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1. Lebensbilder aus der Geschichte des Altertums, Lebensbilder aus der deutschen Geschichte - S. 27

1913 - [s.l.] : Hirt
7. Manch, Attila, Theoderich der Groe. 27 knigliches Begrbnis bereiteten sie ihrem Könige. Ein Flu, der Busento, wurde abgeleitet. Mit dem Leichnam, der mit dem kniglichen Kriegsschmuck angetan war, wurden sein Lieblingsro und viele Kostbar-feiten ins Grab versenkt. Dann wurde der Flu in sein altes Bett zu-rckgeleitet, damit keines Rmers schnde Habsucht des Gotenknigs Grabesfrieden stren knne, mz^noch jetzt rauschen die Busentowogeu der den Gebeinen W.antfy^/' Eine Gnadenfrist wardem Rmischen deiche noch beschieden. Wohl Attila, hatten die Hunnen eine gewaltige Herrschaft begrndet, denn unter ihnen ^ ^ , trat ein Welteroberer auf: König Attila Etzel (ober Gottesgeiel", wie Y* er sich selbst nannte). In Ungarn war der Mittelpunkt seiner Macht; " f von hier aus gebot er bis an die Wolga, die Ostsee und den Rhein der viele Völker. Reiche Schtze waren von den Hunnen zusammengeraubt worden, doch blieb der Herrscher den alten einfachen Sitten seiner Vter g treu. Er wohnte in einem hlzernen Gebude; seinen Gsten setzte er zwar auf goldenen und silbernen Schsseln^ auserlesene Leckerbissen vor, er selbst aber a nur von Holztellern einfache Speisen und trank keinen Wein. Unscheinbar war seine Gestalt, hlich waren seine Gesichtszge, aber aus den Augen leuchtete Tatenlust und Herrscherkraft. Auch er gedachte Rom zu erobery. Zuerst zog er der den Rhein Jbfng nach Gallien, um den letzten tchtigen rmischen Feldherrn Aetius zu l|ue*n vertreiben. Doch dieser gewann mit Hilfe der Westgoten in der Riesen-schlacht auf den Katalaunischen Feldern (im Jahre 451) den Sieg, allerdings erst nach hartnckigem Kampfe. Eine Sage erzhlt, der Streit sei so erbittert gewesen, da sogar die Geister der Erschlagenen in der Luft noch weiter gekmpft htten. Attila verzweifelte am Abend des Schlachttages an seiner Rettung; er lie einen Scheiterhaufen aus hlzernen Stteln er-richten, um sich zu verbrennen, wenn die Rmer ihn von neuem angriffen. Aber die Verluste der Rmer waren zu groß, sie waren zufrieden, von Attila nicht besiegt zu sein, und dieser zog sich nach Ungarn zurck. Bald G brach er mit einem noch strkeren Heere in Italien ein, erreichte aber Rom nicht und starb bald darauf. Bei der Totenfeier fchoren sich die Heerfhrer Attilas $ot>. das Haupthaar ab und zerschnitten sich das Gesicht mit Messern; der Leichnam wurde in drei Srge von Gold, von Silber und von Eisen eingeschlossen und mit vielen Schtzen beim Schein der Sterne in die Erde oersenkt. Kein Hgel, kein Denkmal zeigte den Ort des Begrbnisses. Seine Herrschaft zersiel mit seinem Tode, da seine Shne uneinig waren und des Vaters Tchtigkeit nicht besaen. Das Rmerreich wurde immer schwcher; endlich zerstrte es ein germanischer Heerfhrer, Odoaker, im ^abre 476. Aber wieder befeindeten

