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1. Lese-, Lehr- und Hilfsbuch für Gewerbeschulen - S. 46

1905 - Schwerin i. M. : Bärensprung
46 Das Kalisalzbergwerk in Jessenitz bei Lübtheen i. M. Ozean mehr oder weniger abgesperrten Buchten zu verdanken h-aben. Natürlich bedurfte es zur Bildung so mächtiger Salzlager außer- ordentlich großer Zeiträume. Die meisten derselben zeigen eine sehr regelmäßige Schichtung, wobei die einzelnen, gewöhnlich nur wenige Zentimeter dicken Schichten durch schwache Zwischenlager von Anhydrit (schwefelsaurem Kalk) voneinander getrennt sind. Die Bergleute be- zeichnen diese Anhydritschnürchen als „Jahresringe", und man wird dieselben wohl mit Recht als den Ausdruck eines regelmäßigen Wechsels oder einer wiederkehrenden Unterbrechung in der Ausscheidung des Steinsalzes ansehen dürfen. Bei der ursprünglichen Bildung werden sich diese Salzschichten, nachdem die vorhandenen Unebenheiten des damaligen Meeresbodens ausgeglichen waren, annähernd horizontal abgelagert haben. Durch spätere Bewegungen in der Erdkruste, Spal- tungen, Hebungen, Senkungen und seitliche Verschiebungen ist aber die horizontale Lagerung der Schichten nachträglich meist sehr gestört worden, die Schichten wurden aufgerichtet, gebogen, geknickt und in einzelne Schollen zerrissen, und über diese hinweg haben sich dann später wieder andere Gesteine abgelagert. Während die Hauptmasse aller bekannten Steinsalzlager aus ge- wöhnlichem Kochsalz (Chlornatrium) besteht, zeigen die nord- und mittel- deutschen Steinsalzlager die sonst nirgendwo in der Welt vorkommende Eigentümlichkeit, daß sie stellenweise mächtige Schichten von Mutter- laugensalzen (Chlorralium, Chlormagnesium, schwefelsaurer Kali- magnesia usw.) in sich schließen, deren Verbindungen, den Karnallit, den Kainit, den Sylvin und Kieserit, man mit dem Sammelnamen „Kalisalze" zu bezeichnen pflegt. Die Bildung unserer deutschen Salz- lagerstätten muß sich also unter besonderen Verhältnissen vollzogen haben, welche in anderen Teilen der Erde nicht vorgelegen haben. Die Kalisalze haben einen ganz besonderen Wert wegen ihrer Ver- wendung in vielen Gewerben, sowie in der Medizin, namentlich aber in der Landwirtschaft als künstliche Düngemittel. Viele wichtige Pflanzen, vor allem die Getreidearten, bedürfen zu ihrer Ernährung und zu ihrem Gedeihen einer gewissen Menge von Kali, welche sie dem Boden entnehmen. Die Pflanzen entziehen also jahraus, jahrein dem Erdboden eine gewisse Menge von Kali, sodaß eine Verarmung des Bodens an Kali eintreten muß, wenn dieser Stofs nicht auf irgend eine Weise dem Boden zugeführt wird. Letzteres erreicht man leicht und sicher durch Düngung des Bodens mit Kalisalzen. Diese sind also für die Landwirtschaft ein unentbehrliches Hilfsmittel, und es ist für Mecklenburg mit seiner vorwiegend Landwirtschaft treibenden Bevölle- kerung von außerordentlichem Werte, daß solche Salze im Lande selbst gesunden und zu Tage gefördert werden. Die Gewinnung der Kalisalze ist indessen keine leichte Sache. Die Salze liegen in bedeutender Tiefe, und es bedarf großer und kost- spieliger Veranstaltungen, um zu diesen Schätzen zu gelangen und die- selben zu heben. Namentlich hier in unserer Gegend (Jessenitz-Lüb- theen) bildete die Beschaffenheit der zu durchdringenden Erd- und Gestein- schichten fast unüberwindliche Schwierigkeiten. Das Salzlager liegt hier ungefähr 260 m tief unter der Erdoberfläche. Es ist unmittelbar überlagert von Gips und dieser wiederum von Kies- und Sandschrchsten,

