Deutschlands Boden, die schwäbische Alp. 139
30) Das Heidenloch, bei Heidenheim.
31) Der hohle Stein, im Louthal, bei Asselfingen, ist etwa 130
Fuß lang.
32) Die Schärtelshöhle, bei Wiesensteig.
An Metallen ist die Alp arm, obgleich man hier und da Spuren
von Schwefelkies, Braunstein und Eisen trifft, dagegen ist dieses Gebirge
außerordentlich reich <m Versteinerungen.
Die Wälder der Alp sind meist klein, durch Mäh- und Waideplätze
unterbrochen, und Buchen, unter welchen Haselnußsträuche das Unterholz
bilden, in ihnen vorherrschend. Eichen, Birken und Espen kommen nur
sparsam vor, und Erlen und Meiden fehlen fast ganz. Nadelholz trifft
man nur auf dem südlichsten Theile, es verschwindet schon auf der Mitte
der Alp, und fehlt am nördlichen Abhange gänzlich.
Die Waiden und die sogenannten Mähder, der Alp (welche nur
ein Mal gemäht, und dann als Waide benutzt werden) haben ein ziem-
lich armes Aussehen, und man findet oft gros,e Strecken nur mit dem
kurzen, borstenartigen Schafschwingel, der Poa «ngustifolia, und der noch
unergiebigern Nardus stricta überwachsen. Im Hardt wird häufig die
Arnica montana eingesammelt, welche ganze Strecken mit einem goldenen
Teppiche überzieht.
Die Aecker der Alp, mit ihren zahllosen, blendend weißen Stein-
trümmern sehen nicht fruchtbar aus, und die Halme kommen sehr dünne
zwischen den Steinen hervor. Dazu kömmt noch, daß sie das Emporkom-
men des Unkrautes sehr begünstigen. Der Gartenbau und Obstbau sind
ganz unbedeutend.
Von Hausthieren werden, da die Oberfläche zur Waide sich eig-
net, besonders Schafe gehalten ; auch ist die Pferdezucht bedeutend. Einen
eigenen Erwerbsartikel bilden hier die Schnecken (Helix pomatia), welche
in den Wäldern, besonders auf dem Hardt von Kindern (das Hundert zu
4 Kreuzer) gesammelt, und dann in Schneckengärten auf den Winter zur
Versendung aufbewahrt werden. Von Anhausen und Jndelhausen allein
werden jährlich eine halbe Million Schnecken die Donau hinab geschickt.
Auf der Höhe dieses Gebirges liegen mehre Dörfer, die aus eng zu-
sammen gedrängten, mit Stroh bedeckten Häusern bestehen. Die Häuser
haben meist nur ein Stockwerk und kleine Höfe und Gärten, in welchen
niedrige Obstbäume stehen. Den meisten dieser Dörfer fehlt Ouellwasser,
und sie müssen sich mit Zisternenwasser behelfen. Die Zisternen sind zilin-
derförmig, 15 bis 20 Fuß tief, und oben mit einer viereckigen Einfassung
von Quadern versehen. Durch eine dicke Lage von festgeschlagenem Thon
N)ird das Durchsicken des Wassers verhindert. Die flachen Wasserbehälter
welche angelegt sind, u>n als Viehtränken zu dienen, werden Hülen,
Hülben oder Rosen genannt. Sie haben fast immer sehr unreines,
TM Hauptwörter (50): [T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf]]
TM Hauptwörter (100): [T54: [Haus Feld Bauer Dorf Pferd Stadt Vieh Land Wald Mensch], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde], T6: [Eisen Gold Silber Kupfer Wasser Blei Metall Salz Kalk Stein], T91: [Haus Fenster Wand Stein Dach Zimmer Holz Feuer Raum Decke]]
TM Hauptwörter (200): [T89: [Wasser Fluß Quelle Bach See Erde Boden Brunnen Land Ufer], T13: [Baum Wald Feld Wiese Garten Gras Winter Mensch Sommer Haus], T125: [Haus Stein Fenster Dach Holz Stroh Winter Erde Wand Wohnung], T32: [Wald Baum Boden Eiche Steppe Höhe Ebene Wüste Teil Tanne], T133: [Boden Land Ackerbau Klima Wald Viehzucht Teil Wiese Anbau Fruchtbarkeit]]
3tn$ Deutschlands Gewässer. Der Nein, die Aar.
und ist bis 1.000 Fuß tief. Das klare grüne Wasser des brienzer
Sees nährt, außer vielen andern Fischen, den, dem Häringe ähn-
lichen, Brienzling.
Die Aar verläßt diesen See oberhalb Jnterlaken, als ein klares, brei-
tes, tiefes, schnell fließendes Wasser, und tritt, % Meile südwest-
lich von Untersten, in den thuuer See, der sich, zwischen 25" 17'
und 25° 30' Länge, und 46° 39' 45" und 46" 45' 8" Breite,
meist in Richtung von Südost nach Nordwest, im Mittel */8 Mei-
len breit, 2'/, Meilen lang erstreckt.
