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1. Bilder aus der Sage und Geschichte Roms - S. 10

1908 -
— 10 — ^Mehrere Streitpunkte wurden durch die Gesetze der Konsuln Valerius und Horatius (448) beseitigt, und es kam sogar auf Antrag des Tribunen C anule jus (445) zu einem Gesetze, wonach Ehen zwischen Patriziern und Plebejern volle bürgerliche Rechtsgiltigkeit haben sollten. Hierdurch wurde eiue Verschmelzung der beiden Bürgerschaften eingeleitet.] Vi. Oie Unterwerfung Italiens. (Erste Hälfte 493- 338.) Durch die Vertreibung der Könige hatte der römische Staat an äußerer Macht eingebüßt, denn die Herrschaft über die Latiner, welche sich selbst erfolgreich gegen die etruskische Herrschaft erhoben hatten, konnte nicht aufrechterhalten werden. Nach einigen Jahren kam es zu einein Schutz- und Trutzbündnis zwischen Rom einerseits und den 29 Lalinerganen anderseits (493). Gegen die gemeinsamen Feinde wollte man mit gleich starken Heeren ins Feld rücken, den Oberbefehl sollte jährlich wechselnd ein Römer und ein Latiner führen, die Beute sollte gleichmäßig geteilt werden. Mit Hilfe dieses Bündnisses gelang es den Römern, die vielen kleinen Völkerschaften Mittelitaliens zu bezwingen. Laugen Widerstand leisteten insbesondere die Volsker und die Äquer. Die Volsker hatten an dem aus Rom verbannten Coriolanus eilten vorzüglichen Feldherrn gewonnen. Um an seinen undankbaren Mitbürgern Rache zu nehmen, hatte er das siegreiche Heer der Volsker bis vor die Tore Roms geführt und verwüstete das ganze römische Gebiet. Unvermögend, ihm in offener Feldschlacht entgegenzutreten, hielten sich die Römer innerhalb der Mauern der Stadt, in welcher bald Hungersnot und Krankheit ausbrachen. Da sandte man eine Anzahl römischer Frauen ab, die durch Bitten das Herz des Coriolanus erweichen sollten, an ihrer Spitze seine Mutter und seine Gattin. Lange widerstand er ihren Bitten, schließlich aber ließ er sich doch rühren und versprach, das feindliche Heer hinwegzuführen. „Mutter", rief er aus, „Rom hast du gerettet, aber deinen Sohn hast du verloren." Er zog mit dem Heere der Volsker ab, wurde aber dann von diesen zur Rechenschaft gezogen und umgebracht. Emst hatten die Äquer das römische Heer in einer Gebirgslandschaft umzingelt und hofften, es zur Ergebung zu zwingen. Als die Schreckensbotschaft nach Rom kam, rief man den Cincinnatns zum Diktator aus; zu diesem Amte, welches königliche Gewalt besaß, griff man nur in der Zeit dringendster Not. Als die Boten des Senats den Cincinnatns auf feinem Gute aussuchten, um ihm die Ernennung zu melden, war er auf dem Felde und ging wie ein Knecht fast nackt hinter dem Pfluge her, um den Acker zu bestellen. Seine Frau mußte ihm erst die Kleider (Tunika und Toga) hinaufbringen, damit er in anständiger Weise die Boten empfangen konnte, die ihm meldeten, er fei an die Spitze des Staats berufen. Sofort begleitete er sie nach Rom,