2. Lese-, Lehr- und Hilfsbuch für Gewerbeschulen - S. 10

1905 - Schwerin i. M. : Bärensprung
10 Der beste Empfehlungsbrief. 2. Der beste Empfehlungsbrief. Auf die Anzeige eines Kaufmannes, wodurch ein Kontor- knabe gesucht wurde, meldeten sich 50 Knaben. Der Kaufmann wählte sehr rasch einen unter ihnen und verabschiedete die andern. „Ich möchte wohl wissen,“ sagte ein Freund, „warum du gerade diesen Knaben, der doch keinen einzigen Empfehlungsbrief hatte, bevorzugtest?“ „Du irrst,“ lautete die Antwort; „dieser Knabe hat viele Empfehlungen. Er putzte seine Füße ab, ehe er ins Zimmer trat, und machte die Tür zu; er ist daher sorgfältig. Er gab ohne Besinnen seinen Stuhl jenem alten, lahmen Manne, was seine Herzensgüte und Aufmerksamkeit zeigt. Er nahm seine Mütze ab, als er hereinkam, und antwortete auf meine Frage schnell und sicher; er ist also höflich und hat Manieren. Er hob das Buch auf, das ich absichtlich auf den Boden gelegt hatte, während alle übrigen es zur Seite stießen oder darüber stolperten. Er wartete ruhig und drängte sich nicht heran — ein gutes Zeugnis für sein anständiges Benehmen. Ich bemerkte ferner, daß seine Kleider gut ausgebürstet und Hände und Gesicht rein waren. Nennst du dies alles keine Empfehlungen? Ich gebe mehr darauf, was ich von einem Menschen weiß, nachdem ich ihn zehn Minuten lang gesehen habe, als auf das, was in schön klingenden Empfehlungsbriefen geschrieben steht.“ Magdeburger Zeitung. 5. Die letzte flacht Lw Mernbause. Das griff ans £?erj, und ich vergess' es nimmer: Es war die letzte Nacht im Vaterhaus; zieh'n sollt' ich mit dem ersten Frührotschimmer, vielleicht aus ewig, in die Welt hinaus. 2. Noch lag ich schlaflos auf dem weichen Pfühle; denn viel bewegte mir die junge Brust: des Heimwehs Vorgefühl, des Scheidens Schwüle und Hoffnung doch und rege Wanderlust. 5. Da s<Aug es zwölf. Die Lampe brannte trübe, und leise schritt es durch die Rammertür — ein Geist erschien mir, doch ein Geist der Liebe; denn meiner Mutter gleich erschien er mir. Sie nahte still, als wollte ste nicht stören des Sohnes, wie sie meinte, tiefe Ruh'. Ich hört' sie, doch ich schien sie nicht zu hören; ich sah sie, doch ich schloß die Augen zu.

3. Lese-, Lehr- und Hilfsbuch für Gewerbeschulen - S. 13

1905 - Schwerin i. M. : Bärensprung
Auch ein Denkmal. 13 „Schon gut," unterbrach der Meister den stotternden Jungen. „Was hast du denn vorhin mit dem Fritz gehabt?" „Ich ... er schimpft immer über uns Schlosser, der Fritz, und da. . ." „Und da hast du ihn durchgeprügelt?" Karl nickte mit dem Kopfe. „Richtig," fuhr der Meister fort, „denn die Schlosser sind brave, rechtschaffene Leute, die darf man nicht beschimpfen lassen, und die Schlosser sind ehrliche Leute. Du aber," rief der Meister mit er- hobener Stimme und stand aus, „du aber bist kein ehrlicher Mensch, denn du hast deinen Meister bestohlen. Haben dir die Äpfel ge- schmeckt? Ein ehrliches Auge hat auf deiner unehrlichen Hand geruht. Du bist ein Dieb! Pfui! Mich dauert nur deine arme Mutter! Marsch in die Werkstätte! Dort sollst du deine Prügel haben, und morgen früh packst du dein Bündel und dich selber!" Karl stand totenbleich vor seinem Meister. Er sagte nichts als: „Meine arme Mutter!" und zwei schwere Tränen bahnten sich jede einen hellen Kanal über das rußige Gesicht. Dann schlich er still hinaus in die Werkftätte. Zehn Minuten später folgte ihm der Meister in Begleitung eines sehr bedenklich aussehenden Haselstockes. Mitten in der Werkstütte stand Karl mit einem schmerzverzogenen Gesicht, und seine rechte Hand war mit einem schmutzigen Tuche umwickelt. „Was soll das wieder?" rief der Meister mit ausbrechendem Zorn und machte eine verdächtige Bewegung mit dem Haselstocke. „Was treibt der Bube für Possen?" Der Junge sah den Meister mit überströmenden Augen an und deutete stumm auf seine umwickelte Hand. „Heinrich, sprich du!" wandte sich der Meister an den Gesellen, „was hat der Schlingel wieder getrieben?" „Ja, Meister," erwiderte der Geselle, „das ist eine sonderbare Geschichte. Vorhin kam Karl herein, ging langsam an die Feueresse, zog ein glühendes Eisen aus dem Feuer und brannte sich ein Loch in die Hand. Eine schreckliche Brandwunde! Es riecht in der ganzen Werk- stätte wie verbranntes Fleisch!" „Was?" rief Herr Martin erstaunt, „eine Brandwunde? Heraus mit der Sprache! Karl, Bursche, was ist's mit deiner Hand?" Der Junge schluchzte, daß es ihm Herzstöße gab: „Ein ... ein Denkmal, Meister! Ich ... ich hab' mir's hineinge... gebrannt, daß ich mein Lebtag dran denke. O, nur ... nur meiner Mutter nichts sagen! Ich werd's gewiß nimmer tun!" Und der arme Junge hob wie beschwörend die verwundete Hand in die Höhe. Der Meister hatte erstaunt zugehört, und der Haselstock ver- schwand langsam hinter seinem Rücken und fiel zu Boden. In dem Gesichte des Meisters aber zuckte es wie Rührung, er legte wohl- wollend die Hand auf das Haupt des weinenden Jungen und sagte: „Karl, du brauchst dein Bündel nicht zu schnüren, ich werd's auch deiner Mutter nicht sagen; denn jetzt weiß ich, du wirst es nie mehr tun. Geh zur Meisterin und laß dich verbinden!" .

