Teil des Ostflügels. Prächtige Wälder bedecken die Höhen, Obstgärten, Weinpflanzungen und Fruchtfelder schmücken die geschützten, sonnigen Taler. Im Taunus entspringen zahlreiche heilkräftige Quellen, die bedeutende Badeorte ins Leben gerufen haben. Das berühmteste Bad ist Wiesbaden. — In seinem südwestlichen Teile heißt der Taunus Niederwald; auf ihm erhebt sich das Niederwald- oder Nationaldenkmal. Nördlich vom Taunus ergießt sich die Lahn in den Rhein.
3. Das Sauerland birgt in seinem Innern reiche Schätze an Steinkohlen und Eisen. Hier reiht sich eine Fabrikstadt an die andere, und ein Wald von Schornsteinen bedeckt die rauchigen Täler. Die bedeutendsten Fabrikstädte sind Esten und Elberfeld-Barmen.
4. Hunsrück und Cifel sind öde Hochländer am linken Rheinufer. Zwischen beiden liegt das enge, weinreiche Moseltal.
5. Der Rhein von Mainz bis zur Mündung. Von Mainz bis Bingen durchfließt der Rhein in westlicher Richtung den vielbesungenen Rheingau. Kalkhaltiger, fruchtbarer Boden und ein vor kalten Nordwinden geschütztes Klima haben diesen Himmelsstrich zu dem gesegnetsten Deutschlands gemacht. Hier gedeihen „goldne Saaten in den Tälern, auf den Bergen edler Wein". Eine schmucke Ortschaft reiht sich an die andere und spiegelt sich in den grünen Fluten des Stromes, der von Schiffen aller Art belebt ist. Vom Niederwald herab schaut auf all diese Pracht das Nationaldenkmal, welches das deutsche Volk zum Andenken an den Krieg von 1870/71 und an die Wiederherstellung des Deutschen Reiches errichtet hat. —
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Nahrung ist Fleisch, das rasch verdaut wird, darum ist ihr Darm kurz.
5. Geistige Eigenschaften. Die Katze ist reinlich, sie Putzt sich oft mit ihrer rauhen Zunge. Die Katzenmutter zeigt große Liebe zu ihren Jungen, und die meisten Katzen sind anhänglich an die Wohnung und die Menschen. Mutig verteidigt sich die Katze auch gegen größere Tiere. Geduldig harrt sie auf Beute und wählt klug und listig den rechten Augenblick zum Sprunge. Ihre Falschheit aber ist sprichwörtlich, und sie ist nicht frei von Mordlust und Grausamkeit.
Ii. Unser Kaushund.
(D. I. 1, 121; 2, 108. 110.)
1. Der Hund im Dienste des Menschen. Schon in den ältesten Zeiten haben die Menschen den Hund gezähmt und zu ihrem treuen Gefährten und Gehilfen gemacht. In zahlreichen Abarten sind jetzt die Hunde über die ganze Erde verbreitet. Der Jagdhund hilft dem Menschen das Wild aufsuchen und erlegen, der Hofhund bewacht Haus und Hof, der Schäferhund ist ein sorgsamer Beschützer der Herde. Für seinen Herrn opfert der Hund sein Leben, und oft schon hat er Menschen vom Tode gerettet. An Klugheit übertrifft der Hund alle anderen Haustiere. Seinem Herrn bewahrt er Liebe und Treue; er ist ihm gehorsam, dienstfertig und dankbar. Ein gut gezogener Hund weiß, was ihm erlaubt und was ihm verboten ist; er freut sich über ein Lob und schämt sich beim Tadel seines Herrn.
2. Sinne des Hundes. Geruch und Gehör sind die schärfsten Sinne des Hundes. Seine großen Nasenhöhlen sind stets feucht. Hunde mit langgestrecktem Schädel und vorspringender Nase haben den schärfsten Geruch; sie können daher Spuren, die der Mensch nicht bemerkt, verfolgen (Jagd- und Schäferhunde). Selbst im Schlafe vernimmt der Hund ein leises Geräusch und ist dann sofort munter. Darum ist er ein guter Wächter. Schäferhund und Spitzhund haben aufrechtstehende Ohrmuscheln, hören deshalb besser als Hunde mit herabhängenden Ohren, z. B. Jagdhunde; diese aber riechen besser. Die Hunde sehen nicht sehr scharf.
