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1. Deutsche Geschichte bis zum Ende des Dreißigjährigen Krieges - S. 7

1918 - Paderborn : Schöningh
7 Mes Fest (Hochzeit) gefeiert. Der Hausherr hatte der seine Familie ine fast unbegrenzte Macht. Seiner Schutzgervalt (Munt") unter-standen neben Weib und Kindern auch andere Verwandte und das Gesinde. Doch wurde das freie Verfgungsrecht des Hausherrn durch die Sitte beschrnkt, die insbesondere der Frau die Stellung als des Mannes Genossin in Arbeit und Gefahr einrumte. Jede Familie gehrte zu einem Verbnde von Blutsverwandten, der S i p p e. Diese war eine festumschlossene Einheit im Kriege und im Frieden. Die Gesippen bildeten im Heere gemeinsam die kleinste Ab-teilung. Im Frieden schtzte die Sippe ihre Angehrigen und hielt sie zu einer Wirtschaftsgenossenschaft vereinigt. Nur Haus und Hof, Ee-rate, Waffen und Herden waren nmlich Eigentum der Familien. Das Land aber gehrte der Sippe, aus der, als die Germanen sich an feste Wohnsitze gewhnt hatten, die Dorfgemeinde erwuchs. In alter Zeit hatte die Sippe einen jhrlich wechselnden Teil des ihr ge-hrigen Ackerlandes gemeinsam bebaut und die Ernte unter sich verteilt. Spter wiesen die Sippenltesten jhrlich den einzelnen Familien Acker-land an, und jede von ihnen bewirtschaftete ihren Landanteil und hatte allein Anspruch aus seinen Ertrag. Nach und nach trat an die Stelle der wechselnden Nutzung der Ackerlose die dauernde, erbliche Nutzung derselben Ackerstcke durch ein und dieselbe Familie; daraus entwickelte sich das Sondereigentum am Ackerland. Diesem stand jedoch auch weiterhin noch lange gemeinsames Eigentum der Gemeinde, die Allmende, gegenber. Zu ihr gehrte der nicht bebaute Teil der Feldmark und vor allem Wald und Wiese. Jeder freie Dorfinsasse hatte das Recht, sein Vieh auf die Ge-meindeweide zu schicken, seinen Bedarf an Holz aus dem Walde zu holen und innerhalb des Dorfgebietes zu jagen und zu fischen. Dieses Recht fate man mit dem auf dem Besitze des Bauernhofes beruhenden unter dem Namen Hufe zusammen. Spter gebrauchte man die Bezeichnung vornehmlich fr alles das, was zu einem Hofe gehrte, besonders fr die Gre der zugehrigen Flche Landes (1 Hufe = 30 Morgen = 7,6 ha). Die Bewirtschaftung des Bodens befand sich noch auf der sog. Stufe der F e l d g r a s w i r t s ch a f t, d. h. auf eine ein- oder mehrjhrige Bebauung des Ackers folgte eine ebenfalls mehrjhrige Brache und bloe Grasnutzung, wobei also immer nur ein kleiner Teil des Fruchtlandes unter dem Pfluge gehalten wurde. d) Die Rechtspflege. Neben der Beratung und Beschlufassung der gemeinsame Angelegenheiten lag den Versammlungen der Freien die Rechtspflege ob. Die Gauversammlung erledigte die einfachen