2. Bilder aus der Sage und Geschichte Roms - S. 62

1908 -
— 62 — Statt fanben, nach dem ©üben geführt, um nach den reichen Provinzen 411 Sizilien und Afrika hinüberzugehn. Da ereilte ihn plötzlich der Tod (411). ©eine Goten bereiteten ihm eine großartige Bestattung.*) Nach einigen Jahren toanbten sich die Westgoten nach dem südlichen Gallien, wo sie enblich toieber seßhaft mürben. Dort entstaub im Einvei> stäubnis mit dem römischen Kaiser das Westgotische Reich mit der Haupt-419 stabt Tolosa (419). In unaufhörlichen Kämpfen, zuerst für den Kaiser, dann gegen den Kaiser, behüte es sich über Sübgallien und ganz Spanien aus und bestaub fast brei Jahrhnnberte lang, bis es durch die Araber, die von Afrika aus die Straße von Gibraltar überschritten hatten, besiegt und 711 ausgelöst würde (711). Xi. Attila. Der Stoß, welcher durch den Einbruch der Hunnen auf die Germanen ausgeübt worben war, hatte nicht nur die Goten getroffen, fonbern viel weiter gewirkt. Ungeheure Scharen, aus den verschiebensten Völkern gemischt, waren in Italien eingebrochen, aber bort von Stilicho vernichtet worben! Freilich hatte er dazu die Legionen aus Britannien und vom Rheine heranziehen müssen. So war die Grenze entblößt worben, und sofort hatten sich die Völker, die ihr entlang faßen, auf die schutzlosen Gebiete geworfen. Die Frauken besetzten Rorbgallien, die Burgunben zogen in die heutige Pfalz ein und machten Worms zu ihrer Königsstabt; die Alemannen nahmen sich den Elsaß (= Alemannensitz) und die Schweiz; kurze Zeit bctrauf ging auch Britannien an die Sachsen verloren. Einzelne ostgermanische Völker, unter ihnen die Vanbalen, welche bisher am Riesengebirge gewohnt hatten, brachen gewaltsam nach Westen hinburch und gelangten bis nach Spanien; später gingen die Vanbalen, von den Westgoten vertrieben, nach Afrika hinüber und grünbeten bort ein großes Reich mit der Hauptstabt Karthago. Die Hunnen selbst waren nur bis nach Ungarn vorgebrungen; die großen Ebenen bieses Laubes behagten ihnen besonbers, benit sie waren ein Reitervolk; hier ließen sie sich nieber. In Körperbau und Lebensweise stachen sie sehr von den Germanen ab. Sie waren von kleinem, gebrungenem Wüchse, hatten braungelbe Hautsarbe, einen bicken Kopf mit häßlichen Zügen und struppigem Haar; den Bartwuchs unterbrückten sie, inbem sie schon den Kinbern Kinn und Wangen zerschnitten. Sie lebten vom Fleische ihrer Herben, das sie oft roh verschlangen, nachbem sie es unter dem Sattel mürbe geritten hatten. Ihr ganzes Leben verbrachten sie auf ihren kleinen ausbauenden Pferben, auf benen sie sogar schliefen, wenn es not tat. Für seßhaftes Leben, für Ackerbau und friebliche Künste hatten sie keinen Sinn; wenn sie Wohnungen bauten, so waren es nur Hütten aus Holz und Flecht- *) Vgl. Döbelner Lesebuch Ii, S. 263.