2. Lebensbilder aus der Geschichte des Altertums, Lebensbilder aus der deutschen Geschichte - S. 59

1913 - [s.l.] : Hirt
16. Maximilian 1 59 ihnen den Zutritt. Kaum waren sie durch das Tor eingelassen, so zogen sie versteckt gehaltene Waffen hervor und bemchtigten sich der Burg. Von Berg zu Berg tnten die verabredeten Zeichen. Und wohin der Schall der Glocken nicht reichte, da mahnten die auf den Berghhen entflammten Feuer das Volk zum Kampfe. Landenberg floh, als er alles verloren sah; er wurde eingeholt, doch tat man ihm nichts zuleide. Nun begab er sich zu König Albrecht. Dieser zog mit einem Heere heran, um seine Vgte zu rchen. Da traf ihn in der Schweiz der Tod. Er hatte seinem Neffen Johann von Schwaben dessen Erblnder vorent-halten; dafr erschlug ihn dieser angesichts der Habsburg. Die Wald-statte blieben frei. 16. Maximilian I. (14931519). ^Zn den Grenzlanden zwischen Deutschland und Frankreich regierte einst Herzog Karl von Burgund, der reichste Fürst seiner Zeit, wegen |rju*bn semer ungestmen Tapferkeit der Khne" genannt. Zu seinem Glcke fehlte ihm nur zweierlei: er wre gern König geworden, und er htte gern einen Sohn als Thronerben gehabt. Da er aber nur eine Tochter Maria hatte, so sollte deren Hand der Kaufpreis fr die Knigskrone des Vaters sein. Die Knigswrde konnte aber nur einer verleihen, das war der Deutsche Kaiser, damals Friedrich Iii. Und dem dnkte der Handel recht. Durch diese Heirat wuchs der Glanz und die Macht des Hauses Habsburg, und sein Sohn Maximilian konnte wohl als wrdiger Gemahl auch der schnsten und reichsten Prinzessin erscheinen. Der Erz-herzog war damals neunzehn Jahre alt, ein schner Jngling, hoch-gewachsen, von kniglichem Anstnde, mit lebhaften blauen Augen, groer, stark gebogener Nase, hoher, mchtig gewlbter Stirn und blonden Locken. Er drstete nach khnen Abenteuern, war treuherzig im Verkehr, ein Freund der Knstler und Gelehrten. Leidenschaftlich liebte er die Jagd. Einst geriet er auf der Gemsenjagd an eine Stelle, wo er weder ^n|"icms vorwrts noch rckwrts konnte. Der steile Bergrcken, die Martinswanb, "Steuer, liegt bei Innsbruck. Von unten sah man den verwegenen Jger wie in der Lust schweben, und man hielt ihn fr rettungslos verloren. Man glaubte nicht, da jemand in seine Nhe gelangen knne. Erst am dritten Tage wurde Maximilian durch die todesverachtende Treue eines Tirolers befreit. Er hatte auf keine Hilfe mehr gehofft und dem tief untenstehenden Volke durch Zeichen kundgegeben, da er sich auf das Sterben vorbereite. Whrend er noch betete, hrte er Schritte; wie ein