2. Deutsche Geschichte bis zum Ende des Dreißigjährigen Krieges - S. 180

1918 - Paderborn : Schöningh
180 Calvin mute unter Franz I. wegen seines Ubertrittes zur neuen Lehre Frankreich flchtig verlassen. Spter lie er Ich in Genf nieder, wo die Refor-matten bereits Aufnahme gefunden hatte. Wegen der strengen Zucht, die er auferlegte, mute er vor einer Gegenpartei flchten, wurde aber nach einer dreijhrigen Verbannung zurckgerufen (1541) und fhrte in Genf feine Kirchen-verfaffung ein. Gleich Zwingli wich Calvin von Luther in der Abendmahlslehre ab und verlangte strengste Einfachheit des Gottesdienstes. Die kirchliche Vollgewalt bertrug er der Gemeinde; aber trotz dieser demokratischen Grundlage bte Calvin ein eigentmliches theokratisches Regiment aus. Vergehen gegen die brgerliche Ordnung wurden oft mit kirchlichen Strafen, Verfehlungen gegen die Sittlichkeit und die eigene Lehre mit unerbittlicher Strenge, nicht selten selbst mit dem Tode geahndet. So wurde der spanische Arzt Michael Servedo wegen einer abweichenden Auffassung der Trinittslehre hingerichtet. Die grte Wirkung bte die reformierte" Lehre Calvins durch die Propaganda aus, die sie in den vom Luthertum fast unberhrten romanischen Lndern, namentlich Frankreich, sowie in den Nieder-landen, in Schottland und England machte. 104. 2. Schweden, Dnemark und Norwegen. Erst gegen Ausgang des 9. Jahrhunderts hatten sich im nrdlichen Europa durch die allmhliche Verschmelzung kleiner Gebiete die drei Knigreiche Dnemark, Norwegen und Schweden gebilbet. Knut der Groe (f 1035, s. S. 63) vereinigte die Kronen von Dnemark und Norwegen und gewann auch die Herrschaft der England. Nach seinem Tode aber zerfiel das gewaltige Reich in seine alten Bestanbteile. Die innere Zerrttung der nordischen Reiche, insbesondere Dne-marks (etwa seit der Zeit des Interregnums), verschaffte der deutschen Hansa die Handelsherrschaft im baltischen Meere. Eine Rckbewegung begann, als unter derknigin Margarete die ftronen Dnemarks, Norwegens und Schwedens vereinigt wurden (Union zu Calmar in Schweden, 1397). Indes wurden die Schweden der Vereinigung mit Dnemark bald berdrssig und erhoben selbstndige Neichsverweser. Der gewaltttige König Christian Ii. (aus dem Hause Olden-brg) suchte die Selbstndigkeit Schwedens mit Gewalt zu brechen; er nahm Stockholm ein und lie viele Edle, Geistliche und Brger hinrichten (1520). Aber Gustav aus dem Hause Wasa trat als der Rcher des Stockholmer Blutbades auf. Unter vielen Gefahren und 21bem teuern den Verfolgern entronnen, rief er die tapferen und freiheitlieben-den Bauern in Dalekarlien zum Befreiungskampfe auf, eroberte, von lbischen Schissen untersttzt, Stockholm wieder und befreite Schweden von der dnischen Herrschaft. Der Befreier Gustav Wasa wurde zum Könige von Schweden gewhlt (1523).