Das bedeutendste, unter 25° 24' 58" Länge, und 46" 41' 25" Breite
liegende, Vorgebirge des 720 Fuß tiefen, 1.760 Fuß über dem
Meere liegenden thunersees heißt die Nase. Früher hieß dieser
See auch Wenden fee, Lacus Vandalicits. Beobachtungen über
die Temperatur seines klaren, grünen, fischreichenwassers zeigten im
Juni 1820 an der Oberfläche -s- l2l/9° R. , bei 90 Fuß Tiefe
-1- 44/b°, bei 300 Fuß Tiefe + 4^", und bei 630 Fuß Tiefe eben-
falls -s- W R. Fast */4 Meile oberhalb Thun tritt die breite,
reine, schönfarbige Aar aus dem See, fließt nordwestlich durch das
Städtchen Thun, bis Bern, krünunt sich nicht nur um diese Stadt
herum, sondern macht auch unterhalb dieses Ortes eine bedeutende
Windung, gewinnt aber dann, 1'/« Meilen weit, westliche Richtung,
bis die, von der linken Seite ihr zufließende, Sa ane sie beinahe
nordnordöstlich drängt. Von dem Punkte an, wo die Zihl sich
mündet, ist die Richtung der Aar, bis zur Mündung, mit dem
Jura und den Alpen gleichlaufend. Von Thun bis Bern wird die
Aar, ihres schnellen Laufes wegen, wenig, von der Mündung der
Zihl an abwärts stärker, und mit größeren Kähnen, befahren.
Die Aar ist 40’/» Meilen lang. Ihre Breite ist von Thun bis zu
ihrer Mündung zwischen 100 und 1.100 Fuß; doch ist sie bei
Bruck nur 65 Fuß breit. Die Mündung der Aar, zwischen dem
Dorfe Koblenz und Waldshut, liegt unter 25" 53' 30" Länge, und
47" 36' 25" Breite, 956 Fuß über dem Meere.
Die Aar nimmt, außer sehr vielen kleinen Nebengewässern, nachfol-
gende, größere, Zuflüsse auf:
63) Den Urbach, welcher aus dem Gaulig lättscher hervorkömmt,
das Urbachthal durchfließt, und sich, von der linken Seite, bei
Bottigen mündet.
64) Den Ga dmenb ach, welcher aus dem Steinen glättscher am
Sustenhorn kömmt, das rauhe Gabmenthal durchfließt, und, von
der rechten Seite, bei Hof sich mündet. In den Gadmenbach fließt,
von der rechten Seite, bei Mühlilhal
TM Hauptwörter (50): [T44: [Alpen See Stadt Schweiz Italien Meer Berg Insel Fuß Inn], T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T24: [Schiff Meer Insel Küste Land Fluß See Wasser Hafen Ufer]]
TM Hauptwörter (100): [T93: [Alpen See Schweiz Rhein Berg Bodensee Fuß Italien Schweizer Paß], T48: [Fluß Meer See Strom Land Wasser Mündung Kanal Lauf Ostsee], T28: [Schiff Meer Wasser Land Küste Ufer Insel See Flut Welle], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde]]
TM Hauptwörter (200): [T90: [Alpen See Schweiz Inn Rhein Bodensee Gotthard Paß Rhone Italien], T119: [Fluß See Kanal Strom Lauf Wasser Land Ufer Mündung Elbe], T34: [Meer Wasser Land Küste Insel See Flut Fluß Tiefe Welle], T152: [Auge Haar Gesicht Nase Krankheit Körper Mensch Mund Ohr Kopf]]
514 Witterung.
I in September sind:
Zu Stutt- gart. Zu Augs- burg. Zu Wien. Zu Ham- burg. Zu Kux- basen.
heitere Tage 1 1,8 10,7 10,« 4,«
trübe Tage 7,8 10/8 8,9 4,9 4,9
gemischte Tage . . 10,2 7,9 10,4 14,5 20,8
Regentage 10,« 10,4 7,9 9.5 11,5
Rebeltage . 4,o 5,5 2,1 2,9 1,5
Im September sterben schon viele Pflanzen ab, und die Zahl der neu
aufblühenden Arten ist geringer, als im August. Viele Gewächse welche
in der leyten Zeit des Augustmonates blühen, verlängern ihre Blühtezeit
in den September hinein. In Wäldern und auf sandigen Bodenarten
blüht das Haidekraut noch, auf Wiesen die Herbstzeitlose (Colchicum
autiimnale), in Gärten blühen die Herbstrvsen (Alcca rosea) Dahlien,
und mehre Arten der Gattungen Aster, Solidago, Tagetes, Ziimia
u. s. w. Gegen Ende dieses Monates entwickelt der Efeu an sonnigen
Mauern und Felsen seine Blühten. Die meisten Obstarten, Wallnüsse
und Kastanien reifen, und frühe Weintrauben sind schon zu Ende dieses
Monates rief. Ja in warmen Jahren beginnt im südlichen Deutschland
die Weinlese schon zu Ende dieses Monates. Die Blätter vieler Bäume
fangen an ihre Farben zu verändern, und ihre grüne Farbe geht nicht
selten, vom Grünen durch das Gelbe und Orange, bis in das Rothe über.