4. Lese-, Lehr- und Hilfsbuch für Gewerbeschulen - S. 15

1905 - Schwerin i. M. : Bärensprung
Der treue Kamerad. 15 6. Der treue Kamerad. In einem Städtchen Belgiens war ein stattlicher Kirchbau fast bis zu Ende geführt. Nur eins fehlte noch: der Hahn, der auf die Spitze des Turmes zu setzen war; denn auf einem rechtschaffenen Kirchturme darf der Hahn nicht fehlen. Aber das schlanke Bau- gerüst, auf dem die Arbeiter, nur durch einen Schritt vom Ab- grunde getrennt, ihr Werk trieben, reichte nicht hoch genug, um das Anbringen des Hahnes zu ermöglichen, und seine Erhöhung ließ sich nicht ausführen. Also blieb kein anderer Nat, als daß ein Mann es übernähme, aus den Schultern eines anderen stehend, das Be- festigen und Anlöten des metallenen Hahnes zu besorgen. Es ist kein angenehmes Geschäft für die beiden, wozu der eine breite Schul- tern und Standhaftigkeit, der andere einen unerschrockenen Sinn und Geschick, und beide ein gut Vertrauen zueinander und zu dem gnädigen Gott brauchten, in dessen Hände sie ihr Leben gaben. Und so stiegen die zwei bis zum höchsten Brette des Gerüstes empor, nichts mit sich nehmend als den gewaltigen Turmhahn, das Gefäß mit geschmolzenem Blei und die nötigen Werkzeuge. Hierauf stellte sich der Breitschulterige fest auf seine Füße, und mit der einen Hand eine Stange des Gerüstes erfassend, ducüe er den Nacken; der andere aber stieg vorsichtig auf seines Kameraden Schultern, worauf dieser ihm die Kohlenpfanne mit geschmolzenem Blei und den Turmhahn zureichte. Also begann die Arbeit des Befestigens und Lötens, während unten vom Markte mrd aus allen Fenstern die Bewohner des Städtchens atemlos emporschauten. Und wie sie alle die Unerschrockenheit der beiden Männer bewunderten, so mag auch mancher ein stilles Gebet getan haben, daß Gott sie vor Un- glück gnädig behüte. Es währte lange; denn jede Minute dünkte den bange Zuschauenden fast eine Ewigkeit. Der Breitschulterige steht auf den: schmalen Brett regungslos wie ein Fels. Halte aus! Rühr dich nicht, sonst ist dein Kamerad verloren! Dieser, auf die Schultern des anderen gestellt, schafft und lötet mit Emsigkeit. Jetzt ist der Hahn fest; endlich! Vorsichtig steigt der Mann von den Schultern feiner Trägers hernieder; die Zuschauenden atmen auf, und ein „Gottlob!" kommt über ihre Lippen. Aber warum klammert sich der Breitschulterige so fest an die Stange des Gerüstes? Warum steigt er nach getanem schweren Werke nicht froh die Leiter herab? Verlassen ihn die Kräfte? Doch nein, jetzt kommt er hernieder; aber langsam und schwankend, und als er unten ist, bricht er zusammen. Die andern Arbeiter eilen hinzu; es drängt die Menge. Was ist geschehen? Der arme Mann ist an Schultern, Armen und Brust von schweren Brandwunden bedeckt! Während sein Kamerad, den er getragen hat, den Turmhahn anlötete, ist von dem siedenden Blei, mit dem die Arbeit geschah, Tropfen um Tropfen unablässig aus den standhaften Träger herab- geflossen. Von furchtbaren Schmerzen gemartert, hat er trotzdem kein Glied geregt; denn jede Bewegung hätte seinen Kameraden zum Wanken und zum Stürzen gebracht; standhaft hat er unter unsäg- lichen Qualen ausgeharrt. Ein Menschenleben war ihm anvertraut, und er hat Treue gehalten. — Der edle Mensch ward in ein Hospital