3. Deutsche Geschichte bis zum Ende des Dreißigjährigen Krieges - S. 201

1918 - Paderborn : Schöningh
Der bhmisch-pflzische Krieg. 20 L an Stelle der (aus 7 katholischen und 3 evangelischen Mitgliedern bestehenden) kniglichen Statthalterschaft eine prote st antische Lau d esregierung ein und trafen eiligst Kriegsrstungen. 2. Der bhmische Krieg (16181620). a) Die Thronfolge Ferdinands Ii. Fr den krnklichen Kaiser Matthias fhrte die Regierungsgeschfte der Erzherzog Ferdinand aus der steierischen Linie der Habsburger, den der Kaiser bei seiner Kinder losigkeit zu seinem Erben bestimmt hatte und bereits zum Könige von Bhmen hatte krnen lassen. Dieser lie Truppen in Bhmen einrcken. Noch mar es zwischen diesen und den bhmischen Heerfhrern, dem Grafen Thnrn und dem Sldnerfhrer Ernst von Mansseld, zu keiner Entscheidung gekommen, als der Kaiser Matthias starb (1619). Sein Nachfolger Ferdinand Ii. (16191637). der wieder alle sterreichischen Lnder unter seinem Zepter vereinigte, sah sich in den ererbten Landen von allen Seiten bedrngt. Der Fürst Bethlen Gabor von Siebenbrgen drohte mit einem Einfalle in Ungarn, ein bhmisches Heer unter Thurn erschien vor 2b i e n, und auch Ober- und Nieder st e r r e i ch , wo der Protestantismus groe Ausdehnung gewonnen hatte, waren in unruhiger Bewegung. Aber Ferdinand wich von seinem schroff katholischen Standpunkte in keiner Weise ab. Eine eben damals erscheinende Abordnung der sterreichischen Stnde, die strmisch Religionsfreiheit und andere Zugestnd nisse forderte, wies er entschlossen zurck, und Thurn, der vergebens auf Verrat gerechnet hatte, mute den Rckzug nach Bhmen antreten Ferdinand, aus der drohenden Gefhr befreit, eilte nach Frankfurt zur Kaiserwahl. Whrend er hier die Kaiserkrone gewann, verlor er die Krone von Bhmen. b) Der Abfall Bhmens. Die bhmischen Stnde erklrten ihn nmlich fr abgesetzt und whlten den Kurfrsten Friedrich V. von der Pfalz, der ihre Rstungen heimlich untersttzt hatte, z u ihrem Könige. Der jugendlich unerfahrene Fürst nahm die ihm angetragene Krone an. Er hoffte auf den Beistand Englands, der Union und Bethlen Gabors. Aber der englische König Jakob I., mit dessen Tochter (Elisabeth) er vermhlt war, lehnte jede Untersttzung seines Schwiegersohnes ab, und die Union erklrte sich nur dazu bereit, die pflzischen Erblande Friedrichs zu schtzen. Der Kaiser dagegen gewann mchtige Bundesgenossen, a) Mit dem Herzoge Maximilian von Bayern, seinem Jugendfreunde, mit dem er zusammen zu Ingolstadt

4. Deutsche Geschichte bis zum Ende des Dreißigjährigen Krieges - S. 203

1918 - Paderborn : Schöningh
Der niederschsisch-dnische Krieg. 203 Sldnerfhrer voll Leichtsinn und bermut. Er war Administrator des Bistums Halberstadt und entschied sich auch darum fr die Sache des pflzischen Kur-frsten, weil er frchtete, der Kaiser knne ihm sein skularisiertes Bistum nehmen. Der Markgraf von Baden-Durlach war der einzige Fürst der Union, der den Kurfrsten nicht preisgab; doch trat er, bevor er sein Sldnerheer in den Kampf fhrte, die Regierung seinem Sohne ab. Tilly erlitt durch Mansfeld eine Niederlage, besiegte aber den Markgrafen von Baden-Durlach und den Halberstdter Chri-stian (1622). Durch diese Siege machte er dem Kriege in der Pfalz ein Ende. Zum Lohne fr den hilfreichen Beistand verlieh der Kaiser (1623) dem Herzoge Maximilian von Bayern die pflzische Kur. Die bei der Eroberung Heidelbergs erbeutete Bibliothek mit wert-vollen Handschriften schenkte Maximilian dem Papste. Christian von Braunschweig, welcher ebenso wie Mansfeld vor Tilly nach Holland zurckgewichen war, rckte bald wieder der die deutsche Grenze in Niedersachsen ein. Tilly zog darauf gleichfalls nach Norddeutschland und brachte ihm bei Stadtlohn (in Westfalen) eine so entscheidende Niederlage bei, dah er sich nur mit Mhe nach Holland retten konnte (1623); dann blieb der ligistische Feldherr mit seinem Heere in Niedersachsen stehen. Ii. Der niederschsisch-dnische Krieg (16251630.) 8 114- 1. Der niederschsische Kreis und das Ausland. Durch die Siege Tillys wurde die Macht der Liga und des Kaisers so gehoben, da viele norddeutsche protestantische Fürsten sich im Besitze der skularisierten geistlichen Stifter bedroht fhlten und auch mehrere auswrtige Staaten sich dem Wachstum der kaiserlichen Macht entgegenwarfen. Mit eng lischem Gelde konnten Ernst von Mansfeld und Christian von Braunschweig zum Schutze der verbndeten Fürsten des niederschsischen Kreises neue Truppen anwerben, und Eng -lartd, die Niederlande und Dnemark verpflichteten sich durch ein Bndnis im Haag, gemeinschaftlich ein Heer gegen den Kaiser zu unterhalten (1625). Die Fhrung dieses Heeres bernahm Chri-st i a n Iv., König von Dnemark und Kreis ob erster des niederschsischen leises, um so bereitwilliger, weil er seinen Sohn in der Behauptung der skularisierten Bistmer Bremen und Verden zu schtzen suchte. 2. Wallensteins erstes Auftreten. In dieser Verlegenheit und imt nicht bestndig von dem Herzoge von Bayern abzuhngen, dem er noch sr die aufgewandten Kriegskosten Obersterreich verpfndet hatte, wnschte der Kaiser ein eigenes Heer aufzustellen. Da er bei der schpfung des Staatsschatzes selbst keine Mittel zur Ausrstung einer