Manche Bäume, wie z. B. die Eschen, fangen zu Ende dieses Monates
an sich zu entblättern.
Die meisten Zugvögel, welche sich von Infekten nähren, und den Som-
mer über Deutschland besuchen, verlassen dasselbe im September, und
ziehen gen Süden, wärmeren Landstrichen zu. Es gehören dazu mehre
Schwalbenarten, die Grasmücken, Fliegenschnäpper, Blau- und Schwarz-
kehlchen, Bachstelzen, Staare, der Wendehals, Wiedehopf und Ziegen-
melker. Auch mehre Vögel, welche von Samen leben, als: die Wachteln,
Turteltauben und Singdrosseln, ziehen südlicher, und von den Vögeln,
welche im Sommer sich im nördliche» Europa aufhielten, beginnen viele
ihre Wanderung, und streichen durch Deutschland südwärts.
Die Hasen werfen im September zum vierten Mal, der Edelhirsch
brunstet.
Von den Fischen laichen die Lachse.und Forellen.
Die Krebse paaren sich, die Ameisen schwärmen in diesem Monate
zur Begattung, der Marienkäfer (Coccinclla septempunctata) erscheint
€82 Deutsche Sprache und Literatur.
Brönsewick, du leise Stadt,
Vor veel tusend Städten,
Del sau schüue Mumme hat,
Do ick Morst kann freeten,
Mumme schineck nochmal sau st'en,
As Tokai un Moslerwien,
Slakworst füllt den Magen,
Mlttnme fettet Neirentalg,
Kann dei Winne ut den Balg
As ein Schnaps verjagen.
Wenn ick gnurre, kyfe, brumm,
Slepe m'y mit Sorgen,
Ey, so gest m'y gude Mumm
Bet taun lechten Morgen.
Momme on en Stümpel Worst
Kann den Honger on den Dorst,
Ok de Venusgrillen,
Kult '), Podal2) und Tänepyn B),
Sup ick tain Halffstöfken li) in,
Ogenblicklich stillen.
1) Kolik. 2) Podagra. 3) Zähnepein, Zahnweh. 4) Stöfken: ein
Getränkeinaaß. Hochdeutsch würde es Stäuschen lauten; Berkleine-
runlsform voil Stalif, welches sv viel als Becher ist.
6. Holländische Mundart.
In den verschiedenen Provinzen der Niederlande werden auch ver-
schiedene Mundarten gesprochen, die man wohl ain besten als friesische
Mundarten ansieht. Nachdenl sich die Niederlande vom deutschen Reiche
abgerissen hatten, bildete sich in diesen Provinzen eine eigene Schriftsprach ,
offenbar zum großen Nachtheil der Sprach- und Volksbildung, da eite
eigene Schriftsprache für eine so kleine Anzahl Menschen immer etvas
Kleinliches, Verkümmertes an sich haben muß.
Wir geben hier als Probe einige Anekdoten in holländischer Sprache,
müssen aber vorher bemerken, worin die holländische Rechtschreibung von
der Aussprache abweicht.
TM Hauptwörter (50): [T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer], T22: [Volk Bewohner Sprache Land Bevölkerung Einwohner deutsche Religion Million Stamm], T36: [Stadt Mauer Tag Dorf Haus Burg Land Bauer Feind Bürger]]
TM Hauptwörter (100): [T53: [Rom Stadt König Romulus Tempel Römer Sohn Forum Zeit Alba], T95: [Bewohner Sprache Volk Land Bevölkerung deutsche Stamm Religion Neger Einwohner], T94: [Herr Tag Haus Kind Brot Geld Leute Mensch Hund Mann], T18: [Donau Stadt Ungarn Böhmen Wien Hauptstadt Land Einw. Königreich Mulde], T42: [Körper Wasser Luft Blut Mensch Pflanze Haut Tier Speise Stoff]]
TM Hauptwörter (200): [T173: [Sprache Wort Name Schrift Zeit Buch Form Kunst Art Werk], T69: [Iii Ann Reg Urkunde Otto Chron Waitz Stumpf Urk Leg], T78: [Mill Staat Million Deutschland Reich Europa Einwohner Land Jahr deutsch], T137: [Wein Obst Weizen Kartoffel Frucht Getreide Gerste Hafer Mais Flachs], T152: [Auge Haar Gesicht Nase Krankheit Körper Mensch Mund Ohr Kopf]]
Bewohner.
645
Im Königreiche der Niederlande (in Holland und Belgien) kommen
5.388 Bewohner auf eine Geviertmeile, und auf einen Bewohner 3°*/«.
preußische Morgen.
§. 3-
Ihrer Körperlichkeit nach unterscheiden sich die Deutschen in ver-
schiedenen Landstrichen oft sehr beträchtlich von einander. Klima, Nah»
rung und Lebensweise, selbst Bildung und Kleidung wirken so mächtig
auf das Aeußere des Menschen ein, daß es unendlich schwer ist, aus den
vielen, oft so sehr von einander abweichenden, Einzelnheiten, etwas Ge-
meinsames, auf das ganze Volk Passendes, heraus zu finden.