5. Lese-, Lehr- und Hilfsbuch für Gewerbeschulen - S. 61

1905 - Schwerin i. M. : Bärensprung
Drei Freunde. 61 die ersten Eintragungen Prüft! Wie stolz er das kleine Quittungsbuch in der Tasche verbirgt und heimeilt zu Weib und Kind! Wohl dir, mein Freund! Ich will dirs lohnen und treue Sorge tragen, daß aus wenigen Groschen ihrer viele werden." Schweigend hatte der Genius der Unternehmungslust zur Seite gestanden und gesehen, wie die beiden älteren Brüder frohe Zwiesprache hielten. Nun aber drängte er sich ungeduldig ins Wort und ries: „Ist denn meine Arbeit in euren Augen so ganz wertlos, daß ihrer mit keiner Silbe gedacht wird? Führt der Fleiß ohne die Sparsamkeit zum Leichtsinn, so die Sparsamkeit ohne mein Zutun zum Geiz. Wer Schätze sammelt, muß auch Schätze nützen können." „Nur daß das stürmische Wagen des Unternehmungsgeistes ge- zügelt werde durch das bedächtige Wägen des Sparsinns," warf dieser mahnend ein. „Ich sammle mit des Fleißes Hülse die zahllosen Grüben und Bächlein, die ohne meine Vermittlung im Sande verliefen, zu einem großen Strome, der Mühlen treiben und Lasten tragen kann, zu einem Strome, dessen Kräfte sich schließlich im weiten Meere mit denen andrer Ströme zu noch höheren Leistungen vereinigen, ja nun eigentlich erst befähigt sind, das Höchste zu erreichen und den größten Unternehmungen Mittel und Weg zu sein. Aber dazu bedarf ich fremder Hülfe und_____" „____die will ich dir bieten," fiel lebhaft die Unternehmungslust ein. „Was der Fleiß erworben, was der Sparsinn sorgfältig zusammen- getragen und gehütet hat, das will ich in großen Betrieben anlegen; und daraus einen Segen herleiten, der sich in weiten und immer weiteren Kreisen über die Völker ergieße und das Leben verschöne, wie auf dem höchsten Berg so in dem tiefsten Tal." Da leuchtete auch das Auge des Fleißes. Er wandte sich zu dem mutigen Bruder und sprach: „Du hast ein gutes Vertrauen zu dem Ge- lingen deiner weittragenden Gedanken. Wie viele und große Unter- nehmungen du immer zu schassen gedenkst, sie werden Heimstätten sein des Fleißes und des Sparsinns." Da wich auch der letzte Schatten ans dem Herzen des Unter- nehmungsgeistes. Träumend vor Glück reichte er den andern Brüdern seine beiden Hände: „So wollen wir denn nicht voneinander lassen und gemeinsam dem Wohle der Menschen dienen. Einer helfe dem andern, einer trage des andern Fehler; dann wird der Fleiß nicht leichtsinnig, der Sparsinn nicht geizig und die Unternehmungslust nicht übermütig werden." Als sie das gelobten, ging ein junger Mensch im eiligen Boten- schritt an ihnen vorüber. Einen Augenblick schaute er sinnend zu der goldenen Schrift über dem breiten Eingangsportal hinaus. „Arbeite, so lange es Tag ist," flüsterte ihm der Genius des Fleißes ins Ohr und erhob segnend seine Hände. „Spare, weil du noch jung bist," fügte der jüngere Bruder bedeut- sam hinzu. „Vertraue und zage nicht," ermunterte fröhlich die Unternehmungs- lust. —