3. Lebensbilder aus der Geschichte des Altertums, Lebensbilder aus der deutschen Geschichte - S. 61

1913 - [s.l.] : Hirt
16. Maximilian I. 61 Schrfer als der Erzherzog erkannte den unbndigen Trotz dieser ^r^getteuc Brger sein lustiger Rat Kunz von Rosen, den er nach der Sitte der 9{fn-Zeit als Hosnarren bei sich hatte, der aber in Wirklichkeit ein kluger und treuer Ratgeber seines Herrn war. Er suchte auf jede Weise seinen Herrn von dem Besuch der Stadt Brgge zurckzuhalten. Als Maximilian ihn mit seiner ngstlichkeit verlachte, ritt er zwar im Gefolge bis zum Stadttore mit, dann rief er jedoch: Lieber König, ich sehe wohl, da du deinen getreuen Rten und mir nicht folgen, sondern gefangen sein willst; ich aber will nicht gefangen sein und kehre daher um." Und er hatte nur zu richtig prophezeit: nach wenigen Tagen ent-stand ein Aufruhr in der Stadt; man zog vor das Schlo, um den Herrscher samt seinem Anhang umzubringen. Mit Mhe retteten einige Besonnene das Leben Maximilians, doch wurde er in strenge Haft ge-bracht und mehrere seiner Rte gefoltert und gettet. Nun erinnerte er sich voll Reue an die Warnungen seines getreuen Kunz. Dieser sann Tag und Nacht darber nach, wie er seinen Gebieter befreien knne. Zuerst wollte er nachts der den Stadtgraben schwimmen und nahm fr seinen Herrn einen Schwimmgrtel mit. Aber die Schwne, die dort zahlreich gehalten wurden, zeigten sich feindselig, sielen ihn mit ihren Schnbeln an und erhoben ein solches Geschrei, da er sein Vor-haben aufgeben mute. Er fand jedoch neuen Rat. In einer Verkleidung schlich er sich in die Stadt, wo er den Abt eines Klosters fr sich zu gewinnen wute. Dieser sandte ihn, anscheinend als Beichtvater, mit einer Mnchs-kntte bekleidet, in das Gefngnis des Fürsten. Kunz wurde auch wirklich von den Wachen durchgelassen, und Maximilian war nicht wenig erstaunt, als er statt des Mnches seinen lieben Hofnarren vor sich sah. Der Fluchtplan war fein eingefdelt. Der Schalk hatte das Haarschneiden erlernt; er wollte dem Fürsten die wallenden Locken abschneiden und ihm das Mnchsgewand berlassen. So sollte Maximilian, unkenntlich gemacht, durch die Wachen hindurchschreiten, bei dem Abte des Klosters ein Pferd oder ein Schiff besteigen und entfliehen. Kunz selbst wollte statt seiner im Gefngnis bleiben. Aufrichtig freute sich der König der die Anhng-lichkeit seines Getreuen; aber es deuchte ihn unwrdig, einen anderen um seinetwillen in Gefahr zu bringen. Wie die Rte vorher ermordet worden waren, so htte wohl auch der Narr fr die Befreiung seines Gebieters das Leben lassen mssen. Zu Kunzens tiefem Schmerze blieb Maximilian gegen alle Bitten taub, und der treue Diener mute unverrichteter Sache zurckkehren^'

4. Lebensbilder aus der Geschichte des Altertums, Lebensbilder aus der deutschen Geschichte - S. 74

1913 - [s.l.] : Hirt
74 It. Lebensbilder aus der Deutschen Geschichte. 20000 Mann auf eigene Kosten anzuwerben und zu unterhalten. Aller-dings verlangte er dafr ein Frstentum. . Da er versprechen konnte, ein ganzes Heer zu besolden, hngt mit der Geschicklichkeit zusammen, die er bei der Vermehrung seines Vermgens bewies. Ferdinand Ii. hatte nmlich nach der Besiegnng Friedrichs V. (er bekam den Spottnamen der Winterknig", weil er nur einen Winter hindurch die Krone getragen hatte) dessen zahlreiche Anhnger in Bhmen gechtet und sie ihrer Gter beraubt. Da erwarb nun Wallenstein zu sehr billigem Preise so viel Land, da er zum Herzog von Friedland" ernannt wurde. Wallenstein vor Stralsund. Die Krieg. gr stellte daneben den Grundsatz auf, da der Krieg den Krieg er-Wallcnstcws. nhren msse. Das Land, worin sich das Heer befand, mute fr dessen Unterhalt und die Besoldung zum grten Teil sorgen. Waren die Bewohner die Feinde des Kaisers, so sollten sie suhlen, was es hie, gegen den Kaiser Krieg zu fuhren; war es ein befreundetes Land, so sei es richtig, meinte Wallenstein, da die Bewohner fr den Schutz auch etwas zahlten. Bald konnte er ein groes Heer zusammenbringen, durch das er sich den evangelischen Fürsten, die gegen Ferdinand die Waffen erhoben hatten, frchterlich machte. Sein dankbarer Herr gab ihm das Herzogtum Mecklen-brg, dessen angestammte Fürsten er vertrieben hatte. Belagerung eilt weitschauender Geist entwarf nun den Plan, auf der Ostsee Straliund.. ^ gf0tte zu schaffen, um den Kaiser dadurch auch seegewaltig zu