Bei den höheren Volksklassen, die sich im ganzen Lande ähnlicher
sind, als die unteren Stände, findet man an den Männern in Nord-
deutschland einen hohen, schlanken, regelmäßigen, in Süddeutschland einen
gedrungenern, um einige Zolle niederern Wuchs. Woblbeleibtheit, welche
mehr im Norden als im Süden angetroffen wird, und Dickleibigkeit, die
man mehr in ebenen als in gebirgigen Landstrichen findet, treten gewöhnlich
erst im mittleren Alter (nach dem dreißigsten Jahre) ein.
Das Gesicht, welches im Allgemeinen eine ovale Forin hat, ist bei
den Baiern und Oesterreichern mehr rund, als bei de» übrigen deutschen
Volksstäinmen, und die Farbe desselben in Norddentschland Heller als in
Süddeutschland. Die Rosenfarbe der Wangen, welche man besonders in
den norddeutschen Küstenländern trifft, geht in Altbaiern in ein Roth
über, welches der Farbe des Kupfers sich nähert. Bleiche Gesichter trifft
man am meisten in den Theilen Deutschlands, in welchen Wein gebauet
wird, oder wo eil» großer Theil der Einwohnerschaft in Fabriken beschäf-
tigt ist.
Die Haare find heller im Norden als im Süden, dort blond, hier
hellbraun, dunkelbraun, und (wenn auch selten) zuweilen schwarz.
Eben so selten als im nördlichsten Deutschland dunkelbraune Haare sind,
sind in Süddeutschland blonde, die man meist nur bei kleinen Kindern,
selten bei Erwachsenen trifft. Rothe Haare sind in ganz Deutschland
selten, und man hat sie allgemein nicht gern, obgleich die Personen, welche
damit begabt sind, gewöhnlich durch zarte Hautfarbe sich auszeichnen.
Die Augen sind in Norddeutschland blau oder hellgrau, selten braun
und höchst selten schwarz, im mittlern Deutschland hellgrau und zuweilen
blau oder hellbraun, im südlichen Deutschland dunkelgrau oder braun,
selten blau und sehr selten schwarz.
Im ebneren nördlichen Deutschlande erscheinen die Gesichtszüge
mehr ineinander verschmolzen, als in Süddeutschland, wo sie besonders in
den Gegenden, in welchen Wein gebauet wird, und in den gebirgigen
Landstrichen stärker ausgedrückt sind. Das weibliche Geschlecht hat eben-
TM Hauptwörter (50): [T16: [Auge Kopf Körper Hand Haar Fuß Gesicht Blut Haut Brust], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht]]
TM Hauptwörter (100): [T75: [Haar Auge Kopf Hand Gesicht Mann Farbe Mantel Fuß Frau], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T61: [Mill Staat Deutschland Reich Europa deutsch Million Land England Einwohner], T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter]]
TM Hauptwörter (200): [T152: [Auge Haar Gesicht Nase Krankheit Körper Mensch Mund Ohr Kopf], T131: [Licht Erde Sonne Körper Auge Himmel Bild Gegenstand Luft Wolke], T193: [Meer Halbinsel Gebirge Norden Süden Osten Westen Küste Insel Europa], T43: [Haus Frau Kind Mann Arbeit Wohnung Familie Zeit Zimmer Kleidung], T93: [Bayern Baden Hessen Württemberg Königreich Sachsen Franken Schwaben Land Rhein]]
Extrahierte Ortsnamen: Niederlande Holland Belgien Baiern Norddentschland_Heller Altbaiern Deutschlands Deutschland Deutschland Norddeutschland Deutschland Deutschland
Obersächst'sche Mundaxt. 667
De^Dokter freilich bot gesoot: säxmol gäbt em Sub ei.
De^Suh frißt se uf ämol nei, befind sich wühl berbii,
Und schläft drauf ei de ganze Nacht,
Bis er des Mor'ns früh erwacht.
' - S::\ . > • -
De Hip uns Fiber is verbei, der Suh der is gesund,
Der Vater last zun Dokter nei, su vil er läsen kunt,
Uud foot 'n doch dar Sach Verlas,
2leh- daß er se in der Fläschbänk käst.
Der Dpkter dar verwunnert sich fiber den Misverstand,
Un schreibt in sei Receptbuch ei: Kühlung heilt Hit) 'un Praich,
Und wenn inan sie nicht haben kann,
Geht auch die Lung' von Kühen an.
E. Obepsächsisch- Mundart,
In der alten Markgrafschaft Meißen, und im Thüringerland wird
ein Gemisch von Ober- und Niederdeutsch gesprochen, doch ich dep
Art, daß der Karakter des ersiern vorherrscht, und also die Mundart eine
Oberdeutsche genantst werden lmiß. Die in Meißen urfpringlich ansäßigen
Wenden wurden von den Sachsen (Niedersachsen) verdrängt, und später
führten mehre Grundherrn (namentlich Wiprecht von Grojpsch) fränkische
Kolonieen ins Land, daher jenes Gemisch von niehersächsischen und frän-
fischen Bestandtheilen. Diese Mundart verbreitete sich nun spater auch
über die Oberlausip und Oberschlesien aus; und mitten im Gebiete des
Niederdeutschen hört man sie guf dein Harz, dessen Bergleute aus Franken
stammen.