3. Der Hund als Läufer. Der Körper des Hundes ist zum Laufen und nicht wie der der Katze zum Schleichen und Springen eingerichtet. Jagd- und Schäferhunde sind gute Läufer. Der Rumpf dieser Hunde ist seitlich zusammengedrückt; die Beine sind ziemlich lang und wenig geknickt. Unter den Zehen sitzen schwielige, dehnbare Ballen. Die Krallen kann der Hund nicht zurückziehen. Sie berühren den Boden und sind daher abgestumpft. Beim schnellen Laufen wird der Hund sehr warm; er schwitzt aber nicht, weil er keine Schweißdrüsen hat, sondern er kühlt sich durch rasches
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Atmen ab. Ein schnell laufender Hund atmet in der Minute wohl 300 mal, ein ruhender aber nur 20 bis 30 mal. Dachshund und Teckel mit kurzen, krummen Beinen sind schlechte Läufer; können aber in die Höhlen der Dachse und Füchse kriechen und sie heraustreiben. Ein rechtes Zugtier ist der Hund nicht, seine Füße und Beine sind nicht stark genug.
4. Gebiß. Das Gebiß des Hundes ist dem der Katze ähnlich, doch hat er in seinen längeren Kiefern an jeder Seite 2 Backenzähne mehr als die Katze. Diese Zähne sind höckerig und heißen Mahlzähne. Mit ihnen vermag der Hund auch Pflanzenstoffe zu zerquetschen. Mit seinen starken Backenzähnen kann er Knochen zermalmen. Der Hund hat sich vielfach an Pflanzenkost gewöhnt, obwohl er von Natur ein fleischfressendes Raubtier ist.
5. Krankheiten. Der Hund leidet an manchen Krankheiten. Er kann dadurch selbst dem Menschen gefährlich werden. Der Biß eines tollen Hundes bringt oft dem Gebissenen einen schrecklichen Tod. Auch kann der Hund eine Art des Bandwurmes auf Menschen übertragen. Darum soll man sich von Hunden nicht lecken lassen oder sie gar küssen.
Iii. Der Juchs.
(D. I. 2, 115. 118. 130. 131.)
1. Der Fuchs, ein Raubtier. Unter allen wildlebenden Raubtieren unserer Heimat ist uns keins bekannter als der Fuchs. Jedermann kennt ihn als einen schlauen Spitzbuben und vollendeten Räuber.
2. Färbung. Einen im Walde oder Felde dahinschleichenden Fuchs übersieht man selbst aus geringer Entfernung, weil sein Fell fast ebenso gefärbt ist wie der Erdboden. Meistens ist die Färbung ein in grau übergehendes Rot, doch wechselt sie nach der Beschaffenheit seines Aufenthaltes.
3. Sinneswerkzeuge. Vermöge seiner scharfen Sinne erkennt er rechtzeitig jede Gefahr und nimmt seine Beute wahr. Sein Geruch ist ebenso fein wie der des Jagdhundes, sein Gesicht dagegen schärfer. Gleich der Katze geht auch er während der Dämmerung und in der Nacht auf Beute aus. Die Schnurrhaare an der Oberlippe sind Werkzeuge des Tastsinnes.
4. Körperbau. Seine Beine sind nicht so lang wie die des Hundes, sein Körper aber ist schlanker und biegsamer. Er versteht daher vorzüglich zu schleichen und dadurch besonders an Rebhühner und andere Tiere heranzukommen. Auch durch Laufen erbeutet er manches Tier, wenn er es an Schnelligkeit und Ausdauer auch nicht mit einem Jagdhunde aufnehmen kann. Auch das Schwimmen versteht er meisterlich und wird daher sogar den Wasservögeln gefährlich. Sein Gebiß ist dem des Hundes ganz gleich.
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2. Ihr Körper ist mit Haaren bedeckt, damit die zum Leben nötige Körperwärme erhalten bleibt. Nur wenige Stellen der Haut sind nackt. Einige der bekannten Tiere besitzen auch wärmende Fettschichten unter der Haut (Schwein). Das Haarkleid ist bei wildlebenden Tieren ähnlich gefärbt wie der Ort, an dem sie sich aufhalten. (Schutzfärbung bei Raub- und Beutetieren.)
Die Haut bildet Krallen, Nägel und Hufe, die die Finger- und Zehenspitzen beschützen, oft aber als Waffen gebraucht werden.
3. Alle diese Tiere gebären lebendige Junge, die sie eine Zeitlang mit ihrer Milch säugen. Deshalb führen sie den Namen Säugetiere.
4. Alle Säugetiere atmen durch Lungen. Zwischen den Lungen liegt das Herz, welches das Blut beständig durch die Adern treibt. Die Säugetiere haben rotes, warmes Blut.
5. Die Augen der Säugetiere unterscheiden sich hauptsächlich durch die Form des Sehloches (Pupille), durch welches das Licht in das Innere des Auges fällt. Bei Tieren, die am Tage ihre Nahrung suchen, ist es rund oder wagerecht länglich, bei Nachttieren hat es die Form eines senkrechten Spaltes, der erweitert und verengt werden kann.
Tiere, die ganz im Dunkeln leben, haben verkümmerte Augen (Maulwurf).
Die Ohren haben meist Muscheln, von denen der Gehörgang in das innere Ohr führt. Die Ohrmuscheln sind meistens beweglich: sie können gespitzt werden.