5. Lebensbilder aus der Geschichte des Altertums, Lebensbilder aus der deutschen Geschichte - S. 75

1913 - [s.l.] : Hirt
19. Wallenstein und Gustav Adolf. 75 machen. Er belagerte die Stadt Stralsund, um einen Hafen an der Ostsee zu gewinnen. Tapfer wehrten sich die Brger, die von Schweden aus untersttzt wurden. Da Wallenstein keine Flotte hatte, konnte er ihnen den Zugang zur See, von wo sie immer von neuem Lebensmittel und Munition bekamen, nicht rauben. Er schwur zwar, er wolle Stralsund nehmen, und wenn es mit Ketten am Himmel festgebunden wre, aber schliej zusammen. Wollenstem hatte einen unvershnlichen Feind, jenen Maxi-milian von Bayern; dieser war infolge seiner Hilfeleistung gegen den Winterknig der mchtigste Mann in Deutschland geworden und hatte sogar den Kaiser in Abhngigkeit erhalten, solange er kein eigenes Heer besa. Nun hatte aber Wallenstein fr seinen Gebieter eine Armee auf-gestellt, so da der Kaiser Maximilian nicht mehr brauchte und gegen seine Ansprche weniger willfhrig wurde. Dazu durfte dieser sowie die anderen Fürsten sich mit Recht beschweren, da Wallenstein auch in ihren Lndern die Untertanen bedrckte. Auch krnkte es die Fürsten aus altem Geschlecht, da ein gewhnlicher Edelmann, ein Emporkmmling, wie sie ihn nannten, Fürst des Reiches geworden war. So drangen Maximilian und viele andere katholische Fürsten so heftig auf die Absetzung Wallen-steins, da dem Kaiser schlielich nichts anderes brigblieb, als darein zu willigen und damit auf einen groen Teil seiner Macht zu verzichten; denn mit dem Feldherrn verlor der Kaiser auch einen groen Teil von dessen Heer, weil viele Soldaten nur der Name Wallensteins bewogen hatte, im kaiserlichen Heere zu dienen. Es war ein gefhrlicher Augenblick, in dem sich der Kaiser seiner besten Sttze selbst beraubte. Im Norden erhob sich ein gewaltiger Held gegen Ferdinand und den Katholizismus: der Schwedenknig Gustav Adolf. Der Plan Deutschland. Wallensteins, die Ostsee zu beherrschen, der Schweden bedrohte, hatte ihn zum Kampfe herausgefordert. Aber nicht als König allein fhlte sich Gustav Adolf zum Eingreifen bewogen; mit Schmerz und Entrstung hrte er, wie seine Glaubensgenossen, die Evangelischen, mit Gewalt zu Katholiken gemacht, die, welche sich nicht fgen wollten, von Haus und Hos vertrieben wurden. Fr sein bedrohtes Knigreich und fr den evangelischen Glanben zog er das Schwert, und seine tapferen Schweden folgten dem geliebten Herrscher gern in diesen Krieg. Nun wurde gerade Wallenstein seines Amtes ent-setzt. Eben weil er wute, wie bald man ihn gegen den neuen Feind brauchen wrde, ging er ohne Widerspruch er sagte, er habe es in den Sternen vor-ausgelesen von dem Heere weg und richtete sich aus seinem Schlosse zu Friedland so ruhig und prchtig ein, als gbe es in der Welt keinen Krieg. j Bald brach das schnell errichtete Gebude fetifrr Macht wieder