Das Obersächsische hat kein pf; im Anfange der Wörter seht es da-
für f; z. B. Fgnne, Fund (Pfund); in hex Mitte und ain Ende p;
z. B. Tippel (Töpfchen) Appel, Kupp, Die hejden Werchlaute b
und g gehen in der Mitte vor Vokalen stets jn ejn eigentliches w und j
über; z. B. Schwalwe, Kälwer, awex, Berje, Sorje, lesen.
Die schon mehrmals erwähnten Dehnlaute 11 und i (in der Schrift ei)
gehen nun in Sachsen in reine u und i über, und zwar werden sie meist
kurz, u wenigstens iinmer, so daß also folgende Stufenfolge eintritt;
TM Hauptwörter (50): [T22: [Volk Bewohner Sprache Land Bevölkerung Einwohner deutsche Religion Million Stamm], T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer], T36: [Stadt Mauer Tag Dorf Haus Burg Land Bauer Feind Bürger]]
TM Hauptwörter (100): [T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit], T95: [Bewohner Sprache Volk Land Bevölkerung deutsche Stamm Religion Neger Einwohner], T94: [Herr Tag Haus Kind Brot Geld Leute Mensch Hund Mann], T42: [Körper Wasser Luft Blut Mensch Pflanze Haut Tier Speise Stoff], T37: [Friedrich Brandenburg Heinrich Herzog Sachsen Land Albrecht Kaiser Mark Johann]]
TM Hauptwörter (200): [T173: [Sprache Wort Name Schrift Zeit Buch Form Kunst Art Werk], T51: [Kind Himmel Nacht Sonne Tag Gott Wald Baum Blume Feld], T152: [Auge Haar Gesicht Nase Krankheit Körper Mensch Mund Ohr Kopf], T159: [Bewohner deutsche Bevölkerung Sprache Neger Volk Jude Einwohner Stamm Land], T18: [Mark Brandenburg Land Albrecht Friedrich Kaiser Jahr Markgraf Haus Markgrafe]]
704
Bewohner.
sein, ihren Viehstand zu vermehren, und auch zu veredeln. Seit den letzten
Jahrzehenten hat der Viehstapel Deutschlands außerordentlich an Zahl,
und durch Veredlung auch an Werth zugenommen, und wenn man die
gesammten deutschen Staaten, als ein Ganzes zusammennimmt, haben
dieselben nicht nur Vieh genug für den eigenen Bedarf, sondern noch viele
Stücke zur Ausfuhr übrig.
Die schönsten, schnellsten und gesuchtesten deutschen Pferde sind die
mecklenburger, welche sich besonders als Reitpferde und für leichte Reiterei
vortrefflich gebrauchen lassen. Schwerer sind die Pferde aus Holstein, die
in Süddeutschland häufig für mecklenburgische Pferde ausgegeben und
verkauft werden, und die sich besonders für Kutschgespanne und schwere
Reiterei eignen. Sehr groß und schwer, und daher für Frachtfuhrleute
brauchbar, sind die Pferde aus Salzburg und Oberösterreich. Am höchsten
steht in Deutschland die Pferdezucht in Mecklenburg, wo viele Pächter
und Gutsbesitzer kleinere und größere Gestüte haben, und einige der schön-
sten Gestüte, nicht nur Deutschlands, sondern auch Europa's vorhanden sind.
Die Rindviehzucht ist über ganz Deutschland verbreitet, und be-
sonders wichtig in wiesenreichen Küstenländern Norddeutschlands und auf
dem Alpengebirge. Einige glauben, ja man darf wohl sagen viele (na-
mentlich solche, welche noch nie reine, unvermischte Milch in den nord-
deutschen Maschländern getrunken haben) halten dafür, daß die Milch des
Viehes, welches auf den Alpen waidet, besser sei, als die Milch in den
norddeutschen Küstenstrichen. Ich glaube das Gegentheil, und bin fest
überzeugt, daß jeder, welcher an Ort und Stelle sich überzeugt, und par-
teilos urtheilt, mir beistimmen wird. Die Butter ist im nördlichen
Deutschland (wo sie meistens gesalzen ist, während sie in Süddeutsch-
land ungesalzen verkauft wird) sehr viel schmackhafter als in Süd-
deutschland. In einem Theile des mittleren Deutschlands, und in Süd-
deutschland heißt die über dein Feuer zerlassene Butter ,,Schmalz,"
während man in Norddeutschland unter Schmalz das Fett von Gänsen
und Schweinen versteht. Die Rinderheerden sind in Süddeutschland weit
nicht so zahlreich und häufig, als in den norddeutschen Küstenländern.
Die Rassen des Rindviehes sind in den einzelnen Landschaften sehr ver-
schieden. Jin Allgemeinen hat das Vieh auf dem Alpengebirge einen ge-
drungeneren Wuchs, einen dickern Hals und Kopf, als das Vieh im
Flachlande, so daß eine Kuh aus dem Alpengelände mit ihrem Vorder-
theile einem Bullen (Hummel, Hagen) aus dein Flachlande ähnlich ist.