3. Bilder aus der Sage und Geschichte Roms - S. 20

1908 -
— 20 — nach neuntägigem Kampfe mit der wilden Gebirgsnatur stand das Heer auf der Kammhöhe, dann begann der mindestens ebenso schwierige Abstieg. Zu Tode erschöpft kam man endlich aus dem Gebirge heraus in die fruchtbare Ebene des Po. Aber nur 20000 Krieger hatten die furchtbaren Anstrengungen überlebt, und säst alle Elefanten waren zugrunde gegangen. Gegen dies erschöpfte Heer rückten nun die römischen Legionen heran. Aber Hannibal blieb siegreich, erst in einem Reitertreffen, am Ticinns, 218 dann in der Schlacht an der Trebia (218), die der römische Konsul unter ungünstigen Verhältnissen begonnen hatte. So konnte Hannibal gemächlich überwintern und sein Heer durch große Scharen der Gallier verstärken, die sich gegen die Römer erhoben hatten. Im nächsten Frühjahr waren zwei römische Heere aufgestellt worden, um Haunibals Übergang über den Apennin zu verhindern. Er aber brach frühzeitiger auf. als man erwartet hatte, und überschritt das Gebirge ungehindert. Dabei geriet er allerdings in das sumpfige Überschwemmungsgebiet des Flusses Arno, das ihm große Schwierigkeiten entgegenstellte; infolge einer heftigen Entzündung, welche die Sumpfluft verursachte, verlor er ein Auge. Auf trockenem Boden angelangt, marschierte er auf Rom los; ihm folgte in Eilmärschen der Konsul Flaminius mit seinem Heere. Er ließ sich aber von Hannibal beim Trasimenischen See in eine Falle 217 locken und ging mitsamt seinem Heere zugrunde (217). Anstatt nunmehr auf Rom loszugehen, das steh schon zur Verteidigung rüstete, wandte sich Hannibal, der die großen Machtmittel Roms richtig schätzte, nach dem Süden Italiens, um zunächst die Bundesgenossen Roms zum Abfall zu bewegen. Dahin folgte ihm der römische Diktator Fabius, auch Eunctätor, d. i. der Zauderer, benannt, weil er jede Unbesonnenheit vermied und sich ängstlich hütete, eine Schlacht anzunehmen, wenn er nicht im Voraus des Erfolges ganz sicher war. Er begleitete Hannibal aus seinen Kreuz- und Querzügen durch Süditalien und verhinderte stets rechtzeitig durch sein Erscheinen die Überrumpelung einer Bundesstadt. So verdiente er sich den Ehrennamen „Roms Schild". Einmal hatte er sogar in gebirgiger Gegend Hannibal in eine Falle gelockt, und das punische Heer sah sich von allen Seiten vom Feinde umstellt. Da rettete sich Hannibal durch eine List. Er ließ 2000 Ochsen, auf deren Hörnern brennende Reisigbündel befestigt waren, in dunkler Nacht einen Abhang hinauf gegen die Stellung der Römer treiben. Da nun die Feinde annahmen, daß hier ein Angriff erfolge, eilten sie von allen Seiten zu der gefährdeten Stelle, und so konnte Hannibal an einem schwachbesetzten Punkte durchbrechen. Den Winter verwandte er dazu, sein Heer zu vergrößern, neu auszurüsten und einzuüben. Die Konsuln des neuen Jahres, der besonnene Ännlius Paulus und der hitzige Terentius Varro, hatten die Ausgabe erhalten, Hannibal zu vernichten. Der Oberbefehl wechselte täglich zwischen ihnen; an einem Tage, da Varro befehligte, nahm er unbesonnener Weise aus ungünstigem

4. Bilder aus der Sage und Geschichte Roms - S. 78

1908 -
— 78 — Sein Äußeres schildert Einhard folgendermaßen: Von Körper war Karl voll und stark, von Wuchs erhaben, denn er war siebenmal so lang als sein Fuß. Sein Kops war rund, die Augen sehr groß und lebhaft, die Nase ein wenig mehr als mittelmäßig, das Haar glänzend weiß, die Miene heiter und fröhlich, die ganze Gestalt, mochte sie sitzen oder stehen, voll hoher Würde. Obwohl der Nacken ein wenig gebückt und kurz war und der Leib etwas zu weit hervorragte, so deckte doch das schöne Verhältnis der übrigen Glieder diese Fehler. Der Gang war fest, die gerade Haltung des Körpers männlich, die Stimme hell, wiewohl der Kraft des Körpers nicht ganz entsprechend. Seine gute Gesundheit war nur in den letzten vier Lebensjahren öfters von Fiebern heimgesucht; seine Vergnügungen waren Reiten, Jagen und Schwimmen, worin er es allen anderen zuvortat. Xviii. Ter Zerfall des Frankenreiches. Das gewaltige Reich, das Karl der Große gegründet hatte, konnte nach seinem Tode nicht lange zusammengehalten werden. Schon unter seinem schwachen Sohne Ludwig, der wegen seiner großen Nachgiebigkeit gegen die Kirche den Beiuamen „der Fromme" erhalten hat, kam es zu heftigen inneren Kämpfen, und noch nicht dreißig Jahre nach dem Tode des großen Reichsgründers teilten sich feine drei Enkel, die Brüder Lothar, Ludwig und 843 Karl, in das Frankenreich (843). Lothar, der schon die Kaiserkrone trug, erhielt selbstverständlich Italien, dazu Burgund (d. i. Südostfrankreich) und die anstrasifchen Gebiete zwischen Maas und Rhein, die später den Namen Lothringen erhielten. Karl übernahm Westfranken, das frühere Neustrien, das heutige Frankreich. Ludwig erhielt die Länder östlich vom Rhein und nördlich von den Alpen, also Alemannien, Baiern, Frankenland am Main, Thüringen und Sachsen; jenseits des Rheins fielen ihm die Bistümer Mainz, Worms und Speier zu, dafür überließ er Lothar die friesische Küste bis zur Elbe. Diese Ländermasse wurde damals Ostfranken genannt, erst viel später erhielt sie den Namen Deutschland; Ludwig aber führt in der Gefchichte den Namen „der Deutsche". So ist dervertrag von Verdun, in welchem die Teilung des Frankenreiches erfolgte, der Ausgangspunkt sowohl der französischen, als der deutschen Geschichte; feit dem Jahre 843 gibt es ein Deutsches Reich.