6. Lebensbilder aus der Geschichte des Altertums, Lebensbilder aus der deutschen Geschichte - S. 77

1913 - [s.l.] : Hirt
19. Wallenstein und Gustav Adolf. 77 Niemand vermochte nun dem Schwedenknig zu widerstehen. Erst Ag Gustav hatten die Kaiserlichen gespottet, dieser Schneeknig werde bald vor der slboif-kaiserlichen Sonne zerschmelzen"; aber die Protestanten rhmten ihn als den Lwen aus Mitternacht, als den Gideon, den Gott selbst ihnen geschickt". Der schlachtenergraute Feldherr Maximilians, Tilly, der, als Gustav Adolf schon in Deutschland war, die Stadt Magdeburg gestrmt und schrecklich verwstet hatte, wurde gnzlich besiegt. Gustav Adolf besetzte sogar Mnchen und stand schon im Begriff, bis nach Wien vorzurcken, als Ferdinand Ii. die dringende Bitte an Wallenstein richtete, 2s die Fhrung des Heeres wieder zu bernehmen. gerufen. Lange lie sich der stolze Mann bitten; schwere Bedingungen stellte er dem Kaiser, die deutlich verrieten, da nur eine Knigskrone ihm der wrdige Lohn fr seine Hilfe zu sein schien. Auch verlangte er fr sich das Recht, selbst der den Friedensschlu mitzubestimmen, ein Recht, das noch niemals ein Untertan seinem Herrscher gegenber zu beanspruchen gewagt hatte. In seiner Not ging Ferdinand auf alles ein. In kurzer Zeit rief die Werbetrommel Wallensteins zahlreiche Scharen seiner alten Soldaten zu-sammen. Er hemmte den weiteren Siegeslauf des bisher unbesiegbaren Schwedenknigs durch sein bloes Erscheinen. Gustav Adolf konnte ihn bei Nrnberg nicht aus seinen trefflich angelegten Verschanzungen heraustreiben^ Die entscheidende Schlacht (1632) fand bei Ltzen statt. Das kaiser- ^ Ltzel liche Heer, bei dem der tapfere Pappenheim, der allerdings erst während der Schlacht mit seinen Krassieren eintraf, die Reiterei befehligte, war strker als das Gustav Adolfs. Am Morgen sangen die Schweden und die Deutschen seines Heeres des Knigs Lieblingslied: Verzage nicht, du Huflein klein." Dann begann der Kampf. Der König, der anfeuernd, tadelnd jetzt bei dem Regiment, dann bei jenem ist, wird von einer Kugel getroffen. Bald trifft ihn noch eine zweite. Ich habe genug, Bruder," sagt er zu einem Fürsten seiner Umgebung, rette du dein Leben!" Er sinkt vom Pferde, und der ihn hinweg rast das Schlachtgetmmel. Das reiterlose, den Soldaten wohlbekannte Pferd galoppiert die Schlachtreihe entlang. Der König ist tot!" der Ruf erschreckt den Mutigsten. Ein deutscher Fürst aber, Bernhard von Weimar, ruft: Dann rchen wir ihn!" und mit verdoppelter Wut werfen sich die Regimenter auf den Feind. Auf kaiserlicher Seite fllt Pappenheim, Wallenstein rumt das Schlachtfeld, aber die Schweden klagten der den gefallenen König, dessen Leiche man gefunden. Und die evangelischen Deutschen beweinten ihn, mit dem die Hoffnung der Evangelischen geschwunden schient Der Krieg tobte danach schrecklicher denn je in den deutschen Ottensteins Landen. Die Schweden, die kein edler König mehr fhrte, wurden bald