Die Schafzucht, welche seit zwanzig Jahren außerordentlich zuge-
nommen hat, steht schon lange im Königreiche Sachsen auf einer sehr
hohen Stufe der Vervollkonnnnung. Im nördlichen Deutschlande sind
größere Schafheerden, als in Süddeutschland, und es reicht die gewonnene
Wolle nicht nur für den eigenen Bedarf hin, sondern es wird auch sehr
TM Hauptwörter (50): [T15: [Wein Getreide Baumwolle Tabak Kaffee Obst Weizen Reis Zucker Kartoffel], T30: [Tier Vogel Mensch Pferd Hund Fisch Thiere Nahrung Eier Wasser], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone]]
TM Hauptwörter (100): [T11: [Wein Getreide Boden Viehzucht Weizen Land Pferd Obst Kartoffel Ackerbau], T54: [Haus Feld Bauer Dorf Pferd Stadt Vieh Land Wald Mensch], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T61: [Mill Staat Deutschland Reich Europa deutsch Million Land England Einwohner], T79: [Wein Zucker Baumwolle Kaffee Getreide Tabak Fleisch Holz Wolle Handel]]
TM Hauptwörter (200): [T114: [Fleisch Milch Brot Pferd Butter Käse Stück Wein Schwein Getreide], T133: [Boden Land Ackerbau Klima Wald Viehzucht Teil Wiese Anbau Fruchtbarkeit], T139: [Donau Rhein Main Tiefebene Teil Jura Alpen Tiefland Gebiet Fluß], T179: [Gott Mensch Wort Welt Erde Glaube Herr Sünde Himmel Satz]]
Extrahierte Personennamen: Hagen
Extrahierte Ortsnamen: Deutschlands Holstein Salzburg Deutschland Mecklenburg Deutschlands Deutschland Norddeutschlands Deutschland Deutschlands Norddeutschland Hagen Sachsen
Niederdeutsche Mundarten. 673
Keine rein-niederdeutsche Mundart hat die scharfen Blaselaute des
Oberdeutschen: pf, ch, z, ß *); dagegen lieben alle die sanften Hauche
w, v, j. Der ganze Konsonantenbau steht in einem bestimmten Verhält-
nisse zum Hochdeutschen. So wird in der Zungenlautreibe z und ß in
der Regel zu t; t wird zu d; d aber wird in einer Menge Fällen ganz
weggeworfen; z. B. Vaer, Boer, Moer (Mutter), Nael, Kinner,
Grünn. Das Verhältniß zum Hochdeutschen wäre also folgendes:
Hochdeutsch. Holländisch.
Zunge Tonge.
zähmen temmen.
Zorn Toorn.
Zunder Tondel.
zeugen tuigen.
Schatz Schat.
Schmutz Smout.
groß groot.
Tag Dag.
Zeit Tyd.
Blatt Blad.
Schritt Schred.
Feder Feer.
nieder neer.
Leder Leer.
Ader Aar.
Dasselbe tritt bei den Gaumlauten ein. Ch wird hier meist zu k;
z. B. Boek, gelyk (gleich), Spraak, zoeken (suchen), ziek (siech),
k wird nun in der Aussprache zu g, jedoch k in allen niederdeutschen
Mundarten geschrieben; aber ein niederdeutsches Köper (Kupfer) kort
(kurz), Koren (Korn) Kleed lautet ungefähr wie ein oberdeutsches
Goper, gort, Gorn, Gleed lauten würde. Das niederdeutscheg
nimmt nun in der Mitte und am Ende nach Vokalen, und am Anfange
vor e, i, ei einen zwischen g, ch und j in der Mitte liegenden Laut an;
Dag, Slag, Weg lauten ungefähr wie Da ach, Slaach, Weech,
Und geben, Gift, Geist wie jeben, Jift, Jeist, aber doch dort nicht
so stark wie ch, hier nicht so sanft wie j. Die älteren niederdeutschen
Schriftsprachen schreiben dieses g als gh; in der folgenden Probe bleiben
tvir bei der jetzt einmal gewöhnlichen Schreibart.
Die rein-niederdeutschen Mundarten sind ohn'e Widerrede weit ge-
ödeter, geschmeidiger, wohlklingender und reicher als die oberdeutschen.
*) Die niederdeutsche Schrift hat zwar ein ch, es lautet aber viel sanfter
als das oberdeutsche, und mehr dem j ähnlich.
Hoffmanns Deutschl. u. s. Bew.