5. Vom Dreißigjährigen Krieg bis zur Gegenwart - S. 120

1898 -
— 120 — wehr, meist ältere Leute (bis zum 40. Jahre,) war durch die vielen Bedrückungen erbittert und kämpfte jetzt so recht eigentlich sür Haus und Hof. Was wird Napoleon thun ? — Er schickt ein neues Heer nach Norden. Sein Schicksal ist das des vorigen. — Es wird von den Preußen in die Flucht geschlagen. Und zwar bei Dennewitz, — das südlicher als Großbeeren liegen muß, denn die Preußen werden vorgerückt sein. Welche Heere der Verbündeten können nun vorwärts marschieren? — Die Nordarmee und die schlesische. Ob wohl Blücher auf Dresden zu marschiert? — Um Napoleon selbst zu besiegen, dazu ist er zu schwach. — Er rückt nach Nordwesten zu, um sich mit der Nordarmee zu vereinigen. Beide Heere überschreiten dann die Elbe und marschieren von Norden her auf Leipzig zu. Bei Wartenburg wurde der Stromübergang von dem General erkämpft, den ihr schon von Tauroggen her kennt, — von dem General York. Um dieselbe Zeit rückt die große Armee über das Erzgebirge auf Chemnitz zu. — Nun muß Napoleon Dresden verlassen, sonst wäre er von Frankreich abgeschnitten worden. Er marschiert ebenfalls nach Leipzig und kommt dort früher an, so daß er die Stadt und die nächsten Dörfer besetzen kann. Zusammenfassung: Die Schlachten, durch die die V ölker-schlacht bei Leipzig vorbereitet wird: Großbeeren, Hagelberg; Dresden, Nollendorf; Katzbach; Bennewitz; W a r t e n b u r g. Zusammenhängende Erzählung: Von Groß-Görschen bis Leipzig. Ii b. Vertiefende Betrachtung. 1. Wie k a m es also, daß die Entscheidungsschlacht mitten in Deutschland geschlagen wurde? — Daran war wohl auch das durch die Schwäche der Russen veranlaßte langsame Vorrücken der Verbündeten schuld, Hauptursache aber war die große Schnelligkeit, mit der Napoleon wieder ein Heer geschaffen und nach Deutschland geführt hatte. Die Thatkraft, das Organisationstalent dieses Mannes zeigte sich im hellsten Lichte. Er hatte eben die furchtbare Niederlage in Rußland erlitten und doch stand er in kurzer Zeit wieder mit großer Macht in der Mitte Deutschlands und siegte in gewohnter Weise über die Verbündeten, so daß ein Weltbund und die Bereinigung sämtlicher Kräfte dieses Bundes nötig war, um ihn niederzuwerfen. Daraus erkennen wir die Feldherrngröße Napoleons. 2. Wie kommt es, d aß trotzdem die Pläne Napoleons scheitern, die derverkündeten glücken? — Je bedeutender Napoleon als Feldherr war, um so geschickter erscheint der Feldzugsplan der Verbündeten. Man sieht, sie haben von dem großen Gegner etwas gelernt. Sind sie zu schwach, so vermeiden sie die Schlacht, wie z. B. Blücher, und warten Hülse ab; zur Hauptschlacht aber vereinigen sie