5. Deutsche Geschichte bis zum Ende des Dreißigjährigen Krieges - S. 207

1918 - Paderborn : Schöningh
Der schwedische Krieg. 207 aufs" heftigste. Der schwedische König hatte den Magdeburgern seinen Obersten Falkenberg gesandt, um die Stadt so lange zu verteidigen. bis er selbst zum Entstze heranrcken werde. Aber nach tapferer Gegen-wehr ward die belagerte Stadt erstrmt (20. Mai 1631). Whrend des Straenkampfes ging fast ganz Magdeburginflammen auf. Ob Das Feuer von Den Belagerten selbst angelegt wurde, um die Etadt nicht in feindliche Hnde fallen zu lassen, oder ob es bei der Plnderung durch Unvorsichtigkeit entstand, ist zweifelhaft. 2. Gustav Adolfs Siegeszug in das mittlere und sdliche Deutsch- < -land. Von Magdeburg aus wandte sich Tilly bald in das kurschsische Gebiet. Nun schlo auch der Kurfürst Johann Georg von 5,a ch f e n , um sein Land vor den Verwstungen der Tillyschen Scharen zu schtzen, ein V n d n i s m i t d e n S ch w e d e n. Mit den schsischen ; F- Trnppen vereinigt, lieferte Gustav Adolf bei Breitenfeld (unweit Leipzig) Tilly ein entscheidendes Treffen (1631). Die Sachsen< ^Vvwvv. auf dem linken Flgel des schwedischen Heeres wurden von den Kaiser- liehen geschlagen, aber vor den leicht beweglichen Reihen und dem - - ^ besseren Geschtz der Schweden wichen die in schwerflligen Vierecken aufgestellten Truppen des ligiftifch-kaiferlichen Heeres zurck; der bisher fr unberwindlich geltende Tilly unterlag der greren Kriegskunst Gustav Adolfs. y*rvrw* ^vw Dieser glnzende Sieg ffnete den 'Schweden den Weg in das fnd liche Deutschland. Der Sieger lie den schsischen General Arnim in . Bhmen einrcken, er selbst nahm seinen Weg durch die reichen geistlichen-"" w Stifter am Main, die er sich zur leichten Beute ersah, und berwinterte . in Mainz. Im Frhjahr 1632 rckte er dann gegen Bayern in dasv Herz der Liga vor. Beim bergange der den Sech (unweit des '{ \1 ' -v? Stdtchens Rm) trat Tilly dem schwedischen Könige wieder entgegen. / Tt Es kam zulinem Gefechte, in dem der Feldherr der Liga geschlagen und selbst tdlich verwundet wurde. Der Sieger zog dann der Augsburg, dessen Brger ihm unter lautem Jnbel huldigten, nach M nchen. Der Kurfürst Maximilian sah sich schon in seiner Festung Regensburg bedroht, als ihm Hilfe vom Kaiser kam. 3. Wallenstedts zweite Berufung. Der Kaiser, selbst ohne Heer V war wieder mit dem abgesetzten Wallenstein in Unterhandlung^^^ getreten, welcher seither auf seinen Gtern in ppiger Mue dem Gange - des Krieges zugesehen hatte. Dieser zeigte sich erbtig, ein neues Heer?' fr den Kaiser aufzubringen. Der berhmte Name des Friedlnders" ' > ; sammelte bald ein buntes Heer von der 40 000 Kriegern der verschie-- ^ '' densten Lnder und Glaubensmeinungen unter seinen Fahnen. Aber un m tn