43
TM Hauptwörter (50): [T22: [Volk Bewohner Sprache Land Bevölkerung Einwohner deutsche Religion Million Stamm], T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd], T32: [Vgl Stadt Aufl Frankreich fig Maas Sch. Einw. Vergl Festung]]
TM Hauptwörter (100): [T94: [Herr Tag Haus Kind Brot Geld Leute Mensch Hund Mann], T95: [Bewohner Sprache Volk Land Bevölkerung deutsche Stamm Religion Neger Einwohner], T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit], T66: [Geschichte Iii Vgl Nr. Aufl Gesch Lesebuch Bild fig deutsch], T68: [Gericht Recht Richter König Strafe Gesetz Urteil Sache Person Verbrechen]]
TM Hauptwörter (200): [T173: [Sprache Wort Name Schrift Zeit Buch Form Kunst Art Werk], T82: [Musik Stadt Hof Zeit Theater Fest Leben Leute Herr Art], T127: [Volk Sprache Land Zeit Sitte Kultur Bildung Geschichte Bewohner Stamm], T152: [Auge Haar Gesicht Nase Krankheit Körper Mensch Mund Ohr Kopf], T31: [Jahrhundert Schweden Norwegen Dänemark König Ende Jahr Anfang England Mitte]]
707
Bewohner.
§. 9.
Allenthalben, wo der Boden es zuläßt, ist in Deutschland der 21 cf er*
bau mehr oder minder iin Flor; am höchsten steht er in Mecklenburg,
Holstein, einem Theile von Hannover und in Braunschweig, nächst dein in
Sachsen, Böhmen, einem Theile Oesterreichs und des ehemaligen Frankens.
Im nordöstlichen Deutschland wird der Ackerbau mehr im Großen, im
Südwesten oft auf sehr kleinen Feldstückchen getrieben, so daß er sich dem
Gartenbau nähert. Während man in Mecklenburg einzelne Güter an-
trifft, die gegen eine Million und darüber Hl Ruthen *) Oberfläche haben,
ein mittelgroßes Gut in Mecklenburg deren 400.000 bis 500.000 hat,
findet man in Würtemberg Ackerstückchen, auch Güter genannt, die zu-
weilen ein Milliontheil so groß, häufiger den hunderttausendsten Theil so
groß sind, als ein Gut in Mecklenburg. So steht man im nordöstlichen
Deutschland, wo Schlagwirthschaft getrieben wird, z. ,B. einen Schlag
(das ist ein Theil eines Gutes) als ein unabsehbares Feld bloß mit Rog-
gen, einen andern bloß mit Klee, einen dritten mit Hafer u. s. w. besäet,
während auf einem anderen Häker, Pflüger und Egger beschäftigt sind,
und auf wieder einem andern große Viehheerden Waiden. Im südwest-
lichen Theile Deutschlands dagegen steht auf den kleinen Ackerstückchen oft
Sllles bunt durcheinander. Während der eine auf seinem Feldchen Dinkel
gesäet hat, baut der eine Nachbar daneben Hanf, der andere Nachbar
Kartoffeln, der dritte Reps, der vierte Hafer. — Deutschland bringt weit
mehr Getraide hervor, als es für Menschen und Vieh gebrauchen kann,
besonders die fruchtbaren Striche in Norddeutschland. Es ist ein ziemlich
allgemein verbreiteter Irrthum, daß der Boden in Süddelitschland frucht»
barer sei, als in Norddeutschland. Das ist keineswegeö so, sondern das
Umgekehrte ist der Fall. Norddeutschland hat viel Sand- und Moor-
boden, Süddeutschland dagegen viele deö 2lnbaues unfähige Gebirgsstriche.
Die überaus fruchtbaren Maschstriche (auch Marschland genannt) kennt
Süddeutschland nicht, und obgleich der Boden in Süddentschland, in Folge
der verbreiteteren Stallfütterung, mehr Dünger erhält, als in Nord-
deutschland, wird er bei gleicher Behandlung nie den Ertrag an Körnern
*) Eine solche lh Ruthe hat 16 reinischefuß Länge und Breite, also 256
reinische Geviertfuß. Das Gut Tornow, in Mecklenburg Streich
enthält, nach dein Staatskalender, 1.200.000 L) Ruthen, das Gut
Brohm 1.095.700 luruthen, und andere Güter, gerade wie sie tut
Staatskalender aufeinander, nach den Buchstaben, folgen, als: Ballin
mit 508.000 Lh Ruthen, Barsdorf mit 876.000 lh Ruthen, Bas-
sow mit 205.600 Llrutheu, Bergfeld mit 433.000 O Ruthen,
Beseritz mit 523.170 Hhruthen sind tut südwestlichen Deutschland
etwas Unerhörtes. Dabei ist noch zu bemerken, dag Barsdorf zwar
ein großes, Baffow dagegen nur ein kleines Gut ist.
TM Hauptwörter (50): [T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T13: [Stadt Elbe Hamburg Berlin Provinz Bremen Land Lübeck Hannover Weser], T21: [Erde Sonne Tag Jahr Mond Zeit Stunde Punkt Abschnitt Periode]]
TM Hauptwörter (100): [T11: [Wein Getreide Boden Viehzucht Weizen Land Pferd Obst Kartoffel Ackerbau], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T68: [Gericht Recht Richter König Strafe Gesetz Urteil Sache Person Verbrechen], T44: [Sachsen Provinz Preußen Königreich Hannover Bayern Staat Hessen Baden Land], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele]]
TM Hauptwörter (200): [T133: [Boden Land Ackerbau Klima Wald Viehzucht Teil Wiese Anbau Fruchtbarkeit], T47: [Karte Lage Länge Breite Größe Meile Linie Ort Grenze Höhe], T169: [Hand Kreuz König Krone Schwert Zeichen Haupt Gold Mantel Kaiser], T174: [Preußen Sachsen Hannover Holstein Provinz Königreich Staat Oldenburg Braunschweig Dänemark], T50: [Haus Pferd Bauer Herr Wagen Mann Tag Kind Weg Leute]]
Extrahierte Personennamen: Egger
Extrahierte Ortsnamen: Deutschland Mecklenburg Holstein Hannover Braunschweig Sachsen Oesterreichs Frankens Deutschland Mecklenburg Würtemberg_Ackerstückchen Mecklenburg Deutschland Deutschlands Deutschland Norddeutschland Süddelitschland Norddeutschland Norddeutschland Süddentschland Mecklenburg Deutschland