6. Lese-, Lehr- und Hilfsbuch für Gewerbeschulen - S. 25

1905 - Schwerin i. M. : Bärensprung
------------—------------------------ 'Treue Wandergesellen. 25 in Warschau, der Hauptstadt Polens, ein. Da bekam der Schmied Arbeit, der Schneider hingegen nicht. Darum mußten sie sich trennen, und es tat beiden Herzen wehe, als sie einander zum letztenmal die Hand drückten. Dem Schneider ging es von da an übel. Er wanderte beinahe zehn Jahre kreuz und quer durch die verschiedensten Länder und hatte zuletzt keinen Strumpf mehr an den Füßen und keine Sohle mehr an den Schuhen. Am Ende geriet er gar unter die Werber, die ihn als Rekruten nach Wien lieferten. Sie ließen ihn jedoch bald wieder laufen, da sie merkten, daß er den Feinden nichts weniger als ge- fährlich werden dürste; denn er war sehr schwächlich und fast immer krank. Halbnackend kam er nunmehr nach Sachsen hinein, und weil er in seinem armseligen Aufzuge nirgends Arbeit fand, mußte er endlich betteln. Da traf es sich, daß er eines Abends in einem Dorfe einen Schmied um einen Zehrpsennig ansprach. Dem Meister, der mit vier Gesellen arbeitete, fuhr die Stimme durch alle Glieder. Er sprang an die Tür, hielt dem Bettler das Licht ins Gesicht und rief: „Je, Bruder, bist du 's, oder bist du 's nicht?" Mit unbeschreiblicher Freude erkannte er seinen alten Freund. Der Schmied, der eine reiche Witwe geheiratet hatte, brachte den matten, frierenden Pilger in die Stube, legte ihm seine Sonntagskleider an, setzte ihn in den Lehnstuhl am warmen Ofen, rief all seine Leute zusammen und sagte ihnen, das sei der liebe Bruder Schneider, von dem er ihnen so viel erzählt, und dem er es nächst Gott zu danken habe, daß er nicht schon lange auf einem polnischen Kirchhofe liege. Die Meisterin, die dem unbekannten Wohltäter ihres geliebten Ehegatten schon oft Gottes Segen auf allen seinen Wegen gewünscht hatte, war zur Küche hineingesprungen, hatte eiligst ihre Hand abgetrocknet und sie unter freundlichen und herzlichen Grüßen dem werten Gaste hingestreckt. Sie eilte aber bald wieder hinaus, um zwei fette Gänse abzuschlachten und ein festliches Mahl zu bereiten, wozu sie ihre ganze Freundschaft laden ließ. Der Schmied aber rief einmal über das andere: „Das soll mir ein Freudentag sein!" und herzte und küßte den treuen Kameraden, der noch immer ganz verstummt drein sah und die Sprache nicht recht finden konnte. Die Gänse wurden fertig, und der hungrige Schneider erinnerte sich nicht, seit vielen Jahren so prächtig gespeist zu haben. Dabei erzählte ihm der Schmied seine bisherigen Schicksale, was dem Schneider wie die schönste Tafelmusik klung. Nachdem sich dieser satt ge- gessen hatte, mußte er auch erzählen, wie es ihm ergangen sei. Alle Anwesenden wurden gerührt und gewannen den Fremdling bei seiner offenherzigen Erzählung so lieb, daß sie verlangten, er solle bei ihnen seinen Wanderstab niederlegen. Wer sehnte sich mehr nach einem Plätzchen der Ruhe als unser Schneider? Es fror ihn noch, wenn er an die Schneegestöber dachte, die er in manchem Winter batte durch-