6. Vom Dreißigjährigen Krieg bis zur Gegenwart - S. 50

1898 -
— 50 — Haupt in jebet Weise unterstützt werden. T)er Schmuggel, der durch Einfuhrverbote entsteht, ist zu unterbrücken. Der Freihanbel ist nur dann am Platze, wenn die Jnbustrie blüht, dann bient bet Wettbewerb zur Vetvollkommnung bet Kunstfertigkeit. Zusammenfasiung. Überschrift: Friedrichs Sorge für die Jnbustrie. 3. Ihr wißt schon und habt es aus dem letzten Lesestück wieber etfahten, was mit bet Jnbusttie Hand in Hand gehen muß. — ©er Handel. Friedrich bet Gtoße wirb auch füt den Handel gesorgt haben. Ihr sonnt euch denken, was Ftiebtich vom Handel erwartet. — 1. Vertrieb bet durch die einheimische Lanbwirtschaft und Jnbustrie erzeugten Güter innerhalb des Landes, bamit sie auf alle Fälle abgesetzt würden, Lanbwirtschaft und Jnbusttie gebiehen und das Gelb im Lande bliebe. 2. Vertrieb bet inländischen Güter nach dem Ausland, soweit es nur möglich war, bamit das auslänbische Geld in das Land käme. 3. Herbeischaffung der ausländischen Güter, die es im Lande nicht gab und die doch durchaus nötig waren. Aber die füt die Einfuhr verausgabte Summe muß kleiner sein als die durch die Ausfuhr eingekommene. — Ausfuhr, Einfuhr, Bilanz. Was wird Friedrich zur Förderung des Handels gethan haben? — 1. Wege; Kanäle (Bromberger Kanal Hefestück „Die Erwerbung West-pteußens'1; Plauesche Kanal, Finowkanal); Post Westpteußen^; 2. Belastung der ausländischen Waten, die den inländischen Konkurrenz machen könnten, mit Zöllen; sowie Einfuhrverbote (s. o. Sammet) und Ausfuhrverbote, z. B. der Wolle, damit die Tuchmacher billige Wolle bekämen. Zusammenfassung. Überschrift: Friedrichs Sorge für den Handel. 4. Den Verkauf zweier Hanbelsgegenstände besorgte bet König selbst: den Vetkaus des Tabaks und des Kaffees. — (Ein König ist doch kein Kaufmann?) Friedrich setzte eine Verwaltungsbehörde ein, die den Ankauf, die Fabrikation und den Verkauf von Tabak leiten mußte, dazu hatte natürlich die Behörde viele Unterbeamie nötig. Auch bemühte sich der König um Verbesserung der im Lande angebauten Tabaksotten, et ließ z. B. amerikanischen Tabakssamen kommen und ließ damit Versuche machen. Ebenso war et bedacht auf Verbesserung der Fabrikation, et schrieb z. B. einen Preis aus für Erfindung einer Sauce, durch die die inländischen Blätter wenigstens annähernd die Güte des amerikanischen Tabaks bekämen. — Der König bedachte und besorgte also alles das, was jetzt Fabrikanten und Kaufleute bedenken und besorgen. Durch die Bemühungen des Königs erlangte die Tabakindustrie in Preußen eine bedeutende Höhe?) Man nennt einen solchen Alleinhandel: ein Monopol. — Also hier ein Staatsmonopol. Auch der Kaffee wurde *) Stadelmann, Friedrich der Gr., S. 185.