56 Deutschlands Boden.
ist in gleicher Richtung mit den Sudeten) und von hier um das Emsge-
biet über den Nein, bei Wesel, nach dem Sambre-Ursprung gezogen wird,
ist als Vorland des Hochlandes zu betrachten und umfaßt das mittlere
Elbegebiet, das obere Weserland, das Reinland von Bonn bis Wesel und
das mittlere Gebiet der Maas. Hier findet man viele kleinere Gebirge,
die meistens mit Laubholz überwachsen und metallreich sind. — Nur im
Norden der angegebenen Linie, gegen das Meer hin, breitet das Flach-
land, vom grauen Vorgebirge bis über das Gebiet der Weichsel sich aus,
von Westen gegen Osten an Breite zunehmend. Die Senkung des Flach-
landes ist im Allgemeinen von Süd-südost nach Nord-nordwest, und es
wird das Ganze durch die Scheide zwischen Weser und Elbe in die öst-
liche und westliche Hälfte getheilt. Die westliche Hälfte bildet eine weite
Ebene, die reich au Morästen, Sümpfen und Haiden und im Ganzen we-
nig über dem Spiegel der See erhaben, ja an manchen Stellen noch tie-
fer gelegen ist, als die Obersiäche der Flüsse. Die niedrigen Küsten nicht
nur (die im Westen an einigen Strichen durch Dünen geschützt sind) son-
dern auch die Ränder der meisten größeren fließenden Gewässer müssen
hier mit Deichen (Erdwällen) umgeben werden, damit die Fluten des
Meeres oder die Wasser der Ströme das Land nicht überschwemmen.
Höchst einförmig erscheint hier die Oberfläche, denn nur die natür-
liche Krümmung der Erde beschränkt au vielen Stellen die Aussicht. An
manchen Orten hemmen Erdwälle, höchst selten Wälder oder Gebüsche, den
Umblick. Der Boden ist meistens nur an den tiefer gelegenen Stellen
fruchtbar; ergebt er sich etwas über die Uingegend, so besteht er gewöhn-
lich aus Hochmoor oder aus dürrer Sandhaide. Dazu kommt noch, daß
die großen Wassermassen, weil die Oberfläche sich so wenig neigt, sich hier
träger bewegen, freilich den Menschen zum Heil, aber nicht die Landschaft
lebendiger zu machen. Auf den weiten Mooren sieht man nicht das lu-
stige Gewühl arbeitender Landleute, hört nicht das freudige Wiehern des
Pferdes, nicht das behagliche Brüllen wohlgenährter Rinder; nur der kla-
gende Laut des einsamen Moorhuhns trifft zuweilen das Ohr. Stunden-
lang irrt man umher, ohne einen Baum oder nur einen Strauch anzu-
treffen, viel weniger eine menschliche Gestalt; düsteres Haidekraut, leichen-
farbige Binsen und Gräser, vermischt mit grauem Moose, starren uns an.
Doch sind diese Moräste das wohlthätigste Geschenk der Gottheit in einem
Lande, das kein Holz hat, denn sie liefern eines der unentbehrlichsten Be-
dürfnisse, das Brennmaterial. Die Sandstriche, welche gewöhnlich die
Moore umgeben, zuweilen auch durchziehen, die größtenteils mit Haide-
kraut überwachsen, zum Theil aber auch angebaut sind, nennt man Gast-
land oder Geestland, in einigen Gegenden auch die Gast. Das
Maschland oder die Masch (oft auch Marschland geschrieben), ist niedri-
ger lind ebener als der Sand. Kleine Anhöhen, Warfen genannt, die
TM Hauptwörter (50): [T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht]]
TM Hauptwörter (100): [T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T48: [Fluß Meer See Strom Land Wasser Mündung Kanal Lauf Ostsee], T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde]]
TM Hauptwörter (200): [T34: [Meer Wasser Land Küste Insel See Flut Fluß Tiefe Welle], T32: [Wald Baum Boden Eiche Steppe Höhe Ebene Wüste Teil Tanne], T14: [Gebirge Wald Teil Höhe Berg Harz Thüringer Bergland Gebirg Weser], T133: [Boden Land Ackerbau Klima Wald Viehzucht Teil Wiese Anbau Fruchtbarkeit], T131: [Licht Erde Sonne Körper Auge Himmel Bild Gegenstand Luft Wolke]]