6. Deutsche Geschichte bis zum Ende des Dreißigjährigen Krieges - S. 208

1918 - Paderborn : Schöningh
r 208 Das Zeitalter der Gegenreformation. nur unter unerhrten Bedingungen lie Wallenstein sich im Vertrage von 3hjyup (in Mhren) zur bernahme des Oberbefehls bestimmen. |>er Kaiser muhte ihm nmlich nicht nur zur Entschdigung fr das verlorene Mecklenburg ein Frstentum von gleichem Werte versprechen, sondern ihn auch zum Generalissimus ernennen mit dem Rechte, den Krieg ganz selbstndig zu führen und der Kriegssteuern, Strafen und Begnadigungen allein zu entscheiden. Trotz der dringenden Bitte des bayrischen Kurfrsten um schleunige Hilfe vertrieb Wallenstein erst die Sachsen aus Bhmen; dann rckte er in langsamem Zuge nach Bayern, vereinigte sich mit dem kurfrstlichen Heere und nahm in der Nhe von Nrnberg, wo sich Gustav Adolf verschanzt hatte, eine feste Stellung. Zehn Wochen lagerten hier die beiden groen Feldherren einander gegenber, bis sich endlich Gustav Adolf, da die ausgesogene Umgegend dem Heere nicht Nah-rnngsmittel genug bot, nach einem vergeblichen Sturme auf die feindliche Stellung zum Abzge entschlo. Er wandte sich sdwrts in dem Glauben, Wallenstein werde ihm folgen. Dieser aber zog nach Norden, um den Kurfrsten Johann Georg von Sachsen von der Ver-bindurtg mit den Schweden abzuziehen. 4. Gustav Adolfs Tod (1632). Den bertritt Sachsens zum Kaiser zu verhten, zog der König Wallenstein nach und ntigte ihn zur Schlacht bei Ltzen (unw. Leipzig, 16. Nor. 1632). Hier fiel Gustav Adolf. Sein Heldentod entflammte die Seinen unter der Fhrung des Herzogs Bernhard von Weimar zu erbitterter Kampfeswut. Auf kaiserlicher Seite wurde Pappenheim tdlich verwundet. Die Schweden behaupteten das Schlachtfeld, indes zog sich Wallenstein in guter Ordnung zurck. Gustav Adolf hatte eine vorzgliche wissenschaftliche Bildung und tiefe Religiositt. 'Als Staatsmann zeigte er seine Befhigung durch schnelle Auf-fafsung und Benutzung der politischen Verhltnisse und eine seltene Gabe, die Gemter der Menschen zu gewinnen. Als Feldherr gehrt er nach dem Urteile Napoleons I. unter die acht grten Schlachtenlenker der Geschichte. Bei seiner Einmischung in die deutschen Angelegenheiten ging sein politisches Streben an-sangs wohl nur dahin, einen Teil der deutschen Oftseekste und die unbestrittene Herrschaft der das baltische Meer zu gewinnen. Nach der Schlacht bei Breiten-feld verfolgte er hhere Ziele; er wollte die Kaiserkrone, wenn auch uur der das protestantische Deutschland, erwerben. Mit seinem Tode verlor der Krieg vollstndig das Geprge eines Kampfes fr hhere Zwecke. : f. Wallensteins Ende (1634). Nach Gustav Adolfs Tode, dem eine unmndige Tochter (Christine) auf Schwedens Throne folgte, bernahm sein Kanzler Axel Orenstierna lwr. Orenscherna) die Leitung der ^ ^ V vf vv t Jlrvarty^V -' /^Vvv'm ^/-yvy^ , ^ u I___