7. Vom Dreißigjährigen Krieg bis zur Gegenwart - S. 111

1898 -
— 111 — 3. Napoleon vereinigte Holland rc. mit Frankreich, er setzte den Herzog von Oldenburg ab. — Dazu die früheren ähnlichen Fälle. Er vernichtete also Staaten, verschenkte Länder, veränderte die Grenzen, setzte Fürsten ein und ab, ganz wie es ihm gefiel. Das Wohl und Wehe der Völker kam dabei nicht in Betracht. Iv. Systematische Zusammenstellung. 1. 1812 Napoleons Zug nach Rußland. Herrschsucht und Willkürherrschaft Napoleons (Kontinentalsperre, Oldenburg). Blinder, unkluger Hochmut Napoleons (mangelnde Verpflegung vom Einmärsche an; pflichtvergessenes Warten nach dem Brande von Moskau). Unbeugsame, rücksichtslose Standhaftigkeit der Nüssen und ihres Kaisers (Rückzug. Langsamkeit, Kälte, Hunger). 2. „Der Herr stößt die Gewaltigen vom Stuhl und erhebt die Niedrigen." Luc. 1, 52. Y. Anwendung und Erweiterung. Wie hätte sich Napoleon andern gegenüber verhalten müssen? — Er hätte Recht und Selbständigkeit der andern achten müssen; er hätte Krieg nur führen dürfen, wenn es das Wohl seines Vaterlandes gebieterisch verlangte. Wir haben früher gehabt, daß der Freiherr vom Stein zuletzt nach Rußland geflohen war. — Stein trug viel dazu bei, daß Alexander I. fest im Widerstände aushielt. Mit Stein war damals auch der deutsche Dichter, den ihr kennt, in Petersburg. — Ernst Moritz Arndt, der in demselben Sinne wirkte: durch Wort und Schrift. Wie wird nun der Krieg weiter verlaufen fein? — Preußen und Österreich haben sich mit Rußland verbündet, bei Leipzig kam es zur Schlacht, und Napoleon wurde gänzlich besiegt. So schnell doch nicht. Napoleon hatte noch eine gewaltige Macht, er hatte überall: in Deutschland (z. B. in Berlin), Frankreich, Spanien Heere stehen, die er leicht vermehren konnte — deshalb war er nach Paris geeilt. Die Völker waren zu sehr gewohnt, ihm blind zu gehorchen, und die Fürsten hatten zu oft seine starke Hand gefühlt. Dritte Einheit. Das Aorzeichen der allgemeinen Erhebung. Ziel: Was der General Dork mit den Russen verhandelte. I. Wer war der General Jork? — Blücher läßt ihn grüßen; er kommandierte das preußische Hilfskorps, einen Teil des französischen