7. Lebensbilder aus der Geschichte des Altertums, Lebensbilder aus der deutschen Geschichte - S. 26

1913 - [s.l.] : Hirt
26 Ii. Lebensbilder aus der Deutschen Geschichte. 7. Manch (f 410), Attila (i 453), Theoderich der Groe (493526). Bufnmmen- der das Rmische Reich herrschten nach des Augustus Tode mchtige Rutschen Kaiser. So drohte der Unabhngigkeit der Deutschen, wenn sie zersplittert und uneinig blieben, groe Gefahr. Allmhlich schlssen sich aber die ein-zelnen Stmme der Deutschen zu greren Gruppen, zu Vlkerschaften zu-sammelt. Solche waren die Goten, die, von den Ksten der Ostsee sdwrts wandernd, ein groes Reich am Nordufer des Schwarzen Meeres grndeten. S'umtett Aus Asien kam ein wildes Reitervolk. Den Europern erschienen diese hlichen und rohen Leute, die auf kleinen, struppigen, aber aus-dauernden Pferden wie angewachsen saen, nicht wie Menschen, sondern wie bse Wstenteufel. Sie hieen Hunnen. Sie zerstrten das Goten-reich. Die Ostgoten, unter ihrem Knigsgeschlecht, den Amalern, unter-warfen sich ihnen, und viele schlssen sich ihrem Siegeszuge an. Die Westgoten, der welche die Balten (die Khnen) herrschten, flchteten ins <y Rmerreich. Sdlich von der Donau fanden sie Zuflucht. -. Mit diesem Einfall der Hunnen, der viele Völker aus ihren alten Wohnsitzen scheuchte, beginnt die Vlkerwanderung. West- Auch die Westgoten blieben nicht lange in den neuen Sitzen, im ' Alarich. groe Rmerreich wollten sie sich anberswo Platz suchen. Zuerst zogen sie jahrelang in der Balkanhalbinsel plnbernb umher, dann fhrte sie ihr tapferer König Alarich nach Italien. Was die Rmer von Armin nur gefrchtet hatten, erfllte sich jetzt: sie sahen ein germanisches Heer vor den Mauern der Stadt. Alarich lie sich auch durch den Hinweis auf die gewaltige Zahl der Bewohner nicht abschrecken; lachend erwiderte er den zu ihm geschickten Abgesandten: Je dichter das Gras, desto leichter das Mhen." Als er ungeheuer viel Gold und Silber forderte, wenn er die Stadt verschonen sollte, fragte man ihn, was er den Rmern lassen wollte. Das Leben, denn an diesem liegt euch doch am meisten", war seine Antwort. Aber diesmal begngte er sich wenigstens noch mit einem Lsegeld (5000 Pfund Gold, 30000 Pfund Silber, 3000 Pfund Pfeffer, vielen kostbaren Ge-wndern). Zwei Jahre spter nahm er aber wirklich Rom ein und lie es plndern. Doch verweilte er hier nicht lange; sein Sinn stand nach greren Eroberungen. Da ereilte ihn im Sden Italiens (im Jahre 410) in der Flle jugendlicher Kraft, während noch die Jugeudlocken seine Schultern blond umgaben", der Tod. Trauernd standen die Goten im fremden Lande an der Bahre ihres geliebten Fürsten. Ein wahrhaft