7. Deutsche Geschichte bis zum Ende des Dreißigjährigen Krieges - S. 210

1918 - Paderborn : Schöningh
210 116. Iv. Der schwedisch-franzsische Krieg (16351648). Indes durch die Einmischung Frankreichs wurde der unselige Krieg metter gesponnen. Der franzsische Minister Richelieu suchte das Haus Habsburg zu schwchen, damit es Frankreichs Absichten auf Ver-grtzerung durch das Elsa und andere linksrheinische Gebiete keinen Widerstand entgegensetzen knne. Daher erneuerte er die frheren Ver-trge mit den Schweden und stellte jetzt selbst ein Heer ins Fett). So stand auf der einen Seite der Kaiser im Verein mit Bayern, mehreren norddeutschen Fürsten und Spanien, auf der anderen Frankreich und Schweden, m v-V v -h: \: ' y ^ Der Kriegsschauplatz war ein zweifacher; am Oberrhein und in Bayern kmpfte das ligistifche Heer gegen die Franzosen, in den E l b g e g e n d e n das kaiserliche und das schsische Heer gegen die Schweden. Whrend der schwedische Feldherr Bart er (durch einen Sieg bei Wittstock, in der Mark, 1636) den Fortschritten der Kaiserlichen ein 3tefleitet wurde der khne ligistifche Reitergeneral Johann von W e r tj bei einem Einfalle in Frankreich durch den Herzog"te r n h a r d von Weimar zurckgedrngt. Dieser eroberte das sterreichische Elsa. Als er pltzlich starb, nahm Frankreich sein fhrerloses Heer in Sold und zog die gemachten Eroberungen an sich. Die franzsischen Heere kmpften unterjluremte und Eonde meist siegreich am Oberrhein und in Bayern. 'Denwwebtschen Waffenruhm hielt Torstenson, der begabteste Feldherr aus der Schule Gustav Adolfs, besonders"berhmt durch feine schnellen Mrsche, aufrecht, der zweimal auf seinen Vormrschen die kaiserliche Hauptstadt selbst er-schreckte. Da der Krieg ohne rechte Ziele und Plne gefhrt wurde, artete er immer mehr in einen mit barbarischer Grausamkeit gefhrten Ver-heerungs- und Plnderungskrieg aus. Endlich, als der schwedische General Knigsmark eben die Kleinseite von Prag eingenommen hatte, erscholl die langersehnte Botschaft des Friedens. So fand der Krieg in Prag, wo. er feinen Anfang genommen hatte, auch sein Ende. 117. V. Der Westflische Friede (1648) ? Bereits fett dem Jahre 1640 hatte man an dem Friedens werfe gearbeitet. Endlich wurde im Jahre 1648 zu Mnster, wo die Gesandten des Kaifers Ferdinand Iii. (16371657) und der katholischen Stnde mit Frankreich, und zu Osnabrck, wo sie mit den Schweden und den protestantischen Stnden unterhandelten