8. Vom Dreißigjährigen Krieg bis zur Gegenwart - S. 127

1898 -
— 127 — Beteiligt waren die Franzosen doch nicht. So lange ihr Kaiser gesiegt und mit Erfolg geraubt hatte, waren sie es wohl zufrieden, waren sie ihm nicht entgegengetreten; als er Unglück hatte, sagten sie sich von ihm los, aber den Nutzen, den Raub, wollten sie behalten. So machten sie sich zu Hehlern. — Diese falsche Großmut zeigte sich auch in den Bestimmungen über Napoleon (Nachweis): die kleinen Diebe hängt man auf, die großen läßt man laufen — nicht nur, sondern beschenkt sie noch. Ihr könnt Euch denken, wer von den verbündeten Fürsten sich in dieser Großmut gefiel. — Alexander I., der uns schon als schwach, wankelmütig, von augenblicklichen Gefühlen und Stimmungen abhängig erschienen ist (Tilsit!) Und diese Großmut ist um so unverzeihlicher, als sie nicht etwa aus eignen Mitteln bestritten, sondern auf Kosten des verbündeten Deutschlands geübt wurde. 2. Die hundert Tage. Ziel: Napoleon versucht, seinen Thron wieder zu gewinnen. I. Wie kommt Napoleon dazu? — Elba genügte ihm nicht, denn sein Ehrgeiz und seine Herrschsucht waren durch sein Unglück nicht gebrochen. Er dachte nur daran, wie er das Verlorene wiedergewinnen könne. Wie kann er auf Erfolg hoffen? — Er hatte einige hundert Soldaten für den Anfang (und ein Kriegsschiff); er hoffte auf die Anhäng- lichkeit aller Soldaten in Frankreich; er glaubte, die Franzosen wären mit Ludwig Xviii., der doch nur mit Hülse der Fremden König von Frankreich geworden war, unzufrieden; er hoffte wie früher seine Feinde einzeln besiegen zu können. ^ Ii a. Napoleon hoffte auch aus die in Wien unter den verbündeten Fürsten, die zur Beratung über die Neuordnung Europas zusammengekommen waren, ausgebrochene Zwietracht. — Besitz der Länder! Eines Abends fuhr Napoleon mit etwa 1000 Soldaten von Elba ab. — Er fuhr hinüber nach Frankreich. Er landete. Worauf kam es nun an? — Ob das Volk und die von Ludwig Xviii. gegen ihn geschickten Soldaten ihm zufallen. Das Volk freute sich wohl bei seinem Anblick, aber es schloß sich ihm nicht an. — Enttäuschung. Da traf er auf eine Abteilung Soldaten, die gegen ihn ausgefandt war. Eine Wiese trennte die kaiserlichen von den königlichen Soldaten. Napoleon stieg vom Pferde,^ ließ sein Gefolge zurückbleiben und schritt allein und langsam, mit gesenktem Haupt und über die Brust gekreuzten Armen, wie in tiefes Nachdenken versunken, gegen die Reihen der Soldaten vor. Der Kommandeur befahl, sich zum Feuern bereit zu machen. ,jn diesem Augenblick richtete Napoleon, der bis auf zehn Schritte an die Bajonette herangekommen war, sich plötzlich empor, erhob das Haupt breitete die Arme aus und rief mit weithin schallender Stimme: „Soldaten des 5. Linienregiments! Giebt es jemanden unter euch, der aus

9. Vom Dreißigjährigen Krieg bis zur Gegenwart - S. 10

1898 -
— 10 — Nach zwei Seiten hin habt ihr die Fürsorge für sein Land schon kennen gelernt. — Verwaltung;Landesschutz. Ob er wohl auch in anderer Hinsicht den genannten Fürsten glich? — Das ist wohl zu erwarten. Denkt an den Zustand Deutschlands nach dem dreißigjährigen Krieg! Entvölkerung (Aussührung). besonders Brandenburg hatte gelitten. Was wird der Kurfürst von Brandenburg gethan haben? — Er veranlaßte fremde Bauern nach Brandenburg zu ziehen. Wodurch gewann er sie? — Sie bekamen Grund und Boden umsonst; zeitweilige Abgabenfreiheit; Lieferung von Saatgetreide und Vieh, woran es nach dem großen Krieg außerordentlich mangelte. Woher kamen die Einwanderer? — Aus den benachbarten Ländern, die nicht so mitgenommen waren, aus Pommern, aus Schlesien. Auch weiterher. Besonders wertvoll war die Einwanderung aus Holland. Warum? — Dort verstand man die Landwirtschaft besser als anderswo. Erwähnt kann werden, daß des Kurfürsten Gemahlin Luise Henriette eine Prinzessin von Oranien war; „Oranienburg", der Kurfürstin zu Ehren genannt; die von ihr angelegte „Holländerei", eine Musterwirtschaft; hier die ersten Kartoffeln in der Mark. Besonders eins verstanden auch die Holländer von der Heimat her. (Karte!) — Wasserbauten. Wie konnten sie ihre Kunst in Brandenburg verwerten? — Wie überall in Deutschland waren auch in Brandenburg die Flüsse vernachlässigt worden. In den Niederungen der Havel, Spree und Oder waren weite Strecken fruchtbaren Ackerlandes in sumpfige Wüsteneien umgewandelt worden. Die aus Holland eingewanderten Bauern zeigten, wie man die Sümpfe entwässern müsse, sie zogen Gräben und Dämme und regelten die Flüsse und Bäche durch Uferbauten. In seinen späteren Jahren erließ der Kurfürst eine Verordnung an alle Pfarrer in den kurfürstlichen Ämtern und Domänen (Erklärung!), sie sollten kein Ehepaar trauen, bevor der Bräutigam ein obrigkeitlich beglaubigtes Zeugnis beigebracht habe, daß er mindestens sechs Obstbäume gepropst und ebensoviel neue angepflanzt habe. — Beförderung der Obstbaumzucht, zu vergl. Karls d. Gr. Sorge für den Weinbau. Zusammenfassung. Überschrift: Einwanderung, Landwirtsch äst, Wasser-bauten, Obstbaumzucht. Friedrich Wilhelm bedachte aber nicht nur die Hebung der Landwirtschaft. sondern auch die Förderung der Industrie (Erklärung). — Ebenfalls durch den Krieg vernichtet. Er verfuhr hier wie dort. — Heranziehung fremder Arbeiter und Handwerker durch wertvolle Vergünstigungen: unentgeltliche Überlassung von Bauplätzen in den Städten (durch den Krieg verwüstete Baustellen); unentgeltlicher Eintritt in die Bürgerrechte, mehrjährige Steuerfreiheit.