7. Lese-, Lehr- und Hilfsbuch für Gewerbeschulen - S. 103

1905 - Schwerin i. M. : Bärensprung
Aonkurs. 103 leichtern Sie mir und den Gläubigern freilich die Abwickelung der Ge- schäfte ganz bedeutend; wir werden also schnell zum Ziele gelangen." — „Ls liegt mir sehr fern, meinen Gläubigern irgend welche Schwierig- keiten zu bereiten. Ich trage schwer genug an dein Schaden, den ich unschuldigen Menschen, wenn auch ohne böse Absicht, zugefügt habe. Aber was Helsen alle Vorwürfe, die ich mir fortgesetzt mache! Es ist einmal geschehen, und die Wucht der Tatsachen ist größer als die Schönheit bunter Träume." „Ich kann sie schwerlich trösten," versetzte cherr Schulz voll Mitleid, „aber vielleicht sehen Sie Ihre Lage zu düster an, und die Verhältnisse sind besser, als Sie denken. Es gehört ja zu meinen pflichten als Verwalter, die einzelnen Eintragungen j)unkt für jdunkt nachzuprüfen. Da ist es doch nicht ausgeschlossen, daß ich zu einem Ergebnis gelange, das für Sie wesentlich günstiger lautet als das Ihrige. Wie ich aus dem letzten Abschluß ersehe, verbleibt als bares vermögen immer noch eine nennenswerte Summe. Unter diesen Umständen hat natürlich das Gericht kein Interesse daran, das Verfahren, wie es sonst wohl getan hätte, aufzuheben; es sind ja genügend Mittel vorhanden, die entstehenden Rosten zu decken." „Sicher," bestätigte der Meister, „und ich hoffe bestimmt, den Gläubigern noch etwa 30—^0% ihrer Forderungen vergüten zu können." —- „Das wird diesen bei aller Ent- täuschung allerdings angenehm sein zu hören, denn „so viel ich weiß, geben sich diese den trübsten Erwartungen hin." — „Überzeugen Sie sich selbst," gab jener zur Antwort, durch die Eröffnungen des Verwalters ein wenig ermutigt. „Ich weiß," fuhr er fort, „daß mir im Ronkurs- verfahren auch die Verwaltung über mein augenblickliches vermögen genommen ist. Lassen Sie, b)err Schulz, das Geschäft durch andere weiterführen, oder verkaufen Sie es, ganz wie Sie es für gut einsehen; ziehen Sie die Außenstände ein, und Sie werden selbst finden, daß die Sache so schlecht nicht steht, wie meine Gläubiger Ihren Reden nach zu fürchten scheinen." — „Es sind ja allerdings neben den Gerichtskosten auch noch die Arbeiterlöhne und die öffentlichen Abgaben ins Auge zu fassen, die, weil vorberechtigt, zuvor rein ausgekehrt werden müssen. Auch dürfen Sie und Ihre Familie während der Dauer des Verfahrens natürlich nicht ohne Mittel sein. Die Ljauptkasse wird für Sie einzutreten haben," bemerkte der Verwalter vorsichtig. „Freilich," fiel ihm der Meister ins Wort, „aber das alles macht zusammen nicht soviel, uni den schließlichen Effekt in Frage stellen zu können." „Nun, dann ist es gut," beruhigte sich der Verwalter. „Sie wissen ja nun Bescheid. Mit deni heutigen Tage habe ich die Führung Ihres Geschäftes übernommen. Sollten Runden kommen, um rückständige Schulden zu bezahlen, so senden Sie sie zu mir. In den nächsten Tagen werde ich wohl noch einige Male wiederkommen, um wegen der Inventuraufnahme, die ich für das Gericht zu besorgen habe, mit Ihnen zu verhandeln. Seien Sie über- zeugt, daß ich mich bemühen werde, ebenso gut die Interessen der Gläubiger zu vertreten, wie ich die Ihrigen wahrzunehmen gedenke." Damit nahm er seine Papiere unter den Arm und ging von dannen.