8. Deutsche Geschichte bis zum Ende des Dreißigjährigen Krieges - S. 3

1913 - Paderborn : Schöningh
Land und Volk der Germanen. 3 4. Im Binnenlande bis zur Elbe hin wohnten Haupt-schlich die Brnkterer zwischen der oberen Ems und der Lippe, die Marser zwischen Lippe und Ruhr, die Chatten (Hessen) zwischen Main und Werra, die Hermunduren am oberen Main und der oberen Saale, die Cherusker an der mittleren Weser. 5. Anderelbe wohnten die Markomannen in Bhmen, die Semnonen im westlichen Teile der Provinz Brandenburg, die Langobarden an der unteren Elbe. Diese Stmme werden auch mit dem Gemeinnamen der Sueben bezeichnet. 6. Jmoder-und Weichselgebiet wohnten die Burgunder, Vandalen und Goten. 2. Sitten der Germanen. 2. Die Germanen waren durch blaue Augen, helles Haar und bedeutende Krpergre gekennzeichnet. Trotz ihres mchtigen Wuchses vermochten sie Anstrengungen nicht lange zu ertragen und waren gegen Hitze und Durst nicht widerstandsfhig. Sie wohn-ten nicht in Stdten vereint, sondern auf Einzelhfen oder in Drfern.- Ihre Huser waren schmucklos aus Holz oder Lehm erbaut. Einfach war ihre Tracht und ihre Nahrung. Im Hause. trug man meist nur einen wollenen, mit einer Spange oder einem Dorn zusammengehaltenen Mantel, sonst legte man auch ein Unterkleid aus Leinen oder Tierfellen an. Als Speise dienten die Frchte des Feldes, frisches Fleisch und Milch, als berauschendes Getrnk vor allem ein aus Gerste oder Weizen gebrautes Bier. Die Bebauung urs Feldes blieb den Frauen und Sklaven berlassen. Die Männer trieben das Kriegshandwerk oder ergaben sich der Jagd, die in den wildreichen Wldern reichen Ertrag lieferte. Gleich nach dem Schlafe, den sie gewhnlich bis in den Tag ausdehnten, badeten sie; dann speisten sie und lagen mig am Herde oder gingen bewaffnet an ihr Tagewerk, oft auch zu Trinkgelagen. Tag und Nacht fortzutrinken brachte keine Schande, und oft entstand blutiger Streit unter den Trunkenen. Auch wichtige Angelegenheiten, Wahl der Oberhupter, Krieg und Frieden, wurden meistens beim Gelage verhandelt, aber erst am folgenden Tage ward der entscheidende Beschlutz gefat. Das Wrfelspiel trieben sie mit solcher Leidenschaft, da manche 1*

9. Deutsche Geschichte bis zum Ende des Dreißigjährigen Krieges - S. 6

1913 - Paderborn : Schöningh
6 Geschichte der Germanen im Altertum. Geschlechte erwhlt wrbe, sehr beschrnkt. Er hatte neben der oberpriesterlichen Wrbe im Wesentlichen, tote anberwrts die erwhlten Huptlinge, das Vorsteheramt bei der Volksversammlung und im Gerichte. Die Anfhrung im Kriege rourbe oft besonberen Heerfhrern bertragen. c) Wirtschaft. Grunb und Boben mar anfnglich Eigentum des Stammes, spter der Gemeinbe. Die Herben waren noch der Hauptreichtum des einzelnen. Aus der erblichen Nutzung der Acker entwickelte sich aber allmhlich das Soubereigentum am Ackerlanb. Dem Privateigentum stanb jeboch auch spter noch lange gemeinsames Eigentum der Gemeinbe, die Allmende, gegenber. Zu ihr gehrte der nicht bebaute Teil der Feldmark und vor allem Walb und Wiese. Die Bewirtschaftung befand sich noch auf der Stufe der Feldgras-Wirtschaft, welche auf eine ein- oder mehrjhrige Bebauung des Ackers eine ebenfalls mehrjhrige Brache und bloe Grasnutzung folgen lt und immer nur einen kleinen Teil des Fruchtlandes unter dem Pfluge hlt. Erst unter dem Einflu der linksrheinischen gallisch-rmischen Kultur kam, zunchst im westlichen Germanien, die Dreifelderwirtschaft auf, wo-nach ein Teil des Ackerlandes mit Wintergetreide, ein zweiter mit Sommerfrucht bestellt wurde und der dritte brach lag. Sie bestand bis zum An-fang des 19. Jahrhunderts. Eine besortbere Gewerbettigkeit hatte sich unter den Germanen noch nicht entwickelt. Der Handel (mit Bernstein, Vieh, Fellen, Weiri) war unbebeutenb und wrbe fast ausschlielich von rmischen Kaufleuten betrieben. Als Wertmesser galt burch-weg das Vieh, bei den stlich roohnenberv Germanen war der Gebrauch des Gelbes berhaupt nicht bekannt. Die Knste waren den Germanen noch fremb; boch hatten' sie Lieber zur Verherrlichung der Götter und berhmter Helben und kannten auch schon Schriftzeichen (Runenschrift). d) Kriegswesen. Ieber Freie hatte die Pflicht, die Waffen zu führen, ja die Wehrhaftigkeit wrbe als das heiligste Recht des freien Mannes angesehen. Die Waffen waren die Framea, eine Lanze mit kurzer und schmaler Eisenspitze, und ein aus Holz und Weiben geflochtener, bunt bemalter Schilb; das Fuvolk hatte auch Wurfspiee; Schwert, Brustharnisch und Helm waren wenig im Gebrauch. Die Hauptstrke der Germanen bestartb im Fuvolk, der schwcheren Reiterei gaben sie durch beigemischte Fu?