8. Lebensbilder aus der Geschichte des Altertums, Lebensbilder aus der deutschen Geschichte - S. 73

1913 - [s.l.] : Hirt
19. Wallenstein und Gustav Adolf. 73 Bald zeichnete er sich als tapferer und verstndiger Kriegsmann aus und erwarb sich die Gunst einer beraus reichen Witwe, die er dann Ansehen, heiratete. Nach ihrem bald eintretenden Tode verfgte nun Wallenstein -fein. Mmmn war die Letzte ihrer Familie gewesen frei der ge-walkige Geloinun? '^M^rsch^u^erte sie nicht, sondern verstand sie klug zu verwenden. Fr den jungen Erztp^zog Ferdinand von Steier-mark, den spteren Kaiser, warb er zweihundert Dragoner an und unter-hielt sie auf eigene Kosten. Tglich hielt er an feiner Tafel viele Offiziere frei und sorgte fr seine Soldaten beinahe mehr als fr sich selbst. So machte er sich im ganzen Heere beliebt. Auch bei dem Erzherzog kam er in groe Gunst. In noch engere Verbindung mit hohen, einflureichen Personen ^ Waven-kam er durch seine zweite Ehe. Er vermhlte sich mit der Grfin Jsabella ftein-von Harrach, der Tochter eines bei Ferdinand sehr einflureichen Rates. Es war eine glckliche he. Wallenstein war ein zrtlicher Gatte, und Jfa-bella erwiderte seine Neigung; eine Tochter verband die Gatten noch inniger. Die Zeit, in der Wallenstein lebte, war ganz dazu angetan, einen hochstrebenden, tatkrftigen Kriegsmann emporzutragen, f Es tobte seit 1618 der Krieg, der dreiig Jahre lang die Fluren jl^igs| Deutschlands verheeren und unsgliche Leiden der unser Vaterland bringen sollte. Es war dieser Krieg der letzte groe gewaltsame Versuch, den die katholische Kirche und der Kaiser, der katholisch war, machten, die Evangelischen gnzlich zu unterdrcken und womglich zum katholischen Glauben zurckzufhren. Da wurden tchtige Offiziere begehrt, zumal wenn sie es verstanden, Soldaten um sich zu versammeln und an sich zu fesseln. Das war bei Wallenstein der Fall. Er verhalf dem Erzherzog Ferdinand wesentlich dazu, König von Bhmen und Kaiser von Deutschland zu werden^ Die Bhmen hatten sich der Herrschaft Ferdinands, der schon als Bhmen.'" ein grimmer Feind der Evangelischen bekannt war, aus Furcht, da er auch sie wie seine Untertanen in Steiermark katholisch machen mchte, entzogen und zu ihrem Könige das Haupt der Reformierten gewhlt, den Kurfrsten Friedrich V. von der Pfalz. So brach der groe Krieg aus, der nicht nur Bhmen und sterreich, sondern ganz Deutschland, ja die meisten Lnder Enropas in seinen Kreis hineinzog. Ferdinand hatte kein Heer und auch keiu Geld, ein solches anzuwerben. Zwar half ihm fein Jugendfreund, der Herzog Maximilian von Bayern, der mit ihm in derselben Schule von Jesuiten erzogen worden war; fr feine Hilfe beanspruchte er aber Belohnung. Gern htte deshalb der Kaiser ein eigenes Heer gehabt, um der Hilfe Maximilians nicht mehr zu bedrfen. Deshalb war er sehr erfreut, als Wallenstein ihm anbot, ein Heer von

9. Lebensbilder aus der Geschichte des Altertums, Lebensbilder aus der deutschen Geschichte - S. 79

1913 - [s.l.] : Hirt
19. Wallenstein und Gustav Adolf. 79 rgere Qulgeister als die Soldaten Wallensteins. Jetzt schien dieser Deutschland allein aus der Not retten zu knnen. Er war friedliebender als der Kaiser. Vor allem wollte er die Schweden aus Deutschland wieder hinausbringen; denn fr den Tod ihres Knigs wollten sich diese durch ein schnes Stck deutschen Landes bezahlt machen. Da er den Kaiser oon seinen Absichten nicht unterrichtete, so fate dieser ein tiefes Mitrauen gegen ihn, und als er gar glaubte, frchten zu mssen, da Wallenstein im Begriff stehe, sich mit des Kaisers Feinden zu verbnden, um bei dieser Gelegenheit fr sich die Krone von Bhmen zu gewinnen, da entschlo man sich, ihn zum zweitenmal abzusetzen. Aber wrde er sich diesmal wieder fgen? Da man frchtete, da das Heer vielleicht mehr feinem Feldherrn als feinem Kaiser anhangen werde, so ging man heimlich und versteckt zu Werke, untergrub zunchst das Vertrauen der Offiziere und Soldaten, indem man ihnen Wallenstein als Verrter darstellte. Dadurch gelang es, die Mehrzahl der Regimenter von ihm abwendig zu machen. Mit den brigen zog er nach Eger, als wenn er sich mit den Schweden vereinigen wollte. Besonders vertraute er einem Obersten Butler. Dieser aber stand auf der Seite des Kaisers und lie zuerst bei einem Gastmahl die wichtigsten Anhnger Wallensteins tten, dann schickte er einige seiner Dragoner ab, um Wallenstein selbst zu ermorden. Der hatte eben ein Bad genommen und war im Begriff, schlafen zu gehen. Sein Mundschenk, der ihm in goldener Schale den Schlaftrunk gebracht hatte, begegnete den Hereinstrmenden und warnte sie, die Ruhe seines Herrn zu stren. Aber sie verfetzten ihm eine Wunde und erhoben das Geschrei: Rebellen!" Whrend Wallenstein bei diesem Lrm im Nachtgewande nach dem Fenster ging, stieen die Dragoner Butlers die Tr auf und schrien ihm die Worte zu: Schelm und Verrter!" Jetzt erkannte Wallenstein, da er verloren sei. Au einen Tisch gelehnt, die Lippen bewegend, aber ohne einen Laut von sich zu geben, spannte er die Arme weit ans und empfing den Todessto. Das Ende dieses bedeutenden Mannes war um so bedauerlicher, als er^j*ns dadurch der Abschlu des Krieges weit hinausgerckt wurde. Denn nun mischten sich die Franzosen auch noch in den Kampf ein, und erst 1648 kam der fr Deutschland beraus unheilvolle und doch so notwendige Westflische Friede" zustande. Aber da berhaupt Friede wurde, war ein Glck, und dankbar sang man: Nun danket alle Gott!" War auch das Land wst, viele Drfer verschwunden, die Städte Trmmerhaufen, die Evangelischen dursten von nun an ihres Glaubens (eben, und das Land erholte sich, wenn auch sehr langsam, von jenem furchtbarsten aller Kriege./