8. Lese-, Lehr- und Hilfsbuch für Gewerbeschulen - S. 114

1905 - Schwerin i. M. : Bärensprung
114 Wie Meister Horn zu seinem Gelde kam. sonst längst seine Rechnung begleichen können — dann ist doch das ganze Wechselgeschäft hinfällig?" „Ganz gewiß," bestätigte der Tischlermeister Schulz mit Ruhe und Überlegung, „und außerdem, jeder Wechsel unterliegt dem Wechsel- recht, und dieses hat so viele besondere Bestimmungen, daß nur ein Kenner es mit Sicherheit zu handhaben weiß. Darum rate ich davon dringend ab." „So zeige mir einen gangbaren Weg, damit ich zu dem Meinigen komme," ries Horn. „Du wirst die Hülfe des Gerichts in Anspruch nehmen müssen." „Ach, das ist nicht nach meinem Sinn," wehrte Horn miß- mutig ab. „Aber ohne die Gerichte wirst du schwerlich fertig werden können," beschwichtigte der Tischlermeister, „und überhaupt, wozu sind sie anders da, als das Recht zu schützen gegen das Unrecht. — Aber sage mir erst, wie alt ist deine Forderung schon?" „In vier Wochen sind es zwei Jahre, daß der Posten bei mir zu Buch steht." „Da wird es aber die höchste Zeit, daß du die Sache dem Gerichte übergibst," rief erregt ein Schneidermeister, der auch hinzugetreten war und deni Gespräch mit Spannung gelauscht hatte, „die Hand- werkerschulden verjähren in zwei Jahren. Ich kenne das, kürzlich erst hatte ich von dem hiesigen Amtsgericht gegen einen Kunden, der mir für einen Anzug 60 Mark schuldete, einen Befehl zur Zahlung erwirkt; er aber sandte den Zahlungsbefehl mit Protest zurück und erklärte, als ich daraus mit ihm vor Gericht stand, daß er nicht nötig habe zu bezahlen, da die Forderung bereits über zwei Jahre zurückliege. Ich wollte diesen Einspruch nicht für möglich halten, und auch der Richter bemühte sich, den Beklagten zur Anerkennung seiner Schuld zu be- wegen; er aber blieb bei seiner Behauptung, die Forderung sei ver- jährt, und er lasse sich auf nichts ein. Ich wurde mit meiner Klage abgewiesen und hatte noch die Kosten des Verfahrens obendrein zu tragen." „Das sind ja schöne Aussichten," fiel ihm Horn ins Wort, „da wird es mir schließlich ebenso ergehen! Die Gerichte arbeiten laug- sam, und wenn das Verfahren in vier Wochen nicht zu Ende ist, so stuft die zwei Jahre um, und ich bekomme keinen Groschen. Das hat man dann noch für seine Gutmütigkeit!" „Sachte, sachte, Freund Horn!" beruhigte Schulz, ,.wenn du den Fall morgen bei dem Gericht anhängig machst, so wird die Ver- jährungsfrist vorläufig hinausgeschoben, und du kannst ruhig den Aus- gang abwarten. Außerdem beginnt die Verjährung der Handwerker- schuldeil erst mit dem Schlüsse des Jahres, in dem sie entstanden sind." Erleichtert atmete Horn auf. „Wenn es denn sein muß," sprach er, „so will ich die nötigen Sritte tun, bevor es zu spät ist. Aber nun hilf mir auch damit zurecht, lieber Schulz, ich sehe, daß du aus diesem Gebiete Bescheid weißt." „Herzlich gern," erwiderte jener, „habe ich doch kürzlich erst selber einen ähnlichen Fall erlebt. Die Sache machte sich so: Weil ich einen Widerspruch seitens meines Schuldners nicht erwartete, io wählte ich das sog. Mahnverfahren, wobei nur das Amtsgericht

9. Lese-, Lehr- und Hilfsbuch für Gewerbeschulen - S. 192

1905 - Schwerin i. M. : Bärensprung
192 Tuberkulose-Merkblatt. durch strömenden Wasserdampf. Dem Sonnenlichte widersteht er nicht lange. 6. Wie erfolgt die Ansteckung? Angeborene Tuberkulose ist selten. Tuberkelbazillen werden aufgenommen: 1. durch Einatmen mit der Luft: entweder von eingetrocknetem Auswurf Schwindsüchtiger im Staub, aufgewirbelt durch Wind, Luftzug, Ausfegen, oder verschleppt an Schuhsohlen oder Kleidern, oder von winzigen feuchten Tröpfchen, welche Kranke beim Husten oder Sprechen in ihrer Umgebung verbreiten; 2. mit der Nahrung: in erster Linie durch ungekochte Milch, bei ungenügender Fleischschau auch durch Fleisch tuberkulöser Tiere, welches in den Verkehr gelassen und vor dem Genuß nicht durchgekocht wurde; 3. durch verletzte oder erkrankte Stellen der Schleimhäute oder der äußeren Haut, insbesondere durch Vermittlung von unreinen Händen: z. B. beim Kriechen der Kinder auf dem Fußboden, Anfassen beschmutzter Gegenstände (Kleider, Taschentücher und dgl.) und daraus folgender Einführung der Finger in den Mund (Fingerlutschen, Nägelkauen, Fingerlecken beim Umblättern), beim Bohren in der Nase und ähnlichen Untugenden; ferner durch Vermittlung von unreinen Geräten: z. B. in den Mund nehmen von gebrauchtem fremden Spielzeug, Trink- gläsern, Eßgeräten, Blasinstrumenten; endlich durch unbeachtete kleine Wunden, Kratzflecke, Haut- ausschlag (Grind). Die Folge der Aufnahme von Tuberkelbazillen ist be Kindern meist zunächst eine Erkrankung der Drüsen (z. B. des Halses und des Unterleibs) und im Anschluß daran der Lungen, der Knochen und Gelenke (Knochenskroseln, tuberkulöse Buckel, freiwilliges Hinken), der Hirnhaut usw. Bei Erwachsenen überwiegt die Ansteckung durch Ein- atmung und führt zu Tuberkulose der Lungen, seltener des Kehlkopfes (Schwindsucht). Meist verläuft die Tuberkulose langsam (chronisch); Ausnahme: galoppierende Schwindsucht. 6. Wie schützt man sich vor Tuberkulose? Bei keiner Volkskrankheit hat der Mensch, auch der Schwächste und Ärmste, es so in der Hand, sich selbst zu helfen, wie bei der Tuberkulose, wenn er nur Einsicht mit Selbstbeherrschung verbindet.