10. Deutsche Geschichte bis zum Ende des Dreißigjährigen Krieges - S. 190

1913 - Paderborn : Schöningh
190 Die Zeit Karls V. Groe (t 1035, s. S. 67) vereinigte die Kronen von Dnemark und Nor-wegen und gewann auch die Herrschaft der England. Nach seinem Tode aber zerfiel das gewaltige Reich in seine alten Bestandteile. Die innere Zerrttung der nordischen Reiche, insbesondere Dnemarks (etwa seit der Zeit des Interregnums), verschaffte der deutschen Hansa die Handelsherrschaft im baltischen Meere. Eine Rckbewegung wurde eingeleitet, als unter der Knigin Mar-garete die Kronen Dnemarks, Norwegens und Schwedens vereinigt wurden (Union zu Calmar in Schweden, 1397). Indes rourden die Schweden der Vereinigung mit Dnemark bald berdrssig und erhoben selbstndige Reichsoerweser. Der gewaltttige dortig Christian Ii. (aus dem Hause Oldenburg) suchte die Selbstndigkeit Schwedens mit Gewalt zu brechen; er nahm Stockholm ein und lieh viele Edle, Geistliche und Brger hinrichten (1520). Aber Gustav aus dem Hause Wasa trat als der Rcher des Stockholmer Blutbades auf. Unter vielen Gefahren und Abenteuern den Verfolgern ent-rnnen, rief er die tapferen und freiheitliebenden Bauern in Dalekarlien zum Befreiungskampfe auf, eroberte, von lbischen Schiffen untersttzt, Stockholm wieder und befreite Schweden von der dnischen Herrschaft. Der Befreier Gustav Wasa wurde zum Könige von Schweden gewhlt (1523). Um die geringe Macht seines Knigtums zu heben, suchte er die Rechte der hohen Geistlichkeit zu beschrnken und die beraus reichen Kirchengter zu Kronland zu machen. Die Verbreitung der lutherischen Lehre nach Schweden begnstigte seine Absichten, und der schwedische Reichstag genehmigte nach einigem Wider-streben die Einziehung der Kirchengter und die Einfhrung der Reformation (1527). Christian Ii. wurde wegen seines gewaltttigen Regiments auch in Dnemark entsetzt (1523). Seine Nachfolger fhrten im ganzen Reiche, Dnemark, Schleswig-Holstein (s. S. 141), Norwegen und Island, die Reformation durch. 105. 3. England unter dem Hause Tudor (14851603). a) Heinrich Viii. (15091547). Die ersten Tudors, Hein-rich Vii. und Heinrich Viii., benutzten den Untergang vieler Adelsgeschlechter in dem blutigen Kriege der beiden Rosen und
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