10. Vom Dreißigjährigen Krieg bis zur Gegenwart - S. 48

1898 -
— 48 — D" sprachliche Fortschritt im Erlaß Friedrich Wilhelm« dem Poti-damer Edikt gegenüber (weniger Fremdwörter rc.). ^®aruni kann man die Verhältnisse einer Familie nicht so ohne werteres auf den Staat übertragen? o, . sieche der Fürsten: Der große Kurfürst 1648, 1675, ^Große Friedrich Wilhelm I. bis 1740, Friedrich Ii., Dritte Einheit. Jriedrich der Kroße als Landesvater. Ziel: Wozu Friedrich der Große die Zeit des Friedens benutzte. ™ J runb Jia Swei verschiedenen Zeiten hat Friedrich der Große fern Land im Frieden regiert. — Vor und nach dem siebenjährigen Krieg. Vorher etwa 10 Jahre. Nachher noch 23 Jahre. — Er starb 1786. Beidemal folgte die Friedenszeit auf Kriegsjahre. — Aber das zweite Mal war eine viel schrecklichere Kriegszeit vorausgegangen, der siebenjährige Krieg, in dem alle Lander Friedrichs aufs härteste mitgenommen worden waren. Wofür wird da Friedrich zuerst gesorgt haben? — Daß die Wunden, dre der Krieg geschlagen hatte, geheilt wurden. Friedrich hatte zur Fortsetzung des Kriegs Getreide und Pferde angekauft. Was wird er gethan haben, als nun der Friede kam? — Er verteilte unter die armen Vauern das Getreide als Saatkorn und gab ihnen die Pferde. (Was that er wohl außerdem? —) Auch erließ er besonders hart mitgenommenen Gegenden auf eine Zeit die Steuern und half sogar, wenn es sich nötig machte, mit barem Geld. Set solcher Hülse erhoben sich bald die Städte und Dörfer aufs neue aus ihren Trümmern, und die Wüsteneien verwandelten sich wieder in wohlangebaute Felder. Weiter sorgte der König für Einführung der Kartoffeln und aß gelegentlich selbst welche vor den Augen seiner Unterthanen. — Warum wohl? — Die Bauern scheuen sich vor allem Neuen. Sie nannten die Kartoffeln Frieselbissen, — weil sie glaubten, man bekäme das Friefet (Fieber) von ihrem Genuß. Slber als mehrere Jahre hintereinander das Korn mißraten war — da lernte man die neue Pflanze schätzen. Auch gewann Friedrich neue Striche fruchtbaren Landes, indem er fumpftge Gegenden austrocknete, z. B. den Oderbruch. — Hier und anderwärts brauchte er Ansiedler. Es kamen welche z. B. aus Mecklenburg und Holstein — wo die Landwirtschaft damals besonders gut betrieben wurde. (Erinnerung an die Schwaben in Westpreußen: siehe Lefeftücf.)
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