10. Lese-, Lehr- und Hilfsbuch für Gewerbeschulen - S. 195

1905 - Schwerin i. M. : Bärensprung
Tuberkulose-Merkblatt. 195 kästen, namentlich wenn sie von tuberkulösen Eltern abstammen; ferner solche, welche Grund zu der Annahme haben, daß sie durch Verkehr mit schwindsüchtigen Menschen (Verwandten, Pflegern, Arbeits- oder Spielgenossen) oder infolge eigener Erkrankung an Skrofulöse oder dergl. in der Kindheit den Keim der Tuberkulose bereits ausgenommen hatten; nicht minder solche, welche der Beruf gefährdet (Stuben-, Staubarbeiter und dergl.); endlich die von schweren Krankheiten Ge- nesenden sowie allgemein diejenigen, welche an Lungen- oder chronischen Halskrankheiten, Keuchhusten, Masern, Influenza, Zuckerkrankheit, Bleich- sucht gelitten haben oder leiden oder zu starken Blutverlusten irgend welcher Art (Nasenbluten und dergl.) neigen. Wer einen wenig widerstandsfähigen Körper hat, nehme darauf bei der Wahl des Berufs Rücksicht: ein Beruf, der in die freie Luft führt und die Körperkräfte durch Übung stählt, ist besser als eine an das Zimmer fesselnde Tätigkeit. Menschen mit empfindlichen Atmungs- organen haben nicht nur Staub (also auch staubreiche Berufstätigkeit), sondern auch Rauch (Tabaksdunst eingeschlossen» und kalte, rauhe Winde zu meiden oder sich dabei entsprechend zu schützen; Sprechen in kalter Luft oder beim Gehen sollten sie unterlassen und sich vor Erkältungen und übermäßiger Körperanstrengung hüten. Nicht minder wichtig ist die sinngemäße Durchführung der all- gemeinen Schutzmaßnahmen überall da, wo durch Beruf oder sonst Menschen in großer Zahl sich regelmäßig zusammenfinden (Fabriken, Wirtshäusern, Armenanstalten. Waisenhäusern). Vernachlässigung der Tuberkulose durch einzelne gefährdet die Gesamtheit. E. Ratschläge für erkrankte Personen. Treten Erscheinungen auf, welche den Verdacht einer nicht bloß vorübergehenden Erkrankung der Atmungswege erwecken: wiederkehrender Husten (trocken oder mit Auswurf), wiederkehrende Schmerzen im Halse, Brust oder Rücken, anhaltende Abgeschlagenheit oder Neigung zur Er- müdung ohne vorangegangene Anstrengung, Appetitmangel und Ab- magerung, wiederkehrendes Fieber, namentlich zur Abendzeck, mit Nacht- schweißen (selbst bei nur mäßiger Körperbedeckung), Blutspuren im Auswurf oder gar ein Bluterguß aus dem Halse, so ist baldigst eine gründliche Untersuchung durch den Arzt (auch des Auswurfs auf Tuberkel- bazillen) herbeizuführen. Beginnende Tuberkulose ist oft heilbar, vor- geschrittene selten; der Erfolg hängt zumeist vom rechtzeitigen Ein- schreiten ab. Besondere Aufmerksamkeit ist dem Auswurf zuzuwenden; er ist weder auf den Boden zu schleudern noch zu verschlucken, vielmehr in ein be- sonderes, dazu bestimmtes Gefäß, welches regelmäßig zu desinfizieren ist, zu entleeren; am besten sind Spuckfläschchen, welche der Kranke mit sich führt. Mußte der Auswurf ausnahmsweise ins Taschentuch ent- leert werden, so ist dieses vor dem Trockenwerden auszukochen. 13*
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