10. Neuere Geschichte von der Reformation bis zur Französischen Revolution - S. 32

1913 - Münster in Westf. : Schöningh
32 Passauer Vertrag skularisierten Bistums Halberstadt Christian von Braunschweig, der tolle Christian" genannt, und der schon erwhnte Graf Ernst von Mansseld. Mit ihren rohen Sldnerscharen brandschatzten sie das ganze westliche Deutschland, lebten nach dem von ihnen aufgestellten Grundsatz, da der Krieg den Krieg ernhren msse, und oerbten die unerhrtesten Greuel. Der kaiserliche Feldherr Tilly besiegte den Markgrafen von Baden-Durlach bei Wimpfen am Neckar, den Halberstdter bei Hchst am Main und vertrieb die wilden Raubscharen aus der Pfalz. Diese wurde nebst der Kurwrde vom Kaiser dem Herzog Maximilian oon Bayern verliehen. Christian von Braunschweig hatte sich mit seinen Scharen nach Norddeutschland geflchtet und plnderte und verwstete die Bis-tmer Paderborn und Mnster in der schndlichsten Weise. Tilly zog ihm nach, stellte ihn bei Stadtlohn im Regierungs-bezirk Mnster und besiegte ihn vollstndig in jener Gegend, die noch heute als das Blutfeld" bezeichnet wird (1623). Der Niederschsisch-dnische Krieg. 16251629. Unterdessen hatten die Protestanten und die norddeutschen Fürsten einen neuen Bundesgenossen an König Christian Iv. von Dnemark gefunden, der als Herzog von Schleswig-Holftein zugleich deutscher Reichsfrst war; er hatte es auf die beiden Bistmer Bremen und Verden (gespr. Jehrden) abgesehen. Auch Ernst von Mansseld war wieder auf dem Kampfplatz erschienen. Der Kaiser war zu sehr von der Liga und dem Herzog Maximilian von Bayern abhngig: doch kam unerwartet neue Hilfe durch Wallenstein, der sich erbot, auf eigene Kosten ein Heer von 40 000 Mann ins Feld zu schicken. Albrecht von Waldstein, wie er eigentlich hie, seit dem Bhmischen Kriege Herzog von Friedland, lie sich im Gegensatz zu dem glaubenseifrigen und lauteren Tilly nur von seinem Ehrgeiz leiten und brachte auch auf kaiserlicher Seite den Grundsatz Mansfelds und Christians von Braunschweig zur Geltung, da der Krieg den Krieg ernhren msse. Wallenstein und der kaiserliche Feldherr Tilly drangen gemein-sam gegen die Feinde in Norddeutschland vor: Tilly schlug Chri-stian Iv. bei Lutter am Barenberge (1626), in der Nhe von Hildesheim, während Wallenstein Ernst von Mansseld ander Dessauer Brcke (1626) vollstndig besiegte. Der ganze Norden Deutschlands war schon bald unterworfen bis auf das feste
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