Wasser- und Erdtiere haben verkümmerte Muscheln. Zum Tasten dient die Haut, besonders an der Schnauze. Viele Säugetiere haben im Gesichte besondere Tasthaare. Dem Geschmack dient hauptsächlich die Zunge. Werkzeug des Geruchs ist die Nase.
6. Die Nahrung wird von den Säugetieren mit den Zähnen zerkleinert. Man unterscheidet Vorder- oder Schneide-, Eck- und Backenzähne. Die Form der Zähne richtet sich nach der Lebensweise der Tiere.
Xiv. Das Kaushuhn.
(D. I. 1, 125—127; 2, 125—129.)
1. Wie das Huhn sich bewegt. Nur selten sehen wir das Haus-huhn fliegen. Seine kurzen, gewölbten Flügel können den plumpen Körper nur schwer tragen. Auf--bei Erde bewegt es sich um so rascher und sicherer mit Hilfe seiner kräftigen Beine; selbst dem hinter ihm herjagenden Hunde enteilt es oft im Laufe. Der Oberschenkel liegt unter der Körperhaut verborgen, ist äußerlich also nicht sichtbar. Der Unterschenkel, Keule genannt, trägt kräftige Muskeln und ist mit Federn bedeckt. Der aufgerichtete Teil des Fußes ist besonders
TM Hauptwörter (50): [T16: [Auge Kopf Körper Hand Haar Fuß Gesicht Blut Haut Brust], T30: [Tier Vogel Mensch Pferd Hund Fisch Thiere Nahrung Eier Wasser]]
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3. Die Weser. Das Gebiet wird durchflossen von der Weser und ihren Nebenflüssen. Die Weser heißt in ihrem Oberlauf Werra. Diese entspringt auf dem Thüringer Walde und fließt nach Nord-westen. Nachdem sie sich bei Münden mit der Fulda vereinigt hat, die von der Rhön kommt, führt sie den Namen Weser. Der Strom durchfließt nun das Weserbergland. Bei der Westfälischen Pforte tritt er ins Norddeutsche Tiefland, fließt an Bremen vorbei und mündet bei Bremerhaven in die Nordsee.
4. Die Hauptnahrungsquelle der Bewohner bildet der Ackerbau. Im fruchtbaren Wesertale gedeiht prächtiges Getreide. Daneben gewähren 1. der Waldreichtum der Gebirge, 2. die Sandstein-bräche des Sollings, 3. der Bergbau auf Kohlen im Teutoburger Walde und 4. die Herstellung der berühmten Bielefelder Leinwand vielen Bewohnern Arbeit und Verdienst. Zahlreiche Heilquellen (Pyrmont, Oeynhausen) vermehren die Einnahmen der Bevölkerung.
Viii. Das Iichtelgeöirge, der Thüringer Wald und der Karz.
Das Gebiet zwischen Werra und Saale, dem Böhmerwalde und der Norddeutschen Tiefebene wird vom Fichtelgebirge, dem Thüringer Walde und dem Harze eingenommen.
1. Das Fichtelgebirge liegt fast in der Mitte Deutschlands und bildet ein nach Osten zu offenes Hufeisen. Die den Talkessel umschließenden Randgebirge erreichen stellenweise eine Höhe von über
1000 m.
Das von mächtigen Tannen und Fichten bedeckte Gebirge hat ein rauhes, regnerisches Klima.
Vier Flüsse: Saale, Main, Naab und Eger entwässern es.
Trotz seiner rauhen Natur ist das Fichtelgebirge stark bevölkert. Der Ackerbau liefert nur dürftige Erträge an Hafer und Kartoffeln, dagegen gedeiht der Flachs vorzüglich, und viele Gebirgsbewohner beschäftigen sich mit Spinnen und Weben. Andere verarbeiten den Granit, der sich überall im Fichtelgebirge findet, zu Platten, Bordsteinen und Denkmälern. Außerdem verdienen manche als Holzfäller, Holzschnitzer, Köhler und Beerensucher ihr täglich Brot.
2. Der Thüringer Wald zieht vom Fichtelgebirge aus in nordwestlicher Richtung. Den Abschluß im Norden bildet der Wartburgberg mit der berühmten Wartburg (Luther 1521).
Der Thüringer Wald hat liebliche Täler, frische Wiesenmattem herrliche Waldbestände und schöne Aussichtspunkte. Er ist eins der beliebtesten und besuchtesten deutschen Gebirge.
Ackerbau und Viehzucht können allein die große Anzahl der Bewohner nicht ernähren. Die Vorräte des Gebirges an Holz,
Weltkunde I. o
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Extrahierte Ortsnamen: Werra Fulda Weserbergland Westfälischen Bremen Bremerhaven Nordsee Oeynhausen Deutschlands Main Eger Wartburgberg